Im Feed Back setzt Küchenchef Chen aber noch einen drauf und zaubert aus traditionellen Rezepten ganz neue, moderne Kreationen, indem er auch regionale Produkte verwendet. Der Gurkensalat, der uns gleich zu Anfang serviert wurde, wird zum Beispiel standesgemäß mit Spreewaldgurken hergestellt. Dazu gibt’s ein Knoblauch-Koriander-Dressing. Klingt erstmal gar nicht so spannend, schmeckt aber unglaublich lecker und erfrischend. Genau so wie der hausgemachte Eistee, den uns Restaurantchefin Ji Zheng dazu gebracht hat.
Überraschend ging es für uns auch eigentlich die ganze Zeit weiter, denn wir haben uns nicht für Hauptgerichte, sondern für eine Selektion der kantonesischen Klassiker, die auf der Karte zu finden sind, entschieden. Jin Zheng hat uns zu Anfang gefragt, ob es irgendetwas gibt, was wir überhaupt nicht gern mögen. Bei meiner Begleitung war das Ente, bei mir Koriander. Klar, nicht die beste Voraussetzung für einen Besuch im chinesischen Restaurant. Aber hier schonmal ein kleiner Spoiler: am Ende des Tages haben wir sowohl Ente als auch Koriander gegessen – und davon gar nicht mal so wenig.
Serviert wurde uns nämlich, neben einem unfassbar guten gerösteten Tofu, der kantonesische Klassiker „Fallen Duck“: Pfannkuchen mit einer Füllung aus gerösteter Enter, Gemüse, Schnittlauch und Hoi Sin-Sauce. Schon eine kleine Herausforderung für meine Anti-Enten-Begleitung. Die Ente in den kleinen Röllchen war allerdings so gut, dass sich das mit ihrer Abneigung tatsächlich sehr schnell erledigt hatte.
Als dann auch noch eine riesen Portion knusprige Ente vor uns stand, haben wir beide sehr schnell gemerkt, dass wir eventuell noch nie eine gute Ente gegessen haben. Serviert wurde sie uns mit den Worten „eine gute Ente muss sich nicht verstecken“ und wir wissen jetzt auch warum. Panade hätte man hier vergeblich gesucht, denn hier lag nur ganz zartes Entenfleisch mit einer dünnen, knusprigen Haut vor uns, die meine Begleitung dann auch endgültig bekehrt hat, was das Entenfleischessen angeht.
Und so ging es mir auch mit dem Koriander. Wir beide sind bis heute keine Freunde, in den kantonesischen Kreationen hat er sich allerdings so perfekt eingefügt, dass ich für eine Weile fast vergessen habe, wie wenig ich ihn eigentlich mag.
Eine gedämpfte Aubergine hat für uns den Abschluss des Essens gebildet. Und die war ebenso gut und überraschend lecker, wie der Rest. Zu unserem Essen gab es übrigens einen weißen Cuvéet, der den perfekten Gegenpart zu der Säure in den Saucen dargestellt hat.
Familie Zheng blickt auf eine lange Tradition hier in Deutschland zurück. Anfang des 20. Jahrhunderts haben sie eines der ersten chinesischen Restaurants in Berlin eröffnet und überzeugen seitdem durch Qualität und, vor allem Kreativität. In Berlin ist das Feed Back momentan auf Platz 2 unter den chinesischen Restaurants. Das Beste daran: hier schmeckt es nicht nur sehr gut, die Preise sind auch noch sehr fair. Wir kommen gerne wieder!
Letzter Update des Artikels 26. August 2020 16:07
Berlin ist ein Magnet für Musikliebhaber - und am Samstag ist es wieder soweit. Das…
Die 8. Berlin Beer Week steht vor der Tür. Vom 1. bis zum 10. September…
Eiscafés, Donut-Läden, klassische Cafés, die Auswahl an leckeren Süßspeisen ist in Berlin groß. Ganz besonders…
Ein paar wenige Gehminuten entfernt vom Trubel des Rosenthaler Platzes, die Brunnenstraße entlang, vorbei an…
Wer die italienische Küche liebt, sollte unbedingt das True Italian Food Festival besuchen. Vom 29.…
Wer aktuell auf der Suche nach einem etwas gesünderen Snack in der Weihnachtszeit ist, wird…