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Theater in Berlin

Die Kulturszene in Berlin ist groß. An jeder Ecke wimmelt es nur so davon. Einen wichtigen Bestandteil nimmt die Theaterszene ein. Ob Profis oder Laien, ob Impro-Theater oder Uraufführung großer Stücke – kunterbunt mischen die Künstler eine Schauspielszenerie, die so divers wie die Stadt selbst ist. Neben den kleinen Theaterlocations, gibt es aber auch die großen Theater in Berlin, denen wir hier passend zum Welttheatertag auch unseren Artikel widmen.

Theater in Berlin

Deutsches Theater

Das Deutsche Theater hat seit seiner Eröffnung 1850 verschiedene Epochen durchzogen. Diente es anfangs der reinen Unterhaltung, zogen gegen Ende des 19. Jahrhunderts Stücke ein, die sich eher an das gebildete Bürgertum richtete. Heutzutage teilt sich das Deutsche Theater, das schon mehrfach ausgezeichnet wurde, in drei Bereiche: Hauptbühne, Kammerspiele und die Black Box mit gerade mal 80 Sitzplätzen.

 

Grips Theater

Die Besonderheit an diesem Berliner Theater ist, dass es sich hierbei um ein Kinder- und Jugendtheater handelt. Die 1966 entstandene Spielstätte sollte Stücke aufführen, die sich an Kinder und Jugendliche richtet, aber nicht in die Ecke der Märchen gedrängt werden kann. Sozialkritisch und wissensvermittelnd sollte das Programm sein. Eines der berühmtesten Stücke ist „Linie 1“ geschrieben von Volker Ludwig. Heute werden pro Jahr etwa vier neue Stücke herausgebracht, die nach wie vor gesellschaftskritisch, komödiantische und musikalische Geschichten erzählen.

 

Volksbühne

Die Volksbühne entstand bereits 1890 und zog 1914 dank vieler Spenden in ein eigens erbautes Gebäude ein, dass bis heute auch noch steht. Was hingegen bald, den neuesten Nachrichten nach, nicht mehr stehen wird, ist die Rad-Skulptur vor der Volksbühne. Die Spielstätte zeichnete sich stets durch einen gewissen Wandel aus und so soll auch das aktuelle „Wahrzeichen“ keines für die Ewigkeit sein. Schon immer ist der Spielplan charakterisiert durch Stücke, die „starke künstlerisch-extreme Impulse“ setzt, immer in Verbindung mit Krisen & Politik.

 

Admiralspalast

Der Admiralspalast zählt zu den großen Vergnügungsstätten Berlins Anfang des 20. Jahrhunderts. Erst Varietétheater, dann Revuetheater, in Zeiten der DDR wurden primär Operetten oder Musicals gespielt. Nach der Wende wurde das mittlerweile Denkmalgeschützte Gebäude saniert und spielt heute internationalen Shows, Rock/Pop-Konzerten, Musicals und Comedy Shows.

 

Berliner Ensemble aka. Theater am Schiffbauerdamm

Das Berliner Ensemble ist eine Institution der Berliner Theaterlandschaft, was es vor allem seinem Gründer Bertholt Brecht und dessen Stücken zu verdanken hat. Der Begriff Berliner Ensemble meint übrigens eigentlich das Theater am Schiffbauerdamm, jedoch hat sich ersteres im Sprachgebrauch durchgesetzt. Auch dieses Gebäude steht mittlerweile unter Denkmalschutz und führt heute vor allem zeitgenössische Stücke auf. Bis zu 15 verschiedene Inszenierungen kann der Theaterliebhaber jeden Monat genießen, ebenso wie eine Diskussion der Stücke zwischen Dartseller und Publikum nach der Aufführung im Foyer.

 

Maxim-Gorki-Theater

Das Maxim-Gorki-Theater diente 1952 als sowjetische Antwort auf das Berliner Ensemble und gehört heutzutage zu den Berliner Staatstheatern. Mit 440 Sitzplätzen ist es allerdings das kleinste von allen. Das ebenso zeitgenössische Theater hat sowohl klassische Inszenierungen als auch literarische Uraufführungen, Gegenwartsstücke sowie Rechercheprojekte im Repertoire.

 

Theater des Westens

Das Theater des Westens hat eine ungleich lange Historie (erbaut wurde es 1896), gehört heute aber zum Stage Entertainment. Sofern mag es nicht verwundern, dass hier seit jeher Operetten und Musicals auf dem Spielplan stehen. Das traditionsreiche und hübsche Gebäude wurde 2003 renoviert und umgebaut und beherbergt kein eigenes Ensemble. Hier gibt es vor allem die Langzeitaufführung der Stage Entertainment zu sehen, momentan läuft bspw. Disneys Der Glöckner von Notre Dame.

 

Friedrichstadtpalast

Der Friedrichstadtpalast reiht sich in die Riege der Revuetheater ein. Vor allem große Shows und Musicals finden hier dank der moderneren Bühnentechnik ihren Platz. Während der Berlinale zählt die Location aber auch zu den Veranstaltungskinos. Ursprünglich befand sich der Friedrichstadtpalast ein paar Meter entfernt neben dem Berliner Ensemble. Erst 1984 wurde das jetzige Gebäude bezogen, welches sich unübersehbar in der Friedrichstraße befindet.

 

Schaubühne

Die Schaubühne am Lehniner Platz hat ihren Sitz in einem hübschen Rundgebäude. Nach verschiedenen Nutzungen des Gebäudes, das ebenso unter Denkmalschutz steht, fungiert es seit 1981 als Theater. Das Ensembletheater bringt pro Spielzeit lt. eigenen Aussagen mindestens 10 Premierenaufführungen, wobei die festen Schauspieler den Kern der Stücke darstellen sollen.

 

 

Wintergarten Berlin: „Der helle Wahnsinn“

Es ist Samstagabend und wir machen uns auf den Weg in die Potsdamer Straße. Wir wollen in den Wintergarten und uns die Show „Der helle Wahnsinn“ ansehen und sind gespannt, was uns da erwartet. Ich war vorher auch noch nicht in der Location, sondern kenne sie nur vom Vorbeifahren mit Erinnerung an recht große Menschentrauben vorm Eingang.

Varieté im Wintergarten Berlin

Die Varieté-Bühne Wintergarten existiert als Name schon sehr lange – bereits 1887 wurde das Theater in Anlehnung an die Wiener Theater in Berlin Mitte gebaut. Der Spielplatz erfreute sich großer Beliebtheit, wurde aber leider im Krieg zerstört. Mit Zwischenstation in der Hasenheide, kam das Varietétheater Anfang der 90er zurück und einen neuen Platz in der Potsdamer Straße gefunden. Seither fungiert das Gebäude als Veranstaltungsort für allerlei Shows.
Der Wintergarten hat, obwohl er erst Anfang der 90er Jahre so entstanden ist, ziemlich viel Charme. Irgendwie konnte ich mir beim Betreten des Raums sofort vorstellen, wir dort im alten Wintergarten wohl gefeiert wurde. Damals gab es ja kein Fernsehen oder ähnliches. Es war üblich in solche Shows zum Vergnügen zu gehen.

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Show: „Der helle Wahnsinn“

Genug der historischen Ausschweifungen ;) Die Show selbst spiel kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Damals galt Homosexualität noch als etwas Irres oder Verrücktes und so wurde Herbert Maria Freiherr von Heymann in eine Irrenanstalt gebracht. Dort trifft er auf die verschiedensten Typen, die alle zwar irgendwie ein Ding zu laufen haben, aber wiederum auch Freude am Leben ausstrahlen. Die einzelnen Performances werden über Akrobatik, Tanz und Gesang in dem Stück dargestellt und sind so geballt schon echt beeindruckend.

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Trotz viel Show, Spaß und Staunen, endet die Show dann aber doch mit einer recht ernsthaften Message, die ich jetzt natürlich nicht verrate. Aber trotz vielerlei witziger und aufregender Momente, besitzt das Stück eine Ernsthaftigkeit, die zum Nachdenken anregt. In Summe eine recht gelungene Fusion.

Essen im Wintergarten

Während der Show könnt ihr euch ein 3-Gänge-Menü bestellen. Extra Wünsche sind übrigens kein Problem – die Köche sind in der Lage vegetarische und vegane Variationen der eigentlichen Menüfolge aufzutischen. Und, bis auf dass meine Schweine Medaillons etwas trocken waren, fand ich das restliche Essen ganz lecker – besonders der Nachtisch war ziemlich gut.

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Fazit

Die Show ist wirklich toll und es macht Spaß sich die ganzen Künstler live und in Farbe anzusehen.

 


Adresse vom Wintergarten:

Wintergarten
Potsdamer Straße 96
10785 Berlin

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Varieté-Show: Briefs

Briefs – Der weltweit einzigartige All-Male-Cross-Dress-Show-Circus… so beschreibt zumindest die Website vom Tipi am Kanzleramt, die Show „Briefs“, die am 28.4.2016 startet.

WHAAAT?! Briefs ist was genau?

Okay, zugegeben waren wir mit der Wortaneinanderreihung auch etwas überfordert ;) Briefs ist eine Show, irgendwas zwischen Akrobatik & Artistik, Comedy & Zirkus und Burlesque & Strip Show. Es gibt viele schöne Körper und nackte Haut zusehen, weshalb die Show auch erst ab 16 Jahre ist.

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© Jan Wirdeier & XAMAX

 

Die Briefs-Boys selbst beschreiben sich übrigens als eine Mischung aus „Aussie Cirque du Soleil“ die auf die US-amerikanische Satire-Show „Ru Paul’s Drag Race“ trifft ;)

Wie man auch immer versucht die Show „Briefs“ in Worte wiederzugeben, so wirklich verstehen werdet ihr es erst, wenn ihr vor Ort im Publikum sitzt. Wir sind gespannt auf die Premiere am 28.4.  – vielleicht sehen wir ja den ein oder anderen von euch dort :)
Karten gibt es ab 24,50 EUR direkt auf der Website kaufen, Studenten können bereits für 12,50 EUR dabei sein.

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© soulfocusstudio.net

 

Essen im Tipi am Kanzleramt

Wer noch nicht im Tipi am Kanzleramt war: Schlagt euch eure Bäuche nicht vorher beim Imbiss voll, sondern ordert dort lieber ein feines 3-Gänge-Menü und lasst es euch gut gehen. Mit 29 EUR ist das preislich auch echt in Ordnung und falls ihr euch vegan ernährt, ist das kein Problem.

Wer jetzt noch nicht ganz hibbelig vorm Rechner sitzt, für den gibt es hier noch ein paar erste Eindrücke:

 

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© Sébastien Gracco
© XAMAX

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Le Pustra´s Kabarett der Namenlosen

Wer einmal Lust verspürt, eine kleine Zeitreise in das Berlin der 20er Jahre zu machen, dem ist Le Pustra´s Kabarett der Namenlosen ans Herz zu legen. Das ursprüngliche Kabarett der Namenlosen war eine Veranstaltungsreihe im Berlin der 1920er Jahre, bei der talentlose Darsteller vor Publikum gedemütigt wurden. Vom internationalen Künstler Le Pustra im Jahre 2016 wiederbelebt ist die Show heute eine gelungene Mischung aus Liedern von zeitgenössischen Komponisten, Sketchen und kleinen Aufführungen.

Zurück in die 20er mit dem Kabarett der Namenlosen

Die Inszenierung fand im Ballhaus Mitte statt, welches versteckt auf einem typischen Berliner Hinterhof zu finden ist. Unsere anfängliche Skepsis, ob sich hinter einer solch unspektakulären Fassade tatsächlich ein überzeugender Salon der 20er Jahre verstecken kann, verflog in dem Moment als wir den Saal betraten. Wir waren sofort von der Atmosphäre begeistert. Eine Nebelmaschine ließ den Saal wunderbar verqualmt wirken. Die Darsteller befanden sich zu dem Zeitpunkt, wo wir eintraten, alle schon im Saal und flanierten durch den Raum. Viele Gäste erschienen so stilecht kostümiert, dass sie den Darstellern diesbezüglich in nichts nachstanden.

Nackte Haut & Live-Musik

Die einzelnen Darstellungen waren sehr unterschiedlich. Es gab beispielsweise ein reizendes Callgirl, das von einem Tisch aus mit ihren Liebhabern telefonierte. In einer anderen, eher grotesk anmutenden Szene, schminkte sich ein Darsteller zunächst und zog dann ein Messer, um sich die Kehle durchzuschneiden. Musikalisch begleitet wurde das Ganze von einem jungen Mann am Klavier und einer Cellistin. Erwähnenswert ist auf jeden Fall, dass es viel nackte Haut zu sehen gab und die Show deswegen auch nicht für Kinder geeignet ist. An den Tischen durfte nicht geraucht werden, die Darsteller selbst rauchten aber, ganz um Authentizität bemüht, eine Zigarette nach der anderen. Besonders gelungen fanden wir, dass das Publikum bei einigen Sketchen mit einbezogen wurde.

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Eintrittskarten konnten ab 17€ erworben werden. Gesponsert wurde die Veranstaltung von Hendrik´s Gin, die mit Cocktails wie dem „Flora Dora“ und dem „Elderflower Fizz“ die Getränkekarte bereicherten. Preislich bewegten sich die Getränke im für mich angemessenen Rahmen, sie lagen zwischen 4,50€ für einen Weißwein und 8€ für einen der erwähnten Cocktails. Alkoholfreie Getränke gab es ab 2,50€.

Fazit

Insgesamt war es ein gelungener und sehr unterhaltsamer Abend. Die Show hat uns gut gefallen, doch wirklich überzeugt hat uns die besondere Atmosphäre. Wir fühlten uns tatsächlich für eine kurze Zeit in die 20er Jahre zurückversetzt.


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