Eines der größten Probleme unserer Zeit ist Müll – egal ob wir ihn nun eher negativ behaftet als Abfall, Dreck und Unrat oder eher wohlwollend als Recyclingstoffe oder Wertstoffe bezeichnen. Es bleibt das gleiche: Gebrauchsgegenstände in verschiedenster Form, die niemand mehr haben möchte.
Gerade Plastik ist ein riesiges Thema, dem die Menschheit wohl kaum mehr Herr werden wird. Ein Blick nach Indien, in die Flüsse von China oder direkt in den Ozeanen macht das Drama recht deutlich. Leider haben viele Menschen in Deutschland und auch in Berlin die Eigenschaft, Abfall relativ skrupellos wegzuwerfen.
„Was interessiert mich das denn – ich wohne doch hier in Berlin!“ So oder so ähnlich wären wahrscheinlich die Reaktionen, würde man eine Umfrage am Alexanderplatz starten. Leider. Denn jeder kann seinen Beitrag für mehr Naturschutz leisten.
Das TrenntMagazin zeigt Wege zur Abfallvermeidung, Abfalltrennung und zum Abfallrecycling
In der Zeitschrift, die 2 x pro Jahr erscheint, werden diverse Themen besprochen und erklärt. Zudem gibt es viele, viele Tipps und Hinweise, wie man mit seinem ganz privaten Abfall, z.B. Plastiktüten oder den alten Klamotten umgehen kann, anstatt sie einfach wegzuwerfen. Was mir auch gut gefällt ist, dass Beispiele aus anderen Ländern gezeigt werden.
So gibt es in China ein Unternehmen, das Essstäbchen entwickelt hat, welche die Nährwert- und Kalorienangaben anzeigen und die Chinesen daran hindern sollen, die Wegwerfstäbchen zu nutzen.
Oder eine Initiative in Portugal namens „Fruta Feia“, die all die „Quasi Modo“-Lebensmittel sammelt, weil sie zu hässlich für das Ästhetik-Empfinden der Industrienationen sind, aber geschmacklich keinen Millimeter hinter ihren hübschen Sortenkollegen zurück stehen. Die gesammelten Lebensmittel werden günstig an Mitglieder der Initiative abgegeben, Hunger wird gemindert und Müll vermieden.
Warum unser Wegbier nicht umweltfreundlich ist?
Das in Berlin so heiß und innig geliebte Wegbier wird auch schnell zum Abfall- bzw. Mehrwegproblem. Meine liebste Variante die Flasche loszuwerden, ist sie in der Nähe eines Abfalleimers abzustellen – aber nie rein zu werfen. Die Flaschensammler sind dankbar und nehmen sie ja eh mit, brauchen dann aber wenigstens nicht voller Scham im Müll zu wühlen.
Aber im Rahmen dessen berichtet das aktuelle TrenntMagazin über die immer ausgefalleneren Flaschenformen. Das ist zwar hip und man kann sich mega cool von den Standardflaschen abgrenzen, aber die Flaschen müssen aufwendig aussortiert und quer durch das Land zum Abfüllort zurückgebracht werden.
Standardflaschen hingegen können zu jeder beliebigen Brauerei gefahren werden. Das sind Infos, die man einfach nicht so ohne weiteres auf dem Schirm hat, die man aber im TrenntMagazin nachlesen kann.
Generell dreht sich in dem Magazin auch viel darum, was bereits getan wird, um zu zeigen, dass es geht. Es funktioniert, wenn alle dazu beitragen – egal ob in einem großen oder kleinen Umfang.
Das TrenntMagazin stammt zwar von der Berliner Stadtreinigung (BSR), wird aber bis auf ein paar orangefarbenen Akzenten und einer Anzeige auf der letzten Seite nicht zu Werbezwecken genutzt. Ganz im Gegenteil, es ist informativ, gut recherchiert und hochwertig gestaltet.
Wo gibt es das TrenntMagazin?
Wer jetzt neugierig ist und sich das TrenntMagazin selbst anschauen will, kann das hier auf der Website tun. Dort gibt es sowohl die digitale als auch die analoge Printvariante kostenlos.
Eigentlich müsste das TrenntMagazin jedem Haushalt per Post zur Verfügung in den Briefkasten gesteckt werden. Wer braucht bitte irgendwelche lästigen Werbeflyer oder die Anzeigblätter der Supermärkte. Viel wichtiger ist Aufklärung und das Aufzeigen, wie jeder von uns aktiv sein kann.
Ein paar weitere Beispiele vom Umgang mit Müll:
In Japan gibt es ein Dorf namens Kamikatsu, dass bis 2020 frei von jeglichem Müll leben will. Klar, das ist eine echte Fulltime-Aufgabe und vielleicht auch etwas viel des Guten. Aber hey, es geht.
Eine kleine Stadt namens Gronau hat vor wenigen Monaten einen WhatsApp-Dienst eingerichtet. Die Bewohner können Fotos und eine kurze Beschreibung an die Telefonnummer des örtlichen Entsorgungsdienstes schicken und kurze Zeit später ist der Müll beseitigt. Das mag anstrengend klingen, ist aber für die Mitarbeiter im Außendienst deutlich effektiver, da sie nicht die ganze Zeit auf Streife fahren müssen, sondern direkt zum Ort des Geschehens fahren können.
Müll, Abfallentsorgung & Co. ist ein Thema, über das ich wohl noch ewig lange weiter schreiben könnte. Ich finde es sooo wichtig, sich um die Müllentsorgung Gedanken zu machen. Hier in Deutschland wird einem das Ausmaß gar nicht richtig bewusst, aber schaut euch auf YouTube einfach mal eine Doku über die Situation in anderen Ländern an.
Auch schön ist, das dm oder Rewe keine Plastiktüten mehr anbieten. Ein Schritt, der deutlich macht, dass Plastikmüll auch in Deutschland ein wichtiges Thema ist.
All diese Themen sind super spannend und im TrenntMagazin nachzulesen!
Aktualisiert am von Berlin Ick Liebe Dir