Na, schon mal davon geträumt ein Sechs-Gänge-Menü aus Desserts zu verputzen? Im Coda, einer minimalistisch und gleichzeitig ziemlich stylisch eingerichteten Location, ist das möglich und unsere Süßmäuler-Herzchen schlagen direkt etwas höher. Da haben wir es uns nicht nehmen lassen mal vorbei zu sehen und eine kleine Reise durch die Fine Dining Welt in der Neuköllner Örtlichkeit anzutreten.
Als Aperitif gibt es für uns erst einmal eine eigens kreierte Version des Klassikers Moscow Mule (mit selbst fermentierten Ingwer und selbstgemachtem Gingerbeer versteht sich) und einen ebenfalls hausgemachten Kombucha. Als Begrüßungssnack dürfen wir uns außerdem Apfel mit Ricepops, dehydrierte Karotte und Roggencracker freuen. Sowohl die Getränke, als auch der Snack machen alleine optisch schon so einiges her und auch geschmacklich ist das Ganze direkt ein toller Einstieg in den Abend. Wir sind bereits jetzt begeistert!
Das Coda versteht sich nicht als reine Dessertbar, sondern als ein Restaurant mit einer ganz besonderen Form des Fine Dining. Auf den Tellern laden unglaublich kreative und leckere Desserts, die aus dem Bereich der modernen Patisserie stammen. Hier wird viel mit Nüssen, Hülsenfrüchten sowie frischem Obst und Gemüse gearbeitet – industrielle Produkte und raffinierter Zucker laden hier kaum auf dem Tisch. Satt Zucker wird beispielsweise verschiedenster Sirup verwendet, den man hier aus Karotten und anderen Frischwaren selbst herstellt.
Moderne Patisserie und tolle Drinks im Coda
So starten nun auch wir mit unserem Sechs-Gänge Menü (65,00 Euro) und Getränkebegleitung (33,00 Euro). Gefiltertes Leitungswasser kommt natürlich inklusive mit auf den Tisch. Los geht es mit einem Arrangement aus Lila Karotte, Ananas und Sojamilch sowie einem Drink aus Passionsfrucht, Rote Bete und Kokuto Shochu und danach freuen wir uns über Aubergine kombiniert mit Pekannuss, Apfelbalsamico und Lakritzsalz und ein Getränk aus Oolong Tee, Kumin, Safran und Sherry. Der dritte Gang wird dann schon etwas deftiger: Schafsjoghurt, Brioche, Trauben und Rucola und ein köstlicher Drink aus Schlehe und Spätburgunder. Diese ersten drei Gänge sind schon einmal absolut lecker und mal etwas ganz anderes als sonst. Jeder Gang ist super aromatisch und kombiniert tolle Geschmäcker miteinander – wir sind höchst angetan. Und auch die Drinks passen unglaublich gut dazu. Aber das ist kein Wunder, denn auch die Getränke werden von der Küche entwickelt und sind wie eine Art Sauce zu dem Essen zu sehen. Hier ist alles wirklich bis ins letzte Detail ausgetüftelt. Wow!
Anders als in den meisten Bars geht es bei den Getränken auch nicht um den Alkohol, sondern um den Geschmack, die Kombination mit dem Essen und das Gesamterlebnis. Die verwendeten Spirituosen kommen übrigens aus kleinen Manufakturen und viele Komponenten, wie beispielsweise das Gingerbeer, werden hier selbst hergestellt.
Geschmack, Kreativität und ein tolles Gesamterlebnis
Für uns geht es weiter mit den nächsten Gängen und auch die sind nicht weniger spektakulär. Der vierte Gang ist der deftigste von allen: Bergkäse mit Birne, Kraut und Süßholz und dazu einen Cidre mit Fichtensprossen als Getränk. Danach erfreuen wir uns an einer Kombination aus Kürbis, Clementine und Mais und schlürfen dazu einen feinen Drink aus Yuzu, Birne und Sake und als letzten Gang gibt es schließlich Tanzania Kakao, Pflaume, Tonkabohne und Rauch (ja, das Gericht kam tatsächlich unter einer Haube und hat ganz schön geraucht, als diese abgenommen wurde!) und als Drink Lambrusco mit Single Malt.
Desserts der Extraklasse
Mal ehrlich: wir sind ganz schön hin und weg. Jeder einzelne Gang war der Wahnsinn. alleine optisch sah unser Essen unglaublich toll aus und auch geschmacklich war das etwas ganz Besonderes. Da einige Speisen in die deftige Richtung gehen und die Gerichte nicht all zu süß sind, konnte man die sechs Gänge hier tatsächlich wie ein richtiges Dinner essen und hatte am Ende nicht das Gefühl einen Zuckerschock zu erleiden oder völlig voll zu sein. Nein, wir fühlen uns satt aber trotzdem leicht. Dieses Menü war mal etwas ganz anderes und ein wirklich unvergleichbares kulinarisches Erlebnis. Auch die Kombinationen aus den einzelnen Gängen mit den extra dazu entwickelten Getränken war einfach klasse. Wir sind wirklich begeistert! Achja: für alle Vegetarier da draußen: hier ist fast alles vegetarisch bzw. vegetarisch machbar (wie es bei uns ja auch der Fall war).
Tolle Speisen, tolles Flair
Wer nicht direkt ein ganzes Sechs-Gänge Menü verputzen will (dieses gibt es hier übrigens immer ab 19.00 Uhr), kann auch einfach etwas später kommen: ab 22.00 liegt der Fokus hier nämlich auf dem Barbetrieb und man kann sich unfassbar leckere und innovative Cocktails und Drinks gönnen. Außerdem hat man die Möglichkeit ein komprimiertes Menü aus drei oder vier Gängen (33,00 bzw. 43,00 Euro; Getränkebegleitung 25,00 bzw. 18,00 Euro) oder auch eine einzelne Speise (13,00 Euro; Getränk 6,00 Euro) zu bestellen. Wer hier gerne mal was testen möchte, sollte diese Möglichkeit definitiv nicht verstreichen lassen. Daneben gibt es am späteren Abend auch noch eine kleine Auswahl wohlklingenden Snacks.
Wir haben uns im Coda jedenfalls super wohl gefühlt. Die Einrichtung ist minimalistisch und stilvoll, die Musik im Hintergrund sehr angenehm und das Flair edel aber trotzdem entspannt und gemütlich. Außerdem ist der Gast hier wirklich noch König: man bekommt das Prinzip des Restaurants und die verschiedenen Gänge ausführlich erklärt und wird rundum bestens umsorgt. Die Mitarbeiter hier stehen allesamt voll und ganz hinter dem Konzept des Ladens und sind wirklich mit Leidenschaft am Werk – das merkt man auch als Gast. Finden wir toll!
Ein bisschen Stickstoff bitte!
Zum Abschluss gibt es für uns dann aber doch noch zwei weitere leckere Drinks: einen Vogelbeerbrand mit Shoshu, Limette und Pandan und einen selbstangesetzten Pfirsichlikör mit Grapefruit und Riesling (der Pfirsichlikör wurde davor übrigens vor unseren Augen mit Stickstoff zu einer schicken Kugel geformt – ganz schön spektakulär, wie es hier zugeht!). Zu diesen beiden wirklich leckeren Drinks gibt es außerdem eine feine Praline aus Zartbitterschokolade und Mandeln. Und das Beste dabei: sie schmeckt nicht nur gut, sie glänzt auch noch wunderbar golden und bitzelt im Mund. So macht uns Essen doch besonders Freude.
Coda: absolut empfehlenswert
Liebe Leute, wir haben einen ganzen Abend im Coda verbracht und sind große Fans geworden. Die verschiedenen Gänge hier sind absolut lecker und kreativ und sehen noch dazu einfach verdammt gut aus und vereinen wirklich spannende Geschmäcker miteinander. Dazu kommen die tollen Getränke und das Geschmackserlebnis ist einfach perfekt. Die Zutaten die verwendet werden sind hochwertig und teilweise wirklich spektakulär – wir jedenfalls haben die ein oder anderen neuen Lebensmittel während unseres Besuchs kennen gelernt. Außerdem wird hier wirklich viel selbst gemacht und die Leidenschaft mit der die Mitarbeiter hier am Werk sind ist einfach mitreißend. Wir können das Coda wirklich nur wärmstens ans Herz legen!
Aktualisiert am von Berlin Ick Liebe Dir
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