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Das Fischers Fritz liegt in Berlin Mitte und wird geführt von Christian Lohse. Der ein oder andere kennt den Koch sicherlich auch aus verschiedenen TV-Sendungen. Jedes Mal, wenn wir uns ein solches Nobelrestaurant gönnen, komme ich aus dem Schwärmen kaum mehr raus. In einem Restaurant mit 2 Michelin-Sternen isst man dann ja doch nicht alle Tage. Auch wäre das kaum erstrebenswert, weil man das tolle Essen dann nicht mehr zu schätzen wüsste. Schon nach einem Besuch fällt es mir bzw. uns danach schwer „normales“ Essen zu sich zu nehmen, weil man weiß, wie viel geiler das gehen kann.
Fischers Fritz im Regent Hotel
Schick gemacht, stehen wir vorm Regent Hotel, erblicken den Kronleuchter, der durch die großen Fenster strahlt und freuen uns auf den Abend. Reingegangen sind wir durch den Hoteleingang, der schon echt beeindruckend ist. Der Empfangsbereich ist so edel, herrschaftllich und klassisch… kann ich mich ja sehr für begeistern. Mein erster Gedanke war auch sofort: „Wahnsinn, hier mal übernachten…!“ Ich mein, wenn der Empfangsbereich schon so schön ist, wie sehen dann die Zimmer aus?! Ich brauche das nicht immer, aber so ab und zu hat das schon was ;)
Das Fischers Fritz selbst ist klassisch und eher zurückhaltend eingerichtet. Die Wände sind mit Holz vertäfelt und die Tische haben bis auf das Gedeck, nur einen Blumengesteck und eine Kerze in der Mitte.
Essen im Fischers Fritz
Eigentlich sagt es ja schon der Name, aber manchmal ist meine Leitung etwas länger und so habe ich den Küchenschwerpunkt auf Fisch erst so wirklich mitgeschnitten, als ich mir die Karte durchgelesen hab ;) Naja, so ist das manchmal. Die Menüs starten mit einem 3-Gang-Menü für 115 EUR und gehen hoch bis zu einem 6-Gang-Menü für 170 EUR. Wenn euch die Menüfolge nicht zusagt (denn da kann auch mal ein Froschschenkel als Zwischengang dabei sein), kann auch einfach á la carte bestellen. Vorspeisen starten bei 30 EUR, Hauptgerichte bei 49 EUR und Desserts liegen alle bei 20 EUR. Für das Geld ernähren sich manche ne ganze Woche, ja ;) aber jeder Bissen ist sein Geld Wert, glaubt mir.
Meine Menüfolge war die Kartoffel-Lauch-Suppe mit gerösteten Jakobsmuscheln, gefolgt vom gebratenen Island-Kabeljau mit Spitzkohl, grünem Spargel, Artischocken und zum Abschluss die Kiwi in Marsala-Passionsfruchtkaramell geschmort und Pistazienbutter. Die anderen Mädels hatten sich das Kotelette vom Milchkalb und den Steinbutt zum Hauptgang genommen und als Vorspeise die Dattel-Bobbybohnenfalafel.
Wer übrigens denkt, dass die Portionen hier mehr einem puristischen Kunstwerk ähneln, liegt falsch. Der Teller waren zwar immer hübsch anzusehen, aber auch gut gefüllt. Die Portionen an Fleisch oder Fisch empfanden wir sogar fast ein bißchen überraschend groß. Aber das sollte uns nicht stören, denn es schmeckte ja hervorragend.
Was ich in den ganzen gehobenen und Sterne-Restaurants gelernt habe und eigentlich jeder Koch umsetzen könnte, ist die Art eine Suppe zu servieren. Hier bekommt man zuerst einen Teller mit den festen Bestandteilen, in meinem Fall die Jakobsmuscheln. In der ersten Sekunde frage ich mich irgendwie immer „Huch, das hatte ich bestellt? Fehlt da nicht noch was? Ist die Suppe ein Gelee-artiges Unterstück, worauf die Jakobsmuschel thront?“
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Im Anschluss kommen die Kellner aber stets mit einer Schüssel oder Sauciere und füllen den Teller mit der Suppe auf und alle Verwunderung verschwindet. Das Tolle ist an dieser Art des Servierens ist, dass die weiteren Suppenbestandteile nicht mit dem Geschmack der Suppe übertüncht werden. Alle Lebensmittel behalten ihren Geschmack, wodurch das Gericht unfassbar aromatisch wird. Also, esst mehr Suppe, vor allem in den gehobenen Restaurants!
Nicht zu vergessen sind ja auch die ganzen Grüße aus der Küche. Ähnlich wie im FACIL, gab es auch im Fischers Fritz insgesamt drei Amuse Geule: Steinbutt mit Brombeerjus und Blumenkohl, geräucherte Melone mit Lachs und Quark mit Himbeergelee und Mangosorbet. Ich möchte mal den ganzen Abend lang nur Grüße aus der Küche essen – dann bekommt man nämlich dauernd eine andere kleine Leckerei und kann die ganze Zeit etwas neues Testen.
Martini im Fischers Fritz
Ein nicht ganz unwesentliches Detail: Der Martini. Es gibt eigens eine Karte mit 6 verschiedenen Martini-Sorten. Ich nahm den klassischen („Perfect Martini“) mit der Olive, weil ich noch nicht so viele Martinis getrunken habe und diesen als Vergleichsmaßstab für alle zukünftigen nehmen wollte. Als wir uns entschieden haben, kam der Kellner mit einem ganz hübschen Servierwagen an, worauf die verschiedenen Spirituosen standen. Der Martini wurde uns direkt am Tisch zubereitet und wir konnten zugucken, wie er den Mix aus Gin, sowie süßem und trockenem Wermut verrührt (nicht geschüttelt ;) ) hat.
Nicht zu vergessen: Der Service
In einem 2-Sterne-Restaurant macht nicht nur das Essen den Abend so wundervoll, sondern auch der Service. Wir haben den Abend zu fünft verbracht und die Kellner servieren zuerst 2 Teller, dann einen einzelnen und zum Schluss noch mal zwei, damit keiner das Schlusslicht sein muss. Eigentlich nur ein kleiner psychologischer Trick, der aber sehr wirksam ist. Genauso wird der Tisch dann auch wieder abgeräumt.
Die Kellnerin, die für uns hauptverantwortlich war, hatte zu dem eine tolle lockere Art, Späßchen gemacht und sich perfekt auf uns eingestimmt. Wir sind ja keine gediegene Grand-Damen-Runde und genauso reagierte sie auch auf uns, ohne dabei ihr 2-Sterne-Restaurant-Contenance zu verlieren.
Und noch ein Kommentar von Judith: Wir schreiben ja eigentlich die Beiträge nicht zu zweit, aber hier nun meine ganz persönliche Anmerkung. Ihr habt vielleicht schon mitbekommen, dass wir ab und zu den 21. (#celebrate21) feiern, eigentlich immer, was auch daran liegt, dass Mareike und ich am 21. Geburtstag haben.
Und dieses Mal waren wir am 21. im Fischers Fritz – an meinem Geburtstag. Und nein, nicht weil ich mir das ausgesucht habe, sondern weil das eine großartige Geburtstagsüberraschung und Geschenk von meinen lieben Freunden war. Ein wirklich toller Abend und ein Geschenk, das immer in Erinnerung bleiben wird. Vielen lieben Dank Kerstin, Mareike, Simone & Tina. Und auch das Fischers Fritz hatte eine Überraschung bereit: Ein köstlicher Geburtstagskuchen zum Ende des Menüs.
Wenn ihr euch mal etwas gönnen wollt und Fisch eure Leidenschaft ist, seid ihr dort goldrichtig. Ambiente, Service und Atmosphäre werden euch einen tollen Abend verschaffen.