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Photocircle – Interview mit dem Gründer Thomas Heinrich

Was genau ist Photocircle?

Das weltweit einzigartige Konzept von Photocircle ist es, den Menschen etwas zurückgeben, die unsere Bilder besonders machen. Mit jedem Kauf fließen je nach Bild bis zu 50% des Gesamtpreises in ein Bildungs- oder Entwicklungsprojekt in der Region, in der das Bild entstanden ist. Auf photocircle.net bieten derzeit knapp 700 internationale Fotografinnen und Fotografen sowie inzwischen auch einige Illustratorinnen und Illustratoren ihre Bilder zum Verkauf an. Kunden können entweder hochwertige Fotokunst aus der Galerie kaufen oder eigene Bilder drucken lassen.

Da sowohl die Fotografen als auch Photocircle auf Teile des Erlöses verzichten, können wir so bei hoher Produktqualität gleichzeitig sehr faire Preise anbieten. Unsere Kunden erhalten somit hochwertige Fotokunst und gleichzeitig die Gelegenheit, etwas Gutes zu tun. Das Resultat: ein Kreislauf, von dem alle Beteiligten profitieren.

Durch Photocircles Projektunterstützung konnten bis dato 56 humanitäre, Bildungs- und Entwicklungsprojekte weltweit finanziert werden. Partner von Photocircle sind z.B. die UNO Flüchtlingshilfe oder lokale Initiativen wie die Schülerpaten Berlin.

 

Seit wann gibt es Photocircle?

Photocircle wurde im Sommer 2014 gegründet.

Wie entstand die Idee? / Was haben Sie vor Photocircle gemacht?

Nach meinem BWL-Studium an der Freien Universität arbeitete ich zunächst für eine kleine NGO in Guatemala, die Vamos Adelante Foundation, und dann für eine Unternehmensberatung in Berlin. Einige Zeit später folgte eine weitere Reise, dieses Mal durch Südostasien. Im Anschluss beschäftigte ich mich als begeisterter Hobbyfotograf erstmalig mit dem bestehenden Angebot an Online-Fotoplattformen – und war unzufrieden. Der Gedanke, mit dem Verkauf meiner Bilder Geld zu verdienen, ohne dass die Menschen darin ebenfalls profitieren würden, erzeugte bei mir Unwohlsein. Ich hatte das Bedürfnis, den Ländern und Menschen, die ich kennen und lieben gelernt hatte, etwas zurückzugeben.

Was sind Ihre Lieblingsmotive/ Bilder?

Schwer zu sagen. Es gibt bei uns wirklich viele Fotografen, die ich sehr gerne mag. Eigentlich wechseln meine Lieblingsmotive auch sehr häufig, da bei uns zum Glück auch ständig tolle neue Kunst hinzukommt. Sehr gerne mag ich aber beispielsweise die Bilder von Kevin Russ, einem unserer ersten Fotografen. Auch gefallen mir einige Illustrationen und Designs wirklich gut; die sind übrigens noch gar nicht so lange Teil unseres Portfolios.

Welches Bild/ Bilder haben Sie im Wohnzimmer/Büro hängen?

In meinem Wohnzimmer hängt ein Bild, das ich selbst einmal in Guatemala gemacht habe.

Aus unserer Photocirce-Galerie haben wir zudem drei Acrylglasbilder von Christian Göran, einem schwedischen Fotografen, in der guten Stube hängen. Im Kinderzimmer hängen zwei gerahmte Poster, Illustrationen von Jean-Manuel Duvivier.  Und unser Büro ist ohnehin ganz besonders in dieser Hinsicht – denn es ist ja zugleich auch Galerie und Showroom. Hier zeigen wir also einen Querschnitt aus unserem Portfolio und alle unterschiedlichen Präsentationsvarianten und Hängungen.

Wie viele Bilder sind aktuell im Portfolio?

Knapp 6,5 Tausend

Was sind die größten Projekte, die finanziert worden sind?

So viel Sinn diese Frage sicherlich bei anderen Konzepten ergibt, so irreführend ist sie in unserem Fall J Wir ermutigen unsere Projektpartner nämlich immer, ihre Projektziele unterhalb von 1.000 EUR anzulegen, da ein Projekt dann schneller finanziert wird und wir die komplette Summe entsprechend schneller an sie auszahlen können. In einigen Fällen haben wir mit derselben Partnerorganisation aber bereits mehrere Projekte finanziert, so zum Beispiel schon vier mit der UNO-Flüchtlingshilfe, acht mit Plan International und gerade unterstützen wir das elfte Mal CARE Deutschland.

Wie schnell wird ein Projekt durchschnittlich finanziert?

Das hängt von verschiedenen Faktoren ab – zum einen natürlich davon, wie viel wir in einer bestimmten Periode verkaufen; dann auch davon, wie populär Bilder aus einer bestimmten Region sind; und letztendlich auch davon, wie hoch die angestrebte Spendensumme angelegt ist. Einmal dauert es also nur zwei Wochen, ein anderes Mal mehre Monate.

Was ist das am meisten fotografierte Motiv in Berlin?

Gute Frage. Das ist wohl der Fernsehturm, gefolgt vom Brandenburger Tor, dem Reichstag und der Siegessäule. Aber ich finde es eigentlich viel spannender, dass sich in unserer Kategorie „Berlin“ ganz unterschiedliche, teilweise auch eher ungewöhnliche Motive finden. Die U-Bahn wurde zum Beispiel aus den verschiedensten Blickwinkeln fotografiert; dann gibt es dort ein Foto von einer Leuchtschrift auf dem Dach der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz  oder ein Bild vom Badeschiff.

Welches ist Ihr persönliches Lieblingsfotomotiv in Berlin?

Ich finde diese beiden Bilder sehr schön: Das eine stammt aus dem Bildarchiv unseres Partners, der Süddeutschen Zeitung, und ist aus dem Jahr 1934. Das andere ist von einem unserer Berliner Fotografen, Ronny Behnert. Ich mag diesen Blick vom Teufelsberg selbst sehr gerne und die Stimmung auf dem Foto ist unbeschreiblich!


BERLIN

Sind Sie Berliner bzw. seit wann leben Sie in Berlin?

Durch und durch Berliner. Ich bin in Wilmersdorf geboren und aufgewachsen und lebe heute mit meiner Frau und zwei kleinen Kindern in Kreuzberg.

Was lieben Sie an Berlin?

Die Weite, die vielen Grünflächen und Wälder – und das Essen. Man kann hier so ziemlich jede Spezialität der Welt günstig und in sehr guter Qualität bekommen.

Wo können Sie in Berlin Energie tanken?

An der Krummen Lanke und dem Schlachtensee; am besten aber auf jedem x-beliebigen Fußballfeld oder Basketballplatz.

Was würden Sie jemandem empfehlen, der das erste Mal nach Berlin kommt?

Ich würde ihm oder ihr auf jeden Fall empfehlen, im Sommer zu kommen! Da ist Berlin einfach eine andere Stadt. Schöner, leichter und fröhlicher.

Letzter Update des Artikels 11. Dezember 2018 19:36

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Veröffentlicht von
Judith Karbstein
Tags Interview

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