Autor-Archive: Dagmar Fischer

RosaCaleta – Jamaikanische Küche in Kreuzberg

Jamaika? Da denke ich sofort an Reggae. Aber zu jamaikanischem Essen fällt mir spontan sehr wenig ein. Das muss sich ändern, also auf nach Kreuzberg, wo Kirk ein Restaurant für jamaikanisch-europäische-Fusion-Küche betreibt. Erster Eindruck vom RosaCaleta: Liebevoll eingerichtet mit Kunstwerken an den Wänden und entspanntem Reggae im Hintergrund. Am Nachbartisch sitzt ein Jamaikaner – was ja bekanntlich ein gutes Zeichen ist! Dass Einheimische gerne ins RosaCaleta kommen, liegt wahrscheinlich nicht nur an Kirks herzlicher Art, sondern auch daran, dass er mehrmals im Jahr nach Jamaika fliegt, um frische Kräuter und Gewürze mitzubringen, damit er seinen Gästen ein authentisches Geschmackserlebnis bieten kann.

Das RosaCaleta bringt eine große Auswahl an Fleisch- und Veggie-Gerichten auf den Tisch

Auf der Speisekarte lässt sich sowohl für Fleischesser als auch für Vegetarier und für Veganer etwas Passendes finden. Wir beginnen mit einer gemischten Vorspeiseplatte mit gegrilltem Gemüse, Jerk Sausages, frittierter Kochbanane und Fishcakes mit Cranberry Sauce. Als Hauptgang wollen wir natürlich einen Klassiker der jamaikanischen Küche probieren: Jerk Chicken (14,50 EUR). Hierzu gibt es im RosaCaleta Reis und Bohnen, einen Dumpling und Gemüse. Der Chef empfiehlt uns außerdem die jamaikanischen Spätzle (12,50 EUR) und den Pepper Fish (18,50 EUR).

Das Jerk Chicken ist gut mariniert und äußerst zart. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber der Fusion aus schwäbischer Hausmannskost und jamaikanischer Küche überzeugen uns die Spätzle schnell. Zwar aus Kochbananen, aber ansonsten wie normale Spätzle hergestellt, haben sie durch das untergemischte Gemüse und die Kokosmilch eine fruchtige Note. Besonders gut schmeckt uns der Pepper Fish, eine Mischung aus Atlantik Seelachs und Kabeljau, der in einem fluffigen Brot aus Weißmehl und Kokosmilch serviert wird. Wer es scharf mag kann sein Gericht mit der hausgemachten Chilisoße nachwürzen, die auf allen Tischen bereit steht.

Ein Prosit auf die landestypischen Getränke

Neben dem jamaikanischen Bier „Red Stripes“ probieren wir Sorrel, ein landestypisches Getränk, das aus malvenartigen roten Blüten wie eine Art Punsch zubereitet wird. Wir entscheiden uns für die Variante mit Rum und sind sehr angetan.

Ein Highlight sind auch die hausgemachten Kuchen und Torten zum Nachtisch. Der Chef versichert uns, dass sie ständig Neue im Angebot haben, kein Kuchen würde sich wiederholen. Wir werden wieder kommen und es überprüfen: Aber nicht, weil wir ihm nicht glauben, sondern weil uns das Essen und die Stimmung im RosaCaleta überzeugt haben!

Fazit zum RosaCaleta

Das RosaCaleta möchte kein drei Sterne Restaurant sein, sondern in ersten Linie ein Ort, an dem sich der Gast bei authentischer jamaikanischer Küche mit europäischen Einflüssen wohl fühlt. Und das gelingt dem Restaurant sehr gut! Darüber hinaus machen immer wieder stattfindende Lesungen, Performances, Kunstausstellungen und Partys das RosaCaleta zu einem internationalen Ort der Begegnung.

Der Fischladen

Den Fischladen gibt’s in Berlin gleich zweimal: an der Schönhauser Allee in Prenzlauer Berg und in der Arminiusmarkthalle in Moabit. Da diese eine der letzten drei Markthallen in Berlin ist, die noch heute als solche genutzt werden, wollen wir dem dortigen Fischladen einen Besuch abstatten.

Der Fischladen und seine Vielfalt

Die Halle ist groß, aber der Fischladen ist schnell gefunden. Er besteht aus einem Stand, der frischen Fisch verkauft und einem Restaurant, in dem dieser zubereitet wird. Die Speisekarte ist sehr umfangreich, neben verschiedenen Fischgerichten gibt es auch Pasta und Salat mit Meeresspezialitäten sowie Fischburger und original englische Fish & Chips. Unter der Woche werden außerdem zwei Mittagsmenüs angeboten. Zu trinken gibt’s neben den üblichen Softdrinks eine große Auswahl an Weißweinen, Heißgetränken, ausgewählten Spirituosen, Flaschenbier und Fassbier der Berliner Brewbaker Brauerei, die ihr Bier einst selbst in der Arminiusmarkthalle braute.

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Wir bestellen als Starter die Jakobsmuscheln mit Balsamicocreme auf Wakame-Salat. Als Hauptgerichte wählen wir Spaghetti mit Lachs in Zitronen-Weißwein-Soße und die Fischplatte für zwei Personen. Da der Geschäftsführer John Bywater gebürtiger Engländer ist, müssen wir natürlich auch die Fish & Chips probieren.

Gemütliche Atmosphäre

Zum Essen kann man sich entweder direkt an den Tischen des Fischladens niederlassen oder man geht ein paar Meter weiter in den hinteren Teil der Markthalle. Hier steht ein langer Holztisch, der stolz als „die längste Tafel Berlins“ präsentiert wird. Wer lieber ein bisschen privater sitzen möchte, findet hier auch einzelne Tische, viele Nischen und altmodische Sofas. Alles in allem sehr gemütlich und man vergisst schnell, dass man eigentlich in einer geschäftigen Markthalle ist.

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Das Essen

Schnell sind die appetitlich angerichteten Jakobsmuscheln aufgetischt – und schmecken genauso gut, wie sie aussehen. Wir staunen, wie groß die Fischplatte ist: Sie besteht aus Lachs, Rotbarsch und schwarzem Heilbutt, dazu Bratkartoffeln, Knoblauchbrot, Pommes, Salat mit Tintenfischringen und Seegras. Davon werden locker drei bis vier Personen satt. Die unterschiedlich zubereiteten Fische sind unheimlich zart, auf den Punkt gegart und schmecken hervorragend. Der Teig des frittierten Fischs ist fluffig und der Fisch darin schmilzt quasi auf der Zunge.

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Das Gleiche gilt für die Fish & Chips. Sie werden mit der englischen Version der Pommes Frites serviert, den Chips. Das sind frittierte Kartoffelstäbchen, die etwas breiter und ein bisschen weniger knusprig als die in Deutschland bekannten Pommes sind. Dazu gibt’s den traditionellen englischen Malz-Essig, den sogenannten Malt Vinegar, von Sarsons. Wer den nicht mag, findet auf dem hausgemachten Soßenteller mit Remouladensoße, scharfer Teufelssoße und süß-saurer Chillisoße garantiert eine Alternative.

Vielleicht liegt es daran, dass wir eigentlich schon viel zu satt von der Fischplatte sind, aber die Spaghetti mit Lachs konnten uns nicht ganz überzeugen, die Soße war uns ein bisschen zu schwer. Dafür ist der Kaiserschmarrn, zu dem wir uns als Dessert überreden lassen, ein weiteres Highlight!

Natürlich interessiert uns auch die Herkunft des Fischs: Er wird täglich frisch geliefert, es wird auf saisonalen Einkauf geachtet und wir staunen nicht schlecht, als wir hören, dass der verwendete Wels auf Dächern in Kreuzberg gezüchtet wird.

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Fazit

Der Fischladen in der Arminiusmarkthalle liegt zwar abseits der Berliner Szenebezirke, ist aber eine echte Empfehlung für alle, die auf wirklich gut zubereiteten Fisch in großer Auswahl stehen.


Adresse und Öffnungszeiten vom Fischladen:

Der Fischladen
Schönhauser Allee 128
10437 Berlin

Mo-Sa: 10.00-21.00 Uhr
So: 12.00-21.00 Uhr

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Mauerwinzer

Seit September 2015 gibt es den Mauerwinzer an der Ecke Wolliner Straße und dem Postenweg, dort wo DDR-Grenzposten entlang der Mauer ihre Patrouille liefen. Der kleine, aber sehr gemütliche Laden, ist eine Mischung aus Weinverkauf und Weinausschank.

Große Auswahl an Weinen im Mauerwinzer

In den hohen Regalen lassen sich mehr als 100 verschiedene Weine und Sekte aus allen Anbaugebieten Deutschlands finden. Dabei haben die beiden Inhaber auf eine ausgewogene Mischung gesetzt: Von noch unbekannten Weingütern, namhaften Weinbaubetrieben und den Großen der Weinszene ist alles dabei. Auch gibt es regelmäßig ausländische Gastweine mit Bezug zu Deutschland, eine Auswahl an Vintage-Weinen, sowie vegetarische und auch vegan hergestellte Rebensäfte. Die Preise für Weinflaschen zum Mitnehmen beginnen bei 7,90 Euro. Da alle Weißweine und Sekte gekühlt sind, kann man sich prima spontan dazu entschließen, eine Flasche in den nahe gelegenen Mauerpark mitzunehmen, um sie dort beim Sonnenuntergang zu genießen.

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Essen und Getränke

Das Essensangebot ist klein, aber dafür sehr fein: Verschiedene Flammkuchen – auch vegetarische Varianten – die frisch belegt und stilecht im Steinofen gebacken werden. Darüber hinaus Platten mit dem exquisiten Käse von Blomeyer (den man aus vielen gehobenen Restaurants in Berlin kennt) und Wurstspezialitäten von kleinen, ausgesuchten Metzgereien aus Deutschlands Weinregionen. Zu trinken gibt es außer Wein Craft Beer aus Friedrichshain sowie Alkoholfreies wie Wasser, Trauben- und Apfelsecco und verschiedene Kaffeevariationen.

Wir beginnen unseren Abend mit einer Maibowle, deren dezenter Waldmeistergeschmack mit frischen Erdbeeren aufgepeppt wird – lecker!

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Dazu bestellen wir einen Flammkuchen mit Ziegenkäse und Birne und einen großen Wurst- und Käseteller.

Der Boden des Flammkuchens ist herrlich dünn und knusprig. Beim Belag scheiden sich ein wenig die Geister – während mir die feine Note reicht, hätte sich meine Begleitung ein bisschen mehr Ziegenkäse gewünscht. Geschmeckt hat es uns allerdings beiden.

Auf dem gemischten Teller begeistert uns eigentlich jede der verschiedenen Käsesorten und vor allem das Pfälzer Riesling-Sauschwänzel. Das ist eine Art Salamiwurst, die durch ihre Form tatsächlich an ein geringeltes Schweineschwänzchen erinnert.

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Die Preise für das Essen sind durch die gebotene Qualität durchaus angemessen. Bei den offenen Weinen ist für jedes Budget etwas dabei und selbst die günstigeren Weine auf der Karte überzeugen.

 

Veranstaltungen und Location

Der Mauerwinzer bietet immer wieder Weinabende mit verschiedenen Schwerpunkten an. Sonntags wird auch schon mal der „Tatort“ auf Großbildleinwand übertragen, wenn dieser einen Bezug zu Wein hat. Es lohnt sich also, immer mal wieder einen Blick in den Veranstaltungskalender zu werfen.

In den warmen Monaten können die Gäste die Abendsonne auf rund 24 Außenplätzen und der kleinen Terrasse genießen. Für Kinder steht Kreide bereit, mit der sie im kleinen, eingezäunten Hof nach Herzenslust kreativ werden können. Im Winter sorgt ein Kamin im Inneren für romantische Stimmung.

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Die Picknick-Tüte für den Sommer

Neu im Mauerwinzer und klare Empfehlung für alle, die guten Wein beim Sonnenuntergang im Mauerpark oder – noch romantischer – im Birkenwäldchen erleben möchten: Die Mauerwinzer Picknicktüte zum Mitnehmen!
Drin sind zwei Weingläser, ein leckerer Rieslingringel, dazu knuspriges Brot und wahlweise eine gekühlte Flasche Grauburgunder Heiligenberg (der herrlich dezent auf der Zunge prickelt) oder Riesling brut für 14, 90 Euro (Wein) bzw. 19,90 Euro (Sekt).

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Fazit

Der Mauerwinzer ist ein idealer Ort, um ein Weinchen (oder Bierchen) in der Abendsonne zu genießen. Wer dabei Hunger bekommt, kann sich einen Flammkuchen oder die ausgewählten Wurst- und Käsespezialitäten schmecken lassen. Mauerparkbesucher, die keine Lust auf das typische Spätkaufangebot der Umgebung haben, können sich hier mit Wein in Trinktemperatur eindecken.

 


Adresse und Öffnungszeiten vom Mauerwinzer:

Mauerwinzer
Wolliner Str. 20
10435 Berlin

Mo-So: 16.00-23.00 Uhr

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Volta – Kreative Küche in Wedding

UPDATE: Die Location ist leider dauerhaft geschlossen.

Der Weddinger Kiez ist nicht unbedingt für seine Küche bekannt. Das dachte sich 2011 auch Laszlo Trepak, der damals im Wedding wohnte und arbeitete. Also schuf er kurzerhand mit Stephan Hentschel (dem Küchenchef vom Cookie Cream) und einem weiteren Freund das, was sie selbst vermissten.

Das Volta – Eine Mischung aus Bar und Restaurant

Das Volta ist in einem von außen eher unscheinbaren Pavillon in der Nähe der U-Bahn Station Voltastrasse. Wäre da nicht die große, offene Küche, würde es wegen der langen Theke in der Mitte des Raumes eher wie eine stylische Bar aussehen. Im Sommer kann man auf einer kleinen Terrasse draußen sitzen.

Die Karte – Klein, aber abwechslungsreich

Die Karte ist mit sieben Vorspeisen und genauso vielen Hauptgerichten sowie einem Dessert übersichtlich, aber dennoch abwechslungsreich. So lassen sich Gerichte mit Fleisch, Fisch und Hühnchen finden. Auch Vegetarier kommen auf ihre Kosten und für Veganer lässt sich jedes vegetarische Gericht auch ohne tierische Produkte zubereiten. Die Preise liegen zwischen 4,50 EUR und 15 EUR. Auf der Getränkekarte stehen Softdrinks, Biere einer Weddinger Brauerei, verschiedene Weine und ausgewählte Spirituosen sowie Mixgetränke.

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Starters

Wir sind mutig und folgen uneingeschränkt der Empfehlung des Chefs und so landen Stuffed Bone (Knochenmark vom Rind mit Breadcrumbs), Beetroot (rote Beete auf Joghurt mit Wasserkresse) und Crispy Skewers (knusprige Chicken-Skin-Spieße) auf unserem Tisch. Die Starters werden kunstvoll angerichtet auf Schiefertafeln serviert. Optisch überzeugen sie uns auf den ersten Blick. Aber können sie auch geschmacklich mithalten?

Gespannt probiere ich die rote Beete und bin sofort positiv überrascht, dass durch die Kombination mit dem Joghurt der erdige Geschmack der Beete in den Hintergrund rückt. Die Crispy Skewers sind tatsächlich unheimlich knusprig und der Stuffed Bone, der im Knochen serviert wird, punktet mit einer dezenten Knoblauchnote. Wir hätten ihn uns einen Tick weniger fettig gewünscht, allerdings schafft es das dazu gereichte Brot dies aufzufangen.

 

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Hauptgerichte

Als Hauptgerichte folgen Shrimp Hot Dogs (Garnelen in Panko-Panade im Milchbrötchen), Purple Bites (Aubergine mit Maiscreme und Chilli-Popcorn) und Ceviche Wan-Tans (mit Lachs, roten Zwiebeln und Tiger’s Milk Aioli). Auch diesmal hält der Geschmack, was die Optik verspricht.

Die würzigen Garnelen harmonieren optimal mit der leichten Süße des Milchbrötchens. Die Maiscreme hat eine feurige Schärfe, die zeitverzögert einsetzt. Ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber wer es scharf mag, wird angetan sein. Das Ceviche, ein peruanischer Fischsalat, schmeckt erfrischend.

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Dessert

Eigentlich sind wir schon viel zu satt für einen Nachtisch. Aber dann kommt der Cookie auf den Tisch: Vanille Eiscreme, umringt von warmen Müslikrokant, dazu frische Erdbeeren und Ahornsirup. Zwar dauert die Zubereitung des Desserts ungefähr 15 Minuten, aber jede einzelne Minute des Wartens hat sich gelohnt!

Als Gast im Volta merkt man schnell: Hier wird aus Freude und aus Liebe zu gutem Essen gekocht. Die Inhaber legen großen Wert auf die Qualität ihrer Zutaten, das internationale Küchenteam bringt Einflüsse der jeweiligen Landesküche in die Kreationen mit ein. Am Geschmack der kreativen Gerichte wird genauso ausgiebig wie an der Optik gefeilt – und beides gelingt vorzüglich. Am Ende des Abends sind wir uns einig: Das Volta ist ein Stern am Berliner Gastrohimmel!

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Fazit

Lecker, lecker, lecker – anders kann man es einfach nicht zusammen fassen. Wer große Portionen für wenig Geld erwartet, ist hier sicher fehl am Platz. Wer aber kreative, gehobene Küche mit hervorragendem Preis-Leistung-Verhältnis in entspannter Atmosphäre sucht, darf sich das Volta auf keinen Fall entgehen lassen!

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OiShii Hot Dogs

UPDATE: Die Location ist leider Corona-bedingt bis auf unabsehbare Zeit geschlossen.

Hot Dogs kenne ich vor allem aus den USA und vom Dänemark Urlaub. Und natürlich als kleine Stärkung nach dem Besuch beim schwedischen Möbel-Riesen, wenn man statt dem Beutel Teelichter, wegen dem man ursprünglich gekommen ist, mal wieder mit Hundert weiteren Artikeln an der Kasse steht. Aber japanische Hot Dogs? Ist das authentisch?

Multi-Kulti im OiShii

Um dieser Frage nachzugehen, schaue ich im Oishii vorbei, der, neben dem NuPort, mit zu den ersten Anbietern für japanische Hot Dogs in Berlin gehört. Wimin, der Inhaber mit chinesisch-vietnamesischen Wurzeln klärt mich auf, dass er die Grundidee aus Kanada übernommen hat. Dort sind japanische Hot Dogs zur Zeit der absolute Renner. Allerdings hat Wimin seine über 8-jährige gastronomische Erfahrung im Sushi Restaurant genutzt, um seine eigenen Kreationen zu entwickeln.

 

Große Auswahl

Das Oishii bietet inzwischen neun Varianten an. Mit japanischer Bolognese, Tempura Garnelen, Kroketten, japanischem Sauerkraut, Wakame, Shiso Salat, Nori Sticks, und Kimchi. Verfeinert wird das Ganze mit diversen japanischen Soßen. Wie soll man sich da bloß entscheiden?

Also lasse ich mir vom freundlichen Personal etwas empfehlen und so landen schließlich Japans Darling, der Wakame und der Ebi Dog auf meinem Tisch. Allerdings nicht auf Tellern, sondern in niedlichen Schiffchen. Zu jedem Hot Dog gibt es ein kleines Schüsselchen Cole Salad, der dankbarerweise nicht mit Mayo, dafür aber mit Petersilie und Sesam zubereitet wird – lecker!

Im Gegensatz zu den hier bekannten Hot Dogs, sind die Würstchen aus gebratenem Rind (oder wahlweise vegetarisch oder sogar vegan), was den Hot Dogs eine angenehme Würze verleiht. Sie sind reichlich belegt und mir gefällt, dass alle drei wirklich sehr unterschiedlich schmecken, dabei jeder auf seine Art sehr gut. Besonders der Wakame Dog ist durch das Seetang-Gurken-Topping sehr erfrischend – mein Tipp für warme Sommertage!

 

Side Dishes

Als Beilagen stehen verschiedene Fritten zur Auswahl, sowie Gyoza (gefüllte, in China und Japan sehr beliebte, Teigtaschen), Krautsalat und Kimchi. Ich entscheide mich für Süßkartoffel Pommes und werde nicht enttäuscht: Sie werden mit einem Häubchen aus selbstgemachten Chips serviert und sind herrlich knusprig. Die dazu gereichte Wasabi-Mayonnaise überzeugt durch ihre feine, unterschwellige Schärfe. Wer die Pommes gesalzen möchte, sollte dies allerdings beim Bestellen dazu sagen, da sie von Haus aus ohne Salz serviert werden.

 

Asiatischer Charme

Das Oishii hat im Mai 2015 eröffnet und liegt auf der Schönhauser Allee, nicht sehr weit von den Allee Arcaden entfernt. Die Einrichtung ist typisch asiatisch, allerdings weitaus weniger kitschig, als man sie vom China Imbiss um die Ecke kennt. An warmen Tagen kann man unter Markisen und roten Lampions draußen sitzen. Die Hot Dogs kosten zwischen 4,50 und 5,50 EUR und für 3 EUR mehr gibt’s ein Menü mit Pommes und Getränk. Geliefert wird über die üblichen verdächtigen Lieferdienste, Essen mitnehmen geht natürlich auch.

Fazit

Japanische Hot Dogs sind mal etwas anderes. Wer die Fusion Küche schätzt, sollte auf jeden Fall im Oishii vorbei schauen – und kann dort auch gleich sein erstes japanisches Wort lernen, denn Oishii heißt auf deutsch „lecker“.

Hirsch & Eber

Endlich mal ein Burgerladen, der Schwung in die Burgerszene in Berlin bringt. Als ich höre, dass es im Kollwitz-Kiez seit Ende des Jahres Burger aus Wildfleisch gibt, werde ich doch mal wieder neugierig. Wiildfleisch auf einem Burger, kann das schmecken? Ich schnappe mir meine burgererfahrene Begleitung und schaue im Hirsch & Eber vorbei.

Hirsch & Eber – Für Fleischesser und Vegetarier

Auf der Karte stehen sechs verschiedene Burger, einer davon vegetarisch, sowie ein „Special des Monats“. Außerdem gibt es Fritten, verschiedene Beilagen, Wildcurrywurst und – ganz neu – auch eine vegane Variante davon. Die Burger kosten zwischen 6,90 und 9,50 EUR. Wir bestellen den Schickimicki und den Klassik Burger, dazu Thymian-Meersalz Fritten und Pommes mit Trüffel-Parmesan. Aus den zehn (!) hausgemachten Dips wählen wir Basilikum-Mayo, das Hirsch & Eber Ketchup und die Chilli-Limetten-Mayonnaise.

 

Gut kombiniert

Das Essen ist schnell serviert und sieht gut aus. Ich persönlich bevorzuge eher getoastete Burgerbrötchen, aber meine versierte Begleiterin klärt mich auf, dass die Buns im Hirsch & Eber nahezu perfekt sind. Bei den verschiedenen Belägen sind wir uns wiederum einig: sie harmonieren hervorragend mit dem herben Wildgeschmack. Das Fleisch ist zart und saftig. Gerne könnte das Patty ein bißchen größer sein, aber dann wäre der Preis des Burgers wahrscheinlich nicht zu halten.

 

Ausgezeichnete Fritten

Ich muß gestehen, dass ich kein großer Pommes Fan bin, aber diese hier begeistern mich: Farbe, Länge, Dicke, Knusprigkeit und erst recht der Geschmack: alles genau so, wie es sein soll. Besonders die ungewöhnliche Kombination aus Trüffel und Parmesan schmeckt, auch wenn der Trüffelgeschmack eher untergeht. Die Dips sind lecker, besonders die Chilli-Limetten-Mayonnaise, wir hätten uns alle drei aber ein bißchen dickflüssiger gewünscht.

 

Rustikale Einrichtung

Der Laden ist mit 32 Plätzen drinnen und ungefähr 45 Plätzen draußen nicht gerade groß. Die dunkle Holzvertäfelung, die freigelegte Backsteinwand und die gedämpfte Beleuchtung machen ihn allerdings sehr gemütlich.

 

Zutaten aus regionaler und biologischer Erzeugung

Die vier Brüder, die das Hirsch & Eber betreiben, legen besonderen Wert auf die Herkunft ihrer Lebensmittel: Das Fleisch stammt von Tieren aus regionalen Wäldern – mehr bio geht also gar nicht! Die Burgerbrötchen werden aus einer kleinen, ortsansässigen Bäckerei namens Bekarei angeliefert und alle weiteren Zutaten kommen vom Biogroßmarkt.

Fazit

Die Inhaber des Hirsch & Eber stammen aus einem Jägerhaushalt und der Gast merkt schnell, dass sie mit Wildfleisch umgehen können: Die Burger sind saftig und die Beläge gut auf den Wildgeschmack abgestimmt. Wer genug vom üblichen Burger-Einerlei hat, sollte auf jeden Fall mal vorbei schauen – aber bloß nicht vergessen auch die leckeren Pommes Frites zu probieren!

Und als kleiner Geheimtipp: Hier gibt es Cucumis, eine Hamburger Gurkenlimonade.

 


Adresse und Öffnungszeiten vom Hirsch & Eber:

Hirsch & Eber
Kollwitzstraße 87
10435 Berlin

Do-Fr, So: ab 17.30 Uhr
Sa: ab 13.00 Uhr

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Pierogi

UPDATE: Das Restaurant ist geschlossen.

Vor ein paar Jahren war ich auf einem polnischen Straßenfest – die vor Fett triefenden Fleischberge und die speckig glänzenden Riesenwürste verfolgen mich noch heute in meinen Albträumen. Um dieses Trauma endlich aufzulösen, möchte ich heute mal testen, was die polnische Küche sonst noch so zu bieten hat.

Das Pierogi aka. Schmeckerei

Meine Wahl fällt auf das Pierogi in der Brunnenstraße, direkt gegenüber vom Weinbergspark, denn dort gibt es neben Piroggen auch andere polnische Leckereien. Sebastian, der Besitzer, betrieb an gleicher Stelle zuerst einen polnischen Feinkostladen, wovon inzwischen nur noch der Name Schmeckerei übrig geblieben ist. Inzwischen bieten er und seine Frau selbstgemachte polnische Hausmannskost an.

Große Auswahl

Auf der Karte stehen 13 verschiedene Piroggen Varianten, zwei davon sind süße Sorten. Außerdem gibt es Schnitzel, süße und herzhafte Crepes und natürlich Bigos, das polnische Nationalgericht. Für 1 EUR mehr gibt es zu den Gerichten eine Tagessuppe und einen Salat. Auch bietet das Pierogi eine kleine Frühstücksauswahl an, sowie täglich wechselnde Suppen. Zu Trinken gibt es die üblichen Softdrinks. Alle Gerichte sind auch zum Mitnehmen.

Gut gewürzt

Ich beginne mit Barszcz, der polnischen Variante von Borschtsch. Anders als die mir bekannte, sehr deftige russische Version, ist die Suppe klar und kann bei mir mit einem feinen Lorbeergeschmack punkten. Als nächstes wage ich mich ans Bigosch, einen Krauteintopf aus Sauerkraut und verschiedenen Fleisch- und Wurstsorten. Ich bin sofort begeistert vom zarten Fleisch im würzigen Sauerkraut. Dazu gibt es einen bunten Salat mit Hirtenkäse, der meiner Meinung nach eine Spur mehr Essig vertragen hätte, ansonsten aber gut, frisch und knackig ist.

Die Qual der Wahl …

Da ich mich mal wieder nicht entscheiden kann, probiere ich alle Arten von Piroggen, die je nach Sorte mit Thymianbutter, saurer Sahne, würziger Champignonsoße, gerösteten Zwiebeln und crossen Speckwürfeln gereicht werden. Eigentlich schmecken mir alle, aber besonders lecker finde ich die mit Kürbis & Spinat, sowie die mit Hühnerfleisch, Karotten & Mais. Aber auch die Variante mit Sauerkraut & Käse und die mit Spinat, Käse & Lachs und eigentlich auch … Ach, am einfachsten ist, ich wiederhole mich: Alle Piroggen schmecken mir sehr gut!

Zum Nachtisch gönne ich mir süße Piroggen. Sie werden mit Vanillesoße und Sahne serviert. Das Ganze kommt hübsch dekoriert daher mit Steifen von Schokoladensoße und bunten Streuseln. Wer ein solches „Zuckerfeuerwerk“ mag, wird sicher voll auf seine Kosten kommen, ich persönlich habe es aber lieber herzhaft.

Kleiner Laden am Weinbergspark

Das Pierogi bezeichnet sich selbst als „Bistro“ und hat mit seinen sieben Tischen eher die Größe eines Imbißlokals. Der Laden ist liebevoll eingerichtet, die Betreiber sehr freundlich, im Hintergrund läuft unaufdringliche, polnische Musik. Vor der Tür stehen in den warmen Monaten zwei kleine Biertische. Wer zwar draußen essen, aber nicht dem tosenden Verkehr der Brunnenstraße lauschen mag, lässt sich das Essen einpacken und nimmt es mit in den gegenüberliegenden Park.

Fazit

Im Pierogi gibt es authentische polnische Hausmannskost in großen Portionen für wenig Geld. Ich habe selten so eine große Auswahl an Piroggen gesehen. Während meines Besuchs kamen einige Einheimische sowie Stammkunden zum Essen vorbei – und das hat ja bekanntlich Gutes zu bedeuten.

 

Momos – Teigtaschen aus dem Himalaya

Das Momos ist umgezogen. Von der beschaulichen Fehrbelliner Straße in den Trubel der Chauseestraße – das ist natürlich einen Revisit wert!

Im Momos gibt es Momos. Ah, okay! Aber was bitte sind Momos? Martin, einer der beiden Betreiber, erklärt mir, dass es sich dabei um gefüllte Teigtaschen aus der Himalaya Region handelt. Auf einer gemeinsamen Nepal Reise waren Martin und Marc so begeistert von den kleinen Dumplings, dass sie spontan beschlossen, ein solches Restaurant in Berlin zu eröffnen.

Momos in Berlin

Sie besorgten sich noch auf der Reise die authentischen Rezepte und überredeten sogar einen einheimischen Koch, einen Tag lang in dessen Restaurantküche mitzukochen. Wieder zuhause haben sie die Originalrezepte dem deutschen Geschmack angepasst und das Momos zuerst in der Nähe des Sennefelder Platzes eröffnet. Bald war der Laden aber einfach zu klein und so ist er im Juli 2017 in die Chausseestraße 2 an der Ecke zur Torstraße umgezogen. Hier gibt es 40 Sitzplätze innen und 30 draußen. Der Gast kann zwischen kleinen Tischen oder einer langen Tafel (prima für große Gruppen) sowie einer lauschigen Sitzecke wählen. Geöffnet hat das Momos täglich außer sonntags von 12 bis 22 Uhr.

Modular aufgebaute Karte

Auf der Karte stehen nach wie vor sechs verschiedene Momo Sorten, wahlweise gedämpft oder angebraten. Vier davon sind vegan, zwei vegetarisch. Dazu gibt es drei verschiedene vegane Dips. Der Besucher wählt zwischen den Größen S, M und L. Für Leute, die sich – so wie ich – schwer entscheiden können, gibt es „Momo Experience“, das sind alle Sorten mit allen Dips, die Hälfte davon angebraten, die andere Hälfte gedämpft. Wer nicht nur Momos essen möchte, kann außerdem noch zwischen fünf Beilagen wählen, die auch in einer Kombination angeboten werden. Neben Klassikern wie Edamame, Sprossensalat und gedünsteten grünen Bohnen mit Ingwer lassen sich auch Ausgefallene finden, wie fermentierten Rettich oder Rotalge auf einem Gurkenwürfelbett.

Außerdem steht eine Momo-Suppe auf der Karte sowie drei verschiedene Nachspeisen. Alle Gerichte gibt es auch zum Mitnehmen oder werden auf Wunsch geliefert.

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Das Essen

Die frisch zubereiteten Momos sind schnell serviert und appetitlich angerichtet. Optisch sind besonders die gedämpften Momos ein absoluter Hingucker und mir persönlich schmecken sie auch ein bisschen besser als die angebratenen. Ich dippe jede Sorte in jeden Dip und freue mich, dass die Momos so immer wieder neue Geschmacksnoten bekommen. Gerade auch weil die Dips so unterschiedlich sind: erfrischende Zitrone-Minze, würziger Soja-Sesam-Dip und der fruchtig-scharfe Mitho-Dip (aus Tomate, Ingwer und Koriander).

Es fällt mir schwer mich für eine Lieblingssorte zu entscheiden, aber allgemein finde ich die exotischeren Varianten wie zum Beispiel Kürbis-Kichererbse geschmacklich spannender als eher klassische Geschmacksrichtungen wie Spinat-Schafskäse. Bei meinem erneuten Besuch probiere ich auch die Momo Suppe und bin hellauf begeistert von der feinen Gemüsebrühe und wie fluffig die Momos darin schmecken.

Der frisch gepresste Gurke-Apfel-Zitrone-Saft wird mein neues Lieblingsgetränk für diesen Sommer – so angenehm erfrischend! Bei den Beilagen begeistern mich besonders die grünen Bohnen: der fein gestiftete Ingwer und die Sesamkörner harmonieren hervorragend mit dem Geschmack der Bohnen. Aber auch die fermentierte Rettichwurzel überrascht mich positiv. Die Rotalge auf dem Gurkenbett sieht nicht nur super aus sondern schmeckt auch so.

Lecker sind auch die mit Banane gefüllten, süßen Momos zum Nachtisch und „Think Pink“, dass Bio-Himbeersorbet, das durch den Rosa Pfeffer ein interessantes Geschmackserlebnis bietet.

Nachhaltiges Konzept

Die Betreiber des Momos legen besonderen Wert auf ein nachhaltiges Konzept. So ist nicht nur das Essen zu 100% bio (und darauf kann sich der Gast dank des Ökozertifikats auch verlassen), auch die Zutaten kommen aus regionalem Anbau. Die Verpackungen sind biologisch abbaubar, die Besitzer achten darauf, dass möglichst wenig Müll anfällt, im Laden wird ausschließlich Ökostrom genutzt. Ausgeliefert wird über einen umweltfreundlichen Lieferservice und selbst das Geschäftskonto wird bei einer sozial-ökologische Bank geführt, um nur einige Beispiele zu nennen.

Fazit

Momos sind mal etwas anderes. Alles ist frisch zubereitet und schnell serviert, sieht gut aus, schmeckt lecker, ist durch die verschiedenen Sorten und Dips sehr abwechslungsreich. Durch das modulare System lassen sich die Portionsgrößen prima dem Hunger anpassen und das nachhaltige Konzept hat mich wirklich überzeugt. Martin und Marc haben Spaß an dem was sie machen – und das merkt man als Gast. Das Momos hat uns sowohl beim ersten Besuch, als auch beim Revisit in der neuen Location, überzeugt!


Adresse und Öffnungszeiten vom Momos:

Momos
Chausseestraße 2
10115 Berlin

Mo-Fr: 12.00-15.00 Uhr & 18.00-21.30 Uhr
Sa: 13.00-16.00 Uhr & 18.00-21.30 Uhr

 

Ein paar Bilder vom früheren Standort: