Dieses Jahr fand vom 06.-08.05. die re:publica in der Station-Berlin statt und ich war erstmalig mit von der Partie.
Die re:publica startete 2007 als überschaubares real-life-Bloggertreffen mit 700 Gästen und mauserte sich über die Jahre hinweg zu einer der Konferenzen im Bereich soziale Medien und digitale Gesellschaft. Etwa 5.000 Leute waren, neben mir, ebenfalls dort. Das diesjährige Thema „in/ side/ out“ widmete sich der Zusammenführung von digitaler und analoger Welt. Die Grenzen der beiden Welten sollten miteinander verschmolzen werden – digitales wurde ins analoge überführt und umgekehrt.
re:pSeiteublica 2013 – Meine Erfahrungen & Tipps
Wie gesagt, war es das erste mal, dass ich daran teilnehmen konnte und so war ich voller Erwartungen und mit ganz viel Vorfreude. Diese wurde jedoch gleich zu Beginn erstmal gebrochen. Denn das erste, was ich sah war eine mega lange Menschenschlange, die sich über den kompletten Innenhof der Station erstreckte. Aber es ist wahrscheinlich wie bei der Geburt eines Kindes, wenn es dann so weit ist, sind die Schmerzen von davor vergessen. Alles gut also.
Der erste Tag startete mit Gunter Dueck – meinem persönlichen Superstar – und seinem Vortrag „Aufruf zum metakulturellem Diskurs“. Ich mag seine philosophisch angehauchten Vorträge ungemein gerne. Seine Art zu reden hat etwas leicht zerstreutes und er bringt eine gewisse Situationskomik mit – mag nicht jeder, aber ich finde es entzückend.
Mein zweites persönliches Highlight war der Vortrag „10 Vorschläge die Welt zu verbessern“ von Felix Schwenzel. Ich wählte diese Session eher zufällig aus, ohne zu wissen, dass Schwenzel zu den Speakern der re:publica gehört.. das Glück ist mit den Dummen, heißt es ja so schön. ;) Umso begeisterter war ich am Ende.
Schwenzels nicht ganz ernst gemeinte Weltverbesserungstipps trugen nicht nur zu Erheiterung bei, auch wenn es im ersten Moment so wirkt. Tatsächlich erzählte er z.B. dass nur 36% des Plastikmülls recycled werden, der Rest wird verbrannt. Oder: ein Apfel aus Neuseeland hat den gleichen CO2-Fußabdruck wie ein Apfel aus Deutschland, wenn man zum Einkaufsort mit dem Auto fährt. Und: mehr Menschen leiden an Übergewicht als an chronischen Hunger. Er brachte zumindest mich mit seinem Vortrag dazu, mal über gewisse Dinge stärker nachzudenken. Die Zeit in der wir leben ist extrem schnelllebig und sicherlich müsste man sein Tun und Handeln ständig hinterfragen – ich persönlich tue das jedoch nicht. Umso dankbarer bin ich solchen Vorträgen, die mir dann die übergeordneten Themen wieder in Bewusstsein führen und mich mit ein wenig Abstand betrachten lassen. Aber schaut selbst:
Neben einer Fülle von weiteren tollen Vorträgen (ja, nicht alles war super, es gab auch Vorträge, die zumindest aus meiner Sicht nicht ganz so der Kracher waren), kann man auf der re:publica zwischen den Sessions, abends beim Bier trinken oder auf den Side Events ganz viele tolle Menschen kennenlernen. Einige kommen auch nur auf den Vorplatz, sitzen und quatschen den ganzen Tag mit Leuten, ohne zu den Sessions zu gehen. Es ist ein eben großes Klassentreffen. Was mich an solchen Events auch immer freut, ist, dass dort die ganzen Nerds und Freaks unter sich sind und ich mittendrin. Jeder versteht mich, wenn ich mit irgendwelchem Digital-Vokabular um mich werfe und, vielleicht nicht alle, aber doch die meisten teilen meine Leidenschaft für die digitale Kommunikation. Total toll.
Es gab sogar WLAN, dass eigentlich echt stabil war. Da könnte sich übrigens die dmexco, die Digital-/ Online-Messe, mal ein dickes Stück von abschneiden.. Leere Akkus brauchte man auch nicht befürchten, weil man sich Ladegeräte an der simyo Power Station holen konnte.
Ich bin gespannt aufs nächste Jahr, wenn ich dann mit etwas weniger Aufgeregtheit und mehr Orientierung zu den Sessions gehen kann.
Aktualisiert am von Berlin Ick Liebe Dir