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Business Punk Party – Die Zweite

Nach der Premiere in Berlin im letzten Jahr fand gestern die zweite Ausgabe der Business Punk Party in der Hauptstadt statt.

Während im vorherigen Jahr auf dem Gelände des Chalets gefeiert wurde, war gestern die Urban Spree auf dem RAW Gelände in Berlin Friedrichshain Ort des Geschehens.

Wer das Gelände bzw. die Urban Spree nicht kennt: Ein altes Fabrikgebäude mit einer großen Außenfläche etwas unterhalb der Warschauer Straße gelegen. Die Business Punk bleibt also auch hier ihrem Motto treu und hat sich in diesem Jahr für einen noch „punkigeren“ Ort entschieden.

Gefühlt waren zwar in diesem Jahr weniger Business Punk Fans da, aber das lag wahrscheinlich viel mehr an der Weitläufigkeit des Geländes als an der tatsächlichen Besucherzahl.

Wer keine Lust auf Small Talk hatte, konnte sich an einem der Kicker vergnügen, tanzen – und natürlich auch das Champions League Halbfinale schauen. Getreu dem Claim „Work hard, play hard“ wurde bis um vier Uhr gefeiert. Für die musikalische Unterhaltung sorgte der Live-Gig von der Band Schmutzki.

Business Punk Party – Streetfood im Biergarten

Neben Couscous, Winetastings gab es auch wieder den perfekten Partysnack. Burger. Sonkitchen erfreuten mit ihren Burgen mit koreanischer Note nicht nur die eingefleischten Burgerfans. Leider hat das Wetter nicht ganz so mitgespielt, so dass der Biergarten mit den Streetfood Ständen dann doch die meiste Zeit leider etwas verweist war.

Wir sind gespannt, welche Location im nächsten Jahr für die Business Punk Party gewählt wird.

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Taz.labs 2015 – Gedöns-Kongress

Unter dem Motto „Was wirklich zählt“ fand am 25. April 2015 im Rahmen des taz.labs 2015 der „Gedöns-Kongress“ der taz statt. Eine wahrlich bunte Mischung aus politisch Interessierten, verhalten bis offen linksorientierten BerlinerInnen kam schon am frühen Samstagmorgen im Haus der Kulturen der Welt zusammen, um sich an 10 größeren oder kleineren Treffpunkten über aktuelle politische Entwicklungen aneinander aufzureiben, sich Gedanken darüber zu machen, in was für einer Gesellschaft wir leben wollen und auch so manche als salonfähig geltende Etikette aufs Korn oder zumindest unter eine kritisch linke Lupe zu nehmen.

So nahmen wir beispielsweise an einer Diskussion zum Thema „Fragile Männlichkeit: Cowboys, Macker, Hengste – eine politische Stilkritik“ teil, die sich an einem Foto des Journalisten Nils Pickert aufhing, das ihn gemeinsam mit seinem Sohn Röcke tragend durch die Stadt flanierend zeigt. Das Bild erlangte weltweit zweifelhafte Berühmtheit, da es offensichtlich international nichts Wichtigeres zu diskutieren gab als die Frage, ob es schicklich oder gar „(un)männlich“ sei, sich als Mann im Rock zu zeigen und dies seinem Sohn auch noch vorzuleben. Pickert, der seinem Sohn, der für seine kindliche Vorliebe für Röcke in der Kita verlacht wurde, ein Vorbild sein wollte, indem er ihm vorlebt, dass sich Identität nicht an so etwas Banalem wie einem Kleidungsstück aufhängt und es auch als Junge „voll ok“ ist, Röcke zu tragen, kann über den Hype dieses Bildes auch heute nur den Kopf schütteln. Jedoch war es Anlass genug, um gemeinsam mit Ilka Quindeau, Michael Staack, Seyran Ateş und Ulrich Gutmair darüber zu diskutieren, was heute eigentlich „Männlichkeit“ bedeutet, ob wir ein „männliches Stereotyp“ überhaupt noch brauchen und darüber, dass die von einem Mann gewechselte Windel nach wie vor mehr wert ist als die einer Frau.

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Taz.labs – Mehr als nur Gedöns

Aus diesem Thema entlassen fanden wir uns anschließend in einer Runde zum Thema „Wahlverwandtschaften“ wieder, in welcher die Frage gestellt wurde, welche Familie nach der Familie kommt. Gerade viele von uns Wahlberlinern teilen wohl das Schicksal, in einer der tollsten Städte der Welt zu leben, die eigene Familie aber in hunderten von Kilometern Entfernung, die nicht als Reichweite beschrieben werden kann, zu wissen. Angeführt durch die unglaublich charismatische deutsche Soziologin Elisabeth Beck-Gernsheim (den soziologisch vielleicht weniger Interessierten auch als die Frau des kürzlich verstorbenen Ulrich Beck bekannt), die uns mit ihrem scharfen Geist, ihrem Esprit und Witz wirklich in ihren Bann schlug, entspann sich eine Diskussion über Familienmodelle der Zukunft, die zum Teil heute schon Realität sind oder sein sollten, gleichwohl aber vielerorts immer noch als „nicht normal“ gelten. Ob es nun um Familien mit zwei Mamas oder Papas, vier Elternteilen oder echten „Wahlverwandtschaften“ geht, wie sie sich Christine Wichert, die selbst als Erwachsene zwei neue „Mamas“ fand und dies zum Konzept ihres Vereins „Wahlverwandtschaften e.V.“ machte, ist die als klassisch bezeichnete heteronormative (womöglich noch verheiratete) Mutter-Vater-Kind-Familie als eigentlich nur eine von vielen denkbaren Varianten nach wie vor das normative Ideal.

 

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Unser Highlight am Abend war aber, ja, ihr verlest euch jetzt nicht, die Session „Vulva 3.0 – Zwischen Tabu und Tuning“, in welcher zunächst der gleichnamige Film von Ulrike Zimmermann und Claudia Richarz gezeigt wurde, welcher auch auf der letztjährigen Berlinale lief. Für einen Anfangdreißiger wie mich war es, auch wenn ich um den neu entbrennenden Kult um Geschlechtsteiltuning schon gehört hatte, zunächst einmal höchst verstörend zu sehen, dass und welche Schönheitsideale des weiblichen Genitals offensichtlich unter jungen Frauen grassieren. So wird in dem Film unter Anderem eine Ärztin gezeigt, die so genannte „Labioplastiken“ durchführt und sich mitleidig über die Frauen äußert, die aufgrund ihrer zu großen Schamlippen nicht mehr in die Sauna gehen können (seriously?!). Auch der freiberufliche Bildbearbeiter, der erotische bis pornographische Bilder nonchalant so retouchierte, dass die gezeigten Geschlechtsteilelemente bis zur Verfremdung „schön und ideal“ anmuteten, verschlug mir die Sprache. Die anschließende Diskussion mit Ulrike Zimmermann, eine der Macherinnen des Films, Heide Oestreich (taz-Redakteurin für Geschlechts- und Gesellschaftspolitik) und Stevie Schmiedel (Vorstandsvorsitzende des Vereins „Pinkstinks“, der sich u.a. gegen limitierende Rollenbilder in den Medien einsetzt) hätte vermutlich noch stundenlang weitergeführt werden können, hätte nicht schon wieder die nächste Diskussionsrunde in den Saal gedrängt.

Mit Sicherheit konnten wir am kalten Buffet dieses Kongresses längst nicht alles probieren, was wir uns zuvor auf den Teller geladen hatten. Es war ein langer, aber sehr inspirierender Tag voller „Food for thought“, das wir im nächsten Jahr sicher wieder genießen werden.

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BUGA 2015

Die Bundesgartenshow 2015 widmet sich dieses Jahr vom 18. April bis 11. Oktober der Havelregion. Die Orte Brandenburg/ Havel, Havelberg, Rathenow, Premnitz und Amt Rhinow/ Stölln nehmen gemeinschaftlich teil und zeigen, was die Regionen alles zu bieten haben.

2007 haben sich die Städte mit einem gemeinsamen Konzept beworben und den Zuspruch erhalten, denn eine Gartenshow gleichzeitig über 5 Städte zu verteilen, war so schön neu, dass sich das Vergabegremium dafür entschied. Seitdem liefen die Vorbereitungen, die nun 2015 begutachtet werden dürfen.

Da ich in Brandenburg aufgewachsen bin, konnte ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, mein kleines Heimatstädtchen zu besuchen. Und so machte ich mich ein Wochenende nach der Eröffnung zusammen mit meiner Mom auf den Weg ins Blumenparadies. Eigentlich könnte ich auch nur die Fotos sprechen lassen, denn die fassen das, was die BUGA 2015 ausmacht, am besten zusammen. Aber ein paar Worte will ich natürlich auch loswerden ;)

Die BUGA 2015 in Brandenburg

Alles begann mit dem Ausstieg am Hauptbahnhof. Der wurde eigens für BUGA modernisiert – nur die alten Mauern sind erhalten geblieben. Ich kenn den Bahnhof noch von ganz früher und freue mich, dass kein modernen gläsernes Etwas dorthin gebaut wurde. Gleich angrenzend an den Bahnhof kann sich der geneigte BUGA Besucher seine Tickets im Info-Häuschen käuflich erwerben. Anschließend kann man sich auf den Weg ins Blumenmeer aufmachen.

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BUGA Fähre

Insbesondere für die Autofahrer wurde am Wiesenweg ein riesiger Parkplatz angelegt. Von da aus kann man sich mit einem kleinen Schiffchen zum Packhof schippern lassen. Die Boote sind ebenfalls alle ganz schick hergerichtet und tragen Namen wie „Fleißiges Ließchen“, „Pusteblume“ oder „Frieda“. Wichtig ist, dass ihr beim Antritt bereits eine BUGA-Eintrittskarte habt, denn danach werdet ihr beim Aussteigen direkt gefragt.
Die Kosten liegen bei 1 EUR pro Person, das kann man also schon mal leisten. Gleichsam hat man die Möglichkeit Brandenburg vom Wasser aus zu sehen und sich somit einen Eindruck einzuholen, was gerade für Brandenburg so typisch ist. Die Stadt nämlich ist durchzogen von Wasserstraßen.

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BUGA-Gelände Packhof

Das Gelände erstreckt sich über 4,4 Hektar und gliedert sich direkt an die alte Schiffswerft an. Der Werft sind dort insgesamt 5 Pflanzenschiffe gewidmet, die sich auf dem Packhof-Areal befinden. Dazu sind 31 verschiendene Themengärten aufgesetzt worden, in denen man sich tlw. echt tolle Inspirationen holen kann. Die bepflanzten Bilderrahmen fand ich mit am coolsten. Mein absolutes Highlight waren aber die Liege-Schaukel-Stühle. Dort passt man locker zu dritt rauf und man kann mit dem Blick in den Himmel entspannen. Aber Achtung, beim Draufsetzen wippt das Teil ganz schön nach hinten – da passiert nix, ist aber höchst amüsant.
Auf dem Gelände gibt es auch einige Austeller, so kann man sich über seinen zukünftigen Garten-Whirlpool, zu Gartenmöbeln, Stecklinge, Pflanzensamen und Deko-Zeugs informieren und auch kaufen.

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BUGA-Skyliner

Vom Packhof aus gelangt man nach wenigen Gehminuten zum Skyliner, einer Aussichtsplattform, die euch auf 72m Höhe bringt. Großkotzig wollte ich unbedingt mit dem Teil fahren und mir meine Heimatstadt von oben angucken. Nach der Hälfte dachte ich, wir wären oben angekommen. Als durch den Lautsprecher eine Höhe von 30 m genannt wurde, war mir das Ganze dann aber doch kurz etwas unheimlich. Einfach, weil es noch mal mehr als doppelt so hoch hinaus sollte.
Oben angekommen, ist jeder Gedanke an die Höhe verflogen und man bewundert das kleine Städtchen, das mit so viel Wasser umgeben ist und wo überall kleine alte Häuschen sich gen Himmel strecken. Das hat schon was ganze Besonderes.
Übrigens könnt ihr den Skyliner auch ohne ein BUGA-Ticket betreten, denn er ist außerhalb des abgesperrten BUGA-Gelände aufgestellt. Der Eintritt kostet 6 EUR – nicht ganz günstig, aber sooo wunderschön. Ein zweiter Hinweis: Der Skyliner bleibt bis zum 7.6. in Brandenburg und zieht anschließend weiter nach Rathenow und Havelberg.

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Kirche St. Johannis

Ein durchaus gewagtes Novum, aber wirklich toll umgesetzt, ist die Blumenshow in der einstigen Klosterkirche „Kirche St. Johannis“. Ihr gelangt dort vom Skyliner aus ebenfalls in wenigen Gehminuten hin, denn im Prinzip müsst ihr nur aufs andere Ufer über die Jahrtausendbrücke.
In der Kirche sind neben, eher befremdlich wirkenden Palmen, viele Rosengestecke drapiert und, fand ich ebenfalls ziemlich cool, Tischbeete. Das sind kleine Beete, die nicht im Blumentopf, sondern in Holzgefäßen eingepflanzt sind und zuhause auf dem Wohnzimmertisch stehen können. Die ganze Location kann aber nur mit dem BUGA-Ticket betreten werden, das ihr beim rein- und rausgehen vorzeigen müsst.
Direkt neben der Kirche St. Johannes, Richtung Park, ist übrigens eine kleine Gedenkstätte für Loriot in Form von zwei „Waldmöpsen“. Dieser tolle Mann kommt nämlich aus der Havelstadt :)

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BUGA-Gelände Marienberg

Letzte Station unseres Trips war der Marienberg mit über 12 Hektar Fläche. Auch das Gelände ist fußläufig von der St. Johannis-Kirche erreichbar. In der Mitte des Geländes ragt die gute alte Friedenswarte. Um die aus der Nähe betrachten zu können, muss man jedoch einige Stufen erklimmen. Oben angekommen, kann man den Brandburger Weinberg begutachten. Wir haben den Wein nicht gekostet, aber er wird wohl eher zu den recht saueren Sorten gehören, denn Brandenburg ist einfach kein klassisches Weinanbaugebiet. Rundherum sind große Rasenflächen, Spielplätze für die Kleinen und wunderschön aneinander gereihte Blumen.
Kleine Anekdote: Der metallene Springbrunnen vor dem Eingang hat in der Mitte eine Rose. Die Wasserstrahler sollten eigentlich genau diese Rose treffen, aber man schaffte es einfach nicht den Wasserdruck so zu erhöhen, dass das am Ende auch klappte. Und so streifen die kleinen Fontänen die Rose nur leicht ;)

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Die BUGA und ihre 5 Städte

Das Tagesticket kostet 20 EUR – das ist schon recht viel Geld und das finde nicht nur ich, sondern auch viele Einwohner. Die Rechtfertigung, dass mit dem Ticket alle 5 Havelregionen besucht werden können, scheint den Preis zu rechtfertigen, aber realistisch betrachtet ist das kaum zu schaffen. Die Autofahrt von Havelberg nach Brandenburg dauert zwar nur 1 Stunde 20 Minuten, aber jeder Ort möchte ja auch begutachtet werden. Wir waren nach unserem 3,5 Stunden-Trip schon echt geschafft, noch 4 andere Ausstellungen anzusehen, wäre kaum denkbar. Ich persönlich fände flexiblere Tickets (pro Region/ Wochenendticket etc.) besser und sicherlich würde das auch ein paar Besucher mehr anziehen.

//Update: Euer Ticket gilt pro Stadt ein Mal. Sprich, ihr könnt euch an unterschiedlichen Tagen die Orte ansehen. Das relativiert das Ganze für Leute aus der Havelregion auf jeden Fall. Leider jedoch nicht für BUGA-Fans, die eine etwas längere Anreise haben.

Fazit

Es gleicht einem Wander-Rausch durch ein riesiges Blumenmeer. Fasziniert von den Pflanzen und Farben läuft man fast meditativ durch die Stadt und erfreut sich an den immer wieder neu gestalteten Beeten.

Für mich persönlich war es toll, meine Heimatstadt so zu sehen. Brandenburg hatte schon immer viele kleine Schätze, aber sie wurde nicht beachtet oder von Jahr zu Jahr baufälliger. Natürlich gibt es auch weniger schöne Orte in der Stadt, aber Brandenburg ist wirklich hübsch geworden.

Über potenzielle Grußkartenmotive brauch ich mir die nächsten 10 Jahre wohl keine Gedanken mehr machen, denn Motive gibt es zahlreich: Alle BUGA-Fotos findet ihr hier.

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Comic Invasion 2015

Meine erste und womöglich letzte echte Berührung mit Comics ist auf meine Kindheit und Donald Duck, Tick, Trick & Track und Micky Maus zurückzuführen. Das ist jetzt mehr als 20 Jahre her… Danach war es eigentlich nur noch der Typ mit seinem Comic Buchladen aus den Simpsons. Thats it.

Ich bin demzufolge kein riesiger Comic Fan und so wirklich viel Ahnung von Comics hab ich deshalb natürlich auch nicht. Aber, so what, irgendwie interessierte mich die Comic Invasion dann doch und so begab ich mich voller Unwissenheit auf das Gelände der Urban Spree in ein Sammelsurium aus Grafiken und Bildgeschichten.

Comics, Graphic Novels & Kunstwerke

Was mich am Ende wohl reizte, ist die Kunstform dahinter. Mich beeindruckt es enorm (einfach, weil ich es so gar nicht kann), wenn Menschen zeichnen und das, was sie im Kopf haben mit ihrer eigenen kleinen Geschichte dazu auf ein weißes Blatt Papier bringen können.

Ein Künstler saß dort einfach an seinem Stand und zeichnete die ganze Zeit auf A6 Blättchen. Er meinte, alles, was ihm auf der kleinen Comic Messe so begegnen würde, hält er fest. Aber eben nicht immer 1:1, sondern so, wie er es sieht. Ich stand einen Moment einfach da, guckte mir die kleinen Bildchen an, immer mit einem Auge auf das neu entstehende Mini-Comic. Im Prinzip hätte ich mich auch direkt neben ihm hinsetzen, um ihm den ganzen Nachmittag dabei zuzusehen.

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An den meisten Ständen wurden natürlich Comics ausgestellt, die eine ganze Serie oder in sich geschlossen sind. Die kleinen Bildgeschichten sind nicht nur was für Kinder, sondern greifen bspw. auch sozialkritische Themen auf. Von Superhelden über Mangas (wobei die sehr unterrepräsentiert waren) bis hinzu „normalen“ Figuren war alles dabei, in allen Größen und Formen, handgemalt oder grafisch am PC erstellt. Es gibt auch echt viele Comics in Buchform, was ich so gar nicht erwartet hätte. Das ganze schimpft sich dann Graphic Novels und richtet sich primär an Erwachsene.

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Wie sieht Berlin im Jahr 2055 aus?

Im Rahmen der 4. Comic Invasion wurde erneut ein Wettbewerbsthema ins Leben gerufen. Dieses Jahr sollte man sich überlegen, wie man sich Berlin in 40 Jahren vorstellen würde. Einige Werke wurden dann auf dem Comic Festival ausgestellt. Anhand der Art sah man, dass so wohl kleine Kinder als auch echte Profis teilnahmen. Die Ergebnisse reichten von Schmunzeln (Eröffnung des BER) bis Nachdenklichkeit (Kluft zwischen arm und reich).

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Workshops, Autogrammstunden und Musik

Neben den Ausstellern im Gebäude, gab es draußen auf dem Platz ein paar Streetfood Trucks, Getränke und Musik. Auf dem Urban-Spree-Gelände sind viele Sitzmöglichkeiten aus Holz, auf denen man chillen und die ganze Kunst mit ihren ganzen Aussagen auf sich wirken lassen kann. Immer mal wieder gab es ein paar Musikeinlagen. Zudem wurden Workshop für die Kiddies angeboten. Es gab auch Autogrammstunden, mit mir unbekannten Menschen, die aber in der Szene totale Stars sind oder sich zumindest einer gewissen Bekanntheit erfreuen dürfen.

An einem Stand kaufte ein Mann zum Beispiel gerade ein sichtbar altes Comicheft. Käufer und Verkäufer schienen sich aufgrund der Worte zu kennen, zumindest von solchen Veranstaltungen. Das Comicheft wurde stolz in eine Klarsichtfolie eingeführt, um es anschließend noch mal in eine Pappe einzubinden. Dazu gab es ein Autogramm vom Verkäufer, was mir dann wiederum klar machte, dass der Herr vor mir irgendwer bekanntes zu sein schien, aber ich weiß bis jetzt nicht, wer es war ;)

Fazit

Es ist eine tolle Veranstaltung, für kleine und große Comic Fans und solche, die es vielleicht werden wollen oder einfach nur mal gucken wollen.

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The Green Market Berlin – Spring Edition

Im Dezember gab es die Erstausgabe vom „The Green Market“ als Christmas Edition. Jetzt, zum Frühling, kommt die zweite Ausgabe – diesmal unter freiem Himmel und etwa 10° C wärmer. Der rein vegane Markt wird als saisonale Eventreihe aufgezogen, sodass es demnächst eine Summer- und irgendwann auch eine Autumn-Edition gibt.

Veganer Lifestyle Markt

So bezeichnet sich der Markt selbst, denn es gibt zwar überwiegend Food Trucks, aber eben auch ein paar andere Stände, die euch z.B. Edelstahl-Brotboxen, Gewürze, Shirts, Cremes, Hanfprodukte usw. anbieten. Aber egal was ihr dort findet, es ist immer vegan und regional. Zudem gibt es eine Bar mit Getränken, Live-Musik und Workshops für die Kiddies.

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Das Essen

Wir probierten den wahrscheinlich leckersten Falafel seit langem vom Food Truck „Vegan On Grill“. Da Falafal, genauso wie Burritos, Wrapes, Crepes & Co. zu den nicht zwingend fotogenen Gerichten gehören, außer man inszeniert sie extra dafür, haben wir heute leider kein Foto. Aber es sind ja die inneren Werte, die zählen und die waren wirklich lecker.

Wem Falafel zu langweilig ist, kann sich auch an veganen Dönern, Omlettes, diversen Sandwich-Kreationen oder auch Burgern probieren, die entweder mit Black-Bean-Balls oder mit mariniertem Tofu zubereitet werden. Eher back to the roots geht der Stand „Project:deli“, der vegane Stullen mit bunt-gemixten Belagen anbieten. Da kommt dann z.B. Kidneybohnen-Räuchertofu-Paste mit Sauerkraut und Salat auf die Scheibe Brot.

Wer für süßes empfänglich ist, holt sich eine frische Waffel, Crepes oder einen, von vielen veganen, teilweise auch rohen Kuchen und Torten oder Muffins, Cookies und andere Leckereien.

Aber das soll nur ein kleiner Ausschnitt sein, denn der Kombinations-Kreativität der Food Trucks ist eigentlich keine Grenze gesetzt.

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Das Areal

Das Event ist dieses Mal auf der Freifläche der Arena, direkt an der Spree. Ihr könnt also schön am Wasser chillen, essen und trinken mit Blick auf den Fernsehturm. Der Eingang ist daher auch nicht, wie beim letzten Mal, das Badeschiff, sondern die Eichenstraße. Achtet auf die Schilder, es ist im Prinzip nur einmal ums Eck. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Beschallung der Hoppetosse – einem alten Schiff, das partytauglich umfunktioniert wurde. Besucher, die das Schiffchen nicht kannten, bestaunten zunächst auch erstmal das Schiff, bevor sie über den Markt schlenderten ;)

Nice to know

  • Hunde müssen draußen bleiben.
  • Der Eintritt kostet 2 EUR, Kinder kommen gratis rein.
  • Die Öffnungszeiten sind von 12-20 Uhr

Fazit

Wenn ihr einen Spaziergang in der Ecke macht, schaut euch die Sache ruhig mal an. Es ist kein Event, auf dem man stundenlang bleibt, weil es einfach noch zu kalt ist und die Stände zwar gut, aber sehr ausgewählt sind. Trotzdem lohnt es sich aber.

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Craft Spirits Festival 2015

Die Menschen wollen zurück zum Ursprünglichen und weg vom Künstlichen. Diese Bewegung ist beim Essen schon längere Zeit zu erkennen, aber nun legt sich auch zunehmend der Fokus auch auf Getränke – oder besser gesagt Spirituosen.

Handgemachte Spirituosen

Die Destille Berlin hat genau das erkannt und bietet Produzenten handgemachter Spirituosen ein eigenes Festival, um sich und ihre Erzeugnisse vorzustellen. Das ganze wurde nun schon zum 4. Mal umgesetzt, dieses Mal in der Heeresbäckerei in Kreuzberg. In den Jahren zuvor wurde das Event im Gebäude der Markthalle NEUN veranstaltet – aber, glücklicher Weise, ist das Gelände zu klein geworden. Denn es gab insgesamt 500 (!) Sorten zu testen, die natürlich auch ihren Platz brauchen – und, um eins vorweg zu nehmen: nein, wir haben sie nicht alle durch probiert ;) denn:

„Alkohol ist keine Lösung, Alkohol ist ein Destillat.“

 

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Produzenten-Schnack

Das tolle, ähnlich wie bei Messen: Man kann mit den Produzenten reden. Jeder kann hinkommen, es ist keine Art „Fachmesse“, sondern eben für alle offen. Und es ist wirklich interessant, sich mit den Leuten zu unterhalten, denn sie haben alle ihre Geschichte. Die Spirituosen sind nämlich nicht in irgendeinem Meeting zum Thema Umsatzsteigerung entstanden, sondern aus der Leidenschaft heraus.

Am besten fand ich das Pärchen (Kleinbrennerei Fitzke) mit ihrem preisgekrönten Whiskey. Die beiden hatten irgendwie was ganz niedliches, heimeliges und bodenständiges. Sie produzieren ihren Whiskey, weil sie Spaß daran haben. Eben aus Leidenschaft für die Sache. Der Whiskey wurde schon mehrfach von der Whiskey Bible von Jim Murray ausgezeichnet und trotzdem stehen sie, leicht unscheinbar auf dem Festival und erzählen von sich. Wer jetzt übrigens eine Kostprobe bestellen will: Sorry Leute, der Whiskey ist für die nächsten 3 Jahre ausverkauft. Aber ihr könnt den zweitplatzierten kaufen – der stammt nämlich auch von der Kleinbrennerei Fitzke.

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Tasting Area

Um interessierten Besuchern mehr Raum und Wissen zu vermitteln, wurde eine Tasting Area eingerichtet. Hier konnten sich einige Produzenten vorstellen, ihre Story erzählen, Hintergrundwissen vermitteln und, natürlich, auch eine Kostprobe verteilen.

Interessant fand ich zum Beispiel die Geschichte vom Absinth. Absinth hat ja den Ruf eine bewusstseinsverändernde Wirkung zu entfalten, weshalb er einige Zeit in Deutschland verboten war. Aber, das lag nicht unbedingt nur an der Kräutermischung oder an irgendwelchen geheimen Destillierungsmethoden – nein, es war einfach nur der schlechte Alkohol. Berühmte Künstler, wie Vincent van Gogh tranken Absinth, weil sie arm waren und sich den guten Alkohol nicht leisten konnten. Menschen suchten immer schon einen Weg sich zu betäuben und so wurden damals wilde Mixturen zu Absinth. Heutiger Absinth hat sicherlich auch noch eine speziellere Wirkung als andere Spirituosen, was aber kaum mehr vergleichbar ist mit der damaligen.

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Craft Spirits Awards

Am Vorabend des Festivals saß eine 6-köpfige Jury zusammen und probierte sich blind durch die Spirituosen, um einen Award zu verleihen und die Besten ihrer Kunst auszuzeichnen. In den Kategorien „Wodka, White Dog & Korn“, „Gin, Genever & Wacholder“ und „Whiskey“ wurden die Preise verliehen. Das freut nicht nur die Produzenten, sondern bietet Neulingen auch einen tollen Anhalt, um sich in der Vielfalt zurecht zu finden. Eine Übersicht findet ihr hier.

Wie ist das denn da so?

Auf einem Festival, dass sich um Spirituosen dreht, könnte man Schnapsleichen und Trunkenbolde vermuten – dem ist aber nicht so. Das Ganze ist total schön her- und eingerichtet, denn die Hersteller haben sich viel Mühe bei der Errichtung ihrer Stände gegeben. Spirituosenflaschen sehen meist eh irgendwie toll aus und wenn eine ganze Halle voll damit ist, herrscht einfach eine sehr ästhetische Atmosphäre. Zudem liegt der Eintrittspreis bei 10 EUR. Aber natürlich sind die Leute dort, um zu probieren. Einen Promillewert von 0,0 wird man wohl bei niemandem dort finden. Die Stimmung ist eher freundlich und ausgelassen. Und wer doch mal einen Schluck zu viel getrunken hat, der konnte sich draußen bei den Food Trucks wieder nüchtern essen ;)

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Fazit

Wir wünschen uns mehr davon. Neben den allseits beliebten Streetfood Märkten, können doch ab und an auch ein paar Craft Spirits Märkte stattfinden ;) Ansonsten freuen wir uns einfach auf das nächste Jahr.

 

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Quixit – Mehr als nur ein Magnet

Ihr liebt Magneten ? Ihr liebt hochwertige Bilder ? Dann solltet ihr unbedingt bei Quixit vorbeischauen! Denn Quixit vereint sozusagen beides. Quixit sind Bilder bzw. Fotos, die magnetisch und hochwertig unter Acryl verewigt werden. Das Tolle: Eure Fotos in 10 x 10 cm Größe sind zum Aufhängen, zum Aufstellen oder eben als Magnet einsetzbar.

1 Bild gibt es für € 11,99 und wer gleich mehrere Bilder bestellt, für den wird es natürlich günstiger ;-).

Und wer gar nichts bezahlen möchte, kann auch bei unserem Gewinnspiel auf Facebook mitmachen.

3 x 1 Gutscheine für die Quixit Magneten zu gewinnen

Wir wollen wissen, welches Bild ihr magnetisch verewigen wollt?

Unter allen Bildern, die ihr uns als Kommentar bis 22.03., 16 Uhr unter den Beitrag postet, losen wir die Gewinner aus.

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Ein Interview mit den Juice Dudes

Überall sieht man diese frischen, kaltgepressten Säfte und meine Vorliebe für diese kleinen Vitaminbomben ist nach wie vor ungebrochen. Aber wer steckt eigentlich dahinter, was macht die einzelnen Säfte so besonders… und was treibt die Leute überhaupt an, Gemüse und Obst in kleine Flaschen zu pressen?

Das und noch ein paar Fragen mehr haben wir den Berliner Juice Dudes in einem Interview gestellt.

 

Juice Dudes

Zu allererst: Wer seid ihr und was macht ihr? 

Wir sind die Juice Dudes! Niedergelassen im schönen Prenzlauer Berg, produzieren wir kaltgepresste Obst- und Gemüsesäfte. Wir möchten ein gesundes, gleichzeitig aber auch überdurchschnittlich gutschmeckendes Produkt anbieten. Das haben wir geschafft und vertreiben unsere bio-zertifizierten Vitaminbomben nun seit November 2014. Neben dem Saft möchten wir außerdem ein wenig das Bewusstsein für das eigene Leben schulen.

Die Welt ist hektisch und leistungsorientiert geworden. Das eigene Wohlbefinden kommt da schon manchmal etwas zu kurz. Mit unseren Säften und Tipps fühlt man sich auch während der anstrengenden Tage fit und vital.

 

Wie seid ihr auf die Geschäftsidee für Juicedudes gekommen? 

Die Idee dazu wurde 2013 geboren. Während einer Asien-Reise, die der Fortbildung des Thaiboxens galt, wurde das Bewusstsein für gesunde Ernährung geschult. Da wir die Bewegung der kaltgepressten Säfte aus den USA und London kannten, haben wir uns sehr gewundert, diese Säfte nur bedingt und nicht nach unserem Geschmack in Berlin zu bekommen waren. Im Sommer 2014 haben wir dann begonnen, Säfte auf Berliner Wochenmärkten zu verkaufen. Die Nachfrage dabei wurde so groß, dass wir uns dazu entschieden haben, aus unserer Leidenschaft heraus ein Unternehmen zu gründen.

 

Welche Herausforderungen hattet ihr seitdem?

Das Wort „Herausforderungen“ schwebt täglich wie das Schwert des Damokles über unseren Köpfen. Viele Startups haben große Investoren hinter sich und können sich vollends auf das Produkt oder die Vermarktung konzentrieren. Bei uns kommt die finanzielle Frage hinzu. Derzeit sind wir auf der Suche nach Investoren und planen außerdem eine Crowdfunding-Kampagne. Das ist nicht nur anstrengend, sondern auch zeitaufwendig. Aber wir sind sehr überzeugt von uns und unserem Produkt und stehen schon in guten Verhandlungen. Davon abgesehen gibt es die Wehwehchen des Alltags. Diese werfen uns allerdings nicht zurück, sondern motivieren vielmehr.

 

Auf eurer Website ist ein kleiner mobiler Fahrrad-Store zu sehen – wo trifft man euch denn so?

Das Fahrrad haben wir den gesamten Sommer über für unseren Verkauf auf Berliner Wochenmärkten genutzt. Wir waren damit zum Beispiel am Kollwitzplatz, am Nordbahnhof oder auf dem veganen Sommerfest. Zurzeit ist unser Bike im Hof geparkt, freut sich jedoch schon auf die Sommersaison 2015.

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Ihr sprecht auch das Thema Oxidation an. Wie garantiert ihr die minimale Oxidation eurer Flaschen?

Das Kaltpressverfahren ist das schonendste Verfahren der Saftherstellung. Bei der Produktion wird kaum Hitze erzeugt oder Oxidation zugelassen. Dies ist weitaus aufwendiger als die Herstellung herkömmlicher Säfte aus dem Supermarkt, spiegelt sich jedoch in dem vollmundigen Geschmack und dem nährstoffreicheren Endprodukt wieder. Unsere Flaschen werden direkt nach der Produktion abgefüllt und fest verschlossen, dies unterstützt natürlich das Bewahren der wichtigen Inhaltsstoffe.

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Momentan bietet ihr drei Sorten an – was ist euer Plan? Wollt ihr weitere Sorten aufnehmen oder in Richtung Food gehen?

Aktuell sind wir mit unseren drei Sorten sehr happy, verschließen uns allerdings nicht vor neuen Ideen. Eigentlich landet über kurz oder lang jedes Obst oder Gemüse in unserer Kaltpresse und wird auf Herz und Nieren geerprüft. Auch über den Foodbereich haben wir uns schon einige Gedanken gemacht und finden gesunde Powerriegel sehr interessant. Ob und wann wir unsere Produktpalette erweitern, werden wir natürlich fleißig auf unseren sozialen Kanälen kommunizieren!

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Ihr macht auch Workshops– erzählt doch ein bißchen darüber. Was lernt man bei euch und wie läuft das ab?

Da wir ( Die Dudes Anm. d. Red. ) ;) sehr viel Sport treiben und einen gesunden Lifestyle verkörpern, möchten wir gerne auch unsere Kunden dafür begeistern.

Gesundheit und Bewegung ist ein nachhaltiges Thema und verlangt eine gewisse Einstellung.

Wir möchten die Leute dazu einladen. Dies kann bei einem einmaligen Thaiboxtraining passieren, oder aber auch bei regelmäßigem Sport, z.B. im Volkspark Friedrichshain. Wir zwingen niemanden, freuen uns aber sehr über rege Teilnahme.


BERLIN

Wie ist eure persönliche Berlingeschichte? Seit wann und warum seid ihr in der Stadt?

Uns hat es vor vier bzw. zwei Jahren nach Berlin gezogen. Nachdem wir in Hannover aufgewachsen sind und später in London studierten, war Berlin für uns die logische Konsequenz. Viele Freunde hatte es hierher verschlagen und unzählige Besuche haben uns heiß auf diese Stadt gemacht. Unsere Berlinstory ist wohl der absolute Klassiker.

 

Was mögt ihr besonders an Berlin?

Obwohl Berlin eine Großstadt ist, hat jeder Platz zum atmen. Es gibt sicherlich einige überlaufene Orte die wir meiden, aber davon abgesehen genießen wir das Flair der einzelnen Bezirke. Sonntags frühstücken wir in Kreuzberg und lassen uns dann den Tag über treiben. Dieses Lebensgefühl ist wirklich toll.

 

Was mögt ihr weniger bzw. was stört euch?

Berlin gibt einem die Möglichkeit, sich, aufgrund der Vielfalt, sein eigenes Umfeld aufzubauen. Störfaktoren werden dabei einfach vernachlässigt. Aus diesem Grund gibt es für uns keinen Grund etwas als nervig oder lästig zu betiteln.

Ehrlicherweise könnte man eventuell den Verkehr anprangern. Manche Lieferungen dauern länger als gewünscht, verglichen mit anderen Hauptstädten ist das jedoch alles noch ganz annehmbar.

 

Was ist dein Lieblingsplatz / Restaurant / Bar / Cafe?

Sich auf einen Platz festzulegen ist schwer. Wir machen gerne Sport im Volkspark, gehen im botanischen Garten spazieren, trinken unseren Kaffee am Senefelder Platz und gehen Nachts am Ostkreuz aus.

 

Was würdet Ihr jemand empfehlen, der zum ersten Mal nach Berlin kommt?

Tu es im Sommer! Die Stadt ist immer schön (auf ihre eigene Art und Weise), umtriebig und lohnenswert. Aber wirklich entspannt und atmosphärisch wird es erst mit den ersten Sonnenstrahlen.

 

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Das Interview wurde geführt mit Dominik Lalla

 

Festival Mythos Berlin

Das Konzerthaus Berlin veranstaltet vom 13.-22.03. das Festival Mythos Berlin.

Eine Hommage an das Berlin der 20er

Leider weiß ich nicht aus eigener Erfahrung, wie genau das Berlin in den 1920er war – aber man hört da ja so Gerüchte ;) Lebenslust, Verruchtheit, Kreativität, Dynamik und ein Fünkchen Hedonismus. Man trank, tanzte, lachte, lebte – die Frauen emanzipierten sich und kokettierten mit ihren Reizen. Alles schien aufregend, spannend und wurde mit viel Neugier entdeckt und ausprobiert.

Das Festival vom Konzerthaus Berlin ist genau diesem Berliner Mythos auf den Spuren und lässt mit verschiedenen Konzerten und Veranstaltungen die damalige Atmosphäre wieder aufleben. Eine Atmosphäre, die zwar beinahe 100 Jahre zurückliegt, aber der Berliner Gegenwart sicher mehr entspricht als viele andere Jahrzehnte. Es ist lediglich ein bißchen moderner geworden ;)

Einen tollen ersten Eindruck bekamen wir beim Presseabend, der in der wunderschön passenden Bar Prinzipal in Kreuzberg statt fand. Die Location bot den perfekten Rahmen für die Vorstellung des Festival Mythos Berlin.

Kleine Anekdote: Nach einer netten Begrüßung und einem ersten Schluck des Begrüßungscocktails, suchten wir uns einen Platz, um uns zu setzen, die Kamera einzustellen, Papier und Stift für Notizen rauszulegen und die Pressemappe durchzublättern. Kurz umgeschaut, erblickten wir im oberen Bereich des Prinzipals noch drei Sessel-ähnliche Stühle. Alle waren leer, es standen keine vollen Gläser auf dem Tisch, also setzten wir uns ganz unbedarft und mit kompletter Selbstverständlichkeit auf die dunkelbraun-gepolsterten Stühle.

Nach kurzer Zeit kamen zwei Männer auf uns zu und meinten freundlich lächelnd, dass es wahrscheinlich besser wäre, wenn sie sich dort hinsetzen würden. Wir dachten uns nichts weiter dabei und tauschten einfach die Plätze, denn die Herren saßen uns sozusagen gegenüber. Noch ein wenig später fing die Presseveranstaltung an und wir checkten so langsam, dass das a) die „Bühne“ für die Macher des Festivals war und b) die Herren, mit denen wir die Plätze tauschten, diejenigen welchen sind, die einen großen Teil des Festivals mit gestalten. ;) Der Dank, für den kurzen, dezent unangenehmen Auftritt von uns beiden, waren grandiose Plätze für das Interview…

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Das Interview, dass Prof. Dr. Sebastian Nordmann (Intendant Konzerthaus Berlin) mit Tobias Ribitzki (Regisseur „Triple Sec. Die Sünde des Lord Silverside“) und Christian Jost (Komponist „BerlinSymphonie“) führte, stellte die Besonderheiten und die Gedanken hinter der Idee zu dem Festival vor. Nordmann, der seit 2009 Intendant am Konzerthaus Berlin ist, ging nicht nur auf die musikalischen Highlights der nächsten Tage ein, sondern stellte auch die Side Events vor, die die Veranstaltung am Ende perfekt und rund machen.

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Was erwartet euch während der „10 Tage wach“?

Ein Gedanke vorab: „10 Tage wach“? Ernsthaft? Das Motto hinter dem Festival hat mich beeindruckt – da es für mich recht viel aussagt. Klar, zum einen läuft das Festival 10 Tage lang, aber im Zusammenhang mit dem Wort „wach“ schwingt eine Modernität mit, die ich dem Konzerthaus in der Form gar nicht zugetraut hätte (das mag aber primär auch an meiner Unwissenheit liegen). 10 Tage wach im Sinne von 10 Tage ohne Schlaf, nimmt mit einer überspitzten Wortwahl die lebensbejahende Feierfreudigkeit der 20er Jahre auf, aber es verbindet für mich auch die Tage des Festivals. Man ist wach, man ist da, im Jetzt der damaligen 20er – man spürt durch die Intensität der einzelnen Veranstaltungen 10 Tage lang sich selbst, die Musik, die Leidenschaft und das Leben.

Zurück zur Frage ;)

Mein persönliches Highlight ist wahrscheinlich die Uraufführung der „BerlinSymphonie“ von Christian Jost, einfach weil ich es wahnsinnig beeindruckend finde, eine Stadt, die so vielfältig ist wie Berlin, musikalisch auszudrücken. Um das zu schaffen bedarf es einer hohen Feinfühligkeit. Jost selbst meinte dazu, dass die Imagination in klanglicher Form bei ihm nur durch Sehnsucht entstehen würde.

Während des Presseabends im Prinzipal gab es auch ein paar Gesangseinlagen aus dem Stück „Triple Sec. Die Sünde des Lord Silverside“. Da wir oben, mit dem Blick zur Bühne gerichtet, saßen, bekamen wir gar nicht mit, wie Erika Buchholz die Treppe neben uns hoch kam… auf einmal durchdrang mich eine so kraftvolle Stimme, dass ich Gänsehaut bekam. So nah hatte ich noch nie eine Opernsängerin gehört. Aber nicht nur die Stimme, auch die Story des Stücks ist viel versprechend. Verraten wir jetzt aber nicht ;) Eine Interview-Zeit später betrat George Gershwin ebenfalls die kleine Bühne und sang einen Part aus „Blue Monday“.

Wie weiter oben erwähnt, gibt es auch Side Events. Dazu gehören die Yellow Lounge (16.03.), bei der DJs klassische Musik auflegen, wie man es normaler Weise nur aus den Clubs dieser Stadt gewohnt ist und das Bohème Souvage (20.03.), das dazu einlädt einen Abend stilvoll mit Wasserwellen-Frisur und Monokel zu Charleston zu tanzen und Poker zu spielen.

Also, rein in die Kleidchen & Smokings und dann heißt es abtauchen in das Berlin der 20er Jahre im Style von 2015 ;)

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Dein Wunsch-Wohnviertel – Interview mit Nick Owe Hanke

Ihr habt eine Lieblingsgegend oder Lieblingsstraße, in der ihr in Berlin wohnen wollt? Bestimmt ;-).

Wer nicht nur seine Wohnungssuche auf einen Bezirk beschränken, sondern gezielt eine Wohnung in seinem Wunsch-Wohnviertel suchen möchte, ist auf dem gleichnamigen Portal genau richtig.

Wir haben den Gründer von wunsch-wohnviertel.de  Nick Owe Hanke interviewt.

Was genau ist Wunsch-Wohnviertel? 

Viele BerlinerInnen wissen wo sie gern wohnen wollen, aber nicht, wer Ihre Ansprechpartner sind. Wunsch-Wohnviertel ist genau dafür die innovative Schnittstelle zwischen Hausverwaltungen und zukünftigen Mietern. Bei Wunsch-Wohnviertel können User ihre Lieblingsstraßen anklicken und sich potenzielle Vermieter von Wohnobjekten in der Umgebung anzeigen lassen. Sie sollen den direkten und persönlichen Kontakt bei Ihrer Wohnungssuche nutzen und selbst die Initiative ergreifen und aktiv werden, um nicht bei einer der zahlreichen Massenbesichtigungen zu landen.

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Seit wann gibt es Wunsch-Wohnviertel?

Wunsch-Wohnviertel ist seit Anfang Dezember 2014 online und befindet sich derzeit in der Beta-Phase. Dies bedeutet, dass wir momentan knapp 3000 Objekte in Friedrichshain-Kreuzberg, Neukölln, Mitte und in Teilen von Lichtenberg gelistet haben. Weitere Bezirke folgen in Kürze mit dem Ziel, bis Ende 2015 Großteile von Berlin abzudecken, um allen Gebietsansprüchen der Wohnungssuchenden gerecht zu werden.

Portrait_Nick Owe HankeWie ist die Idee entstanden?

Ich habe vor ein paar Jahren selbst eine Wohnung gesucht. Zufällig fiel mir in einem Haus ein sogenannter „Stiller Portier“ auf, wo die Hausverwaltung mit dem entsprechenden Ansprechpartner verzeichnet war. Ich schaute in einigen weiteren Häusern, telefonierte die Verwaltungen ab und hatte in Kürze meine gewünschte 2-Zimmer-Wohnung gefunden. Damals dachte ich: wie genial! Wenn das bei mir klappt, könnte dies auf jeden Fall eine Idee sein um der herkömmlichen Wohnungssuche in Berlin etwas entgegenzustellen und zwar: für alle.

Wie groß ist das Team?

Ich bin Sologründer. Allerdings werde ich von einem Programmierer, einem Webmaster, einem Anwalt, einem Vertriebsprofi und einer PR-Expertin bei meiner Arbeit unterstützt.

Wie lange müssen Mieter durchschnittlich warten bis sie ein passendes Angebot in ihrem Wunschwohnviertel erhalten?

Dies hängt ganz und gar von den Leerständen der jeweiligen Hausverwaltungen und Vermieter ab.

Wir haben in Berlin eine Binnenwanderung von 10% pro Jahr. Das heißt, jeder 10. Berliner zieht einmal pro Jahr innerhalb Berlins um.

Hausverwaltungen bekommen also permanent Wohnungskündigungen auf den Tisch und genau dort setzt Wunsch-Wohnviertel an. Denn bevor diese Wohnungen vielleicht erst nach 2-3 Monaten in den herkömmlichen Suchportalen landen, sollen sich User durch Wunsch-Wohnviertel bei den Vermietern bereits melden und die Vakanzen ihrer Wohnungsgesuche erfragen.

An dieser Stelle sei noch einmal hervorgehoben: Wunsch-Wohnviertel vermittelt selbst keine Wohnungen! Es stellt den Kontakt zu Hausverwaltungen und Vermietern objektbezogen her, d.h. Wunsch-Wohnviertel weiß von einer Vielzahl von Häusern wer die entsprechende Hausverwaltung ist.

Wie gut wird Wunsch-Wohnviertel angenommen?

Wunsch-Wohnviertel läuft gut an. Es klicken eine Menge Leute und es gibt erste User im Sinne von Käufern. Es wird sicher noch ein paar Monate dauern, bis der Erfolg dieses neuen Ansatzes – eine Wohnung initiativ zu finden – kommuniziert werden kann. Hilfreich waren dafür bisher zwei Artikel im Tagesspiegel und ein Radiointerview auf radioBERLIN 88,8.

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Was sind die beliebtesten Wohnviertel?

Sicherlich die aktuellen Szeneviertel. Genau mit diesen haben wir auch angefangen.

Was ist deine absolute Wunschstraße und wohnst du schon in dieser Straße?  

Ich wollte immer am Treptower Park wohnen. Viel Grün mitten in einer Großstadt, der Plänterwald und die Spree direkt ums Eck. Genau dort bin ich dank meines Wohnungssuchansatzes auch gelandet.

Was hast du vor „Wunsch-Wohnviertel“ gemacht?

Ich habe jahrelang als Fernsehjournalist gearbeitet, später noch einmal studiert und führe immer noch meine eigene Grafikagentur enpassant[media].

Wie ist deine persönliche Berlingeschichte? Seit wann und warum bist du in der Stadt?

Ich bin vor 15 Jahren aus Dresden für ein Praktikum nach Berlin gekommen.

Nach ein paar Jahren in dieser sich so rasant verändernden Stadt merkt man, dass es in gewisser Weise in diesem Land keine wirkliche Alternative zu diesem Lebensgefühl hier gibt.

Was magst du besonders an Berlin?

Freiheit. Unabhängigkeit. Den Sommer.

Was magst du weniger bzw. was stört?

Das was viele hier in den letzten Jahren stört: diese Stadt verändert sich zu schnell und wird dadurch inflationär. Es kommen zu viele Menschen hier her, um diese günstige Stadt einfach nur zum interim für sich zu benutzen, ohne etwas zu schaffen oder zu hinterlassen. Dies war vor 10 Jahren noch anders.

Was ist dein Lieblingsplatz?

Lieblingsplatz: ein geheimer Ort an der Spree :-)

Restaurant: Nix feines, einfach nur Kult: die „Fleischerei Domke“ in der Warschauer Straße.

Bar: das „Kirk“ am Schlesischen Tor

Kaffee: immer nur to go :-)

Was würdest du jemand empfehlen, der zum ersten Mal nach Berlin kommt?

Die Augen – neben all dem Schönen und Interessanten – auch immer wieder mal auf den Fußweg zu richten, denn an diesen Sternburg Bierflaschen Splittern kann man sich wirklich übel verletzen.