Die Fotografie erfreut sich seit einigen Jahren einem immer größer werdenden Publikum. Egal ob mit Smartphone oder großer Spiegelreflexkamera, Menschen die gebannt auf ihre Bildschirme, oder durch den Sucher blicken, um die Erinnerungen des letzten Städtetrips festzuhalten sind ein häufiges Stadtbild. In diesem steht, neben der Architekturfotografie, auch die Straßenfotografie hoch im Kurs, um die Atmosphäre Berlins während eines Städtetrips bildhaft einzufangen und festzuhalten.
Straßenfotografie in Berlin – Eine Route vom Regierungsviertel bis zum Alexanderplatz
Im Folgenden Artikel erfahrt Ihr eine beliebte Route, um an einem Nachmittag die touristischen Highlights vom Regierungsviertel bis zum Alexanderplatz zu dokumentieren. Die hier gezeigte Route führt euch vom Hauptbahnhof zum Regierungsviertel, dem Brandenburger Tor und entlang der Straße “Unter den Linden” zum Alexanderplatz.
Den Hauptbahnhof mit seiner interessanten Architektur und mehreren Ebenen könnt ihr zugleich fotografisch nutzen, um erste Erinnerungen festzuhalten. Die Lichtverhältnisse sind innerhalb des Gebäudes jedoch recht schwierig, sodass der Vorplatz besser für die ersten Schnappschüsse geeignet ist. Der Washingtonplatz ist zudem beliebter Standort für verschiedene Veranstaltungen, wie zum Beispiel einem Beach-Volleyballturnier oder unterschiedlichen Kunstinstallationen.
Die nächste Station ist das bereits häufig fotografierte Paul-Löbe Haus auf der gegenüberliegenden Seite der Spree. Hierfür bietet sich die Nutzung eines Objektivs mit einer längeren Brennweite von 85mm an, wenn ihr das Haus formatfüllend abbilden wollt. Eine andere Perspektive bietet sich euch, wenn ihr auf die neben gelegene Brücke geht und die liebevoll genannte “Waschmaschine” von oben fotografiert.
Als nächsten Weg Punkt erwartet euch das Reichstagsgebäude mit riesigen Grünflächen im Vordergrund. Im Sommer meist gut besucht, könnt Ihr hier die über einhundert Jahre alte Architektur bewundern.
Das wirklich bunte Treiben Berlins zeigt sich jedoch am Brandenburger Tor. Hier findet Ihr ganztäglich Pferdekutschen, Musiker und jede Menge anderer Touristen.
Hohe Säulen ermöglichen bei strahlendem Sonnenschein ein interessantes Licht- und Schattenspiel. Generell bietet die offene Architektur genügend Spielraum, um auch andere Perspektiven abzubilden als die beliebte frontale Position.
Ein Blick von der Rückseite ermöglicht sogar den Fernsehturm in Hintergrund mit einzubinden.
Auf dem Weg zum Alexanderplatz entlang der Prachtstraße “Unter den Linden” liegen einige weitere Sehenswürdigkeiten. Das Hotel Adlon liegt direkt am Pariser Platz, etwa 100 Meter vom Brandenburger Tor entfernt und kann als interessante Kulisse für ein paar weitere Schnappschüsse dienen.
Zudem werdet Ihr auf dem Weg einem vielfältigem Publikum begegnen. Egal ob Politiker, die sich im Kaffee Einstein zur Mittagspause finden, Touristen, die die Stadt erkunden, oder Straßenkünstler sind alle auf dem Weg anzutreffen. Interessante Charaktere lassen sich hier eigentlich immer finden.
Nach einem kurzen Fußweg entlang der Straße, befindet sich auf der linken Seite das Denkmal “Neue Wache”. Gerade bei Sonnenschein ist es ein wahres Highlight und ermöglicht wunderbare Silhouettenbilder. Dazu bietet sich die Nachmittagszeit an, da dort die Sonne den höchsten Punkt überschritten hat und einen Lichtkegel an die Wand projiziert, den ihr kreativ ausnutzen könnt. Oder ihr beobachtet einfach, was die sonstigen Besucher in diesem Lichtspiel veranstalten, während ihr diese in aller Ruhe fotografieren könnt.
Wenige Fußminuten weiter trefft Ihr auf den Berliner Lustgarten, welcher gerade im Sommer Touristen wie Einheimische zum Verweilen einlädt. An dessen Ende schließt sich der Berliner Dom an, welcher durch seine imposante Architektur eine Kombination aus der “klassischen” Straßenfotografie und der Architekturfotografie zulässt.
Als letzte Station wartet jetzt der Alexanderplatz auf euch. Bereits auf dem Vorplatz erwarten euch der Neptunbrunnen und Wasseranlagen, die eine fotografische Abkühlung anbieten. Allerdings auch bei schlechtem Wetter ist hier noch genügend Leben vorhanden, um das Berliner Stadtleben abzubilden.
Der Fernsehturm kann hier ebenfalls wieder als Stilmittel in das Bild integriert werden. Auf diese Weise gelingen außergewöhnliche Urlaubsbilder, die die typischen Sehenswürdigkeiten zeigen, aber trotzdem den Charakter der Straßenfotografie beinhalten.
Die Route lässt sich mit angrenzenden Sehenswürdigkeiten schnell zum Ganztagestrip ausweiten
Natürlich lässt sich die hier beschriebene Route noch zu einem anspruchsvolleren Ganztagestrip erweitern. Nicht nur aus fotografischer Sicht ist das Mahnmal für die ermordeten Juden Europas in der Nähe des Brandenburger Tors einen Besuch wert. Ganz in der Nähe befindet sich zudem der Potsdamer Platz mit seinen einmaligen Hochhäusern.
Ebenfalls ist der Checkpoint-Charlie durch die Kreuzung der Friedrichstraße gut zu erreichen. Leider ist der alte Grenzübergang ziemlich überlaufen und aus Fotografensicht bieten sich kaum interessante Möglichkeiten, weshalb dieser Abzweig noch am ehesten zu vernachlässigen ist.
Fazit
Ich hoffe, ihr habt einen guten Überblick über die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Berlins erhalten und wie ihr diese mit der Straßenfotografie verbinden könnt. Seid ihr schnell unterwegs, könnt ihr so in etwa drei Stunden die wichtigsten Orte Berlins festhalten und spannende Bilder sowie Geschichten mitnehmen.
Sebastian Jacobitz ist Fotograf und veröffentlicht seine Bilder und Geschichten auf seinem eigenen Blog. Wer sich nur Fotos ansehen will, ist auf seinem flickr-Profil bestens aufgehoben :)