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Brinner im Skykitchen – Das neue Genussformat in der Sterneküche

Das Restaurant Skykitchen im Vienna House Andel’s Berlin gehört zu den Top-Adressen am Berliner Gastro-Himmel. Ein Michelinstern und 16 Gault Millau Punkte sprechen für sich und für den Chef de Cuisine Alexander Koppe. Für alle echten Berlin-Fans gibt es noch ein extra Schmankerl dazu, denn vom 12. Stock aus hat jeder Gast einen unvergleichlichen Blick auf den Berliner Fernsehturm. Für das i-Tüpflechen sorgt Restaurantleiterin und Maitre des Jahres 2017 Barbara Merll, die uns mit ihrer Herzlichkeit den Aufenthalt nochmals versüßte.

Neu in der Sterneküche: Das Brinner im Skykitchen

Brinner? Wer jetzt an die naheliegende Mischung aus Breakfast und Dinner denkt, liegt goldrichtig. Von 15-19 Uhr könnt ihr euch etwa 1x pro Quartal mit allen Sinnen verwöhnen lassen. Zu jedem Brinner lädt sich Koppe einen Sternekoch oder -köchin als Gast ein. Zusammen wird ein 6-Gänge-Menü kreiert, wobei jeder „seine“ eigenen drei Gänge vorstellt. Dieses Mal war Steffen Szabo vom Restaurant Esszimmer dabei.

Ein weiteres Highlight ist natürlich die Champagner-Flatrate. Keine Angst, alles bleibt stillvoll, wir sind schließlich in einem Sterne-Restaurant und nicht im Backstagebereich eines Nobelclubs. Trotzdem ist es ein ganz angenehmes Gefühl, wenn man sich einfach so noch ein zweites oder drittes Glas des feinen Getränks ordern kann, ohne vorher einen Blick in den Geldbeutel werfen zu müssen. Wer jedoch lieber einen passenden Wein vorzieht, lässt sich an einer eigens aufgestellten Weinstation etwas empfehlen. Spannend ist die Auswahl an osteuropäischen Weinen, die wir sonst kaum irgendwo auf der Karte sehen.

Diese Gerichte kreierten Steffen Szabo und Alexander Koppe fürs Brinner

Wir fangen weiter vorne an – denn alles geht los, natürlich, mit einem Gläschen Champagner und der Begrüßung durch Restaurantleiterin Merll. Aus einer Fülle an verschiedenen Brotsorten, lassen wir uns ein Brotkörbchen nach Wahl zusammenstellen. Auch wenn es in Berlin wirklich hervorragende Bäckereien gibt, das Team vom Skykitchen produziert die Brotwaren allesamt selbst. Mein erstes Highlight war die Butter, die nicht nur knallrot war, sondern geschmacklich echt beeindruckte. Dafür zuständig war einzig und allein ein reduzierte Rote-Beete-Saft, der mit der Butter vermengt wurde. Sensationell!

Eine kulinarische Begrüßung durch Steffen Szabo

Steffen Szabo ist jüngster Sternekoch in Bayern und zeigt sein Können regulär in seinem Gourmet-Restaurant Esszimmer in Coburg. Zum Brinner präsentierte er uns eine Fjordforelle mit einem Duett aus Paprika und Tomate. Dass der Garpunkt perfekt getroffen war, brauche ich wohl nicht separat zu erwähnen.

Weiter geht es mit einer Variation aus Ei, Sellerie und meinem geliebten Trüffel. Am spannendsten fand ich bei dem 2. Gang aber den Sellerie, der zwar in der veganen Küche durchaus häufiger mal Verwendung findet, aber gemeinhin doch eher als Suppengemüse abgestempelt wird. Hier präsentierte sich das Gemüse in unterschiedlichen Konsistenzen und zeigt, dass es viel mehr kann als Suppen zu aromatisieren.

Den Hauptakt übernimmt Alexander Koppe

Der Chefkoch des Hauses zeigte sein Können in den nächsten drei Gängen und ohne zu viel vorweg zu nehmen, aber sie flashten uns komplett. Sowohl der schwarze Seehecht als auch das Kalbsfilet waren dermaßen lecker, dass ich am liebsten noch zwei Mal Nachschlag genommen hätte. Die Aromen waren toll abgestimmt und das Spiel mit den Konsistenzen ließ uns wieder ein mal in den 7. Kulinarik-Himmel schweben.

Der vierte Gang kombinierte Fleisch mit Fleisch, denn wer meint, die goldene Kugel sei etwas Kartoffeliges, irrt. Darin versteckte sich ein gegarter Ochsenschwanz, der innen an Pulled Pork erinnert. Zusammen mit den Steinpilzen, der Schwarzwurzel und den Vogelbeeren (ja, man kann sie wohl essen) das Highlight des Nachmittags.

Gang Nummer 5 wahr sozusagen Teil 1 des Dessertgangs. Es präsentierte sich Appenzeller Käse, gebettet auf gemahlenen Haselnüssen und umringt von kleinen Brombeerakzenten.

Steffen Szabo zauberte zum Abschluss eine Creme aus weißer Schokolade und Beete

Der junge Sternekoch zauberte aus Himbeeren, weißer Schokolade und Beete eine herrliche Triologie auf den Desserteller. Mit dabei war eine Creme aus weißer Schokolade und Roter Beete, die mich, wie schon die Butter zu Beginn, völlig überraschte. Die feinen Aromen aus der reduzierten Beete zusammen mit der Cremigkeit und Süße der weißen Schokolade – das war schon echt großes Kino und ein toller Abschluss.

Fazit zum Brinner im Skykitchen

Mit 199 EUR ist es vielleicht kein ganz so günstiges Vergnügen, aber es lohnt sich. Euch fehlt es an nichts und ihr könnt euch 4 Stunden lang vollkommen dem Genuss hingeben. Die Speisen sind sensationell lecker und auch wenn die Gastköche wechseln, bin ich mir sicher, dass es bei den folgenden Events nicht anders sein wird als bei uns. Die Uhrzeit ist zunächst etwas ungewohnt, daher empfiehlt es sich das Mittag nicht ganz so üppig ausfallen zu lassen oder einfach spät zu frühstücken. Dafür seid ihr früh wieder zuhause und könnt am Sonntagabend noch ganz entspannt zu hause weiter chillen oder den Tatort schauen. Sobald das nächste Brinner steht, findet ihr alle Infos auf der Website. 

Thailändische Küche der Extraklasse im Kin Dee in Mitte

Wo früher eine langjährige Institution der thailändischen Küche in Berlin, das bekannte Edd’s war, findet man seit knapp einem Jahr das ebenfalls thailändische Restaurant Kin Dee. Und auch das hat es voll und ganz in sich. Am Herd steht hier die junge Dalad Kambhu, die in Thailand aufgewachsen ist, bereits als Modell gearbeitet hat und nun ihrer Leidenschaft, dem Kochen, nachgeht.

Thailändische Küche im entspannten Flair im Kin Dee

Das Restaurant ist relativ schlicht eingerichtet, gewinnt aber durch diverse spannende und gesellschaftskritische Kunstwerke einen ganz individuellen Touch. Der Innenraum ist nicht all zu groß, das Licht leicht gedimmt und die Atmosphäre somit sehr gemütlich und entspannend.

Wir machen es uns bequem und bekommen zur Begrüßung erst einmal eine Schale fein gewürzte Erdnüsse und Kohlrabi in einer äußerst leckeren Marinade. Dazu gönnen wir uns einen alkoholfreien und hausgemachten Eistee und einen Gin Tonic mit Kaffir – beide Getränke schmecken super und werden noch dazu in äußerst schicken Gläsern serviert.

Während wir an unseren Getränken schlürfen, wird uns von einer äußerst sympathischen Bedienung das Menü (45,00 Euro pro Person) erklärt – einige Gänge sind fest, bei anderen kann man sich zwischen mehreren Gerichten entscheiden.

Zwar gibt es hier wirklich nur ein Menü, trotzdem hat man durch die Auswahlmöglichkeiten hier und da eine gewisse Flexibilität und sollte man etwas nicht mögen oder beispielsweise eine vegetarische Alternative wollen, ist dies kein Problem.

Zum Starten gab’s Erdnüsse mit Kohlrabi Kaffir Gin Tonic und einen hausgemachten Eistee

Verschiedene Vorspeisen zum Teilen

So starten nun auch wir mit unseren Vorspeisen. Auf unseren Tisch kommt eine Komposition aus Aubergine, verschieden zubereitet, mit Thai Basilikum, ein Teller mit zweierlei Forelle und feinem Thai-Dressing sowie einem thailändischen Wrap mit Schweinefleisch und Lollo Rosso Salat und als vegetarische Alternative (nicht auf der Karte) Chicorée-Blätter mit Erdnüssen, Chili, Ingwer, Zwiebeln, Limette und Fischsauce zum selbst befüllen. Meistens, wenn ich essen gehe, kann ich ja eigentlich immer einen Favoriten der unterschiedlichen Speisen ausmachen. Hier fällt es mir aber schwer – jede einzelne Vorspeise war einfach super lecker und toll gewürzt.

Die Aubergine landete gebacken, gebraten, als Püree und pulverisiert auf unserem Teller und jede Form hatte ihren eigenen spannenden Geschmack – einfach toll! Aber auch der Fisch und der Schweinefleisch-Wrap waren super abgeschmeckt und die Chicorée-Blätter selbst zu befüllen und zu vernaschen machte einfach Spaß. Besonders gut fanden wir auch, dass alle Speisen in die Mitte des Tisches gestellt wurden und wir sie somit wunderbar teilen konnten und nicht jeder ein eigenes Gericht hatte – so gemeinschaftlich macht Essen doch ohnehin viel mehr Spaß.

Erster Gang: Komposition aus Aubergine sowie Lachs- und Regenbogenforelle
Danach gab es einen Nudelwrap mit Schweinefleisch und Chicoréeblätter zum Befüllen

Kin Dee heißt auf Deutsch übrigens soviel wie „gut essen“ und genau darum geht es auch. Die Gäste hier sollen sich über moderne und authentische thailändische Küche mit persönlichem Touch der Küchenchefin freuen. Bei den Zutaten wird dabei natürlich stets auf eine besonders gute Qualität und guten Geschmack geachtet. Aber auch Nachhaltigkeit wird hier großgeschrieben und deshalb werden einige thailändische Zutaten durch vergleichbare Lebensmittel aus der Region ersetzt. Das loben wir uns doch!

Oktopus, Suppe und Gurkensalat

Als Mittelgang (hier hat man die Wahl zwischen zwei Gerichten) gibt es für uns anschließend Oktopus mit einer scharfen Kaprao Sauce. Dazu wird uns außerdem Reis, eine Kohlsuppe und ein Gurkensalat gereicht. Auch dieser Gang ist einfach unfassbar lecker – der Oktopus ist schön zart und schmeckt zusammen mit der Sauce einfach toll. Aber auch die Suppe und der für uns doch sehr außergewöhnliche Gurkensalat passen super dazu.

In die Kohlsuppe ist übrigens auch Dill – der wurde nämlich während der Kolonialzeit durch die Franzosen in Thailand eingeführt, wie uns von der netten Bedienung erklärt wird. Einen kleinen Tipp möchte ich euch am Rande aber doch kurz geben: gerade der Gurkensalat und die Sauce sind wirklich recht scharf – esst also lieber langsam, bevor ihr noch ins Schwitzen geratet!

Der Mittelgang: Oktopus, Gurkensalat, Reis und Kohlsuppe

Unser Hauptgang: Wolfsbarsch

Auch beim Hauptgang hat man wieder eine gewissen Entscheidungsspielraum – aus drei verschiedenen Optionen entscheiden wir uns für den Fisch des Tages: Wolfsbarsch. Und der landet in einer leckeren Sauce als Ganzes auf unserem Tisch und wird direkt vor unseren Augen filetiert. Dazu gibt es Reis, Fisch- und Currysauce und Fenchel in einer süßlichen und wirklich köstlichen Marinade. Der Hauptgang, der ebenfalls geteilt wird, ist einfach top. Der Fisch ist so schön zart und schmeckt mit der leichten Sauce und dem Fenchel einfach wunderbar – kein Wunder, dass wir den Fisch komplett verputzen!

Das Hauptgericht: Wolfsbarsch
Der Fisch wird direkt an unserem Tisch filetiert
Fertig zum Essen
Zum Fisch gab’s Reis, Fenchel und zwei verschiedene Saucen

Rotweinbirne als Dessert

Zum Abschluss gibt als Dessert schließlich noch eine in Rotwein gekochte Birne mit Limettenquark, Limettenabrieb und etwas Crumble. Auch sehr lecker und ein runder Abschluss für einen kulinarisch äußerst gelungenen Abend. Dazu schlürfen wir noch feinen Grauburgunder und sind einfach nur zufrieden und glücklich.

Das Dessert: Rotweinbirne mit Zitronenquark, Crumble und Limettenzesten

Fazit

Das Kin Dee ist wirklich ein tolles Restaurant und zeigt uns ganz andere Einblicke in die thailändische Küche als die Standard Thai-Restaurants. Die Geschmäcker, die hier auf die Teller kommen, sind wirklich spannend und all unsere Speisen haben uns wirklich super geschmeckt – ein tolles kulinarisches Erlebnis! Außerdem wird man hier wirklich toll umsorgt und fühlt sich einfach wohl. Wir kommen mehr als gerne wieder!

Zum Starten: Erdnüsse und Kohlrabi
Aubergine kann verdammt lecker sein
Zwei Sorten Forelle mit thailändischem Dressing
Schweinefleisch-Wrap zum selber rollen
Der Oktopus war super zart und richtig lecker
Leckere Birne zum Abschluss
Der Innenraum ist schlicht und gemütlich
An den Wänden finden sich spannende Kunstwerke wieder

Außergewöhnlicher Wein und feines Essen in der Cordobar in Mitte

Seit über vier Jahren gibt es mittlerweile die Cordobar in Mitte – auch für uns somit höchste Zeit der deutsch-österreichischen Weinbar einmal einen Besuch abzustatten. Bereits der Blick vorab auf die Karte ist äußerst vielversprechend: ausgewählte Weine und leckere Speisen stehen hier auf dem Programm.

Wir sind an einem gewöhnlichen Wochentag da und trotzdem ist hier ganz gut was los – Reservieren ist also schon mal keine schlechte Idee, wenn ihr auch mal vorbeisehen wollt. Wir machen es uns im hinteren Teil der Weinbar gemütlich. Hier und da ein wenig Deko, ein paar Bilder an der Wand und sehr gedimmtes Licht. Dazu ausgelassene und entspannte Stimmung – wir fühlen uns direkt wohl. Grund dafür ist aber nicht nur das Flair, sondern auch das Personal, das uns von Beginn an gut berät und eine Wohlfühl-Atmosphäre schafft.

Die Atmosphäre hier ist sehr gemütlich und lauschig

Spannende Weine mit tollem Geschmack

Sowohl die Wein- als auch die Speisekarte ist relativ klein – die gebotenen Getränke und Gerichte dafür aber sehr hochwertig. So starten wir unseren Abend erst einmal mit einem naturtrüben Welschriesling (7,50 Euro / Glas) und schlürfen uns nach uns nach durch die Weinkarte, die primär deutsche und österreichische Weine umfasst. Am besten geschmeckt hat uns persönlich der Tokaj (ausnahmsweise aus Ungarn) für 7,90 Euro pro Glas. Aber man muss wirklich sagen: die Weinauswahl hier ist eine ganz besondere. Alle Weine sind im Körper oder dem Geschmack irgendwie speziell und total interessant – nicht die gängigen Standard-Drinks, die man in jeder Bar bekommt.

So haben unsere Gaumen weintechnisch an diesem Abend definitiv nochmal ein paar neue Erfahrungen gemacht und wir waren von den Getränken total begeistert. Für Wein-Fans und jene, die es noch werden wollen, ist die Cordobar also definitiv ein Muss! Welcher Wein mit in die Karte kommt, entscheidet das Team hier übrigens gemeinsam. Und wer etwas mehr zu dem erfahren will, was er da gerade trinkt: kein Problem – mit den Weinen kennen sich hier alle bestens aus und können dir über Herkunft, Geschichte und Produktion viel Hintergrundwissen weitergeben.

Tolles Essen à la „sharing is caring“

Aber auch über die Leckereien, die auf unseren Tellern landeten, können wir wahrlich nicht meckern. Die überschaubare Speisekarte ist unterteilt in kleine Snacks und etwas größere Gerichte. Wie uns direkt zu Beginn nahegelegt wird, läuft hier alles unter dem Motto „sharing is caring“ – finden wir gut und bestellen uns direkt einige der kleinen Snacks, die wir gemeinschaftlich neben dem Weintrinken verputzen: frisches Brot mit schöner Kruste und dazu unglaublich leckere Butter mit Zitrone und Paprika (3,00 Euro), Holländische Garnelen in Erdnusssauce, Junglauch mit Sesam und Mungobohnenkrapfen mit Kartoffelchutney (je 5,00 Euro). Und ja, es hat uns ausnahmslos einfach super geschmeckt. Alles war schön gewürzt und aromatisch und lies sich wunderbar ganz gemütlich nebenher snacken.

Das frische Brot mit der fruchtigen Butter war super lecker
So macht Essen Spaß: diverse leckere Snacks, die man gemütlich teilt und genießt

Doch auch an den etwas größeren Gerichten wollten wir uns noch versuchen und so landeten nacheinander Sepia mit Chicorée, Wienerdressing, Anis und Estragon (16,00 Euro), Topinambur mit Disteljoghurt, Samen und Grapefruit (13,00 Euro), Kabeljau mit Spinat, Haselnuss und Langustinenschaum (19,00 Euro) und schließlich Fried Chicken mit Pimentón, Hummus und Joghurt (15,00 Euro) auf unserem Tisch.

Jedes Gericht kam einzeln und so konnten wir alle Speisen teilen und ganz gemütlich und in Ruhe genießen. Herrlich! Auch hier muss man wieder sagen: alle Gerichte waren total lecker und besonders die Zusammenstellungen der verschieden Zutaten hat uns sehr gefallen. Die Damen und Herren in der Küche verstehen auf alle Fälle etwas von ihrem Handwerk! Unser absolutes Highlight war der Kabeljau: so schön zart und wunderbar aromatisch – wir hätten direkt noch eine zweite Ladung verdrücken können.

Sepia mit Chicorée, Wienerdressing, Anis und Estragon
Topinambur mit Distelgoghurt, Samen und Grapefruit
Kabeljau mit Spinat, Haselnuss und Langustinenschaum
Fried Chicken mit Pimentón, Hummus und Joghurt

Obwohl wir schon recht satt sind gönnen wir uns zum Abschluss noch Fryske Sûkerbôle, ein kuchenähnliches Süßgebäck, mit Quitten (7,00 Euro) – lecker und genau das Richtige um den Abend ausklingen zu lassen.

Tolle Atmosphäre, toller Wein, tolles Essen

Ach Mensch, unser Abend in der Cordobar war einfach schön. Leckere und spannende Weine und dazu gemütliches und gemeinschaftliches Essen in lauschiger Atmosphäre. Wir wurden toll umsorgt, konnten uns viel Zeit für die einzelnen Drinks und köstlichen Speisen nehmen und einfach genießen. So stellen wir uns doch einen perfekten Abend vor.

Fryske Sûkerbôle mit Quitte
Hier lässt sich wirklich toll Wein trinken
Mungobohnen Krapfen und holländische Garnelen
Junglauch mit Sesam
Hier kommen verschiedenste Aromen auf den Teller
Der Kabeljau war definitiv eines unserer Highlights

Restaurant Golvet am Potsdamer Platz

Das Golvet ist im Mai 2017 im ehemaligen 40seconds Club neu eröffnet worden. Nur wenige Gehminuten vom Potsdamer Platz entfernt, hat man genau darauf eine wunderbare Aussicht. Aber nicht nur – denn des Golvet ist beinahe komplett rundherum mit Fenstern bestückt. Fast überall vom Raum aus habt ihr eine grandiose Sicht auf und über Berlin. Die kleine Dachterrasse tut ihr übriges zur Atmosphäre des lichtdurchfluteten Raums im 8. Stock.

Das Team des Restaurant Golvet verheißt Großartiges!

Zunächst kommen wir auf die beiden Köpfe, die hinter dem Restaurant stehen, zu sprechen. Das ist zum Einen der Unternehmer Thorsten Schermall (Inhaber der 40seconds Group) und zum Anderen der Sternekoch Björn Swanson. Swanson lernte bei den Besten: Seinen Start hatte er bei Herbert Beltle im Alten Zollhaus, um danach unter Christian Lohse im Zwei-Sterne-Restaurant Fischers Fritz zu kochen. Anschließend zog es ihn zu Markus Kempf ins Facil, das ebenso 2 Michelin Sterne sein eigen nennen darf. Als Restaurantleiter und Sommelier steigt Benjamin Becker mit ins Boot, der vormals im vielseits gelobten einsunternull arbeitete. Mit diesem Wissen war unsere Erwartung hoch ;)

Fine Dining im Restaurant Golvet

Gleich vorab, das Essen hat uns mehr als begeistert. Fine Dining ist da beinahe untertrieben, die Jungs greifen nach den Sternen. Ob der Michelin Guide das Ende 2017 auch so sieht – wir sind gespannt. Swanson nutzt bei seinen Kreationen viele regionale Zutaten, verfeinert sie aber ebenso mit Lebensmitteln aus der ganzen Welt. Vom Gefühl her würde ich es auf 75% regionale und 25% internationale Zutaten schätzen.

Los geht es mit einem hausgemachten Sauerteigbrot und Radieschen aus dem Berliner Umland. Wenn euch das Brot serviert wird, werdet ihr euch erstmal fragen, wie ihr den handgroßen Brotlaib teilen sollt – aber es ist von unten angeschnitten ;) Innen super fluffig und weich, außen fest und kross.

Anschließend folgt der Gruß aus der Küche – ein eingelegter Hering mit Senfsaat. Spätestens jetzt ist unsere Vorfreude auf die nächsten Gänge übergroß geworden.

Zur Vorspeise essen wir den gebeizten Wildlachs mit eingelegtem Rhabarber, Dillblüten und Miso-Mayonnaise. Das leichte Aroma der Nussbutter harmoniert perfekt mit dem Lachs, zusammen mit der leichten Säure des Rhabarbers, war es ein wunderbarer Auftakt.

Der 2. Gang begegnete uns in Form einer Gelbflossenmakrele, die es sich in einer Emulsion aus Äpfel, Koriander und Chili gemütlich machte, bevor wir sie verspeisten. Der Fisch war unglaublich zart und zusammen mit den Burrata-Stückchen und der Emulsion fühlte es sich wie Samt auf der Zunge an.

Unbedingt probieren: Die dicke Rippe!

Das Hauptgericht ist bei mir eine dicke Rippe vom Nebraska Rind – und Freunde, was soll ich sagen, es war mit eines der besten Stücke Fleisch, die ich jemals gegessen hab. So zart, so lecker – es erinnerte mich sofort an unseren Hauptgang bei Tim Raue. Dazu gab es Lauch, zweierlei vom Mais und einen Caesar-Kopfsalat. Wobei Letzteres durch die knackigen Salatblätter zwar eine angenehme Frische auf den Teller bringt, ich aber eigentlich gar nicht gebraucht hätte.

Meine Begleitung bleibt dem Fisch treu und widmete sich dem (geangelten !) Wolfsbarsch, der in Perfektion kross gebraten serviert wurde. Zusammen mit der Frische des Selleriesalats erscheint das Gericht zwar sehr einfach, ist geschmacklich aber umso facettenreicher.

Das Dessert bestand natürlich noch aus weiteren Komponenten, aber die Erdbeer-Emulsion war große Klasse. Am liebsten hätte ich eine Literflasche davon mitgenommen ;) Erneut ist es die Kombination aus samtig-weicher Eiscreme, knusprigen Baiserstücken und fruchtigen Erdbeeren, die zusammen mit den weitere Komponenten ein toller Abschluss waren.

Den Abend an der Bar ausklingen lassen

Zum Golvet gehört auch eine lange Bartheke, die euch gleich zu Beginn eures Besuchs in Empfang nimmt. Die durchaus beachtliche und tolle Auswahl an Highballs, Cocktails und Spirituosen, macht eine Entscheidung nicht ganz so einfach. Entweder fragt ihr den Bartender oder ihr wählt ein Drink aus den eigenen Kreationen gleich zu Beginn der Karte. Sie orientieren sich von den Zutaten her an den skandinavischen Länder und so gelangt zum Beispiel auch mal Rote Beete in euren Cocktail. So seltsam sich die Variationen anhören mögen, traut euch! Die Leute wissen was sie machen :)

Unsere Tipps für euren Besuch im Golvet

  • Um ins Restaurant zu kommen, müsst ihr klingeln und dann durch die rechte Tür vor euch. Links ist auch eine Tür, die ich natürlich als erstes nahm, um, oben angelangt, festzustellen, dass irgendwas falsch ist. Also spart euch den Weg und nehmt gleich die richtige aka. rechte Tür.
  • Familien, Geschäftsessen, Dates, Freunde – auch wenn das Golvet sehr gehoben ist, an sich könnt ihr dort zu allen Anlässen hin. Der Raum ist groß genug, um ungestört zu reden, gemütlich genug, um einen Abend mit Freunden oder Familie zu verbringen und romantisch genug für Dates.
  • Das Menü startet bei 3 Gängen für 68 EUR und endet bei 6 Gängen für 104 EUR. Die Getränkebegleitung kann übrigens auch alkoholfrei geordert werden. Ansonsten liegen die Preise pro Gericht zwischen 12-34 EUR.

Fazit

Uns hat das Golvet richtig, richtig gut gefallen. Klar, es ist preislich gehoben, aber wer sich mal etwas Besonderes gönnen möchte, wird hier glücklich gemacht. Essen, Weinempfehlung, Service, Bar, Aussicht, Atmosphäre, Interior, selbst das Besteck versetzte uns in Verzückung.


Adresse und Öffnungszeiten vom Restaurant Golvet:

Golvet
Potsdamer Straße 58
10785 Berlin

Do-Sa: 17.00-24.00 Uhr

Restaurant Tim Raue

Tim Raue – das Wunderkind in der deutschen Kochlandschaft. Wird er doch mit seinem Restaurant in Berlin von vielen Restaurantführern in höchsten Tönen gelobt.

Die World’s Best 50 Restaurants zeichnen ihn 2016 mit Platz 34 als besten Deutschen aus. Das einzige Restaurant, dass sich noch unter den Top 50 tummelt, ist das Vendome in Bergisch Gladbach auf Platz 35. Der Gault Millau Restaurantführer zeichnet ihn mit 19 von 20 Punkten aus – kein Restaurant ist besser in Berlin. Und natürlich sehen auch die Feinschmecker des Michelin Guides die Leistung nicht so viel anders und vergeben 2 Sterne. Ein 3-Sterne-Restaurant gibt es bislang nicht in Berlin. Aber hey, so viele Auszeichnungen, so viel Lob – wir mussten endlich dort essen gehen.

Lunch im Restaurant Tim Raue

Von außen ist die Location relativ unscheinbar. Wenn man es nicht wüsste, würde man einfach dran vorbeifahren. Wir gehen auf den Hinterhof und werden von einer Art Vorgarten empfangen. Zwei Löwen, ein goldener Vogelkäfig, ein paar rosafarbene Blumen und natürlich die Auszeichnungen sind das, was wir als erstes wahrnehmen.

 

Der Empfang ist freundlich und höflich, aber entspannt. Wir werden in den Gastraum geführt, der überraschend voll ist. Ausgebucht. Zum Lunchen! Aber zu dieser Uhrzeit bekommt man schneller eine Reservierung als abends.. und bevor man Wochen lang wartet, geht man dort eben zum Mittag hin. Dachten wir uns und anscheinend viele andere auch.

Das Kunstverständnis ist hier erfrischend anders

Durch die große Fensterfront ist der Raum sehr hell, die vielen petrolblauen Polstermöbel signalisieren Gemütlichkeit und an den Wänden ist Kunst zu bewundern. Spezielle Kunst, zumindest für ein 2-Sterne-Restaurant.
An einer Wand prangt ein großes Bild, das künstlerisch so fotografiert wurde, dass das Motiv kaum irritiert. Dort zu sehen sind nämlich Müllbeutel. Ein riesiger Haufen schwarzer Müllbeutel.
Hinter uns sind Zeitungsblätter gerahmt, deren größter Teil geschwärzt ist. Nur wenige Wörter bleiben lesbar und erzählen die Message. Haben wir so auch noch nicht gesehen.
Am, ich sag mal, außergewöhnlichsten ist wohl das Bild am Eingang, denn es ist ein Atompilz über der Weltkugel mit der Leuchtschrift „THE END“. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich war überrascht… liebe aber alles, was unkonventionell ist. Diese Bilder in einem der besten Restaurants der Welt zu sehen, gefällt mir dann am Ende doch. Einfach, weil niemand damit rechnet ;)

 

Das Restaurant Tim Raue verzaubert mit einer Vielzahl an Aromen

Bevor ich mich in der Interpretation dieser Kunstwerke verliere, kommen wir zum Essen. Wir bestellen das 3-Gänge-Menü für 48 EUR. Wenn wir normalerweise Lunchen gehen, befindet sich ein Komma zwischen der 4 und der 8 ;) Zumindest so in etwa. Aber im Vergleich zur Abendvariante, die hoch bis auf 195 EUR für das 8-Gänge-Menü geht, ist es fast ein Schnäppchen.


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Die Speisen im Restaurant Tim Raue sind übrigens asiatisch inspiriert. Die Gerichte sind eine Symbiotik aus der japanischen, thailändischen und chinesischen Küche. Weder Brot, noch Nudeln, noch Reis werden verwendet. Ebenso sind die Milchprodukte alle laktosefrei. Da aber der wichtigste Bestandteil Fleisch und Fisch ist, wird darauf hingewiesen, dass zwar vegetarische Gerichte angeboten werden, allerdings keine veganen.

Genug der Vorworte… das Menü:

Der Gruß aus der Küche

Zu Beginn gibt es vier Amuse Gueule. Schweinbauch, Thunfisch, Tomaten und Cashewnüsse. Wunderbar. Allein mit diesem Gang erahnen wir, warum das Restaurant so hoch gelobt wird.

 

Die Vorspeise

Dim Sum „Hühnerbrühe, Jakobsmuschel & Bambuspilz“ – dort sind Aromen enthalten, die einerseits sehr intensiv sind und ich andererseits so in der Kombi noch nie gegessen habe. Beeindruckend lecker.
Judith isst zur Vorspeise Dim Sum „Ente à l‘Orange & Chicorée“ und schwärmt ebenso über das Geschmackserlebnis.

 

Das Hauptgericht

1. Teil des Hauptgangs: Black Pepper Beef. Und Freunde, es ist mit Abstand das zarteste Stück Fleisch, dass ich jemals gegessen habe. Bereits beim Anstupsen mit der Gabel fiel es praktisch auseinander. Allein dafür lohnt sich der Besuch schon.
2. Teil des Hauptgerichts – die „klassische“ Kunst, die man sonst an den Wänden vermuten würde, findet sich bei Tim Raue auf den Tellern wieder. Das Grüne ist übrigens Alallium, ein Verwandter des Schnittlauchs.
Bei Judith landet ein nicht minder zartes Dongpo Schwein (geschmort) zusammen mit Wassermelone & Galgant auf dem Teller.

 

Das Dessert

Zum Dessert wähle ich dieses Mal nichts Süßes, weil ich einfach zu sehr auf Trüffel stehe, der zusammen mit einem auf Weißweintemperatur gekühlten Brie de Meaux und Haselnuss serviert wird. Sensationell. Die feine Textur, die Temperatur, der Trüffel, der Feldsalat und die Haselnüsse sind ein Traum.
Judith entschied sich für etwas Süßes zum Abschluss und erhält eine Kombination aus Quitte, Macadamia Nougat und Passionsfrucht.

 

Noch ein Gruß aus der Küche

Am Ende bin ich doch noch zu einem süßen Abschluss gekommen… denn wir haben beide noch einen Abschiedsgruß aus der Küche erhalten. Oben auf sind feine Baiser-Bruchstücke, unten drunter versteckt sich eine Geschmacksintensität sonders gleichen auf Basis von Mango und Passionsfrucht.

 

Es ist wirklich ein Restaurantbesuch, der eure Geschmacksnerven auf eine neue Ebene katapultiert. Die Aromen sind wunderbar intensiv, überdecken einander aber nicht, sondern ergänzen sich. Die Konsistenzen scheinen perfekt auf das jeweilige Produkt abgestimmt zu sein, damit sich das Lebensmittel dem Gast bestmöglich in seiner Aromenvielfalt präsentieren kann. Das war schon sehr beeindruckend und wir verstehen nun auch, warum Tim Raue und sein Team so hoch gelobt werden.

Nice to know

  • Im Untergeschoss gibt es einen Privat Dining Room für 6 bis 30 Personen. Wer das nötige Kleingeld hat, kann den Raum reservieren und ist ungestört.
  • Es gibt den „The Krug Table“ – Krug ist ein Deluxe-Champagner (die 0,75l Flasche startet bei schlappe 160 EUR und geht hoch bis 1.800 EUR) und hat sich eine Hand voll Restaurant als Markenbotschafter ausgesucht. Unter anderem das Restaurant Tim Raue. An diesem Tisch finden 12 Personen Platz und zwar mit direktem Blick in das Herzstück des Restaurant, die Küche.
  • Wer es weiter oben überlesen hat: Die Speisen sind vegetarisch oder mit Fleisch & Fisch konzipiert. Das Restaurant bietet keine veganen Gerichte an.
  • Wer eine lebensbedrohliche Nahrungsunverträglichkeit hat, erhält im Zweifel übrigens auch kein Essen im Restaurant. Wenn das auf euch zutrifft, sprecht am besten vorher mit dem Service und klärt, was möglich ist.

 

Fazit

Das Restaurant Tim Raue ist wirklich außergewöhnlich. Diese Aromen, die Perfektion in den Speisen und die Leichtigkeit der Gastgeber ist eine wahnsinnig tolle Mischung. Den vielen lobenden Worten der anderen Restaurantguides können wir uns nur anschließen. Menschen, die gutes Essen zu schätzen wissen, müssen hier ein Mal in ihrem Leben gespeist haben.

Was mich auch immer noch fasziniert ist die Raumgestaltung… vielleicht schreibe ich darüber später noch mal eine Abhandlung ;)


Adresse vom Restaurant Tim Raue:

Restaurant Tim Raue
Rudi-Dutschke-Straße 26
10969 Berlin

 

Sieht aus wie ein Geschenk… drinnen befindet sich jedoch die Rechnung ;)

 

Nobelhart & Schmutzig – Brutal lokal auf Sterne-Niveau!

Das Restaurant Nobelhart & Schmutzig bekam bereits im ersten Jahr seiner Eröffnung einen Michelin Stern und 16 Gault Millau Punkte. Chapeau! Die Presse reißt sich geradezu um das Team um Billy Wagner (Sommelier & Wirt) und Micha Schäfer (Küchenchef).
Warum? In erster Linie wohl wegen ihrem „brutal lokalem“ Kochkonzept. Verarbeitet werden in der Küche ausschließlich Produkte aus der Region Berlin-Brandenburg bzw. Ost-/ Norddeutschland. Pfeffer? Schokolade? Mango? Sucht man alles vergebens! Die Rückbesinnung auf Lebensmittel aus der Heimat, kurze Lieferwege und der persönliche Kontakt zum Bauern/ Produzenten ist der Kernpunkt der Küche.

Das Gesamterlebnis Nobelhart & Schmutzig

Die gehobene und Sterne-Küche ist seit einiger Zeit keine Angelegenheit mehr von gutbetuchten Leuten ab 45 Jahren. Nein, Essen ist ja das neue Ausgehen und so erfreuen sich viele Leute ab Anfang 20 an den kulinarischen Genüssen. Auch darf es gerne etwas mehr kosten, so lange es einfach ein toller Abend wird.

Das Nobelhart & Schmutzig erfüllt genau diesen Bedarf und bricht mit den gängigen Vorstellungen, die man bzgl. Sterne-Restaurants in sich trägt. Schon der Pauly Saal ging in eine ähnliche Richtung hinsichtlich Atmosphäre und Raumgestaltung, allerdings noch mit angezogener Handbremse. Das Nobelhart & Schmutzig hat atmosphärisch nichts gemein mit dem Fischers Fritz oder dem Facil, die ebenso erstklassiges Essen und hervorragenden Service haben, aber es bleibt etwas starr.

Unaufgeregt, gastfreundlich, herzlich

Gerne erinnere ich an die schrecklichen Mitte-Läden, in denen sich viele Gastronomen und Service-Leute zu cool vorkommen, um einen Gast freundlich zu bewirten. Das ist im Nobelhart & Schmutzig ganz anders. Natürlich, wir sind ja auch in einem Sterne-Restaurant. Dennoch ist es hier ein Tick familiärer, ein Tick gemütlicher, einfach eben ein Tick anders.


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Wobei die Crew sich jede Menge auf ihre Leistung einbilden könnte. Billy Wagner ist als Interview-Partner so gefragt wie kein anderer und Micha Schäfer erkochte sich in kürzester Zeit einen Stern. Aber hochnäsige Attitudes zeigte niemand. Im Laufe des Abends kamen wir eigentlich mit dem gesamten Team in Berührung und alle waren aufgeschlossen und herzlich.

Egal, wie oft man im Nobelhart & Schmutzig war, es ist immer so als würde man mit Freunden eine Art Supper Club in den eigenen vier Wänden veranstalten. In Deutschland ist uns nichts vergleichbares bekannt und auch weltweit dürfte man länger suchen, um ein Pendant zu finden.

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Genug der Vorworte, los geht’s.

Obwohl, noch nicht ganz. Bevor ihr den wunderschönen Gastraum erblickt, müsst ihr erstmal reinkommen. Das geschieht am besten mit einer Reservierung und dem Betätigen der Klingel vor der Tür (die hatte ich beim ersten Mal doch etwas länger gesucht). Jemand aus dem Team öffnet euch die Tür, nimmt euch herzlich in Empfang und dann geht sie los, die kulinarische Reise.

Allerdings, und das wird mittels kleinen, aber unübersehbaren Aufklebern an der Tür deutlich gemacht, es sind weder Fotos, noch Handys, Waffen oder die AfD im Gastraum erwünscht.

Letzteres ist fantastisch, Waffen tragen wir eh nicht mit uns herum, aber das mit dem Handy und den Fotos mussten wir kurzzeitig verdauen. Ist der Griff zu Snapchat & Instagram und der Kamera doch schon automatisiert bzw. in unserer DNA fest verankert. Aber natürlich folgen wir dem Wunsch und packen alles zur Seite.

„Please take memories, not pictures.“

Und so wurde es wohl der entspannteste Restaurantbesuch seit ewigen Zeiten. Wir durften uns einen Abend lang nur auf das Essen, die Weine, die Atmosphäre, das Team und unseren Gesprächen konzentrieren. Wunderbar.

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Das große Miteinander

Wenn ihr den Innenraum das erste Mal seht, werdet ihr hin und weg sein, weil es dieses „Wow-Gefühl“ auslöst. In der Mitte ist das Herz des Restaurants: Die Küche. Verschiedene Kochstationen und Bereiche zum Anrichten sind in der Mitte des Raumes platziert. Bis auf einen kleinen Teil, ist wirklich die gesamte Küche im Gastraum. Für mich ja ein Träumchen, faszinieren mich Köche und deren Handwerk doch sehr.

Drumherum ist eine große U-förmige Tafel aus massiven Holzplatten mit Sitzplätzen für 30 Personen. Alle sitzen nebeneinander. Wer möchte, kann mit seinen Sitznachbarn ins Gespräch kommen, wer lieber für sich ist, hat auch dazu die Möglichkeit. Die Plätze sind so verteilt, das beides geschehen kann. Oftmals aber lernen sich die Leute nebeneinander kennen. Auch an unserem Abend beobachtete ich zwei Pärchen, die getrennt gekommen sind, aber gemeinsam gehen. Es ist diese offene, gemütliche und menschliche Atmosphäre, die dies ermöglicht.

Weiter hinten im Raum ist noch eine größere Tafel, die auch Platz für ca. 10 Personen hat. Mit einer größeren Gruppe braucht ihr also nicht aufgereiht wie die Hühner auf der Stange einen Abend verbringen.

10 Gänge – 3 Zutaten

Jeden Abend werden für jeden Gast 10 Gänge zubereitet. Das Menü richtet sich nachdem was die Natur aktuell zu bieten hat. Die einzelnen Gerichte bestehen im Wesentlichen aus maximal drei Zutaten – Salz, Butter oder Öl sind außen vor und Pfeffer gibt es eh nicht. Zu diesen drei Zutaten wiederum gibt es jeweils eine Geschichte. Die Speisekarte verrät bereits woher die Produkte stammen, aber die Köche machen während des Servierens eine Kurzgeschichte daraus. Die Identifikation mit der Speise könnte kaum größer sein.

Allein der Start mit (roher) Karotte, Sahne, Kamillenöl und Salz ist ein echter Hochgenuss. Die Aromen der Kamille und Karotte zusammen mit der samtig weichen Sahne und der feinen Salz-Nuance ist so harmonisch, das man es kaum glauben mag. Die Forelle, die schonend nach der japanischen Ike Jime Methode getötet wurde, ist wohl die beste Forelle, die wir je gegessen haben. Grünkohl, Schwarzkohl und Weißkohl kombiniert mit einem Meerrettichquark, der endlich auch mal nach Meerrettich schmeckt, war ebenso ein Knaller wie der Hirsch und die Rote Beete. Von der Blutwurst mit Kartoffelsuppe nahmen wir gleich mal einen Nachschlag… wer weiß, ob uns die 10 Gänge sonst satt gemacht hätten ;) Nein, Scherz, es schmeckte einfach so wunderbar, dass wir die Frage nicht verneinen konnten. Auch die zwei Dessertgänge lassen keinen Wunsch bei uns offen.

Alles erinnert mich, da ich hier auch aufgewachsen bin, an die gute Hausmannsküche, nur ist sie im Nobelhart & Schmutzig perfektioniert bis ins letzte Detail. Hier wird wirklich nur mit den besten Produkten gearbeitet. Auch wird Besteck aus Silber gereicht, da Silber keinen Eigengeschmack mitbringt bzw. den Geschmack der Gerichte nicht verfälscht.

Ein Kaffee, der so gut ist, dass du in dem Moment weißt, wie viel schlechten Kaffee du bereits getrunken hast

Nachdem wir also vollkommen geflasht vom Essen und allem anderen waren, fragt uns Billy zum Abschluss, ob wir noch ein Käffchen mögen. Oh ja, denken wir uns und sagen das auch. Ein Schelm wer meint, jetzt käme eine 20.000 Euro Barista Maschine zum Einsatz. Nein, der Kaffee wird mit einem Handfilter gebrüht und es wird der beste sein, den wir je getrunken haben.
Die Bohnen stammen von der Berliner Rösterei Five Elephant und die Zubereitung mittels Handfilter ist so durchdacht wie alles andere hier auch. Genau drei Minuten wird das heiße, aber nicht kochende Wasser mit den frisch gemahlenen Bohnen in Berührung kommen. Der Kaffee, der dabei entsteht, ist so außergewöhnlich gut, dass wir ihn kaum mehr mit einem klassischen Kaffee vergleichen können.

Fast schon melancholisch, aber glücklich wie auf Wolken schwebend, verlassen wir den Raum – dieses Mal ohne Fotos, aber mit einer Fülle an Erinnerungen.

Fazit

Es ist das große Ganze, dass euch hier verzaubern wird. Die massiven Holztische, die kleinen Lichter über den Plätzen, die Holzvertäfelung der Wand, die Speisekarte, die euch nicht nur das Menü, sondern auch namentlich das Team vorstellt, das Gebäck, dass euch in einer Papiertüte am Ende zum Mitnehmen gereicht wird. Der Plattenspieler, der immer wieder neu bestückt werden muss, die hervorragende Wein- und Spirituosenauswahl, die Menschen in der Küche um Micha Schäfer und nicht zuletzt Billy Wagner als solches, der eine ganz besondere Gabe hat auf Menschen einzugehen.

Es gibt nichts, was wir auch nur im Entferntesten über dieses Speiselokal zu bemängeln hätten. Sichert euch eure Reservierung und lasst es geschehen ;)


Kleiner Tipp: Holt euch den Taste Twelve Restaurantführer und spart ein paar Euros beim Besuch!

Eine Übersicht mit allen Sterne-Restaurants in Berlin findet ihr hier.


Adresse und Öffnungszeiten vom Nobelhart & Schmutzig:

Nobelhart & Schmutzig
Friedrichstraße 218
10969 Berlin

Di-Sa: 18.30-22.30 Uhr

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Die typische Schaufenster-Deko eines Sterne-Restaurants… ;)

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Sterne Restaurants in Berlin

Es gibt 22 Sterne Restaurants in Berlin. Von alt eingesessenen Sterne-Inhabern wie das Lorenz Adlon Esszimmer oder neuen Sterne-Inhabern wie die Coda Dessert Bar – wir haben für euch eine Liste mit allen Sterne Restaurants in Berlin zusammengestellt. Stand 2019 kann in insgesamt 17 Ein-Sterne-Restaurants und 5 Zwei-Sterne-Restaurants gespeist werden. Wer sich nicht für das klassische gediegene Ambiente begeistern kann, findet in Berlin wirklich viele unprätentiöse Sterne-Restaurant, die die Entspanntheit und den Zeitgeist Berlins transportieren. Ebenso herausragend ist das Cookies Cream, das als erstes rein vegetarisches Restaurant in Deutschland mit dem Michelinstern ausgezeichnet wurde. Übrigens bieten einige Restaurants auch einen Mittagstisch an, so dass ihr auch für ein kleineres Budget als am Abend in den Genuss einer hervorragenden Sterne Küche kommen könnt.

1 STERNE RESTAURANTS IN BERLIN  

01 | BANDOL SUR MER | Mitte

„Einfach, leger und absolut unprätentiös, doch was an den wenigen Tischen serviert wird, ist exakt zubereitet, kreativ und voller Geschmack, tolle Produkte inklusive! Was in der offenen Küche gekocht wird, steht auf der Tafel an der Wand“, so beschreibt der Guide Michelin das französische Restaurant in der Torstraße in Berlin Mitte gelegen. Zu Auswahl stehen 6- oder 7-Gänge-Menüs und wer keine Lust auf Alkohol hat, kann im Bandol Sur Mer auch eine alkoholfreie Begleitung buchen. 

  • Atmosphäre | Leger
  • Preisniveau | Ab 6-Gänge-Menü 103 EUR, Weinbegleitung 70 EUR, alkoholfreie Begleitung 46 EUR
  • Besonderheit | Alkoholfreie Begleitung
  • Öffnungszeiten | Do-Mo: 18.00-23.00 Uhr

02 | COOKIES CREAM | Mitte

Ende 2017 wurde das Restaurant als erstes vegetarisches Restaurant in Deutschland mit einem Michelin Stern ausgezeichnet. Wir sind schon vor einiger Zeit in den Genuss der ausgezeichneten vegetarischen Küche gekommen. Neben dem Essen selbst, ist wohl der Weg dorthin mindestens genauso außergewöhnlich. 

  • Atmosphäre | Modern
  • Preisniveau | Ab 3-Gänge-Menü 49 EUR 
  • Besonderheit | Rein vegetarisch
  • Öffnungszeiten | Di-Sa: ab 18.00 Uhr

03 | GOLVET | Mitte

Wir waren von dem Sterne Restaurant, das bereits 1 Jahr nach Eröffnung mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde, mehr als begeistert. Nicht nur das Essen ist ein echtes Schmankerl, auch die eigene Bar und die wunderschöne Aussicht. Hier geht es zu unserem Erfahrungsbericht. Da hatte das Golvet aber noch keinen Stern.

  • Atmosphäre | Modern, stylisch
  • Preisniveau | Ab 4-Gänge-Menü 90 EUR
  • Besonderheit | Aussicht, kleine Dachterrasse, eigene Bar
  • Öffnungszeiten | Di-Sa: 19.00-24.00 Uhr

04 | EINSUNTERNULL | Mitte

Seit Dezember 2016 gehört nun auch das erst vor einem Jahr eröffnete einsunternull mit seiner saisonal kreativen Küche zu den auserwählten Sterne-Restaurants in der Hauptstadt. Hier wird auf Nachhaltigkeit und Regionalität gesetzt.

  • Atmosphäre | Modern, minimalistisch
  • Preisniveau | Ab 6-Gänge-Menü 98 EUR
  • Besonderheit | Mittagstisch Di, Do-Sa: 12.00-14.00 Uhr
  • Öffnungszeiten | Mo-Di, Do-Sa: 19.00-22.30 Uhr

05 | SKYKITCHEN | Lichtenberg

Wer Sterne Küche mit bester Aussicht genießen möchte, sollte das Restaurant Skykitchen besuchen. Das Sterne Restaurant versteckt sich ebenfalls in einem Hotel – im Vienna House Andel’s Berlin. Zudem findet regelmäßig das Brinner statt, eine Mischung aus Brunch und Dinner. Hier könnt ihr unsere Erfahrung nachlesen. 

  • Atmosphäre | Modern, im Hotel
  • Preisniveau | Ab 4-Gänge-Menü 67 EUR, Weinglas pro Gang 9,50 EUR
  • Besonderheit | Ausblick, Brinner, vegetarisches Menü
  • Öffnungszeiten | Di-Sa: 18.00-23.00 Uhr

06 | BIEBERBAU | Charlottenburg

Das Restaurant Bierberbau gibt es bereits seit 1894. Zudem gehört es mit einer Preisspanne von 45-50 EUR für das 3-Gänge-Menü zu den günstigeren Sterne-Restaurants in Berlin. Der Fokus der modernen saisonalen Küche liegt auf den Einsatz von Kräutern und Gewürzen, überwiegend aus dem eigenen Garten. 

  • Atmosphäre | Klassisch
  • Preisniveau | Ab 3-Gänge-Menü 45,50 EUR
  • Besonderheit | Vegetarisches Menü
  • Öffnungszeiten | Mo-Fr: 18.00-24.00 Uhr 

07 | FRÜHSAMMERS RESTAURANT | Wilmersdorf

Ein Sterne Restaurant auf einem Tennisclub Gelände in Grunewald. Während am Abend im Restaurant Gourmetküche angeboten wird, werden auf der Terrasse preisgünstigere Gerichte angeboten. Das täglich wechselnde Menü mit jeweils zwei Optionen pro Gang namens “Sonja kocht” setzt ausschließlich auf bekannte Lieferanten und Bauern. 

  • Atmosphäre | Klassisch
  • Preisniveau | Fünf-Gänge-Menü 99 EUR
  • Besonderheit | Täglich wechselndes Menü, Kochkurs 4x pro Jahr
  • Öffnungszeiten | Mo-Sa: 19.00-1.00 Uhr 

08 | NOBELHART & SCHMUTZIG | Mitte 

Das etwas andere Sterne Restaurant. Wer die jungen Wilden unter den Sterneköchen erleben möchte, sollte das Nobelhart & Schmutzig besuchen. Das wohl meist besprochene Restaurant schon vor seiner eigentlichen Eröffnung konnte schon kurz danach einen der beliebten Sterne ergattern. Die Zutaten sind “brutal lokal”, wechseln nach Angebot und alle Gänge sind für jeden Gast gleich. 

  • Atmosphäre | Besonders
  • Preisniveau | 10-Gänge-Menü ab 95 EUR 
  • Besonderheit | Offene Küche, lokale Zutaten 
  • Öffnungszeiten | Di-Sa: ab 18.30 Uhr

09 | PAULY SAAL | Mitte

Der Pauly Saal versteckt sich in einer ehemaligen Mädchenschule in der Linienstraße. Wir sind bereits in den Genuss der hervorragenden Küche des Pauly Saals gekommen. Der Pauly Saal bietet übrigens einen Mittagstisch an, der preislich bei 69 EUR startet. 

  • Atmosphäre | Modern
  • Preisniveau | Ab 4-Gänge-Menü 85 EUR 
  • Besonderheit | Mittagstisch 12.00-15.00 Uhr 
  • Öffnungszeiten | Di-Sa: ab 18.00 Uhr

10 | SAVU | Wilmersdorf 

Allein die Mischung aus nordischer, spanischer und italienischer Küche macht das Savu schon besonders, aber auch das Speisenangebot. Denn alle Gerichte kosten 19 EUR und können im Prinzip nach Belieben zusammengestellt werden. Der Einfluss des finnischen Kochs ist mit allen Sinnen im Savu zu spüren und Vegetarier kommen ebenso auf ihre Kosten. 

  • Atmosphäre | Modern
  • Preisniveau | Ab 4-Gänge-Menü 85 EUR 
  • Besonderheit | Bankett-Menü ab 8 Personen ab 76 EUR
  • Öffnungszeiten | Mo-Sa: ab 18.00-22.30 Uhr

11 | HUGOS | Tiergarten

Das 1-Sterne-Restaurant im 14. Stock des Hotels InterContinantel bietet neben einer fantastischen Aussicht natürlich eine hervorragende Küche an. Neben dem Klassiker US-Rind, das am Tisch zubereitet wird, steht auch ein rein vegetarisches Menü auf der Karte. Wer selber mal gerne in die Gourmetküche hinein schnuppern möchte, kann übrigens einen Kochkurs buchen.

  • Atmosphäre | Stylisch
  • Preisniveau | Ab 3-Gänge-Menü 52 EUR, Weinbegleitung ab 52 EUR
  • Besonderheit | Vegetarisches Menü, Weinbar, Private Dining Räume
  • Öffnungszeiten | Di-Sa: 18.30-22.30 Uhr

12 | RICHARD | Kreuzberg

Im Sterne-Restaurant Richard erwartet euch nicht nur feinste französische Gourmetküche, sondern auch eine jede Menge moderne Kunst. Denn der Chefkoch Hans Richard ist nicht nur ein begnadeter Koch, sondern eben auch Künstler und Maler. Das 4-Gänge-Menü gibt es bereits ab 58 EUR und wird euch mit den verschiedenen Aromenkombinationen ganz sicher begeistern.

  • Atmosphäre | Moderne aufwendige Deko, viel Kunst an den Wänden
  • Preisniveau | Ab 3-Gänge-Menü 58 EUR 
  • Besonderheit | Vegetarisches Menü, Weinbar, Private Dining Räume
  • Öffnungszeiten | Di-Sa: 19.00-24.00 Uhr

13 | TULUS LOTREK | Kreuzberg

Auch das Sterne-Restaurant Tulus Lotrek beeindruckt mit einem eher unprätentiösen Erscheinungsbild. Der Name leitet sich übrigens vom französischen Maler Henri de Toulouse-Lautrec ab, der nicht nur durch seine Kunst, sondern vor allem auf für seine ausschweifende Dinnerabende bekannt war. Die Küche lässt sich als modern und international beschreiben – auch wenn es der Namensgeber vermuten lässt, so wird hier nicht nur französische Haute Cuisine serviert.  

  • Atmosphäre | Modern
  • Preisniveau | Ab 5-Gänge-Menü 99 EUR 
  • Besonderheit | Vegetarisches Menü, Wienbar, Private Dining Räume
  • Öffnungszeiten | Mo-Di, Fr-So: 19.00-24.00 Uhr

14 |  5 – CINCO BY PACO PÉREZ | Tiergarten

Das Sterne Restaurant mit der wohl stylischsten Deckendekoration in ganz Berlin. Kupferfarbene Küchenutensilien sind drapiert über den langen Esstisch, der unweit der halb offenen Küche platziert ist. Das 5 – Cinco ist das erste Restaurant des katalanischen Sternekochs gewesen, das mittlerweile von Andreas Rehberger geführt wird.

  • Atmosphäre | Stylisch
  • Preisniveau | Ab 8-Gänge-Menü 130 EUR
  • Besonderheit | Private Dining Room
  • Öffnungszeiten | Di-Sa: ab 18.30-22.00 Uhr

15 | KIN DEE | Tiergarten

Das Kin Dee wurde 2019 erstmalig für seine Thai-Küche mit einem Michelin Stern ausgezeichnet. Es gibt zwar ein Menü, aber man kann bei einigen Gängen zwischen zwei Optionen wählen. Wir konnten uns bereits 2018 von den großartigen Kochleistung im Kin Dee (das übersetzt übrigens “gut essen” heißt) überzeugen. 

  • Atmosphäre | Modern
  • Preisniveau | Ab 5-Gänge-Menü 48 EUR 
  • Besonderheit | Twist aus Thai-Küche und regionalen Produkten
  • Öffnungszeiten | Di-Sa: ab 18.00 Uhr

16 | ERNST | Wedding 

Beim Ernst waren sich wohl alle Gastro-Kenner einig, dass das Restaurant mit einem Stern ausgezeichnet wird. Gerade mal 12 Leute finden hier ihren Platz direkt an der offenen Küche, um Teil des gesamten kulinarischen Prozesses zu sein. Das Menü richtet sich täglich nach dem saisonalen Angebot und wird mit absoluter Perfektion und Hingabe zubereitet. 

  • Atmosphäre | Minimalistisch
  • Preisniveau | 25-Gänge-Menü 185 EUR 
  • Besonderheit | Direkter Kontakt zu den Köchen, alle essen gemeinsam
  • Öffnungszeiten | Mi-Sa: 19.30-24.00 Uhr

17 | CODA DESSERT BAR | Neukölln 

Berlin platzt nur so vor außergewöhnlichen Sterne-Restaurants, so auch die Coda Dessert Bar. Beim Tasting Menü, das jeweils um 19 Uhr startet, besteht jeder Gang aus einer Dessertkreation und einem passenden Drink. Alternativ wird ab 22 Uhr noch ein reduziertes Menü mit 3-4 Gängen angeboten. Weitere Einzelheiten könnt ihr im Artikel zur Coda Dessert Bar nachlesen. 

  • Atmosphäre | Minimalistisch
  • Preisniveau | 7-Gänge-Menü 128 EUR 
  • Besonderheit | Direkter Kontakt zu den Köchen, alle essen gemeinsam
  • Öffnungszeiten | Di, Do-Sa: ab 19 Uhr

2 STERNE RESTAURANTS IN BERLIN  

18 | RUTZ | Mitte

Weinbar und Restaurant. Das Rutz, an der Chausseestraße gelegen, bietet in legerer, aber schicker Atmosphäre auf zwei Etagen hervorragenden Wein & Essen an. Wer kein mehrgängiges Menü essen möchte, findet in der Weinbar selbst etwas günstigere deutsche, regionale Gerichte á la Carte. 

  • Atmosphäre | Leger
  • Preisniveau | Ab 6-Gänge-Menü 158 EUR
  • Besonderheit | Regelmäßige Events, bspw. Bier-Menü an Himmelfahrt
  • Öffnungszeiten | Di-Sa: ab 18.30 Uhr, Weinbar ab 16 Uhr

19 | LORENZ ADLON ESSZIMMER | Mitte

Dass sich in einem der bekanntesten Hotels in Berlin, dem Adlon am Brandenburger Tor, ein 2 Sterne Restaurant befindet, ist nicht wirklich überraschend. Die moderne europäische Küche zeichnet sich vor allem durch die persönlichen Einflüsse des Chefkochs Henrik Otto aus. 

  • Atmosphäre | Elegant
  • Preisniveau | Ab 8-Gänge-Menü 175 EUR
  • Besonderheit | Im positiven Sinne “altehrwürdig”
  • Öffnungszeiten | Mi-Sa: 19.00-24.00 Uhr

20 | FACIL | Tiergarten

Gäste des 5 Sterne Hotels “The Mandala” haben es zur 2 Sterne Küche von Michael Kempf, der 2014 als Koch des Jahres ausgezeichnet wurde, nicht weit. Das Restaurant ist in einem eleganten Wintergarten, das durch die Glasfronten ein offenes und besonderes Ambiente zaubert. Unser Tipp: Wer mit etwas weniger Geld dennoch in den Genuss dieser Gourmetküche kommen möchte, reserviert sich ein Tisch zum Mittagessen (12-14 Uhr). 3 Gänge gibt es dann bereits für 57 EUR. Mehr über das Facil könnt ihr hier nachlesen.

  • Atmosphäre | Modern
  • Preisniveau | Ab 4-Gänge-Menü 126 EUR
  • Besonderheit | Mittagstisch, ab 1 Gang für 23 EUR
  • Öffnungszeiten | Mo-Fr: 19.00-22.00 Uhr

21 | TIM RAUE | Mitte

Auch wer sich nicht unbedingt in der Sterne Küche auskennt, kennt dennoch das Restaurant Tim Raue. Die Handschrift zeichnet sich vor allem durch den asiatischen Einfluss und deren intensive Aromatik aus. Tim Raue, der selbst sagt, dass sein Herz vor allem für die Mischung aus fettem Fleisch und Wein schlägt, bietet in seinem Restaurant in Kreuzberg ebenso einen Mittagstisch an.

  • Atmosphäre | Stylisch
  • Preisniveau | Ab 6-Gänge-Menü 158 EUR
  • Besonderheit | Mittagstisch ab 4 Gänge für 88 EUR
  • Öffnungszeiten | Di-Sa: 19.00-21.00 Uhr, Mittagstisch Fr-Sa: 12.00-15.00 Uhr

22 | HORÁTH | Kreuzberg

Im Horváth erwartet den Gast eine kreative, moderne Küche im unkonventionellen Restaurant am Landwehrkanal in Kreuzberg. Die Gerichte sind geprägt von der österreichischen Herkunft des Sternekochs Sebastian Frank, der 2018 auch als bester Koch Europas ausgezeichnet wurde. Eine Besonderheit ist mit Sicherheit die alkoholfreie Getränkebegleitung auf Basis von Gemüsereduktionen & Teeauszügen. 

  • Atmosphäre | Leger
  • Preisniveau | Ab 6-Gänge-Menü 120 EUR
  • Besonderheit | Alkoholfreie Getränkebegleitung
  • Öffnungszeiten | Mi-So: 18.30-22.30 Uhr

Das Restaurant FACIL

Das Restaurant Facil hat neben den 2 Michelin-Sternen, 18 (von 20) GaultMillau Punkte und mit Michael Kempf den Koch des Jahres 2014 hervorgebracht. Es gehört zum Hotel The Mandala und liegt mittendrin, aber dennoch etwas versteckt auf dem Potsdamer Platz.

Um den Artikel hier zu schreiben, verordnete ich mir übrigens 2 Nächte zum Drüber-Schlafen, um nicht in völliger Lobhudelei zu ertrinken.

Eine Reise ins Schlemmerland

Es ist faszinierend, wie die Leute vom Facil es schafften, uns komplett abzuholen und in eine andere Welt zu führen. Wir saßen in dem Restaurant am Fenster vor der Terrasse und fühlten uns wie in einer anderen Stadt – Urlaub, Businesstripp, Städtereise… alles, nur kein gewöhnlicher Tag in Berlin. Das mag daran liegen, dass sich das Restaurant im 5 Sterne Hotel „The Mandala Hotel“ befindet, aber sicher nicht nur. Viel mehr ist es das ganze Ambiente, der Service und das Essen als solches.

Berlin-Retaurant-Facil-Hotel-Mandala-Potsdamer-Platz

 

2 Gänge bestellt, 5 bekommen

Eigentlich hatten wir uns fest vorgenommen nur den Hauptgang zu bestellen, aber die Neugier siegte. Wenn die Gerichte vom Koch des Jahres 2014 kommen, wäre es wohl einfach nur dumm, sich auf eine Speise zu reduzieren.

Bevor wir aber überhaupt in den Genuss der Vorspeise kamen, sollten wir uns noch etwas gedulden müssen. Erst kam der Brotkorb, der neben 2 Baguettevarianten, ein Körnerbrot mit Leinsamen und ein Zwiebelbrötchen mit Speck enthielt. Dass uns der Brotkorb schon sehr gut schmeckte, entging den Service-Leute keine Sekunden lang, denn kurzer Hand erhielten wir zwei neue Scheiben Brot. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass der Brotkorb schon mal ohne eigene Nachfrage irgendwo aufgefüllt wurde.

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Nach dem Brotkorb erhielten wir den Gruß aus der Küche – auch durchaus üblich und als solches (noch) nichts überraschendes. Uns wurde eine Makrele mit Gemüsefüllung und knuspriger Fischhaut serviert. What? Knusprige Fischhaut? Ja! Nie im Leben hätte ich mir ein Gericht mit knuspriger Fischhaut bestellt – aber nun lag sie da auf meinem Teller. Mit dem Gedanken daran, dass hier einfach nichts schlecht schmecken kann, probierte ich – und ja, auch Fischhaut pur, nicht mehr am Fisch dran, kann richtig lecker sein. Das Gemüse der Füllung war übrigens zu ganz kleinen feinen Stückchen geschnitten,wodurch die Aromen gut erhalten blieben. Allein das Gericht zeigte schon, was die Köche des Facils so drauf haben und mit wie viel Liebe zum Detail sie arbeiten.

 

Als der Kellner erneut mit zwei Tellern in der Hand ankam, freuten wir uns schon auf die Vorspeise. Aber zu früh gefreut ;) Es gab den zweiten Gruß aus der Küche. By the way könnte ich einen Abend lang auch nur mit Grüßen aus der Küche verbringen. Die kleinen Kunstwerke sind von der Masse genug, um das Gericht zu schmecken, aber lassen so viel Platz im Magen, dass es stundenland so weiter gehen könnte.


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Nun gut, zurück zu Gruß Nummer Zwei: Eine Silberzwiebel. Hmm, Silberzwiebel – sofort dachte ich an ein Glas Gewürzgurken und fragte mich, was der Macher wohl aus dem kleinen weißen Gemüseding gemacht hat. Umhüllt von einer Soße und Gemüse-Julienne war es geschmacklich noch mal ein Ticken besser. Beeindruckend, wie man sich mit einem Lebensmittel so auseinander setzen kann, dass man es versteht und mit anderen Zutaten so kombinieren kann, dass es zu einem besseren Ganzen entwickelt wird. Dazu gab es übrigens einen Brotcracker mit Käsemascarpone-Creme.

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Nein, es kam kein dritter Gruß aus der Küche ;) Das war auch gut so, denn wir wollten endlich wissen wie die Worte auf der Karte in ein Gericht übersetzt wurden. Wir hatten die Rote Beete Kugel, die mit Ziegschmand gefüllt war und eine Kürbissuppe. Die Kürbissuppe wurde übrigens wie damals im Spindler serviert. Es kommt zunächst nur der Teller mit den einzelnen Zutaten, der dann vor den Augen des Gastes mit der Suppe aufgefüllt wird. Eigentlich sollte jede Suppe so serviert bleiben. Denn die Suppenzutaten vermischen sich geschmacklich nicht mit den Aromen der Suppe, sondern behalten ihren Eigengeschmack. Auch hier liegt die Kunst darin, die Zutaten so zu wählen, dass alles zusammenpasst, denn der Koch kann nicht darauf hoffen, dass die Suppe irgendwas übertüncht.

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Als hätte das Facil einen kleinen Magenstandsmesser während des Hereinkommens in unsere Körper implementiert, kam der Hauptgang genau zur richtigen Zeit. Das Wollschwein von Bauer Beuthe war von einem Kunstwerk aus Pastinake, Radicchio und Hibiskus umrandet. So schön es war, so lecker war es auch. Der Fisch, ein Kabeljau, war der Star vom zweiten Hauptgang. Tolles, weißes festes Fleisch, die Haut (diesmal noch am Fisch dran) war kross gebraten, dazu gab es Petersilien-Spinat, Schinken und Beurre Rouge (eine roten Soßenart).

Mir fehlen schon fast die Worte um den Geschmack treffend zu beschreiben, aber vielleicht geht das auch gar nicht und ihr müsst es einfach selbst testen.

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Der Tisch neben uns bekam gerade das Dessert und, ihr kennt es, bei uns machte sich ein dezenter Fressneid breit. Aber die Zeit erlaubte es uns dann doch nicht, noch den dritten Gang zu uns zu nehmen. So schlimm war es dann auch nicht, denn wir kamen trotzdem in den Genuss der Dessertkreationen. Sozusagen der dritte Gruß aus der Küche. Eine Schokopraline mit Bananen-Gelee-Füllung und ein kleiner Mini-Muffin mit Goji-Beeren-Soße, einer Nougatcreme und einem goldenen Popcorn oben drauf. Der krönende Abschluss. Wir waren geflasht und total glücklich.

Das Ganze lag preislich übrigens bei schlappen 35 EUR pro Person, denn wir waren zum Lunchen dort. 35 EUR für so viel und so tolles Essen ist ein echtes Schnäppchen. Macht das mal.

Ambiente und Service

Gutes Essen allein macht kein 2 Sterne Restaurant aus. Nein, es ist das Drumherum, das zusätzlich echt beeindruckt. Es beginnt mit dem warmen Waschlappen, der auf einem Teller zusammengerollt liegt, mit dem man seine Hände vor dem Essen säubern konnte.

Dann wurde uns ein kleines Bänkchen neben unserem Stuhl gestellt. Gut, für unsere Taschen wäre das wohl nicht nötig gewesen, aber die 8.000 EUR Taschen sollen natürlich nicht auf dem Boden stehen müssen. Taschenwert hin oder her, Frauen brauchen ihre Tasche einfach, weil dort im Prinzip das ganze Leben drin steckt und mit dem kleinen Bänkchen ist alles immer griffbereit :)

Als wir uns Richtung Ausgang bewegten, standen schon zwei Service-Leute mit unseren Jacken in der Hand da, obwohl wir nach dem Begleichen der Rechnung noch kurz eine Runde plauderten, haben sie genau den Zeitpunkt abgepasst, als wir das Facil wieder verlassen wollten.

Nice to know

  • Reservieren ist Pflicht.
  • Der Lunch hat ein unschlagbares Preis/ Leistungsangebot.

 

Fazit

Ein wirklich tolles Restaurant mit hervorragender Küche und exzellentem Service.

Eine Übersicht mit allen Sterne-Restaurants in Berlin findet ihr hier.


Adresse und Öffnungszeiten vom Restaurant FACIL:

Restaurant FACIL
Potsdamer Straße 3
10785 Berlin

Mo-Fr: Lunch ab 12.00 Uhr, Dinner ab 19.00 Uhr

Der Pauly Saal in Berlin Mitte

Der Pauly Saal – ein Szene-Restaurant, das einen Michelin Stern besitzt. O-ha. Das sorgte zum Teil für Aufruhe in der Gastrobranche, wird doch sonst eher gediegenen, klassischen Restaurants wie dem VAU diese Auszeichung verliehen. Papperlapapp – weg vom Schubladendenken, das in Berlin eh keinen Platz hat und rein in den Pauly Saal.

Pauly Saal – Schönes Essen, Ambiente, Service… alles war einfach schön

Aber da „schön“ ja ein Wort ist, das durchaus subjektiv wahrgenommen werden kann, führen wir den Gedanken mal etwas näher aus.

Bevor wir übrigens den Weg in den Pauly Saal fanden, liefen wir 2 x daran vorbei und begaben wir uns auf einen Irrweg durch Berliner Hinterhöfe. Zwar hängen große Fahnen am Gebäude, die auch das Logo des Pauly Saals enthalten, aber irgendwie schien das für uns unsichtbar zu sein. Google Maps zeigte uns bei Eingabe der Adresse auch nur das Museum „The Kennedys“ an, dass das ein und das selbe Gebäude ist, war uns irgendwie nicht sofort klar. Aber gut, letztlich fanden wir den Eingang oder vielleicht fand der Eingang auch uns.. who knows.

1x alles von der Speisekarte, bitte!

Als wir unsere Aufmerksamkeit irgendwann weg vom Interieur hin zur Menükarte lenken konnten um Vor- und Hauptspeise auszuwählen, sah ich sofort meine liebsten Jakobsmuscheln auf der Karte. Keine Ahnung warum die kleinen weißen Fischbällchen es mir so angetan haben, aber stehen sie auf der Karte, liegen sie häufig kurze Zeit später auch vor mir auf dem Teller. Zumindest in einer solchen Location. Leicht angebraten und mit tollen Röstaromen bildeten sie zusammen mit dem Mouse vom Hokkaido-Kürbis und den eingelegte Kürbisstückchen eine tolle Komposition. Die kleinen Cracker und die Kürbiskerne fügten dem Gericht noch eine knusprige Komponente hinzu. Träumchen.

Vorspeise Nummero 2 war ein Feldsalat mit geraspelter Birne und Blauschimmelkäse. Die Birne ist durchaus recht süß, wird aber dank des Dressings, das eine leichte Schärfe mitbringt, ebenfalls gut abgerundet. Noch ein Träumchen.

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Next: Der Hauptgang. Wir nahmen das Tagesgericht, das an dem Tag ein Steinbeißer an Artischocken war. Der Fisch war so wunderschön – schon der Anblick verriet, dass das Fleisch den perfekten Garpunkt hatte und sich noch leicht glasig, bissfest und ohne Gräten an die in Tempurateig ummantelten Artischocken legte. Die Olivencreme, der Schaum und der Spinat sorgten zusätzlich dafür, dass den Geschmacksknospen nicht langweilig werden konnte.


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Die Erdartischocken mit den Hokkaidokürbis-Cannelloni mit kandiertem Ingwer und schwarzem Trüffel wurden als kleine Türmchen serviert, sodass man sich die ersten Sekunden fragte, wie soll man das jetzt stilvoll in den Mund befördern? Ich entschied mich für die Variante Türmchen zerstören und auf der Gabel in Eigenregie neu aufbauen. Funktionierte auch, irgendwie. Zumindest geschmacklich. Was mich am meisten flashte, waren die Cannelloni, die zusammen mit der Kürbiscreme und den Trüffeln serviert wurden.

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Nicht nur das Essen als solches bildete eine Einheit, auch das Ambiente war beeindruckend. Das Restaurant, das ursprünglich eine Mädchenschule war, ist so gemütlich eingerichtet. Die Sitzmöbel sind größtenteils Sitzecken, eine Art 2-Sitzer oder Sessel, die alle mit einem dunkelgrünen Stoffüberzug bespannt sind, der zwar robust wirkt, sich aber recht weich anfühlt. Derjenige, der den Raum mal eingerichtet hat, hatte als Ausgangspunkt nur die alten Gemäuer, denn die sind auch heute noch sichtbar erhalten geblieben. Der ganze Rest fügt und integriert sich perfekt – das einzige, das ein klitzekleines bißchen, wirklich nur minimal hervorsticht, ist die Rakete über der offenen Küche.

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Nice to know

  • Und täglich grüßt das Murmeltier… Denn ja, auch hier sollte man reservieren, egal ob mittags oder abends.
  • Es gibt einen Mittagstisch – danke !! (in Namen all derjenigen, die unter einem Jahreseinkommen von 100.000 EUR liegen)
  • Wer abends nix festes und nur flüssiges zu sich nehmen will – kein Ding. Der vordere Bereich ist eine Bar und Lounge, in der ihr stundenlang bei einem Drink schnacken könnt.

Fazit

Am liebsten würde ich dort wohnen, dann bekäme ich immer so tolles Essen und könnte über die 3,20 m hohen Altbauwände Berliner Wohnungen nur müde lächeln, denn so groß sind hier allein die Lampen, die von der Decke hängen. Aber ernsthaft: Der Pauly Saal ist ein etwas anderes Sterne Restaurant, das sich aber vor den klassischen Varianten keinesfalls verstecken muss. Ganz im Gegenteil.

Eine Übersicht mit allen Sterne-Restaurants in Berlin findet ihr hier.


Adresse und Öffnungszeiten vom Pauly Saal:

Pauly Saal
Auguststraße 11-13
10117 Berlin

Mi-Sa: ab 19.00 Uhr

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Wir feiern den 21. – diesmal im Cookies Cream

Allein den versteckten Weg ins Cookies Cream zu finden, glich einem kleinen Abenteuer. Von der Friedrichstraße einmal rechts abbiegen, an einem großen Hotel vorbei, in einen Hinterhof, nochmal ums Eck und dann ist man endlich da. Nun nur noch die kleine Hürde meistern und den beleuchteten Eingang finden, klingeln und schon ist man drin.

Bereits vor Wochen haben wir für den 21.1. im Cookies Cream reserviert. Nun gehen wir mit großem Hunger und voller Vorfreude die Stufen vom Eingang zu unserem Tisch. Dieses Mal wollten wir unseren Mädelsabend mit einem vegetarischen Menü feiern und unsere Gaumen in diesem gehobenen Restaurant verwöhnen lassen.

Kaum haben wir uns hingesetzt, ist die freundliche Bedienung auch schon zur Stelle. Wir bekommen die Karten und schnell haben wir uns für unseren Favorit auf der Menü-Karte entschieden. Bis die Hauptgerichte serviert werden, gibt es leckeres frisch-gebackenes Brot mit Dip oder als vegane Variante „nur mit Öl“.

Nach gefühlt sehr kurzer Wartezeit erhalten wir unsere Hauptspeisen. Mareike und Judith probieren die „Gebackene Aubergine mit Teriyaki Jus“ und ich den „Kartoffelstrudel mit Pinienkernen und Vacherin Mont-d’Or“. Alle Gerichte (auch die der Nachbartische) waren sehr schön angerichtet. Die Namen hören sich sehr extravagant war, aber das Essen war sehr lecker und vor allem sicher gesund.

Besondere Gaumenfreuden gab es beim Nachtisch: ein leckeres Schokoküchlein mit Yoghurt-Eis sorgte für ein Geschmackserlebnis. Dies rundete den gelungenen und sehr entspannten Abend – die Feier des 21. – ab.

Was gibt es allgemein über das Restaurant noch zu sagen? Das Cookies Cream hat eine wechselnde Karte mit Gerichten, die saisonale Zutaten erhalten. Es ist wie bereits geschrieben, ein vegetarisches Restaurant, in dem man selbstverständlich auch vegan essen kann. Die Karte ist so aufgebaut, dass man ein 3-Gänge-Menü einfach und schnell zusammenstellen kann. Das Ambiente ist schlicht, aber schick und lädt ein, sich wohl zu fühlen. Wer sich einen besonderen Abend gönnen möchte, ist im Cookies Cream auf jeden Fall an der richtigen Adresse.

 

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