Schlagwort-Archive: Franzose

La Cantine d’Augusta – Wein, Käse und ganz viel Authentizität

Ein kleines Stückchen Frankreich lässt sich in der Langenscheidtstraße in Schöneberg finden. In dem gemütlichen Lädchen mit bunten Stühlen und Tischen im Außenbereich, wartet ein kleines Paradies für alle Wein und Käse Fans. La Cantine d’Augusta, zu Deutsch Die Kantine von Augusta, wurde 2016 von Sebastien Gorius eröffnet. Der Name des Restaurants wurde von Sebastiens Großmutter Augusta inspiriert. Sie ist die Frau gewesen, durch welche Sebastien seine Liebe zur französischen Küche gefunden hat und ihm dabei das ein oder andere Geheimrezept mit auf den Weg gegeben hat. Er beschreibt seine Wein- und Käsebar als eine Art Hommage an sie. Zu finden ist Augusta jedoch nicht nur im Namen des Ladens, sowohl in der Speisekarte als auch an den Wänden ist Augusta abgebildet.

Bienvenue à la Cantine d’Augusta

Als wir am Freitagnachmittag die Wein- und Käsebar betreten, werden wir rasch mit einem herzlichen „bonjour“ begrüßt. Der vordere Teil des Geschäfts wird durch einen Tresen getrennt. Auf der einen Seite befinden sich Sitzgelegenheiten, von dort aus kann man einen perfekten Blick auf das Geschehen der anderen Seite des Tresens genießen. Dort werden Weine geöffnet, Gläser befüllt, Brot gebacken und Käse verkauft. Nebenbei wird ganz gelassen auf Französisch konversiert. Es herrscht eine angenehme Stimmung zwischen den Mitarbeitern und Gästen, sodass man fast schon das Gefühl bekommt, jeder der den Laden betritt sei hier Stammkunde.

Käseplatten und offene Weine

Im hinteren Bereich teilt sich ein Paar ein Käsefondue mit frischem Brot und Weißwein. In der Karte alle Käseplatten und Fondues mit Weinempfehlungen gekennzeichnet. Für uns stellt Sebastien eine Käseplatte mit acht verschieden Käsesorten zusammen. Von mild bis intensiv ist alles mit dabei. Bergkäse, Ziegenkäse, Brie und vieles mehr, Sebastien kann uns zu jedem einzelnen etwas berichten. Woher er stammt, was ihn besonders macht und in welcher Reihenfolge man den Käse am besten verspeist. Dieses Wissen stammt nicht zuletzt daher, dass in der Cantine d’Augusta nicht mit Großhändlern zusammengearbeitet wird, sondern mit kleinen Herstellen, die Sebastien allesamt persönlich ausgewählt hat.

Zu unserer Käseplatte probieren wir zwei der offenen Weißweine, einen Sauvignon und ein Chardonnay. An offenen Weinen stehen je sechs rote und sechs weiße zur Verfügung. Flaschen können natürlich auch bestellt werden. Fun Fact: Wenn Sebastien für eine Woche nur einen einzigen Wein servieren dürfte, dann würde er sich für den Les Côteaux Sous la Roche aus der Region Santenay entscheiden.

Fazit La Cantine d’Augusta

Mal eben aus der Käseauswahl 150g seines Lieblingskäses bestellen, sich im Winter mit Freunden ein Fondue teilen oder im Sommer einen kalten Weißwein oder Spritz auf der Terrasse genießen. La Cantine d’Augusta überzeugt durch seine authentische Art, die frische Zubereitung von Backwaren und das Knowhow auf dem Wein- und Käsegebiet. Die liebe zu Frankreichs Produkten und seiner Küche spürt man beim Betreten des gemütlichen Ladens und erkennt die Liebe zum Detail im Umgang mit den Gästen und den Produkten. Wir sagen: au revoir und à bientôt! (Auf Wiedersehen und bis bald!)

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Gelassen und authentisch
Preisniveau | Wein 0,1 ab 4 EUR, Fondue zwei Pers. 19,50EUR
Besonderheiten | Ausgezeichnete Kenntnisse vom Wein und Käseangebot

KONTAKT
Haltestelle |
U Kleistpark
Öffnungszeiten | Mo-Sa: 10:00 bis 19:30 Uhr, So: Geschlossen
Online | https://www.lacantinedaugusta.com/

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Das VOLK in Mitte – Austern, Seafood & französische Bistroküche

Nimm dir Zeit und ein gutes Buch und geh ins VOLK, direkt gegenüber vom Weinbergspark. Ignoriere den Lärm der Brunnenstraße. Nimm den Platz am Fenster, oder, an lauen Sommerabenden, setze dich draußen an einen der wenigen Tische.

Unbedingt im VOLK probieren: Austern

Oliver wird dich willkommen heißen und dir das Menu zeigen. Bestelle einen Wein, zu deinem Gericht wird Weißwein passen, versuche den Pouilly-Fuissé Art Minéral aus der Bourgogne. Auch wenn du keine Austern magst, oder sie noch nie versucht hast, bestelle auf jeden Fall zwei Austern zu Beginn. Margaux wird dir ihre Herkunft erklären, und was sie auszeichnet.

Marennes Oléron z.B. schmeckt intensiver, kommt von einer kleinen Farm, Familienbetrieb. Die deutlich größere vom „OysterKlub“ kommt von der La Rochelle zugewandten Seite der Ile d´Oléron, festeres Fleisch, weniger „Meer“. Du nimmst etwas Essig mit feinen Zwiebelchen dazu, die Säure ist genau, was es braucht. Während Margaux deinen ersten Gang – Parmesansuppe – ja, Margaux kocht im VOLK alles ganz allein – zubereitet, schau dir die Leute an, die vorbeigehen. Häng deinen Gedanken nach, vielleicht war der Tag lang oder die Woche. Der Geschmack der Austern, die Muschelschalen erinnern dich an – Meer?

Die Suppe ist fein, ausgewogen, besonders. Nicht, was du erwartet hast. Weniges zartes Gemüse, ganz leicht. Pfeffer. Gut! Vielleicht ein Rezept von Margauxs Mutter, der Chefin im Les petites Sorcières in Paris? Du findest ein Schwarzweißfoto von ihr und der kleinen Margaux im Regal zwischen den Weinflaschen.

Nicht nur Austern – Das VOLK in Mitte ist ein kleines Seafood-Paradies

Hoffentlich hast du auch die Langustinen bestellt, mit ihrem „jungfräulichen Dressing“. Zugegeben, sie werden deinen Appetit eher noch befeuern, ihr Fleisch füllt kaum drei Gabeln. Aber der Geschmack ist wieder ganz besonders, er passt zum Abend und sollte nicht fehlen. Iss dich nicht satt am Brot.

Oliver schenkt dir nach, ein guter Moment, um das Gespräch zu suchen und ein wenig zu plaudern. Was war hier vorher drin? An Austrian restaurant? Haha. And you´re from…oh, NY – how do you know Margaux? A Techno Party? Interesting… Frag Oliver nach seinem Alter Ego (The horrorist).

Nun musst du dich ganz auf den nächsten Gang konzentrieren, er wird dir munden – Shrimp á la Florentine, ein willkommenes Arrangement aus auf den Punkt gebrachten Garnelen auf Blattspinat und pochierten Tomaten. Das Beste ist der Weißweinsud, wieder Zwiebelchen, du möchtest den Teller erneut befüllen lassen, mehr von diesem Sud, bitte, und noch mehr Wein…. Margaux lächelt wissend, reicht dir Polenta, die auch nicht so schmeckt, wie du es kennst, sondern angenehm rösch, fein angebraten, nach – Butter? Lass dir Zeit, den Geschmack zu entdecken.

Zum Ende ein Teller mit Rhum Baba hin. Nie gehört, nie gesehen, probier mal – sehr süß, ungewöhnlich, was ist das? Auf jeden Fall viel Rum. Auf jeden Fall anders.

Ein ungewöhnlicher Abend im VOLK. Und das in Mitte?? Scheint so.
Vergiss dein Buch nicht.

PS: das in der Polenta – das war Trüffelöl.

Wäre diese Bar ein Soundtrack

The Cure – The Funeral Party
Zaz – Tous les cris les SOS
Brahms – Symphonie No.4 in E minor, Op.98: 2.Andante moderato
Craig Armstrong – Let´s go out tonight
Jean Leloup – 1990
Celine Dion – Pour que tu m´aimes encore
Duran Duran – The chauffer – 2009 Remastered
Beethoven – Symphony No.5 in C minor Op.67: 1.Allegro con brio
Moderat – A new error
White Lies – Tokyo

GOOD TO KNOW
Atmosphäre
| Moderne Einrichtung, ein Hauch Frankreich, Holzmöbel, Außenplätze vorhanden
Preisniveau | Austern ab 2,50 EUR, Seafoodgerichte ab 8,50 EUR, Lunchmenü
Besonderheiten | Austern, jede Menge Austern & Seafood

KONTAKT
Haltestelle | U Rosenthaler Platz
Öffnungszeiten | Di-Sa: 12.00-23.30 Uhr
Online | Facebook

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Fotos: Nadja von Prümmer

Gute französische Küche im La Cocotte

Leider gehe ich viel zu wenig in Charlottenburg-Wilmersdorf oder Schöneberg essen. Das liegt nicht an der weniger interessanteren Gastroszene sondern vielmehr an der Distanz zu Friedrichshain. Denn während Mitte & Co. eine sehr dynamische bzw. schnelllebige Szene haben, gibt es insbesondere in den westlichen Stadtteilen zahlreiche seit Jahren etablierte Restaurants, die eine gute Küche anbieten.

Das La Cocotte gehört zu diesen Restaurants. Für mich eine kulinarische Neuentdeckung, für die Berliner aus der Ecke wiederum seit Jahren schon eine Institution. Das Französische Restaurant in der Vorbergstraße Straße 10 in Berlin Schöneberg gelegen bietet eine frische bodenständige französischen Küche an – inklusive mediterranem Flair im Sommer auf der Außenterrasse!

La Cocotte – Frische französische Küche & gute Weine

Wo es eine gute französische Küche gibt, sind meist gute Weine nicht weit entfernt. Und so lädt das La Cocotte zu einem langen gemütlichen Abend mit gutem Wein ein. Sehr zu empfehlen sind übrigens die Schmortopf-Gerichte mit Fisch oder Fleisch (ca. 13 EUR). Dazu können verschiedene Beilagen wie Reis, Kartoffeln, Salat oder Gemüse gewählt werden. Wir haben uns für das „Korsische Spannferkelragout mit Oliven, Ziegenfrischkäse, luftgetrockneten- und Ofentomaten“ entschieden – das wirklich sehr lecker war. Vorausgesetzt ihr habt nach dem sehr sättigen Schmortopf noch Platz im Magen, könnt ihr euch mit einem der beliebten Süßspeise-Klassikern der französischen Küche wie die Crème brûlée oder einem Crêpe den Abend versüßen.

Fazit: Wer die französische Küche liebt, sollte dem La Cocotte unbedingt einen Besuch abstatten.

Ein Hauch Frankreich im Sucre et Sel in Mitte

Was Ende 2012 als Café mit Frühstück und Kuchen begann, ist heute ein lauschiges Restaurant mit feiner französischer Küche. Im Sucre et Sel auf der Torstraße wird man schon beim Hineingehen mit einem freundlichen „Bon soir“ begrüßt und fühlt sich direkt ein wenig wie in Frankreich.

Auf der Torstraße heißt es „Bon soir“ im Sucre et Sel

Wir lassen uns nicht lange bitten, nehmen an einem der liebevoll gedeckten Tische Platz und bestellen uns erst einmal ein paar hausgemachte Limonaden (rund 5,00 Euro).

Dazu gibt es als Vorspeisen außerdem eine leckere und schön fruchtige Thunfisch-Mango-Tartar mit Mangovinaigrette (aus der Wochenkarte) und aus der regulären Karte Ziegenkäse mit Honig, Walnüssen und Kräutern (6,90 Euro). Beide Speisen sind hübsch angerichtet und schmackhaft – genau das Richtige für den Anfang.

Thunfisch-Mango-Tartar mit Mangovinaigrette und etwas Salat

Ziegenkäse mit Honig und Walnüssen

Das kleine aber sehr schnuckelig eingerichtete Restaurant ist übrigens ein Familienbetrieb und wurde von Inhaber Quentin und seiner Frau gegründet. Quentin selbst ist gebürtiger Franzose und wuchs in Nizza auf – nun sorgt er auch für einen gewissen Hauch Frankreich im internationalen Berlin.

Das süße Restaurant ist geschmückt mit vielen Bildern, Kerzen und Blumen, die Einrichtung ist rustikal und heimelig und die Musik im Hintergrund ausgelassen und angenehm. So herrscht im Sucre et Sel durchweg eine sehr gemütliche und lockere Atmosphäre und wir fühlen uns pudelwohl.

Entspannte Atmosphäre und französische Küche

Schon kommen unsere Hauptgerichte aus der Küche – übrigens steht hinter dem Herd ebenfalls ein Franzose aus Toulouse. Der scheint sein Handwerk auch ganz gut zu beherrschen, denn was da auf unseren Tischen landet sieht nicht nur höchst appetitlich aus, es schmeckt auch wunderbar.

Wir freuen uns über ein unglaublich zartes und aromatisches Thunfisch-Filet in Sesamöl mit Kartoffelpüree und Zwiebeln, Pastinakenchips und etwas Gemüse (von der Wochenkarte), Ratatouille mit Ziegenkäse überbacken und ebenfalls einer Portion Kartoffelpüree (13,90 Euro) und den vegetarischen Flammkuchen „La Colorée“ (10,50 Euro) mit viel leckerem Gemüse drauf.

All unsere Speisen sind wirklich lecker – besonders der zarte Thunfisch ist ein Genuss. Aber auch das Ratatouille mit dem Ziegenkäse ist gut gewürzt und aromatisch und der Flammkuchen mit dem vielen Gemüse war richtig schmackhaft und auf alle Fälle eines unserer Highlights. Achja: satt macht das Ganze natürlich auch!

Der Thunfisch war super zart und aromatisch

Ratatouille mit Ziegenkäse und Kartoffelpüree

Vegetarischer Flammkuchen

Aktuell ist die Karte im Sucre et Sel noch recht traditionell – für die kommende Zeit ist jedoch geplant den Fokus etwas umzulegen und noch modernere französische Küche anzubieten, verrät mir Quentin. Einen kleinen Vorgeschmack kann man aktuell schon mal von der wöchentlich wechselnden Karte mit besonderen Empfehlungen bekommen.

Außerdem wird hier großer Wert auf Frische gelegt. Viele Lebensmittel werden in Bio-Qualität bezogen und auch gekocht wird immer frisch und mit hochwertigen Zutaten. Wie es sich für ein französisches Restaurant gehört gibt es neben leckerem Essen natürlich auch sehr viele Weine aus Frankreich. Wir haben heute zwar mal keinen getestet aber was da so auf der Karte steht, hörte sich auf alle Fälle sehr fein an.

Französische Klassiker zum süßen Abschluss

Obwohl wir recht satt sind gibt es für uns zum Abschluss noch einen unglaublich schokoladigen und leckeren Schokoladenkuchen (5,50 Euro) und eine Crème Brûlée (6,00 Euro), die direkt an unserem Tisch flambiert wird. Trotz vollen Bäuchen mampfen wir die beiden hausgemachten Desserts problemlos weg – sie sind einfach zu lecker und genau das Richtige für uns Süßmäuler.

Die Crème Brûlée wurde direkt am Tisch flambiert

Hausgemachter Schokoladenkuchen

Fazit

Nach unserem süßen Abschluss des Abends sind wir nun wirklich sehr satt und zufrieden. Das Sucre et Sel ist ein wirklich schönes Restaurant und durch die Einrichtung, Größe und Stimmung herrscht hier eine super lauschige und gemütliche Atmosphäre.

Genau das Richtige für einen entspannten Abend mit leckerem Essen. Ach ja, wer nicht gerade abends kommen will, kann sich zur Mittagszeit über eine beliebte Lunchkarte freuen und eine recht große Auswahl an gut klingendem Frühstück gibt es hier auch.

Im Sucre et Sel ist es lauschig und heimelig

Leckere hausgemachte Limonaden

Unsere Vorspeisen: Thunfisch-Mango_Tartar und Ziegenkäse mit Honig und Walnüssen

Der Ziegenkäse mit Honig und Walnüssen war wirklich lecker

Thunfisch-Filet mit Kartoffel-Zwiebel-Püree, Pastinakenchips und Gemüse

Crème Brûlée

Das Sucre et Sel liegt auf der Torstraße in Mitte

 

Die Brasserie Colette von Tim Raue in Schöneberg

Brasserie Colette, bei dem Namen denkt man sofort an die französische Küche. Etwas Edles, Einzigartiges schwingt beim Klang mit. Der mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Starkoch Tim Raue eröffnete im April 2016 seine Brasserie in Berlin, fußläufig nur wenige Meter vom KaDeWe entfernt. Gewidmet einer gewissen Madame Colette, die ihm einst Crêpes servierte, welche es offenbar wert waren, ein ganzes Gourmetkonzept nach ihnen zu benennen. Das Erzählgewaltige spielt in Raues Kochphilosophie eine prägende Rolle – und man spürt, dass hinter allem, was sich hier befindet, eine kleine Anekdote steckt.

Schon beim Hineinkommen fällt einem die Liebe zum Detail ins Auge. Die Brasserie Colette ist gemäß ihrer Bezeichnung von der Ausstattung eher rustikal gehalten. Alte Zugbänke dienen als Sitzgelegenheiten. Neben dem Barbereich ist ein nostalgisch anmutendes Apothekerschränkchen aufgebaut, natürlich für gastronomische Zwecke umfunktioniert. Parallel zum Tresen erstreckt sich eine glitzernde Wand aus Weingläsern. Ein einziger Besuch reicht kaum aus, um all die dekorativen Feinheiten auf einmal zu entdecken. Was allerdings sofort auffällt: Der eng geschnittene Raum. Was von manchen Gästen schon bemängelt worden sei, so erklärt man uns – und doch ist es eben typisch französisch.

Atmosphäre in der Brasserie Colette von Tim Raue Nostalgisches Flair in der Brasserie Colette von Tim Raue

3 Gänge zum Genießen in der Brasserie Colette

Als Hors d’œuvre gibt es das Thunfischtatar. Hier schmeckt man das besondere Konzept von Tim Raue heraus. Unerwartet süßlich, mit einer milden Schärfe im Nachgang. Wer eine etwas kräftigere Vorspeise möchte, kann ebenso beispielsweise ganz klassisch den Camembert oder den Garnelentopf bestellen.

Als Hauptspeise wird uns einstimmig entweder der Pulpo (Tintenfisch) oder – für den Fleischesser – das Cordon Bleu im krustigen Teigmantel mit Champignonsauce empfohlen. Beim Auftischen sind wir angenehm überrascht, wie üppig die Portionen ausfallen. Apropos Auftischen: Die Gerichte werden in der Brasserie Colette nicht nur einfach zum Tisch gebracht, sondern auf einem massiven Holztableau serviert.

Vorspeise in der Brasserie Colette von Tim Raue Gerichte in der Brasserie Colette von Tim Raue Essen in der Brasserie Colette von Tim Raue

Das Beste kommt zum Schluss

Einen Leckerbissen für Gaumen und Augen gleichermaßen liefert noch einmal das Dessert. Neben Madeleines, den französischen Gebäckstückchen, garniert mit Schokoladeneis, Mango und Eierlikör, bestellen wir die Hauptattraktion: „Amour Chaud“. Zu Deutsch: Heiße Liebe. Ein optisches Kunstwerk aus Vanille-Parfait und Himbeeren. Auch hierzu gibt es wieder eine Geschichte, die uns beim Servieren beiläufig erzählt wird. Ein Gericht mit dem Namen „Amour Chaud“ gibt es in Frankreich nämlich gar nicht – die Nachspeise ist eine Eigenschöpfung von der Brasserie Colette.

Dessert in der Brasserie Colette von Tim Raue Dessert in der BRasserie Colette

Die Preise in der Brasserie Colette

Was das Preisniveau betrifft, gehört die Brasserie am KaDeWe sicherlich zum gehobenen Segment. Dennoch können sich hier zwei Personen für insgesamt etwa 100 bis 120 Euro durchaus satt essen, Getränke inklusive. Natürlich geht es auch eine Preisklasse höher, wenn man zum Beispiel lieber zum Hummer greifen möchte. Auch die sehr gut bestückte Weinkarte bietet Preissprünge nach oben. Uns genügen an diesem Abend das leckere französische Bier und ein Chardonnay für 8,50 Euro. An der Stelle sei noch angemerkt, dass man auch geöffnete Flaschen bestellen kann – und nicht gleich eine komplette Weinflasche austrinken muss.

Es gibt außerdem eine spezielle Mittagskarte (bis 15 Uhr) mit 2-Gang- und 3-Gang-Menüs für jeweils 18 bzw. 24 Euro. Ab Mitte November wird es zudem eine neue Speisekarte geben – wer also die „Amour Chaud“ noch bestaunen möchte, sollte sich beeilen – denn wer weiß, ob sie dann noch auf der Karte steht.

Speisekarte der Brasserie Colette von Tim Raue

Fazit: Die Brasserie Colette…

… lädt ein zum Verweilen. Bei unserem Besuch schien es so, als würden die Stunden nur so dahinfließen. Wer in ungezwungener Atmosphäre einen Ausflug in die Gourmetwelten machen möchte, ist hier genau richtig. Charmantes Nostalgieflair inbegriffen. Ein Sonderlob gibt es für den immer freundlichen und gut gelaunten Service.


Adresse und Öffnungszeiten der Brasserie Colette:

Brasserie Colette
Passauer Str. 5-7
10789 Berlin

Mo – Fr: 12.00 – 15.00 Uhr & 18.00 – 23.00 Uhr

Sardinenschachteln in der Brasserie Colette von Tim Raue Brot und Butter in der Brasserie Colette von Tim Raue Essen in der Brasserie Colette von Tim Raue Blick in die Küche der Brasserie Colette von Tim Raue Einrichtung der Brasserie Colette von Tim Raue Außenansicht der Brasserie Colette von Tim Raue

Im Bricole trifft Berliner Bodenständigkeit auf kosmopolitische Küche

Im Bricole in Prenzlauer Berg fließt der Wein in Strömen – und zwar in mich! Selten habe ich so eine exzellente Weinbegleitung zu einem 6-Gang-Menü bekommen.

Aber lasst mich von vorne beginnen:

Das Bricole ist ein Fine-Dining-Restaurant mit globaler Ausrichtung, das Dienstag bis Samstag ab 18.30 Uhr für seine Gäste geöffnet hat. Ausgewählt werden kann zwischen vier, fünf und sechs Gängenvegetarisch oder mit Steak und Fisch auf dem Speiseplan. Außerdem kann à la carte bestellt und aus beiden Menüs gewählt werden. 

Gehoben, gemütlich, genussvoll

Wir sind wunderbar warm empfangen worden und starteten in unseren Abend mit einem Glas Schaumwein, frischem Brot und aufgeschlagener Karamellbutter. Dann wirbelten wir durch sechs hervorragende Gänge, inklusive kleiner Prä-Entrée-Snacks und, wie Eingangs schon erwähnt, viel guten Wein, der auf jedes einzelne Gericht abgestimmt war.

Am meisten im Gedächtnis geblieben sind mir der geflämmte Lachs der Vorspeise und das zarte Onglet mit Chimichurri. Auch toll war der, etwas bodenständigere Gang aus Kartoffelpüree und Pfifferlingen, der für mich als Exilbayerin sehr nach Zuhause schmeckte. Manche der Soßen kamen mir etwas arg salzig vor – dabei ist allerdings nicht außer Acht zu lassen, dass ich diese Anmerkung häufiger zu haben scheine. Maybe it’s me!

Abgesehen davon waren wir durchweg zufrieden mit den Kompositionen der Küche. Auch das Dessert, bestehend aus einem Himbeer-Baiser Törtchen und einer Kugel Zitroneneis, war super lecker. Der Spagat zwischen klebrig-süßem Kuchen und der Säure der Zitrone rundete unseren Abend perfekt ab. Wer kein Fan von Süßem ist, der kann alternativ auch eine Auswahl an Käse zum Abschluss bestellen. 

Wohlfühl-Ambiente in romantischem Licht

Das Ambiente im Laden ist, Abstandregeln zum Trotz, angenehm intim. Der Grund dafür sind mit Sicherheit die schöne Beleuchtung und das, viel in der Inneneinrichtung, verarbeitete Holz. Der Service war aufmerksam, aber nicht aufdringlich und kannte mehr schöne Worte über Wein und Essen, als ich wohl in meinem kompletten Wortschatz habe.

Preislich liegen die Menüs zwischen 50€ und 70€. Wasser gibt es für jeden Tisch dazu. Für die Weinbegleitung solltet ihr bis zu 45€ dazu rechnen. Es lohnt sich auf jeden Fall! 

Das Team des Bricole hat uns an diesem Abend auf voller Länge überzeugt. Wir können euch einen Besuch nur wärmsten empfehlen und freuen uns selbst schon auf’s nächste Mal!

GOOD TO KNOW

Atmosphäre | Gehoben, familiär, gemütlich
Preisniveau | 4 Gänge für 50€, 6 Gänge für 70€ (Weinbegleitung 30€++)
Besonderheiten | Über 150 Positionen auf der Weinkarte

KONTAKT

Haltestelle | Tram Prenzlauer Allee/ Danziger Straße
Öffnungszeiten | Di-Sa ab 18.30 Uhr
Online | Instagram

Gehobene französische Küche im Le Faubourg

Im Westen Berlins gibt es ein echtes Highlight was die gehobene französische Küche betrifft! Das Le Faubourg. Unserer Meinung nach ernstzunehmender Anwärter auf einen Michelinstern.

Le Faubourg – Stilvolles Ambiente trifft auf herzliche Gastfreundschaft

An einem Montagabend betreten wir das Restaurant Le Faubourg, das im Sofitel Hotel im Westen Berlins angesiedelt ist. Nach einer freundlichen Begrüßung, sind ist der erste Eindruck schon mal herausragend. Das Interieur ist fantastisch, insbesondere die Lampen haben es mir angetan. Die Atmosphäre dort ist ein gekonnter Mix aus klassischem Ambiente und einer herzlichen Gemütlichkeit. Man sieht zwar, dass man in einem gehobenen Restaurant weilt, aber dennoch strahlt der große Raum sehr viel Wärme aus. An warmen Tagen lässt es auch prima vor dem Restaurant sitzen.

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Gehobene französischen Küche, die sowohl traditionell als auch modern interpretiert wird

Natürlich ist der Gast in einem solchen Restaurant König, aber der Service ist nicht unterkühlt, sondern strotzt nur so vor Leidenschaft. Als wir am Platz saßen und ein paar Minuten durch die Abendkarte gestöbert hatten, erklärt uns der Service, was sich Chefkoch Felix Mielke bei der Zusammensetzung der Gerichte gedacht hat.

Wer mag oder sich nicht entscheiden kann, hat die Option sich mehrere Vorspeisen zu bestellen, die dann mittig auf dem Tisch platziert werden. Jeder erhält dann einen separaten Teller und kann sich durch die verschiedenen Gerichte durchprobieren. Der Gedanke dahinter gefällt mir super gut und erinnert mich sofort eine lange Tafel an der die ganze Familie isst, erzählt und beisammen ist. Das Essen etwas genußvolles, zwischenmenschliches ist, geht heutzutage ja immer noch zu oft verloren.

Die Hauptgerichte werden anhand der 5 Hauptbestandteile Kalb, Wachtel, Seeteufel, Wolfsbarsch und vegetarisch unterteilt und dann kann jeder Gast entscheiden, ob er es lieber traditionell französisch zubereitet haben möchte oder modern.

Positiv anzumerken ist auch, dass es noch eine separate Karte mit allen Allergenen gibt.

Was haben wir gegessen?

Kommen wir zum Essen, das dank des Sommelier Marcel Saavedra mit sehr leckeren Weinen begleitet wurde ♡ Von Wein zu Wein sind wir vom Geschmack und Geruch so sehr begeistert. Vor allem das Weingut Waßmut hatte es uns an dem Abend angetan.

Wir starten mit einem Brotkorb, Butter und einem fantastischen Olivenöl aus Frankreich, sowie mit dem Gruß aus der Küche in Form eines Maissüppchens, das uns, ihr ahnt es, schon begeistert.

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Erste Vorspeise

Die Vorspeise vor der Vorspeise sind die beiden Suppen, die auf der Karte stehen: Fenchel-Meerettich-Suppe und Hummerbisque. Beide Suppen erlangen erst am Tisch ihr Vollkommenheit, denn auf dem Teller vor uns präsentieren sich zunächst nur die Einlagen, bevor der Service die jeweilige Flüssigkeit langsam darüber fließen lässt. Vorteil dieser Art zu servieren ist nicht nur, dass man als Gast einen gewissen Wow-Effekt erlebt, sondern das der Geschmack der einzelnen Zutaten in der Suppe erhalten bleibt und sich nicht damit vermischt.

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Zweite Vorspeise

Weiter geht es mit unserer zweiten Vorspeise – und, what a suprise, ich wähle die Jakobsmuschel. Ich liebe sie einfach so sehr und zusammen mit Tomate, Topinambur, Anis, Avocado und Sesam ist mein kleines wahr gewordenes Dreamland.

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Bei Judith landen Rinderrippchen zusammen mit Rauchpaprika, Parmesan, Zwiebeln und Kräuter als Vorspeise auf dem Teller. Auch die sind mehr als gelungen, denn das Fleisch ist wunderbar zart und fällt beinahe wie von selbst vom Knochen ab. In dem Moment hätte fast mit meinen Jakobsmuscheln tauschen wollen, aber nur fast ;)

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Der Hauptgang

Wir lassen die ersten Gerichte ein wenig sacken, erfreuen uns an den Weinen, bis der Kellner freudestrahlend mit unseren Hauptgängen ankommt. Da die Hauptgerichte, wie erwähnt, zum Einen traditionell französisch und zum Anderen modern interpretiert werden, wählen wir auch entsprechend beide Varianten aus.

Auf unseren Tellern landen Seeteufel (klassisch) mit Chorizo, Paprika, Oliven und Kartoffelstampf, sowie ein Wolfsbarsch (modern) mit einer Karottenvariation, Spargel, Trauben, Joghurt und Zwartweizen. Die gemäldeartigen Teller sehen fantastisch aus und schmecken auch genau so. Nach den ersten Bissen schwelgen wir in Begeisterung, bevor wir weiter essen. Die Gerichte sind handwerklich perfekt zubereitet, fein abgeschmeckt und wir wünschten uns in dem Moment, dass wir ewig dort weiter sitzen und essen könnten ;)

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Das Dessert

Zu guter Letzt wurden wir noch in den siebten Pâtisserie-Himmel entführt. Judith ließ sich von „Rose und Veilchen“ verführen, welches sich mit Litschi, Grapefruit und einer Ingwercreme präsentierte. Ich wählte ein, im übertragenen Sinne „Herrengedeck“: Eine Schokoladenzigarre mit einem wunderbar fluffigen, zarten Schokomousse und einem Drink in der cremigen, eisigen Variante aus Mojito, Baba und Zacapa. Und ja, ich wiederhole mich, aber auch die beiden Desserts waren sehr gelungen.

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Wer jetzt Preise von weit über 100 EUR im Kopf hat, irrt. Denn wir liegen bei 47 EUR für ein 3-Gänge-Menü bei 47 EUR, ein 5-Gänge-Menü kostet 65 EUR. Die passende Weinbegleitung kostet 16 bzw. 25 EUR. Eigentlich kaum zu glauben, denn das, was da auf unseren Tellern landete, hätte auch Locker in einem Sterne-Restaurant passieren können.

Fazit

Das Restaurant und das Team rund um Chefkoch Felix Mielke ist in der Lage euch so wunderschöne und schmackhafte Gerichte zu zaubern, dass ihr mit Lob nur so um euch schmeißen werdet. Geschmack, Komposition und Darstellung bilden eine wunderbare Einheit. So perfekt aufeinander abgestimmt wie die Gerichte ist auch das Interieur – klassisch, aber sehr harmonisch. Rundum empfehlenswert!

Wer jetzt hungrig geworden ist, reserviert sich am besten auf der Website einen Tisch.


Adresse vom Le Faubourg:

Le Faubourg
Augsburger Str. 41
10789 Berlin

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Le Bon

Vor nun mittlerweile über 2 Jahren eröffnete im Februar 2014 das Le Bon. Nachdem in der „Kaffeebar“ die Dinner Events so gut ankamen, ist dies nun ein vollwertiges Restaurant (und damit meine ich kein Vollkorn-Restaurant).

Atmosphäre im Le Bon

Eine Woche im März hatte das Restaurant für einen kleinen Umbau geschlossen und ist nun gemütlicher denn je. Der schöne Holztisch in der Mitte bleibt im Fokus und komplementiert das Industrial-Chic angehauchte Ambiente. Man fühlt sich auf jeden Fall sofort wohl und auch die Stimmung im Laden ist fröhlich – größtenteils Englisch hört man von den Nachbartischen – aber das ist ja mittlerweile schon normal.

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Saisonale und internationale Küche

Saisonale, internationale Küche steht auf der Mittagskarte, die sich wöchentlich verändert, aber sehr zu empfehlen ist. 

Wir waren zum Mittagessen da und bestellten das vegetarische und das Fleischgericht. Insgesamt kann man sich zwischen 3 unterschiedlichen Gerichten (Vegetarisch, Fleisch, Fisch) und 1 Suppe entscheiden. Aber auch für Veganer oder Allergiker sollte meist etwas dabei sein, denn der Service ist sehr freundlich und lässt auch gerne mal etwas weg oder „tauscht etwas aus“. 

Die Wartezeit auf das Essen wird euch mit einem köstlichen hausgebackenen Brot versüßt – definitiv eines der besten Brote, das ich bis jetzt gegessen habe.

Kommen wir zu unserem Essen:

Das Spargel-Risotto mit Rhabarber (dazu noch Rucola und Balsamico) konnte sogar mich begeistern, obwohl ich von keinem dieser Dinge ein großer Fan bin. Der Rhabarber war wunderbar eingelegt, so dass er leicht süßlich schmeckte – aber noch kein Marmelade-Niveau, so konnte man auch noch die Säure zu schätzen wissen. Insgesamt sehr cremig, aber nicht matschig – genauso wie es sein muss.

Auch das Fleischgericht (Merguez, Ziegenkäse, Aubergine-Sambal, Salat – für mich ohne Rote Beete und Linsen, weil ich die nicht so gerne mag) war sehr lecker und das Aubergine-Sambal ergänzte mit seiner leicht süßlichen Note perfekt die würzig-pikanten Merguez. Der cremige Ziegenkäse mit dünner Honigkruste war dann noch das I-Tüpfelchen.

Preislich liegt der Lunch bei 7-10 Euro für die Hauptgerichte, was für die Qualität der Produkte wirklich ein sehr fairer Preis ist.

Brunchen im Le Bon

Außerdem kann man im Le Bon auch wunderbar frühstücken und brunchen – besonders die „Weekend Brunch Specials“ können überzeugen – unbedingt den mit Rührei, italienischer Salami und Parmesan gefüllten Italian Scramble Croissant probieren. Aber auch der Klassiker die Eggs Benedict sind immer lecker und die gibt es auch unter der Woche.

Abends kann man natürlich auch hingehen, da gibt es seit kurzem eine neue Karte, die Köstlichkeiten wie Burrata oder Pulled Lamb (gaaanz lange geschmortes Fleisch, bis es „auseinanderfällt“) enthält.

Fazit

Hier ist wirklich für jeden etwas dabei – und man kann auch alles bedenkenlos bestellen, denn es schmeckt wirklich alles lecker. Probiert unbedingt den Mittagstisch aus. Und esst auch das Brot davor – sonst entgeht euch was. 


Adresse und Öffnungszeiten vom Le Bon:

Le Bon
Boppstraße 1
10967 Berlin

Mi-So: 10.00-16.00 Uhr
Di: 18.00-22.00 Uhr

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Fotocredit für alle Bilder: © Robbie Lawrence, Le Bon Berlin

Restaurant Diekmann

Am letzten Samstag warfen wir uns mal ordentlich in Schale, um unweit des Kudamms dem Wilmersdofer Diekmann einen Besuch abzustatten. Wir erhofften uns einen kulinarisch erstklassigen Abend in stilvollem Ambiente und, was soll ich sagen, wir wurden nicht enttäuscht.

In dem vergleichsweise kleinen Laden, dessen Ambiente-Highlight ein großer Apothekerschrank aus einer ehemaligen Kolonialwarenhandlung ist, wurden wir von einem angenehm zurückhaltenden und unaufgeregten Serviceteam hervorragend versorgt und konnten uns durch 6 (oder waren es 7, das Zählen habe ich irgendwann bei den ganzen Leckereien aufgegeben) zauberhafte und wohlportionierte Gänge schnabulieren.

Klassisch, stilvoll, unaufgeregt

So begann der Abend schon fulminant mit einem Glas Champagner, dicht gefolgt von einem kleinen Appetizer bestehend aus Oliven, einem Trüffel-violette-Kartoffeln-Dip und einem super fluffigen Brot. Der Dip verdient dabei durchaus das Prädikat „Da könnte ich mich reinlegen“ und der großzügig nachgeschenkte Champagner erreichte, dass wir alle Sinne für die kommenden Gänge öffneten.

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Das war auch nötig, denn als Nächstes wurden Austern mit der obligatorischen Zitrone und Schwarzbrotwürfeln gereicht. Nun waren an unserem Tisch weder große Austernfreude noch -feinde versammelt, sodass wir weder ein Begeisterungsfeuerwerk abbrannten noch Tränen der Abneigung vergossen. Die Austernlust wächst ja mit der Anzahl der Verkostungen, sodass zumindest ich mich mittlerweile in Richtung eines „guten Austernbekannten“ entwickele, der mit Belon-Austern ein zusehends vertrauteres Verhältnis entwickelt.

Ungewöhnlich aber für uns experimentierfreudiges Volk genau richtig, ging es weiter mit Entenleber(pastete) und Wachtelei serviert an Mangochutney und Kürbismousse. In den diversesten Kombinationen dieser Zutaten aufregend und köstlich. Und sei dies der Vorspeisen noch immer nicht genug, wurde ein weiterer Vorspeisenteller aus dem Meer aufgetafelt, auf welchem sich die wohl zarteste Jakobsmuschel meines Lebens (und ich hab schon ein paar davon vernascht) auf Avocado neben Eisbergforelle, Algensalat und Papayachutney wiederfand. Da wir die Weinauswahl vertrauensvoll in die Hände des Serviceteams gelegt hatten, wurde dazu ein Weißburgunder eingeschenkt, der das Geschmackserlebnis perfektionierte.

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Mit Tier aus dem Wasser ging es, bevor der eigentlich als solcher bezeichnete Hauptgang kam, dann auch weiter. Ein Zander hatte seinen Weg direkt aus der Havel auf unseren Teller gefunden und es sich auf Roter Bete gemütlich gemacht, während neben ihm Teile einer Kalbszunge in einer Panade (die die Idee von Kalbszunge deutlich weniger erschreckend macht, zumindest aus meiner Sicht) auf Kürbis ruhten. Ich vermute, dass der Zander in der Havel ein hervorragendes Habitat gehabt hat, denn er schwamm stromlinienförmig schnell in meinen Bauch. Und auch die Kalbszunge ließ sich, auch wenn ich vermutlich nie von allein ein solches Side ordern würde, sehr gut an.

 

Nach diesem Gang erlaubten wir uns die Zwischenfrage, wie viele Gänge denn da noch kommen würde, woraufhin die Serviceleiterin uns erklärte, dass jetzt „schon“ der Hauptgang komme. Wow! Und dieser war wirklich ein weiteres Highlight: Wir bekamen Zweierlei vom Kalb auf Karottenpüree, Rosenkohlblättern und Keniabohnen. Das ge-zweierleite Kalb präsentierte sich dabei einmal geschmort und geschmacksintensiv und einmal als Filet, welches atemberaubend zart war. Der dazu ausgewählte rote Franzose hätte nach meinem Dafürhalten zwar noch einen Tacken geschmacksintensiver sein können, insbesondere in Kombination mit dem geschmorten Kalb, lenkte so zumindest aber nicht von dem wirklich fantastischen Filet ab.

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Der kulinarischen Highlights noch nicht überdrüssig, aber wohl schon gut gesättigt, gönnte uns das Team nun eine kleine Verschnaufpause, um zum letzten Aufschlag auszuholen: Dem Dessert.
Wie alle Speisen sehr minimalistisch attraktiv und mit Liebe zum Detail angerichtet, wurde unser stilvoller Abend mit einem Schokomousse, das von Kokosschaum bedeckt und mit einer Kugel Birnenbasilkumsorbet getoppt wurde, und um das herum sich Birne und Himbeere tummelten, gekrönt. Der dazu als Dessertwein dargebotene Gewürztraminer imponierte dabei als honigsüßes flüssiges Gold und sorgte dafür, dass wir nach einer nicht mehr zu überschauenden Anzahl von Gängen das Diekmann glücksbeseelt verließen.

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Fazit

Das Diekmann ist sicherlich nichts für jeden Tag (gleichwenn es auch ein Business Lunch Angebot für 13,50 EUR hat) und will es auch gar nicht sein. Trotz der Kudammnähe ist zudem zu verneinen, dass man hier nur dem Charlottenburger Chic oder dem Zehlendorfer Geldadel über den Weg läuft. Das Publikum ist recht heterogen. Neben der wirklich exquisiten Küche ist nochmals äußerst lobend der sehr angenehme, unaufgeregte und sympathisch-zurückhaltende Service zu erwähnen, der uns auf unserer kleinen kulinarischen Expedition begleitete. Neben Gaumenfreude war der Wohlfühlfaktor also hoch, selbstverständlich mit Stil!

 


Adresse und Öffnungszeiten vom Restaurant Diekmann:

Restaurant Diekmann
Meinekestraße 7
10719 Berlin

Mo-Fr: ab 12.00 Uhr
Sa: ab 18.00 Uhr

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Das Poulette in Prenzlauer Berg

Wenn man zu seinen Freunden sagt, „Lass uns zum Franzosen gehen!“, ist es nicht unwahrscheinlich einen leicht angeekelt-fragenden Blick zu kassieren, „Muss ich da Froschschenkel essen? Oder Schnecken?“ Solltet ihr vorhaben mit euren Freunden ins „Poulette“ in der Knaackstraße in Prenzlauer Berg zu gehen, könnt ihr das mit einem herzlichen „Non!“ verneinen.

Poulette – Savoir vivre meets Gastlichkeit

Das kleine und äußerst liebevoll gestaltete französische Restaurant räumt mit so manchem Vorurteil auf, dass der gemeine Berliner gegenüber der französischen Küche hegt. Ja, man kann die berühmt berüchtigten Schnecken dort verköstigen, aber daneben besticht das „Poulette“ vor allen Dingen durch eine Speisekarte, die das Prädikat „superb“ verdient. Zunächst öffnen Vorspeisen wie „Ziegenkäse mit Honig und Grünzeug“ oder „Jakobsmuscheln auf Erbsenpüree und Rote Bete Vinaigrette“ Leib und Seele. Bei den Hauptspeisen verfällt man dann leicht in ein orgiastisches „Incredible“, wenn einem die „Barbarie Entenbrust“ nicht nur auf der Zunge zerfällt, sondern auch dem allgemeinen Ressentiment entgegenschnattert, dass der Franzose insgesamt nur Portionen serviert, die den Erhalt der Konfektionsgröße 34 erlauben. Spätestens beim Genuss des warmen „Fondant au chocolat“ oder am Tisch flambierter Creme Brulee fühlt man sich wie Gott in Frankreich.

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Doch das „Poulette“ kann nicht nur bei seinen Speisen punkten, für welche das Team für eine vergleichsweise kleine und saisonal angepasste Karte nur ausgesuchte Zutaten verwendet. Neben einer opulenten Weinkarte fühlt man sich im Poulette vor allen Dingen als Gast. Die Herzlichkeit und Professionalität, mit der einen das fröhliche und gleichzeitig unprätentiöse Team empfängt und durch den Abend geleitet – selbst wenn dieser dank der spektakulären Weinkarte auch einmal feuchtfröhlicher gerät – sucht ihres Gleichen und verdient ein aufrichtiges Kompliment: „Chapeau!“

Diese Kombination hat allerdings ihren Preis und ist sicherlich eher was für den besonderen Anlass, aber der Valentinstag steht ja an, zu welchem das Poulette sicherlich wieder mit einer amourösen Spezialkarte überraschen wird. Eine echte Empfehlung für alle Liebhaber des savoir vivre wie auch derjenigen, die sich schon immer mal mit ihren Vorurteilen gegenüber der französischen Küche in einer Konfrontationstherapie auseinandersetzen wollten.

Bon appetit!


Adresse und Öffnungszeiten vom Poulette:

Poulette
Knaackstraße 30-32
10405 Berlin

Mo, Mi-Do: 16:00 – 23:00 Uhr
Fr: 12:00 – 23:00 Uhr
Sa-So: 10:00 – 23:00 Uhr

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