Im Herzen von Kreuzberg, mitten auf der Oranienstraße und unweit vom Heinrichplatz, befindet sich das kleine aber feine Cassonade. Ein Café, das bereits seit 15 Jahren belgische Spezialitäten verspricht und schon von weitem durch seine rote Fassade ins Auge sticht.
Im kulinarischen Fokus stehen hier Crêpes und Waffeln. In einer kleinen Auslage unter der Theke finden sich zudem ein Kuchen und ein Blech mit Cookies wieder. Außerdem gibt es diverse Heißgetränke wie Tees, unterschiedliche Sorten Chai Latte und heiße Schokolade und eine Siebträgermaschine sorgt für feinen Espresso, Latte Macchiato, Cappuccino und co. Natürlich steht dabei auch Sojamilch als vegane Alternative zu Wahl.
Die Crêpes gibt es ab 2,90 Euro nicht nur in allen erdenklichen süßen Ausführungen, sondern von Montag bis Freitag auch als deftige Variante, beispielsweise mit Feta, getrockneten Tomaten, Ruccola und Walnüssen oder mit Schinken, Pilzen, Emmentaler und Béchamelsoße (beides 5,90 Euro).
Crêpes ab 2,90 EUR im Cassonade
Die Waffeln sind in den gleichen süßen Ausführungen wie die Crêpes erhältlich. Wer jetzt allerdings an die fluffigen, dünnen Waffeln aus dem Eisen denk, liegt daneben. Hier gibt es Lütticher-Waffeln, die belgische Variante quasi. Die sind nicht ganz so groß, dafür jedoch deutlich dicker und fester. Leider liegen sie bereits vorgefertigt hinter der Theke bereit und werden nicht frisch zubereitet – kurz aufgewärmt werden sie allerdings trotzdem. Die schlichte Variante mit Zimt und Zucker gibt es bereits für 2,00 Euro. Es geht aber auch ausgefallener: beispielsweise mit Karamell, Eis, Sahne und Haselnuss-Krokant oder mit Kirschgrütze und Sahne (beide 3,90 Euro).
Ich habe mich für einen Klassiker entschieden: Nutella und Banane. Geht einfach immer! Die Waffel mit den beiden Toppings kostet 3,00 Euro und wird mir innerhalb kürzester Zeit an den Tisch gebracht. Die Portion macht gut satt, denn sowohl an den Bananen, als auch am Nutella wird wirklich nicht gespart. Freunde der beliebten Nuss-Nougat-Creme kommen hier somit allemal auf ihre Kosten. Leider schmeckt man jedoch auch, dass die Waffeln nicht backfrisch sind.
Die Einrichtung im Laden ist übersichtlich, dafür aber sehr bunt. Die Wände bestehen teilweise aus unverputzten Steinfassaden, teilweise aus wilden Kritzeleien. Aber so ein bisschen abstrakte Kunst hat ja noch niemandem geschadet. Bequem machen kann man es sich auf einer langen Bank oder Stühlen mit bunt gemusterten Polstern und um das Flair zu unterstreichen stehen auf den kleinen Holztischen in Alufolie verpackte Vasen mit vertrockneten Rosen. Insgesamt scheint das Interieur ein wenig zusammengewürfelt und ungeordnet, sorgt aber für eine unkonventionelle und entspannte Wohnzimmeratmosphäre. Die lässige Musik aus internationalen Klassikern und 80ern im Hintergrund passt da nur zu gut mit ins Bild. Bei gutem Wetter kann man es sich außerdem auf kleinen Biertischgarnituren vor dem Café gemütlich machen und sich vom chaotischen Treiben, teilweise mit Actionfilm-Charakter, auf der Oranienstraße berieseln lassen.
Insgesamt lässt sich gegen das Preis-Leistungs-Verhältnis nichts sagen. Die Bedingung ist freundlich und hilfsbereit und sowohl der Kaffee, als auch die Waffeln, schmecken gut – obgleich ein gewisses Steigerungspotential nicht zu leugnen ist. Alles in einem ein Café in das man sich gut und gerne nachmittags mal für ein, zwei Stündchen mit Freunden oder zum gemütlichen Arbeiten im unkonventionellen Flair niederlassen kann.
Aktualisiert am von Berlin Ick Liebe Dir
Ich war letztens seid langen mal wieder dort und war etwas traurig: Der Umbau der Sitzecke nach dem Besitzerwechsel hat mir gut gefallen. Allerdings sind die Tim & Struppi Dekorationen verschwunden, schade. Die Karte wurde gekürzt, eine Waffel-Sorte komplett gestrichen. Im Laden lief laute türkische Popmusik. Aber das schlimmste: Der Kaffee schmeckt nicht mehr… kein Vergleich zu vorher…
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