Snooze Project – Mitgründer im Interview*

Anzeige | Was genau erwartet man von einem Matratzenunternehmen? 365 Tage Sale und rote Pfeile auf Schaufensterscheiben? Die vier jungen Berliner Männer Alexander Behr, Felix Dammann, Bijan Mashagh und Marco Tijanic zeigen uns, dass es auch anders geht. 2016 gründeten sie Snooze Project sowie später September und bringen frischen Wind in die Branche. In einem Interview verrät uns Mitgründer Bijan Mashagh unter anderem wie es zu der Idee der Gründung kam, was ihre Prioritäten sind und wie sich die Berliner Start-Up Kultur verhält. 

1. Transparenz und Ehrlichkeit sind zwei Schlagwörter, die einem bei einer einfachen Google-Anfrage zum Snooze Project ins Gesicht springen. Wieso legt ihr genau darauf so viel wert? 

Weil Snooze Project genau aus dieser Motivation heraus entstanden ist. Alles startete mit einem Umzug nach Berlin und der Suche nach einer neuen Matratze. Was wir bekamen waren Rabattaktionen, unzählige Zonen und Komfortschichten, vermeintlich innovative Materialien sowie jede Menge Fachwörter. Sowohl in lokalen Matratzengeschäften als auch im Online Handel fühlten wir uns schlecht aufgehoben. 

Es entstand die Idee Snooze Project zu gründen. Wir fragten uns damals was der Sinn der 3. und 4. Komfortschicht sein soll. Und wieso es eigentlich überall Sommerschlussrabatte auf Matratzen gibt? Als würde es drei Monate später eine komplett neue Kollektion geben. Wir vier taten uns also zusammen, recherchierten den Markt und setzten uns mit Konsumenten und Experten auseinander.

Fazit: Die allermeisten Matratzen auf dem Markt sind unnötig kompliziert und viel zu teuer – und das nicht aufgrund ihrer Qualität, sondern durch Scheinrabatte, Zwischenhändler und teure Werbung. 

2. Das Snooze Project gibt es ausschließlich online – wieso habt ihr euch gegen einen Showroom o.ä. entschieden, wobei ihr doch Produkte anbietet, welche viele Verbraucher*innen vor dem Kauf testen wollen würden? 

Wir möchten unseren Kunden einen fairen Preis für eine qualitativ hochwertige Matratze bieten. Daher verzichten wir auf möglichst alles, was Geld kostet und nicht positiv auf Liegegefühl oder Qualität einzahlt. Durch den Online Verkauf entstehen keine Kosten für die Miete einer Ladenfläche oder Zwischenstopps bei der Lieferung. Unsere Produkte kommen ohne Umwege zu unseren Kunden. Das spart Geld und ist besser für die Umwelt. 

Natürlich haben wir Verständnis dafür, dass viele Kunden die Produkte gerne vor dem Kauf testen möchten – so ist es ja auch seit Jahrzehnten im Matratzengeschäft gelernt. Aber: Ein Probeliegen im Geschäft ist wenig aussagekräftig.

Hatten wir zum Beispiel einen anstrengenden Tag bei der Arbeit und besuchen nach Feierabend ein Matratzengeschäft, wird uns vermutlich jede Matratze wahnsinnig gemütlich erscheinen. Ob wir auf ihr aber auch gut schlafen, ist fraglich. Um die richtige Matratze zu finden, sollten wir unserem Körper mindestens vier Wochen Zeit geben – schließlich muss er sich auch erstmal an das neue Liegegefühl gewöhnen. Wechseln Kunden von einer durchgelegenen Matratze zu einem neuen Modell, erscheint ihnen dies oft in den ersten Nächten zu hart. Wir gewähren unseren Kunden daher 100 Nächte Probeschlafen. Ist unsere Matratze nicht die richtige für sie, holen wir sie kostenlos wieder ab.

3. Ihr habt illegal entsorgte Matratzen im Berliner Kiez eingesammelt, Reklamationen in gutem Zustand werden teilweise an Geflüchtete gespendet und ihr arbeitet mit Berliner Hilfsprojekten zusammen. Soziales Engagement liegt euch offensichtlich am Herzen. Was habt ihr für die Zukunft in diesem Bereich geplant?

Unser neustes Projekt ist die Umsetzung der Klimaneutralität sowohl für uns als Unternehmen als auch für unsere Matratzen. Gemeinsam mit Climate Partner haben wir akribisch eine Berechnung unseres CO2 Fußabdrucks umgesetzt und spendeten in diesem Jahr bereits für den Schutz von 600.000 Hektar Regenwald – damit sind wir wahrscheinlich der erste vollkommen klimaneutrale Matratzenanbieter. Da es bisher keine wirklich nachhaltigen Alternativen gibt, war es für uns als Firma wichtig, damit unseren Beitrag für den Klimaschutz zu leisten.

Ein weiteres Thema, das wir bereits seit über einem Jahr vorbereitet haben und nun endlich veröffentlichen konnten, ist eine neue Marke, unter der wir nachhaltige und hochwertige Bettwäsche anbieten. Mit September haben wir zum einen unser Produktsortiment erweitert, zum anderen möchten wir mit dieser Marke einen besonderen Fokus auf die Produktion legen und sprechen aktuell mit Partnern, um Menschen in den Anbauländern zu fördern.

4. In eurem Blog „Snug Magazin“ zeigt ihr euch als richtige Schlafprofis. Hat sich eure Schlafroutine seit der Gründung von Snooze Project stark verändert?

Definitiv ja! Gesunder Schlaf hat in unserem Alltag einen ganz anderen Stellenwert erlangt als vor der Unternehmensgründung. Viele Menschen betrachten Schlaf als Mittel zum Zweck und beschäftigen sich im Alltag wenig mit der Thematik. Dabei beeinflusst Schlaf vor allem die wachen Stunden unseres Lebens. Das merken wir spätestens, wenn uns Rückenschmerzen oder Schlafstörungen plagen. Aber auch ohne Beschwerden ist Schlaf wichtig für unsere Gesundheit, unser allgemeines Wohlbefinden und auch für unsere Leistungsfähigkeit.

Das Buch „Why we sleep“ von Matthew Walker war für uns alle ein wichtiger Augenöffner. Seitdem wir uns täglich mit den vielen verschiedenen Themen rund ums Schlafen beschäftigen, gehen wir mit unserer Schlafroutine sehr viel bewusster um. Mit unserem Schlaf Ratgeber möchten wir unser Wissen an unsere Kunden und interessierte Leser weitergeben. 

5. Wie würdet ihr die Berliner Startup-Szene beschreiben und welche Erfahrungen in dem Bereich konntet ihr vor eurer eigenen Unternehmensgründung sammeln?

Man würde der Berliner Startup-Szene unrecht tun, wenn man alle über einen Kamm scheren würde. Wir haben sie sehr unterschiedlich wahrgenommen. Natürlich gibt es auf der einen Seite einige, die über Startups nur auf einen großen Exit hoffen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch ein unglaublich großes Netzwerk an Gründer*innen und Social Entrepreneur*innen, die sich gegenseitig unterstützen, Erfahrungen teilen und gemeinsam den Standort Berlin weiterentwickeln.

6. Was ist eure Beziehung zu Berlin, wieso ist die Hauptstadt zu eurem Standpunkt geworden?

Keine deutsche Stadt bietet so viele Startup Berufsmöglichkeiten und Startup Interessierte wie Berlin. Für uns war Berlin daher sowohl im Berufseinstieg (also vor der Gründung von Snooze Project) die richtige Wahl als auch heute als Arbeitgeber. Während Corona die Arbeit und den Austausch weitestgehend digitalisiert hat und wir daher mittlerweile zu 100% remote arbeiten, wird Berlin 2021 voraussichtlich wieder die Vorzüge präsentieren, wenn man sich z.B. spontan mit anderen für einen Austausch auf einen Kaffee treffen kann. Wir freuen uns drauf.

Vielen Dank an Bijan Mashagh für die offene und ehrliche Beantwortung unserer Fragen! Wir sind von dem Konzept der Gründer begeistert und wissen, wo wir uns bei zukünftigen Schlafproblemen melden müssen. 


*Bezahlte Kooperation mit Snooze Project