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Der Weddinger Kiez ist nicht unbedingt für seine Küche bekannt. Das dachte sich 2011 auch Laszlo Trepak, der damals im Wedding wohnte und arbeitete. Also schuf er kurzerhand mit Stephan Hentschel (dem Küchenchef vom Cookie Cream) und einem weiteren Freund das, was sie selbst vermissten.
Das Volta – Eine Mischung aus Bar und Restaurant
Das Volta ist in einem von außen eher unscheinbaren Pavillon in der Nähe der U-Bahn Station Voltastrasse. Wäre da nicht die große, offene Küche, würde es wegen der langen Theke in der Mitte des Raumes eher wie eine stylische Bar aussehen. Im Sommer kann man auf einer kleinen Terrasse draußen sitzen.
Die Karte – Klein, aber abwechslungsreich
Die Karte ist mit sieben Vorspeisen und genauso vielen Hauptgerichten sowie einem Dessert übersichtlich, aber dennoch abwechslungsreich. So lassen sich Gerichte mit Fleisch, Fisch und Hühnchen finden. Auch Vegetarier kommen auf ihre Kosten und für Veganer lässt sich jedes vegetarische Gericht auch ohne tierische Produkte zubereiten. Die Preise liegen zwischen 4,50 EUR und 15 EUR. Auf der Getränkekarte stehen Softdrinks, Biere einer Weddinger Brauerei, verschiedene Weine und ausgewählte Spirituosen sowie Mixgetränke.
Starters
Wir sind mutig und folgen uneingeschränkt der Empfehlung des Chefs und so landen Stuffed Bone (Knochenmark vom Rind mit Breadcrumbs), Beetroot (rote Beete auf Joghurt mit Wasserkresse) und Crispy Skewers (knusprige Chicken-Skin-Spieße) auf unserem Tisch. Die Starters werden kunstvoll angerichtet auf Schiefertafeln serviert. Optisch überzeugen sie uns auf den ersten Blick. Aber können sie auch geschmacklich mithalten?
Gespannt probiere ich die rote Beete und bin sofort positiv überrascht, dass durch die Kombination mit dem Joghurt der erdige Geschmack der Beete in den Hintergrund rückt. Die Crispy Skewers sind tatsächlich unheimlich knusprig und der Stuffed Bone, der im Knochen serviert wird, punktet mit einer dezenten Knoblauchnote. Wir hätten ihn uns einen Tick weniger fettig gewünscht, allerdings schafft es das dazu gereichte Brot dies aufzufangen.
Hauptgerichte
Als Hauptgerichte folgen Shrimp Hot Dogs (Garnelen in Panko-Panade im Milchbrötchen), Purple Bites (Aubergine mit Maiscreme und Chilli-Popcorn) und Ceviche Wan-Tans (mit Lachs, roten Zwiebeln und Tiger’s Milk Aioli). Auch diesmal hält der Geschmack, was die Optik verspricht.
Die würzigen Garnelen harmonieren optimal mit der leichten Süße des Milchbrötchens. Die Maiscreme hat eine feurige Schärfe, die zeitverzögert einsetzt. Ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber wer es scharf mag, wird angetan sein. Das Ceviche, ein peruanischer Fischsalat, schmeckt erfrischend.
Dessert
Eigentlich sind wir schon viel zu satt für einen Nachtisch. Aber dann kommt der Cookie auf den Tisch: Vanille Eiscreme, umringt von warmen Müslikrokant, dazu frische Erdbeeren und Ahornsirup. Zwar dauert die Zubereitung des Desserts ungefähr 15 Minuten, aber jede einzelne Minute des Wartens hat sich gelohnt!
Als Gast im Volta merkt man schnell: Hier wird aus Freude und aus Liebe zu gutem Essen gekocht. Die Inhaber legen großen Wert auf die Qualität ihrer Zutaten, das internationale Küchenteam bringt Einflüsse der jeweiligen Landesküche in die Kreationen mit ein. Am Geschmack der kreativen Gerichte wird genauso ausgiebig wie an der Optik gefeilt – und beides gelingt vorzüglich. Am Ende des Abends sind wir uns einig: Das Volta ist ein Stern am Berliner Gastrohimmel!
Fazit
Lecker, lecker, lecker – anders kann man es einfach nicht zusammen fassen. Wer große Portionen für wenig Geld erwartet, ist hier sicher fehl am Platz. Wer aber kreative, gehobene Küche mit hervorragendem Preis-Leistung-Verhältnis in entspannter Atmosphäre sucht, darf sich das Volta auf keinen Fall entgehen lassen!
Aktualisiert am von Berlin Ick Liebe Dir