Es gibt sie doch noch, die neuen Orte in Berlin, die zumindest für mich eine Anziehungskraft haben, so dass ich für den Moment all die anderen schönen Orte vergesse und meine nächsten Abende eigentlich nur noch dort verbringen möchte. Denn so cool und hip auch all die Restaurants und Bars z.B. an der Torstraße sein mögen, so wirklich schön ist es dann doch nicht, die Abende im Sommer an der viel befahrenen und eher hässlichen Torstraße zu verbringen.
Im Treptower Park hingegen versteckt sich nun mitten in der Natur am Wasser gelegen der Biergarten Zenner. Eigentlich kein neuer Ort, denn das Haus Zenner hat eine jahrelange Tradition und erstrahlt nun nach langen Renovierungsarbeiten in neuem Glanz.
Zenner – Biergarten & Weingarten
Das (Haus) Zenner auch nur als Biergarten zu bezeichnen, würde dem Konzept nicht gerecht werden, zumal die Betreiber selbst das Zenner als Bier-, Wein- und Musikgarten beschreiben. Denn idyllisch am Ufer mit Blick auf die Insel der Jugend gelegen bietet das Zenner eine kulinarische Auswahl an Speisen & Getränken, die weit über das klassische Angebot eines typischen Biergartens hinausgeht. Biergartenklassiker neu interpretiert, Craft Beer, eine eigene Weinbar und Eisdiele lassen ganze Familienherzen höher schlagen. Und selbstverständlich kommen auch im„veganen Berlin“ Freunde der nicht tierischen Ernährung auf ihre Kosten, so dass Gerichte wie Ur-Karotten mit veganem Hähnchen auf der Speisekarte zu finden sind.
Typische Biergarten-Musik gibt es hier auch nicht, sondern zu elektronischen Klängen kann am Sonntag Nachmittag das frischgezapfte Tegernseer Hell vom Faß und „Loaded Fries-Pulled Pork“ verköstigt werden. Neben DJs, die auf der Bühne regelmäßig auflegen, finden weitere Events wie Weinverkostungen und Filmabende statt. Wie gesagt es gibt einen Bier- und Weingarten. Und ja die Getränkeauswahl ist strikt aufgeteilt – bis auf die Weinschorle, die gibt es auch im Biergarten.
GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Eine Oase im Grünen, die einlädt von 12 Uhr bis spät Abends zu bleiben Preisniveau | Bier ab 4,80 EUR (0,5), Essen zwischen 8 und 11 EUR Besonderheiten | Nur bei gutem Wetter geöffnet, Events
KONTAKT
Adresse | Alt-Treptow 15, 12435 Berlin Haltestelle | S Treptower Park Öffnungszeiten | Täglich: 12.00-23.00 Uhr Online | https://zenner.de/
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Seit geschlagenen 30 Jahren befindet sich das Lubitsch in der Bleibtreustraße. Seit zwei Jahren weht allerdings ein neuer, frischer Wind durch die gemütliche Location in Charlottenburg. Grund dafür ist die Übernahme des Restaurants von Gastgeber und Inhaber Ole Cordua. 2019 dazugestoßen, macht Chefkoch Michael Weigt das Team komplett. Wenn ein ehemaliger Restaurantleiter von Institutionen wie Manzini, Mani, Borchardt und Grosz sich mit dem Ex-Chefkoch von unter anderem dem Tucholsky und Michael Käfer München zusammentut, kann man davon ausgehen, dass daraus etwas Gutes entsteht.
Weil ich mich aber natürlich auch selbst davon überzeugen wollte, bin ich der Einladung der beiden gefolgt und habe dem Lubitsch einen Besuch abgestattet. Wer nicht auf Spoiler steht, sollte diesen Satz jetzt überspringen, denn – welch ein Wunder – natürlich bin ich nicht enttäuscht nach Hause gegangen.
Hier trifft Zeitgeist auf modern interpretierte Küche
Aushängeschild des Lubitsch ist natürlich die Küche: eine klassisch neuinterpretierte Cuisine aus dem Dreieck Berlin, Paris und Wien. Dazu gehören unter anderem die Ahi Poke Bowlmit Thunfisch Sashimi, das Wiener Schnitzel, Senfeier und die Plateau de Fruit de Mer. Aufmerksame Leser sehen es vielleicht schon: Veganer werden hier nicht glücklich… von wegen! Denn meine Begleitung an diesem Abend ernährt sich ausschließlich vegan. Wir haben Ole, der uns sehr herzlich empfangen und begrüßt hat, die Info direkt mitgeteilt und bekamen – nach kurzer Rücksprache mit der Küche – die Gerichte in selbstverständlich veganen Variationen.
Begrüßt wurden wir mit einem Crémant und einem Champagner Béreche et Fils, den das Lubitsch direkt aus dem benachbarten Weinladen bezieht und als einziges von zwei Restaurants in Berlin auf der Karte hat.
Kürbis, Senfeier und Poke Bowls – das Menü des Lubitsch lässt keine Wünsche offen
Für mich gab es als ersten Gang ein Rotkohl-Schaumsüppchen mit Meerrettich-Ravioli und für meine Begleitung gegrillten Kürbis mit Blattsalaten und Leinsaat. In der nicht-veganen Version wird der Kürbis mit Schafskäse serviert. Das Fehlen des Letzteren hat dem Geschmack unserer Meinung nach aber überhaupt keinen Abbruch getan und das Gericht hätte nicht besser zum Herbstwetter an diesem Tag passen können.
Beim zweiten Gang wurde es dann nicht weniger lecker, als Senfeier und eine vegane Ahi Poke Bowl auf unseren Tisch wanderten. Manch einer würde sich jetzt vielleicht wundern, was ein traditionelles, einfaches Gericht wie Senfeier auf der Karte des Lubitsch zu suchen hat. Was, wenn ich euch erzähle, dass es sich hier bei weitem nicht um die hartgekochten, in Senfsoße schwimmenden Eier handelt, die es früher bei Oma auf dem Mittagstisch gab? Der Begriff „neuinterpretierte Küche“ wird im Lubitsch nämlich wörtlich genommen.
Im Fall der Senfeier heißt das: ein pochiertes und ein gebackenes Ei vom Freilandhuhn auf Kartoffel-Mousseline mit Champagner-Dijonsenf-Soße. Ich muss gestehen, ich habe an diesem Abend im Lubitsch mein Senfeier-Debüt gefeiert und habe demnach keine Vergleichswerte. Was ich aber mit voller Überzeugung sagen kann ist, dass dieses Gericht genau meinen Geschmack getroffen hat. Vor allem das gebackene Ei war ein kleines Highlight für mich. Denn Hand aufs Herz: ein in Panade gerolltes, gebackenes, knuspriges Ei – was soll da noch kommen? Naja, außer dem Nachtisch natürlich.
Beim Nachtisch habe ich es ganz klassisch gehalten und den Lubitsch Käsekuchen mit Beeren gewählt. Fast noch mehr überzeugt hat mich an dieser Stelle aber die Weinbegleitung: der „Wehlener Sonnenuhr“-Riesling von Dr. Loosen, der mit seiner süßlichen Note die perfekte Ergänzung zum Dessert ist.
Französischer Flair mit Berliner Charme
Wir kamen an einem Freitagabend ins Lubitsch. Anfangs war die Anzahl der Gäste noch überschaubar, doch das änderte sich innerhalb kürzester Zeit schlagartig und das Restaurant war bis auf den letzten Platz besetzt. Ole und das ganze Team haben sich trotzdem für jeden Gast Zeit genommen. Wir haben uns sehr gut beraten und sehr wohl fühl gefühlt an diesem Abend. Das kleine Restaurant versprüht mit seinen holzvertäfelten Wänden, großen Spiegeln an den Wänden und den gedeckten Farben eine schöne, französische Atmosphäre, die durch die große, hell beleuchtete Bar am Ende des Raumes optisch noch getoppt wird. Ich komme auf jeden Fall wieder!
GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Traditionscharakter mit französischem Flair und viel Herzlichkeit, Außenplätze vorhanden Preisniveau | Vorspeisen ab 9,00 EUR, Hauptspeisen ab 14,50 EUR, Wein 0,2l ab 6,20 EUR Besonderheiten | Mittagstisch von 12-14 Uhr, Spezialitäten wie z.B. der Champagner Béreche et Fils oder Imperial Gold Caviar
KONTAKT
Adresse | Bleibtreustraße 47, 10623 Berlin Haltestelle | S Savignyplatz Öffnungszeiten | Mo-So: 12.00-24.00 Uhr Online | Instagram
Wer der Stadt Brandenburg an der Havel einen Besuch abstattet und hungrig nach einem Restaurant sucht, dem empfehlen wir das Restaurant Remise. Es liegt extremst idyllisch auf dem Hof des Brandenburger Doms. Die alten Häuser drumherum sind allesamt modernisiert und so ergibt sich ein Szenerie wie aus dem Bilderbuch.
Saisonale Gerichte aus regionalen Lebensmitteln
Die Karte, mit einem Schwerpunkt auf deutsche Küche, ist übersichtlich, was für die Qualität der Speisen steht. Alles ist hausgemacht und so kann problemlos auf spezielle Wünsche eingegangen werden. In meinem Beispiel war es ein veganes Gericht, bestehend aus normalen und lilafarbenen Kartoffeln, sowie diverses Gemüse und Frühlingszwiebeln.
Dem gegenüber stand das Rumpsteak, das mit unterschiedlichen Beilagen serviert wurde. Die Charlotten-Rotwein-Sauce ist eine ganz feine Sache!
Dazu gab es Potsdamer Stangenbier – wie der Name schon sagt, direkt aus der Region. Ebenso stammt der Rosé Wein aus regionalem Anbau. Wer sich jetzt fragt, wo zum Teufel im Land Brandenburg Wein angebaut wird? Werder/ Havel ist der Ort, an dem hiesige Winzer und Weinfreunde ihr Glück finden.
Fazit zum Restaurant Remise
Eine wirklich schönes Fleckchen Erde auf dem sich das Restaurant niedergelassen hat. Die Speisen sind lecker, der Service aufmerksam und freundlich und die Preise vollkommen in Ordnung. Es lohnt sich!
GOOD TO KNOW Atmosphäre | Ruhig, idyllisch, stilvoll, Außenplätze Preisniveau | Hauptgerichte ab 14 EUR, Bier 0,3l für 3 EUR Besonderheiten | Vegane Gerichte möglich, wunderschön gelegen mit Blick auf den Brandenburger Dom
KONTAKT Ort | Brandenburg/ Havel, Dominsel Öffnungszeiten | Mi-So: 12.00 – 20.00 Uhr Online | Website
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Deine Eltern sind zu Besuch und du suchst nach einer Möglichkeit ihnen das „richtige Berlin“ zu zeigen? Papa weiß nicht was ein Schawarma ist und hat auch kein Interesse daran es heraus zu finden und Mama kann nicht mit Stäbchen essen? Keine Panik, wir haben da was für dich: Das Tisk serviertBerliner Klassiker neu interpretiert und bedient in seiner Speisekneipe ein breites Publikum – vom Neuköllner Kiezurgestein bis hin zu deinen konservativen Eltern!
Blutwurst, Broiler, Rotwein
Seit 2018 ist Neuköllns internationale Restaurantlandschaft um eine Attraktion reicher. „Berliner Küche, aber sexy!“ serviert das Tisk seinen Gästen an seiner langen Bar in der Neckarstraße. Daher kommt auch der Name der Speisekneipe: „Tisk“ kommt aus dem Altdeutschen und bedeutet übersetzt so viel wie „Tisch“ oder eben „Tresen“. Und genau an dort haben wir einen Abend lang Platz genommen, um mal genauer zu sehen, was der Laden so zu bieten hat. Das offene Raumkonzept bietet Gästen, sowohl an Tischen oder eben dem langen Tresen, dem Herzstück des Ladens, Platz. Ein Teil der Küche liegt im Gastraum, hinter der Bar, sodass man dem Meister bei der Arbeit ein bisschen über die Schulter gucken kann.
Zugegeben, schon von Außen sieht das Tisk ziemlich fancy aus. Und der Eindruck verfestigt sich, wenn man unter der Lichtinstallationam Tresen Platz genommen hat. Serviert werden Berliner Klassiker neu und hochwertig interpretiert. Trotzdem, oder gerade deswegen, wird Wert darauf gelegt, dass sich die Bezeichnung „Speisekneipe“ auch im Ambiente widerspiegelt. Du willst dein Date mit einem 5-Gang-Menu beeindrucken oder auf dem nach Hauseweg nur schnell ein Bier trinken gehen? Im Tisk geht beides. Geachtet wird zudem besonders auf die Verwendung regionaler und saisonaler Produkte, teilweise bezogen vom hauseigenen, Brandenburger Bauernhof. Beeindruckt wurden wir auch – und zwar von frischen Fischstäbchen und Blutwurstkroketten. Die gab es nämlich, unter anderem, zur Vorspeise. Dazu wurden uns Remoulade, Apfelmus und eingelegte Essiggurken serviert. Ganz im Sinne des Kneipenkonzepts lassen sich diese „Happen“ auch als kleiner Snack für Zwischendurch bestellen. Ich muss gestehen, ich hatte bis jetzt immer einen Bogen um Blutwurst gemacht. Völlig zu unrecht, wie sich an diesem Abend heraus stellen sollte. Frittiert schmeckt eben einfach alles! Preislich liegen die Vorspeisen so zwischen 4€ -7€.
Viel Kartoffelpüree und ein Senfei
Zum üppigen Hauptgang gab es ein sexy Senfei (Na, geh ich euch mit meinen „Bauer sucht Frau“- Alliterationen schon auf die Nerven?) und ein Brathähnchen, welches so perfekt aussah, als ob es Max und Moritz selbst der Witwe Bolte gerade erst vom Ofen gestohlen hätten. Ähnlich wie bei den Blutwurstkroketten, war ich auch beim Senfei eher skeptisch. Und zum zweiten Mal an diesem Abend wurde ich angenehm überrascht: Das auf Kartoffelpüree und Senf-Espuma gebettete Ei, war unser Favorit an diesem Abend. Der Broiler wird wahlweise mit Kartoffelpüree oder Pommes, Erbsengemüse und Pilzrahmsoße serviert und kostet für zwei Personen 35€. Das Senfei bekommt man schon für 10,50€. Das 3-Gang-Menu mit Weinbegleitung liegt bei 55€, 5-Gang plus Wein bei 85€. Zum Hauptgang gab es für uns ein Glas Riesling und Primitivo, serviert vom super freundlichen Service. Auch am Broiler gab es für uns nichts aus zusetzten. Er punktet gleichermaßen mit Qualität und Quantität. Während die „Happen“ ihrem Namen alle Ehre machen und aufgrund der Portionsgröße maximal Snackpotential haben, waren wir nach dem Hauptgang und der sich daraus ergebenden Kartoffelpüreeschlacht, wirklich papp satt. Jede der Beilagen schmeckte auch solo richtig lecker und die Bratensoße am Kartoffelpüree (Berlin, ich liebe dir – Trinkspiel: Nehmt jedes mal einen Shot, wenn in diesem Text das Wort „Kartoffelpüree“ vorkommt“.) hat fast so geschmeckt, als hätte meine Oma sie selbst gemacht.
Auch wir haben den Abend mit einer Runde Shots beendet. Im Tisk gibt es Schnaps von „Mampe“ – Berlins älteste Destillerie. Deren „Halb, Halb“ – Bitterlikör sollte, angeblich, der bessere Jägermeister sein. Zum dritten mal an diesem Abend, war ich, durch meine Jugend auf dem Land mit allen Bitterlikören gewaschen, skeptisch. Und zum dritten mal an diesem Abend lag ich falsch. Gekühlt wäre er wahrscheinlich noch besser gewesen, aber von welchem Kräuterlikör bei Raumtemperatur kann man schon behaupten, er sei überhaupt lecker, geschweige denn besser als der Martkführer mit dem Hirsch?
Fazit
Glücklich und satt verabschiedeten wir uns und zogen auf dem Weg zur S-Bahn unser Fazit: Das Tisk lehnt sich, trotz seiner Bezeichnung als „Speisekneipe“ eher in die Fine Dining-Richtung,was sich unserer Meinung nach auch im Publikum widerspiegelt. Wenn wir nur Lust auf ein Bier hätten, würden wir wahrscheinlich andere Eckkneipen zuerst ansteuern, zum Essen würden wir aber am liebstengleich morgen wieder kommen! Das Tisk schafft den Spagat zwischen Berliner „Comfortfood“ und dem avantgardistischen Spin, welches es ihm gibt. Und auch wenn unsere Gerichte an diesem Abend sehr fleischlastig waren – das Tisk kann vegan und vegetarisch genauso gut. Veganer Neuköllns, lasst euch davon also nicht abschrecken! Und auch für alle anderen gilt, im Tisk kann man lecker essen, guten Wein trinken und entspannt miteinander oder dem Team quatschen. Und wer nach einem Abend im Tisk im Foodcoma auf der Couch landet, der schaltet am besten auf VOX, denn dort ist Chef und Betreiber Martin Müller im April bei der Kochshow „Ready to Beef!“ zu Gast.
GOOD TO KNOW Atmosphäre | Gehobene Kneipenatmosphäre Preisniveau | Vorspeisen ca. 6€, Brathähnchen für Zwei 35€ Besonderheiten | Berliner Küche neu interpretiert
KONTAKT Haltestelle | U7 Rathaus Neukölln , U8 Boddinstraße Öffnungszeiten | Di-Sa: 12:00 bis 15:00 Uhr und 18:00 Uhr bis 22:00 Uhr Online | Website
Fischstäbchen, Blutwurst, Soljanka – wer sehnt sich nicht manchmal nach den Gerichten, die man als Kind von Oma mit liebevoller Hingebung gekocht bekommen hat? Der Lausebengel ist der perfekte Ort, wenn euch mal wieder die Lust nach guter alter Berliner Hausmannskost überkommt: Hier gibt es nämlich genau das. Zwar nicht von Oma gekocht, dafür aber neu interpretiert und noch besser.
Omas Klassiker neu interpretiert im Lausebengel
Die Speisekneipe mit optimaler Lage direkt im Grafekiez in Kreuzberg hat erst im Juni dieses Jahres eröffnet, ist aber jetzt schon ein beliebter Spot für alle Freunde der Hausmannskost. Auf der Karte stehen Gerichte wie Senf-Ei, Fischstäbchen, Bratwurst und Matjes. All das aber mit einem ganz besonderen und modernen Twist. So wird das Senf-Ei zum Beispiel auf selbstgebackenem Sauerteigbrot serviert, ebenso wie der Matjes, die Blutwurst und der Hummus. Für letzteres entscheiden wir uns an diesem Abend auch. In weiser Voraussicht bestellen wir nur ein Hummus-Brot und teilen. Wir sprechen hier nämlich nicht von einer kleinen Schnitte, sondern einer Stulle, die den gleichen Durchmesser hat, wie der große Teller, auf dem sie serviert wird. Auf der Stulle findet sich außerdem nicht nur Hummus, sondern auch Rotkohl, Pilze und gegrillte Aubergine. Der Preis von 8,00 Euro ist da mehr als fair. Serviert bekommen wir unser Essen übrigens mit persönlicher Gesangseinlage. Finden wir gut!
Ohne dem geht es nicht: 2x Lausebengel, bitte!
Wir sind nach dieser leckeren Vorspeise zwar schon fast satt, aber ein Besuch im Lausebengel ohne das gleichnamige Gericht zu probieren, geht natürlich nicht. Also bestelle ich den Lausebengel: Fischstäbchen, und Erbsen auf Kartoffelpürree und Remoulade. Meine Begleitung entscheidet sich für das vegetarische Pendant, welches auf Nachfrage von uns im Handumdrehen in einen Omas Klassiker neu interpretiert im Lausebengel verwandelt wird. Auf den Tisch wandern also Omas Klassiker neu interpretiert im Lausebengel, die sogar für Nicht-Veganer wie mich geschmacklich überraschend nah an «echte» Fischstäbchen herankommen, Kartoffeln, Rotkohl und eine sehr leckere Apfelmus-Soße.
Wir sind uns schnell einig, dass das Gericht locker mit dem mithält, was wir noch aus unserer Kindheit kennen und müssen uns leider eingestehen, dass das, was wir hier auf den Tellern haben sogar noch sehr viel besser schmeckt. Kein Wunder, hier liegen keine tiefgefrorenen Fertig-Fischstäbchen auf dem Teller, sondern frischer Kabeljau, den die Lausebengel aus einem Fischladen aus der Nachbarschaft beziehen. Die Nähe zu den Händlern spielt hier generell eine große Rolle. Alle Produkte, die man hier aus der Umgebung beziehen kann, kommen auch genau daher. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern vor allem authentisch.
Wer sich jetzt zurecht fragt, wer eigentlich das Mastermind hinter den leckeren Berliner Gerichten ist, die im Lausebengel über die Theke gehen – Das ist niemand geringerer, als Urberliner Kristof Mulack, der nicht nur durch seinen Sieg bei der TV-Show «The Taste», sondern vor allem für sein gutes Essen bekannt ist. Und weil Kristof Ahnung von dem hat, was er da in der Küche macht, durfte er diese neben dem Menü auch noch selber planen. Herausgekommen ist ein perfektes Match aus Koch, Küche und Kreationen.
Bierkult und Kokosnuss-Cider
Und was darf bei einem ordentlichen Berliner Essen nicht fehlen? Ein solides Bier, klar! Ein Glück ist Lausenbegel-Mitbegründer Tim Gräsing auch Bier-Sommelier. Genau der richtige also, um uns ein paar flüssige Spezialitäten zu unseren Fischstäbchen zu empfehlen. Und wer einen Bier-Sommelier im Haus hat, der serviert nicht nur einfach ganz normales Bier. Im Lausebengel bekommt ihr neben diversen Flaschenbieren zehn Biere direkt vom Fass. Auf Tims Empfehlung entscheiden wir uns für ein Feldschlößchen Rubin, ein schweres, nussiges Rotbier und ein BRLO-Ale mit Cranberry-Note. Außerdem erzählt uns Tim vom schwedischen Frutoso-Cider, das es nur im Lausebengel gibt. Keine Frage, dass wir das auch probieren und wir sind ziemlich begeistert. Serviert wird uns nämlich ein Drink, der nach nichts geringerem als frischer Kokosnuss schmeckt. Mit dem herkömmlichen Cider, wie wir es kennen, nichts zu tun hat. Schon allein dafür kann man schon mal einen Abstecher zum Lausebengel machen!
Unser Abend endet mit einer Runde Schnaps, wie es sich nach einem guten Essen gehört. Wir entscheiden uns für den Gurkengeist aus dem Spreewald, der zwar ungewöhnlich lecker ist, uns mit seinen 40 Umdrehungen aber auch kurzzeitig unerwartet die Schuhe auszieht. Wenn das den Magen nicht aufräumt, was dann?
Wohlfühlatmosphäre – Und das weit aus moderner als bei Oma am Küchentisch
Nicht nur das Essen im Lausebengel ist ein Erlebnis. Der Innenraum wurde von den Gründern komplett in Eigenregie gestaltet. Dabei wurden viele Elemente aus der ehemaligen Kneipe einfach übernommen, um den einzigartigen Eckkneipen-Charme nicht zu verlieren. Andere Elemente wie die Verzierung der Bar, die aus unzähligen alten Türen besteht, oder den kleinen Stühlen, die von der Decke hängen, wurden sorgfältig auf Flohmärkten, in Urlauben und in Second Hand-Shops zusammengesucht. Hilfe bekamen die Jungs dabei von einer guten Freundin, die offenbar nicht nur ein Händchen dafür hat, Elemente so zusammenzufügen, dass es ein einzigartiges Gesamtbild ergibt, sie ist auch noch eine ziemlich gute Malerin. Das ist nicht zu übersehen, denn das riesige und vor allem wunderschöne Wandgemälde in der Speisekneipe hat sie eigenhändig und mit der Hilfe ihres kleinen Sohnes an die Wand gezaubert, wie uns Tim erzählt.
UPDATE 2020: Ein hauseigener Lausebengel Kiezcider
Regionaler Cider, genauer gesagt, Cider aus dem Gräfekiez – darauf könnt ihr euch jetzt im Lausebengel freuen. Die beiden Sorten Ananas und Kokos werden nach originalen Rezepturen auf Apfelweinbasis mit dem Produktionspartner Mash Pit gebraut. Möglich ist das durch die Freundschaft zum schwedischen Hersteller „Frutoso“. Wer in den Genuss kommen will, findet den neuen Kiezcider nicht nur im Lausebengel selbst, sondern auch bei ausgewählten Partnern.
Fazit zum Lausebengel
Unser Fazit zum Lausebengel: In der Speisekneipe im Grafekiez sind Kindheitserinnerungen garantiert. Hier wird gegessen wie bei Oma – nur besser. Das Essen ist super lecker, die Getränke perfekt abgestimmt und die Preise fair. Wer einen entspannten Abend in lockerer Atmosphäre verbringen will, der ist bei Tim und seinen Jungs genau richtig.
GOOD TO KNOW Atmosphäre | Urban, Kneipencharakter, langer Holztisch, Außenplätze Preisniveau | Berliner Tapas ab 2,90 EUR; Hauptgerichte ab 5,50 EUR; Bier 0,5l ab 3,90 EUR Besonderheiten | Typische Berliner Küche, aber modern als Tapas serviert, breites Bierangebot
KONTAKT Haltestelle | U-Bhf Schönleinstraße Öffnungszeiten | Mo-Fr: ab 17.00 Uhr, Sa-So: ab 16.00 Uhr (Mo-Di nur Berliner Tapaskarte) Online | Website | Instagram
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In Berlin ist das Angebot an internationaler Küche so riesig, dass man sich keine großen Gedanken machen muss, wo man als nächstes hingehen könnte. Aber was, wenn einen mal die Lust packt, gute, bodenständige, deutsche Küche auf dem Teller zu haben? Wir haben da einen Tipp: ab in die Ausspanne in Prenzlauer Berg, oder, genauer gesagt, in die Kastanienallee.
Bevor wir zum Essen kommen, erstmal etwas zur Geschichte der Ausspanne. Die Kastanienallee spielt da nämlich eine gar nicht mal so unwichtige Rolle. Die Familie Hauptmann, die die Ausspanne betreibt, blickt auf eine bereits 95-jährige Familiengeschichte in dieser Straße zurück. Und genau das nehmen Otto, Uwe und Maximilian Hauptmann in ihrem Restaurant in Form von Dekoration wie alten Blechschildern, Vasen und Bildern auf. Die Lampe über unserem Tisch zum Beispiel, gedenkt dem Urgroßvater, der in der Kastanienallee eine Fleischerei betrieb.
Die richtige Umgebung für einen Abend mit gutbürgerlicher deutscher Küche hatten wir also schon mal gefunden, als nächstes wollten wir natürlich testen, ob das Essen genau so überzeugt.
Deutsche Küche modern interpretiert in der Altberliner Schankwirtschaft Ausspanne
Als Erstes gab es einen kleinen Gruß aus der Küche. Wir bestellten Grauburgunder und, ganz klassisch, Bier zum Essen und überbrückten die Zeit bis zur Vorspeise damit, uns all die Deko in dem kleinen, gemütlichen Speiseraum anzusehen.
Da sowohl ich als auch meine Begleitung keine besonders guten Entscheidungstrefferinnen sind – schon gar nicht, wenn es ums Essen geht – bestellten wir zwei verschiedene Vorspeisen und teilten. Wir entschieden uns für einen gemischten Salat mit eingelegten Schwarzwurzeln und frischem, selbstgebackenem Zwiebelbrot. Der Salat schmeckte nicht nur sehr gut. Er sah, dank essbarer Blumendeko, auch noch besonders schön aus. Das frische, warme Brot passte perfekt dazu und hätte meiner Meinung nach gern auch noch mehr sein können, allerdings hätten dann vielleicht die noch kommenden Gänge nicht mehr reingepasst. Unsere zweite Vorspeise waren Rindermaultaschen mit Babyspinat, Birne und Bergkäseschaum. Die waren so gut, dass wir sie gerne auch bei den Hauptspeisen, als größere Portion, gesehen hätten. Genau wie unser Tischnachbar, der danach beim Bestellen auch fragte.
Welche Hauptspeisen haben wir gegessen?
Alternativ bestellten wir zum Hauptgang Zanderfilet und Kalbstafelspitz – und wir waren nicht enttäuscht. Das gebratene Zanderfilet mit Grauburgunder-Soße, Minz-Erbsen und Nussbutter-Stampf war nicht nur super zart. Die Zutaten waren von Küchenchef André Pilz auch perfekt aufeinander abgestimmt. Tafelspitz klang für mich und meine Begleitung bisher immer irgendwie langweilig und wurde von uns mit Essen konnotiert, welches man als Kind nicht mochte, trotzdem aber essen musste. Wir nahmen die Herausforderung an und siehe da: gebratener und gesottener Kalbstafelspitz mit Wurzelgemüse, Apfel und Bouillionkartoffeln überzeugte uns direkt. Ein traditionelles Gericht modern interpretiert. Genau darum geht es in der Küche der Ausspanne auch. An die Leber, die trotz der wechselnden Gerichte immer auf der Karte steht, haben wir uns dann doch noch nicht ganz rangetraut, sind uns aber sicher, dass wir uns beim nächsten Besuch auch davon überzeugen lassen können.
Zum Abschluss gab es für uns noch eine Käseplatte und einen Mumpe-Schnaps als Absacker. Sehr gesättigt durften wir dann noch mit Uwe Hauptmann eine Runde durch die Räumlichkeiten drehen und uns viele spannende Geschichten zur Kastanienallee und dem Haus anhören.
Und wer sich, wie wir, nach einem Abend mit deutscher Küche kaum noch bewegen kann, der kann direkt ins angrenzende Hotel Kastanienhof einchecken und in einem der Zimmer ein Verdauungsschläfchen halten – umgeben von Malereien des historischen Berlins, Relikten aus vergangenen Zeiten und einer sehr gemütlichen Atmosphäre.
Fazit zur Ausspanne
Wir kommen sehr gerne wieder. Die Ausspanne können wir für einen gemütlichen Abend mit sehr leckerer deutscher Küche und freundlichen, aufgeschlossenen Mitarbeitern nur weiterempfehlen! Das liegt nicht zuletzt daran, dass wir mit den Worten «Berlin, ick liebe dir och» von Restaurantleiter Uwe Hauptmann verabschiedet wurden. Wir haben wohl definitiv etwas gemeinsam!
GOOD TO KNOW Atmosphäre | Gemütlich, urig und sehr gastfreundlich Preisniveau | Hauptspeise 15-18 EUR, Wein 0,2l ab 5,40 EUR Besonderheiten | Ein Besuch ist wie eine Zeitreise durch die Berliner Geschichte
KONTAKT Adresse | Kastanienallee 65, 10119 Berlin Haltestelle | Tram Zionskirchplatz Öffnungszeiten | Mo-So: 16.00-24.00 Uhr
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Anzeige | Nach dem das damalige Restaurant Schwein im letzten Jahr in der Elisabethkirchstraße schließen musste, hat es Anfang 2018 ein neues Zuhause gefunden. David Monnie und Christopher Kümper machten rüber in den Westen und öffneten ihr altes, neues Restaurant in der Nähe vom Savignyplatz in Charlottenburg. Einige Zeit später wurde aus dem Restaurant Schwein, das Restaurant Christopher’s.
Das Restaurant Christopher’s: Fine Dining, Wein & Gin
Mit diesen drei Begriffen lässt sich das RestaurantChristopher’s wohl am besten zusammenfassen. Auch wenn der ehemalige Name des Restaurants es vermuten lässt, so werden dort deutlich mehr Gerichte angeboten als nur welche vom Schwein. Aber das wird euch beim Lesen des Artikels sicherlich auffallen. Der Fokus der Karte liegt klar auf regionalen und saisonalen Zutaten. Wer nicht à la Carte essen möchte, bestellt sich einfach das 4- oder 5-Gang-Überraschungsmenü (65,00 EUR/ 75,00 EUR).
So lange es die Temperaturen hergeben, könnt ihr übrigens ganz wundervoll draußen sitzen. Die Mommsenstraße liegt in einer dieser schönen Ecken mit tollen Altbauhäusern und großen Bäumen. Aber auch drinnen erwartet euch ein angenehm modernes Interieur, das Ruhe und Gemütlichkeit ausstrahlt.
Welche Gerichte erwarten euch?
Auch wenn die Karte übersichtlich gestaltet ist, nutzen wir die Chance und wählen das Überraschungsmenü. Schon der Start ist mit den bunten Gemüsechips ein echtes Highlight, vom Erscheinungsbild genau so wie vom Geschmack her. An solchen Details kann ich mich wie immer sehr erfreuen! Mein Highlight war das Salatblatt, dass zusammen mit Parmesan getrocknet wurde.
Die erste Vorspeise ist das Rindertatar, das auf einem Sauerteigknäckebrot mit eingelegtem Gemüse serviert wird. Dazu erhalten wir eine Gazpacho, die sich ganz samtig auf der Zunge anfühlt. Das Spiel mit den Konsistenzen erfreut uns schon mal sehr. Auch habe ich lange nicht mehr ein so schön angerichtetes Tatar vor mir gehabt.
Ja, Aussehen ist nicht alles, auch beim Essen nicht. Aber was uns in der zweiten Vorspeisenrunde präsentiert wird, ist ein echter Hingucker, oder? Wen wundert’s – auch die inneren Werte überzeugen uns. Angefangen von der grasgrünen „Kohlroulade“, die gefüllt mit Zander und Blutwurst ist. Klingt nach einer schrägen Kombi? Keine Sorge, ist super lecker.
Wenn Christopher Kümper seine Speisen in der Küche ausheckt, kann auch eigentlich nur etwas Leckeres dabei rauskommen. Nicht umsonst wurde er im Sommer 2017 von den Berliner Meisterköchen als Aufsteiger des Jahres gekührt.
Zurück zu den drei kulinarischen Schönheiten. In der Mitte erwartet uns neu interpretierter Caesar Salad, bei dem mich vor allem die Zartheit des Hühnchen fasziniert. Und unter dem Schachbrettmuster verstecken sich Landeier und Hühnerklein, das schön würzige Aromen mitbringt.
Frischer Lachs und eine Schlichtheit, die begeistert
Der Abend ist vorangeschritten, draußen ist es dunkel geworden, aber unsere Neugier auf die nächsten beiden Gänge ist ungebrochen. Dass Kümper nicht nur die aufwendigen, sondern auch die reduzierten Gerichte beherrscht, zeigt sich am Fang des Tages, dem Lachs. Eine fantastische Qualität und erneut das Spiel mit den Konsistenzen, die von knusprig bis samtig reichen. Davon hätte ich sofort noch einen zweiten Teller essen können. ;)
Gurke & weiße Schokolade im Dessert vereint
Mut muss man haben, dann wird er meistens auch belohnt. Was uns da im Restaurant Christopher’s aufgetischt wurde, habe ich zumindest in der Kombination noch nirgends gegessen. Ein Mix aus Baiser, weiße Schokolade, Creme, Dillblüten, Wachholder und den besagten Gurken so zu kombinieren, das ein harmonisches Aroma entsteht, ist schon ziemlich cool – chapeau! Das Dessert ist wunderbar leicht, cremig, knackig, süßlich und erfrischend.
Kein Hunger, aber Lust auf einen Drink?
Neben der hervorragenden Küche, ist die Auswahl an verschiedenen Weinen und die 130 Ginsorten das Aushängeschild des Restaurant Christopher’s. Wer also einfach nur ein gutes Glas Wein, einen Longdrink oder einen Cocktail genießen möchte, ist dank des Bistronomy-Konzepts herzlich willkommen.
Rote, weiße, alte, süße Weine – am besten ihr lasst euch einen tollen Wein empfehlen. Gleiches ist ratsam im Hinblick auf die vielen Ginsorten. Spannend sind vor allem die vielen deutschen Ginproduzenten, die auf der Karte stehen. Der große Rest ist ebenso nach dem Herkunftsland sortiert. Wer mit Gin nicht so viel anfangen kann: auch die restlichen Spirituosen sind keinesfalls von der Stange.
Fazit zum Restaurant Christopher’s
Das Restaurant Christopher’s wurde bereits mit 15 Gault-Milleau Punkten ausgezeichnet und glaubt man Branchengerüchten, so steht ein Michelinstern wohl in Aussicht. Auch abgesehen von diesen Auszeichnungen, hat uns das Restaurant Christopher’s schwerst begeistert. Für einen echt fairen Preis von 65 EUR wird euch kulinarisch so viel geboten, dass es mich wundern würde, wenn nicht jeder Gast freudestrahlend das Restaurant wieder verlässt. Und wie gesagt, wer nur auf einen Drink vorbei kommen will, ist genauso gern gesehen – also keine Scheu. Gibt es also einen Grund, euch die Location nichts ans Herz zu legen? Nein!
*Werbung | In Kooperation mit dem Restaurant Christopher’s
Auf Tripadvisor führt er die Liste der besten Restaurants in ganz Berlin an, auf Facebook hat er 5 Sterne, der „Knödelhimmel“, wie er beschrieben wird. Galileo berichtete kürzlich über den Laden in der Dunckerstraße 85, den es schon seit 2013 gibt, der heute immer noch für außergewöhnliche Begeisterung sorgt. Schon von weitem springt einem das Logo ins Auge, ein nicht ganz runder Ball, mit Gesicht, ein zusammengedrückter Mond, könnte man meinen. Es ist ein Häppie(s), der auf eine geschmackliche Reise Richtung Glück einlädt, wenn man sich darauf einlassen kann, Germknödel fernab von Österreichs Skipisten, Weihnachtsmarktständen oder bayrischen Wochen im Discounter zu essen.
Häppies – Germknödelrevolution im Helmholzkiez
„Wir sind nicht hip, wir sind einfach nett“, sagt Besitzerin Uli. Sie lächelt uns an, als sie uns eine hausgemachte Rhababer-Vanille Limonade bringt. Vielleicht ist genau dass ihr Erfolgsrezept: in einem Bezirk voll Gentrifizierung und laktosefreiem entkofeeinierten Latte-Macchiato muss man nicht hip sein, um sich abzuheben. Obwohl wir aus Einmachgläsern trinken, Limonade-Flaschen zu Blumenvasen umfunktioniert wurden, die Tische Europaletten und die Stühle Getränkekisten sind; obwohl Einrichtungsminimalismus auf Detailliebe trifft, ist Ulis Laden erfrischend anders.
„Häppies, weil wir Menschen glücklich machen wollen“,
sagt die Dresdenerin, die eigentlich aus der Werbung kommt.
Die Auswahl im Häppies ist klein, aber super kreativ
Die Auswahl ist überschaubar. Mit Kreide steht nicht nur das Tages-, sondern das komplette Angebot auf einer großen Schiefertafel. Angefangen haben sie mit 6, mittlerweile stehen 8 verschiedene Häppies auf der Karte. Häppies sind halb so groß, wie konventionelle Germknödel. Deshalb eignen sie sich sowohl als Snack zwischendurch und als Sattmacher. Nach Pflaumenmus, Mohn und Vanillesauce sucht man hier vergebens. Experimentell liest sich das Angebot, kreativ und anregend, für alle Sinne.
Die Speisen und Getränke im Häppis
Die Häppies sind vegan oder vegetarisch. Wir entscheiden uns für Sophia, Bärbel, Ben und Frauke. Die Namen sind nicht zufällig gewählt. Uli hat ihren Laden durch Crowdfunding finanziert. Einige Knödel tragen den Namen eines Unterstützers, andere den ihres Schöpfers. Auf Sophia sind wir deshalb besonders gespannt: kreiert und benannt nach der „Vegan Queen“ Sophia Hoffmann fragen wir uns, wie Misopilze, Schokoladenpfeffer, Tahini-Petersilien-Pesto und Rote Bete zusammen passen sollen.
Sophie Hoffmann, Autorin des Buches Vegan Queens, und ihr selbst kreiertet veganer Germknödel „Sophia“
Während wir warten, schauen wir uns ein wenig um. Der Laden ist sehr klein, hat ein wenig Imbisscharakter, aber auf eine gemütliche Art. Kinder scheinen die Knödel genauso zu lieben, wie ihre Eltern, vor dem Laden auf dem Bürgersteig sind kleine Straßenkreide-Häppies gemalt, Touristen stärken sich, genauso wie Studenten und Pärchen.
Bärbel, Ben, Sophia & Frauke – Wie schmecken die Knödel?
Als erstes bringt Uli uns Bärbel und Ben. Optisch übertreffen sie unsere Erwartungen um Längen. Liebevoll angerichtet, mit einer kleinen Salatbeilage und Topping warten die vegetarische Bärbel, die Uli als „Dauerbrenner“ vorstellt und der vegane Ben auf unseren Geschmackstest.
Bärbel ist mit Ziegenkäse, Honig und Walnüssen gefüllt und wird mit Rucola-Cashew-Pesto serviert. Der Geschmack lässt sich schwer definieren, weil die Zusammensetzung so außergewöhnlich ist. Die natürliche Frische des warmen Hefekloßes ist die ideale Basis für das cremige Pesto und die intensiv-deftig, leicht süß-herbe Füllung. Bei jedem Biss hat man das Gefühl, eine neue Zutat herausschmecken zu können.
Links im Bild ist „Bärbel“ mit Frischkäse-Walnuss-Füllung, rechts im Bild ist Knödel „Ben“ mit einer Massaman-Curry-Tofu-Füllung
Auch Ben überrascht uns, mit seiner Curry-Tofu-Füllung auf Mango-Kokos-Soße und Erdnuss-Crumble. Der erste Biss erinnert an ein vietnamesisches Curry, aber ohne Reis, und irgendwie anders. Beim zweiten Biss denkt man an Erdnussbutter, besonders crunchy. Der Geschmack ist sehr intensiv und genauso wie bei Bärbel eine Komposition, die den Geschmacksnerven bis dato fremd war. Wir müssen grinsen, beim Essen, weil die Häppies wirklich glücklich machen.
Uli – Die Mama der Häppies
Während Uli uns Sophia bringt, erzählt sie, dass sie die Häppies gerne wie ihre Kinder beschreibt. Alle irgendwie ähnlich, aber doch grundverschieden und jeder auf seine Art besonders. Dass Uli liebt, was sie macht und die Philosophie ihres Ladens lebt: Menschen glücklich zu machen, spürt man vollkommen. Alles an Häppies ist echt und ein bisschen anders, als wir es gewohnt sind.
Der Name Häppies kommt nicht von ungefähr – die freudestrahlende Inhaberin Ulrike Marschner
Nach Ben und Bärbel glauben wir, nicht mehr überrascht werden zu können. Sophia ist pink und schafft es, mit hellgrüner Tahini-Pesto-Haube trotzdem natürlich auszusehen. Er ist der herzhafteste und kräftigste Knödel, den wir bisher gegessen haben: mit intensivem Rote-Bete Nachgeschmack und dem pinken Sesam gefällt er mir nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich am besten. Eine aromatische Würze wechselt sich mit pikanter Schärfe, nussiger Frische und erdig-herbem Geschmack ab. Kreative Küche as it’s best!
Das ist „Sophia“ mit Misopilzen, Schokoladenpfeffer, Tahini-Petersilien-Pesto und Roter Bete
Rhababertraum auf Knödel-Basis
Zum Abschluss möchten wir noch einen der beiden süßen Knödel probieren. „Mein Lieblings-Häppie seit fünf Jahren“, sagt Uli, als sie uns Frauke bringt: ein Rhababer-Knödel mit weißer Schokolade, Minze und Limetten mit Pistazien-Topping. Er wird warm serviert und die weiche Füllung läuft beim Aufschneiden in den Rhababer-See. Der leicht säuerliche Rhababer-Geschmack wird von der Süße der Schokolade aufgefangen, die Frische der Minze schmiegt sich an das fein-buttrig-nussige Aroma der Pistazien. Wir verstehen, warum Frauke vermisst wird, wenn die Rhababer-Saison zu Ende ist.
Der Germknödel in süß: „Frauke“ ist gefüllt mit weißer Schokolade, Minze, Rhabarber und Pistazien
Fazit zum Häppies
Nach dem Essen sind wir nicht nur angenehm gesättigt, sondern auch tatsächlich glücklich. Häppies überrascht auf eine faszinierende Art und ist definitiv einen Besuch wert! Ob als Snack oder als vollwertige Mahlzeit, ob süß oder herzhaft, warm oder kalt, die multikompatible Germknödel-Basis erfüllt Wünsche, von denen man vorher nicht wusste, dass man sie hat, weil derartiges noch nicht geschmeckt wurde.
Zwischen 3,90€ und 4,50€ kostet ein Häppie, was günstig ist, für das, was man bekommt. Der Service ist ebenfalls sehr nett, wie das gesamte Konzept des Ladens. Häppies beweist, dass nett nicht negativ konnotiert sein muss, sondern glücklich macht, wenn es echt ist. Wir sind begeistert, vom Knödelhimmel in der Dunckerstraße 85.
Muss ein gigantisch großes Hofbräuhaus mitten in Berlin stehen? Ja, es muss anscheinend. Denn schaut man sich die Schlangenbildung im Eingangsbereich an, ist klar, dass die Macher des „Hofbräu Berlin“ alles richtig gemacht haben.
Bayern und die bayerische Kultur ist nicht nur im Ausland ein Exportschlager sondern auch Mitten in Berlin. Obwohl sicherlich ein nicht zu unterschätzender Anteil der Besucher eben aus jenem Ausland kommen, in dem die bayrische Kultur zahlreiche Fans hat.
Wer das Hofbräu Berlin betritt, den erwartet das deutsch-bayrische Komplettpaket – literweise frisch gezapftes Bier (0,5 l „Hofbräu Berlin“ kostet 4,90 EUR), deftige Mahlzeiten und eine ausgelassene Feierlaune.
Deftige Küche im Hofbräu Berlin
Gut, ich muss an dieser Stelle sicherlich nicht erwähnen, dass Fans der fleischlosen leichten Kost nicht unbedingt auf ihre Kosten kommen. Obwohl…ein „normaler“ Salat steht neben den Fleischsalaten auch auf der Speisekarte.
Angefangen vom bayrischen Frühstück mit ein Paar Weißwürstl und einer Brez’n (5,90 EUR), einer deftigen Brotzeit mit dem beliebten Obazda, Hax’n, Brathendl, Schweinsbraten, Apfelstrudel, Kaiserschmarrn – das Hofbräu bietet zahlreiche beliebte Klassiker der bayrischen sowie österreichischen Küche an.
Einen Berlin Klassiker gibt es aber auch. Neben Wiener Würstl (6,90 EUR), Rostbratwürstl und Weißwürstl steht die „Hofbräu Currywurst“ (8,90 EUR) in einer etwas abgewandelten Form mit Süßer-Senf-Currysoße auf der Speisekarte.
Trotz des Massenbetriebs überzeugt das Hofbräu Berlin mit einem schnellen, freundlichen Service und einem qualitativ gutem Angebot an Speisen bzw. Fleisch, das aus der hauseigenen Metzgerei stammt. Für Stimmung sorgt Live-Musik am Abend und durch die langen Bierbänke bietet sich das Hofbräu Berlin perfekt für größere Gruppenausflüge an.
Fazit: Wer eine deftige Küche mag und Oktoberfest-Stimmung in Berlin erleben möchte, ist im Hofbräu Berlin genau richtig aufgehoben.
Das heimlichTreu in Berlin Mitte liegt gut versteckt in einem Hinterhof und begrüßt uns im Abenddunkel mit Kerzenschein und Laternen. Drinnen angekommen machen wir es uns an einem der schönen Tische gemütlich und genießen die entspannte Atmosphäre, die hier in der Luft liegt. In unseren kulinarischen Abend starten wir dann mit einem fruchtigen Vanille-Bergamotte-Mandarinen-Soda (5,00 Euro) und einem alkoholischen und wirklich feinen Aperitif, dem Heimlich Vorweg (9,00 Euro). Dazu gibt es außerdem einen Korb mit dreierlei hausgemachtes Brot (französisches Baguette, italienisches Focaccia und deutsches Malz-Honig-Brot) und geschlagener Maldon-Butter.
Leckere Drinks und Brot mit geschlagener Butter
Wie immer häufiger in Berlin sind die Gerichte hier für das „Sharing Prinzip“ angelegt. Die Speisen kommen in die Mitte des Tisches und man kann seine Teller nach Gusto befüllen und alle Leckerbissen teilen. Natürlich ist das kein Muss, ich allerdings kann ich es nur empfehlen – so hat man einfach mehr davon!
Kleine Karte – tolle Speisen im heimlichTreu
Nun werfen wir aber mal einen Blick in die Karte: recht klein und übersichtlich – eine Handvoll Vorspeisen, Hauptspeisen und Beilagen sowie ein Dessert. Das spricht doch schon einmal für gute Qualität und klingen tun die Gerichte definitiv höchst appetitlich! Wer sich da nicht so recht entscheiden kann, hat auch die Möglichkeit die Heimlich Offer zu bestellen. Die gibt es mittlerweile ab zwei Personen und bringt dir von jedem Gericht ein bisschen was auf den Tisch. Klingt nicht schlecht, was?
Wir aber entscheiden uns bei den Vorspeisen erst einmal für Pecorino-Käse mit Pilzen und Portulak-Salat sowie Rotgarnelen mit Salzcrumble und Kokos (beide 17,00 Euro). Beide Gerichte schmecken einfach absolut lecker, sind toll gewürzt und schön aromatisch. Wir mampfen fröhlich vor uns hin und genießen unseren Abend.
Vorspeise: Pecorino-Käse mit Pilzen und Portulak sowie Rotgarnelen mit Salzcrumble und Kokos
Genießen kann man hier wirklich gut: die Stimmung ist entspannt, die Einrichtung modern-schick und gleichzeitig etwas rustikal und gemütlich, die selbstgebauten Tische sind mit hübschen Blumen verziert, im Hintergrund läuft passende Musik und man kann sich einfach wunderbar zurücklehnen und das feine Essen genießen. Übrigens gibt es auch einen total schönen und liebevoll hergerichteten Garten mit vielen Sitzplatzen, einer Lagerfeuerstelle und einer Bar – da lohnt sich ein Besuch an einem lauen Sommerabend garantiert auch!
Heilbutt, Birne und ein feiner Tropfen Wein
Weiter geht es mit unseren Hauptgängen: Heilbutt mit Muscheln und Tinte (21,00 Euro) landet auf dem einen und Birne, Sellerie und Stroh (15,00 Euro) auf dem anderen Teller. Dazu gibt es als Beilage außerdem eine Schale mit Aubergine, Pak Choi und Bonitoflocken (also Flocken aus einem getrockneten und geräucherten Bonito-Fisch – und Achtung, Special Effect: durch die Wärme bewegen sich die Flocken noch und schwanken freudig auf dem Gemüse hin und her) und als zweite Beilage mit Sepia-Tinte gefärbte Pasta und Oliven (beide 6,00 Euro). Die Gerichte die da in der Mitte unseres Tisches stehen sehen einfach schon mal unfassbar gut und schick aus. Wir schaufeln uns von allem etwas auf unsere Teller und sind wirklich begeistert: die Hauptgerichte sind super lecker, toll zubereitet und spannende Geschmackskombinationen. Die süße Birne mit den herzhaften Saucen und dem eher deftigen Sellerie ist eine wirklich tolle Aromenmischung und der Heilbutt ist wunderbar zart. Die hausgemachten und geschmacklich intensiven Nudeln passen toll dazu und auch die würzige Aubergine und der Pak Choi zusammen mit den Bonitoflocken sind nochmal eine weitere spannende Komponente für unser Gesamterlebnis. Wir sind hellauf begeistert und lassen es uns schmecken. Dazu gibt es außerdem noch eine Flasche Vino: Sauvignon Blanc Fumé von Mosbacher aus der Pfalz – ein köstlicher Tropfen!
Heilbutt mit Muscheln und TinteBirne mit Sellerie und StrohLeckere Speisen und guter Wein
Das schöne heimlichTreu gibt es mittlerweile übrigens seit knapp einem Jahr. Und natürlich hat auch der Name eine gewisse Bedeutung: das „heimlich“ steht zum einen für die versteckte Lage und zum anderen für die heimelige Wohnzimmer-Atmosphäre, das „Treu“ steht für den Wert, der hier alle verbinden soll. Kein schlechter Name: wir mussten wirklich etwas suchen, bis wir das Restaurant gefunden hatten, fühlen uns nun aber wirklich sehr heimelig und treu bleiben wir auch, denn wir kommen mit Sicherheit mal wieder hier vorbei.
Der süße Abschluss
Last but not least gönnen wir uns nun auch noch das Dessert aus den Hauptelementen Haselnuss, Cranberry und Schokolade (18,00 Euro). Es ist empfohlen für zwei Personen und erfreut uns mit Eis, Crumble, Küchlein, Mousse und Saucen. Dazu gibt es außerdem ein Glas feinen Portwein. Alles in einem: wirklich lecker und ein runder Abschluss. Wir sind satt und überaus glücklich!
Zum leckeren Dessert gönnen wir uns einen Portwein
Doch weil wir uns hier so wohl fühlen, geht es nach dem Dessert noch nicht heim, sondern erst noch an die schicke Bar, an der wir uns noch einen Heimlich Sour (12,00 Euro) gönnen. Und der Drink hat es voll und ganz in sich: tolle Zutaten und hochwertige Spirituosen, liebevolle Zubereitung und eine super Mischung. Da ist der gute Drink schneller ausgetrunken als uns lieb ist! Achja: früher war in dem Gebäude übrigens eine Kosmetikfabrik für die DDR. In Anlehnung daran werden die Cocktails und Sodas hier deswegen wie eine Art Parfum kreiert und mit spannenden und aromatischen Zutaten versehen. Entwickelt werden diese in Kooperation mit Arnd Henning Heissen, einem der bekanntesten deutschen Cocktailmixer und Barchef im Berliner Ritz Carlton. Es lohnt sich also auf alle Fälle sich hier den ein oder anderen Drink zu gönnen.
Fazit
Das heimlichTreu hat uns auf ganzer Linie überzeugt: entspannte und gemütliche Atmosphäre mit Wohnzimmer-Flair, wunderbares Essen und tolle Drinks und super Service. Wir haben uns wirklich rundum wohl gefühlt und können euch nur empfehlen die Location selbst einmal auszusuchen!
Das heimlichTreu liegt versteckt in einem HinterhofGemütlicher Innenraum im heimlichTreuMalz-Honig-Brot, Focaccia und Baguette mit geschlagener ButterSchon die Vorspeisen haben wunderbar geschmecktPecorino-Käse mit Pilzen und PortulakRotgarnele mit Salzcrumble und KokosHauptspeisen: Heilbutt mit Muscheln und Tinte sowie Birne mit Sellerie und StrohHier wird das Essen genüsslich geteiltEine Komposition aus Haselnuss, Cranberry und SchokoladeAn der Bar kann man köstliche Drinks genießen ud beim Mixen zusehenZum Abschluss gab’s einen Heimlich Sour