Author Archives: Mareike Bölsche

ZOLA in Kreuzberg

Pizza. Ein Gericht, das zwischen den ganzen Burgern, Smoothies und Streetfoods schon fast in Vergessenheit geraten ist. Zumindest bei mir. Zeit, das zu ändern – die erste Gegenmaßnahme war ein Besuch im ZOLA in Kreuzberg.

Das ZOLA ist seit Anfang 2015 neu am Paul-Lincke-Ufer in Kreuzberg. Obwohl ich meinen Orientierungssinn als nicht ganz so mega katastrophal einschätzen würde, eine Location am Paul-Licke-Ufer zu finden, stellt mich immer wieder vor ungeahnte Herausforderungen. Vielleicht, weil mich die Schönheit der Uferpromenade jedes Mal aufs Neue von allem anderen ablenkt. Wem es genau so geht: Das Zola befindet sich nicht direkt an der Straße, sondern auf einem Hinterhof. An der Straße selbst ist das Concierge Coffee und das Restaurante Chan. Wenn ihr dann im Tordurchgang hippe Agenturen und Unternehmen lest, seid ihr genau richtig.

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Neapolitanische Pizza im ZOLA

Richtig, es gibt Pizza und zwar ausschließlich. Das typische an neapolitanischen Pizzen ist übrigens ein sehr dünner Boden und ein etwas teigigerer Rand. Zudem ist der Holzofen extrem heiß (um die 500°C), wodurch die Pizza in Lichtgeschwindigkeit fertig ist. Ich möchte nicht wissen, wie viele Briketts beim Üben mit dem Ofen produziert wurden ;)

Wenn ihr das Restaurant betretet, gelangt ihr in den vorderen Raum, der mit einem großen Holzofen ausgestattet ist. Darüber ist die Speisekarte, die die verschiedenen Pizzen auflistet. Die Auswahl ist recht reduziert, es gibt etwa 8 Varianten. Aber besser so, als wenn man stundenlang in die Karte schaut, maßlos überfordert ist und am Ende doch wieder die gewohnte Pizza Margherita bestellt, obwohl man doch eigentlich etwas Neues probieren wollte.

Wir bestellten eine Pizza mit einer ziemlich scharfen Salami (7,50 EUR) und eine mit Büffel-Mozzarella (8,50 EUR). Um die sehr kurze Wartezeit noch kürzer zu machen, gibt es ein kleines Schälchen mit eingelegten grünen Oliven. Wir fotografierten, schnackten, fotografierten und schnackten und plötzlich waren die beiden Pizzen auch schon fertig. Das ging echt ratzi-fatzi – ein Hoch auf den Holzofen ;) Beide Pizzen schmeckten uns richtig gut. Es war nicht zu viel oder gar zu wenig Tomatensoße, der Boden war hauchdünn und am Rand schön knusprig. Mein Mozzarella war super verteilt – sprich, nicht in Form einer 2-cm-Käseschicht, sondern so, dass man es echt genießen kann.

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Das Ambiente ist reduziert, eine Mischung aus urigem Holz und Lampen mit Industriecharme. Neben Öl, Salz und Pfeffer stehen ein paar Blümchen auf dem Tisch. Alles ganz unaufdringlich, aber dennoch gemütlich. Schöner Laden. Wenn es noch nicht zu eisig draußen ist, könnt ihr euch eure Pizza sicherlich auch mit ans Ufer nehmen lassen.

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Als wir da waren, war der Laden recht leer. Aber vermutlich besteht das Publikum primär aus den arbeitenden Menschen in der Gegend. Bei den Öffnungszeiten könnte man sogar denken, dass der Laden ausschließlich für die Leute dort ist. Vielleicht hatte irgendein Agenturmensch solche Lust auf eine tolle Pizza, war unzufrieden mit dem derzeitigen Angebot und eröffnete Kurzerhand einfach selbst einen Laden, who knows ;)

Fazit

Ein toller Pizzaladen mit leckeren hauchdünnen Pizzen.


Adresse und Öffnungszeiten vom ZOLA:

ZOLA
Paul-Lincke-Ufer 39-40
10999 Berlin

So-Do: 12.00-22.00 Uhr
Fr-Sa: 12.00-22.30 Uhr

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Ein Interview mit den Juice Dudes

Überall sieht man diese frischen, kaltgepressten Säfte und meine Vorliebe für diese kleinen Vitaminbomben ist nach wie vor ungebrochen. Aber wer steckt eigentlich dahinter, was macht die einzelnen Säfte so besonders… und was treibt die Leute überhaupt an, Gemüse und Obst in kleine Flaschen zu pressen?

Das und noch ein paar Fragen mehr haben wir den Berliner Juice Dudes in einem Interview gestellt.

 

Juice Dudes

Zu allererst: Wer seid ihr und was macht ihr? 

Wir sind die Juice Dudes! Niedergelassen im schönen Prenzlauer Berg, produzieren wir kaltgepresste Obst- und Gemüsesäfte. Wir möchten ein gesundes, gleichzeitig aber auch überdurchschnittlich gutschmeckendes Produkt anbieten. Das haben wir geschafft und vertreiben unsere bio-zertifizierten Vitaminbomben nun seit November 2014. Neben dem Saft möchten wir außerdem ein wenig das Bewusstsein für das eigene Leben schulen.

Die Welt ist hektisch und leistungsorientiert geworden. Das eigene Wohlbefinden kommt da schon manchmal etwas zu kurz. Mit unseren Säften und Tipps fühlt man sich auch während der anstrengenden Tage fit und vital.

 

Wie seid ihr auf die Geschäftsidee für Juicedudes gekommen? 

Die Idee dazu wurde 2013 geboren. Während einer Asien-Reise, die der Fortbildung des Thaiboxens galt, wurde das Bewusstsein für gesunde Ernährung geschult. Da wir die Bewegung der kaltgepressten Säfte aus den USA und London kannten, haben wir uns sehr gewundert, diese Säfte nur bedingt und nicht nach unserem Geschmack in Berlin zu bekommen waren. Im Sommer 2014 haben wir dann begonnen, Säfte auf Berliner Wochenmärkten zu verkaufen. Die Nachfrage dabei wurde so groß, dass wir uns dazu entschieden haben, aus unserer Leidenschaft heraus ein Unternehmen zu gründen.

 

Welche Herausforderungen hattet ihr seitdem?

Das Wort „Herausforderungen“ schwebt täglich wie das Schwert des Damokles über unseren Köpfen. Viele Startups haben große Investoren hinter sich und können sich vollends auf das Produkt oder die Vermarktung konzentrieren. Bei uns kommt die finanzielle Frage hinzu. Derzeit sind wir auf der Suche nach Investoren und planen außerdem eine Crowdfunding-Kampagne. Das ist nicht nur anstrengend, sondern auch zeitaufwendig. Aber wir sind sehr überzeugt von uns und unserem Produkt und stehen schon in guten Verhandlungen. Davon abgesehen gibt es die Wehwehchen des Alltags. Diese werfen uns allerdings nicht zurück, sondern motivieren vielmehr.

 

Auf eurer Website ist ein kleiner mobiler Fahrrad-Store zu sehen – wo trifft man euch denn so?

Das Fahrrad haben wir den gesamten Sommer über für unseren Verkauf auf Berliner Wochenmärkten genutzt. Wir waren damit zum Beispiel am Kollwitzplatz, am Nordbahnhof oder auf dem veganen Sommerfest. Zurzeit ist unser Bike im Hof geparkt, freut sich jedoch schon auf die Sommersaison 2015.

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Ihr sprecht auch das Thema Oxidation an. Wie garantiert ihr die minimale Oxidation eurer Flaschen?

Das Kaltpressverfahren ist das schonendste Verfahren der Saftherstellung. Bei der Produktion wird kaum Hitze erzeugt oder Oxidation zugelassen. Dies ist weitaus aufwendiger als die Herstellung herkömmlicher Säfte aus dem Supermarkt, spiegelt sich jedoch in dem vollmundigen Geschmack und dem nährstoffreicheren Endprodukt wieder. Unsere Flaschen werden direkt nach der Produktion abgefüllt und fest verschlossen, dies unterstützt natürlich das Bewahren der wichtigen Inhaltsstoffe.

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Momentan bietet ihr drei Sorten an – was ist euer Plan? Wollt ihr weitere Sorten aufnehmen oder in Richtung Food gehen?

Aktuell sind wir mit unseren drei Sorten sehr happy, verschließen uns allerdings nicht vor neuen Ideen. Eigentlich landet über kurz oder lang jedes Obst oder Gemüse in unserer Kaltpresse und wird auf Herz und Nieren geerprüft. Auch über den Foodbereich haben wir uns schon einige Gedanken gemacht und finden gesunde Powerriegel sehr interessant. Ob und wann wir unsere Produktpalette erweitern, werden wir natürlich fleißig auf unseren sozialen Kanälen kommunizieren!

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Ihr macht auch Workshops– erzählt doch ein bißchen darüber. Was lernt man bei euch und wie läuft das ab?

Da wir ( Die Dudes Anm. d. Red. ) ;) sehr viel Sport treiben und einen gesunden Lifestyle verkörpern, möchten wir gerne auch unsere Kunden dafür begeistern.

Gesundheit und Bewegung ist ein nachhaltiges Thema und verlangt eine gewisse Einstellung.

Wir möchten die Leute dazu einladen. Dies kann bei einem einmaligen Thaiboxtraining passieren, oder aber auch bei regelmäßigem Sport, z.B. im Volkspark Friedrichshain. Wir zwingen niemanden, freuen uns aber sehr über rege Teilnahme.


BERLIN

Wie ist eure persönliche Berlingeschichte? Seit wann und warum seid ihr in der Stadt?

Uns hat es vor vier bzw. zwei Jahren nach Berlin gezogen. Nachdem wir in Hannover aufgewachsen sind und später in London studierten, war Berlin für uns die logische Konsequenz. Viele Freunde hatte es hierher verschlagen und unzählige Besuche haben uns heiß auf diese Stadt gemacht. Unsere Berlinstory ist wohl der absolute Klassiker.

 

Was mögt ihr besonders an Berlin?

Obwohl Berlin eine Großstadt ist, hat jeder Platz zum atmen. Es gibt sicherlich einige überlaufene Orte die wir meiden, aber davon abgesehen genießen wir das Flair der einzelnen Bezirke. Sonntags frühstücken wir in Kreuzberg und lassen uns dann den Tag über treiben. Dieses Lebensgefühl ist wirklich toll.

 

Was mögt ihr weniger bzw. was stört euch?

Berlin gibt einem die Möglichkeit, sich, aufgrund der Vielfalt, sein eigenes Umfeld aufzubauen. Störfaktoren werden dabei einfach vernachlässigt. Aus diesem Grund gibt es für uns keinen Grund etwas als nervig oder lästig zu betiteln.

Ehrlicherweise könnte man eventuell den Verkehr anprangern. Manche Lieferungen dauern länger als gewünscht, verglichen mit anderen Hauptstädten ist das jedoch alles noch ganz annehmbar.

 

Was ist dein Lieblingsplatz / Restaurant / Bar / Cafe?

Sich auf einen Platz festzulegen ist schwer. Wir machen gerne Sport im Volkspark, gehen im botanischen Garten spazieren, trinken unseren Kaffee am Senefelder Platz und gehen Nachts am Ostkreuz aus.

 

Was würdet Ihr jemand empfehlen, der zum ersten Mal nach Berlin kommt?

Tu es im Sommer! Die Stadt ist immer schön (auf ihre eigene Art und Weise), umtriebig und lohnenswert. Aber wirklich entspannt und atmosphärisch wird es erst mit den ersten Sonnenstrahlen.

 

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Das Interview wurde geführt mit Dominik Lalla

 

Festival Mythos Berlin

Das Konzerthaus Berlin veranstaltet vom 13.-22.03. das Festival Mythos Berlin.

Eine Hommage an das Berlin der 20er

Leider weiß ich nicht aus eigener Erfahrung, wie genau das Berlin in den 1920er war – aber man hört da ja so Gerüchte ;) Lebenslust, Verruchtheit, Kreativität, Dynamik und ein Fünkchen Hedonismus. Man trank, tanzte, lachte, lebte – die Frauen emanzipierten sich und kokettierten mit ihren Reizen. Alles schien aufregend, spannend und wurde mit viel Neugier entdeckt und ausprobiert.

Das Festival vom Konzerthaus Berlin ist genau diesem Berliner Mythos auf den Spuren und lässt mit verschiedenen Konzerten und Veranstaltungen die damalige Atmosphäre wieder aufleben. Eine Atmosphäre, die zwar beinahe 100 Jahre zurückliegt, aber der Berliner Gegenwart sicher mehr entspricht als viele andere Jahrzehnte. Es ist lediglich ein bißchen moderner geworden ;)

Einen tollen ersten Eindruck bekamen wir beim Presseabend, der in der wunderschön passenden Bar Prinzipal in Kreuzberg statt fand. Die Location bot den perfekten Rahmen für die Vorstellung des Festival Mythos Berlin.

Kleine Anekdote: Nach einer netten Begrüßung und einem ersten Schluck des Begrüßungscocktails, suchten wir uns einen Platz, um uns zu setzen, die Kamera einzustellen, Papier und Stift für Notizen rauszulegen und die Pressemappe durchzublättern. Kurz umgeschaut, erblickten wir im oberen Bereich des Prinzipals noch drei Sessel-ähnliche Stühle. Alle waren leer, es standen keine vollen Gläser auf dem Tisch, also setzten wir uns ganz unbedarft und mit kompletter Selbstverständlichkeit auf die dunkelbraun-gepolsterten Stühle.

Nach kurzer Zeit kamen zwei Männer auf uns zu und meinten freundlich lächelnd, dass es wahrscheinlich besser wäre, wenn sie sich dort hinsetzen würden. Wir dachten uns nichts weiter dabei und tauschten einfach die Plätze, denn die Herren saßen uns sozusagen gegenüber. Noch ein wenig später fing die Presseveranstaltung an und wir checkten so langsam, dass das a) die “Bühne” für die Macher des Festivals war und b) die Herren, mit denen wir die Plätze tauschten, diejenigen welchen sind, die einen großen Teil des Festivals mit gestalten. ;) Der Dank, für den kurzen, dezent unangenehmen Auftritt von uns beiden, waren grandiose Plätze für das Interview…

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Das Interview, dass Prof. Dr. Sebastian Nordmann (Intendant Konzerthaus Berlin) mit Tobias Ribitzki (Regisseur “Triple Sec. Die Sünde des Lord Silverside”) und Christian Jost (Komponist “BerlinSymphonie”) führte, stellte die Besonderheiten und die Gedanken hinter der Idee zu dem Festival vor. Nordmann, der seit 2009 Intendant am Konzerthaus Berlin ist, ging nicht nur auf die musikalischen Highlights der nächsten Tage ein, sondern stellte auch die Side Events vor, die die Veranstaltung am Ende perfekt und rund machen.

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Was erwartet euch während der “10 Tage wach”?

Ein Gedanke vorab: “10 Tage wach”? Ernsthaft? Das Motto hinter dem Festival hat mich beeindruckt – da es für mich recht viel aussagt. Klar, zum einen läuft das Festival 10 Tage lang, aber im Zusammenhang mit dem Wort “wach” schwingt eine Modernität mit, die ich dem Konzerthaus in der Form gar nicht zugetraut hätte (das mag aber primär auch an meiner Unwissenheit liegen). 10 Tage wach im Sinne von 10 Tage ohne Schlaf, nimmt mit einer überspitzten Wortwahl die lebensbejahende Feierfreudigkeit der 20er Jahre auf, aber es verbindet für mich auch die Tage des Festivals. Man ist wach, man ist da, im Jetzt der damaligen 20er – man spürt durch die Intensität der einzelnen Veranstaltungen 10 Tage lang sich selbst, die Musik, die Leidenschaft und das Leben.

Zurück zur Frage ;)

Mein persönliches Highlight ist wahrscheinlich die Uraufführung der “BerlinSymphonie” von Christian Jost, einfach weil ich es wahnsinnig beeindruckend finde, eine Stadt, die so vielfältig ist wie Berlin, musikalisch auszudrücken. Um das zu schaffen bedarf es einer hohen Feinfühligkeit. Jost selbst meinte dazu, dass die Imagination in klanglicher Form bei ihm nur durch Sehnsucht entstehen würde.

Während des Presseabends im Prinzipal gab es auch ein paar Gesangseinlagen aus dem Stück “Triple Sec. Die Sünde des Lord Silverside”. Da wir oben, mit dem Blick zur Bühne gerichtet, saßen, bekamen wir gar nicht mit, wie Erika Buchholz die Treppe neben uns hoch kam… auf einmal durchdrang mich eine so kraftvolle Stimme, dass ich Gänsehaut bekam. So nah hatte ich noch nie eine Opernsängerin gehört. Aber nicht nur die Stimme, auch die Story des Stücks ist viel versprechend. Verraten wir jetzt aber nicht ;) Eine Interview-Zeit später betrat George Gershwin ebenfalls die kleine Bühne und sang einen Part aus “Blue Monday”.

Wie weiter oben erwähnt, gibt es auch Side Events. Dazu gehören die Yellow Lounge (16.03.), bei der DJs klassische Musik auflegen, wie man es normaler Weise nur aus den Clubs dieser Stadt gewohnt ist und das Bohème Souvage (20.03.), das dazu einlädt einen Abend stilvoll mit Wasserwellen-Frisur und Monokel zu Charleston zu tanzen und Poker zu spielen.

Also, rein in die Kleidchen & Smokings und dann heißt es abtauchen in das Berlin der 20er Jahre im Style von 2015 ;)

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Das Restaurant FACIL

Das Restaurant Facil hat neben den 2 Michelin-Sternen, 18 (von 20) GaultMillau Punkte und mit Michael Kempf den Koch des Jahres 2014 hervorgebracht. Es gehört zum Hotel The Mandala und liegt mittendrin, aber dennoch etwas versteckt auf dem Potsdamer Platz.

Um den Artikel hier zu schreiben, verordnete ich mir übrigens 2 Nächte zum Drüber-Schlafen, um nicht in völliger Lobhudelei zu ertrinken.

Eine Reise ins Schlemmerland

Es ist faszinierend, wie die Leute vom Facil es schafften, uns komplett abzuholen und in eine andere Welt zu führen. Wir saßen in dem Restaurant am Fenster vor der Terrasse und fühlten uns wie in einer anderen Stadt – Urlaub, Businesstripp, Städtereise… alles, nur kein gewöhnlicher Tag in Berlin. Das mag daran liegen, dass sich das Restaurant im 5 Sterne Hotel “The Mandala Hotel” befindet, aber sicher nicht nur. Viel mehr ist es das ganze Ambiente, der Service und das Essen als solches.

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2 Gänge bestellt, 5 bekommen

Eigentlich hatten wir uns fest vorgenommen nur den Hauptgang zu bestellen, aber die Neugier siegte. Wenn die Gerichte vom Koch des Jahres 2014 kommen, wäre es wohl einfach nur dumm, sich auf eine Speise zu reduzieren.

Bevor wir aber überhaupt in den Genuss der Vorspeise kamen, sollten wir uns noch etwas gedulden müssen. Erst kam der Brotkorb, der neben 2 Baguettevarianten, ein Körnerbrot mit Leinsamen und ein Zwiebelbrötchen mit Speck enthielt. Dass uns der Brotkorb schon sehr gut schmeckte, entging den Service-Leute keine Sekunden lang, denn kurzer Hand erhielten wir zwei neue Scheiben Brot. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass der Brotkorb schon mal ohne eigene Nachfrage irgendwo aufgefüllt wurde.

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Nach dem Brotkorb erhielten wir den Gruß aus der Küche – auch durchaus üblich und als solches (noch) nichts überraschendes. Uns wurde eine Makrele mit Gemüsefüllung und knuspriger Fischhaut serviert. What? Knusprige Fischhaut? Ja! Nie im Leben hätte ich mir ein Gericht mit knuspriger Fischhaut bestellt – aber nun lag sie da auf meinem Teller. Mit dem Gedanken daran, dass hier einfach nichts schlecht schmecken kann, probierte ich – und ja, auch Fischhaut pur, nicht mehr am Fisch dran, kann richtig lecker sein. Das Gemüse der Füllung war übrigens zu ganz kleinen feinen Stückchen geschnitten,wodurch die Aromen gut erhalten blieben. Allein das Gericht zeigte schon, was die Köche des Facils so drauf haben und mit wie viel Liebe zum Detail sie arbeiten.

 

Als der Kellner erneut mit zwei Tellern in der Hand ankam, freuten wir uns schon auf die Vorspeise. Aber zu früh gefreut ;) Es gab den zweiten Gruß aus der Küche. By the way könnte ich einen Abend lang auch nur mit Grüßen aus der Küche verbringen. Die kleinen Kunstwerke sind von der Masse genug, um das Gericht zu schmecken, aber lassen so viel Platz im Magen, dass es stundenland so weiter gehen könnte.


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Nun gut, zurück zu Gruß Nummer Zwei: Eine Silberzwiebel. Hmm, Silberzwiebel – sofort dachte ich an ein Glas Gewürzgurken und fragte mich, was der Macher wohl aus dem kleinen weißen Gemüseding gemacht hat. Umhüllt von einer Soße und Gemüse-Julienne war es geschmacklich noch mal ein Ticken besser. Beeindruckend, wie man sich mit einem Lebensmittel so auseinander setzen kann, dass man es versteht und mit anderen Zutaten so kombinieren kann, dass es zu einem besseren Ganzen entwickelt wird. Dazu gab es übrigens einen Brotcracker mit Käsemascarpone-Creme.

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Nein, es kam kein dritter Gruß aus der Küche ;) Das war auch gut so, denn wir wollten endlich wissen wie die Worte auf der Karte in ein Gericht übersetzt wurden. Wir hatten die Rote Beete Kugel, die mit Ziegschmand gefüllt war und eine Kürbissuppe. Die Kürbissuppe wurde übrigens wie damals im Spindler serviert. Es kommt zunächst nur der Teller mit den einzelnen Zutaten, der dann vor den Augen des Gastes mit der Suppe aufgefüllt wird. Eigentlich sollte jede Suppe so serviert bleiben. Denn die Suppenzutaten vermischen sich geschmacklich nicht mit den Aromen der Suppe, sondern behalten ihren Eigengeschmack. Auch hier liegt die Kunst darin, die Zutaten so zu wählen, dass alles zusammenpasst, denn der Koch kann nicht darauf hoffen, dass die Suppe irgendwas übertüncht.

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Als hätte das Facil einen kleinen Magenstandsmesser während des Hereinkommens in unsere Körper implementiert, kam der Hauptgang genau zur richtigen Zeit. Das Wollschwein von Bauer Beuthe war von einem Kunstwerk aus Pastinake, Radicchio und Hibiskus umrandet. So schön es war, so lecker war es auch. Der Fisch, ein Kabeljau, war der Star vom zweiten Hauptgang. Tolles, weißes festes Fleisch, die Haut (diesmal noch am Fisch dran) war kross gebraten, dazu gab es Petersilien-Spinat, Schinken und Beurre Rouge (eine roten Soßenart).

Mir fehlen schon fast die Worte um den Geschmack treffend zu beschreiben, aber vielleicht geht das auch gar nicht und ihr müsst es einfach selbst testen.

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Der Tisch neben uns bekam gerade das Dessert und, ihr kennt es, bei uns machte sich ein dezenter Fressneid breit. Aber die Zeit erlaubte es uns dann doch nicht, noch den dritten Gang zu uns zu nehmen. So schlimm war es dann auch nicht, denn wir kamen trotzdem in den Genuss der Dessertkreationen. Sozusagen der dritte Gruß aus der Küche. Eine Schokopraline mit Bananen-Gelee-Füllung und ein kleiner Mini-Muffin mit Goji-Beeren-Soße, einer Nougatcreme und einem goldenen Popcorn oben drauf. Der krönende Abschluss. Wir waren geflasht und total glücklich.

Das Ganze lag preislich übrigens bei schlappen 35 EUR pro Person, denn wir waren zum Lunchen dort. 35 EUR für so viel und so tolles Essen ist ein echtes Schnäppchen. Macht das mal.

Ambiente und Service

Gutes Essen allein macht kein 2 Sterne Restaurant aus. Nein, es ist das Drumherum, das zusätzlich echt beeindruckt. Es beginnt mit dem warmen Waschlappen, der auf einem Teller zusammengerollt liegt, mit dem man seine Hände vor dem Essen säubern konnte.

Dann wurde uns ein kleines Bänkchen neben unserem Stuhl gestellt. Gut, für unsere Taschen wäre das wohl nicht nötig gewesen, aber die 8.000 EUR Taschen sollen natürlich nicht auf dem Boden stehen müssen. Taschenwert hin oder her, Frauen brauchen ihre Tasche einfach, weil dort im Prinzip das ganze Leben drin steckt und mit dem kleinen Bänkchen ist alles immer griffbereit :)

Als wir uns Richtung Ausgang bewegten, standen schon zwei Service-Leute mit unseren Jacken in der Hand da, obwohl wir nach dem Begleichen der Rechnung noch kurz eine Runde plauderten, haben sie genau den Zeitpunkt abgepasst, als wir das Facil wieder verlassen wollten.

Nice to know

  • Reservieren ist Pflicht.
  • Der Lunch hat ein unschlagbares Preis/ Leistungsangebot.

 

Fazit

Ein wirklich tolles Restaurant mit hervorragender Küche und exzellentem Service.

Eine Übersicht mit allen Sterne-Restaurants in Berlin findet ihr hier.


Adresse und Öffnungszeiten vom Restaurant FACIL:

Restaurant FACIL
Potsdamer Straße 3
10785 Berlin

Mo-Fr: Lunch ab 12.00 Uhr, Dinner ab 19.00 Uhr

Das Restaurant Solar

Zeit für ein neues #celebrate21st. Diesmal wollten wir hoch hinaus und über den Dächern Berlins speisen. Genau das lässt sich ziemlich gut im Restaurant Solar umsetzen.

Über einen Hinterhof geht es zum Fahrstuhl, der einen in recht fixer Geschwindigkeit in den 16. Stock bringt. Der Fahrstuhl ist außen angebracht, wer also unter akuter Höhenangst leidet, sollte das Restaurant entweder meiden oder den Blick in Richtung Gebäude richten. Ich hab keine wirkliche Höhenangst, musste ich mich aber auch erstmal für einen Bruchteil einer Sekunde an den Anblick nach unten gewöhnen.

Oben angekommen ist man jedoch sofort fasziniert vom Blick über die Stadt hin zum Fernsehturm.

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Dinner mit Panoramablick

Das Essen im Solar ist tendentiell eher deutsch mit einem internationalen Einschlag. Wir wählten für die Vorspeise Blattspinat mit Eigelb, Tatar vom Rind, die Schaumsuppe von der roten Paprika und die gebratene Riesengamba. Die Preise liegen alle zwischen 13,50 – 18,50 EUR, außer die Suppe war mit 8,00 EUR etwas günstiger. Vorab kam natürlich der obligatorische Brotkorb mit frischem und noch leicht warmen Brot. Geschmacklich waren wir durchweg zufrieden, auch waren die Teller schön angerichtet. Irgendwie ist man jedes Mal schon gespannt, was die Küche einem aus den wenigen Zutaten, die auf der Karte genannt sind, später auf den Teller zaubert.

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Der Hauptgang war da schon etwas differenzierter in der Ausgestaltung bzw. in dem, was da auf unseren Tellern landete. Die Preise liegen zwischen 16,50 EUR und 34,50 EUR. Neben Winterkabeljau und Entenbrust, die beide schön angerichtet waren, feine Aromen hatten und lecker schmeckten, gab es noch 2x das gebratene Filet vom Alpenrind. Hier war unser Verständnis von medium etwas anders als das vom Koch oder von den Servicekräften. Trotz Nachfrage wurde a) darauf bestanden, dass das Fleisch, das offensichtlich nicht medium war, medium sei und b) uns kein neuer Teller gebracht. Das sorgt bei einem Preis von 35 EUR nicht gerade für überschwängliche Freude. Egal, ob der Gast im Recht ist oder nicht, hätte ich einen anderen Umgang mit der Situation erwartet. Wenn es kein neues Gericht gibt, dann wäre eine andere Form der Wiedergutmachung angebracht gewesen. Der Kunde ist nun mal König und um so höher die Preise, desto stärker sollte dieses Verständnis ausgeprägt sein.

Um das aber nicht zu verallgemeinern: Ein befreundetes Pärchen, das unabhängig von uns an dem Abend auch da war, hatte ein perfekt medium gebratenes Alpenrind bekommen.

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Eigentlich waren wir pappsatt, aber wie das so ist mit den Desserts… irgendwie kommt man dann ja doch nicht dran vorbei. Wir nahmen eines mit dem Namen “Schokolade und Mandel” und den Käsekuchenschaum. Während uns die Schoko-Mandel-Variationen nicht ganz so vom Hocker hauten, war der Käsekuchenschaum der absolute Knaller. Ich war die einzige, die den bestellte und hab meinen Teller ein Mal rumgehen lassen. Das war auch nötig, denn die Portion war so mächtig – selbst nachdem jeder einen Löffel nahm, hab ich den Teller nicht alleine aufessen können – ungewöhnlich für ein gehobenes Restaurant. Aber unfassbar lecker und cremig.

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Service & Ambiente

Eventuell konnte man es bei der Beschreibung  des Hauptgerichts schon leicht raushören… aber die größte Kritik am Solar bekommt wohl der Service. Die Ladies waren zwar freundlich und nett, wirkten aber überfordert einem 6 Personentisch. Vor allem mit der Weinempfehlung, die wir uns passend zu jedem Gericht gewünscht hätten. Anstatt dessen übernahmen wir die Weinauswahl dann kurzer Hand selbst. Mein Ei ist vom Hauptgericht, wie oben im Bild unschwer erkennbar, vom Türmchen runter geplumpst. Der Hauptgang wurde mir serviert, obwohl es gar nicht meiner war, sondern der, von einem anderen Tisch. Alles kein Weltuntergang, klar, aber es fehlt in Summe an Perfektion. Das sind dann eben die Feinheiten, die die gehobenen Restaurants voneinander unterscheiden.

Das Ambiente hingegen ist schon ziemlich toll und beeindruckend. Der Blick nachts über Berlin ist für jeden Berlin-Liebhaber ein echtes Geschenk – auch wenn man während des Essens natürlich nicht ganz so viel davon mitbekommt. Da konzentriert man sich wohl eher auf die Tische, auf denen Tulpen standen, die von viel warmen Licht umgeben waren.

Bunt gemixt ist das Publikum im Solar. Das Restaurant ist halt kein Geheimtipp, sondern zieht aufgrund der exponierten Lage viele Menschentypen an. Es reicht von Touristen über Manager/ Businesstypen (zumindest sah ein Teil danach aus) bis hinzu Lebe- und Feierleuten, die anschließend noch in die Bar des Solars, ein Stockwerk über dem Restaurant gelegen, gehen.

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Nice to know

  • Wenn ihr Fotos machen wollt, geht am besten in die Bar und haltet eure Linse direkt gegen die Scheibe. Im Restaurant selbst spiegeln sich die Lampen zu sehr.
  • Wenn ihr im Restaurant reserviert, ist das keine Garantie für den Zugang zur Bar.
  • Da ihr aber in der Bar rauchen könnt, ist es recht leicht zumindest kurz mal einen Blick drauf auf die Räumlichkeiten zu werfen.

Fazit

Der Ausblick ist umwerfend, das Essen gut, aber bei uns eher durchwachsen.

 


Adresse und Öffnungszeiten vom Restaurant Solar:

SOLAR Bar Restaurant Lounge
Stresemannstraße 76
10963 Berlin

Do-Sa: ab 19.00 Uhr

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Locafox – Der Marktplatz für lokale Produkte

UPATE: Locafox hat sein Angebot inzwischen auf Einzelhändler verlagert und bietet eine Software für ein All-in-One-Kassensystem für Ladenbesitzer an. 

Shoppen ja, aber wo? Klar, es gibt super viele Läden in Berlin, aber wer weiß schon, wo die alle sind. Die Stadtteile Berlins sind eigene kleine Städte, die in sich völlig autark funktionieren. Für Einkäufe braucht man seinen Kiez meist gar nicht zu verlassen und wenn doch, wirkt es sich nicht gerade positiv auf das eigene Gemüt aus, wenn man im Laden ankommt und das Produkt dann nicht verfügbar ist. Ein Mal quer durch die Stadt – völlig umsonst. Nervig. Das dachten sich wohl auch mal das Team von Locafox.de.

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Lokale Produkte + Verfügbarkeit & Preise

Auf Locafox könnt ihr nach Produkten von Einzelhändlern in eurer Region und sogar in eurer Stadt suchen – das funktioniert übrigens nicht nur für Berlin, sondern auch für viele andere Städte in Deutschland. Klar, könnt ihr das auch auf Google machen, aber der Vorteil bei Locafox ist, dass ihr dem Kauf noch ein Stückchen näher seid. Google zeigt euch zwar Händler und führt euch zu deren Website oder auch Online-Store, aber dann endet die Suche im Prinzip und ihr müsst raus in den Laden, um zu gucken, ob das Produkt eurer Wahl überhaupt noch da ist. Locafox hat da noch ein Stückchen weiter gedacht und verbindet die Suche im Netz mit den Geschäften vor Ort.

Inzwischen gibt es über 350 Partnerhändler aus eigentlich allen Bereichen, die man sich so vorstellen kann. Elektronik, Entertainment, Gesundheit, Fashion, Sport, Haus & Garten – eigentlich gibt es kaum etwas, dass nicht abgedeckt ist – es sei denn, die Läden sind noch kein Partner ;)

Wie funktioniert Locafox?

Wir haben dem Online-Marktplatz mal einen kleinen Test unterzogen und uns nach Möbeln umgeschaut. Ihr könnt dabei entweder den Ort direkt angeben oder eine Umkreissuche auswählen, falls ihr bereit seit doch etwas weiter zu fahren. Wobei ihr das nicht mal müsst – denn es gibt auch die Option, dass ihr euch die Produkte direkt nach Hause liefern lasst. Natürlich könnt ihr auch eine Preisspanne einstellen und darüber festlegen wie viel Geld ihr ausgeben möchtet. Gerade bei Möbeln ist die Spanne, sagen wir mal, seeeeehr dehnbar.

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Ist das Produkt gefunden, könnt ihr die Verfügbarkeit prüfen und euer Lieblingsstück über Locafox reservieren. Das finden wir übrigens besonders gut – denn was gibt es schlimmeres, als wenn man sich ein Mal in ein Produkt verliebt hat und es einem dann vor der Nase weggeschnappt wird?!

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So weit, so gut. Tisch gefunden. Zu guter Letzt seht ihr dann auch gleich noch, wo sich das Geschäft befindet. Falls es mehrere Filialen gibt, wird euch auch das angegeben.

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Fazit

Wenn ihr das nächste Mal auf der Suche nach einen Produkt seid und das nicht gerade im Geschäft um die Ecke ist, checkt das ganze einfach kurz über Locafox. Spart euch sicher Zeit und Nerven ;)

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Bäckerei Siebert

Es ist Samstagvormittag und ich auf dem Weg zu Berlins ältester Bäckerei. Den Standort hatte ich mir vorher nur kurz auf Google Maps angeschaut, wollte mich auf meinen Orientierungssinn verlassen und suchte mit den Augen nach einem Schild, das mich anhalten lassen würde.

Nach einer kurzen Verunsicherung, ob ich nicht doch das Handy rauszücken sollte, um mich in meiner Fahrtrichtung zu versichern, sah ich zwar kein Schild, dafür aber wildes Treiben vor einem kleinen Laden, das mich wissen ließ, ich bin richtig. Menschen gehen raus und rein, die Schlange schrumpft und wächst im Sekundentakt.

Ich hatte Glück mit der Anzahl der Personen vor mir – als ich den Laden verließ, reihten sich locker 10 Leute mehr vor der Bäckerei auf.

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Backhandwerk seit 1906

Neben den ganzen hippen Neuerscheinungen wie die Jute Bäckerei, die auch ihre Berechtigung haben und tolle Backwaren produzieren, ist es immer ganz zauberhaft, traditionelle Bäckereien zu besuchen. Viele dieser Bäckereien mussten sich der Kommerzialisierung geschlagen geben, konnten sich nicht zwischen den Bäckereiketten behaupten und setzten mit zu vielen vorgefertigten Backmischungen aufs falsche Pferd. Zu austauschbar. Aber eine Hand voll leuchtender Backsternchen gibt es noch – ein Glück.

Mit der über 100-jährigen Historie ist die Familienbäckerei Siebert die älteste Bäckerei & Konditorei in Berlin.

Auf der Website seht ihr noch ein paar alte Bilder, die ein Stück Geschichte wiedergeben und bei mir leicht melancholisch, aber freudige Erinnerungen hervorrufen.

Brote, Brötchen, Kuchen

Die Bäckerei Siebert produziert noch alles selbst, in Handarbeit und nach traditionellen Rezepten. Neben Schrippen und Hörnchen liegen Dinkelbrötchen und Croissants – die Bäckerei ist offen für Neues ohne aber ihre Werte zu vergessen. Den Kuchen und Teilchen sieht man schon an, dass da keine Industriemaschine für absolute Gleichheit gesorgt hat. Auch wenn Symmetrie allgemein als schön wahrgenommen wird – hier ist es sicher das Gegenteil.

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Zum Testen nahm ich mir 4 Brötchen mit, die insgesamt gerade mal 1,65 EUR kosten. Das kam mir so günstig vor, dass ich den Dame hinter der Theke das 2 EUR Stück da ließ. Ich hätte auch ohne zu Zucken das Doppelte bezahlt.

Geschmacklich sind die Brötchen wirklich, wirklich hervorragend. Die Kruste ist knusprig, der Teig schön weich, saftig und fluffig. Auch hab ich schon lange nicht mehr eine so gute Schrippe gegessen. Wer der Frühstücksliebe noch nicht verfallen ist, wird es danach mit Sicherheit sein.

Nice to know

  • Ihr könnt “Partybrot” und Torten oder Kuchen für einen besonderen Anlass (oder einfach, weil ihr Bock drauf habt) bestellen.

Fazit

Toller Bäcker, der sofort Kindheitserinnerungen frei setzt und unbedingt getestet und somit unterstützt werden sollte.


Adresse und Öffnungszeiten der Bäckerei & Konditorei Siebert:

Bäckerei Siebert
Schönfließer Str. 12
10439 Berlin

Di-Fr: 6.15-18.30 Uhr
Sa: 6.00-12.30 Uhr

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Chicago Williams BBQ

Fleisch! Ganz viel Fleisch!! Vom Huhn, Schwein oder Rind – egal, hauptsache Fleisch. Mjami. Veganer sollten also einen großen Bogen um den Laden machen und auch Vegetarier können sich wohl nur an den Sides bedienen. Die machen zwar auch satt, aber für Nicht-Fleischliebhaber gibt es sicherlich andere Locations, die besser geeignet sind.

Die Fleischplatte, bitte!

Die Karte ist zwar überschaubar, aber so ganz entscheiden konnten wir uns dann auch nicht, also nahmen wir einfach die Fleischplatte – ein Mal alles sozusagen. So ganz grundsätzlich hat man die Wahl zwischen Sandwiches, also Fleisch mit Brötchen und Fleisch pur, also Fleisch ohne Brötchen. Chichi auf den Tellern wird man vergeblich suchen, dafür darf man mit Fingern essen. Das Fleisch der Hähnchenkeule muss man nicht kompliziert mit Messer und Gabel abpulen. Selbst wer das noch gekonnt hin bekommt, spätestens bei den Rippchen, die ich am leckersten fand, sollte man das Besteck wegpacken. Es gibt einfach Essen, dass mit den Händen gegessen werden muss ;)

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Zum Geschmack: Das Fleisch ist lecker, es ist zart und es ist sehr gut mariniert. Dazu gib es rote Zwiebeln, für den kleinen Kick zwischendurch Jalapeños und einen Klecks Apfelmus. Kann man als Dipp nehmen, hat mich aber nicht vom Hocker gehauen. Schon viel besser fand ich die BBQ-Soße, die sich in der roten Flasche auf dem Tisch befindet. Mit einem Geschmack irgendwo zwischen rauchig, süßlich, ketchupig und würzig hat das schon viel besser gepasst. Aber nicht falsch verstehen, das Fleisch kann sich auch locker ohne Dipp behaupten.

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Bei den Side Dishes nahmen wir auch ein Mal alles in regualar – “alles” heißt hier 4 Varianten und die Größe regular reicht auch vollkommen aus. Es sei denn ihr habt seit mehreren Tagen nichts gegessen oder einen Stoffwechsel wie ein Leistunsgsportler. Der Kartoffelbrei war sehr lecker, die Baked Beans ebenfalls, der Cole Slaw auch, denn der Anteil an Kraut und Mayo ist gut gelungen. Die Macaroni & Cheese hätten für unseren Geschmack noch etwas “versauter” sein können.. mehr Käse und mehr Käsesoße ;) aber an sich waren auch die gut gemacht.

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Nach so viel Herzhaftem brauchten wir am Ende noch was Süßes: New York Cheesecake, der lecker, aber tlw. fast etwas wässerig war. Für meinen Geschmack könnte der noch kompakter sein. Dazu bekamen wir noch einen Frozen Moscow Mule. Wir teilten schwesterlich, denn eine alleine hätte das wohl niemand mehr geschafft.

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Das Ambiente

Das erste, was uns bewusst im Chicago Williams BBQ begrüßte, war ein großes oder besser übergroßes Messer, womit man sicherlich so gut wie alles irgendwie zerstückeln könnte. Der Rest des Ladens ist weniger Angsteinflößend – schon allein, weil der Innenraum voll mit Menschen ist ;) Selbst an einem Dienstagabend hat man ohne Reservierung kaum eine Chance auf einen Platz. Das überraschte uns.

Zwar ist es recht laut, aber dafür ist der langgezogene Raum ganz cool eingerichtet. Die Wände sind mit passenden Motiven verziert. Darunter natürlich auch das Abbild einer Kuh inkl. einer Beschreibung wo welches Stück Fleisch herkommt – im Chicago Williams nennt man es dann einfach “Beef Chart”. Ansonsten sitzt ihr an langen Tischen mit 6-8 Personen. Mit weniger als 4 Personen sollte man den Laden irgendwie auch nicht betreten, sonst geht man unter.

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Nice to know

  • Das Süppchen, was euch vorab gereicht wird, besteht aus Mais. Nur für den Fall, dass ihr wie wir ewig über die Zutaten grübeln müsst.
  • Das Bier wird von der Eichhofener Brauerei geliefert, schmeckt gut und sieht durch das Label fast so aus, als hätte der Laden sein eigenes.
  • Es ist ein eher männliches Restaurant. Die Portionen sind nämlich ziemlich groß. Um das alles aufzuessen, braucht man viiiiel Hunger oder große Fleischgelüste.
  • Am besten eignet sich das Chicago Williams BBQ für eine Runde mit seinen Freunden, da die Lautstärke und das Drumherum für kaum etwas anderes geeignet ist.
  • Self Service – Bestellt wird an der Theke.

Fazit

Wer mal so richtig Bock auf Fleisch hat und the American Way of Life etwas abgewinnen kann, sollte im Chicago Williams BBQ unbedingt vorbeischauen.


Adresse und Öffnungszeiten vom Chicago Williams BBQ:

Chicago Williams BBQ
Hannoversche Str. 2
10115 Berlin

Mo-So: ab 17.00 Uhr

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Das Prinzipal in Kreuzberg

Es ist Samstagabend und wir auf dem Weg ins Prinzipal in Kreuzberg. Es ist, zumindest für mich, der erste Abend in 2015 mit sogenanntem “hartem Alkohol” und wo könnte man seine Abstinenz besser brechen als in einer gediegenen Cocktailbar, wie das Prinzipal. Die Location liegt unweit vom Kotti entfernt, wodurch das Cocktailniveau der O-Straße um ein paar Umdrehungen angehoben wurde.

Das Prinzipal und die vielen Spirituosen

Die Getränkekarte auf der Website weist 24 Gin-Sorten auf (ja, ich hab das durchgezählt), wahrscheinlich gibt es in der Bar selbst noch ein paar mehr, denn allein der Berliner Brandstifter, den ich bestellte, ist dort nicht aufgeführt. Ein kleines Gin-Wonderland sozusagen. Aber nicht nur Gin steht in reichlicher Auswahl zur Verfügung. Rum, Vodka, Whiskey, Bourbon, Scotch und selbst Absinth steht in mehreren Ausführungen auf der Karte. Woohooo, da wird einem schon vom durchzählen schwindelig ;)

Die Cocktails

Eine große Auswahl macht noch lange keine guten Drinks aus… also ran da. Wir nippten uns einmal durch die Cocktails & Longdrinks und knusperten dabei Erdnussflips, die gibts es dort nämlich anstatt gesalzener Erdnüsse oder Salzstangen. Unsere Drinks waren übrigens durchweg zu unserer Zufriedenheit. Toller Alkohol, davon auch nicht zu viel oder zu wenig im Glas. Wir waren auch noch beim Verlassen der Location Herr unsere Sinne. Denn der Zweck dieser Bar ist es nicht, sich zulaufen zu lassen. Geht beim Späti um die Ecke sicherlich günstiger.

 

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Das Ambiente

Man braucht ja häufiger mal einen Schuldigen, um das zu rechtfertigen, was man so macht… beim Prinzipal war es das Ambiente, dass uns einfach nicht gehen lassen wollte. Böses Ambiente, böses… Der Laden hat einfach unglaublich viel Charme, genauso wie unser Kellner, der anscheinend aus jeder Ecke der Bar spürte, wann die Wassergläser nachgefüllt werden wollen.

Das Licht ist ganz warm, dank der Laternen im oberen Bereich und den Glühbirnen am DJ-Pult. Die vielen Stoffbezogen Sessel und ledernen Hocker sind so gemütlich, dass einem selbst der Gang zum Klo schwer fällt. Wenn ihr dort in den Spiegel schauen wollt und euch wundert, warum ihr euch beim Blick über das Waschbecken nicht sehen könnt, seit beruhigt. Es liegt nicht an der verschobenen Optik – das ist einfach kein Spiegel. Der befindet sich seitlich im Gang.

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Bei Tageslicht deutet nur die übergroße Laterne auf den Laden hin, ansonsten wirkt es wie ein ganz normaler Hauseingang. Niemand würde ohne weiteres vermuten, dass sich dahinter eine ziemlich coole Bar verstecken würde.

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Bei Dunkelheit sieht das ganze schon anders aus. Ein kleines Schild auf dem Weg und eine kleine goldene Absperrung zeigen euch den Weg zur Bar und auch zur Klingel. Ohne ein Ding-Dong an der Tür und die Güte des Türstehers ist kein reinkommen.

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Fazit

Ein tolle Bar mit sehr vielen Spirituosen und genauso viel Stil, lieben Kellnern und einer tollen Atmosphäre – wenn man 1 x da ist, möchte man so schnell auch nicht wieder weg. Bedenkt das lieber bei der Abendplanung.


Adresse und Öffnungszeiten vom Prinzipal:

Prinzipal
Oranienstraße 178
10999 Berlin

Do-So: ab 19.00 Uhr

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Der Valentinstag – Love it or hate it.

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Der Valentinstag ist, neben dem Weihnachtsmann von Coca-Cola, mit der größte Marketing-Gag der Gegenwart.

Als Teenager war der Tag bei uns Mädels immer mit großem Gefühlschaos verbunden. Man bekam Geschenke von Typen, die man nicht mochte, Liebeserklärungen, die man nicht wissen wollte und der Junge, den man toll fand, interessierte sich entweder für eine andere oder aber war zu schüchtern, sodass er gar nix machte. Das übliche Dilemma bahnte sich schon damals seinen Weg, aber das nur am Rande.

Der Tag setzte damals irgendwie alle latent unter Druck – wer kriegt was und wie viel und von wem und wie öffentlich? Manche Mädels erfanden sogar irgendwelche Geschenke, nur um nicht blöd dazustehen.. WTF !!

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Und als Erwachsene?

Den Einen ist dieser Tag enorm wichtig. Sie sind stinksauer, wenn sie kein oder nur ein kleines Geschenk bekommen. Die Erwartungen sind so überzogen, dass sie nur enttäuscht werden können. Sofort wird an der Liebe gezweifelt, die Laune gleicht einer hochgradig depressiven Verstimmung und am besten wird dann auch noch die ganze Beziehung in Frage gestellt.

Den Anderen, so wie mir, geht es genau so, wenn sie ein Geschenk an diesem Tag bekämen.

Denn mal ganz ehrlich – der Valentinstag, der “Tag der Liebenden” ist doch mega überflüssig. Totaler Kommerzkram und eigentlich nur der umsatzstärkste Tag für Fleurop & Co.

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Wozu braucht man denn ein festes Datum, das auch noch für alle gleich ist, an dem man seinem Schatz oder der Person, die man liebt, genau eben das zu zeigen oder zu sagen? Liebesbriefe, Pralinen, Blumensträuße, Restaurantbesuche, Kino, Schmuck, whatever.. warum gerade, und im worst case auch nur am 14.02.? Das ist doch nicht mal im Ansatz romantisch, weil der Tag von der Werbewelt vordiktiert ist. Leute, die nur am 14.02. daran denken, ihrer/ seinem Liebsten eine Überraschung zu machen, aber sonst nicht, machen das doch nicht, weil sie es wollen und fühlen, sondern weil sie müssen – na super.. richtig geil.. da freut man sich doch gleich doppelt.

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Es ist doch viel schöner, zwischendurch, an einem x-beliebigen Tag seinem Herzblatt eine Freude zu machen – einfach, weil man die Person liebt und nicht, weil es von einem erwartet wird.

Bin ich zu unromantisch?

Ja, gut möglich. Alles, was in Richtung Kitsch und Klischee abdriftet, weckt bei mir sofort einen stark ausgeprägten Fluchtinstinkt. Vielleicht bin ich auch zu vorgeschädigt durch die vielen ach so tragischen Momente in Teenager-Jahren, oder zu idealistisch, weil ich kleine Aufmerksamkeiten vor und nach dem Valentinstag erwarte. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich selbst in der Werbebranche arbeite und weiß, dass der Valentinstag eigentlich nur der erste Wirtschaftskick eines jeden Jahres ist – egal. Ich finde diese ganzen Geschenke am Valentinstag genauso schrecklich wie an Weihnachten. Aber wenn ihr diesen Tag zelebrieren wollt – genießt ihn, nur bewertet ihn bitte nicht über. Es gibt noch 364 andere Tage im Jahr.

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