Zusammen, und in entspannter Atmosphäre, kreativ sein. Das beschreibt, was sich die Veranstaltungen von „ArtNight“ zum Ziel genommen haben. Genau genommen handelt es sich um einen Malkurs – allerdings liegt man falsch, wenn man jetzt an einen mehrwöchigen Lehrgang an der Volkshochschule denkt. Bei ArtNight findet der Spaß einmalig statt und dauert auch nur zwei Stunden. Eine Künstlerin ist natürlich auch dabei und begleitet den kreativen Prozess – man ist jedoch relativ frei in dem, was man so auf seine Leinwand pinselt.
Wichtigste Frage zuerst: Was ist ArtNight eigentlich?
Nun aber ganz von Vorne: „ArtNight“ ist ein Berliner Start-Up und wurde im Sommer 2016 gegründet. Es hat zum Ziel gesetzt, kreative Erlebnisse, angeleitet durch lokale Künstler, zu veranstalten und dabei auch den sozialen Faktor nicht zu vernachlässigen. Neben dem Malen und Zeichnen, soll man also auch mit anderen Teilnehmern ins Gespräch kommen, über seine Bilder reden und vielleicht sogar neue Kontakte knüpfen. Es ist somit kein strenger Zeichenkurs, sondern vielmehr ein kleines, kurzweiliges und kreatives Event bei dem das gemeinsame Kreativ-Sein und Spaß haben im Vordergrund steht. Deshalb ist es auch für jedermann geeignet, ganz egal ob man erst gestern oder das letzte Mal vor zehn Jahren einen Pinsel in der Hand hatte. Hier kann sich jeder austoben und entspannt vor sich hin probieren.
Viele Themen, viele Kurs – immer aber kunterbunt
Wer Lust auf eine ArtNight-Veranstaltung hat, kann aus einer großen Menge themenspezifischer Kurse auswählen. Von „Ballon Träume“ über „Vogue Summer“ bis „Paint like Mondrian“ ist alles dabei, was das kreative Maler-Herz begehrt. Es findet also garantiert jeder einen passenden Kurs für sich. Ein Ticket kann man direkt online, ab 29,00 Euro, ergattern. Die notwendigen Materialien und ein Begrüßungs-Drink sind bereits im Preis enthalten und sein fertiges Werk darf man natürlich auch mit nach Hause nehmen. Die Veranstaltungen finden momentan nahezu täglich in verschiedenen Berliner Restaurants und Bars statt. Dadurch kann man davor oder danach auch direkt noch einen kleinen Happen schlemmen oder sich zum Malen noch einen Cocktail gönnen.
Neon Painting im Rice & Royals
Ich hatte mich für den Kurs „Neon Painting“ im Rice & Royals in Mitte entschieden. Er fand an einem Sonntagnachmittag statt und neben mir haben noch circa 15 weitere Interessenten teilgenommen. Das Publikum war alterstechnisch bunt gemischt und hauptsächlich weiblich. Ich genehmigte mir noch einen leckeren Mango-Lassi und dann ging es auch schon los. Im hinteren Teil des Restaurants waren bereits zwei große Tafeln errichtet und auf jedem Platz stand eine Staffelei inklusive Leinwand, eine Palette mit leuchtenden Neonfarben, Pinsel, Spachteln und alles andere, was man so für den Kurs brauchte. Nachdem jeder Platz genommen hatte, stellte sich die Künstlerin und ihre Assistentin kurz vor, erklärte uns, was in den nächsten zwei Stunden auf uns zukommen wird und schon durften wir mit dem Malen beginnen.
Anleitung ja, kreative Grenzen nein
Erst mal wurde die weiße Leinwand mit einem farbigen Hintergrund versehen. Dabei erklärte die leitende Künstlerin natürlich, worauf man achten soll und wie man in etwa vorgehen soll und zeigte dies beispielhaft an ihrer eigenen Leinwand. Nachdem der Hintergrund fertig war, ging es ans fröhliche Pinseln und Spachteln, bei dem sich jeder frei und kreativ austoben konnte. Natürlich zeigte die Leiterin auch hier wieder ein paar Tricks und Techniken, lief herum und gab Ratschläge – allerdings war es jedem selbst überlassen, wie stark er sich an diese Techniken hält. Der Kreativität waren also keinerlei Grenzen gesetzt und dadurch herrschte eine sehr lockere und zwanglose Atmosphäre. Jeder malte für sich, man konnte aber auch mal ein Päuschen machen, sich zwischendurch unterhalten oder die Arbeiten der anderen Teilnehmer begutachten.
Perfekt für einen Sonntagnachmittag
Ich hatte großen Spaß beim Malen und freute mich darüber, mal mit einem Spachtel herum experimentieren zu können. Man konnte außerdem so viel Farbe benutzen, wie man wollte. Sobald etwas leer war, konnte man die Neonfarbe nachfüllen lassen und auch die Wasserbehälter, um die Pinsel zu spülen, wurden mehrmals neu befüllt. Man wurde also durchweg gut versorgt und konnte sich auch, wenn man Fragen hatte, jederzeit rühren. Durch die angenehme Teilnehmerzahl wurde es nie langweilig und ruhig, aber die zwei Leiterinnen hatten trotzdem genug Zeit, bei Bedarf, auf alle Fragen und Teilnehmer ausreichend einzugehen. Gerade für einen Sonntagnachmittag fand ich die Veranstaltung sehr gelungen. Sie frisst nicht zu viel Zeit, man kommt unter Leute, kann sich gut unterhalten und sich dabei noch kreativ austoben und entspannt vor sich hinpinseln. Auch mit meinem Endergebnis war ich recht zufrieden und freue mich nun über neue, selbstgemachte Deko in meiner Wohnung.
Fazit
Als Fazit kann ich definitiv sagen, dass es mir die zwei Stunden viel Freude bereitet haben. Für Leute, die, wie ich, gerne kreativ, allerdings nicht schon super professionell sind, eignen sich die Veranstaltungen wirklich sehr. Natürlich darf man nicht mit der Erwartung hingehen, danach Mal-Profi zu sein und viele neue Kniffe und Techniken gelernt zu haben. Wer aber einfach mal entspannt und mit anderen Menschen gemeinsam in lockerer und sozialer Atmosphäre ein schönes Bildchen malen will und 29,00 Euro verschmerzen kann, ist hier auf alle Fälle nicht verkehrt.
Aktualisiert am von Berlin Ick Liebe Dir