Der Sommeranfang bot ein besonderes Konzert Highlight auf der Waldbühne: Herbert Grönemeyer beendete seine Deutschlandtour in Berlin – es war auf dieser Tour bereits sein 3. Konzert in der Hauptstadt. Und es war ausverkauft – 22.000 Menschen waren live dabei. Ich freute mich seit langem darauf, denn ihn live zu sehen, ist ein besonderes Erlebnis.
Und um es vorweg zu nehmen: es war ein klasse Konzert mit vielen Emotionen und Liedern aus mehreren Jahrzehnten.Pünktlich um 20 Uhr trat Grönemeyer auf die Bühne und von einem Moment auf dem anderen war aus der ruhig wartenden Menge ein klatschendes und mitsingendes Publikum geworden.
Zuerst spielte Herbert Grönemeyer seine neueren Titel vom „Dauernd Jetzt“ Album. Bald wurde der Musikmix breiter und die Songs älter – was aber natürlich der Stimmung keinen Abbruch tat, sondern diese noch steigerte. Die Songs kannten alle und sangen kräftig mit – egal ob „Männer“, „Mensch“, „Kinder an die Macht“ – um nur einige zu nennen. Besonders schön, war die Interpretation von „Flugzeuge im Bauch“ – nur mit Klavier und Kontrabass. Das Lied erschien in neuem Gewand, wie es Grönemeyer so schön erklärte.
Und die Menge ging jederzeit mit: alle klatschen, sangen, schwenkten die Arme oder brachten die Waldbühne mit ihren Smartphone-Taschenlampen zum Leuchten. Sehr schön – es sorgte für Gänsehaut, denn mit den Songtexten wurden Emotionen ausgelöst. Das Licht auf der Bühne war passend zu den Liedern gewählt, und umso dunkler es am längsten Tag des Jahres wurde, umso besser kamen die sehr gelungenen Licht-Installationen zur Geltung.
Was mich am Konzert beeindruckte: Grönemeyer ist ein Künstler, der seine Öffentlichkeit nutzt, um politische Themen und menschliche Probleme anspricht und so darauf aufmerksam macht. Jeder kann sich seine Meinung dazu selbst bilden, aber ich finde es gut und meiner Meinung nach regt es zum Nachdenken an. Letztendlich plädiert er für mehr Menschlichkeit in der heutigen Zeit. Aber nicht jede Anmoderation war ernst, sondern die Zeit zwischen den Liedern nutzte er auch für sehr humorvoll und witzige Sprüche oder um etwas zu den Liedern und ihrer Geschichte zu erzählen.
Zurück zum grandiosen Konzert: Herbert Grönemeyer spielte mehrere Zugaben. Eines der letzten Lieder war „Halt mich“ und eine freie Interpretation von „Oh, wie ist das schön“ – bevor er trotz „Zugabe“-Rufe und den Spaß, den er selbst hatte, nicht mehr weiterspielen konnte. Der Grund dafür: die Waldbühne hat eine zeitliche Beschränkung und jede weitere Minute hätte bis zu 20.000 Euro Strafe gekostet.
So ging das Klasse-Konzert um 23 Uhr zu Ende. Glücklich durch die Musik ging es mit einem Lächeln im Gesicht nach Hause. Fazit: Herbert Grönemeyer – jederzeit wieder.
Aktualisiert am von Berlin Ick Liebe Dir