Der ECHO 2014

Unverhofft kommt ja bekanntlich oft und so hat sich für uns spontan die Möglichkeit ergeben zum ECHO 2014 zu gehen. Man mag über die Veranstaltung denken, was man möchte, aber der ECHO hat in Deutschland durchaus einen hohen Stellenwert. Eigentlich ist es ähnlich wie beim Oscar. Wenn man sich die Verleihung bzw. die Vergabe der Preise mal genau anschaut, ist diese Veranstaltung auch fragwürdig oder zumindest weniger prunkvoll, aber dennoch hat sich der Preis etabliert.

ECHO 2014 – Vor der Show

Als wir vorm Palais am Funkturm ankamen, sahen wir das massive Gebäude in zartem Lila gehüllt. Jede Menge kreischender Fans ertönten in regelmäßigen Abständen, wenn ein neues Auto vorfuhr. Wir haben noch keine Routine auf irgendwelchen Show-Parketts und so wäre es gelogen, wenn wir sagen würden uns ließe das total kalt. Irgendwie zieht einen diese Atmosphäre dann doch immer in seinen Bann. Ja, es ist nur eine große Maschinerie, die Personen wie du und ich begehrenswert erscheinen lässt, aber in dem Moment ist es schon ziemlich cool, das live zu erleben und nicht nur die Zusammenschnitte im TV zu sehen.

Wir gingen rein, gaben die Jacken ab, schafften uns eine Bier- und Nikotingrundlage für die nächsten drei Stunden und suchten dann unsere Plätze. Die Verpflegung während der Live Show bestand aus einer kleinen Knabbertüte mit Nüssen, Wasser und Anti-Geruchbelästigungs-Pfeffis.

An dieser Stelle könnte ich jetzt die Show beschreiben, aber erstens berichten diverse Medienseiten darüber und zweitens würde Text ewig lang werden. Daher lasse ich es und widme mich Einzelheiten.

Highlight No. 1

Die Dankesrede von Ina Müller. Großartigst. Ansehen!

Highlight No. 2

Die Auftritte von Marteria (mag den ja unglaublich gerne) und den Fanta 4.

Highlight No. 3

Joko und Klaas bzw. Joko und sein Hemd, dass aus der Hose ragte. Wunderschön verpeilt.

Highlight No. 4

Als Shakira und Helene Fischer zusammen auf der Bühne standen, wirkte es aus meiner Perspektive so, als hätten die beiden fast das selbe an – oder fast des selbe nicht an. Obenrum irgendwas schwarzes, untenrum ein Hauch von nichts. Da hat das mit der Uniqueness diesmal wohl nicht ganz geklappt.

ECHO 2014 – Die Aufreger

Nicht immer kann der gewinnen, den man selbst total hypt, aber manchmal dachte ich mir nur „WTF“.

Fail No. 1: Adel Tawil – Newcomer National 2014

Er hat es in seiner Rede selbst erkannt und erwähnt, daher tue ich ihm nicht Unrecht. Die Frage ist, warum er überhaupt für diese Kategorie nominiert wurde? Er ist seit Jahren im Musikbusiness und sicherlich kein Newcomer, nur weil er auf ein mal solo unterwegs ist.

Fail No. 2: Das Publikum

Ich meine weniger die Bankreihen, viel mehr die Stehplätze. Entweder sind meine Augen zu schwach und ich konnte die Bewegungen aus der Ferne nicht mehr erkennen oder die standen wirklich die meiste Zeit einfach still rum. Feiert, jubelt, kreischt, seid hemmungslos – ihr steht ganz vorne. Irgendwie ließen die sich nicht vom Hocker reißen, seltsames Völkchen gewesen.

(Mega-Hyper-Maximal) Fail No. 3: Y-TITTY – Bestes Video National 2014

Geht gar nicht und war ein Schlag ins Gesicht für die anderen Nominierten. Mehr kann ich dazu gar nicht schreiben, ich würde mich wahrscheinlich im Ton vergreifen, der Post sagt hingegen alles

„Jungs, es reicht langsam!“ aka. das Beste kommt zum Schluss

Die Show war vorbei, wir holten unsere Jacken. Auf einmal fuhren zwei Jungs mit einem relativ großen, stabilen blauen Roller an uns vorbei. Mit Roller meine ich nicht diese motorisierten Fahrzeuge, sondern diese Teile, die man als Kind hatte. Ich dachte mir nix dabei, aber Judith meinte noch, das sei Milky Chance gewesen, was ich aber nicht glauben wollte. Wir liefen vor, ich erkannte langsam die Wuschelfrisur – und tatsächlich, sie waren es. Einer mit nem Drink in der Hand, aber beide auf dem Roller, fuhren sie vergnügt auf der Straße vor der Taxi Einfahrt umher. Die beiden hatten auf jeden Fall ihren Spaß, bis irgendwann einer der Security-Leute meinte: „Jungs, es reicht langsam!“.  Der Typ ermahnte die beiden, in seinen Augen, post-pupertären Jungs und wies sie zurecht. Großartig. Der hatte keine Ahnung, dass er da zwei Personen, die 2x für den ECHO nominiert waren, vor sich hatte. Knaller.

Fazit zum ECHO 2014

Es war ein toller Abend mit Höhen und Tiefen. Ich liebe Musik und von daher fand ich es einfach toll dabei gewesen zu sein. Hätte ich für die Karte Geld ausgegeben, hätte ich mich jedoch sicher geärgert, weil m.E. Preis und Leistung nicht im Verhältnis stehen. Ich glaube, auch die Stars und Sternchen freuten sich irgendwann vor allem auf die After Show Party ;)