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Das Restaurant Honca

Seit 4 Jahren gibt es das Honca schon, kaum zu glauben, dass ich das bisher am Ludwigkirchplatz übersehen habe. Das Anatolische Restaurant ist ein kleiner kulinarischer Schatz in Berlin Wilmersdorf. Denn wer Fan der türkischen Küche ist, findet zwar mit Sicherheit zahlreiche Restaurants bzw. Imbissläden in Berlin, die Döner & Co anbieten, die Auswahl an gehobener Küche ist dann aber doch sehr überschaubar. Gut, Anatolische Küche ist nicht gleich Türkische Küche, aber fast.

Und dass das Preisniveau im Honca gehoben ist, kann man sich beim Blick in das Restaurant eigentlich schon fast denken. Nicht dass weiße Tischdecken ein alleiniger Indikator für gehobene Küche wären, aber andersherum habe ich bisher in keinem günstigen Lokal weiße Tischdecken entdeckt.

Im Honca könnt ihr la carte essen oder zwischen verschiedenen Menüs wählen. Ich kann euch wärmstens das Letztere empfehlen, da erstens die Portionsgröße der Hauptspeise noch Platz für Vor-und Nachspeise lässt und zweitens die Menüvariante günstiger ist. Das 3-Gang Menü kostet 45 EUR.

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Honca – Gehobene Anatolische Küche

Wir haben uns für ein 3 Gänge Menü entschieden – ohne Weinbegleitung (+ 15 EUR). Wie immer habe ich es aber geschafft schon vor dem eigentlichen Gang mich an dem Brot „satt zu essen“. Nein, natürlich nicht wirklich, dennoch verleitet das leckere frische Brot mit Olivenöl und Gewürzen mehrmals zum Brotkorb zu greifen.

Ob Hummus mit eingelegter Bete, Bulgurbällchen mit Hackfleisch und Spinatsoße (unsere Vorspeisen) , Lammrücken an Bohnenpürree und Gemüse sowie Kalbsfilet mit roten Linsen (Hauptspeisen) sowie ein Grießkuchen mit Pflaumen und Eis und Mousse von Datteln und Feigen (Nachspeisen ) – alle Gerichte waren köstlich und natürlich frisch zubereitet. Sowohl das Bulgurbällchen als auch der Feigenmousse waren Gerichte, die ich in dieser Zubereitungsform bisher noch nicht gegessen hatte.

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Am Wochenende öffnet das Honca auch mittags. Wer also etwas preisgünstiger in den Genuss der leckeren Küche kommen möchte, kann Samstags und Sonntags ab 13 Uhr von der Mittagskarte wählen. Und die Gerichte auf der Abendkarte wechseln regelmäßig, so dass auch bei Stammgästen sicherlich keine kulinarische Langeweile aufkommt.

Fazit: Für alle Fans der gehobenen Küche sehr zu empfehlen. Sehr nette Atmosphäre und Service.


Adresse und Öffnungszeiten vom Restaurant Honca:

Restaurant Honca
Ludwigkirchplatz 12
10719 Berlin

Di-Fr: 17.00-23.00 Uhr
Sa-So: 13.00-23.00 Uhr

 

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Wilson´s The Prime Rib Restaurant

Das Wilson’s Restaurant holt eine Steak-Spezialität nach Berlin: U.S. Prime Rib Beef.
Das Fleisch stammt aus der Hochrippe von Rindern aus der Kreuzung des amerikanischen Longhorn Rindes und des Angus Rindes. Zudem darf das Rind in Nordamerika auf Weideland frei herum laufen. Es wird vakuumisiert und anschließend bei Niedrigtemperatur („Sous-Vide“) gegart. Nach etwa 9 Stunden darf es noch mal für 10 Minuten in einen über 200° Grad heißen Ofen. Allen Fleischliebhabern da draußen dürfte jetzt schon das Wasser im Mund zusammen laufen ;)

Das Wilson’s Restaurant hat aber nicht nur U.S. Prime Rib Beef auf der Speisekarte

Genau davon konnten wir uns bei unserem Besuch auch überzeugen. Das Restaurant gehört zum Crowne Plaza City Centre Berlin in der Nürnberger Straße. Trotz des großen Schildes im Eingangsbereich laufen wir natürlich erstmal in die falsche Richtung… aber ein freundlicher Hotelmitarbeiter weist uns kleinen Peilis den Weg.

Die Atmosphäre ist gediegen und klassisch. Große Lampenschirme erleuchten den Raum, an einer Wand hängen viele schwarz-weiß Bilder, neben einigen Holzstücken. Der große Raum bietet viel Platz, auch für kleinere Gruppen ist er gut geeignet.

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Aber kommen wir zum Wichtigsten, dem Essen. 

Zwar sind wir in einem Steakhaus, dennoch finden sich auf der Karte auch verschieden vegetarische und vegane Gerichte, sowie Fisch- und andere Fleischgerichte.

Wir starten den Abend mit einen Salat, der viele abwechslungsreiche Zutaten vereint für 12,90 EUR. Die Zeit der langweiligen Salate scheint mittlerweile in vielen Restaurants ein Glück vorbei zu sein. Neben ein paar klassischen Gemüsesorten, gesellen sich Palmenherzen, grüner Spargel, Babyspinat, Avocado und Sellerie dazu. Die Komposition gefiel mir richtig gut. Dazu gibt es ein (veganes) Wasabi-Kräuter-Dressing. Das klingt erstmal scharf, war es aber (für mich leider) nicht. Meines Erachtens hätte das Dressing insgesamt ruhig etwas schärfer sein können, wodurch das ganze Gericht noch einen Tick mehr aromatischer Tiefe bekommen hätte. Aber man muss dazu sagen, dass ich auch ein echter Fan von Schärfe bin ;)

Da aber auf jedem Tisch auch Salz- und Pfeffermühlen stehen, deren Gewürzmischung übrigens nach hauseigener Rezeptur zusammen gemixt wird, bediene ich mich daran und bin dann happy.

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Kommen wir zum Star des Abends: Das U.S. Prime Rib Beef. Jeden Abend werden zwei Rippenstücken vorbereitet, ein Mal Medium und ein Mal Medium Rare. Wir nehmen beide die Medium Rare Variante. Das Steak wird an einer Carving Station vor euren Augen geschnitten – ihr dürft also kurz die gesamte Rinderhochrippe bewundern ;)

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Am Ende landen dann 270 g Fleisch auf eurem Teller, dass ihr wahlweise mit frischem Meerrettich bestreuen lassen könnt. Je nach dem welche Größe ihr wählt, liegt der Preis zwischen 33 und 52 EUR. Aber es lohnt sich! Das Fleisch ist wunderbar zart, leicht marmoriert und dank der Gewürzkruste mit einem feinen Aroma veredelt. Für mich waren die 270 g schon echt eine Ansage, aber irgendwie war es auch einfach zu schmackhaft, um es nicht aufzuessen.

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270 g feinstes U.S. Prime Rib Beef mit Meerrettich…
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… und ohne – sprich, ganz pur.

 

Dazu haben wir einen Beilagen-Mix genommen. Auf einem langgezogenen Teller reihen sich ein leckeres Zucchini-Gemüse, eine würzige Bohnenpaste (die primär als Dipp zum Fleisch oder den anderen Gemüsesorten dient, denn als Solo-Beilage), Pilze, Rosmarin-Kartoffeln und ein Selleriesalat. Bei den Soßen könnt ihr zwischen Béchamel- und einer Bratensauce wählen.

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Eigentlich waren wir schon kurz davor zu platzen, aber was Süßes geht dann ja doch immer noch ;) Wir nehmen eine Rhabarbervariation, die aufgrund der Ei-Allergie von Judith eigens zubereitet wurde und ihr so nicht auf der Karte findet und ich lasse mich von einer Kokos-Creme-Brulee verzaubern.

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Weinbegleitung aus Kalifornien

Wir hatten zu unseren Gängen eine Weinbegleitung und durften zwei wirklich sehr gute Weine aus den USA trinken. Zum Dessert ging es wieder nach Deutschland – alle drei waren aber geschmacklich echt gut. Wenn ihr gerne Wein trinkt, lasst euch einfach beraten. Denn, wenn der Wein so wunderbar zum Essen passt, macht der Abend gleich noch mehr Spaß.

Fazit

Das Wilson’s Restaurant ist nichts alltägliches, aber für Fleischliebhaber zu einem besondere Anlass sehr empfehlenswert. Das Steak ist wirklich großartig und dank der Sous-Vide-Garmethode wird es so wunderbar zart, traumhaft. Zudem gibt es das U.S. Prime Rib Beef (nach unseren Infos) auch nirgends sonst in Berlin.


Adresse und Öffnungszeiten vom Wilson´s The Prime Rib Restaurant:

Wilson´s The Prime Rib Restaurant
Nürnberger Str. 65
10787 Berlin

Do-Sa: 12.00-24.00 Uhr

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Gehobene französische Küche im Le Faubourg

Im Westen Berlins gibt es ein echtes Highlight was die gehobene französische Küche betrifft! Das Le Faubourg. Unserer Meinung nach ernstzunehmender Anwärter auf einen Michelinstern.

Le Faubourg – Stilvolles Ambiente trifft auf herzliche Gastfreundschaft

An einem Montagabend betreten wir das Restaurant Le Faubourg, das im Sofitel Hotel im Westen Berlins angesiedelt ist. Nach einer freundlichen Begrüßung, sind ist der erste Eindruck schon mal herausragend. Das Interieur ist fantastisch, insbesondere die Lampen haben es mir angetan. Die Atmosphäre dort ist ein gekonnter Mix aus klassischem Ambiente und einer herzlichen Gemütlichkeit. Man sieht zwar, dass man in einem gehobenen Restaurant weilt, aber dennoch strahlt der große Raum sehr viel Wärme aus. An warmen Tagen lässt es auch prima vor dem Restaurant sitzen.

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Gehobene französischen Küche, die sowohl traditionell als auch modern interpretiert wird

Natürlich ist der Gast in einem solchen Restaurant König, aber der Service ist nicht unterkühlt, sondern strotzt nur so vor Leidenschaft. Als wir am Platz saßen und ein paar Minuten durch die Abendkarte gestöbert hatten, erklärt uns der Service, was sich Chefkoch Felix Mielke bei der Zusammensetzung der Gerichte gedacht hat.

Wer mag oder sich nicht entscheiden kann, hat die Option sich mehrere Vorspeisen zu bestellen, die dann mittig auf dem Tisch platziert werden. Jeder erhält dann einen separaten Teller und kann sich durch die verschiedenen Gerichte durchprobieren. Der Gedanke dahinter gefällt mir super gut und erinnert mich sofort eine lange Tafel an der die ganze Familie isst, erzählt und beisammen ist. Das Essen etwas genußvolles, zwischenmenschliches ist, geht heutzutage ja immer noch zu oft verloren.

Die Hauptgerichte werden anhand der 5 Hauptbestandteile Kalb, Wachtel, Seeteufel, Wolfsbarsch und vegetarisch unterteilt und dann kann jeder Gast entscheiden, ob er es lieber traditionell französisch zubereitet haben möchte oder modern.

Positiv anzumerken ist auch, dass es noch eine separate Karte mit allen Allergenen gibt.

Was haben wir gegessen?

Kommen wir zum Essen, das dank des Sommelier Marcel Saavedra mit sehr leckeren Weinen begleitet wurde ♡ Von Wein zu Wein sind wir vom Geschmack und Geruch so sehr begeistert. Vor allem das Weingut Waßmut hatte es uns an dem Abend angetan.

Wir starten mit einem Brotkorb, Butter und einem fantastischen Olivenöl aus Frankreich, sowie mit dem Gruß aus der Küche in Form eines Maissüppchens, das uns, ihr ahnt es, schon begeistert.

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Erste Vorspeise

Die Vorspeise vor der Vorspeise sind die beiden Suppen, die auf der Karte stehen: Fenchel-Meerettich-Suppe und Hummerbisque. Beide Suppen erlangen erst am Tisch ihr Vollkommenheit, denn auf dem Teller vor uns präsentieren sich zunächst nur die Einlagen, bevor der Service die jeweilige Flüssigkeit langsam darüber fließen lässt. Vorteil dieser Art zu servieren ist nicht nur, dass man als Gast einen gewissen Wow-Effekt erlebt, sondern das der Geschmack der einzelnen Zutaten in der Suppe erhalten bleibt und sich nicht damit vermischt.

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Zweite Vorspeise

Weiter geht es mit unserer zweiten Vorspeise – und, what a suprise, ich wähle die Jakobsmuschel. Ich liebe sie einfach so sehr und zusammen mit Tomate, Topinambur, Anis, Avocado und Sesam ist mein kleines wahr gewordenes Dreamland.

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Bei Judith landen Rinderrippchen zusammen mit Rauchpaprika, Parmesan, Zwiebeln und Kräuter als Vorspeise auf dem Teller. Auch die sind mehr als gelungen, denn das Fleisch ist wunderbar zart und fällt beinahe wie von selbst vom Knochen ab. In dem Moment hätte fast mit meinen Jakobsmuscheln tauschen wollen, aber nur fast ;)

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Der Hauptgang

Wir lassen die ersten Gerichte ein wenig sacken, erfreuen uns an den Weinen, bis der Kellner freudestrahlend mit unseren Hauptgängen ankommt. Da die Hauptgerichte, wie erwähnt, zum Einen traditionell französisch und zum Anderen modern interpretiert werden, wählen wir auch entsprechend beide Varianten aus.

Auf unseren Tellern landen Seeteufel (klassisch) mit Chorizo, Paprika, Oliven und Kartoffelstampf, sowie ein Wolfsbarsch (modern) mit einer Karottenvariation, Spargel, Trauben, Joghurt und Zwartweizen. Die gemäldeartigen Teller sehen fantastisch aus und schmecken auch genau so. Nach den ersten Bissen schwelgen wir in Begeisterung, bevor wir weiter essen. Die Gerichte sind handwerklich perfekt zubereitet, fein abgeschmeckt und wir wünschten uns in dem Moment, dass wir ewig dort weiter sitzen und essen könnten ;)

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Das Dessert

Zu guter Letzt wurden wir noch in den siebten Pâtisserie-Himmel entführt. Judith ließ sich von „Rose und Veilchen“ verführen, welches sich mit Litschi, Grapefruit und einer Ingwercreme präsentierte. Ich wählte ein, im übertragenen Sinne „Herrengedeck“: Eine Schokoladenzigarre mit einem wunderbar fluffigen, zarten Schokomousse und einem Drink in der cremigen, eisigen Variante aus Mojito, Baba und Zacapa. Und ja, ich wiederhole mich, aber auch die beiden Desserts waren sehr gelungen.

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Wer jetzt Preise von weit über 100 EUR im Kopf hat, irrt. Denn wir liegen bei 47 EUR für ein 3-Gänge-Menü bei 47 EUR, ein 5-Gänge-Menü kostet 65 EUR. Die passende Weinbegleitung kostet 16 bzw. 25 EUR. Eigentlich kaum zu glauben, denn das, was da auf unseren Tellern landete, hätte auch Locker in einem Sterne-Restaurant passieren können.

Fazit

Das Restaurant und das Team rund um Chefkoch Felix Mielke ist in der Lage euch so wunderschöne und schmackhafte Gerichte zu zaubern, dass ihr mit Lob nur so um euch schmeißen werdet. Geschmack, Komposition und Darstellung bilden eine wunderbare Einheit. So perfekt aufeinander abgestimmt wie die Gerichte ist auch das Interieur – klassisch, aber sehr harmonisch. Rundum empfehlenswert!

Wer jetzt hungrig geworden ist, reserviert sich am besten auf der Website einen Tisch.


Adresse vom Le Faubourg:

Le Faubourg
Augsburger Str. 41
10789 Berlin

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CRACKERS – Fine Dining in einer einmaligen Atmosphäre

Das Crackers hat mich wirklich begeistert – vom Gesamterlebnis erinnert es mich an das Fame Restaurant (ehem. Katerschmaus), weil es in sich einfach sehr stimmig ist. Das Essen und auch die Drinks sind lecker, die Atmosphäre ist so gemütlich und gesellig, dass man gar nicht mehr gehen möchte und der Service ist charmant und aufmerksam.

An einem Donnerstagabend sind wir im Crackers verabredet. Weil mir irgendwer mal den Floh ins Ohr gesetzt hat, dass das Cookies Cream zugemacht wurde, um dort das Crackers zu öffnen, fahre ich natürlich zum Eingang vom Cookies Cream… wer den kennt, weiß, dass der Eingang super versteckt über einen Hinterhof zu finden ist. Dumm nur, dass die Türen zu waren.. also weiter suchen. Wie ich dann heraus gefunden hab, ist der Eingang vom Crackers kaum versteckt und direkt an der Friedrichstraße – also eigentlich ganz einfach ;)

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Endlich angekommen, öffnet sich die schwere Eisentür nachdem wir artig geklingelt hatten. Wir gehen einen langen Gang entlang, an der Küche vorbei und gelangen in den großen Restaurantbereich, der einst ein Club war. Wir werden freundlich in Empfang genommen und dann nimmt der Gaumenschmaus seinen Lauf.

Das Essen im Crackers ist eine Mischung aus internationalen & regionalen Einflüssen

Zur Vorspeise bestellen wir auf Empfehlung mehrere Gerichte: Fenchelsalat, Tatar vom Rinderfilet und Burrata mit schwarzem Trüffel – dazu bekommen wir noch einen Gruß aus der Küche in Form von eingelegten Sardinen.

Der Feldsalat bekam durch den Pecorino eine schöne würzige Note und die gerösteten Pistazien sorgten für den Crunch im Gericht. Perfekt für warme Tage.

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Das Tatar wurde mit einem Messer in kleine, aber verhältnismäßig grobe Stücke geschnitten, wodurch jeder Gast die wirklich tolle Fleischqualität zu spüren bekommt. Zusammen mit einem Scharlottenschmand, dem Petersiliensalat und dem gebratenen Brot ergibt es ein wirklich tolles Geschmackserlebnis.

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Der Burrata, ein Mozarella auf Kuhmilchbasis, braucht nicht mehr als ein bißchen schwarzen Trüffel und Krustenbrot, um sein volles Aroma zu entfalten.

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Kommen wir zu den Sardinen – ich mag gar keine Sardinen, wollte aber auch nicht unhöflich sein und probierte. Ein Glück, denn zusammen mit den Tomaten, Sardinen und der Kresse war es eine tolle Kombination.

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Die Vorspeisen waren schon wirklich toll, vor allem das Rindertatar und der Fenchelsalat haben es mir angetan – ich kann euch beides nur empfehlen und freute mich wie ein Kleinkind auf die Hauptspeisen. Wenngleich wir die Starters erstmal sacken lassen musste, um Platz zu schaffen.

Zum Hauptgang wählten wir mit dem schwarzen Risotto eine vegetarische Variante und mit dem Kalbskarree eine Fleischgericht.

Was ich noch positiv hervor stellen möchte: Bei allen Gerichten mit Fleisch oder Fisch steht sowohl die Herkunft als auch die Haltung in der Karte. Sehr schön. Das Crackers arbeitet mit kleinen Bauernhöfen zusammen & kennt die Züchter ♡

Das Kalbskarree wird 6 Stunden in Marinade eingelegt und ist butterzart mit feinen Röstaromen. Dazu kann man sich verschiedene Beilagen bestellen – ich hab den Brokkoli gewählt, weil er scharf angemacht wird mit Chili und Ingwer. Hier wäre dann wohl auch mein einziger Kritikpunkt, denn Schärfe hab ich kaum geschmeckt.

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Eine echte Glanzleistung was das schwarze Risotto mit dem geräucherten Radiccio. Würde man das Gericht mit geschlossenen Augen essen, käme einem wohl nicht der Gedanke an ein vegetarisches Gericht in den Kopf… zu sehr erinnert das Rauch-Aroma an eine Fleischkomponente. Für alle, die sich vegetarisch ernähren: Unbedingt bestellen!

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Letzte Runde: Der Nachtisch. Auch hier folgen wir der Empfehlung und wählen die Bubble Berries, sowie den New York Cheese Cake.

Ich steh ja drauf, wenn man Dinge zweckentfremdet einsetzt… die vielen feinen Bläschen der Bubble Berries werden mittels Pumpe und Schlauch von Aquarien hergestellt ;) Zusammen mit dem Buttermilcheis ist das Dessert ein toller und leichter Abschluss.

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Im Gegensatz zum New York Cheese Cake, der nicht ganz so leicht ist, aber dafür super gut. Die Konsistenz ist so wunderbar cremig – obwohl wir eigentlich schon pappsatt waren, wir haben ihn einfach ausgegessen :)

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Die Bar im Restaurant

Was einen Abend im Crackers so gelungen macht, ist wohl auch die Bar auf der einen Seite des Restaurants. Zwischen den Gängen könnt ihr hier noch Drinks zu euch nehmen oder eine rauchen. Keine Angst, im eigentlichen Restaurantbereich ist davon nichts zu merken, die Belüftung sorgt ist sehr gut.

Bei den Drinks lasst euch am besten was auf Empfehlung mixen, der Barkeeper macht einen guten Job und euch wird der Drink garantiert schmecken.

Und ein kleiner Tipp: Fragt mal nach einem Brand auf Basis von Rote Beete, sofern ihr Rote Beete mögt. Der Schnaps ist erstklassig, denn er brennt komplett gar nicht und schmeckt einfach mal nach Roter Beete. Super gut! Hab ich so noch nie getrunken ;)

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Fazit

Das Crackers ist ein tolles gehobenes Restaurant, in dem sich einfach ein ganz wundervoller Abend verbringen lässt.

Durch die Sitzecken oder Sitzlounges eignet es sich auch sehr gut für Business Meeting.


Adresse und Öffnungszeiten vom CRACKERS:

Crackers
Friedrichstraße 158
10117 Berlin

So-Do: ab 19.00 Uhr
Fr-Sa: ab 18.30 Uhr

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Restaurant Diekmann

Am letzten Samstag warfen wir uns mal ordentlich in Schale, um unweit des Kudamms dem Wilmersdofer Diekmann einen Besuch abzustatten. Wir erhofften uns einen kulinarisch erstklassigen Abend in stilvollem Ambiente und, was soll ich sagen, wir wurden nicht enttäuscht.

In dem vergleichsweise kleinen Laden, dessen Ambiente-Highlight ein großer Apothekerschrank aus einer ehemaligen Kolonialwarenhandlung ist, wurden wir von einem angenehm zurückhaltenden und unaufgeregten Serviceteam hervorragend versorgt und konnten uns durch 6 (oder waren es 7, das Zählen habe ich irgendwann bei den ganzen Leckereien aufgegeben) zauberhafte und wohlportionierte Gänge schnabulieren.

Klassisch, stilvoll, unaufgeregt

So begann der Abend schon fulminant mit einem Glas Champagner, dicht gefolgt von einem kleinen Appetizer bestehend aus Oliven, einem Trüffel-violette-Kartoffeln-Dip und einem super fluffigen Brot. Der Dip verdient dabei durchaus das Prädikat „Da könnte ich mich reinlegen“ und der großzügig nachgeschenkte Champagner erreichte, dass wir alle Sinne für die kommenden Gänge öffneten.

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Das war auch nötig, denn als Nächstes wurden Austern mit der obligatorischen Zitrone und Schwarzbrotwürfeln gereicht. Nun waren an unserem Tisch weder große Austernfreude noch -feinde versammelt, sodass wir weder ein Begeisterungsfeuerwerk abbrannten noch Tränen der Abneigung vergossen. Die Austernlust wächst ja mit der Anzahl der Verkostungen, sodass zumindest ich mich mittlerweile in Richtung eines „guten Austernbekannten“ entwickele, der mit Belon-Austern ein zusehends vertrauteres Verhältnis entwickelt.

Ungewöhnlich aber für uns experimentierfreudiges Volk genau richtig, ging es weiter mit Entenleber(pastete) und Wachtelei serviert an Mangochutney und Kürbismousse. In den diversesten Kombinationen dieser Zutaten aufregend und köstlich. Und sei dies der Vorspeisen noch immer nicht genug, wurde ein weiterer Vorspeisenteller aus dem Meer aufgetafelt, auf welchem sich die wohl zarteste Jakobsmuschel meines Lebens (und ich hab schon ein paar davon vernascht) auf Avocado neben Eisbergforelle, Algensalat und Papayachutney wiederfand. Da wir die Weinauswahl vertrauensvoll in die Hände des Serviceteams gelegt hatten, wurde dazu ein Weißburgunder eingeschenkt, der das Geschmackserlebnis perfektionierte.

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Mit Tier aus dem Wasser ging es, bevor der eigentlich als solcher bezeichnete Hauptgang kam, dann auch weiter. Ein Zander hatte seinen Weg direkt aus der Havel auf unseren Teller gefunden und es sich auf Roter Bete gemütlich gemacht, während neben ihm Teile einer Kalbszunge in einer Panade (die die Idee von Kalbszunge deutlich weniger erschreckend macht, zumindest aus meiner Sicht) auf Kürbis ruhten. Ich vermute, dass der Zander in der Havel ein hervorragendes Habitat gehabt hat, denn er schwamm stromlinienförmig schnell in meinen Bauch. Und auch die Kalbszunge ließ sich, auch wenn ich vermutlich nie von allein ein solches Side ordern würde, sehr gut an.

 

Nach diesem Gang erlaubten wir uns die Zwischenfrage, wie viele Gänge denn da noch kommen würde, woraufhin die Serviceleiterin uns erklärte, dass jetzt „schon“ der Hauptgang komme. Wow! Und dieser war wirklich ein weiteres Highlight: Wir bekamen Zweierlei vom Kalb auf Karottenpüree, Rosenkohlblättern und Keniabohnen. Das ge-zweierleite Kalb präsentierte sich dabei einmal geschmort und geschmacksintensiv und einmal als Filet, welches atemberaubend zart war. Der dazu ausgewählte rote Franzose hätte nach meinem Dafürhalten zwar noch einen Tacken geschmacksintensiver sein können, insbesondere in Kombination mit dem geschmorten Kalb, lenkte so zumindest aber nicht von dem wirklich fantastischen Filet ab.

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Der kulinarischen Highlights noch nicht überdrüssig, aber wohl schon gut gesättigt, gönnte uns das Team nun eine kleine Verschnaufpause, um zum letzten Aufschlag auszuholen: Dem Dessert.
Wie alle Speisen sehr minimalistisch attraktiv und mit Liebe zum Detail angerichtet, wurde unser stilvoller Abend mit einem Schokomousse, das von Kokosschaum bedeckt und mit einer Kugel Birnenbasilkumsorbet getoppt wurde, und um das herum sich Birne und Himbeere tummelten, gekrönt. Der dazu als Dessertwein dargebotene Gewürztraminer imponierte dabei als honigsüßes flüssiges Gold und sorgte dafür, dass wir nach einer nicht mehr zu überschauenden Anzahl von Gängen das Diekmann glücksbeseelt verließen.

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Fazit

Das Diekmann ist sicherlich nichts für jeden Tag (gleichwenn es auch ein Business Lunch Angebot für 13,50 EUR hat) und will es auch gar nicht sein. Trotz der Kudammnähe ist zudem zu verneinen, dass man hier nur dem Charlottenburger Chic oder dem Zehlendorfer Geldadel über den Weg läuft. Das Publikum ist recht heterogen. Neben der wirklich exquisiten Küche ist nochmals äußerst lobend der sehr angenehme, unaufgeregte und sympathisch-zurückhaltende Service zu erwähnen, der uns auf unserer kleinen kulinarischen Expedition begleitete. Neben Gaumenfreude war der Wohlfühlfaktor also hoch, selbstverständlich mit Stil!

 


Adresse und Öffnungszeiten vom Restaurant Diekmann:

Restaurant Diekmann
Meinekestraße 7
10719 Berlin

Mo-Fr: ab 12.00 Uhr
Sa: ab 18.00 Uhr

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Das Volt

Es ist wieder soweit. Wir feiern den 21. und haben uns dieses Mal das Volt ausgesucht.

Und ja, eines sei schon vorweg genommen, wir steigern uns. Schon beim Betreten wird klar, dass das Volt weit davon entfernt ist ein Durchschnittsrestaurant zu sein.

Das Volt in Berlin Kreuzberg

Ein passender Name für das Restaurant mit deutscher Spitzenküche, das im ehemaligen 1928 erbauten Umspannwerk direkt am Paul-Linke-Ufer zu finden ist und auch heute noch die Einrichtung keinen Zweifel lässt, in einem ehemaligen Industriegebäude zu sitzen.

Während andere Restaurants mit industriellem Ambiente oft eine eher unterkühlte Atmosphäre haben, haben es die Architekten des Volts verstanden eine perfekte Mischung aus industriellem Charme und eleganter gediegener Atmosphäre entstehen zu lassen. Dunkle Holztische, goldfarbene Kugelleuchten und gedämpftes Licht und einem unaufdringlichen professionellen Servicepersonal schaffen die Voraussetzungen für einen tollen Abend.

3 unterschiedliche Menüs stehen zur Auswahl. Die Wahl eines kompletten Menüs ist natürlich nicht zwingend erforderlich, können wir aber nur empfehlen, da die Portionsgrößen auf ein Menü abgestimmt und dementsprechend kleiner sind.

Wir entscheiden uns für ein 4 Gang Menü.

Confierter Schweinebauch, gebratene Skreibäckchen mit Blutwurst, Spinat und Trüffel, Filet vom Seeteufel und zum Nachtisch weiße Schokolade, Himbeere und Pistazie –  meine Menüwahl des Abends.

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Ich muss zugeben, normalerweise bin ich kein Blutwurstfan. Ich bereue meinen Entschluss jedoch nicht. Wie vom Kellner angekündigt war die Zubereitung der Blutwurst eine moderne Interpretation. Und nicht nur die Blutwurst, Rote Bete- oder Tomatengelee hört sich auch erst mal gewöhnungsbedürftig an, ist aber wirklich lecker – wie jeder Gang des Menüs.

Das Volt hält was es verspricht und das Essen ist eine tolle Mischung aus „zeitgenössischer Küche mit hohem Genusswert, die sich auf regionale Produkte und Werte ebenso beruft wie auf die hohe Schule der Kochkunst.“

Und an alle Veganer: Ja, das vegetarische Menü wird auf Wunsch auch vegan.

Unser Fazit: Das Volt – ein Fest für die Sinne. Ein außergewöhnlicher Ort mit besonderer Atmosphäre und einem herausragendem Essen. Ein toller Abend!


Adresse und Öffenungszeiten vom Volt:

Volt
Paul-Lincke-Ufer 21
10999 Berlin

Do-So: ab 18.00 Uhr

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