Autor-Archive: Karen Welsch

Ichi – Japanische Köstlichkeiten in Berlin Mitte

Es ist schon ein paar Wochen her, seid wir das Vergnügen hatten, das Ichi zu besuchen. Um nicht lange drum herum zu reden, wir waren begeistert wie schon lange nicht mehr. In diesem Text geht es hauptsächlich um das „normale“ Menü des Ichi, aber wir möchten euch aus gegebenen Anlass die Take-Away Bento Boxen (ab 12 Euro) ans Herz legen. Infos dazu findet ihr hier.

Außergewöhnliche Atmosphäre und Essen im Ichi

Seit Juli 2019 erfreut das Ichi nun die japanische Küche liebende Gäste. Ganz nah am Rosa-Luxemburg Platz haben die Besitzer, das Ehepaar Shunichi und Ikue Nagamine, einen kleinen gemauerten Keller in ein wunderschönes Kleinod verwandelt. Direkt beim Eintreten sind wir geflashed von der Ruhe, die die Räumlichkeiten ausstrahlen und sofort nachdem wir unsere Straßenschuhe gegen Hausschuhe getauscht haben setzt ein Gefühl von Gemütlichkeit ein. Die Jacken und Taschen werden uns abgenommen und wir werden zum großen, kommunalen Tisch geleitet. Die Sitzplätze befinden sich auf Bodenhöhe, aber keine Sorge vor eingeschlafenen Beinen – vor dem Tisch ist eine Senke und man sitzt quasi ganz normal, nur tiefer. Dort werden uns warme Handtücher für die Hände gereicht und da wir die ersten an diesem Abend sind, haben wir Zeit die Atmosphäre auf uns wirken zu lassen. An der „Tafel“ können ca. 10 Personen Platz finden und am „Tresen“ nochmal 4. Wenn man es ganz privat möchte gibt es sogar einen abgetrennten Bereich für 2-5 Personen.

6 Gänge Menü im Ichi

Das feste Menü, mit einer Hauptspeise zum auswählen, wechselt monatlich und lag im März 2020 bei 55 Euro. Mittags gibt es eine „kleine“ Version für 28 Euro. Das Menü gibt es abends von 18-21 Uhr und danach kann man noch für 45 Minuten à la card bestellen. Die sechs Gänge die man für diese 55 Euro geboten bekommt sind der Wahnsinn, also los geht‘s.

Direkt mit dem ersten Gang sind wir in Japan angekommen und dem Berliner Alltag entflohen. Die Zutaten der Suppe mit gebackenen Weizengluten und Spargel ergänzen sich perfekt und es riecht himmlisch. Wunderschön präsentiert kommt der zweite Gang daher, Sushi mit Thunfisch, Lachs, Fischroggen und Dorade. Wir sind im Sushi Himmel. Der Reis ist ganz leicht und das Wasabi ungewohnt mild – der Fisch steht im Mittelpunkt. Weiter geht es mit Gang drei, bestehend aus diversen Tempura inklusive einem ordentlichen, mit Reiscrackern ummantelten, Stück Steinbutt, der herrlich bissfest ist. Serviert wird es mit Matcha Salz.

Jeder Gang wird uns, und den anderen Gästen, ausführlich erklärt. Es gibt nichts überflüssiges auf den Tellern und in den Schüsseln, alles fügt sich harmonisch zu einem perfekten Erlebnis. Eine gute Auswahl an Sake gibt es natürlich auch. Für 38 Euro p.P. kann man ein Sake Pairing mit fünf Sorten machen. Auf Empfehlung entscheiden wir uns zum Essen für einen Junmai Ginjo (9,5 Euro für 90ml, 19 Euro für 180ml, 76 Euro für 0,72L Flasche). Er wird gekühlt im Kännchen serviert und ist ganz smooth und leicht süß im Abgang. Wir entdecken außerdem immer wieder kleine Dinge die uns begeistern, wie z.B. die wunderbar duftende Aesop Seife auf der Toilette. All dies trägt zu dem verwöhnten Gefühl bei, was wir den ganzen Abend haben.

Phänomenale Geschmacksvielfalt im Ichi 

Wir kommen zu Gang vier – süßer Rettich, Aubergine, Tofu, Kräutersaitling, Keniabohnen und gekochte Dorade in schmackhafter Sojasauce. Das ganze ist gut fettig, besonders die Aubergine, schmeckt aber auch wieder phänomenal. Beim Hauptgang hatten wir die Wahl und probieren natürlich beide Möglichkeiten. Das Chicken Nanban, aus der Heimatregion des Küchenchefs, Miyazaki, kommt mit ordentlich Zwiebeln, Kraut und hausgemachter Tartarsauce daher. Der Kabeljau in Miso-Soja Sauce hat wieder die perfekte Konsistenz und beide Gerichte haben eine gute Größe, passend für ein 6-Gänge Menü. Auf die Nachspeise waren wir sehr gespannt und wurden auch hier nicht enttäuscht. Die Sesam Creme Brulee ist kalt und nicht zu süß und wird uns mit Reistee serviert. Wir sind rundum glücklich.

Ichi bedeutet übrigens 1 – perfekt, denn unsere Nr. 1 ist es auf jeden Fall. Wir kommen gern wieder um neue Kreationen des Küchenchefs zu probieren. Zeit muss man mitbringen für dieses Erlebnis und die sollte man sich auch nehmen. Wir waren 3 Stunden dort und haben jede Minute genossen.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Ruhig
Preisniveau | 6 Gänge Menü 55 EUR
Besonderheiten |Sehr authentisch

KONTAKT
Haltestelle |
U Rosa-Luxemburg-Platz
Öffnungszeiten | Aktuell ( Mai 2020) von 12-18 Uhr geöffnet, Bento Box zum Mitnehmen
Online | Website

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Mani in Pasta 2020 | Pasta im Restaurant genießen

Das Mani in Pasta, einigen bereits mit ihrem Stand aus der Markthalle 9 bekannt, hat den Schritt gewagt und Mitte Februar 2020 ein eigenes Restaurant eröffnet. Funkelnagelneu präsentiert sich damit der Gastraum bei unserem Besuch Anfang März. Außen und innen lassen noch kein Logo oder Schriftzug, sondern nur die beschrifteten Schürzen der Kellner und Köche vermuten, dass wir richtig sind. Ein toller hoher Raum mit großer Fensterfront, offener Küche, kleinen dunklen Tischen und gelben Wänden empfängt uns. Coole Lampen und hinter Holzvertäfelungen versteckte Schränke senden einen 70er Jahre Vibe aus und uns gefällt die Atmosphäre auf Anhieb.

Mani in Pasta Ristorante | Selbstgemachte Pasta in entspannter Atmosphäre genießen

Die übersichtliche Karte kommt dreisprachig (italienisch, deutsch, englisch) daher. Die Weinkarte bietet eine Auswahl an Italienern von Nord bis Süd. Beides wechselt hin und wieder, die Speisen werden jeden Monat angepasst und die Weinkarte alle drei Monate. Das Glas gibt es ab 4 Euro und die Flaschenweine beginnen bei 24,50 Euro. Besonders ans Herz gelegt werden uns die Weine einer befreundeten Weinkellerei auf Sizilien – Cristo di Campobello. Wir freuen uns über die Empfehlung und genießen den Lu Patri Nero d’Avola DOC 2012 (39 Euro), der besonders gut zu unserem zweiten Hauptgang passt.   

Im Gastraum haben ca. 40-50 Personen Platz und die Tische sind bei unserem Eintreffen bereits mit hübschen Vorspeisetellern und Gläsern eingedeckt. Die Gerichte kommen später alle auf vorgewärmten Tellern und wir fühlen uns generell gut umsorgt. Besonders zu erwähnen wäre, dass es Fisch und Meeresfrüchte, der Frische wegen, nur von Donnerstag bis Samstag gibt. Das schränkt die kleine Karte weiter ein, daher sollte man darauf gefasst sein, wenn man am Anfang der Woche Gast ist.   

Wir starten mit Ochsenbacken mit Selleriepüree und eingelegten Gemüse der Saison (10 Euro) als Vorspeise. Das Fleisch ist sehr zart und das Gemüse sehr knackig und schmeckt uns gut. Die Portion dürfte, auch als Vorspeise, für uns, allerdings ein wenig größer sein. Danach folgt der erste Hauptgang. Wie man im Mani in Pasta Restaurant erwarten kann, stehen hier fünf Pastagerichte (auch glutenfreie Nudeln möglich) zur Auswahl. Wir entscheiden uns für Maccherone „Spaccato“ mit Lammragu „in bianco“ und wilden Bohnen (15 Euro) und die Tagliolini mit Wintertrüffel und einer Creme aus Parmesan (18 Euro). Bei beide Gerichten kann man die verschiedenen Komponenten gut rausschmecken und wir würden am liebsten alle Pasta Gerichte einmal durchprobieren.

Mascarponecreme mit getrockneten Mandarinen, Zitronen-Chips und Orangen Gelee

Beim zweiten Hauptgang gibt es leider, da wir zu Beginn der Woche da sind, keine Auswahl und so teilen wir uns das Tagliata vom Rind mit in Rotwein gekochtem Radicchio, sardinischen Fladenbrot mit Rosmarin und Parmesan Flocken (24 Euro). Da es nur dieses eine Gericht gibt hatten wir hier einen richtigen Hammer erwartet. Leider kann es nicht mit der Pasta mithalten. Das Fleisch hätten wir uns zarter gewünscht und der Radicchio passte in unseren Augen nur bedingt dazu. Hier ist noch Luft nach oben, aber wir haben eigentlich keine Sorge, dass das Mani in Pasta in nächster Zeit nachlegen wird. Als Dessert gibt es Mascarponecreme mit getrockneter Mandarine, Zitronen-Chips und Orangen Gelee (7 Euro). Eine nette, prickelnd fruchtige Komposition zum Abschluss.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | gemütlich, 70er Jahre Style
Preisniveau | Pasta ab 15 EUR, Wein ab 4 EUR Besonderheiten | Handgemachte Pasta, auch Gluten frei, frischer Fisch nur von Donnerstag bis Samstag

KONTAKT
Haltestelle | 
U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof
Öffnungszeiten | Di-Sa: 18.00 bis 23.00 Uhr
Website | Online

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Beba – Museumsrestaurant mal anders

Das im März 2019 eröffnete Beba im Martin-Gropius Bau vereint die Küchen der weltweiten jüdischen Diaspora. Ob Israel, Argentinien oder Osteuropa – hier kommt eine bunte Mischung auf den Teller. Wir sind gespannt was uns erwartet.

Besitzerin Shani Leidermann begrüßt uns vor den großen Salat- und Kräuterfarmen, die den hinteren Teil des Raumes einnehmen. Diese Gärten sind ein wichtiger Teil des Konzepts und es war Shani eine Herzensangelegenheit sie hier zu installieren. Zweimal pro Woche kann frisch geerntet werden was vorher zwei bis drei Wochen direkt vor Ort gewachsen ist. Die vertikalen Farmen kommen von Shani’s vorherigem Arbeitgeber, dem Berliner Startup Infarm, der das Beba auch mit den Setzlingen versorgt. Shani erzählt uns von den Anfängen des Restaurants, welches aus einer Begegnung mit Cynthia Barcomi hervorsprang. Beide haben auf Anhieb gemerkt, dass die Chemie zwischen ihnen stimmt und so wurde das Beba geboren.

Einmal durch die Speisekarte und zurück

Damit wir eine breite Auswahl probieren können, zieht Shani alle Register und lässt uns zwei Mezze und drei Hauptgänge bringen. Wir probieren die Artischocke nach jüdischer Art, mit hausgemachten Labneh, Zaatar und Zitrone und den Blumenkohl mit Kräuter-Tahini. Weiterhin das Sabich, mit Aubergine, Ei, geräucherten roten Zwiebeln, Sumach, Tomatensalsa und Hummus (12 Euro), das Schnitzel Sandwich in Sauerteigbrot mit Zitronenpaste, Harrisa, Hummus, hausgemachten Gurken und Hauspommes (15 Euro) und den Grünen Mittlerer-Osten Salat mit weißem Fisch, Zaatar, Rohgrün, Fenchel, Zucchini, Topinambur, Labane und Oliven (15 Euro). Beide Mezze schmecken lecker, wobei die Artischocke mein Favorit ist. Sie werden mit traditionellem jüdischen Challa Brot serviert und die 3er Kombo gibt es für 15 Euro. Ansonsten kosten sie einzeln 5-7 Euro.

Das Sabich und das Schnitzel werden auf Tabletts serviert, was für mich eher Kantinencharakter hat. Meine Begleitung findet es aber ganz stimmig. Beim Sabich ist viel los auf dem Tablett und die einzelnen Komponenten ergänzen sich gut. Das (Hühnchen-)Schnitzel Sandwich ist, für meinen Geschmack, etwas zu trocken – da könnte man nochmal dran. Die hausgemachten Pommes, die aussehen wie Wedges, sind gut gewürzt. Auch der Salat schmeckt uns richtig gut und wäre mit dem kalten Fisch auch für die wärmere Jahreszeit passend. Die Portionen sind allesamt großzügig und alles wird frisch vor Ort zubereitet, auch unser Basilikum-Zitronen Soda und das eingelegte Gemüse. Zuletzt gibt es, trotz vollem Bauch, noch etwas Süßes aus der Auslage. Torten, Teilchen und der Kaffee kommen natürlich von Barcomi’s. Wir entscheiden uns für den Apfel-Wallnuss-Karamell Kuchen – sehr mächtig aber lecker.

Ein Gericht – Zwei Varianten

Unter der Woche gibt es täglich ein Gericht für 12 Euro, welches auch immer als vegane Variante angeboten wird, inklusive einem Glas hausgemachter Limonade. Zur Zeit ist das Beba noch an die Museumsöffnungszeiten gebunden, für die Zukunft kann man aber separate Öffnungszeiten nicht ausschließen und private Events sind bereits Teil des Angebots. Eine Mischung von Angestellten aus den umliegenden Firmen, Museumsbesuchern und flanierenden Touristen macht den Großteil der Gäste aus. Der lange Tresen mit den Kacheln, die hohen Wände und das kühle Licht der Farmen lassen den Raum etwas kühl wirken und es ist auch recht laut. Hier könnte noch etwas an der Gemütlichkeit gefeilt werden. Der Service muss sich auch noch ein bisschen eingrooven. Man braucht einen besseren Überblick, um die Bestellungen schneller zu den Gästen zu bringen und Fehler minimieren zu können.   

Fazit

Nichtsdestotrotz ist das Beba auf jeden Fall eine schöne Ergänzung zur Berliner Museumsrestaurantlandschaft. An der ein oder anderen Schraube kann sicher noch gedreht werden, aber insgesamt hat es uns gut geschmeckt und man merkt, dass hier mit Leidenschaft gekocht wird.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Etwas kühl, aber modern
Preisniveau | Tägliches Angebot mit Limo für 12 EUR
Besonderheiten | Die großen Salat- und Kräuterfarmen im Gastraum

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Haltestelle | U Kochstraße (Checkpoint Charlie)
Öffnungszeiten | Mi-Mo: 10:00 bis 19:00 Uhr, Di: Geschlossen
Online | Website

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No/Bananas

Seit Herbst 2018 findet man das No Bananas in der Pannierstraße in Kreuzberg. Besitzer und Gastgeber Nevzat bringt hier die Geschmäcker und diversen Einflüsse seiner Heimatstadt Istanbul auf den Tisch. Es gibt knapp 40 Sitzplätze auf zwei Räume verteilt und im Sommer kann man auch vor der Tür Platz nehmen. Die Räumlichkeiten sind in sehr dunklen Farben gehalten und die Einrichtung ist schlicht. Das wirkt nicht ungemütlich, aber ein, zwei hübsche Lampen könnten dem Ambiente sicherlich nicht schaden. 

Teilen macht Freude im No/Bananas

Zu Beginn wärmen wir uns mit einem heißen Salbeitee auf, bevor wir uns der übersichtlichen Karte zuwenden. Das Konzept lautet Teilen und man stellt sich, am besten mit mehreren Personen, eine eigene Mischung aus kalten und warmen Speisen zusammen. Die Speisen sind in drei (Preis)-Kategorien aufgeteilt und je mehr man bestellt desto günstiger kann es werden. In unserem Beispiel haben wir z.B. drei Speisen der ersten Kategorie bestellt, die einzeln 23 Euro gekostet hätten, und im Paket für 17 Euro ein super Deal sind. 

Wir nehmen direkt zwei Brotkörbe bitte!

Wir entscheiden uns für die Artischocken mit Burrata und Miso, die Aubergine & Zucchini mit Tahini-Joghurt, den Hummus mit geröstetem Paprika, Salicorne und die mit Ente gefüllten Blätterteigtaschen. Alle Speisen werden mit einem Brotkorb mit Pesto serviert, aber da es so viel zu dippen gibt, ist es eine gute Idee nochmal von dem leckeren Brot nachzuordern. Die Aubergine hätte für uns ein bisschen mehr Pepp haben dürfen, dafür kommt die Artischocke beim ersten Anlauf zu salzig daher. Ein Umstand den Nevzat natürlich sofort behebt und dann kann auch der cremige Burrata seinen ganzen Geschmack entfalten. Der Hummus bekommt durch die geröstete Paprika das gewisse Etwas und bei den Blätterteigtaschen überzeugt der Orange & Sweet Chili Dip, der anfangs wie eine Marmelade schmeckt, nur um dann im Abgang seine Schärfe zu zeigen. Die Füllung der Teigtaschen hätte für mich gern noch etwas Sauce haben dürfen, aber das ist Geschmackssache. Unser Highlight war eindeutig das Salicorne, ein Seegrass, das Nevzat vom Fisch Club aus den salzigen Gewässern vor Frankreich geliefert bekommt. Es wird mit Mandeln, leicht warm serviert. Sehr lecker

Weg vom Fleisch und hin zur pflanzlichen Küche

Auf Empfehlung probieren wir als Begleitung den Mezcal Sour (8,50) und den Whisky Sour (7,50). Diese werden im No Bananas mit Kichererbsensaft, und damit vegan, kredenzt. Sie schmecken beide ganz hervorragend. Allgemein hat die Karte im Moment bereits meist vegetarische Gerichte zu bieten. Weiterhin tendiert Nevzat dazu sie immer weiter pflanzenbasiert auszubauen. In der Küche wird viel experimentiert und die Karte saisonal angepasst. Eine Reservierung wird empfohlen und über Sonderveranstaltungen wie Pop-Ups mit Gastköchen kann man sich auf Facebook oder Instagram informieren. 

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Kühl aber nicht ungemütlich
Preisniveau | Tapas ab 5 EUR
Besonderheiten | Das Motto ist Teilen: es werden mehrere kleine Gerichte für einen Tisch bestellt und jeder bedient sich

KONTAKT
Haltestelle | U Hermannplatz
Öffnungszeiten | Mo-Do: 18:00 bis 00:00, Fr-Sa: 18:00 bis 02:00, So: 18:00 bis 23:00
Online | Website

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Chotto – Japanisches Comfort-Food in Wohlfühlatmosphäre

Der an Möglichkeiten zum Essen gehen nicht arme Kollwitzkiez ist seit April 2019 um ein Schmuckstück reicher. Das Chotto serviert Ramen, Sushi, Udon, Izakaya und Bento Boxen. Das warm ausgeleuchtete Restaurant empfängt uns gut zur Hälfte gefüllt, als wir an einem Samstagabend gegen 18 Uhr ankommen. Familien, Paare und jugendliche Gruppen sitzen an hübschen Holztischen, das Ambiente ist behaglich und die Begrüßung (und wie sich später zeigt auch die Verabschiedung) sehr nett und lebhaft. Man fühlt sich gleich willkommen in den modern und gleichzeitig traditionell ausgestatteten Räumlichkeiten. Das Interieur ist, bis auf die Lampen, aus recyceltem Material und Nachhaltigkeit ist ein großes Thema. Das lebende Gemälde im Hinterzimmer ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch gut fürs Raumklima.  

So sollten alle Speisekarten sein

Zuerst fällt uns die Übersichtlichkeit der Karte auf, was oft leider keine Selbstverständlichkeit ist. Hier kann man auf einen Blick die veganen, vegetarischen oder glutenfreien Varianten der angebotenen Speisen finden, fein. Es gibt sogar glutenfreie Ramen, die wir zwar nicht probieren, welche hier aber Erwähnung finden sollen. Wir starten dann mit jeweils einer Limonade mit hausgemachtem Sirup. Sowohl Lemongrass und Mango & Cranberry sind süß und lecker. 

Niemand verlässt das Chotto mit leerem Magen

Ein paar Gerichte suchen wir gezielt aus der Karte aus, ein paar Sachen lassen wir uns empfehlen. Als Spezialität angekündigt wird Ramen, und wir wählen Tokyo Laksa mit cremiger Kokosmilch, Garnelen, jap. Curry, Koriander und Basilikum Pesto (14,50 €), das hervorragend zu den kalten Temperaturen draußen passt. Es ist, unserer Meinung nach, ganz anders als man Ramen kennt, durch die dicke Sauce eher wie ein Curry und ein richtig guter Sattmacher. Generell sind alle Gerichte die wir bestellen von einer guten Größe. Auf unseren Tisch gesellen sich weiterhin die Chotto Roll (13,90 €) mit Garnele Tempura, Avocado, Mango und mit flambierten Lachs umwickelt. Dann noch die Sake Teriyaki Bento Box mit Lachs, Reis, Spiegelei, jap. Kartoffelsalat, Edamame, Garnelen und Salat (12,90 €) und die Chotto Bowl, mit Lachs, Hühnchen, Spiegelei, Salat und Kimchi  (9,50 €). Letzteres ist eindeutig unser Preis-Leistungs-Sieger, prall gefüllt und mit demselben fantastischen Lachs, wie er auch in der Bento Box zu finden ist. Ja, das ist krass viel und wir schaffen auch nicht alles. Da wir es aber unproblematisch für zu Hause einpacken lassen können, kein Problem. Bei den Edamame hätten wir uns etwas Salz gewünscht und die Ramen hätte etwas würziger sein dürfen (da hat die Kokosmilch voll zugeschlagen), aber ansonsten waren wir super happy. Auch bei den Zutaten achtet das Chotto darauf möglichst regionale Produkte zu verwenden und sich auf saisonales Obst und Gemüse zu konzentrieren. Der Service ist die ganze Zeit über sehr aufmerksam und lange warten müssen weder wir noch die Gäste an den anderen Tischen. Zum Abschluss gibt es noch warm servierten Nakajima Sake, dargereicht in einer hübschen 100ml Tonflasche. Diese Trinkart soll wohl gut für die Verdauung sein und das ist nach diesem Schmaus sicherlich eine gute Idee. 

Wechselnde Mittagskarten und Empfehlungen des Kochs

Zusätzlich zur eher traditionell gehaltenen festen Karte, gibt es im 2 Wochen Rhythmus wechselnde Empfehlungen des Kochs, die sich gern auch der Jahreszeit anpassen und oft eher der Fusion Küche zuzuordnen sind. Die Mittagskarte ändert sich jede Woche, und wird zwischen 12-16 Uhr angeboten. Die großen Portionen kosten dann um die acht Euro. Am besten isst man natürlich vor Ort, da ist alles noch warm und frisch, aber mitnehmen kann man die Speisen auch. Eine Reservierung ist, besonders am Wochenende, zu empfehlen.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Wohlfühlatmosphäre
Preisniveau | Speisen ab 9 EUR, Bier 0,5 4,20 EUR
Besonderheiten | Es wird Wert auf Nachhaltigkeit gelegt

KONTAKT
Haltestelle | U Senefelderplatz, Tram Husemannstraße
Öffnungszeiten | So-Fr: 12:00 bis 23:30, Sa: 12:00 bis 23:00
Online | Website

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Nauta Berlin – Die Entdeckung der Nikkei Cuisine

An der Ecke Kastanienallee und Zionskirchstraße in Prenzlauer Berg hat sich seit 2017 das Nauta der Nikkei Cuisine verschrieben, einer kulinarischen Verbindung Perus und Japans. Bei wunderschönem Wetter sind alle Fenster des Nauta bei unserer Ankunft weit geöffnet. Schon vor Betreten der Räume kommt mir ein verlockender Duft entgegen und lockt ins Innere. Begleitet von südamerikanischen Klängen suchen wir uns einen Platz am Fenster und werfen zuerst einen Blick in die Getränkekarte. Als Aperitif bietet sich ein Pisco Sour (9,50 Euro) an, der in verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten wird. Wir starten mit dem Original und Maracuja, später sollen noch Gurke und Wassermelone folgen. Alle Varianten schmecken gut, aber das Original ist, zumindest für uns, unschlagbar. Als kleinen Gruß aus der Küche, serviert man uns gleich dazu Kartoffelhaut mit Avocado Creme auf Tofu Creme, was die Vorfreude auf das weitere Essen erhöht.

Ein Muss im Nauta: Die kreativen Ceviche-Varianten

Wir entscheiden uns für zwei Arten von Ceviche als Vorspeise. Das Ceviche Tropical mit Wolfsbarsch, Garnelen, Pulpo und einer Tigermilch mit Ananas-Kokos Geschmack und das Ceviche Nikkei mit Thunfisch, Gurke, Avocado und Ingwer. Beide Gerichte kommen mit allerlei hübschen Beiwerk, so das die Teller kleinen Kunstwerken gleichen, und alle Komponenten ergänzen sich hervorragend. Bei der tropischen Variante haut mich der Pulpo komplett aus den Socken – wie schade, dass nur ein Stück davon auf dem Teller ist. Der Thunfisch ist, anders als ich es bei Ceviche kenne, leicht angeröstet und nicht komplett roh. Dies verstärkt die Aromen und schmeckt uns wunderbar. Beide Vorspeisen gibt es für jeweils 18 Euro.

Die Hauptspeisen begeistern mit vielen kleinen Geschmacksüberraschungen

Zum Hauptgang gibt es für uns das Entrecôte mit Kartoffelgratin und gefüllten Paprika (29 Euro) und das sous vide gegarte Lamm mit Bohnenpüree, Spinat und Koriander (26 Euro). Beide sind toll angerichtet und es warten wieder ganz viele kleine Geschmacksüberraschungen für uns auf dem Teller. Das Entrecôte kommt medium wie gewünscht, das Kartoffelgratin passt hervorragend dazu und die Paprika und vielen kleinen Saucentupfen runden das Gericht ab. Das Lamm ist butterweich. Dazu gibt es noch, nicht auf der Karte vermerkte, Süßkartoffelchips und Reis. Beide Gerichte haben durch die vielen Komponenten eine gute Größe. Ein knackig kaltes peruanisches Cusquena Lager löscht zwischendurch unseren Durst.

Das Dessert im Nauta ist alles andere als langweilig

Ein kleiner Nachtisch lockt uns noch und wir probieren das selbstgemachte Eis mit so aparten Sorten wie Kurkuma, Koriander, Kokosnussöl und Miso. Dazu Brösel aus Puderzucker und Maniok mit verschieden eingefärbten Röllchen, was auch wieder eine schöne Komposition ergibt. Als kleinen Absacker gibt es noch einen Pisco pur, aus der 14 Sorten umfassenden Bar.

Die Räumlichkeiten bestechen durch wahnsinnig viel Detailliebe

Das separate Amazonaszimmer hat es uns mit der Dschungeltapete, den blauen Netzstühlen und dem großen Fenster besonders angetan. Den Raum kann man auch privat mieten und hier mit bis zu 25 Personen feiern. Der Hauptraum ist nicht weniger schön, aber dezenter. Hier dominieren bunte Stoffbahnen, helle Holzmöbel und der Blick in die offene Küche. Man kann sich auch direkt an den Tresen setzen und den Köchen bei der Arbeit zuschauen. Das gesamte Restaurant bietet Platz für 65 Personen und bei schönem Wetter kann man auch draußen sitzen.

Fazit zum Nauta

Im Nauta haben wir uns die ganze Zeit gut umsorgt gefüllt und der Service war aufmerksam. Es zieht sich durch alle Gänge wie viele unterschiedliche Geschmäcker auf einem Teller zu entdecken sind. Das durchweg peruanische Team der Köche zaubert und wir gehen sehr zufrieden nach Hause. Das Nauta ist zwar nichts für den schmalen Geldbeutel, aber für einen besonderen Abend unbedingt zu empfehlen. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs wurde die Karte, inklusive der Weinkarte, gerade umgestaltet und auch im Internet waren nicht alle Informationen aktuell. Daher lohnt es sich bei Fragen oder Reservierungswünschen anzurufen.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre
 | „Amazonas“ Einrichtung mit viel Liebe zum Detail, offene Küche und großen Fenstern
Preisniveau | Vorspeisen ab 13,00 EUR, Hauptspeisen ab 18 EUR
Besonderheiten | Separates Zimmer für Events mit bis zu 25 Personen

KONTAKT
Haltestelle | Tram Zionskirchplatz
Öffnungszeiten | Di-Sa: 18.30-23.00 Uhr, Sa-So: 11.00-15.00 Uhr (Brunch)
Online |Facebook | Instagram

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Das Cu29 ist das neue Restaurant in der James-Simon-Galerie

Die neu eröffnete James-Simon-Galerie hat nicht nur, wie andere Museumsbauten, ein Café zu bieten, sondern gönnt sich gleich ein ganzes Restaurant. Seit Mitte Juli 2019, können Museumsbesucher oder auch tatsächlich jeder, im Cu29 speisen oder einen Drink genießen.

Eingebettet zwischen Galerie und Kupfergraben, entlang des Westbalkons ziehen sich Innenraum und Terrasse des neuen Restaurants. Hier, mit Blick aufs Wasser, das Berliner Schloss und das Kanzlerinnenapartment, weht ein laues Lüftchen als wir abends gegen 18.30 Uhr vorbeischauen. Da die Museen bereits um 18 Uhr schließen, war es erst nicht so einfach den Eingang des Cu29 zu finden, aber davon darf man sich nicht aufhalten lassen. Hat man die Treppen des Gebäudes erklommen, hält man sich links, sieht auch schon die Außenbestuhlung und ist auf dem richtigen Weg.

Im Cu29 auf der Museumsinsel seid ihr zu jeder Tageszeit willkommen

Das Cu29 bietet von 10.00 – 12.00 Uhr Frühstück, von 12.00 – 17.00 Uhr einen Mittagstisch und von 18.30 – 22.00 Uhr eine Abendkarte. Einen Drink kann man noch bis 23 Uhr nehmen. Die kleine, übersichtliche Karte wird saisonal angepasst und die Küche versteht sich als gehoben, aber nicht abgehoben. Die Preise sind dem Ambiente und der Location angepasst.

Ein auffälliges Detail des Raumes ist die Kupferdecke, welche genau wie Tische, Lampen und Stühle, gezielt vom Architekten des Besucherzentrums, David Chipperfield, ausgesucht wurden. Apropos Kupfer, dieses Element greift das Cu29 nicht nur im Namen sondern auch in der weiteren Ausstattung auf, so wird z.B. die hausgemachte Limonade in Kupferbechern serviert.

Wir starten mit einem Berlin Mule, mit Gin, einem Schuss Berliner Mampe Bitter, und Spicy Ginger (7,50 Euro), den wir sehr lecker finden. Als anti-alkoholisches Gegenstück gibt es für uns den Red Berry (5 Euro), mit Minze, Himbeere und Soda Wasser, der super fruchtig und frisch ist – genau richtig bei den warmen Temperaturen. Sehr positiv finden wir, dass man gefiltertes Wasser (still oder spritzig) für zwei Euro pro Person inklusive gratis Nachfüllung bestellen kann.  

Berliner Fresh Küche im Cu29

Bei den Vorspeisen entscheiden wir uns für die Berliner Sommerrolle mit Tofu, Gazpacho Veggies und geröstetem Brokkoli (13 Euro). Als zweites Gericht wählen wir den Wildkräutersalat mit Balsamico-Apfel-Dressing (7 Euro), den man mit diversen Komponenten aufstocken kann. Wir nehmen die karamellisierten Nüsse, Avocado und Ziegenkäse und sind sehr zufrieden mit unserer Auswahl. Wer es etwas exquisiter haben möchte kann z.B. auch gebeiztes Entrecote wählen. Die Sommerrolle kommt in unerwartet eckiger Form. Das ist als Reminiszenz an Berlin, mit all seinen Ecken und Kanten, gedacht, wie uns der Küchenchef erklärt. Wir hätten uns ein bisschen mehr Leichtigkeit bei diesem Gericht erhofft, aber insgesamt schmeckt es uns gut. 

Als Hauptspeisen wählen wir das Berliner Baba Ganoush (15 Euro) mit Aubergine, Bergpfirsich, Spitzkohl, Koriander-Milch und Sprossen sowie das Hechtfilet (24 Euro). Das Baba Ganoush ist super cremig, dürfte aber für unseren Geschmack ein wenig mehr gewürzt sein. Der Hecht kommt mit drei Sorten fermentierte Bohnen und Kräutern und ist bissfest, so wie er sein soll. Dazu kann man, wie zu jedem Gericht, Beilagen (alle zu 3,50 Euro) wählen. Es gibt z.B. kleine Kräuter-Kartoffeln, Landbrot, Gurkensalat oder Hummus. Insgesamt ist es bei größerem Hunger vielleicht zu empfehlen auch eine Vorspeise zu wählen. Allein die Hauptspeisen hätte uns nicht vollständig satt gemacht. 

Eine Dessertkarte gibt es zur Zeit noch nicht, aber daran wird gearbeitet. Man kann aber Kuchen aus der Auslage wählen. Der Schoko-Mandarinen Kuchen den wir probieren schmeckt hervorragend. Zum Frühstück kann man zwischen Porridge, Pancakes, Stullen, und Eiern wählen. Weiterhin bietet die Mittagskarte kleinere Gerichte wie Currywurst, Lachs Curry, eine Tagessuppe und Bowls.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre
 | Getreu dem Namen viele Kupferelemente, hohe Decken, Blick aufs Wasser, Außenplätze
Preisniveau | Vorspeisen ab 7,00 EUR, Hauptgerichte ab 13,00 EUR
Besonderheiten | Beeindruckende Kupferdecke und Interieur vom Architekten David Chipperfield

KONTAKT
Haltestelle | Tram Am Kupfergraben
Öffnungszeiten | Mo-So: 10.00-23.00 Uhr 
Online | Website

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Frische Scones im SPRO – Scones Bakery & Coffee


Seit Februar 2019 hat das SPRO nahe des U-Bahnhofs Eberswalder Straße geöffnet und es könnte sich bald zur ersten Anlaufstelle für Scones Liebhaber in Berlin entwickeln. Wer allerdings ein lauschiges Café erwartet, hat falsch gedacht. Das SPRO ist modern und minimalistisch eingerichtet und eher für einen Happen und Kaffee zwischendurch als für ein ausgedehntes Frühstück oder Mittagessen zu empfehlen.

Köstliche Scones im SPRO

Die Scones kommen in vielen verschiedenen Sorten und Varianten und einer kostet 2,40 Euro. Je mehr man kauft, desto günstiger wird der einzelne Scone. Bei unserem Besuch gab es z.B. Aprikose-Rosmarin oder vegane Dinkel Scones. Hat man die Grundlage gewählt, kann man sich seine Kombination aus bis zu 12 verschiedenen süßen und herzhaften Spreads (jeweils ca. 1,20 Euro) weiter munter selbst zusammenstellen (Typisch Du), oder eine der angebotenen Hauskreationen wählen. Da gibt es zum Beispiel Typisch England, Norwegen, Holland, USA und Kanada. Wir entscheiden uns für den Klassiker mit Clotted Cream und Erdbeermarmelade (4,50 Euro) und den getoasteten norwegischen, mit Lachs, Avocado und Honig Thymian Creme. Die Scones sind wie man sie sich vorstellt, innen fluffig und außen kross, sehr sehr lecker. Die Clotted Cream, da müssen wir ehrlich sein, ist für deutsche Verhältnisse auch nicht schlecht, kommt aber leider nicht an das britische Original heran. Sie ist etwas dünner und weniger fett. Nichtsdestotrotz ist diese Kombination unschlagbar. In der Zwischenzeit wurde nun auch die Original Clotted Cream aus Cornwell ins Angebot aufgenommen. Die norwegische Variante ist auch sehr lecker, hat allerdings mit 7,50 Euro einen stolzen Preis für einen Snack.

Tea Time? Oder lieber Kaffee?

Wie bei den Speisen, so ist das SPRO auch bei den Getränken auf Intoleranzen und den veganen Lebensstil vorbereitet. Wir probieren den Chai Latte Flamingo Vanilla (ohne Koffein und Zucker) und den Orange Tree (Double Shot, Honig, Orange, Bio Vollmilch). Beides lecker. Die Kaffeespezialitäten gibt es ohne Aufpreis auch laktosefrei, mit Hafer- oder Sojamilch. Außerdem kann man zwischen zwei verschiedenen Kaffeebohnen bzw. Mischungen wählen. Einmal die Single Origin (Chicharras Plantage, Mexiko) und die SPRO Blend mit der Beimischung von 20% Indien Parchment Robusta. Beide sind 100% fair und direkt gehandelt. Somit wird auch ein lokales Schulprojekt in Mexiko, für die Kinder der Kaffeefarmer, unterstützt.

Direkt vernaschen oder auch zum Mitnehmen

Jonathan, der Besitzer des SPRO war früher mal in der Finanzbranche tätig, hat sein Herz nun aber an Backwerk und guten Kaffee verloren. Die Rezepte kennt er aus seiner Kindheit und aus seiner Studienzeit in England. Alle Scones, Brownies, die Käsekuchen und weitere Leckereien wie das Banana Bread werden direkt vor Ort gebacken. So kann auch fix nachgebacken werden, sollte mal eine Sorte an einem Tag besonders gut gehen. Auch die Marmelade, Spreads (Aufstriche) und der Lemon Curd sind selbstgemacht. Zusätzlich im Angebot sind Porridge und Overnight Oats, die hübsch im Weckglas daherkommen.

Bei schönem Wetter kann man auch vor dem Laden Platz nehmen. Da rattern zwar Tram und U-Bahn vorbei, aber wenn man ein paar Sonnenstrahlen erhaschen kann, macht dies dem Berliner ja oft wenig aus. Wer möchte, bekommt alle Speisen und Getränke auch to go und kann es sich dann im Park gemütlich machen. Dafür eignet sich auch das Mittagsangebot, das sogenannte Scowich. Das sind belegte herzhafte Scones mit z.B. Pastrami oder Thai-Huhn (3,90 Euro). Geöffnet hat das SPRO dienstags bis freitags von 8 bis 18 Uhr und Samstag und Sonntag von 9 bis 18 Uhr.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre
| Moderne, minimalistische Einrichtung, Außenplätze vorhanden
Preisniveau | Scones ab 2,40 EUR, Mittangsangebot Scowich ab 3,90 EUR, werktags Cream Tag zwischen 15.00-17.30 Uhr
Besonderheiten | Bäckerei vor Ort in der Location, Kaffeeprojekt unterstützt Schulprojekt in Mexiko

KONTAKT
Adresse | Schönhauser Allee 50A, 10437 Berlin
Haltestelle | U Eberswalder Straße
Öffnungszeiten | Mo-Fr: 8.00-18.00 Uhr, Sa-So: 9.00-18.00 Uhr
Online | Facebook

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Sljiva Restaurant – Der Geschmack des Balkans

Oh wir freuen uns endlich mal wieder in der wunderschönen Arminius-Markthalle in Moabit vorbeischauen zu können. Diese liegt nämlich leider nicht so in unserer Nähe, ist aber den Weg absolut wert. Besonders auch um die moderne Balkanküche des Sljiva (sprich Schliwa) zu probieren. Ein bisschen versteckt, nahe dem nördlichen Eingang der Halle, findet man seit Juni 2018 dieses Kleinod.

Gleich wenn man den Bereich des Sljiva betritt (in der Markthalle ist natürlich alles offen und die Bereiche gehen fließend ineinander über), stellt sich ein Gefühl der Gemütlichkeit ein. Verschiedenstes Mobiliar, warmes Licht und gedeckte Tische laden ein Platz zu nehmen. Eine Wand ist mit Motiven aus Belgrad verziert, der Stadt die Inspiration für die Speisen und zugleich Kennenlernort der Besitzer Cathleen und Vlado, ist. In der offenen Küche wirbelt meist Cathleen, während Vlado, wenn er nicht gerade in seinem Restaurant in Prenzlauer Berg zu finden ist, im Service hilft.

Sljiva steht für Soul Food aus Serbien

Zum Auftakt bestelle ich den serbischen Rosé Chichateau „Pink Punk“, der frisch und fruchtig daherkommt. Er passt toll zu den Vorspeisen, die allesamt zum Teilen einladen. Wir bestellen vier verschiedene und ich muss sagen, die haben uns schon ordentlich satt gemacht. Wer nicht soviel Hunger hat, der ist möglicherweise danach schon voll. Wir probieren die warmen Pflaumen im Speckmantel mit Schafskäse (5 Stück), die sehr saftig waren und die kalten Balkan-Meze, bestehend aus gebackener roter Paprika, Kajmak (serbischer Schmand), Ajvar (Paprikaaufstrich), Rinderschinken, Speck, Balkan Käse, grüner gegrillter Paprika und Pflaume im Speck. Es hat alles sehr gut geschmeckt, besonders zusammen mit dem leckeren frischen Brot, das perfekt für die Saucen, den Käse und die Pasten ist. Der Kajmak war eine Überraschung, eher schon eine Art Butter als der uns bekannte Schmand und ein bisschen salzig. Die Meze Platte ist auch vegetarisch erhältlich und kann auch für mehrere Personen bestellt werden. Weiterhin muss ich unbedingt den Sopska (Schopska) Salat mit Tomate, Gurke, Paprika, Zwiebeln und Käse probieren – ein Genuss. Alles ist super frisch und der Käse herrlich würzig. Ein visuelles Highlight ist die „Sexy Pie“ aus Filoteig gefüllt mit Feige und Ziegenkäse – süß und mächtig. Die Vorspeisen liegen zwischen sechs und acht Euro, also nicht ganz günstig, aber dafür bekommt man auch eine gute Portion.

Eher unbekannt, aber lecker: Serbische Hauptgerichte

Kommen wir nun zu den Hauptspeisen. Die Karte hat eine schöne, nicht zu große Auswahl an vegetarischen Gerichten, Fleisch und Fisch/Meeresfrüchten. Wir entscheiden uns für den gegrillten Oktopus mit Paprika, Zuccini und Kartoffeln. Dazu bestellen wir das frittierte Karadjordjeva Schnitzel (aus Schweinefilet) gefüllt mit Speck & Mascarpone mit Kartoffeln, Saure Gurke und Remoulade. Der Oktopus überzeugt und man wähnt sich ans Mittelmeer versetzt. Auch wenn Serbien nicht am Meer liegt, so erklärt uns Cathleen, hat sich besonders in Belgrad eine gute Fischküche etabliert. Die Konsistenz ist zart aber fest und ich kann nur jedem ans Herz legen dieses Gericht zu probieren. Die frittierte Schnitzelroulade, nach einem serbischen Prinzen benannt, dessen Leibgericht sie war, kommt mit einer super krossen Panade und cremigem Innenleben – sehr saftig und super aufeinander abgestimmt. Die Hauptspeisen kosten meist zwischen 12 und 18 Euro, bei einigen Sondergerichten auch mal ein bisschen mehr. Wir sind pappsatt und nehmen den als Absacker gereichten Quittenschnaps und Honiglikör gern an.

Auch mittags und für ein Glas Wein zu empfehlen

Ein weiterer Grund die Arminius-Markthalle zu besuchen, ist der Mittagstisch im Sljiva. Dieser wurde bereits zu einem der besten Berlins gewählt. Von Mittwoch bis Freitag gibt es eine wechselnde Wochenkarte mit drei bis vier Gerichten. Eines davon immer vegetarisch und natürlich dürfen auch nie die Cevapcici fehlen. Zwischen 5,90 und 6,90 Euro könnt ihr die leckeren Gerichte probieren und dem Treiben in der Markthalle zuschauen.
Abends ist das Restaurant jeden Tag außer sonntags und feiertags geöffnet. Ein Besuch bietet sich auch für einen kleinen Umtrunk an, hat doch das Sljiva einige Weine aus der Balkanregion auf der Karte. Bezogen werden die Weine über das junge Händlerteam Samovino, das alle Weingüter vor Ort in Serbien getestet hat.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Gemütlich, einladend, gastfreundlich, landestypische Deko
Preisniveau | Vorspeisen 6-8 EUR, Hauptspeisen 12-18 EUR
Besonderheiten | Nur Barzahlung, Mittagstisch von MI-FR

KONTAKT
Adresse
 | Arminiusstraße 2-4, 10551 Berlin
Haltestelle | U Turmstraße
Öffnungszeiten | Mo-Fr: 18.00-22.00 Uhr, Mi-Fr: 12.00-15.00 Uhr, Sa: 12.00-22.00 Uhr
Online | Facebook

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Neue Brunch-Location: Das YaMe NumNums in Neukölln

Mit dem YaMe NumNums hat im November 2018 ein neuer kleiner Stern am Brunchhimmel in der Neuköllner Flughafenstraße eröffnet. „Modern Brunch with an Asian Twist“ lautet das Motto und wir sind sehr gespannt.

Das YaMe NumNums begrüßt uns mit Sonne, Kaffee und einer dicken Portion Soulfood

Was will man eigentlich mehr? Eine nette Begrüßung? Geht klar. Den Duft von frisch gemachten Eiern und Speck? Kein Problem. Vitamine schon am Morgen. Auch dafür ist gesorgt. Für unseren Besuch haben wir uns einen sonnigen Samstagvormittag ausgesucht und bereits um halb 11 sind einige Familien am Start und beleben den Laden. Wir werden sehr nett von den Schwestern My und My Linh, die dieses Familienprojekt zusammen an den Start gebracht haben, begrüßt und suchen uns einen Tisch im lichtdurchfluteten Raum.

Die große Fensterfront, der gut einsehbare Tresen und die, fast schon obligatorische, unverputzte Ziegelsteinwand, geben dem Lokal ein freundliches Flair. Lange haben die beiden nach einer passenden Location gesucht und sind nun endlich in Neukölln fündig geworden. Der hintere Teil des YaMe NumNums, mit seinen schwarz-weißen Fliesen und etwas spärlicherer Möblierung, könnte auch ein Dancefloor sein, und hat einen ganz eigenen Charakter. Hier kann auch eine größere Gruppe zusammen an einem Tisch Platz nehmen. Auf dem Weg in den hinteren Raum passiert man die offene Küche und hinter einer alten Schranktür verstecken sich die Toiletten.

Was kommt auf den Teller?

Ein Potpourri an Einflüssen, von laotisch über israelisch bis zu ihrer Kinderstube in Kreuzberg, haben My und My Linh in die Gestaltung der Speisekarte des YaMe NumNums einfließen lassen. Da die so gut aussieht, können wir uns kaum entscheiden und wollen so viel wie möglich probieren. Wir starten mit einem vietnamesischen Kaffee und einem frischen, kaltgepressten Apfel-Ingwer-Birne Saft. Beim Essen geht es los mit dem Klassiker, Eggs Benedict, mit selbstgemachtem Brioche Brot, Wasserspinat, pochierten Eiern, Speck und hausgemachter Hollandaise (mit einem Hauch Citrus). Ein bisschen ausgefallener wird es dann mit dem Banh Xeo. Der knusprige vietnamesische Kurkuma-Reismehl-Crêpe wird mit Hackfleisch, Morcheln, Karotten und Zwiebeln gefüllt und mit Chili-Limetten-Sauce serviert.

Kokosmilch-Pancakes & French Toast mit Kimchi

Etwas Süßes sollte natürlich auch dabei sein. Wir entscheiden uns für die Kokosnussmilch-Pancakes mit Ananas, Mango, Bananenchips und hausgemachtem Kokossorbet auf karamellisiertem Fruchtspiegel. Die Pancakes sind herrlich fluffig und werden jeder einzeln in niedlichen kleinen Pfännchen zubereitet. Das Sorbet bleibt halb gefroren und lässt sich dadurch die ganze Zeit hervorragend essen. Alles hat uns super gut geschmeckt, aber das Highlight war ohne Frage der French Toast mit Brioche Brot, Kimchi, Speck, Ingwersirup und Spiegelei. Das Kimchi passt so perfekt zum French Toast, als hätte es nie eine andere Bestimmung gehabt. Wirklich eine gelungene Verbindung. Alle herzhaften Gerichte werden im YaMe NumNums mit Bulls Blood Salat am Rande serviert. Der schmeckt ein bisschen wie rote Beete – das kann man mögen oder eben nicht.

Die Portionen im YaMe NumNums sind auf jeden Fall ordentlich groß, sodass das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. My Linh erzählt uns noch, dass es ihnen wichtig war, mit Menschen und Firmen aus dem Kiez zusammen zu arbeiten. So gelangen die Zutaten möglichst auf kurzem Wege zu ihnen, um hier liebevoll weiterverarbeitet zu werden.

Fazit zum YaMe NumNums

Das YaMe NumNums wird nicht lange ein Geheimtipp bleiben. My und My Linh sind vom Ansturm überwältigt. Am Wochenende solltet ihr schon jetzt am besten per Facebook oder telefonisch reservieren, um euch einen Platz zu sichern. Geöffnet ist jeden Tag außer Montag von 9.00 bis 17.00 Uhr und zum Lunch werden auch Bowls angeboten. Als wir gehen stehen schon die nächsten Gäste bereit um den Tisch zu übernehmen. Die Zeichen stehen also auf Erfolg.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre
 | Modern und lichtdurchflutet, offene Küche, für größere Gruppen geeignet
Preisniveau | Brunch: 5-10 EUR, Lunch-Bowls: 8-10 EUR, Kaffeespezialitäten ab 1,50 EUR
Besonderheiten | Die Kombination aus Brunch-Klassikern und asiatischen Einflüssen

KONTAKT
Adresse | Flughafenstraße 46, 12053 Berlin
Haltestelle | U Boddinstraße
Öffnungszeiten | Di-So: 9.00-17.00 Uhr 
Online | Facebook

Google Maps

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