Schlagwort-Archive: Bar

Außergewöhnlicher Wein und feines Essen in der Cordobar in Mitte

Seit über vier Jahren gibt es mittlerweile die Cordobar in Mitte – auch für uns somit höchste Zeit der deutsch-österreichischen Weinbar einmal einen Besuch abzustatten. Bereits der Blick vorab auf die Karte ist äußerst vielversprechend: ausgewählte Weine und leckere Speisen stehen hier auf dem Programm.

Wir sind an einem gewöhnlichen Wochentag da und trotzdem ist hier ganz gut was los – Reservieren ist also schon mal keine schlechte Idee, wenn ihr auch mal vorbeisehen wollt. Wir machen es uns im hinteren Teil der Weinbar gemütlich. Hier und da ein wenig Deko, ein paar Bilder an der Wand und sehr gedimmtes Licht. Dazu ausgelassene und entspannte Stimmung – wir fühlen uns direkt wohl. Grund dafür ist aber nicht nur das Flair, sondern auch das Personal, das uns von Beginn an gut berät und eine Wohlfühl-Atmosphäre schafft.

Die Atmosphäre hier ist sehr gemütlich und lauschig

Spannende Weine mit tollem Geschmack

Sowohl die Wein- als auch die Speisekarte ist relativ klein – die gebotenen Getränke und Gerichte dafür aber sehr hochwertig. So starten wir unseren Abend erst einmal mit einem naturtrüben Welschriesling (7,50 Euro / Glas) und schlürfen uns nach uns nach durch die Weinkarte, die primär deutsche und österreichische Weine umfasst. Am besten geschmeckt hat uns persönlich der Tokaj (ausnahmsweise aus Ungarn) für 7,90 Euro pro Glas. Aber man muss wirklich sagen: die Weinauswahl hier ist eine ganz besondere. Alle Weine sind im Körper oder dem Geschmack irgendwie speziell und total interessant – nicht die gängigen Standard-Drinks, die man in jeder Bar bekommt.

So haben unsere Gaumen weintechnisch an diesem Abend definitiv nochmal ein paar neue Erfahrungen gemacht und wir waren von den Getränken total begeistert. Für Wein-Fans und jene, die es noch werden wollen, ist die Cordobar also definitiv ein Muss! Welcher Wein mit in die Karte kommt, entscheidet das Team hier übrigens gemeinsam. Und wer etwas mehr zu dem erfahren will, was er da gerade trinkt: kein Problem – mit den Weinen kennen sich hier alle bestens aus und können dir über Herkunft, Geschichte und Produktion viel Hintergrundwissen weitergeben.

Tolles Essen à la „sharing is caring“

Aber auch über die Leckereien, die auf unseren Tellern landeten, können wir wahrlich nicht meckern. Die überschaubare Speisekarte ist unterteilt in kleine Snacks und etwas größere Gerichte. Wie uns direkt zu Beginn nahegelegt wird, läuft hier alles unter dem Motto „sharing is caring“ – finden wir gut und bestellen uns direkt einige der kleinen Snacks, die wir gemeinschaftlich neben dem Weintrinken verputzen: frisches Brot mit schöner Kruste und dazu unglaublich leckere Butter mit Zitrone und Paprika (3,00 Euro), Holländische Garnelen in Erdnusssauce, Junglauch mit Sesam und Mungobohnenkrapfen mit Kartoffelchutney (je 5,00 Euro). Und ja, es hat uns ausnahmslos einfach super geschmeckt. Alles war schön gewürzt und aromatisch und lies sich wunderbar ganz gemütlich nebenher snacken.

Das frische Brot mit der fruchtigen Butter war super lecker
So macht Essen Spaß: diverse leckere Snacks, die man gemütlich teilt und genießt

Doch auch an den etwas größeren Gerichten wollten wir uns noch versuchen und so landeten nacheinander Sepia mit Chicorée, Wienerdressing, Anis und Estragon (16,00 Euro), Topinambur mit Disteljoghurt, Samen und Grapefruit (13,00 Euro), Kabeljau mit Spinat, Haselnuss und Langustinenschaum (19,00 Euro) und schließlich Fried Chicken mit Pimentón, Hummus und Joghurt (15,00 Euro) auf unserem Tisch.

Jedes Gericht kam einzeln und so konnten wir alle Speisen teilen und ganz gemütlich und in Ruhe genießen. Herrlich! Auch hier muss man wieder sagen: alle Gerichte waren total lecker und besonders die Zusammenstellungen der verschieden Zutaten hat uns sehr gefallen. Die Damen und Herren in der Küche verstehen auf alle Fälle etwas von ihrem Handwerk! Unser absolutes Highlight war der Kabeljau: so schön zart und wunderbar aromatisch – wir hätten direkt noch eine zweite Ladung verdrücken können.

Sepia mit Chicorée, Wienerdressing, Anis und Estragon
Topinambur mit Distelgoghurt, Samen und Grapefruit
Kabeljau mit Spinat, Haselnuss und Langustinenschaum
Fried Chicken mit Pimentón, Hummus und Joghurt

Obwohl wir schon recht satt sind gönnen wir uns zum Abschluss noch Fryske Sûkerbôle, ein kuchenähnliches Süßgebäck, mit Quitten (7,00 Euro) – lecker und genau das Richtige um den Abend ausklingen zu lassen.

Tolle Atmosphäre, toller Wein, tolles Essen

Ach Mensch, unser Abend in der Cordobar war einfach schön. Leckere und spannende Weine und dazu gemütliches und gemeinschaftliches Essen in lauschiger Atmosphäre. Wir wurden toll umsorgt, konnten uns viel Zeit für die einzelnen Drinks und köstlichen Speisen nehmen und einfach genießen. So stellen wir uns doch einen perfekten Abend vor.

Fryske Sûkerbôle mit Quitte
Hier lässt sich wirklich toll Wein trinken
Mungobohnen Krapfen und holländische Garnelen
Junglauch mit Sesam
Hier kommen verschiedenste Aromen auf den Teller
Der Kabeljau war definitiv eines unserer Highlights

Das Badfish – Craft Beer, Jenga & eine Jukebox

Das Badfish… ich kenne es noch aus den Anfangszeiten. Damals gab es eins, zwei Kumpels, die mich immer mal wieder in diese Bar mitgezogen hatten. Wir saßen draußen auf den Bänken während der warmen Tage, tranken Bier und knabberten Popcorn. Der Laden war irgendwie cool, aber wiederum sprang damals noch nicht der Funke über. Keine Ahnung warum. Denn mittlerweile erfreut sich das Badfish nicht nur bei uns größter Beliebtheit. Die Bar im New Yorker Neighbourhood Style ist eigentlich immer voll und vor allem bei Stammgästen beliebt.

Was macht das Badfish so besonders?

Tja, so genau kann ich es eigentlich gar nicht sagen. Es ist wohl das große Ganze aus netten Leuten, coolen Barkeepern, ner tollen Atmosphäre und leckeren Getränken. Im Prinzip ist es eine moderne Eckkneipe. Sie ist urig genug, um sich nicht besonders aufhübschen zu müssen, aber dennoch stylisch, um dort einen schönen Abend verbringen zu können. Man braucht einfach diese Locations, zu denen man immer hingehen kann. Egal, ob man sich gerade gut oder schlecht fühlt, hübsch gemacht hat oder im Couchstyle auftaucht. Die Bar ist praktisch wie ein verlängertes Wohnzimmer, nur eben mit etwas mehr Menschen… und mit etwas mehr Alkohol. ;)

Craft Beer und der Badfish Cocktail

Neben normalem Bier, klassischen Bargetränken und Longdrinks, gibt es im Badfish auch eine feine Auswahl an Craft Beer. Jede Woche gibt es ein „Craft Beer of the Week“, das zusätzlich für Abwechslung sorgt. Der Cocktail namens Badfish ist ein frozen Margarita und sollte nicht zu schnell und nicht in größeren Mengen genossen werden – der Alkoholgehalt ist nicht ganz zu verachten. Dennoch gehört der Drink zu unseren Lieblingen. Wir lassen ihn gerne in der Runde rumgehen. Ansonsten schreiben sich die Jungs vor allem Pickle-Backs und Bloody Marys auf die Fahne. Wer sparen will, kommt zur Angry Hour zwischen 17-19 Uhr.

Super Nintendo, Jenga und die Jukebox sorgen für Unterhaltung

Wer mit Freunden unterwegs ist, wird sehr wahrscheinlich nicht an mangelnder Unterhaltung leiden, dennoch gibt es im Badfish ein paar Highlights. Am Super Nintendo kann Super Mario gezockt werden. Nebendran steht eine große Jukebox, die allein vom Anschauen Freude verbreitet. Wer es klassischer mag, holt sich Jenga von der Bar und schnappt sich einen Platz am großen Tisch beim Eingang. Spätestens, wenn der Turm kippt, kommt ihr in Kontakt mit den anderen Leute um euch herum.

Was uns auch richtig gut gefällt, sind die vielen kleinen und größeren Events. Ob Superbowl, St. Patrick’s Day oder eine Ugly Christmas Jumper Party – es wird dort einfach nie langweilig.

Fazit zum Badfish

Wer in Prenzlauer Berg wohnt und noch eine Stammkneipe sucht, wird im Badfish ganz sicher fündig. Die Atmosphäre ist gemütlich, international, stimmungsvoll und bestens zum Versacken geeignet.


Adresse und Öffnungszeiten vom Badfish:

Badfish
Stargarder Str. 14
10437 Berlin

Mo-So: ab 17.00 Uhr

Fine Drinking in der Vesper Bar

Der Westen Berlins erwacht seit einigen Jahren aus seinem geldadligen Schlummerschlaf und zaubert immer weitere Locations in die Straßenzüge. Zwar ist es nicht so, dass der Westen gar keine Barszene hat, jedoch verteilt sie sich etwas stärker auf einzelne Hot Spots. Zudem bleiben die meisten Bars für eine Vielzahl an Menschen etwas besonderes, dass man sich von Zeit zu Zeit bewusst gönnt. Hinter den Theken steht aber eben auch kein Billigfusel und die Bartender verstehen ihr grandioses Handwerk.

Eine von diesen beschriebenen Locations ist die charmante Vesper Bar. Ganz in der Nähe der Schaubühne am Lehniner Platz, liegt die Bar auf dem legendären Ku’damm. Bereits seit dem Sommer 2013 könnt ihr dort Cocktails, Martinis und Longdrinks genießen.

James Bond und die 60er Jahre sorgen für das unverwechselbare Ambiente der Vesper Bar

Wenn es abends dunkel ist, schimmern die Lichter aus dem Innenraum durch die Bepflanzung vor der Bar. Der hohe Sichtschutz sorgt dafür, dass man in der Bar ungestört bleibt von all den Menschen, die auf dem Ku’damm beinahe zu jeder Tages- und Nachtzeit flanieren. Privatsphäre wird groß geschrieben und so ist auch der Einlass nicht für Jedermann. Zwar gibt es keine Klingel oder einen Türsteher, Barchef Thomas Altenberger und sein Team achten aber darauf, dass keine Junggesellenabschiede oder angetrunkene Gruppen hineintreten. Wäre ja eh der falsche Ort für deren Vorhaben! ;)

Also keine Angst, grundsätzlich ist jeder in der Bar willkommen. Die Vesper Bar verkörpert einfach einen gewissen Stil und das steht und fällt natürlich auch mit den Gästen. Am Abend tauchen immer wieder Leute auf, die mit Namen und Handschlag begrüßt werden. Die vielen Stammgästen wechseln sich ab mit neuen Gästen – ihnen gemein ist die Vorliebe für besondere und hochwertige Drinks.

Designklassiker der 60er Jahre

Der Mittelpunkt der Bar ist die Theke, die von oben mit vergoldeten Designlampen aus den 60er Jahren beleuchtet wird. Das Licht ist abgedunkelt, der Raum beinahe schummrig, aber gleichwohl gemütlich. Das klare Design des Raumes strahlt Selbstbewusstsein aus, ohne jedoch zu dominieren. Ich liebe immer den Moment, wenn man solche Bars das erste Mal betritt und alles auf sich wirken lässt. Die Vesper Bar hat mich sozusagen gekonnt um seinen Finger gewickelt – ganz nach James Bond Manier natürlich! ;)

Die Liebe zu Details wird zum Beispiel aber auch in den Schürzen der Bartender deutlich. Die Unikate werden in eigens für die Vesper Bar produziert und ändern sich je nach Saison. Achtet mal darauf, wenn ihr dort seid.

Was würde James Bond trinken?

Nicht nur die Einrichtung trägt die Handschrift der James Bond Filme, sondern auch die Barkarte. Zwar finden sich auch zwei Biere wieder, allerdings geht man in solche Bars nicht unbedingt um Bier zu trinken. Thomas Altenberger verleiht der Vesper Bar sowohl mit seiner Persönlichkeit ihren ganz eigenen Esprit, als auch mit den Cocktailkreationen, die mit viel Leidenschaft hinter der Theke gemixt werden.

„A DRY MARTINI“, BOND SAID.

Und weil der liebe James Bond gewissermaßen die Galionsfigur der Bar ist, ist die erste Seite mit verschiedenen Martinis bestückt. Martinis muss man mögen, denn im Prinzip wird Alkohol mit Alkohol vermischt. Wenn ihr noch nie einen Martini getrunken habt, ist die Vesper Bar definitiv eine gute Adresse für das erste Mal.

Signature Drinks und ein flüssiges 90er Jahre Revival

Wir probieren den The Vesper Martini, der mit Beefeater Gin, Kettel One Vodka, Lillet Blanc und einem Hauch Zitrone serviert wird. Meinen Geschmack trifft es total und wer Martinis mag, wird diesen Drink auch sehr zu schätzen wissen.

Wer uns regelmäßig liest, weiß um meine Vorliebe für Gin und Gin Tonic. Da stand es außer Frage, dass wir auch den Vesper Gin Tonic bestellen mussten. Bestehend aus dem mediterranen Gin Mare, Grapefruit Bitter, Rosmarin und Tonic Water, ist er sehr erfrischend und immer ein guter Start in den Abend. Gerade die Kombination des Gin Mare und des ebenso mediterranen griechischen Tonics „Three Cents Aegean Tonic“ ergänzen sich perfekt und bilden eine tollen Einheit mit den weiteren Zutaten.

Zu guter Letzt probieren wir noch eine Kreation, die uns direkt in zurück in die 90er katapultiert. Damals… als fruchtige Cocktails der letzte Schrei waren. Damals… als Tequilla Sunrise das Getränk der Stunde war. Damals… als wir noch jung waren.

Den Trip in die Vergangenheit haben wir dem Cocktail „Holding back the years“ zu verdanken, der sich stilecht in der goldenen Ananas präsentiert. Enthalten sind Abolsut Elyx, Maracuja, Vanille, Orange, Zitrone und ein Schuss Milch. Die Hommage ist nicht nur lecker, sondern auch sehr fotogen.

Fazit zur Vesper Bar

Die Vesper Bar gehört für mich definitiv zu den Orten, an die ich jederzeit gerne wieder komme. Im Sommer könnt ihr übrigens auch draußen vor der Bar sitzen. Die Drinks sind fantastisch, die Stimmung war sehr angenehm und wir haben uns einfach sehr wohl gefühlt. Auch wenn wir das erste Mal dort waren, ist es gefühlt so als gehörten wir schon zu den Stammgästen, die beim Hineintreten mit Handschlag begrüßt werden.


Adresse und Öffnungszeiten der Vesper Bar:

Vesper Bar
Kurfürstendamm 160
10709 Berlin

Mo – So: ab 18.00 Uhr

Weingenuss im Baden im Wein in Prenzlauer Berg

Mitten auf der Schönhauser Allee, irgendwo zwischen Eberswalder Straße und Senefelderplatz, liegt die kleine aber äußerst süße und stylische Weinbar Baden im Wein. Und was der Name verspricht, das hält er auch: auf einer großen Weinkarte finden sich viele Rot- und Weißweine und nicht einmal alle aus dem aktuellen Sortiment sind gelistet. An weit über 90 ausgewählten Weinen kann man sich hier versuchen. Gut die Hälfte davon ist fest im Bestand, die andere Hälfte wechselt regelmäßig. Für alle die gerade keine Lust auf Wein haben gibt es aber auch ein paar Biere und Sekt.

Wein, Wein und noch mehr Wein

Für uns allerdings sollte es selbstverständlich Wein sein – ist doch klar. Nachdem wir eine ganze Weile die Karte studiert hatten, bestellen wir uns schließlich einen Riesling vom Weingut Altes Schlößchen und einen Domaine La Fage aus Frankreich. Ein Glas Wein kostet im Schnitt um die 3,50 Euro und mit unserer ersten Wahl sind wir durchaus zufrieden. Dazu gönnen wir uns eine kleine Platte mit Käse, Oliven und Brot für 2,50 Euro – ein super Snack zum Vino. Beim Käse handelt es sich um einen Rohmilch-Bergkäse aus der Alm, wie mit die nette Inhaberin des Baden im Wein, Ute, erzählt. Die Oliven dazu hat ihr Mann Bernd, ebenfalls Inhaber der schönen Bar, selbst eingelegt.

Zum Snacken: Käse, Oliven und Brot

Das Ehepaar führt den Laden mittlerweile seit 3,5 Jahren und hat sich damit einen kleinen Traum erfüllt. Die beiden Weinliebhaber sind selbst viel unterwegs, besuchen Winzer und Messen, um möglichst leckere und besondere Weine für ihre Bar zu finden. Hier soll es schließlich Getränke geben, die man sonst nirgends in Berlin bekommen kann. Dabei zählt für Ute und Bernd, dass sie keine Weine aus Massenproduktion kaufen, sondern Sorten, die noch nach bestem Handwerk vom Winzer gemacht werden, eine gute Qualität haben und natürlich auch unsere Gaumen erfreuen. Die Weißweine kommen zum Großteil aus Deutschland – die Rotweine aus verschiedenen Ländern aus ganz Europa.

Nachdem wir unser erstes Glas geleert haben, lassen wir uns von Ute einen Scheurebe vom Weingut Emmerich und einen gelben Muskateller vom Weingut Mussler ausschenken. Beide Weißweine gehören zu ihren Favoriten und schmecken wirklich sehr aromatisch und besonders – wir sind überzeugt von Utes Wahl. Bernd serviert uns dazu außerdem noch eine kleine Platte mit eingelegten Tomaten, Gürkchen, hausgemachter Pastete, Senf und einer ebenfalls selbstgemachten Sauce. Wie uns Ute verrät kocht Bernd gerne und macht sich auch für die Weinbar regelmäßig ans Werk um kleine Leckereien zu zaubern.

In der zweiten Runde gab es Scheurebe und Muskateller

Guter Wein im entspannten Ambiente

Wir werden von dem freundlichen Ehepaar jedenfalls den ganzen Abend über bestens umsorgt. Und man merkt den beiden auch an, dass ihnen ihr Job Spaß macht: wer will, wird von ihnen ausgiebig beraten und sowohl mit Stammgästen als auch allen anderen Besuchern unterhalten sie sich viel und sind mit Freude dabei. Hier fühlt man sich wie in einem kleinen Wohnzimmer mit einem großen Weinregal. Die Stimmung ist ausgelassen und freundlich und auch die Musik, die Bernd abspielt trifft total meinen Geschmack. Auch die Einrichtung im Laden ist wirklich stilvoll und wurde extra von einem Designer entworfen und angefertigt. Viel Holz, tolle Lampen und eine coole Decke aus Blumenzwiebel-Kisten. Nicht schlecht!

Zum Abschied tischt Ute für uns noch einen ihrer aktuell liebsten Rotweine auf: einen Bacucco di Suveraia aus der Toskana. Bevor wir uns an dem feinen Tropfen versuchen, kommt der aber erst einmal in den Dekanter um ein Weilchen zu Atmen. Dann dürfen aber auch wir kosten und sind sehr angetan. Ein perfekter Abschluss für unseren netten Abend im Baden im Wein.

Zum Abschluss schenkte uns Inhaberin Ute noch einen feinen Tropfen Rotwein aus

Fazit

Die kleine Weinbar ist wirklich schön und definitiv einen Besuch wert. Das Besitzer-Ehepaar ist super nett und sorgt für eine gute Stimmung im Laden. Die Weine sind gut ausgesucht und lassen keine Wünsche offen. Außerdem sind die Preise super fair. Wir haben uns bei Bernd und Ute jedenfalls rundum wohl gefühlt. Achja: einmal im Monat findet übrigens auch eine Weinverkostung (35,00 Euro pro Person) mit sechs verschiedenen Weinen statt. Das Thema und die Weinauswahl ist jedes Mal anders. Dazu gibt es dann außerdem ein paar leckere Snacks – selbstverständlich von Bernd selbstgemacht.

Zu Beginn gab es einen großen Schluck Weißwein
Der Innenraum ist klein aber hübsch und lauschig
Die extra angefertigten Holzlampen und die Decke aus Blumenzwiebel-Kisten haben uns besonders gut gefallen
Viele der kleinen Leckereien macht Inhaber Bernd selbst
„Ein Trinkgefäß, sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr.“
Im Sommer kann man hier auch super draußen sitzen

Muted Horn – Craft Beer in Neukölln

Ähnlich wie es sich mit Burgern und Bowls verhält, gibt es mittlerweile auch eine Fülle von Craft Beer Bars. Die Bars mit primär hauseigenem Bier eigener Brauereien wechseln sich mit unabhängigen Bars wie das Muted Horn ab.
So unscheinbar die Location von außen ist, so sehr beeindruckt sie von innen. Sofort springen die vielen Ledermöbel ins Auge – es ist wie ein großes Wohnzimmer mit einem hauseigenen Anschluss an diverse Craft Beer Sorten. Und das Wort ‚Wohnzimmer‘ soll hier keinesfalls einen Vergleich zu den Cafés ziehen, die ihr Interieur auf den Flohmärkten dieser Stadt zusammen gesucht haben. Nein, es fühlt sich dort einfach sehr heimelig an.

Im Muted Horn habt ihr die Wahl zwischen 22 Bieren vom Fass und unzähligen Flaschenbieren

Die Liste der Biere vom Fass ist direkt an der Theke einzusehen und so vielfältig wie der Stadtteil Neukölln selbst. Die meisten Biere stammen aus Europa, aber auch die USA ist vertreten. Das Slam Piece Cucumber ist bspw. eine Berliner Weisse, jedoch mit Gurke – das Gemüse wird also ab sofort nicht mehr nur vom Gin beansprucht. Wenn ihr mutig seid, probiert es!

Unser Highlight war das Stout namens Fred Super Stout von Stone Brewing. Das dunkle Bier mit seinen feinen Karamellnoten war unfassbar gut. Wer es etwas fruchtiger und leichter vom Geschmack her mag, ist mit dem IPA „Thirsty Frontier“ gut beraten. Aber da das Angebot regelmäßig wechselt, könnt ihr euch auch vertrauensvoll an die Crew wenden, die euch gerne bei der Auswahl behilflich ist.

Neben den Bieren vom Fass, stehen euch eine schier unfassbar große Menge an Flaschenbieren zur Auswahl. Wir konnten uns aber nicht dazu hinreißen lassen, sie durchzuzählen. Aber glaubt uns, es sind einige.

Ah – und es gibt Salzstangen! Einfach nur Salzstangen zum Knabbern. Irgendwie überkam mich ein fast schon nostalgisches Gefühl, denn die gute alte Salzstange findet zwischen fancy Popkorn und ummantelten Nussvarianten nur noch selten seinen Platz in einer Bar.

Ein Spieleabend fast wie Zuhause

Während in Thekennähe eher Barhocker und – tische stehen, erstreckt sich im hinteren Bereich eine Art Couchlandschaft. Wie ein großes Wohnzimmer kann sich jeder in seine Ecke fläzen und quatschen. Noch viel cooler sind aber all die Gesellschaftsspiele, die ihr euch ausleihen könnt (sowohl in englischer als auch in deutscher Sprache). Zwar haben wir das Angebot während unseres Besuches nicht genutzt, weil wir danach noch einen Termin hatten – aber hey, gerade jetzt im Herbst ist das doch etwas wundervolles.

Fazit zum Muted Horn

Das Preis-Leistungsverhältnis ist unschlagbar und die Auswahl an Bieren schier unendlich. Wir haben uns super wohl gefühlt und freuen uns schon auf den nächsten Besuch – dieses Mal ohne Anschlusstermin, aber mit einigen Freunden und Spielen!


Adresse und Öffnungszeiten vom Muted Horn:

Muted Horn
Flughafenstraße 49
12053 Berlin

Mo-Do: 17.00 – 2.00 Uhr
Sa: 15.00 – 3.00 Uhr
So: 15.00 – 2.00 Uhr

Geheimtipp: Die Fairytale Bar in Friedrichshain

Die Fairytale Bar ist unscheinbar und an einem Ort, an dem man kaum eine Bar vermuten würde. Denn die Gegend rund um den Volkspark Friedrichshain ist nicht hinlänglich für sein ausschweifendes Ausgehviertel bekannt ;) Auch das Bötzowviertel ist eher geprägt von kleinen Geschäften, vielen Cafés und einigen Restaurants.

Märchenstunde in der Fairytale Bar

Die Fairytale Bar wird euch verzaubern – inspiriert vom Märchenbrunnen, nimmt sie euch bei eurem Besuch auf eine unwirkliche Reise voller Überraschungen mit. Irgendwie erinnert sie leicht an die Themenbars in Tokio, die jedoch deutlich extremer daher kommen. Die Bar am Volkspark begrüßt euch mit einer Lichtschrift auf der steht „Follow The White Rabbit“. Wenn ihr das seht, wisst ihr, dass ihr richtig seid. Bevor es aber kopfüber in die nächtliche Märchenstunde geht, müsst ihr erstmal klingeln. Wir kamen am Tag unseres Besuchs aber problemlos rein.

Cocktails aus dem Märchenbuch

Von der Einrichtung bis zur Kleidung des Personals ist alles dem Märchenthema gewidmet. Da darf ein Märchenbuch als Karte natürlich nicht fehlen. Beim Durchblättern entgegnen euch allerdings nicht nur Cocktailkreationen… was sich noch darin verbirgt, müsst ihr selbst herausfinden ;)

Auf der Karte stehen sowohl klassische Cocktails als auch eigene Kreationen, die sich namentlich an Märchenfiguren orientieren. Allen gemein ist die hohe Qualität der Spirituosen. Die Preise liegen zwischen 10-20 EUR für die Cocktails, nicht ganz günstig, aber es ist auch keine Bar, um dort abzustürzen… es geht eher darum, hier einen auf- und anregenden Abend zu verbringen.

Hinter dem Konzept steht Mike Meinke, der hier zusammen mit den Besitzern (und inspiriert von Tim Burton) etwas Außergewöhnliches geschaffen hat. Es ist wie eine Reise in eine fantastische Welt.

Fazit

Wir waren echt beeindruckt und die erste Zeit nur damit beschäftigt uns umzusehen und die Einrichtung, die „Barkarte“ und alles andere auf uns wirken zu lassen. Wer etwas Einzigartiges sucht, dass es so nicht noch mal in Berlin gibt, wird hier auf jeden Fall fündig!


Adresse und Öffnungszeiten von der Fairytale Bar:

Fairytale Bar
Am Friedrichshain 24
10407 Berlin

Do-Sa: 20.00-2.30 Uhr

Das Tentación: Craft Beer und Mezcaleria

Das Tentación ist für alle Liebhaber der mexikanischen Küche und Trinkkultur ein absolutes Muss. Die Getränke reichen von Agua fresca mit Reisextrakt und Zimt oder Sauerdattel bis Pulque mit Mango oder Ananas. Dazu gibt es Tacos, Quesadillas oder Torta de Chorizo. Unser Herz hat das Tentación aber mit der detailverliebten Einrichtung gewonnen.

Little Mexiko in Berlin: Im Tentación gibt es selbstgebrautes Ale mit Agave

Craft-Beer hat Berlin fest im Griff, doch anstelle von IPA und Stout findet man Bier, welches mit Agave gebraut wird. Eine mexikanische Spezialität – genannt Mala Vida- gebraut in der hauseigenen Brauerei in Friedrichshain. Das Bier schmeckt erfrischend und herb, perfekt also für einen lauen Sommerabend.

Eine Wand voller Mezcal

Sobald man den Innenraum des Lades betritt, fällt der Blick auf die Bar mit den unzähligen Mezcal-Flaschen in allen Formen und Designs. Die Spirituose wird aus dem Sirup von verschiedenen Agave Pflanzen destilliert. Im Vergleich zum bekannteren Tequila – auch aus Agave gewonnen – wird Mezcal meist von Hand und aus bis zu 50 verschiedenen Agave Arten hergestellt. Dadurch entsteht eine größere Vielfalt und ein facettenreicher Geschmack. Dieser reicht von rauchig über herb bis zu einem leichten Karamellgeschmack.

Agave-Spirits Food Pairing

Wir durften das Tentación an einem speziellen Abend kennenlernen: Das Eigentümer-Pärchen organisierte ein “Meet the other spirits Food Pairing”. Fünf Spirituosen, alle aus Agave gewonnen, wurden mit der passenden, mexikanischen Spezialität serviert. Neben dem Tasting von Bacanora, Sotol, Raicilla und Mezcal waren die “Mole Negro” – eine Schokochilisauce – und das “Aguachil” – eine Art Cerviche mit Passionsfrucht – ein besonderes Highlight. Gekocht übrigens von der Mutter einer der Eigentümer; natürlich nach dem geheimen Familienrezept.

Fazit: Vamos a ir a México!

Das Tentación ist ein kleines Schmuckstück: Von der feinen Speisekarte über die riesige Auswahl an Spirituosen und mexikanischen Spezialitäten bis hin zur farbenfrohen und detailreichen Einrichtung. Wer also mehr über die mexikanische Trink- und Esskultur aus erster Hand erfahren möchte, sollte auf jeden Fall ins Tentación!


Adresse und Öffnungszeiten vom Tentación:

Tentación
Scharnweberstraße 32
10247 Berlin

Mi-Sa: 17.00-24.00 Uhr
So: 12.00-20.00 Uhr

 

Mirage – Ein neues Café & Bar in Wedding

Das kleine Mirage Bistro im Wedding hat Anfang August eröffnet und verspricht leckere französische Küche. Gegründet wurde das stilvoll eingerichtete Lokal von vier Freunden: zwei Deutsche und zwei Franzosen, die allesamt selbst im Wedding leben. Gemeinsam gründeten sie das Lokal, das besonders gut in ihre Nachbarschaft passt – denn der Wedding lag früher im französischen Sektor. Außerdem galt er stets als Arbeiterbezirk, weshalb die Besitzer nicht mit einem schicken Restaurant mit abgehobenem Essen und Feinkost auffahren wollten, sondern mit Bistro-Flair, ehrlicher Küche und einer kleinen Auswahl einfacher aber qualitativ und geschmacklich hochwertiger Speisen.

Davon habe ich mich nun endlich selbst überzeugt, als ich zum Mittagessen dort war. Auf der einseitigen Karte finden sich alle gängigen Kaffeespezialitäten wieder, die direkt hinter der Theke an einer Siebträgermaschine zubereitet werden. Außerdem gibt es diverse Tees, Softdrinks, Säfte und Bier.

Hier schlürft man im angenehmen und entspannten Ambiente

Frankreich-Feeling dank leckerer Bouillabaisse im Mirage

Zum Ankommen gab es für mich erst einmal ganz schlicht und einfach einen leckeren Cafe Crema für 1,80 Euro. Danach wurde es schon schwieriger: Zum Mittag stehen regelmäßig wechselnde Suppen sowie Quiche und Salate auf dem Programm: nach bester Empfehlung habe ich mich für die Bouillabaisse (6,90 Euro) entschieden – natürlich hausgemacht, wie alles andere auf der Mittagskarte auch.

Serviert wurde der französische Fisch-Eintopf mit geröstetem Brot und alleine optisch machte das Gericht schon ganz gut was her. In der aromatischen Brühe tümmelten sich Krabben, unterschiedliche Fischsorten, Tomaten, Fenchel und weiteres Gemüse und geschmacklich war das Ganze einfach fantastisch – es hat richtig, richtig gut geschmeckt und wenn man die Augen schloss, hätte man meinen können man sei in Frankreich. Ich hätte glatt eine zweite Portion verdrücken können.

Zum Frühstück gibt es hier außerdem diverse belegte Baguettes (je 4,90 Euro), unterschiedliche Varianten French Toast (ca. 3,00 Euro) und Cocotte, also Rührei aus dem Ofen (zwischen 6,50 und 7,50 Euro), Müsli, Croissants und ein paar andere Leckereien. Zudem gibt es täglich wechselnde Desserts, Süßspeisen und Kuchen. Bis auf die Croissants sind im Mirage übrigens alle Gerichte selbst gemacht.

In der Theke liegen leckere Desserts aus

Abends gibt es Tapas

Am Abend kann man es sich hier außerdem mit feinen Tapas gemütlich machen. Die kosten jeweils um die 6,00 Euro und sind nicht ausschließlich Französisch, sondern international – wenn auch mediterran und angepasst an die kulinarische Auslegung des Bistros. So gibt es beispielsweise Oliven, Käse, luftgetrocknete Salami, eingelegten Fisch aus der Dose, der direkt aus Portugal importiert wird und Lachs-Paté.

Angerichtet werden die Speisen im stilvollen und thematisch passenden Geschirr – doch auch die Einrichtung des Lokals selbst überzeugt auf voller Linie. Dank großer Fensterfronten ist der nicht allzu große Speiseraum wunderbar hell. Die hübschen Holztische und -stühle wurden sparsam aufgestellt und verleihen dem Mirage eine gute Weite und Offenheit. Die sonstige Einrichtung besteht teils aus modernen Elementen, teils aus Vintage-Möbeln und gibt somit einen tollen Mix ab. Außerdem ist der Raum bestens ausgestattet mit allerlei Grünpflanzen, die sich auf dem Boden, Tisch oder von der unverputzten und mit schwarzen Rohren durchzogenen Decke hängend breitmachen. Insgesamt ist das Mirage wirklich stilvoll und mit Liebe zum Detail eingerichtet und hat einen gewissen hippen und modernen gleichzeitig aber auch urbanen Charm.

Auch die anderen Gäste sind mehr als glücklich mit ihrem Essen

Donnerstags und freitags finden hier übrigens auch Konzerte statt, bei denen einer der Besitzer selbst mit schöner Musik für einen guten Abend sorgt. Außerdem etablieren die Gründer momentan ein vielfältiges Kulturprogramm, unter anderem mit Lesungen und Vorträgen, das jeden Samstag stattfinden soll. Und in einem ihrer Fenster werden regelmäßig Kunstwerke und -installationen zu sehen sein. Demnächst beispielsweise kann man hier analoge Fotografie aus Island bestaunen.

Mein Fazit

Das Mirage Bistro – ein Lokal, dass gute französische Küche mit Musik und Kultur vereint und ein kleines bisschen Frankreich in den Wedding bringt. Mich hat das Bistro auf voller Line überzeugt: das Essen war unglaublich lecker, die Einrichtung schön und auch das Ambiente hat gestimmt. Ich habe mich hier pudelwohl gefühlt und bin der Meinung: auch wenn man nicht im Wedding wohnt, lohnt sich eine kleine Berlin-Reise hierher.

Der Cafe Crema war lecker, das Geschirr stillvoll
Der Innenraum ist hell und großzügig
Die stilvolle Einrichtung ist ein Mix aus alt und neu
Urbaner Touch mit frischen Pflanzen
Fast etwas unscheinbar: das Mirage im Wedding

 


Adresse vom Mirage in Wedding:

Mirage
Reinickendorfer Str. 110
13347 Berlin

So-Do: 9.00-19.00 Uhr
Fr-Sa: 9.00-22.00 Uhr

Mikkeller – Dänisches Craft Beer

Nachdem Craft Beer aus Berlin und ganz Deutschland seinen festen Platz in Berlin hat, strömen auch immer mehr internationale Craft Beer Brauereien in die Hauptstadt. Kein Wunder, ist es irgendwie fast zum Mekka des Craft Beers in Deutschland geworden. Neu dazu gestoßen ist nun Anfang 2017 die dänische Brauerei Mikkeller. Die Marke Mikkeller mag hier noch eher zu den unbekannten gehören, exportiert seine Biere aber in 40 andere Länder und ist allein deshalb nicht zu verachten.

Das Mikkeller in der Torstraße

Von außen beinahe etwas unscheinbar, wird man beim Betreten des Raum zunächst mal von der Theke begrüßt. Hinter der Theke sind an einer großen Tafel alle Craft Beer Sorten aufgelistet. Von IPA über Stout und Pale Ale hin zu speziellen Sorten mit Frucht. Der geneigte Craft Beer Fan findet einiges an Auswahl zu den üblichen Preisen von 5,50 – 10,00 EUR für das 0,5l Glas, alternativ gibt es die Biere aber auch in 0,3l. Aber wie auch in anderen Craft Beer Bars ist es kein ganz günstiges Vergnügen.

Und achtet auf die Umdrehungen, wenn ihr euer Bier bestellt ;) Das geht schnell mal hoch bis auf 8% Alkohol, was sich bei einem 0,5l Glas schon schnell bemerkbar macht. Die ganz starken Biere (8-13 % Alkohol) werden wiederum nur noch als 2 cl ausgeschenkt – besser ist das ;) Ein solches Bier sollte man auch eher wie einen guten Whiskey behandeln und in kleinen Schlücken genießen. Der Geschmack ist dann auch so stark, dass ihr gar keinen großen Schluck nehmen könnt, wie bei den leichteren Craft Beer Sorten. Ebenso auf der Karte stehen Rot- und Weißwein, sowie Bourbon.

Wie ist die Atmosphäre im Mikkeller?

Hell, freundlich, skandinavisch und sehr international. Zumindest fühlten wir uns auf der Opening Party so, als wären wir irgendwo anders auf der Welt. Zwar muss man gerade in Berlin Mitte oftmals hinnehmen, sich ausschließlich in Englisch unterhalten und bestellen zu können, aber das alleine macht kein internationales Flair aus, sondern eher gewollte Coolness. Im Mikkeller war das irgendwie anders, da die Menschen freundlich und offen schienen.

Die Einrichtung ist geprägt von hellen Holztönen. Es gibt einen hinteren und vorderen Bereich mit verschiedenen Sitzmöglichkeiten. Leider ist der Bereich draußen sehr begrenzt, da der Fußgängerweg nicht allzu groß ist. Aber ein paar echt hübsche Holzbänke und Tische finden auch hier ihren Platz und lassen die Freude auf lange Sommerabende steigen.

 

Fazit

Es ist spannend zu beobachten wie nach und nach die Brauereien aus anderen Ländern ihren Weg nach Berlin finden. Das Bier schmeckte uns sehr gut, wobei die fruchtigen Biere in der Tat sehr leicht sind. Wer auf einen herberen Geschmack steht, sollte sich an den Sorten probieren, die auf Fruchtzusätze verzichten.


Adresse und Öffnungszeiten vom Mikkeller in Berlin Mitte:

Mikkeller
Torstraße 102
10119 Berlin

Mo-So: 17.00-24.00 Uhr

 

Stone Brewing Berlin

UPDATE: Leider gab es im April 2019 eine Mitteilung – und nein, es handelt sich nicht um einen Aprilscherz. Bis Ende April wird es das Stone Brewing Areal noch in der Form geben, wie wir es hier beschrieben haben. Anschließend wandert es in die Hände der UK-Brauerei BrewDog. Was das zukünftige Team aus all dem macht, das Stone Brewing aufbaute, ist uns aktuell noch nicht bekannt. Aber es würde uns wundern, wenn BrewDog nicht einen wesentlichen Teil so übernehmen würde. Vom 1. Mai an wird das Gelände für Umbauarbeiten etwa 6-8 Wochen geschlossen sein.

Das Stone Brewing ist ein sensationell toller Ort. 2014 begann der Umbau des Areals des alten Gaswerks Mariendorf. Was daraus entstanden ist, kann man kaum in Worte fassen. Es gibt einfach Locations, die man selbst mit eigenen Augen gesehen haben muss. Aus dem einfachen Grund, dass es eben mit dem reinen Sehen nicht getan ist, man muss es fühlen. Hach, wir werden wieder etwas schnulzig… aber ihr kennt das, wenn wir uns in Locations verliebt haben, geht das nicht anders.

Restaurant, Brauerei, Biergarten – Das Stone Brewing Berlin

Im Prinzip könnten wir zu allen Bereichen einen eigenen Artikel verfassen, weil es so viel zu erzählen gibt. Aber wir kürzen es zusammen, damit ihr erstmal einen Überblick bekommt. Das Gelände besteht aus verschiedenen rot geklinkerten Gebäuden, die komplett saniert wurden. Dazu gehört ein großer Außenbereich, der ebenfalls wunderschön angelegt ist. Aber dazu kommen wir gleich noch mal.

Stone Brewing – Die Brauerei

Allen Craft Beer Fans dürfte die Brauerei aus Kalifornien, USA, etwas sagen – alle anderen sollten sich den Namen ab jetzt merken. Die Brauerei aus den USA gehört zu den größten des Landes und suchte für den europäischen Markt eine Location. CEO Greg Koch entschied sich für Berlin – gute Wahl ;) Es werden vor Ort diverse eigene Craft Beer Sorten angeboten, aber auch andere Produzenten finden an den Zapfhähnen ihren Platz. Unsere Highlights sind das Stone IPA und für die Bier-Kenner das Arrogant Bastard… wenn ihr letzteres trinkt, wisst ihr woher der Name kommt.

Die Brauerei in Berlin versorgt ganz Europa mit dem Bier der Stone Brewing, entsprechend beeindruckend ist die neue Anlage, die vom Restaurant aus einzusehen ist.

Interessant ist auch, dass sich die Stone Brewing dazu entschieden hat ihr Bier in Büchsen anzubieten. Warum keine Flaschen? Weil die Bierqualität in einer Büchse am besten erhalten bleibt. Im Gegensatz zu einer Flasche mit Kronkorken, ist eine Büchse komplett luftdicht. Sauerstoff hat keine Chance an den Inhalt zu gelangen. Zudem ist eine Büchse zu 100% lichtdicht, was ebenso dafür sorgt, dass der Geschmack so an den Konsumenten gelangt wie der Brauer (Thomas Tyrell) es einst vorgesehen hatte.

Stone Brewing World Bistro & Gardens

Das Wort Bistro mag bei euch jetzt gerade eine falsche Erwartung entfachen, denn das Restaurant bzw. der Gastraum ist riesig. Wir hatten die Möglichkeit den Raum zu sehen als er noch nicht fertig war und konnten uns kaum vorstellen wie diese wirklich riesige Halle so eingerichtet werden kann, das man sich nicht völlig verloren vorkommt. Aber es funktioniert.

Der Raum oder die Halle ist unterteilt in zwei Ebenen und bietet allerlei Sitzplätze. Alles ist mit Materialien aus der Natur – und damit meine ich nicht, dass einfach „nur“ Holzmöbel verwendet wurden. Nein, mit etwas Glück sitzt ihr in den Baumstämmen. Alle Naturschützer, die sofort den Zeigefinger empor heben möchten: Die Bäume wurden aufgekauft, z. B. von Straßenbauarbeiten und nicht extra abgeholzt.

Die Küche selbst lässt sich am besten als international beschreiben. Sowohl regionale als auch internationale Zutaten werden geschickt kombiniert und serviert, alles nach den Regeln der Slow Food Bewegung. Ente, Ceviche, Pulled Pork, Tacos, Salate & Suppen zwischen 6-18 EUR sorgen dafür, dass ihr noch ein Bierchen mehr verkosten könnt ;)

berlin-restaurants-stone-brewing-world-bistro-garden-2 berlin-restaurants-stone-brewing-world-bistro-garden-7

Der Biergarten als kleine Oase

Vor dem Restaurant liegt der Biergarten, der mit vielen Sitzgelegenheiten und Rückzugsmöglichkeiten jede Menge Entspannung verspricht. Es ist wirklich klasse, vor allem wenn die Sonne langsam untergeht. Ihr sitzt dort im Idealfall in einem Liegestuhl und genießt die Atmosphäre, die dank des alten Gasometers ein i-Tüpfelchen gesetzt bekommt.

berlin-restaurants-stone-brewing-11

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es für alle Raucher. Da Greg aus den USA kommt und zu den Verfechtern des Nicht-Rauchens gehört, ist auf dem Gelände Rauchverbot angesagt. Auch im Biergarten. Ich hoffe, er öffnet sich da noch ein bißchen der Berlin-Kultur und erlaubt das Rauchen wenigsten in einem kleinen Bereich. Bislang muss man jedoch ein paar Schritte gehen, um den Raucherbereich vor der Location zu erreichen. Aber immerhin ist er mittlerweile ganz nett und hat Sitzgelegenheiten. Ganz zu Beginn merkte man während jeder Zigarette wie sehr Greg gegen das Rauchen ist ;)

berlin-restaurants-stone-brewing-world-bistro-garden-10

Fazit

Ein wirklich spannendes und wunderschönes Projekt. Für Bierliebhaber ein Muss, für alle anderen aber auch. Der Ort eignet sich auch richtig gut für Firmen- und Familienfeste. Platz genug gibt es im Stone Brewing allemal ;)


Adresse vom Stone Brewing Berlin:

Stone Brewing Berlin
Im Marienpark 23
12107 Berlin