Ein Freitagabend in Neukölln. Wir stehen vor dem Schwammerl und schon der erste Eindruck lässt vermuten, dass wir hier keine XXL-Schweinshaxe mit einem Kilo Sauerkraut & fünf Knödeln serviert bekommen. Der Look ist modern, greift aber dennoch Elemente eines Wirtshauses auf. Sowohl im Gastraum als auch im Außenbereich wurde mit viel Holz gearbeitet. Die massiven Tische und Bänke sind alle von Hand gefertigt und verleihen dem Schwammerl eine Art Hüttenflair. Dem gegenüber stehen Kunstwerke & Designer-Lampen, die in Summe aber ein wunderbare Gemütlichkeit ausstrahlen.
Die Klassiker stehen natürlich auf der Karte, genauso sind aber auch viele vegetarische Gerichte zu finden. Wer sich vegan ernährt, der bekommt vom Koch Fabian Zweimüller etwas eigenes zusammengestellt aus den Zutaten des Tages.
Wir starten den Abend mit dem Brotzeitbrettl – einer warmen Brezn und Obatzda. Das Ganze wird auf einem Holzbrett angerichtet und wirkt fast schon wie ein kleines Kunstwerk. Geschmacklich hervorragend. Das eingelegte Gemüse und die roten Zwiebeln geben eine schöne Frische und zusätzliche Würze zum herzhaften Obatzda. Die warme Brezn… stellt sie euch einfach nur gedanklich vor ;) Ein kulinarisches Träumchen für n Fünfer.
Als Hauptgericht wählen wir das Sojahuhn & das Brauhausschnitzel. Ersteres wird Erbsenpüree, Pfifferlingen und mariniertem Rohtkohl gereicht. Das Fleisch ist zart, angenehm gewürzt und passt hervorragend zu den verschiedenen Gemüsesorten. Frische Pfifferlinge, Rotkohl, der nicht zerkocht, sondern knackig auf dem Teller liegt und das samtige Erbsenpüree sind super schmackhaft und kosten gerade mal 12,00 EUR.
Auch das Schnitzel sieht zwar traditionell aus, wird aber mit einer ganz eigenen Handschrift zubereitet. Nachdem das Kalbfleisch mit Senf mariniert wird, bekommt es eine Panade aus getrockneten Brezn-Bröseln. Dazu gibt es frisch geriebenen Meerrettich (ich hab um eine extra Portion gebeten, da ich die Schärfe von Meerrettich unheimlich gerne mag). Nebendran liegt ein fein-aromatischerr Kartoffelsalat mit frischer Petersilie. Für 18,00 EUR gibt es eine echte Wirtshaus-Portion, die aber grandios lecker ist. Die Panade ist wie aus dem Bilderbuch: goldgelb und knusprig umhüllt es zarte Fleisch. Danach bin ich satt & glücklich.
Das Dessert… es gibt Kaiserschmarrn – und wie gerne hätte ich ihn probiert, aber wir sind beide sooo satt, dass wir auf eine flüssige Variante zurückgreifen. Das können die Jungs hier nämlich auch super gut. Passend dazu sei ein Hinweis auf die vielen Sprüche gegeben, die sich in der Menükarte finden – love it!
Nimmst Du täglich Deinen Tropfen,
wird Dein Herz stets freudig klopfen,
wirst im Alter wie der Wein,
stets begehrt und heiter sein.
Wir bestellen zwar keinen Wein, aber dafür einen Cocktail. Beim ersten Durchblättern zu Beginn unseres Besuchs ist mir nämlich der Salbei Mule ins Auge gefallen. Ich mag den Geschmack von Salbei echt gerne und als Cocktail ist es eine Wucht. Der frische, fein-würzige, leicht bittere Geschmack ist ein perfekter Abschluss.
Ein heißer Tipp für alle Wildfleisch-Fans: Ihr müsst unbedingt im Oktober im Schwammerl vorbei schauen. Dann gibt es nämlich frisches Wild vom „hauseigenen“ Jäger. Wir haben uns das bereits rot im Kalender markiert… und dann ist hoffentlich auch noch Platz für den Kaiserschmarrn ;)
Tipp Nummer Zwei: Ganz bald (und vor allem nächstes Jahr) geht der Schwammerl-Foodtruck auf Reisen. Vor allem Festival-Gäste dürfen sich dann mit den Gerichten wieder aufpeppeln lassen.
Fazit
Ein richtig tolles Restaurant mit super leckerer Küche, sehr fairen Preisen und der extra Portion Gastfreundschaft. Die Jungs sind super nett, mega unterhaltsam und voller Leidenschaft – auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, aber genau das spürt man eben auch. Wir können euch das Schwammerl wärmstens ans Herzle legen!
Adresse und Öffnungszeiten vom Schwammerl:
Schwammerl
Weichselstraße 55
12045 Berlin
Mo-So: ab 18 Uhr
Letzter Update des Artikels 20. September 2020 7:58
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