Es ist Freitagabend, der Herbst hat uns nasskalt erwischt und wir tropfen nur so in das MINE Restaurant. Der Kontrast zwischen drinnen und draußen hätte an dem Abend wohl nicht heftiger ausfallen können. Umso wohliger fühlen wir uns als wir Platz nehmen und die gemütliche Atmosphäre nur so aufsaugen. Der erste Eindruck überzeugt.
Die Gerichte im MINE Restaurant sind überaus lecker und mit einer hohen Hingabe präsentiert. Ungewohnt geht es los, denn es landet kein Brotkorb als Starter auf unserem Tisch, sondern hauchdünne Fladen, die an das indische Papadam erinnern. Wir empfehlen euch dennoch den Brotkorb zu ordern, um in den Genuss des Sauerteigbrotes zu kommen. Der ursprüngliche Sauerteig wurde einst vor 85 Jahren produziert, die Krume ist saftig, die Kruste knusprig – hach, was wären wir doch ohne unser Brot!? Die hellen Baguettescheiben stammen übrigens von der Bäckerei Sironi aus der Martkhalle Neun.
Weiter geht es mit einem Salat von hausgeräuchertem Lachs, Avocado, Edamame und Mango-Granité, sowie einer gebackenenen roten Beete, die mit cremigem Ricotta und Gorgonzola serviert wird. Wir sind sofort begeistert, denn die unterschiedlichen Konsistenzen und Aromen harmonieren perfekt miteinander.
Aber nacheinander. Zunächst wählen wir einen Zwischengang, der uns perfekte frische Tortelli gefüllt mit zartem Burrata kredenzt. On top wird das Pastagericht reichhaltig mit feinem Trüffel überstreut – meine absolute Lieblingskombination. Pasta und Trüffel sind einfach unschlagbar lecker.
Der eigentliche Hauptgang präsentiert sich uns dann aus dem Meer. Der Oktopus windet sich auf einer gebratenen Scheibe des Sironi-Brotes und wird dabei von einem würzigen, leicht scharfen Tomatensugo ummantelt. Der Oktopus ist dabei wunderbar zart und von bester Qualität.
Mir gegenüber präsentiert sich ein Seebarsch, der goldbraun und knusprig auf der Hautseite angebraten wurde. Schwarzwurzeln und eine leichte Beurre Blanc (Buttersoße) versammeln sich unter dem Seebarsch und bilden eine genussvolle Synergie.
Eigentlich waren wir schon sehr, sehr satt… aber weil uns die anderen Gänge so überzeugten, kamen wir nicht umhin auch die süßen Speisen zu probieren. Da Judith kein Ei verträgt, gab es veganes, cremiges Schokoeis, sowie eine Praline.
Auf meinem Teller versteckte sich unter einer weißen Baiserhaube ein Mango-Passionsfruchtkompott, sowie eine Mousse aus den gleichen Früchten. Auch wenn die Portion recht groß wirkt, sie ist auch nach 3 Gängen davor zu schaffen. ;) Das Spiel aus Süße und Säure ist ebenso ausbalanciert, wie die knusprig, fleischigen und samtigen Konsistenzen.
Während wir plauderten und aßen, schwebte der Service übrigens mit einer Leichtigkeit durch die Räumlichkeiten, stets freundlich, aufmerksam, irgendwie persönlich, aber dennoch diskret und mit der nötigen Distanz.
Zumindest wurde wohl noch kein kleineres Restaurant entdeckt. Es befindet sich neben dem Mine Restaurant und hat Platz für etwa 6-8 Personen. So winzig der Gastraum ist, so gemütlich ist das Raumkonzept umgesetzt worden.
Wir sind ein bißchen doll verliebt in die Location, weil alles stimmig ist. Essen, Service, Lage, Publikum, Getränk und die Gastgeber selbst machen das MINE Restaurant zu einer Top Location. Aber am Ende bleibt es doch etwas Besonderes, da die Preise zwar gerechtfertigt sind, aber dennoch in die Kategorien „sich etwas Gutes tun“ fallen.
Adresse und Öffnungszeiten vom MINE Restaurant:
MINE Restaurant
Meinekestraße 10
10719 Berlin
Di-Sa: 17.30 – 24.00 Uhr
Letzter Update des Artikels 3. September 2020 19:25
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