Einmal im Monat wird das Prachtwerk Berlin zur Opernbühne, auf der junge Sänger ausgewählte Arien von Händel, Mozart, Verdi und vielen weiteren Komponisten präsentieren. In der Oper sitzt man üblicherweise mit hunderten weiteren Zuschauern in einem großen Saal. Die Aufführung kann gut und gerne schon mal drei Stunden dauern und die Karten sind meistens auch nicht besonders günstig. Wer sich gerne mit der Opernwelt auseinandersetzen möchte und sich so einen langen Abend noch nicht zutraut, sollte unbedingt mal bei Opera on Tap vorbeischauen.
Hier kann man ganz in Ruhe ein leckeres Bier trinken und dabei großen Arien lauschen. Die Sänger stammen aus der ganzen Welt und überzeugen auch bisher Unerfahrene von der Schönheit und Vielfalt der Oper. Für nur 5-15 Euro – je nachdem wie viel Geld man ausgeben möchte – erlebt man im Prachtwerk einen wunderschönen Opernabend in gemütlicher, lockerer Atmosphäre.
Jeder Abend folgt einem bestimmten Thema. Heute zieht sich der „Swan Song“ durch das Programm. Die dargestellte Figur – Spoiler Alert – stirbt also jeweils im Laufe des Stückes. Es werden unter anderem Arien aus Purcells „Dido and Aeneas“, Händels „Giulio Cesare in Egitto“ und Puccinis „La Traviata“ präsentiert.
Letztere Oper wird auch am 20. Und 22. April im Theater im Delphi aufgeführt. Einige der Cast-Mitglieder können wir schon heute Abend bewundern, was uns Lust auf mehr macht. Besonders gut an diesem Abend gefällt uns der Humor und die pure Freude am Singen aller Beteiligten, durch den eine entspannte Stimmung entsteht. Oper muss nicht immer todernst sein! In den Erklärungen zu ihren Arien bringen auch viele der Sänger wunderbar rüber, wie überdramatisch und abstrus die Geschichten manchmal sein können – herrlich! Am Ende wird immer gestorben – das stimmt schließlich auch im wahren Leben.
Die Getränkeauswahl im Prachtwerk kann sich auch sehen lassen. Wir gönnen uns ein großes Berliner Berg Pale Ale, was wunderbar fruchtig und frisch schmeckt und unser Erlebnis bei Opera und Tap abrundet. Ein Besuch lohnt sich sowohl für eingefleischte Opernfans, die es gerne etwas unkonventioneller mögen als auch für solche, die es noch werden wollen. Die Veranstaltung ist auch eine gute Möglichkeit solche vom Gegenteil zu überzeugen die bisher dachten, klassische Musik wäre „nicht so ihr Ding“. Es lohnt sich!
Letzter Update des Artikels 23. August 2020 19:45
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