UPDATE: Die Location ist dauerhaft geschlossen.
Kojoten sind laut Definition Steppenwölfe und gehören zur Familie der Hunde. Sie sind außergewöhnlich, weil sie sich weder äußerlich noch sonst direkt in eine bestimmte Schublade stecken lassen. Sie sind irgendwas zwischen Raubtier und Schoßhund und sehen dabei auch noch gut aus. Irgendwie edel und elegant, wie ein Fuchs.
Genauso möchte das Team des Kreuzberger Restaurants KOYOTE auch ihr Konzept verstanden haben. Irgendwas dazwischen, „ehrliche Küche“, die edel und raffiniert ist, gleichzeitig experimentell und gemütlich.
Sehr praktisch und abends gar romantisch hat sich der Laden ein Plätzchen an der Admiralsbrücke gesichert. Kopfsteinpflaster und Spreeufer wecken Vorfreude.
Die Atmosphäre im Inneren ist unaufgeregt und entspannt. In Kerzenlicht getauft, findet man sich zwischen dunklem Holz und kubanisch akzentuierten Wandfarben wieder.
Die Musik ist nicht zu laut und nicht zu stressig, und man beginnt den Alltag zu vergessen, während man abgefahrene Sachen wie „Cevice“ serviert bekommt, ein aus Peru stammendes Fischgericht, welches jeder Küchenchef ein bisschen anders macht. In unserem Fall bestand es aus Kabeljau, roten Zwiebeln, Chilli und Limettensaft, garniert mit Granatapfelsplittern und Süßkartoffelmousse. Wir waren sehr beeindruckt.
Wer denkt, diese Kombination sei bereits der Höhepunkt der kulinarischen Kreativität, irrt. Spanferkelschulter mit Quittenmarmelade (nur für ganz Mutige), Wolfsbarsch an Süßkartoffelpüree mit Kurkuma und Wurzelgemüse oder ein (super empfehlenswerter) Cheesecake mit Creme-Brulée Kruste sind weitere Beispiele für die gelungene Fusion aus französischen, spanischen, mexikanischen und anderen gastronomischen Einflüssen.
Dem Team ist es dabei wichtig, die Qualität (frische, biologisch hochwertige Zutaten und Gewürze) hoch zu halten und deshalb die Auswahl auf der Karte nicht zu üppig zu gestalten. Trotzdem wird sich jeder Besucher, ob morgens (Pancakes, verschiedene spanische Eierspeisen, französische Klassiker), mittags oder zum Dinner kaum für einen Leckerbissen entscheiden können. Zusätzlich verändert sich das Angebot nach Inspiration der Betreiber und saisonalen Gegebenheiten im Wochenabstand.
Ein hübsches kleines Piano läd zu Life-Musik Abenden ein, die auch (in noch unregelmäßigen Abständen) zwischen Weißweinschorle und Guacamole-Creme statt finden sollen. Wir sind gespannt!
Fazit
Wie auch sein (Fast)Namensgeber, ist das KOYOTE edel und gleichzeitig unaufgeregt. Wer Lust auf Experimente hat, etwas feiern will oder die ewig gleichen Frühstücksflocken am liebsten ins Klo schütten würde, kann hier ab acht Uhr morgens (!!!) seine Geschmacksnerven Amok laufen lassen. Das sollte auch die etwas kostspieligere Preiskategorie rechtfertigen.
Für Leute, die schnell mal ihren Hunger mit etwas Käseüberbackenem stillen wollen ist das KOYOTE eher ungeeignet.
Letzter Update des Artikels 24. September 2020 19:07
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