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Fete de la musique: Die Feier zum längsten Tag des Jahres

Wie schon in den Vorjahren war der 21.6. fest als Mädelsabend eingeplant. Es wurde ein schöner Abend in Berlin, an den wir uns noch länger erinnern.

Ein kurzer Rückblick: Vor zwei Jahres saßen wir zusammen am Wasserturm im Prenzlauer Berg und haben mit (geschenktem) Champagner auf den Sommeranfang angestoßen. In 2012 waren wir auf dem RAW Gelände und hörten verschiedensten Bands und einer Trommlergruppe zu.  Das Wetter war damals eher so-la-la.

In diesem Jahr aber strahlte die Sonne mit uns um die Wette und der Plan war die Fete de la musique in Friedrichshain und Kreuzberg zu verbringen. Mareike und Judith trafen sich bereits um 16 Uhr und starteten gut gelaunt in den Nachmittag. Erst am RAW Gelände, dann mit einem kurzen Abstecher zur Rummelsburger Bucht, um den Klängen von Damian Davis zu lauschen (der leider krankheitsbedingt absagen musste).

Um kurz vor acht trafen wir uns in der Revaler Straße und starteten an der Ecke vor dem Späti, um uns mit den neuesten News der letzten Tage upzudaten. Hier machten wir nach einiger Zeit unser Schnappschuss des Sommers. Nach einem Bier, ging es mit musikalischer Untermalung weiter zum Burgeramt. Mehr als „einfach nur lecker“ fällt mir nicht ein, außer: wir waren danach gut gestärkt und die Wartezeit auf das Essen hat sich gelohnt.

Danach war es Zeit den Stadtteil zu wechseln: es ging weiter nach Xberg. Die Fahrt auf dem Fahrradgepäckträger war abenteuerlich…das hab ich echt ewig nicht gemacht :-) . In der ersten Bar trafen wir zufällig Freunde, denn Berlin ist manchmal ein Dorf. Zum Abschluss landeten wir in der Kirk-Bar und hatten noch was zu lachen. Merke: Man sollte lieber nicht so laut, über das gute Aussehen englischsprechender Männer reden, bevor man nicht 100% sicher ist, dass diese kein Deutsch können. Und es sollte nicht peinlich sein, wenn sie das Missverständnis dezent auflösen und durch eine freundliche Geste zu verstehen geben, dass sie doch Deutsch können und jedes Wort gehört haben. Was das im Detail heißt, soll hier nicht verraten werden, aber wir werden uns immer daran erinnern.

re:publica 13 – Review eines Newbies

Dieses Jahr fand vom 06.-08.05. die re:publica in der Station-Berlin statt und ich war erstmalig mit von der Partie.

Die re:publica startete 2007 als überschaubares real-life-Bloggertreffen mit 700 Gästen und mauserte sich über die Jahre hinweg zu einer der Konferenzen im Bereich soziale Medien und digitale Gesellschaft. Etwa 5.000 Leute waren, neben mir, ebenfalls dort. Das diesjährige Thema „in/ side/ out“ widmete sich der Zusammenführung von digitaler und analoger Welt. Die Grenzen der beiden Welten sollten miteinander verschmolzen werden – digitales wurde ins analoge überführt und umgekehrt.

re:pSeiteublica 2013 – Meine Erfahrungen & Tipps

Wie gesagt, war es das erste mal, dass ich daran teilnehmen konnte und so war ich voller Erwartungen und mit ganz viel Vorfreude. Diese wurde jedoch gleich zu Beginn erstmal gebrochen. Denn das erste, was ich sah war eine mega lange Menschenschlange, die sich über den kompletten Innenhof der Station erstreckte. Aber es ist wahrscheinlich wie bei der Geburt eines Kindes, wenn es dann so weit ist, sind die Schmerzen von davor vergessen. Alles gut also.

Der erste Tag startete mit Gunter Dueck – meinem persönlichen Superstar – und seinem Vortrag „Aufruf zum metakulturellem Diskurs“. Ich mag seine philosophisch angehauchten Vorträge ungemein gerne. Seine Art zu reden hat etwas leicht zerstreutes und er bringt eine gewisse Situationskomik mit – mag nicht jeder, aber ich finde es entzückend.

Mein zweites persönliches Highlight war der Vortrag „10 Vorschläge die Welt zu verbessern“ von Felix Schwenzel. Ich wählte diese Session eher zufällig aus, ohne zu wissen, dass Schwenzel zu den Speakern der re:publica gehört.. das Glück ist mit den Dummen, heißt es ja so schön. ;) Umso begeisterter war ich am Ende.

Schwenzels nicht ganz ernst gemeinte Weltverbesserungstipps trugen nicht nur zu Erheiterung bei, auch wenn es im ersten Moment so wirkt. Tatsächlich erzählte er z.B. dass nur 36% des Plastikmülls recycled werden, der Rest wird verbrannt. Oder: ein Apfel aus Neuseeland hat den gleichen CO2-Fußabdruck wie ein Apfel aus Deutschland, wenn man zum Einkaufsort mit dem Auto fährt. Und: mehr Menschen leiden an Übergewicht als an chronischen Hunger. Er brachte zumindest mich mit seinem Vortrag dazu, mal über gewisse Dinge stärker nachzudenken. Die Zeit in der wir leben ist extrem schnelllebig und sicherlich müsste man sein Tun und Handeln ständig hinterfragen – ich persönlich tue das jedoch nicht. Umso dankbarer bin ich solchen Vorträgen, die mir dann die übergeordneten Themen wieder in Bewusstsein führen und mich mit ein wenig Abstand betrachten lassen. Aber schaut selbst:

Neben einer Fülle von weiteren tollen Vorträgen (ja, nicht alles war super, es gab auch Vorträge, die zumindest aus meiner Sicht nicht ganz so der Kracher waren), kann man auf der re:publica zwischen den Sessions, abends beim Bier trinken oder auf den Side Events ganz viele tolle Menschen kennenlernen. Einige kommen auch nur auf den Vorplatz, sitzen und quatschen den ganzen Tag mit Leuten, ohne zu den Sessions zu gehen. Es ist ein eben großes Klassentreffen. Was mich an solchen Events auch immer freut, ist, dass dort die ganzen Nerds und Freaks unter sich sind und ich mittendrin. Jeder versteht mich, wenn ich mit irgendwelchem Digital-Vokabular um mich werfe und, vielleicht nicht alle, aber doch die meisten teilen meine Leidenschaft für die digitale Kommunikation. Total toll.

Es gab sogar WLAN, dass eigentlich echt stabil war. Da könnte sich übrigens die dmexco, die Digital-/ Online-Messe, mal ein dickes Stück von abschneiden.. Leere Akkus brauchte man auch nicht befürchten, weil man sich Ladegeräte an der simyo Power Station holen konnte.

Ich bin gespannt aufs nächste Jahr, wenn ich dann mit etwas weniger Aufgeregtheit und mehr Orientierung zu den Sessions gehen kann.

Berliner Nächte – Die Zweite

Eigentlich dachten wir der Abend der letzten Woche sei nicht so schnell zu toppen.. aber weit gefehlt.

Angefangen hat es zu Sechst in der Kirk Bar in Kreuzberg am Schlesischen Tor. Eine tolle Bar, die neben gutem Alkohol auch einen Kamin zu bieten hat. Die Atmosphäre ist wirklich sehr gemütlich, man kann sich stundenlang unterhalten und obwohl es eine Raucherbar ist, kommt nicht das Gefühl auf, sich zu späterer Stunde durch Rauchschwaden kämpfen zu müssen.

Danach sind wir zu Viert in Richtung Kotti gelaufen, um ins Monarch zu gehen. Den Eingang des Monarchs findet man eigentlich nur, wenn man ihn kennt. Ein kleiner unscheinbarer Treppenaufgang, versteckt von einer kunterbunt bemalten Tür, führt in die Location mit direktem Blick auf den Kotti. Wir haben getrunken, getanzt, gekickert und nach einer kleinen Döner-Stärkung ging es zu Zweit weiter.

Im Festsaal Kreuzberg war an dem Abend ein ganz besonderes Event. Muschi Kreuzberg und Mit Vergnügen haben nämlich die 50 schönsten Rapper der Stadt zusammengebracht. Als wir ankamen, war zwar schon alles vorbei, aber wir sind dennoch kurz rein. Was an sich auch schon wieder irgendwie lustig war. Wir gingen auf eine Veranstaltung als eigentlich schon alles zu Ende ist. Nun gut,  Grund dafür war eigentlich, weil mein Musikherz dem HipHop gehört und ich mir erhoffte Marteria oder einem der anderen Künstler über den Weg zu laufen. Irgendwann kam Visa Vie (16bars.de) mit einem Kameramann und Micro auf uns zu, um unseren Eindruck vom Abend einzuholen. Leider mussten wir sie enttäuschen, denn die Auftritte hatten wir ja verpasst. Sie sagte uns dann auch, dass Marteria nicht mehr da sei. Kurze Zeit später beschlossen wir deshalb dann auch nach hause zu gehen, denn mittlerweile war es etwa 5 Uhr morgens und wir entsprechend müde. Ab aufs Rad und los gings – ürbigens das erste Mal dieses Jahr, dass wir wieder mit unseren Rädern durch die Nacht tourten. Aber, dass sollte es nicht gewesen sein..

Während der Fahrt kam uns irgendwann die Idee dem Berghain noch einen Besuch abzustatten. Eigentlich wollten wir nur mal gucken.. aber ehe wir uns versahen, standen wir in der Schlange, die zu der Zeit wieder sehr überschaubar war. Man muss dazu sagen, dass keiner von uns regelmäßiger Gast des Clubs ist. Wir sind fest davon ausgegangen, dass wir eh nicht reinkommen würden und wollten uns nur einen Spaß daraus machen, in der Berghain-Schlange zu stehen. Doch auf ein Mal war sie da, die Tür zum Pilgerort vieler Elektro-Liebhaber aus der ganzen Welt. Der eine Türsteher schaute uns fragend an und hielt dabei zwei Finger hoch, wir nickten. Er ging zu Sven Marquardt.. das ist dieser berühmt-berüchtigte Türsteher, der neben beeindruckenden Tätowierungen im Gesicht übrigens auch ein toller Fotograf ist. Er schaute kurz zu uns rüber, nickte und dann ging es ganz schnell.

Rein, Tasche durchsucht, Jacke abgetastet, Eintritt bezahlt und einen eindringlichen Hinweis „Bitte keine Fotos machen!“ erhalten. Wir konnten es selbst kaum glauben, war es doch nur eine Schnappsidee, die wir da hatten. Aber spontan ist ja eh immer am besten und so liefen wir die Treppen hoch, vorbei an der ersten Tanzfläche, weiter in die Panoramabar. In mitten von Menschen, so unterschiedlich wie die mittlerweile verblassten Sterne am Himmel, bahnten wir uns den Weg zur Bar, holten uns eine Cola und RedBull und tanzten in den Morgen. Die großen Fabrikfenster waren mit Rollos verschlossen, aber kleine Lichtschlitze verrieten uns, dass es immer heller wurde.

Auch wenn das Berghain durch die viele PR mittlerweile etwas als Touri-Schuppen verschriehen ist, so herrscht dort trotzdem eine besondere Atmosphäre. Es ist einfach toll um 7 Uhr morgens mit unheimlich vielen anderen Menschen den Bass zu spüren und in einem abgefuckten Gebäude in Berlin zu tanzen. Wären da nicht die „Kopfschmerzen wie ein Rathaus“ gewesen, wir wären wohl noch einige Stunden dort versackt.

Kunst am Sonntag

Seit Wochen hing an unserer Bürotür eine Edgar-Postkarte. „Im weißen Licht“ stand drauf und ein das Gesicht einer Skulptur lächelte von der Karte. Die Botschaft dahinter: Die Skulpturen aus der Friedrichswerderschen Kirche aus Berlin werden in der Neuen Nationalgalerie ausgestellt, bevor sie für eine Weile im Archiv verschwinden, weil die Kirche Ende 2012 vorläufig geschlossen wurde. So entstand die Idee, dass wir uns diese Ausstellung anschauen wollten.

Am ersten Sonntag im April war es soweit: wir fuhren bei strahlendem Sonnenschein zur „Neuen Nationalgalerie“, um den Nachmittag mit Kunst zu füllen.

Durch die Sonne erstrahlten die Skulpturen, die in der oberen Etage ausgestellt waren, in einem ganz besonderen Licht. Dieses zauberte einen besonderen Glanz auf die Objekte. Zwei Marmor-Skulpturen haben mir besonders gefallen: „Ruhendes Mädchen“ und „Nereide“. Durch das kleine Prospekt habe ich etwas über die Berliner Bildhauerschule erfahren, so dass ich nicht nur schöne Skulpturen gesehen, sondern auch noch etwas gelernt habe ;-) .

Im unteren Teil der Neuen Nationalgalerie wurde die Ausstellung „Der geteilte Himmel“ gezeigt. Es war eine Sammlung verschiedenster Werke aus den Jahren 1945-1968. Hier haben mir besonders die Pop-Art Bilder angetan und ein Künstler, der große farbige Formen auf die Leinwand brachte. Am coolsten jedoch war ein kleiner Raum, in dem eine Lichtinstallation aufgebaut war. Hätte die Ausstellung nicht bald geschlossen, hätte ich Stunden dort sitzen und entspannen können.

Alles in allem war es ein schöner Nachmittag inmitten verschiedenster Kunstwerke.