Streetfood Märkte haben in Berlin schon fast eine gewisse Tradition – auch wenn Berlin in dem Bereich hinter anderen Metropolen wie London oder NYC hinter hinkte. Vielleicht sprießen gerade deshalb die Streetfood Angebote wie Blümchen im Frühling aus dem Boden. Wegbereiter wahr sicherlich der Streetfood Thursday in der Markthalle Neun, gefolgt vom Bite Club, der aktuell auf dem Gelände der Platoon Kunsthalle verweilt.
Früher war der Mauerpark the place to be am Sonntag. Aber seitdem immer mehr Reiseführer den Mauerpark als absolut empfehlenswert einstuften und die Stände irgendwas zwischen Trash und Kommerz geworden sind, hat der Flohmark am Mauerpark an Atmosphäre einbüßen müssen.
Der Berlin Village Market ist auf dem Gelände der Neuen Heimat/ RAW Gelände. Ein altes Fabrikgebäude, dessen Wände mit Graffitis bemalt sind, Holzpaletten, die zu Sitzmöglichkeiten gestapelt werden und Lichterketten, die den Außenbereich abends in buntes Lichtermeer verwandeln, machen die Atmosphäre perfekt. Es ist alles etwas rough, aber gelichzeitig wunderschön.
Vor dem alten Fabrikgebäude steht eine neuere Halle, deren Innenraum eine komplette Freifläche beinhaltet. Vor dieser Halle wiederum befindet sich eine weitere Open-Air-Freifläche mit Paletten und Platz für Food Trucks. Im Übrigen lässt sich von hier aus auch ganz wunderbar der Sonnenuntergang beobachten.
Das ganze Gelände spiegelt Berlin einfach so gut wieder – uns ist aktuell kein vergleichbarer Platz bekannt.
Der Berlin Village Market beherbergt zahlreiche Food Stände, die zum Teil immer wieder wechseln. Deshalb findet man auch immer etwas neues zum ausprobieren. Als wir das erste Mal dort waren, waren wir so geflasht vom Angebot, dass wir uns gar nicht entscheiden konnten. Das „Blöde“ war, dass wir vorher beim Breakfast Market uns bereits die Bäuche vollgeschlagen hatten und damals keinen Bissen mehr runterbekommen haben.
Vom Burger über Schnitzel, Flammkuchen und Spätzle, Spare Ribs, Steaks, Pasta hin zu brasilianischen, argentinischen, asiatischen, indischen, französischen Spezialitäten, deren Einzelzutaten einem zumeist bekannt sind, aber deren Komposition überrascht, aber unglaublich lecker ist. Eigentlich bedarf es keiner extra Erwähnung mehr, aber es gibt natürlich auch immer vegane Angebote.
Wer auf süß steht, kann sich seinen Zuckerschock für zwischendurch bei den Eis- und Waffelnständen abholen. Was eigentlich noch ein bißchen fehlt, sind Kuchen/ Torten/ Cupcakes/ Muffins. Der Dessertbereich ist eher unterrepräsentiert, was aber sicherlich damit zusammenhängt, dass es kein klassisches Streetfood ist.
Okay, wenn ihr zu spät hingeht, kann es sein, dass der ein oder andere Stand schon abgebaut ist, aber wenn es dunkel wird und nicht mehr allzu voll ist, ist es einfach nur schön dort. Meistens gibt es einen oder zwei Live Acts, die Lichterketten werden angemacht, dazu ein Weinchen, ein kleines Feuer im Mittelraum und chillig auf den Paletten oder Bierbänken sitzen – was will man mehr?
Fazit.
Uns ist noch nicht klar, ob der Berlin Village Market zum Winter hin schließt. Die Heizmöglichkeiten auf dem Gelände würde ich als äußerst begrenzt einstufen. Heizpilze können einfach nicht diese großen Gebäude warm halten. Bevor ihr also bis zum Frühling warten müsst, geht hin. Ihr werdet es ganz sicher nicht bereuen.
// Noch mehr Fotos gibt es übrigens in unserem flickr-Streetfood-Album.
In English, please:
The Berlin Village Market is one of Berlin’s streetfood markets, located at Neue Heimat. You get different types of streetfood from all over the world. The atmosphere is awesome, especially in the evening, when the suns goes down. The streetfood stalls are in an old factory building, which is full of graffitis, which creates a special rough charm. Everything you link to Berlin is merged at this area. We promise, you won’t regret a visit there.
Letzter Update des Artikels 3. Oktober 2020 10:23
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