Schlagwort-Archive: Restaurant

Europäische Küche im Panther in Kreuzberg

Der Panther hat uns direkt beim Gang durch die Eingangstür überrascht. Wir haben ein kleines Restaurant erwartet doch treten geradezu in einen angenehmen Mix aus Restaurant und Kneipe. Genau so soll es auch sein, erzählt mir Besitzerin Katharina. Links neben der Eingangstür ist eine schicke, lange Holz-Bar, daneben stehen eine Handvoll Barhocker und Stehtische. Zur Rechten hingegen geht es ein paar Stufen hinauf in einen schönen Restaurantbereich. Durch die Mischung ist der Panther zwar schick aber dennoch ausgelassen und irgendwie lauschig.

Unsere Vorspeisen: leckere Pastinaken-Selleriesuppe und Ziegenkäsebällchen mit Salat

Wir machen es uns im oberen Bereich an einem der schönen Holztische bequem und bestellen uns erst einmal eine Karaffe Grauburgunder (13,90 Euro/0,5 Liter) und zwei Vorspeisen: das Pastinaken-Selleriesüppchen mit Petersilienpesto für 5,90 Euro aus der regelmäßig wechselnden Abendkarte und Ziegenkäsebällchen mit Thymianhonig, Feldsalat, Granatapfelkernen und Walnüssen für 7,90 Euro aus der regulären Karte. Beide Gerichte waren wirklich lecker – besonders die Suppe hat es uns angetan. Zuvor gab es zur Begrüßung übrigens noch Weißbrot mit Kräuterfrischkäse – serviert von einem durchaus netten und aufmerksamen Kellner.

Leckere Speisen aus der kleinen Abendkarte

Bei den Hauptgerichten haben wir uns aus der wechselnden Karte das rote Risotto mit Pilzen aus Brandenburg, Rucola und Parmesansegel (13,60 Euro) und auf der Haut gebratenes Skreifilet (Winterkabeljau) mit Lauchgemüse, Kartoffeln und Weißweinschaum (13,40 Euro) entschieden. Aus der regulären Karte gab es außerdem die Mangold-Pilzpfanne mit Thymianpolenta (12,90 Euro). Die Speisen waren allesamt schick angerichtet und haben uns sehr satt gemacht. Trotzdem hat sich bei uns ein klarer Favorit herausgestellt: das Skreifilet, dass einfach super zart war und mit dem Lauchgemüse toll geschmeckt hat.

Wir haben es uns im Panther bei unseren Hauptspeisen einfach gut gehen lassen

Früher alternativer Schuppen – heute gemütliches Restaurant mit Bar

Der Panther war früher übrigens eine alternative Kneipe und hieß damals noch Pink Panther. Als Katharina den Laden vor vielen Jahren übernahm, staunte sie nicht schlecht: als die Wände neu verputzt werden sollten kam ihr unter einer dicken Farbschicht eine Zeichnung von Pink Panther entgegen, die noch gut erhalten die Wand zierte. Daraufhin entschied sich Katharina die bekannte Zeichentrickfigur auf der Wand zu belassen und ihr Restaurant nach dem beliebten pinken Wesen zu benennen: der Panther war geboren.

Weil wir nach den Hauptspeisen noch nicht genug bekommen haben, haben wir uns auch noch ein Dessert gegönnt: das Schokoküchlein aus der Kaffeetasse mit geschlagener Sahne (7,80). Das hat zwar 20 Minuten gedauert, wurde dafür aber auch ganz frisch zubereitet und kam noch heiß und dampfend an unseren Tisch. Lecker war es natürlich auch – genau das Richtige zum kulinarischen Abschluss!

Ein Traum von Dessert: Das heiße Schokoküchlein in der Tasse

Wohlfühl-Ambiente am Lausi

Wir haben uns in Katharinas lauschigem Kneipen-Restaurant sehr wohl gefühlt. Das Ambiente ist rustikal-schick und gleichzeitig ausgelassen-fröhlich. Wenn es das Wetter zulässt, kann man es sich auch draußen, vor dem Panther, bequem machen und das Treiben auf dem angrenzenden Lausitzer Platz beobachten. Mittags und abends lässt sich aus der europäischen Karte lecker schlemmen oder auch einfach nur das ein oder andere Bier oder Glas Wein schlürfen. Am Wochenende bietet der Panther außerdem Frühstück an.

Das Risotto war besonders hübsch angerichtet
Unser Favorit: das Skreifilet auf Lauchgemüse mit Kartoffeln und Weißweinschaum
Die Mangold-Pilzpfanne mit Thymianpolenta ist auch für Veganer geeignet
Zur Begrüßung gibt es Weißbrot mit Kräuterfrischkäse
Wir gönnen uns direkt eine Karaffe leckeren Grauburgunder
Oben Restaurant, unten Bar und Kneipe
Der Pink Panther hat am Lausitzer Platz in Kreuzberg eine lange Geschichte

Hidden Places: Fine Dining im International Club Berlin

Eigentlich ist der International Club Berlin ein Private Members Club. Wer nicht durch das Aufnahmeverfahren als Mitglied in den Club aufgenommen wird, hat eigentlich keinen Zugang in die beeindruckend schönen Räumlichkeiten. Eigentlich.

Denn der International Club Berlin öffnet seine Orangerie für Gäste, die im Restaurant speisen möchten. Die Küche ist international, beherbergt sowohl Klassiker als auch einige wechselnde Gerichte. Die Location liegt etwas versteckt, direkt hinter der Messe Berlin – wer sie jedoch nicht kennt, wird nicht aus Versehen daran vorbeilaufen.

Tradition trifft auf moderne gehobene Küche

In der Orangerie können Gäste eintreten und sich von der gebotenen Küche verwöhnen lassen. Werktags von 12.00 Uhr bis 14.00 Uhr wird ein täglich wechselndes Business-Lunch-Menü angeboten. Wer lieber abends zu Gast sein mag, ist an allen Tagen der Woche willkommen. Die Speisekarte ist dabei überraschend vielseitig. Meine geliebten Pimientos de padron gehören neben Wiener Schnitzel, gerösteten Garnelen, Zucchini-Spaghetti und einigen weiteren Gerichten zu den Klassikern. Die aktuelle Herbstkarte sorgt u.a. mit Pulpo-Salat, Kürbissuppe, Burger und geschmorrten Kalbsbäckchen für Abwechslung am Gaumen.

Was landete auf unseren Tellern?

Judith entschied sich für die in Balsamico geschmorten Kalbsbäckchen, die mit weißem Bohnenmus und Salbei-Zucchini gereicht werden. Der Fokus lag natürlich auf den Bäckchen, die so zart gegart wurden, dass sie schon allein vom Anschauen auseinander fielen. Und weil das Auge ja stets mitisst, war auch der Teller wunderschön anzusehen. Wenn wir es nicht besser wüssten, hätten wir meinen können in einem hippen gehobenen Restaurant in Mitte gewesen zu sein.

Wenn ich irgendwo Oktopus aka. Pulpo auf der Karte lese, muss ich ihn mir eigentlich immer bestellen. Ich mag die kleinen Ärmchen der Krake mit den kleinen knusprigen Saugnäpfen so gerne – und wurde auch im International Club Berlin nicht enttäuscht. Im Gegenteil, der gebackene Pulpo ergänzte sich wunderbar mit der Frische des Salats, der mit Fenchel, Chinakohl, Zuckerschoten und Vinaigrette von der Bitterorange angemacht wurde.

Special im Dezember: Gänseessen, Fondue und Feuertopf

Während der Adventszeit hat der International Club Berlin ein paar besondere kulinarische Highlights auf der Speisekarte. Passend zur anstehenden Weihnachtszeit, steht das klassische Gänseessen hoch im Kurs. Wer möchte, kann sich seine Gans übrigens auch abholfertig (inkl. aller Beilagen) als „Gans to go“ ordern. Enthalten ist ebenso eine Anleitung für die Zubereitung zu Hause – aber alles, was ihr dafür braucht, liefert euch das Restaurant.

Die Winterzeit ist ebenso prädestiniert für Fondue-Gerichte und Feuertöpfe. Wie schön ist es, an einem großen Tisch mit Freunden oder der Familie zu sitzen und sich das Essen zu teilen?! Zur Auswahl stehen ein Fondue-Menü, klassisches Schweizer Käsefondue, Rucola-Gorgonzola-Pilz-Fondue, Prosecco-Fondue und ein asiatischer Feuertopf. Wer darauf jetzt so richtig Lust bekommen hat: Das Winter-Special ist bis zum 23.12. verfügbar und man sollte 24 Stunden vorher Bescheid geben und reservieren.

Der International Club Berlin – Was versteckt sich eigentlich dahinter?

Es weht noch das Flair alter Zeiten durch die Räume des International Club Berlin. Erhaben, gediegen, altehrwürdig und dennoch unaufgeregt, gemütlich und warmherzig. Die lange Historie erfüllt den Ort mit einer Atmosphäre, die sehr besonders ist. Die Fotos vermögen es kaum wiederzugeben, man muss es eigentlich erlebt haben.
Zurück geht der Club auf den Berliner Schlittschuhclub, der 1920 sich am heutigen Standort niedergelassen hatte. 1945 wurde die Anlage das Zuhause des British Officers‘ Club, dessen damaliger Schirmherr Prince Charles auch bis heute noch die Funktion übernimmt.

Neben dem Sportangebot, dient die Anlage der Zusammenführung und Kontaktpflge von Leuten aus Diplomatie, Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft. Es gibt Feste für die Familien und Kinder des Clubs, einen Weihnachtsmarkt, Kinderbetreuung und verschiedene Events. Genau für letzteres lässt sich der International Club Berlin übrigens auch buchen.

Fazit zum International Club Berlin

Fine Dining im Country Club! Wer einen wirklich besonderen, traditionsreichen und einzigartigen Ort sucht, sollte den International Club Berlin unbedingt aufsuchen. Die Zutaten sind hochwertig, die Speisen fein angerichtet und richtig lecker. Zudem stehen hervorragende Weine und Spirituosen zu Auswahl, die dem Ganzen das i-Tüpfelchen aufsetzen.


Adresse und Öffnungszeiten vom International Club Berlin:

International Club Berlin
Thüringerallee 5-11
14052 Berlin

Businesslunch:
Mo-Fr: 12.00 – 14.00 Uhr

Dinner:
Mo-So: ab 18.00 Uhr

Der India Club Berlin: Fine Dining im Edel-Inder

Ganz in der Nähe des Brandenburger Tors, im Gebäudekomplex des Hotels Adlon Kempinski Berlin wurde vor wenigen Monaten der India Club Berlin eröffnet. Das Restaurantkonzept geht dabei gänzlich neue Wege. Anstatt Nippes, Deko und Räucherstäbchen, begleitete uns dort ein sorgfältig ausgewähltes Interieur. Indische Elemente und Muster, farbenfrohe Lampenensembles, sowie gemütliche, in dunklen Farben gehaltene Holzmöbel geben dem Gastraum sein ganz eigenes indisches Flair.

Indisches Essen auf einem neuen Niveau

Die meisten gehobenen Restaurants widmen sich der französischen Küche – kein Wunder, gilt sie doch nach wie vor als die Mutter der gehobenen Gastronomie und Sterneküche. Neben den französischen, gibt es auch viele deutsche, italienische, internationale, südost-asiatische und japanische Restaurants, die unter dem Fine Dining Ansatz agieren. Aber indisch? Zumindest in Berlin sucht man danach wohl vergebens.

Dabei ist die Küche mit seinen vielen Gewürzen eigentlich prädestiniert für die feinen Gaumen dieser Stadt – bislang scheint sich jedoch noch niemand daran getraut zu haben.

Der India Club durchbricht diese Tatsache und sorgt dafür, dass diese Küchenrichtung ihrem teilweisen klischeebehafteten Image entfliehen darf. Die Gerichte sind allerdings nicht so experimentell wie im Moksa, sondern durchaus gute Bekannte. Dennoch haben sie alle ihren eigenen Zwist, sowohl von der Anrichtung her, als auch von den Aromen.

Was haben wir im India Club gegessen?

Im Prinzip konnten wir uns ein mal quer durch die Karte probieren und haben uns dadurch einen tollen Überblick verschaffen können.

Los ging es mit gerollten Papadams und drei verschiedenen Dipps auf Tamari-, Aprikosen-und Chilibasis. Wer Schärfe nicht so gut verträgt, sollte das Chutney mit den grünen Chilis nur in homöopathischen Dosen auftragen oder aber mit dem Aprikosenchutney kombinieren.

Als Vorspeise erhielten wir den Der Mango-Salat, der mit Sojasprossen, Minze und Honig in einer Schüssel serviert wird. Das Gericht ist fein abgeschmeckt mit einer feinen Chili-Schärfe. Aber keine Angst, hier braucht ihr nicht sofort einen Lassi, um das Feuer im Mund zu löschen.

Ebenso empfehlenswert sind die frittierten Garnelen und der Blumenkohl. Die Stücken sind knusprig ummantelt anstatt in Fett zu triefen – aber das wäre auch arg verwunderlich, würde uns im India Club so etwas gereicht werden. ;)

Tandoori Specials und Curries

Egal ob Touri- oder Edel-Inder, ohne anständige Tandoori-Gerichte würde ganz klar etwas fehlen. So probierten wir uns durch Hähnchen, das mit 15 Gewürzen mariniert wurde. Besonders spannend empfand ich den Stör, der mit der feinen Süße des Papaya-Chutneys wirklich besonders schmeckt. Eine faszinierende Kombination. Ebenso begeisterte uns aber auch der Spieß auf Basis von Lamm-Hack. Wobei sich hier die indische Küche wieder alle Ehre macht, denn es ist richtig schön scharf und würzig.

Mein Highlight sind jedoch die Curries gewesen. An Cremigkeit und Aromenvielfalt kaum zu übertreffen, schmeicheln sie jeder einzelnen Geschmacksknospe auf der Zunge. Als Beilage empfiehlt sich der Safranreis, der nicht durch sein eigenes Aroma die anderen Speisen nicht überlagert, sondern elegant ergänzt.

Mit einer Portion Kulfi ins Dessertparadies

Kulfi ist eine indische Eisspeise, die recht fest in ihrer Konsistenz erscheint, aber im Mund wahnsinnig cremig wird. Hausgemacht und vor allem nicht zu süß, ist es ein perfekter Abschluss.

Fazit zum India Club Berlin

Endlich gibt es einen Inder, der Lichtjahre entfernt zu sein scheint von dem geschmacklichen Einheitsbrei. Die indische Küche ist hervorragend und wird vom India Club Berlin auf ein neues Niveau gehievt. Der Service ist aufmerksam, diskret und stets freundlich. Wer einen Ort für besondere Anlässe oder auch für Geschäftsessen sucht, ist hier bestens aufgehoben.


Gewinnspiel: Wir verlosen ein Dinner für zwei Personen!

Wem jetzt das Wasser im Mund zusammen läuft, darf sich freuen! Wir verlosen ein Dinner inkl. Weinbegleitung für 2 Personen im Gesamtwert von etwa 150 EUR.

Um teilzunehmen braucht ihr uns nur als Kommentar unter diesem Artikel bis zum 01.12.17, 22.00 Uhr zu sagen, warum wir gerade euch ins India Club Berlin schicken sollen?

Kommentare auf Facebook fließen nicht in die Lostopf ein. Wir benachrichtigen den Gewinner per Mail, daher schaut bitte auch in eurem Spam-Order nach. Die kompletten Teilnahmebedingungen lest ihr hier.

 


Adresse und Öffnungszeiten vom India Club Berlin:

India Club Berlin
Behrenstraße 72
10117 Berlin

Mo-So: ab 18.00 Uhr

Speisekarte und Weinkarte inkl. Preise vom India Club Berlin:

Authentische Pizza im Rosso in Moabit

Die Deutschen lieben Pizza – das steht außer Frage. Und auch wir haben uns endlich einmal wieder auf den Weg gemacht, um uns etwas von der beliebten Teigspeise zu gönnen. Diesmal ging es dafür nach Moabit ins Rosso. Dabei handelt es sich nicht etwa um ein schickes Restaurant, sondern einen süßen Imbiss mit einigen Sitzgelegenheiten. In der Theke liegen große Pizzastücke zum Mitnehmen aus – wer Zeit hat kann es sich jedoch auch in dem lauschigen Innenraum gemütlich machen und aus der Karte bestellen.

Da wir zur Mittagszeit ankommen, ist der Laden gut gefüllt und es herrscht eine ausgelassene Stimmung. Fast jeder Tisch ist besetzt und diverse Pizzen werden fröhlich vermampft. Die Karte für den Mittag ist etwas kleiner als die Abendkarte, beinhaltet aber dennoch eine Vielzahl an gut klingenden Pizzen. Abends gibt es außerdem ein paar Gerichte aus dem Ofen, Zucchini-Spaghetti, einige Vorspeisen und diverse Desserts.

Pinsa romana zum Mittag

Während wir einen ersten Blick in die Karte werfen, erklärt mir Massimo, einer von vier Freunden, die das Rosso betreiben, dass es in Italien viele verschiedene Arten von Pizza gibt. Massimo selbst kommt aus Rom, wo die sogenannte „Pinsa romana“ ihren Ursprung hat. Der Teig dieser Pizza-Sorte wird aus Weizen, Sauerteig, Reismehl und Sojamehl hergestellt und die fertige Pizza meist auf großen Blechen zubereitet. Und gerade diese Pizza-Sorte steht hier im Fokus und macht uns äußerst neugierig.

Nach langem überlegen bestellen wir schließlich eine rote Pizza Norma mit Auberginen, gesalzenem Ricotta, Basilikum, Tomatensauce, Olivenöl und Mozzarella und eine weiße Pizza Cacio e pepe mit Mozzarella, Pecorino Käse, frischem Pfeffer und Olivenöl. Beide werden frisch zubereitet und schmecken einfach lecker. Außerdem ist der Teig innen sehr fluffig, außen hingegen sehr knusprig – das kommt nicht nur durch die besondere Teigzusammensetzung, sondern auch durch die spezielle Produktion und Garung der Pinsa romana.

Für uns durfte es eine weiße und eine rote Pinsa romana seinWährend wir glücklich Pizza futtern erzählen uns die äußerst sympathischen Betreiber, dass man sich hier auch Pizza bestellen oder Mitnehmen kann und der Teig dafür täglich frisch zubereitet wird – der ist schließlich ihr Baby. Man merkt, im Rosso ist man mit Liebe bei der Sache. Die Besitzer sind wirklich äußerst sympathisch und wir werden toll bedient. Bei uns kam auf alle Fälle absolutes Italien-Feeling auf.

Ein Imiss mit Liebe

Sämtliche Tische sind mit Seiten aus Deutsch-Italienisch-Wörterbüchern bekleistert – das haben Massimo und seine Jungs selbst gemacht. Ansonsten ist der Imbiss recht einfach eingerichtet. Für die Größe gibt es viele Sitzplätze und in zwei Kühlschränken stehen Limos, Wasser, Bier und Bio-Weine.

Als Dessert haben wir uns Tartufo gegönnt

Nach der Pizza gönnen wir uns Tartufo – eine italienische Eisspezialität, die den beliebten italienischen Trüffelpralinen nachempfunden ist. Dazu gibt es außerdem leckeren Bio-Espresso – der kommt aus einer 61 Jahre alten Espressomaschine, wie mir die Betreiber stolz erzählen. Cappuccino, Milchkaffee und co. kommen hier nicht auf den Tisch – das gibt es in Italien schließlich eigentlich nur zum Frühstück. Apropos: jeden Sonntag findet im Rosso übrigens ein ausgiebiger Brunch mit Pizza, Nudeln, Salaten, Desserts und diversen anderen Leckereien statt.

Italien-Feeling in Moabit

Wir haben uns im Rosso super wohl gefühlt. Und das beste: der Imbiss ist richtig authentisch und echt. Das italienische Team hier ist total nett und bringt eine gute Stimmung in den kleinen Imbiss. Ihre Speisen bereiten sie mit Liebe zu und man merkt ihnen an, dass das Rosso eine Herzensangelegenheit ist. Das Flair ist ausgelassen und man fühlt sich fast ein bisschen wie in Italien. Dazu haben all unsere Speisen und der Espresso super geschmeckt und wir haben das Rosso satt und glücklich verlassen.

Auf der Pizza Norma sind Tomaten, Ricotta, Basilikum, Auberginen, Mozzarella und Olivenöl

Die Pizza Cacio e pepe ist belegt mit Mozzarella, Pecorino Käse, Pfeffer und Olivenöl

Das Rosso ist klein aber dafür sympatisch und authentisch

Der Espresso kommt aus einer 61 Jahre alten Maschine und schmeckt super

In der Theke liegen fertige Pizzastücke aus

Die Einrichtung ist einfach, das Flair gemütlich und italienisch

Durch ein großes Fenster kann man das Treiben in Moabit beobachten

Während dem Futtern kann man italienisch lernen

Zum Trinken gibt es Limos, Bier und Weine

Das Geheimnis der Pizza ist ein Geheimnis

Auch draußen kann man es sich gemütlich machen und Pizza futtern

Indische Küche im Khushi im Prenzlauer Berg

Darf es mal wieder Indisch sein? Bei uns jedenfalls war es mal wieder an der Zeit für das würzige Essen aus Fern-Ost und wir haben uns auf den Weg ins Khushi gemacht. Der Laden befindet sich in einer der schönsten Straßen, die der gute alte Prenzlberg aufzuweisen hat: der Kollwitzstraße. Dort angekommen werden wir freundlich in Empfang genommen und machen es uns in dem großen aber dennoch gemütlichen und schön eingerichteten Restaurant gemütlich.

Hier gibt es indisches Essen für jeden Geschmack

Die Karte ist recht groß und bietet Essen für jeden Appetit und jeden Geschmack: ob nun Fleisch, Fisch, vegetarisch oder doch vegan. Da wir zum Mittag dort sind haben wir außerdem die Option aus der regelmäßig wechselnden Mittagskarte zu wählen. Auf dieser stehen nur eine Handvoll frisch vorbereiteter Gerichte, die mit Reis und einer Suppe oder einem Salat serviert werden und für einen recht kleinen Preis (ab 6,50 Euro) zu ergattern sind.

Zum Papadam gab es süßen Tamarinden-, scharfen Chili- und erfrischenden Joghurt-Dip

Um uns die Entscheidungsfindung zu versüßen wird uns zum Knabbern kostenloses Papadam mit drei verschiedenen Dips serviert. Wir mampfen fröhlich drauf los und sind uns einig: es schmeckt – eine gute, kleine Vorspeise um in den Mittag zu starten.

Tofu, Linsen, Kichererbsen und Hühnchen

Zum Essen darf es für uns ein Gericht aus der Mittagskarte sein – nämlich Tofu mit Linsen (6,50 Euro). Dazu gibt es, da Mittagskarte, eine Tomatensuppe. Aus der regulären Karte bestellen wir außerdem die veganen Kichererbsen mit Tofu in pikanter Curry-Gewürzsuppe (8,90 Euro) und das Hühnerfilet mit Paprika, Zwiebeln, Ingwer und Ananas in scharfer Gewürzsauce.

Unser Mittagessen hat uns nicht nur satt, sondern auch glücklich gemacht

Die Tomatensuppe ist wirklich lecker und schmeckt aromatisch und indisch-würzig. Zu den Hauptspeisen wird uns eine große Platte Salat und eine große Schüssel Reis serviert. Die Gerichte sind allesamt kein Einheitsbrei, sondern wirklich lecker und individuell gewürzt. Das Hühnerfilet ist schon ganz schön scharf – allerdings haben wir dem Kellner auch gesagt, dass wir es gerne sehr scharf haben wollen (schließlich macht man oft die Erfahrung, dass als scharf deklarierte Speisen in Wahrheit einfach nur recht würzig sind). Im Khushi jedoch hält man Wort. Also merkt euch: wenn hier „scharf“ in der Karte steht, dann ist es auch scharf. Und wer „extra scharf“ bestellt, sollte schon recht hart gesotten sein.

Schönes Ambiente und leckere Speisen

Insgesamt haben wir uns im Khushi sehr wohl gefühlt. Das Restaurant ist großräumig und offen, schön eingerichtet und lädt zum Verweilen ein. Wir wurden nett bedient und all unsere Speisen haben bestens geschmeckt, waren toll gewürzt und gut abgeschmeckt und auch satt wurden wir ohne Probleme. In Berlin gibt es leider viele Inder, die lediglich lieblosen Einheitsbrei und billige Cocktails anbieten und nicht wirklich Lust auf indische Küche machen. Das Khushi gehört definitiv nicht zu dieser Sorte, sondern ist alle Male ein Besuch wert.

Die Tomatensuppe als Vorspeise war gut gewürzt und hat Lust auf mehr gemacht

Zu unseren Hauptspeisen gab es Reis und Salat

Der Tofu in Linsensauce war super abgeschmeckt

Auch die Kichererbsen mit Tofu und das Hühnchen waren gut gewürzt und haben und gut geschmeckt

Der Innenraum ist schön und einladend eingerichtet

An einer Bar im Eingangsbereich kümmert man sich um die Getränke

Bei gutem Wetter kann man auch wunderbar draußen sitzen

BraufactuM – Craft Beer in Mitte

Zwischen Hofbräuhaus und The Pub hat im Herbst die Craft Beer Bar BraufactuM eröffnet. BraufactuM selbst ist eine Brauerei aus Frankfurt, die sich der Kreativität amerikanischer Brauer bedienen und sich dabei aber auf die deutsche Braukunst besinnen. Heraus kommen Craft Beer Sorten, die ihre ganz eigene Handschrift besitzen.

Die Braugaststätte von BraufactuM in Berlin Mitte bringt aber auch die Biere andere nationaler und internationaler Brauereien an die Zapfhähne. Konkurrenzdenken ist Fehl am Platz. Während alteingesessene Braugaststätten häufig mit Schweinshaxe, Wurstplatten und Eisbein Freunde deutscher Hausmannskost bedienen, gehen die Klassiker in einer Craft Beer in eine andere Richtung.

BraufactuM: Craft Beer, Burger & BBQ

Die Speisekarte bedient natürlich vor allem deftige Speisen. Hähnchen, Rind, Pulled Pork oder auch ein Falafel-Patty stehen auf der Karte und werden mit verschiedenen Soßen und Gemüsen kombiniert. Wer keine Lust auf Burger hat, freut sich über Suppen, Stullen, Currywurst oder Salate. Die Fleischplatte im Braufactum gibt es auch, allerdings hier mit Pulled Pork, Brisket Chunks und Rinderrippen.

Wir entscheiden uns für zwei Burger und einen Salat. Während die Burger (Pulled Pork und Cheeseburger) uns zufrieden stimmen, gibt es beim Salat namens „Wilde Wiese“ noch Luft nach oben hinsichtlich des Preis-Leistungsverhältnisses. Ebenso ist die Menge des Rote-Beete-Feta-Dipps unverhältnismäßig groß im Vergleich zur restlichen Portion. Lecker war es aber dennoch!

Pulled Pork Burger im BraufactuM
Pulled Pork Burger im BraufactuM für 7,50 EUR

Cheeseburger, Pommes im Braufactum
Das Lunchmenü: Cheeseburger, Pommes und hausgemachte Limo für 8,50 EUR

Wilde Wiese Salat im Braufactum
Wilde Wiese Salat mit Wildkräutern, Avocado und Rote-Beete-Feta-Dipp

Braukurse und Craft Beer Tastings

Das BraufactuM steht aber natürlich vor allem für Bier. Vom Summer Ale, Pale Ale und India Pale geht bis zum Scotch Ale, Weizen IPA, West Coast IPA – selbst Schwarzbier, Helles und Pilsner stehen Bierfreunden zur Auswahl. Die Bierkarte verspricht jedoch noch viele weitere Sorten, wobei 16 von ihnen direkt aus dem Fass stammen. Wer sich lieber durch verschiedene Biere probieren möchte, wählt das Tastingboard mit 4 Bieren zu 7,50 EUR.

Wer sich darüber hinaus mit dem Thema Craft Beer beschäftigen möchte, kann an geführten Tastings für Einsteiger und Fortgeschrittenen, sowie an Braukursen teilnehmen.

Bunt, modern, gemütlich

Während man draußen den Trubel verfolgen kann, ist die Atmosphäre ist dank dem Mix aus Holzmöbeln und farbenfreudiger Deko einladend und freundlich. Große Gruppen finden ihren Platz an langen Tischen und mein Highlight ist das Pop-Art-Bild, das euch mit dem ersten Schritt in die Location begrüßt. Zweites Highlight: Der Toilettenbereich für die Ladies ist komplett in rosa!

Fazit zum BraufactuM

Wenn ihr in Mitte seid, lohnt sich ein Besuch dieser Craft Beer Bar. Die moderne Einrichtung, die Bierauswahl und die Speisen überzeugen. Die Events und Workshops hingegen auch eine tolle Geschenkidee für passionierte Craft Beer Fans.


Adresse und Öffnungszeiten vom BraufactuM:

BraufactuM Berlin
Memhardstraße 1
10178 Berlin

Mo – So: 12.00 – 24.00 Uhr

Speisekarte im BraufactuM Berlin
Speisekarte im BraufactuM Berlin

MINE Restaurant in Charlottenburg

Italienische Restaurants gibt es in Berlin ja nicht zu wenige, denn die Deutschen lieben ihren Italiener um die Ecke. Auch wenn es zig Italiener gibt, so schafft es das MINE Restaurant in Charlottenburg sich dennoch abzuheben und herauszustechen. Gründe gibt es einige. Die hervorragende gehobene italienische Küche ist eingebettet in einer tollen Atmosphäre, die sich Elemente des Industrial Designs zu eigen macht. Das Highlight war aber wohl die „Zweigstelle“ – denn nebenan befindet sich nicht nur der Weinvorrat, sondern auch das kleinste Restaurant Berlins.

Das MINE Restaurant entführt euch ins italienische Wohlfühlparadies

Es ist Freitagabend, der Herbst hat uns nasskalt erwischt und wir tropfen nur so in das MINE Restaurant. Der Kontrast zwischen drinnen und draußen hätte an dem Abend wohl nicht heftiger ausfallen können. Umso wohliger fühlen wir uns als wir Platz nehmen und die gemütliche Atmosphäre nur so aufsaugen. Der erste Eindruck überzeugt.

Gehoben, italienisch, frisch und überraschend

Die Gerichte im MINE Restaurant sind überaus lecker und mit einer hohen Hingabe präsentiert. Ungewohnt geht es los, denn es landet kein Brotkorb als Starter auf unserem Tisch, sondern hauchdünne Fladen, die an das indische Papadam erinnern. Wir empfehlen euch dennoch den Brotkorb zu ordern, um in den Genuss des Sauerteigbrotes zu kommen. Der ursprüngliche Sauerteig wurde einst vor 85 Jahren produziert, die Krume ist saftig, die Kruste knusprig – hach, was wären wir doch ohne unser Brot!? Die hellen Baguettescheiben stammen übrigens von der Bäckerei Sironi aus der Martkhalle Neun.

Weiter geht es mit einem Salat von hausgeräuchertem Lachs, Avocado, Edamame und Mango-Granité, sowie einer gebackenenen roten Beete, die mit cremigem Ricotta und Gorgonzola serviert wird. Wir sind sofort begeistert, denn die unterschiedlichen Konsistenzen und Aromen harmonieren perfekt miteinander.

Der italienische Pasta-Gott trifft auf Oktopus und Seebarsch

Aber nacheinander. Zunächst wählen wir einen Zwischengang, der uns perfekte frische Tortelli gefüllt mit zartem Burrata kredenzt. On top wird das Pastagericht reichhaltig mit feinem Trüffel überstreut – meine absolute Lieblingskombination. Pasta und Trüffel sind einfach unschlagbar lecker.

Der eigentliche Hauptgang präsentiert sich uns dann aus dem Meer. Der Oktopus windet sich auf einer gebratenen Scheibe des Sironi-Brotes und wird dabei von einem würzigen, leicht scharfen Tomatensugo ummantelt. Der Oktopus ist dabei wunderbar zart und von bester Qualität.

Mir gegenüber präsentiert sich ein Seebarsch, der goldbraun und knusprig auf der Hautseite angebraten wurde. Schwarzwurzeln und eine leichte Beurre Blanc (Buttersoße) versammeln sich unter dem Seebarsch und bilden eine genussvolle Synergie.

Der Zerfall eines Desserts in drei Akten

Eigentlich waren wir schon sehr, sehr satt… aber weil uns die anderen Gänge so überzeugten, kamen wir nicht umhin auch die süßen Speisen zu probieren. Da Judith kein Ei verträgt, gab es veganes, cremiges Schokoeis, sowie eine Praline.

Auf meinem Teller versteckte sich unter einer weißen Baiserhaube ein Mango-Passionsfruchtkompott, sowie eine Mousse aus den gleichen Früchten. Auch wenn die Portion recht groß wirkt, sie ist auch nach 3 Gängen davor zu schaffen. ;) Das Spiel aus Süße und Säure ist ebenso ausbalanciert, wie die knusprig, fleischigen und samtigen Konsistenzen.

Während wir plauderten und aßen, schwebte der Service übrigens mit einer Leichtigkeit durch die Räumlichkeiten, stets freundlich, aufmerksam, irgendwie persönlich, aber dennoch diskret und mit der nötigen Distanz.

Das kleinste Restaurant in Berlin

Zumindest wurde wohl noch kein kleineres Restaurant entdeckt. Es befindet sich neben dem Mine Restaurant und hat Platz für etwa 6-8 Personen. So winzig der Gastraum ist, so gemütlich ist das Raumkonzept umgesetzt worden.

Fazit zum MINE Restaurant

Wir sind ein bißchen doll verliebt in die Location, weil alles stimmig ist. Essen, Service, Lage, Publikum, Getränk und die Gastgeber selbst machen das MINE Restaurant zu einer Top Location. Aber am Ende bleibt es doch etwas Besonderes, da die Preise zwar gerechtfertigt sind, aber dennoch in die Kategorien „sich etwas Gutes tun“ fallen.


Adresse und Öffnungszeiten vom MINE Restaurant:

MINE Restaurant
Meinekestraße 10
10719 Berlin

Di-Sa: 17.30 – 24.00 Uhr

Restaurantschiff Gode Wind

„Backen & Banken“

Hei! Holt die hollandsche nieder
Und hisst die Flagge rot – rot – rot!
Und singt recht schweinische Lieder.
Vielleicht ist einer von uns morgen tot.
Denn sie haben eine Kanone an Bord.
Und ein halbes Dutzend Soldaten Und ein halbes Dutzend Soldaten
Mit Blei und mit Dünnschiss geladen.
Wir aber sind kühne Piraten
Und fürchten nicht Tod noch Mord.
Wir sind weder fromm – aber frei.

Was mag in dem Schiffe wohl sonst noch sein?
Kakerlaken oder Seife oder Gold oder Wein?

Wäre Joachim Ringelnatz mit uns zur Gode Wind gekommen, die seit August diesen Jahres in der Rummelsburger Bucht vor Anker liegt, er hätte durchaus einen recht guten Eindruck davon gewinnen können, von den Dingen, die da an Bord auf einen warten. Kakerlaken waren es nicht, soviel vorweg.

Im Sommer Restaurant, im Winter Eventlocation

Wie und warum ein 50 Tonnen schweres Piratenschiff von Litauen via Ostsee nach Berlin kommt, aus welcher regionalen Aquakultur die gereichten Fischspezialitäten stammen, und wie viele Buddeln Rum im Bauch des Schiffes tatsächlich lagern – für derlei Fragen stehen gerne Toni Kaiser und Nick Schulze, die Geschäfts- bzw. Restaurantführer der Gode Wind, Rede und Antwort. Und dass sie ihr Projekt wirklich mit Herzblut betreiben, versteht man spätestens dann, wenn man von den jahrelangen Wartezeiten und Unwegsamkeiten á la „Auflagen der Stadt Berlin“ erfährt.

Von April bis Oktober als Restaurant, ansonsten auch als Eventschiff für Geburtstage, Hochzeiten, Firmenfeiern oder Sommerfeste, ist die „Hauptstadtkogge“ eine gute Möglichkeit, ein wenig Abstand zur Stadt und ihrem Trubel zu bekommen. Oben an Deck, auf rustikalen, doch sehr bequemen, massiven Holzstühlen sitzend, genießt man einen herrlichen Blick aufs Wasser und die umliegende Rummelsburger Bucht.

Unter Deck erwartet einen rustikale Gemütlichkeit, zum Glück ohne dass man von allzu viel Fischerei-Deko erschlagen wird. Zudem kann die Atmosphäre durch fein eingedeckte Tische ohne weiteres ins Festliche verwandelt werden. Die Küche orientiert sich an Region und Saison. Sous Chef Henning Zappe erzählt uns begeistert über Zusammenstellung und kreativen Findungsprozess verschiedener Gerichte. Fest steht, dass man als Fischliebhaber durchaus auf seine Kosten kommt, wenn man hier speist.

Nun sind wir hungrig… Wagen wir doch einen Blick aufs Menü

An einem der besagten sehr hübsch eingedeckten Tische wird uns zunächst Tintenfischsalat mit Sesam und Apfel, Roter Beete und Ingwerwasser sowie Miesmuscheln im Weißweinsud mit Gemüse gereicht. Während der Salat wirklich ausgeklügelt und mit essbarem Blütendekor hübsch anzusehen ist, empfinden wir das Gemüse an den Muscheln etwas zu viel und zu bissfest.

Als nächstes folgt ein als Kürbiscappuccino deklarierter Zwischengang: cremige Kürbissuppe, Espuma aus Sauerrahm, getoppt mit Pumpernickelkrokant. So besonders ist das Dreierlei, erreicht durch die zwar sehr unterschiedlichen Konsistenzen und Geschmäcker, die sich jedoch hervorragend ergänzten, dass wir diesen Gang durchaus gerne ein paarmal wiederholt hätten.

An dieser Stelle soll auch der patente Service erwähnt werden, der uns freundlich-bestimmt auf die passenden Getränke hinweist (sehr toll, aber leider nur ein „Überbleibsel“ der Berlin Food Week im Oktober: selbstgemachter Kombucha).

Seeräuber und Kameraden,
Wenn meine Augen richtig sind
Hat die Bark voraus auch Fässer geladen. –
Auf, ihr Hurenboys! An die Brassen!
Royal hoch! Alle Lappen noch härter an den Wind.
Denn die Hunde wittern Blut.
Denn sie segeln gut,
Das muss der Teufel ihnen lassen.

Von Nachbarstischen und flüssigen Schokolodenkernen

Doch weiter zum Hauptgang, dem von Nick Schulze sehr empfohlenem Hauptstadtbarsch, kombiniert mit Safrangraupen und Orangenfenchel. Während der Barsch recht barsch unzählige Gräten präsentiert, schmeißt sich der äußerst delikate Fenchel als Gegengewicht ins Spiel und macht Punkte. Auch die Gerichte am Nebentisch – Recherchen ergaben: gebratene Scholle und isländischer Lachs mit Blumenkohl-Püree und Riesling-Sauce – machen neugierig.

Wir verpassen den geeigneten Zeitpunkt, unsere Nachbarn nach einem Probiererle zu fragen, und wenden uns demütig den Desserts zu: gebrannte Tahiti-Vanillecreme mit marinierten Beeren und Tonkabohne, sowie Schokoladenfondant mit Grapefruit. Beides schmeckt lecker, meine Begleitung beschwört den noch warmen, noch flüssigen Schokoladenkern des Fondants, ich schwelge im marinierten Beerenkompott ….

Old sailors! Likedelers!
Kommt selber und schaut!

Tja, leider muss man bis April warten, aber dann werden mit Sicherheit wieder die Segel gehisst und man kann sich für ein Sundowner Dinner oder einen knusprigen Backfisch an Deck verabreden. Ahoi!


Adresse und Öffnungszeiten vom Restaurantschiff Gode Wind:

Gode Wind
Gustav-Holzmann-Straße 10
10317 Berlin

April-Oktober geöffnet:
Mi – Fr: 17.30 bis 22.00 Uhr
Sa – So: 12.00 bis 22.00 Uhr

Der Sous Chef vom Gode Wind: Henning Zappe

Fotos: Nadja von Prümmer

Mana Restaurant – Vegan essen in Schöneberg

Eigentlich ist das Mana Restaurant noch in der Soft Opening Phase, denn die offizielle Eröffnung folgt erst am 16.11.2017. Auch wenn alles sozusagen noch im Werden ist, der erste Eindruck hat uns schon ziemlich begeistert. Die Location ist super gemütlich, der Innenraum wird von warmen Farben, viel Holz und indirektem Licht dominiert. Der Service ist einer der best gelauntesten seit langem und mit etwas Glück empfängt euch ein kleiner süßer Labradorwelpe. So weit möglich, bedient sich die vegane Küche regionaler, saisonaler Zutaten und ist ayurvedisch inspiriert.

Bowls & Flammkuchen im Mana Restaurant

Okay, die Sache mit den Bowls ist sicherlich kein Novum mehr, dennoch gefallen mir die Kreationen im Mana Restaurant sehr gut. Dadurch, dass es sich um ein rein veganes Restaurant handelt, sind die (veganen) Kreationen vielfältig und bunt, denn es stehen fünf Bowls zur Auswahl. Wer keine Bowls mehr sehen mag, kann aus vier verschiedene Flammkuchen sowie vier Vorspeisen wählen. Von Montag bis Freitag gibt es zwischen 11-15 Uhr einen günstigeren Mittagstisch, sonntags wird zum gemeinsamen Brunchen geladen.

Eine der Gründerinnen ist übrigens Magdalena Norkauer, die ich bereits vor einigen Jahren zu ihrem damaligen StartUp Fresh Parsnip interviewen durfte. Der vegane Lieferservice hatte mich damals schon total begeistert und die Erfahrungen scheinen nun auch in das kulinarische Konzept des Mana Restaurants einzufließen.

Keeping up with the kale & Inka Bowl

So heißen die beiden Bowls, für die wir uns entschieden. Beide liegen preislich bei 12,90 EUR, was etwas über dem sonst üblichen Preis für Bowls liegt. Sowohl warme als auch kalte Zutaten versammeln sich in den tiefen Tellern, die gut miteinander harmonieren und so lecker schmecken, dass ich mich am liebsten sofort durch alle anderen Gerichte weiter probieren möchte.

Vegane Bowls im Mana Restaurant
Keeping up with the kale Bowl
Essen im Mana Restaurant
Inka Bowl mit rotem Reis anstatt Quinoa

Mein Bruder war dort schon ein anderes Mal und kann die Flammkuchen auch wärmstens empfehlen. Insbesondere der California Flammkuchen wird euch in Verzückung versetzen. :)

Kombucha, Tees & Snacks to go

Das Mana Restaurant hat auch einen kleinen Bereich mit To Go Angeboten. Die Kühltheke beherbergt Juices, Kokosnusswasser, Kombucha und weitere Getränke, in den Regalen daneben findet ihr Kaffee und Teemischungen für Zuhause. Das Kombucha von Bärbucha hat besonders meine Aufmerksamkeit gezogen, ist der Markt an Kombuchaanbietern doch noch sehr überschaubar – aber auch hier scheint sich noch einiges zu tun.

Atmosphäre im Mana RestaurantKombucha von Bärbucha im Mana Restaurant

Ihr könnt eigentlich nicht nicht reingehen wollen

Wie oben schon geschrieben, versprüht das Restaurant jede Menge Wohlfühlatmosphäre. Schon von außen wirkt es unfassbar einladend, sodass man sofort hinein gehen möchte. Der hintere Raum ist großzügig, allerdings für mein Dafürhalten (noch) etwas zu dunkel in den Abendstunden. Aber es bahnt sich eine Lichtinstallation an der Decke an, sodass ich davon ausgehe, dass in Zukunft dort noch mehr Licht sein wird.

Der vordere Bereich mit der Theke, einer kleinen Sitzecke am Fenster und einem tollen langen Holztisch ist hingegen toll ausgeleuchtet. Ob zu Zweit oder in einer großen Gruppe, Platz werdet ihr finden… ohne gleich Freundschaften mit euren Sitznachbarn zu schließen (zu müssen).

Ganz süß sind übrigens die Toiletten, die nicht nach Mann und Frau unterteilt sind. Auf den Türen steht lediglich „2 Kabinen“ und „2 Kabinen, 1 Pissoir“ – es bleibt also euch überlassen, wo ihr hingehen mögt. :)

Fazit zum Mana Restaurant

Mein Herz wurde erobert, denn es wurde einfach sehr Vieles sehr richtig gemacht. Mich überzeugen die Gerichte geschmacklich und vor allem in der Auswahl der Zutaten. Die Atmosphäre ist, nicht zuletzt dank des lieben Services, so einladend, dass ich es sofort zu meinem Stammladen machen würde, müsste ich nicht 45 Minuten anreisen. ;)


Adresse und Öffnungszeiten vom Mana Restaurant

Mana Restaurant
Belzigerstraße 34
10823 Berlin

Mo-Sa: 10.00 – 23.00 Uhr
So: Brunch 10.00 – 16.00 Uhr

Limonaden im im Mana RestaurantTeemischungen im Mana RestaurantSitzecke im Mana RestaurantAtmosphäre im Mana Restaurant

Personal im Mana Restaurant
Gut gelaunt wurden wir fotocrashend verabschiedet ;)

Außenansicht vom Mana Restaurant

Moksa – Indische Küche wie ihr sie noch nicht gegessen habt!

// UPDATE: Das Restaurant hat leider geschlossen und tourt nun durch verschiedene Streetfood Märkte in Berlin. 

So habt ihr garantiert noch nie indisch gegessen!

Mal ganz abgesehen von den überdimensionalen Touri-Indern, gibt es ja auch das ein oder andere versteckte gute indische Restaurant in Berlin. Am Ende ist aber alles doch irgendwie etwas eingedeutscht. Bislang habe ich in meinem Leben zumindest noch nie solche indischen Gerichte wie Moksa essen dürfen.

Es ist Freitagabend und wir sind auf dem Weg ins Restaurant Moksa. Draußen angekommen, stehen wir etwas verwundert vor dem Laden. Uns begrüßt noch das alte Schild „Restlos Glücklich“ – der Name des neuen Restaurants ist lediglich mit Kreide auf schwarzen Tafel angeschrieben. Die Einrichtung wirkt etwas lieblos, leer und kalt. Ein paar schwarze Tische und Stühle, sonst nichts. Wenn wir es nicht besser wüssten, kämen wir wohl nicht auf die Idee, dass sich hier so ein kulinarischer Schatz versteckt. Bevor wir reingingen, stand für uns fest, dass der Abend entweder großartig oder eine totale Katastrophe werden würde. Zu dem Zeitpunkt, kannten wir die Geschichte von Zed aber auch noch nicht.

Alles was auf der Karte steht, produziert Zed in seinem Restaurant Moksa selbst!

Wir blicken auf die Karte und freuen uns, dass wir nicht gezwungen sind die 64 oder gar 132 bestellen zu müssen… denn weder stehen so viele Gerichte auf der Karte, noch tragen sie Nummern – dafür aber stets die Handschrift von Zed. Es wird kein Zucker im Moksa verwendet, denn der gibt dem Körper nichts. Dafür spielt die Fermentation von Lebensmittel eine große Rolle. Zed schwärmt gerade zu von den kleinen Wesen (Bakterien), die dabei entstehen und so gut für den menschlichen Körper sind. Zu jedem Gericht gibt es eine Geschichte – nichts steht wahllos auf der Speisekarte.

Die Speisekarte im Moksa in Neukölln

Um euch ein Gefühl davon zu geben, dass das Moksa unvergleichlich in der Herangehensweise des Kochens ist, ein Beispiel. Ihr kennt es sicherlich selbst von Restaurants oder Street Food Trucks… Die einen werben damit, dass ihr Fleisch 2 Stunden mariniert wurde, die nächsten mit 8 Stunden oder gar 48 Stunden. Zed fragte sich, wo denn der Unterschied liegen würde und suchte Unterstützung in einem Labor. Das Ergebnis hatte uns echt verwundert!
Unter dem Mikroskop sah man, dass die Marinade bzw. die Gewürze bereits nach etwa 1-2 Stunden so weit in die Fleischfasern eingezogen waren, wie sie es auch nach 48 Stunden gewesen wären. Oha! Es macht also keinen Unterschied, ob Fleisch zwei Stunden oder zwei Tage mariniert wird.

Mit einer solchen Leidenschaft und tiefen Auseinandersetzung mit Lebensmitteln bereitet Zed im Moksa seine Speisen zu.

Tandoori-Chicken, Rajma Rasmisa & Samosa Hakka Noodles

Auch wenn die Karte übersichtlich ist, so klingen die Gerichte allesamt so interessant, dass wir uns etwas empfehlen lassen. Bevor es aber los geht, nehmen wir das obligatorische Naan-Brot, das uns mit einer hausgemachten probiotischen Knoblauchbutter und drei Chutneys serviert wird. Eine wunderbar fluffige und aromatische Angelegenheit. Und Obacht beim YOLO-Chutney… das heißt nicht grundlos so! ;)

Naan-Brot mit Knoblauchbutter im Moksa in NeuköllnNaan-Brot und Chutneys im Moksa in Neukölln

Das Tandoori-Chicken wird natürlich im original Tandoori-Ofen zubereitet und präsentiert sich uns so unglaublich zart und saftig, dass es uns komplett verzückt! Das Fleisch fällt praktisch schon beim Antippen mit dem Messer auseinander.

Tandoori-Chicken im Moksa in Neukölln

Hinter Rajma Rasmisa versteckt sich ein veganes Gericht mit geschmorten und gewürzten Kidneybohnen – sozusagen die indische Chili-con-Carne-Variante. Das Gericht findet man in Nord-Indien häufig an jeder Straßenecke und Zed brachte es mit nach Berlin. Der erste Bissen ist ungewohnt unsüß – denn im Moksa wird ja auf Zucker verzichtet – schmeckt aber mit dem zweiten Bissen ganz hervorragend. Vor allem durch den Reis, der mit Kokosöl verfeinert wird und dadurch einen einzigartigen Geschmack erhält.

Rajma Rasmisa im Moksa in Neukölln

Wir probieren auch noch die indischen Teigtaschen (Samosa), gefüllt mit einer Chow Mein Chinapfanne und sind auch hier begeistert von den Aromen und der Feinheit des Gerichts.

Samosa Hakka Noodles im Moksa in Neukölln

Joghurt & Gin Tonic – aber im Moksa-Style

Es steht nur ein Dessert auf der Karte: Mishti Doi. Klingt aufregend, ist es auch – aber nicht im herkömmlichen Sinne. Es ist einfach „nur“ fermentierter Joghurt, der durch den Fermentationsprozess eine feine Karamellnote erhält. Sensationell!

Auch der Gin wird komplett selbst angesetzt und vermixt mit dem eigenen fementierten und probiotischen Tonicwasser. Knaller! Habt ihr irgendwo in Berlin schon mal so etwas trinken dürfen? Ich kenne keine Location! Der Gin Tonic schmeckt am Ende auch komplett anders, aber sehr gut! Ihr werdet überrascht sein.

Fermentierter Joghurt im Moksa in NeuköllnSelbst hergestellter Gin Tonic im Moksa in Neukölln

Fazit zum Moksa

Das Moksa glänzt nicht durch seine ausufernde Deko und der gemütlichen Atmosphäre – nein, hier zählt das kulinarische Erlebnis. Zumindest noch, denn das Moksa steht ganz am Anfang! Zed ist ein unfassbar beeindruckender Mensch mit höchster Hingabe in der Zubereitung seiner Speisen, aber er erledigt alles in Eigenregie. Deshalb wirkt der Laden von außen unscheinbar, ist aber eine Offenbarung für alle Foodies. Jeder sollte hier mal gegessen haben, denn es ist völlig anders als alles andere.

 


Adresse und Öffnungszeiten vom Moksa:

Moksa
Kienitzer Str. 22
12053 Berlin

Do-So: 18.00 – 22.00 Uhr

Essen im Moksa in NeuköllnGin Tonic im Moksa in NeuköllnBrewBaker Bier im Moksa in NeuköllnGetränkekarte im Moksa in NeuköllnEinrichtung im im Moksa in NeuköllnTandoori-Ofen im Moksa in NeuköllnÖffnungszeiten vom Moksa in Neukölln