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Döner in Berlin

Der Döner ist aus Berlin nicht wegzudenken. Das beliebte Imbissessen gibt es seit den 70er Jahren in Deutschland. Um genau zu sein seit 1972, denn in diesem Jahr wurde der Döner erfunden. Und wer denkt, das sei in der Türkei passiert, liegt ziemlich falsch. Der Döner wurde nämlich bei uns in Berlin erfunden, als Kadir Nurman Fleisch zwischen einen Dönerfladen steckte. Den klassischen Döner kennen wir als Scheiben vom Rindfleisch, Tomaten, Salat, Gurken, Zwiebeln, Weiß- und Rotkohl – alles in einem Fladenbrotdreieck und mit verschiedenen Soßen verfeinert.

Eines der beliebtesten Essen in Berlin | Der Döner

Mittlerweile gibt es den Döner in Berlin aber auch in verschiedenen Varianten, sehr beliebt zum Beispiel mit Hähnchenfleisch oder ganz ohne Fleisch, dafür mit Käse oder eben nur Gemüse. In Berlin isst man seinen Döner am liebsten mit geröstetem Gemüse, so wie bei Mustafas Gemüsekebap am Mehringdamm. Fast jeder kennt die kleine Dönerbude, vor der sich zu fast jeder Tages- und Nachtzeit Unmengen an Menschen scharen, um den berühmten Döner zu probieren. Den Döner gibt es hier in drei Varianten, vegetarisch, mit Feta oder mit Hähnchen. Zum gängigen Dönergemüse kommen außerdem gebratene Auberginen, Zucchini, Paprika und Kartoffeln. Trotz seiner Berühmtheit, liegt ein Döner hier preislich bei 2,80 bis 3,20 Euro und ist damit sehr günstig.

Wo ihr in Berlin einen guten Döner findet

Es muss aber nicht unbedingt Mustafas Döner sein, wenn man einen guten Döner haben möchte. Hisar Fresh Food in Schöneberg bietet den Döner ebenfalls mit gegrilltem Gemüse und auf Wunsch sogar vegan an. Das Fleisch ist krossgebraten und durch das Grillgemüse bekommt er einen ganz besonderen Geschmack. Zudem gibt es hier auch noch Speisen wie Dürüm, Börek oder Linsensuppe.

Für alle Fans des Gemüsekebabs ist Rüya ein kleiner Geheimtipp. Hier wird ausschließlich Chickendöner angeboten, allerdings kann man zwischen drei verschiedenen Sorten Brot wählen. Das Angebot ist hier überschaubar, aber mit dem eingelegten, gerösteten Gemüse und der Minze, mit dem der Döner gewürzt wird, braucht man eigentlich auch nicht viel mehr. Die Wartezeiten können schonmal etwas länger sein, aber das Warten lohnt sich auf jeden Fall!

Falafel in Berlin

Falafel in Berlin bzw. in Deutschland gibt es ungefähr seit Ende der 80er Jahre. Einen richtigen Boom erleben sie aber erst seit einigen Jahren bei uns. Eigentlich schade, dass wir so lange ohne die goldbraunen Bällchen aus Kichererbsenpüree gelebt haben, denn gerade als (vegetarische) Alternative zum Döner gibt es kaum etwas Besseres. In der israelischen Küche sind Falafel ein fester Bestandteil und vom Esstisch nicht wegzudenken.

Falafel auch bei Veganern immer beliebter

Und auch bei uns in Berlin sind sie zum Glück mittlerweile in zahlreichen Imbissen zu finden. In der „Originalversion“ der Falafel wird das Kichererbsenpüree mit Petersilie, Korianderkraut, Knoblauch, Lauchzwiebeln, Salz, Pfeffer und Kümmel verfeinert, knusprig frittiert und dann nur mit etwas Sesamsoße, Gemüse und Fladenbrot serviert. Wir Deutschen mögen aber anscheinend etwas mehr von allem. In ein Falafelsandwich kommen bei uns zusätzlich noch weitere Soßen und viel Salat. Kleiner Falafelfact am Rande: Die Mangosoße, die es hier in jedem Falafelimbiss gibt, ist tatsächlich eine Berliner Falafel – Erfindung und wird im Original in dieser Art gar nicht verwendet.

Falafel in Berlin | Unsere Fafavoriten

Mittlerweile gibt es in Berlin schon eine ziemlich große Anzahl an Imbissen, die Falafel servieren und da kann man schnell mal den Überblick verlieren, in welchem es sich lohnt, die Kichererbsenbällchen zu bestellen. Unsere Favoriten im Berliner Falafelkosmos sind aber auf jeden Fall das Dada Falafel in der Linienstraße, das Sahara, welches es gleich drei mal in Berlin gibt (Neukölln, Kreuzberg und Schöneberg) und das 1001 Falafel. Alle Läden servieren frische, authentische Küche, bei der ihr zwischen Tellergerichten und Sandwiches wählen könnt. Ein Besuch bei Sahara ist schon allein wegen seiner unglaublichen leckeren Erdnusssoße ein Erlebnis und im 1001 Falafel bekommt ihr die frittierten Bällchen auf Wunsch auch ohne das ganze Drumherum, im Pappbecher und nur mit etwas Sesamsoße. Und das kommt dem Original dann schon ziemlich nah.

 

Leckere Poké Bowls im Poké Pelelina

Seit dem Sommer 2017 gibt es im Poké Pelelina die leckeren hawaiianischen Poké Bowls zu essen. Poké Bowls sind ein Gericht, das zusammen mit Reis, viel frischem Gemüse und rohem Fisch in einer Schüssel serviert wird. Typisch für die Bowls ist, dass alle Lebensmittel kaum verarbeitet werden. Der Fisch bleibt roh, das Gemüse oftmals ebenso oder es wird fermentiert. Aber Frittierfett oder heißes Öl sehen die Zutaten eher selten, wodurch die Gerichte relativ gesund sind. Relativ? Die Crux liegt im Dressing (wie so oft), denn neben Saucen auf Sojabasis, wird auch oft Mayo als Basis genommen.

Im Poké Pelelina stimmt die Qualität der Zutaten

Beim Blick auf die Speisekarte fällt mir sofort die grüne Papaya auf. Bislang ist sie mir eigentlich nur im thailändischen Papayasalat begegnet, was ich eigentlich ziemlich schade finde. Die Bowls kannst du dir entweder mit Lachs, Thunfisch oder Krebsfleisch bestellen. Die Variante ohne Fleisch wird mit Süßkartoffeln und Pilzen serviert. Zu den Basiskomponenten sind im Preis von 12,90 EUR jeweils ein Extra und ein Topping inbegriffen, sowie ein der fünf angebotenen Dressings. Wer bei 12,90 EUR jetzt die Augenbrauen hochzieht, sollte seinen Gesichtsausdruck sofort wieder entspannen. Der rohe Fisch verlangt Sashimi-Qualität – andernfalls spielt man Russisch Roulette mit dem Gesundheitsamt.

Ein günstigeres „Testangebot“ gibt es mittags von 12.00 – 15.00 Uhr. Zum Lunch gibt es eine Bowl für 8,90 EUR, die zwar etwas kleiner ist, aber dafür perfekt um die Poké Bowls mal auszuprobieren.

Meine Aki-Bowl mit Thunfisch, Reis, Salat, grüner Papaya, Kimchi, Algen und Togarashi Dressing hat mir sehr gut geschmeckt. Vor allem der rohe Thunfisch war wunderbar zart und schien eine Top-Qualität zu haben.

Poké Bowl mit rohem Thunfisch

Klein und gemütlich

Das Poké Pelelina ist ein süßer kleiner Laden, in dem schätzungsweise etwa 10-15 Leute gemütlich Platz finden. Schon von außen sieht man die liebevolle Einrichtung durch das große Fenster, die den Aufenthalt fast so wirken lässt als sei man zu Gast bei Freunden. Einziger Nachteil ist, dass der Laden leider keine eigene Toilette hat. Aber zum Glück gibt es einen netten Italiener nebenan, der Abhilfe schafft.

Fazit zum Poké Pelelina

Großartig – ein toller Laden für richtig leckere Poké Bowls. Die Qualität stimmt, die Leute sind super und ich kann euch das Poké Pelelina nur ans Herz legen. Die Speisen gibt es übrigens alle auch zum Mitnehmen.

Einrichtung Poké Pelelina Außenansicht Poké Pelelina

Authentisch neapolitanischer Genuss im Pizza Nostra

Pizzerien gibt es nun ja unzählige in Berlin, wie hebt man sich also am besten von der Masse ab? Indem man richtig gute, authentisch-italienische Pizza macht. Das hat das Pizza Nostra in unmittelbarer Nähe zur Eberswalder Straße perfektioniert – ganz unprätentiös. Die einfache, aber einladende Einrichtung schafft ein angenehmes Ambiente und man kann den Pizzabäckern zuschauen, wie sie ihre Kreationen zaubern. Der Inhaber Giuseppe Giugliano packt hier selbst mit an und betont, dass es ein Familienunternehmen ist. Das sieht man hier auch überall – an den Wänden hängen alte Bilder der Familie. Vor zehn Jahren eröffnete er das Restaurant im Herzen des Prenzlauer Bergs und kann sich seitdem über einen großen Strom an hungrigen Gästen freuen. Die Rezepte gehen bis auf den Urgroßvater der Brüder Giugliano zurück und auch die Eltern hatten in Neapel eine Bäckerei – eine Familie aus Pizzaspezialisten also.

Gebäck, Auslage
In der Auslage gibt es verschiedenste Gebäck Spezialitäten

Pizza Nostra | Pizza nach Familienrezept

Zuerst probieren wir, beraten von Giuseppe, zwei verschiedene Sorten gefüllter Pizza. Die Calzone mit gemischtem Gemüse (Zucchini, Auberginen, Paprika) schmeckt richtig toll und, man merkt, dass frische Zutaten verwendet werden. Die „Rollo“ Teigtasche ist eine interessante Komposition aus Radicchio, Walnüssen, Pilzen und einem cremig-würzigen Käse und erinnert im Geschmackserlebnis ein wenig an die französische Spezialität Flammkuchen. Der Teig ist wunderbar fluffig und duftet richtig gut. Das gilt natürlich auch für die Pizza, die uns nun serviert wird. Wir haben uns für eine Bufalina entschieden, einfach und doch genial kommen hier die fruchtig-aromatische Tomatensoße, Büffelmozzarella und einige frische Basilikum-Blätter zusammen. Wie bei authentisch italienischer Pizza üblich, ist der Teig hier sehr dünn und man schmeckt das großzügig eingesetzte Olivenöl deutlich heraus. Unser Tipp: Es gibt immer auch saisonale Pizzakreationen im Pizza Nostra, zum Beispiel mit Kürbis, Salsiccia und Burrata. 

Büffelmozzarella & Burrata im Pizza Nostra

Was hier aber wirklich hervorsticht ist der Büffelmozzarella. Der Unterschied zum Mozzarella vom Rind ist hier frappierend, der Käse schmeckt viel strenger und bildet einen tollen Kontrast zur eher süßlichen Soße. Wer es geschmacklich etwas milder möchte, stürzt sich auf den Burrata. Der Kuhmilchmozzarella ist wunderbar cremig und passt mindestens genauso gut zu den Pizzakreationen. Als Verdauungshilfe genehmigen wir uns noch einen Espresso, der unser Erlebnis im Pizza Nostra nochmal abrundet.

Kurzum: Wir sind begeistert. Man muss nicht nach Neapel fahren, um richtig gute Pizza nach der Tradition der süditalienischen Stadt zu genießen. Die Brüder Giugliano geben sich große Mühe, ihre Gäste glücklich zu machen und tragen das Vermächtnis ihrer Familie erfolgreich in die nächste Generation. Kommt auf jeden Fall vorbei!

Pizza Zubereitung, Pizzaria
Hier sieht man den Gründer und Chef selbst richtig in Action
Zentral in der Nähe der Eberswalder Straße geht’s rein ins Pizza Nostra

My Goodness – Das Healthy-Food-Paradies in Mitte

Das My Goodness liegt zwischen Rosenthaler Platz und Bernauer Straße und widmet sich mit seinem Speisenangebot vor allem an alle Healthy-Food-Fans. Nicht verwunderlich, denn direkt nebenan ist das Becycle, das sich selbst als Fitness Boutique Studio bezeichnet. Wie der Name es vermuten lässt, liegt der Fokus dieses Fitnessstudios auf Spinning Workouts. Das My Goodness ist aber offen für alle Freunde des gesunden Essens.

Im My Goodness kannst du täglich ein neues Lunchgericht esssen

Als ich frisch aus Australien zurückgekommen bin, vermisste ich in Berlin schon ein wenig diese tollen Bowls. Ob warm oder kalt, die Bowls in Sydney oder Melbourne waren voll mit tollen Zutaten, die mit viel Liebe zum Detail angerichtet wurden. Auf der Suche nach etwas Vergleichbarem, landete ich bei My Goodness. Klar, das Daluma steht dem in nichts nach, aber ich wollte etwas Neues.

Wir nehmen beide jeweils ein anderes Lunchangebot und erfreuen uns über die frischen Zutaten, die toll harmonieren und echt lecker schmecken. Für nicht mal 8,00 EUR erhaltet ihr ein tolles Mittagessen, ohne danach ins Fresskoma zu versinken.

Täglich wechselnder Mittagstisch im My Goodness
Links: Geröstete Beete, Birne und Süßkartoffel | Rechts: Geröstete Aubergine mit Tomate, Hirse und Butternut-Cashew-Sauce

Beet-Root- und Tumeric-Latte

Finally! Tumeric Latte ist ja beinahe ein alter Hut, denn häufig steht er auch als Kurkuma Latte oder Goldene Milch auf der Speisekarte von Cafés. Aber hey, endlich hat es auch die Rote-Beete-Latte nach Berlin geschafft. Falls du noch weitere Läden kennst, schreib es mir gerne in die Kommentare.

Was ich etwas schade fand ist, dass die Beet-Root-Latte nur ein vorgemixtes Pulver ist. Für meinen Geschmack war es ein Tick zu süß und es hätte mehr Schärfe vom Ingwer vertragen können.

Beet Root Latte im My Goodness
Die Beet-Root-Latte mit Kokosmilch kostet 3,80 EUR

Breakfast-Bowls und Smoothie-Power

Ein breiteres Angebot gibt es bei den Bowls und Smoothies. Die Basis sind verschiedene Grundzutaten, die so auch in den Smoothies Verwendung finden. Dazu wählt ihr aus bis zu 10 verschiedene Toppings (kosten extra) und kreiert euch so eure eigene Smoothie-Bowl. Wer nur trinken mag, bleibt beim reinen Smoothie. Egal, ob Bowl oder Smoothie, auch hier überzeugen mich die verwendeten Zutaten. Preislich starten die Bowls bei 7,50 EUR und die Smoothies bei 6,90 EUR.

Fazit zum My Goodness

OMG – ich könnte dort einfach jeden Tag zu Mitta essen gehen. Die Atmosphäre ist klasse, die Leute super nett und das Essen genau nach meinem Geschmack.

My Goodness Außenansicht
Vor dem Store könnt ihr euch einen Sonnenplatz ergattern

Weltküche auf Sandwiches im Bread à Porter

Im Januar erst hat Bread à Porter am Frankfurter Tor seine Türen geöffnet. Es ist also vieles noch im Aufbau – was aber weder der Atmosphäre noch der Qualität des Essens einen Abbruch tut. Die dunkle, markante Holzeinrichtung und die klassische Gitarrenmusik sorgen für einen ganz besonderen Charme, man fühlt sich direkt wohl. Hier kommt wie der Name verspricht das „Brot zum Tragen“, darauf werden Aromen aus aller Welt vereint – und das gelingt hervorragend! Aktuell gibt es fünf verschiedene Kreationen, fleisch- und fischbasiert, vegetarisch oder vegan. Es ist demnach für jeden etwas dabei.

Bread à Porter | Besondere Sandwich-Kreationen

Ich entscheide mich für die vegane Variante. Auf dem hausgemachten Sauerteig-Quinoa Brötchen (5,60 EUR) liegt ein Süßkartoffel-Kidneybohnen Bratling, verfeinert mit Rucola, Hummus, Apfelstücken, getrockneten Feigen und säuerlich-frischer selbstgemachter Erdbeervinaigrette. Der Bratling ist schön saftig und locker und bleibt auch nicht schwer im Magen liegen. Die Sandwich-Komposition ist generell aufregend und die Aromen vereinen sich zu einem phänomenalen Geschmackserlebnis, das durch den dazu gereichten geraspelten Rettich noch abgerundet wird. Alle Zutaten sind frisch und meistens auch regional. Das ist den Betreibern auch bei den Getränken wichtig: alle Säfte beziehen sie über ein lokales Unternehmen. Ich trinke einen marokkanischen Tee mit frischer Minze, der super zum Essen und Ambiente passt.

Schachspiel & Hörbücher im Bread à Porter

Im Bread à Porter wird sich wirklich viel Mühe gegeben, den Besuch zu einem ganz besonderen Erlebnis zu machen und bei den Sandwich-Kreationen läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Auf der Toilette kann man sich sogar aussuchen, ob man lieber Musik oder eine Hörbuch-Folge hören möchte. Ein altes Schachspiel lädt außerdem zum Verweilen nach dem Essen ein und trägt zu der einladenden Atmosphäre bei. Es lohnt sich auch den Gastgeber Geza Adasz nach seinen Inspirationen zu fragen – er hat viel über seine Leidenschaft zum Produkt und zur Gastronomie zu erzählen, die man im Bread à Porter sofort spürt. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, das sollte man sich nicht entgehen lassen.

Holztisch, Pflanzen

Tee, Tasse, marokkanischer Minztee

Pflanze, Wand
Die vielen Pflanzen runden das Ambiente ab

Eingang, Restaurant
Der Eingang in direkter Nähe zum Frankfurter Tor

Außergewöhnliche vegane Küche in der Alaska Bar in Neukölln

Die Alaska Bar in Neukölln ist ein wirklich super spannender Ort, denn dort kannst du vegane Speisen essen, die ich in der Form noch in keinem anderen veganen Restaurant in Berlin gegessen hab. Geführt wird die Location von Spaniern und so verwundert es kaum, dass der Fokus auf spanische Tapas gelegt wird. Aber eben komplett vegan. Eine Freundin erzählte mir von der Alaska Bar und, dass es hier Möhren gäbe, die wie Lachs schmecken würden… solche Aussagen triggern mich und meine Neugier ja sofort.

Wenn eine Möhre zum veganen „Graved Lachs“ wird

Die Alaska Bar ist kein Restaurant im eigentliche Sinne, sondern vielmehr eine Tapas-Bar. Neben Raciones, gibt es vor allem viele Cocktails, Longdrinks und eine feine Auswahl an Weinen. Wir gehen die Karte durch und bestellen uns die Tortilla, frisches Brot mit Lachs (natürlich!), veganen Käse und Pimientos de Padron. Letzteres bedarf wahrscheinlich nicht vieler Worte. Die grünen kleinen Paprika sind ein Klassiker der spanischen Küche.

Pimientos de Padron mit Meersalz

Die Tortilla wird zusammen mit Pan con Tomate und einer Frischkäsecreme serviert. Auch wenn das alles so gar nicht nach pflanzenbasiertem Essen klingt, es ist wirklich so. Die Tortilla ist toll gewürzt und schmeckt super! Vermissen wir das Ei? Vermisst die Tortilla das Ei? Nein, weder noch!

Eine Tortilla, aber ganz ohne Ei

Mein absolutes Highlight (du musst es probieren, wenn du in der Alaska Bar bist), sind die Lachs-Stullen. Schon allein das Brot war genau so wie es sein sollte: außen schön knusprig und innen schön saftig und fluffig. Der Knaller sind aber die marinierten Möhrenscheiben, die für etwa 2 Tage eingelegt werden, damit sich die eigentlich eher harte Möhre in einen graved Lachs verwandelt. Die Konsistenz ist zum Verwechseln ähnlich, genau so wie der Geschmack. Dank flüssigen Rauch gelangt das Raucharoma in die Möhre und zusammen mit den Dillkräutern wird die Illusion perfekt.

Graved Lachs aka. marinierte Möhren mit Raucharoma und Dill

Cashew-Cheese aus dem Ofen

Etwas, dass ich bislang auch immer nur auf Messen verkostet habe, ist veganer Käse auf Nuss-Basis. Es gibt zwar erste Produkte beim Bio-Dealer des Vertrauens, aber in Restaurants oder Cafés hab ich es bislang noch nicht entdeckt. Zur Auswahl stehen übrigens auch noch ein Camenbert und ein Käse auf Mandelbasis.

Unser Cashew-Käse kommt mit Rosmarin und Datteln zu uns auf den Tisch. Unter der knusprigen Oberfläche versteckt sich ein cremiger, käseartiger Inhalt. Beeindruckend lecker, wirklich. Zusammen mit der Süße der Datteln und dem Brot, ist es ein hervorragender Snack. Wirklich faszinierend, was man aus Nüssen so alles zaubern kann.

Cashew-Cheese mit Brot und Datteln
Cashew Cheese frisch aus dem Ofen

Rustikale Gemütlichkeit mit Flohmarktcharme

Die Einrichtung empfand ich als sehr gemütlich und einladend, vielleicht etwas dunkel für Food-Fotos… aber dafür prima für einen Abend mit Freunden. Das schummerige Licht verbreitet Gemütlichkeit, der Inhaber sorgt für die positive Stimmung, denn er hat immer ein Lächeln im Gesicht. Der Rest des Interiors ist irgendwie bunt gemischt, aber irgendwie auch stimmig.

Bunt und gemütlich ist es hier!

Fazit zur Alaska Bar

Eine tolle Location für spanisches, veganes Essen, das mit natürlichen Zutaten arbeitet und ohne die Freunde namens Seitan und Tofu auskommt, um Fake-Produkte wie Chorizo & Co. anbieten zu können. Die Atmosphäre ist sehr gemütlich und das Preis-Leistungsverhältnis tippitoppi.

In der Alaska Bar finden auch regelmäßig vegane Pop-Up-Events statt.

Harapeco – Die Okonomiyaki & Sake Bar

Okonomiyaki (jap. お好み焼き) kommt zwar aus dem Land der aufgehenden Sonne, sieht aber bei Weitem nicht so aus. Vielmehr fragt man sich, was um alles in der Welt den stilvollen Japaner dazu bewogen haben könnte, eine derart unübersichtliche, wahllos anmutende Ansammlung von Zutaten zu einem seiner urtümlichsten Gerichte zu erheben. Das einzig Anmutende scheinen die Katsuobushi [1] zu sein, die obligatorisch jedes Okonomiyaki sachte wehend bedecken.

Lasst uns diesem Phänomen auf den Grund gehen!

Großartige Sache – das Harapeco in der Neuen Bahnhofstraße in Friedrichshain hat sich auf Okonomiyaki spezialisiert und empfängt uns mit glühendem Grill.

Was sind überhaupt Okonomiyaki?

Okonomi bedeutet „Geschmack“, „Belieben“ im Sinne von „was du willst“.

yaki bedeutet „gebraten“ oder „gegrillt“.

Der Tradition nach brät man das [2] Okonomiyaki direkt am Tisch auf einem japanischen Teppan (einer heißen Eisenplatte). Mittels eines Spatels formt man aus den Grundzutaten Wasser, Kohl, Mehl, Ei und Dashi (japanischer Fischsud) eine Art Fladen, den man um beliebig viele weitere Ingredienzien ergänzt: Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, verschiedene Gemüse, Käse [3]. Wichtig, viel hilft hier viel: Saucen! Okonomiyaki-Sauce, Miso-Sauce, japanische Mayonnaise…das Okonomiyaki darf getränkt werden.

„You always eat it together. It´s a dish you never make just for yourself.“,

erklärt uns die nette Bedienung, während wir uns durch die Karte fräsen. Hah, denn einfach so bestellen is nich – es gilt, zwischen verschiedenen Basis-Varianten zu entscheiden, um dann passende Saucen und Toppings zu auszuwählen.

Uns lachen das Sapporo (Garnele, Tintenfisch, Muschel) sowie das Tokyo Modern (echt jetzt! – mit Osaka, Sapporo und Nudeln) am meisten an. Sauce: Okonomiyaki bzw. „Scharf“. Toppings: Lauchzwiebeln bzw. Spiegelei [4]. Dazu bestellen wir Kimchi, Wakame-Salat und Kinpira Gobo (gebratene Schwarzwurzeln, Sesam und Möhren). Außerdem wollen wir das Japanese Spicy Curry probieren, das neuerdings auf der Karte steht.

Mittlerweile riechen wir selbst schon ziemlich appetitlich, denn im Harapeco kann man vom Raum mit den Tischen über die Theke hinweg direkt in die Küche lugen. Dort braten die ausschließlich japanischen Köche unsere Fladen auf den heißen, gefetteten Teppanyaki Platten, dass Duft und Dampf uns gänzlich einhüllen.

Yuzu & Sake

Von Yuzu [5]-Tee-Schorle und Yuzu-Bier nippend, lassen wir uns über die Herkunft des Okonomiyakis (Spezialität der Kansai-Region, insbesondere Ōsaka und Hiroshima), regionale Besonderheiten (in Tokyo gibt es eine ganz ähnliche Speise namens Monjayaki) und Sake (das Harapeco bietet eine große Auswahl verschiedener Sake, die alle in wunderschönen Flaschen kommen, manch einer von ihnen sogar geheimnisvoll rauchig-trüb, wenn er dann ins Glas gegossen wird) belehren.

Wie haben die Okonomiyakis geschmeckt?

Das Essen kommt: faszinierend! Die Okonomiyakis wirken eigentümlicher Weise wie kleine Stücke Garten: grüne Lauchzwiebelhäufchen, rötlicher Rettich, dazu das Gelbe vom Spiegelei, weiße Mayonnaise-Straßen, grüne Kräuter wie feingetrimmter Rasen….es ist so hübsch! Die Beilagen werden zuerst probiert und einhellig als lecker, auf den Punkt und, was das Kinpira Gobo angeht, als spannend und neu befunden.

In Sachen Curry sind wir uns ebenfalls einig und bedauern das unbefriedigende Verhältnis von Reis: Curry 3:1.

Sapporo liegt ganz klar vor Tokyo Modern und ist ohne Frage eine Empfehlung wert. Nicht nochmal bestellen würden wir den Nachtisch in Form Matcha-Eis und Matcha Snowball: ersteres ist ein wenig belanglos und trübt die exotische Erfahrung von Sapporo und Yuzu-Schorle. Letzteres ist schlichtweg nicht lecker.

Fazit zum Harapeco

Fazit des Abends ist, dass wir wiederkommen würden, um ein leckeres Sapporo- Okonomiyaki zu bestellen. Gefallen hat uns außerdem das Ambiente, die Originalität des Restaurants [6] und der nette Service. Nicht so gefallen haben uns die Desserts sowie die auf Portionsgröße umgerechneten doch recht happigen Preise.


Adresse und Öffnungszeiten vom Harapeco:

Harapeco Okonomiyaki & Sake Bar
Neue Bahnhofstraße 3
10245 Berlin

Di – So: 12.00 – 22.30 Uhr

// Fotos: Nadja von Prümmer


[1] Auch bekannt als Bonitoflocken: feine Fischflocken, essentiell für die japanische Küche
[2] Tatsache – Okonomiyaki kann dekliniert werden: das Okonomiyaki, des Okonomiyakis, dem Okonomiyaki….
[3] Tatsache Nr. zwei: in Japan gibt es eine große Käsetradition! Vor allem im Norden! Von wegen, vertragen keine Milchprodukte…
[4] Nur Mut!
[5] Satsuma-artige Zitrusfrucht, die in Honig eingelegt und mit Wasser aufgegossen als Yuzu-Tee getrunken wird.
[6] Der Besitzer des Harapeco wohnt selbst lieber in Japan. Er wollte aber unbedingt ein Okonomiyaki-Restaurant „in the center of Europe“ etablieren – seiner Meinung nach ist Berlin dieses Zentrum, und somit suchte er nach einem geeigneten Koch, machte ihn zu seinem Geschäftsführer und ließ ihn im Juni 2016 das Harapeco eröffnen.

 

Frische israelische Küche im Hummus & Friends in Mitte

Das Hummus & Friends in Mitte gibt es mittlerweile seit fast drei Jahren. Es bietet köstliches israelisches Essen und natürlich ganz viel Hummus. Das Restaurant selbst ist recht groß aber länglich geschnitten und wirkt deshalb trotzdem sehr gemütlich und entspannt. Die Einrichtung besteht aus vielen Holzmöbeln und gibt dem ganzen einen sehr natürlichen Touch. Im vorderen Teil des Ladens kann man es sich an diversen Tischen und Stühlen bequem machen, im hinteren, etwas höher gelegenem, Teil hingegen kann man sich auch ganz genüsslich auf einigen Sofas und Sesseln niederlassen.

Hinter der Theke werden die Drinks und viele der Speisen ganz frisch zubereitet

Die Getränke und das Essen werden zum Großteil hinter einer langen Theke in der Mitte des Raumes zubereitet. Dabei gilt: hier ist alles koscher und vegetarisch und bis auf wenige Ausnahmen auch vegan. Die Speisenkarte ist relativ klein gehalten, dafür wird aber auch alles frisch zubereitet. Schon das Lesen der Karte macht Lust auf mehr: hier kommt viel leckeres Gemüse und gesunde Zutaten zum Einsatz.

All you need is Hummus

Da lassen wir uns nicht lumpen und gönnen uns die volle Ladung israelische Küche. Natürlich darf der Hummus mit Kichererbsen und Zwiebeln drauf (7,80 Euro) auf keinen Fall fehlen: der kommt in einer großen Schüssel daher und wird mit eingelegten Gurken, einer würzigen Paste und Pita Brot angerichtet. Von dem Klassiker aus dem Osten können wir wirklich nicht genug bekommen – die Konsistenz ist schön cremig und geschmacklich ist er auch einfach top. Richtig lecker!

Der Hummus hier ist unglaublich lecker

Viele frische Leckereien im Hummus & Friends

Dazu gönnen wir uns außerdem noch einen großen israelischen Salat mit allerlei frischem Gemüse, Koriander und Tahina, also Sesampaste, on top (7,80 Euro), eine halbe Aubergine mit Tahina (4,30 Euro), eine Portion Rote Bete, Kartoffel und Süßkartoffel aus dem Ofen (3,80 Euro) und einen halben Blumenkohl, ebenfalls aus dem Ofen und mit Tahina (4,20 Euro). Genauso wie der Hummus schmecken auch diese Gerichte durchweg super und aromatisch. Alle Speisen sind toll gewürzt, frisch und machen sehr satt, aber nicht so, dass man das Gefühl hat man muss gleich nach Hause rollen. Ganz ehrlich, wir können uns über gar nichts beschweren und sind super happy mit unserem Essen. Zum Schluss haben wir uns noch einen Cappuccino gegönnt. Denn kann man hier, wohlgemerkt ohne Preisunterschied, sowohl mit normaler als auch mit Soja-Milch schlürfen.

Blumenkohl, Aubergine, dreierlei Kartoffeln, Hummus, Salat und Pita-Brot mit Gürkchen und schärflicher Paste.

Achja: wir waren übrigens zur Mittagszeit da und zeitweise war der Laden wirklich bis auf den letzten Platz voll. Klar, durch die zentrale Lage in Mitte gönnen sich hier auch viele Touris und Angestellte ihr Lunch. Früh da sein oder erst etwas später lunchen gehen lohnt sich also. Neben den leckeren Speisen gibt es im Hummus & Friends außerdem auch eine recht große Auswahl an Weinen. Somit kann man es sich mit dem feinen Essen und einem Schlückchen Vino sicherlich auch gerade abends, wenn das Licht hier etwas gedämmt wird, wunderbar lauschig machen.

Fazit

Wir haben uns im Hummus & Friends wirklich rundum wohl gefühlt. Sowohl das Publikum als auch die Belegschaft kommt aus der ganzen Welt, wodurch ein sehr internationales aber auch entspanntes Flair im Laden herrscht. Das Essen war ausnahmslos ganz nach unserem Geschmack und wir wurden bestens bedient. Wir kommen hier gerne wieder her und können den Laden guten Gewissens weiterempfehlen.

Von den leckeren Speisen konnten wir gar nicht genug bekommen
Salat und Aubergine mit Tahina
Der Blumenkohl aus dem Ofen war toll gewürzt
Zum Hummus wird Pita-Brot sowie eingelegte Gurken und eine schärfliche Paste Gericht
Make hummus, not walls.
Das Hummus & Friends liegt in der Oranienburger Straße in Mitte

ZIP Berlin – Köstlichkeiten aus dem Glas

Die Sonnenallee gehört unumstritten zu den buntesten Straßen der Stadt – in jeder Hinsicht. Lebendig und belebt, dreckig und laut, rund um die Uhr. Den günstigsten Kebap Berlins bekommt man sicherlich hier. Gleichzeitig sprießen zahlreiche Cafés und Restaurants aus dem Boden, die sich dem Rausch der Gentrifizierung bedienen und sich mit einem besonderen Konzept versuchen von der Masse abzuheben. Alles ist neu, aber nicht unbekannt. Alles? Das ZIP befindet sich in der Pannierstraße, einer Querstraße der Sonnenallee, nicht weit entfernt vom Hermannplatz. Auf den ersten Blick sieht es aus, wie ein Café unter vielen. Hineingehen lohnt sich – die Erfahrung ist eine komplett Neue. Und das liegt nicht an der besonders guten Reis- oder Hafermilch.

ZIP Berlin – Das sind kleine Kombinationen aus hausgemachten Kreationen

Marieke empfängt uns sehr freundlich, die Atmosphäre ist schon beim Betreten des Cafés besonders. Das Licht ist gedimmt und es ist dunkel, trotz unzähliger Lichtquellen. Die Musik ist entspannt, aber experimentell, die Einrichtung schlicht. Wir stehen vor einer offenen Küchenzeile, die gleichzeitig als Bar fungiert und von außen gefliest ist. In einer großen Vitrine stehen Einmachgläser, an der Wand hängt eine riesige Schiefertafel, die als Getränkekarte genutzt wird.

Das Café hat einen coolen Grundriss. Der vordere Teil ist ein kleiner Raum – über einen langen Flur gelangt man in den hinteren Teil, der mit Sesseln ausgestattet ist und einem Wohnzimmer gleicht. Dating-Atmosphäre trifft auf Workspace. Jeder findet seinen Platz.

Kreativ Konservieren: Geschmacksexplosionen im Glas in der Pannierstraße 57

Marieke bringt uns die Karte, deren Design ebenfalls auffallend ist. „Wir servieren alles im Glas, ich bringe euch gleich eine Auswahl.“ Während wir die Karte studieren, verstehen wir das Konzept. ZIP kommt von zippen. Von konservieren. Von haltbar machen. In der Karte finden wir kaum komplette Gerichte. Vor allem das Frühstücksangebot, auf welches sich das Cafe spezialisiert hat, ist alternativ. Zwischen herzhaften und süßen hausgemachten Aufstrichen, Konfitüren und Cremes kann gewählt werden. Das Set für eine Person (Brotkorb Plus drei Aufstriche) kostet 5,90€. Das fast doppelt so große Set für zwei Personen knapp 10€. Entscheidungsunfreudige und Experimentierlustige können sich ihr Frühstück eigenhändig zusammenstellen.

Wir probieren uns durch Süßes und Herzhaftes aus dem Glas

Uns wird sowohl ein süßes, als auch ein herzhaftes Set serviert. Erst am Tisch werden die Einmachgläser aufgeschraubt. Das dumpfe Ploppen erinnert an Omas selbstgemachte Marmelade. In den herzhaften Gläsern befinden sich die hausgemachte Meersalzbutter, ein Orangen-Hummus Aufstrich, Schafskäse-Ratatouille und eine Macadamia-Cranberry-Creme. Das Brot ist glutenfrei, der Brotkorb überschaubar.

Das Prinzip der kleinen Kombis ist spitze. Anders wäre es unmöglich, so viele verschiedene Geschmäcker zu vereinen. Ich empfehle besonders den Orangen-Hummus, der so schmeckt, wie frischgepresster Orangensaft riecht, und die Macadamia-Cranberry-Creme, deren Mischung aus süß und salzig, weich und bissfest, einmalig ist.

Auch die süßen Aufstriche überraschen mich. Eine Aprikosen-Konfitüre mit Riesling, eine Apfel-Feigen- und eine Kartoffel-Birnen-Konfitüre sind die aktuellen Kreationen der Küche. Dazu gibt es Schmand als Basis. Der neutrale, cremige Geschmack unterstreicht die Intensität der Konfitüren. Alles schmeckt so anders und neu, dass es schwerfällt, aufzuhören zu essen. Auch der vegane Milchreis mit Kardamon, Zimt und Granatapfelkernen ist lecker, mir allerdings zu zimtlastig.

Ente im Einmachglas und Kastanienschorle

Nach unserer Frühstücks-Vorspeise, die man auch ganz wunderbar am Abend essen kann, sind wir schon angenehm gesättigt. Ich bin immer noch überrascht, wie erfrischend anders alles ist. Marieke erzählt uns, dass der Koch um 15:00 Uhr Feierabend hat und warme Speisen, Rührei und Pancakes, auch nur solange angeboten werden.

Als Hauptspeise wird uns keine der Tagessuppen oder ein Salat serviert, sondern drei Einmachgläser auf einer Schiefertafel. Lachsfielt, Brandenburger Landschwein und geräucherte Entenbrust im Einmachglas.

Oma wäre begeistert. Die Optik ist ansprechend und edel. Essen wird hier zu einem Erlebnis und auch der Geschmack überzeugt. Besonders gut schmeckt uns die Ente auf Rotkohl Cole-Slaw mit Cranberry Vinaigrette und Pekannüssen. Vielleicht liegt es daran, dass alle Gerichte kalt, weil konserviert gegessen werden – der Geschmack ist neuartig und sehr frisch.

Dazu trinken wir eine Kastanienschorle mit Gurke. Auch wenn das Glas für 3,80€ nicht günstig ist, empfehle ich jedem, diese Kreation zu probieren. Der Geschmack ist merkwürdig und faszinierend gleichermaßen, erinnert an Maronen und Ingwer, ist trotzdem undefinierbar. Ein bisschen wie Moscow Mule ohne Alkohol.

Experimenteller Kuchen eröffnet neue Geschmacksphären

Obwohl auch die Getränkekarte überschaubar ist, sind alle Geschmäcker und Vorlieben abgedeckt. Eine große Siebträgermaschine steht neben einer Bierzapfanlage. Es gibt außerdem Tee, Wein, Saftschorlen und Longdrinks. Je länger man sich umsieht, umso mehr Kleinigkeiten entdeckt man. Im hinteren Teil steht ein alter Lampenschirm. Leere Bilderrahmen hängen an der roten Wand, die von herunterhängenden Stehlampen beleuchtet wird.

Auf den Toiletten stehen australische Surf-Gemälde. Überbleibsel der Melbourne-Cantine. Auf den Tischen stehen Disteln in Glasvasen. Eine Originalität, die sich dem industriellen Charme zwar bedient, aber gleichzeitig davon abhebt. Die Atmosphäre ist wirklich gemütlich und lädt zum Verweilen ein.

Zum Abschluss dürfen wir die Süßspeisen probieren

In Gläsern wird uns ein Rüblikuchen-Style, ein Cheesecake aus Dinkelcrunch mit Heidelbeerragout und Minze und ein Schoko-Lakritz-Brownie an Salzkaramell serviert. Mit 4,90€ finde ich die Kuchen teuer, umso gespannter bin ich auf den Geschmack. Die Konsistenz ist weich und die Kuchen, die an geschichtete Cremes erinnern, übertreffen alles!

Wir haben das Gefühl, ganz neue Geschmäcker kennenzulernen. Es ist inspirierend und so lecker, dass es kaum zu beschreiben möglich ist. Mit seinen Süßspeisenkreationen schafft es das ZIP, neue Geschmäcker zu entwickeln und ich frage mich immer noch, wann ich das letzte Mal etwas zum ersten Mal geschmeckt habe. Der Preis sollte nicht abschrecken, die Kuchen sind es wert!

Fazit zum ZIP Berlin

Ich möchte das ZIP wärmstens weiterempfehlen. Das Konzept des kreativen Konservierens ist großartig und dient nicht nur der Nachhaltigkeit, sondern auch dem Erlebnis Essen. Das ganze Ambiente ist einladend und gemütlich und eignet sich sowohl zum gemütlichen Frühstücken, Kaffee trinken und Quatschen, als auch zum Arbeiten oder Abschalten. Ganz billig ist es nicht, ich finde die Preise aber angemessen. Für ein Essen hier sollte man sich Zeit nehmen, weil es wirklich inspirierend sein kann, wenn man sich auf etwas Neues einlässt. Geöffnet hat das ZIP jeden Tag von 10 bis 21 Uhr. Sämtliche Speisen im Glas werden auch To-Go angeboten.


Adresse und Öffnungszeiten vom ZIP Berlin:

ZIP Berlin
Pannierstraße 57
12047 Berlin

MO-SO: 10.00 – 21.00 Uhr