Essen ist ja schon lange das „neue“ Ausgehen und weil dem so ist, haben sich auch viele Vorlieben unter all den Foodies dieser Stadt entwickelt. Die Einen lieben alles, was irgendwie neu und fancy ist. Die Anderen stehen total auf Traditionsgerichte. Und die Nächsten können sich geschmacklich nicht von Länderküchen trennen. Das Paolo Pinkel in Neukölln widmet sich letzterem und bietet euch aber gleich drei Küchenrichtungen an. Würde ich in einem Restaurant einfach so derart unterschiedliche Gerichte auf der Karte sehen, würde ich wahrscheinlich gar nicht erst reingehen, weil es vermutlich nur wenige Köche gibt, die so crossover auf einem tollen Niveau kochen können.
Essen aus China, Peru und Zypern – Das Paolo Pinkel passt in keine kulinarische Schublade
Das gehört sich vielleicht auch so, schließlich sind wir ja im bunten Neukölln. Auf der rechten Seite mehr Bar, auf der linken Seite mehr Restaurant, aber alles im hübschen Design. Es gibt viel zu gucken und zu entdecken – selbst die Klos haben ihren ganz eigene Style. Die Restaurantbereich ist irgendwie eine Mischung aus Streetfood Markt und Kantine (im positiven Sinn). Die zypriotischen („Mima“), peruanischen („Sally Lima“) und chinesischen (Burnin‘ Noodles) Gerichte haben ihre eigenen kleinen Küchen, in denen alles frisch zubereitet wird. Es gibt neben der Standardkarte mit kleinen und großen Gerichten auch Tagesempfehlungen, die euch spätestens der Bestellung entgegen springen. Bestellt wird nämlich am jeweiligen Küchenstand, der dem Paolo Pinkel auch den Streetfood-Charakter verleiht. Und weil auch direkt bezahlt wird, spart ihr euch das lästige Auseinanderrechnen am Ende des Abends.
Mir hatte es an dem Abend die peruanische Küche vom Sally Lima angetan und ich widmete mich einem veganen Ceviche. Geschmacklich fein, mit vielen unterschiedlichen Komponenten, die sich sehr gut ergänzt haben. Jeder Bissen war im Prinzip wie eine kleine Endteckungsreise. Es war vielleicht ein Schuss zu viel Zitrone für meinen Geschmack, aber sonst war es wirklich lecker. Auch die anderen Gerichte namens Wantans oder Yuca Frita waren erfreuten unsere Gaumen.
Fazit Paolo Pinkel
Ein spannendes Konzept, das toll umgesetzt wurde. Die drei Küchen überzeugen mit tollen Gerichten, und das obwohl oder gerade weil sie so komplett unterschiedlich sind. Der Service war prima und an warmen Tagen lässt es sich auch super draußen sitzen.
GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Lange Holzbänke und Streetfood-Atmosphäre auf der Restaurantseite, Sesselecken und Theke auf der Barseite, Außenplätze vorhanden
Preisniveau | Speisen zwischen 3,50-12 EUR, Bier 0,5l 4,00 EUR
Besonderheiten | Drei Küchen in einem Restaurant
KONTAKT
Haltestelle | U Rathaus Neukölln
Öffnungszeiten | Mo-Fr: ab 11.00 Uhr, Sa-So: ab 10.00 Uhr
Online | Website