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The Klub Kitchen – Saisonaler Lunch in Mitte

Das Restaurant The Klub Kitchen gehört zu meinen absoluten Favoriten in Berlin. Vor einigen Jahren bin ich die Strecke jeden Morgen mit dem Rad entlang gefahren und entdeckte dabei zufällig die Neueröffnung. Mittlerweile war ich zig mal da und bin immer noch begeistert. Allerdings hab ich euch weiter unten ein Update von einem Besuch im Februar 2019 geschrieben…

Kreative “Healthy Food” Gerichte im The Klub Kitchen

Die Speisekarte wechselt alle paar Monate und bedient sich saisonaler Lebensmittel. Im Sommer sind die Gerichte etwas leichter, im Winter mehr zum Wohlfühlen. Healthy Food meint hier übrigens keines Falls vegan. Es stehen zwar auch rein pflanzliche Speisen auf der Karte, aber die sind eher in der Unterzahl. Mir hat es der Laden so sehr angetan, weil die Zutaten anders sind bzw. zumindest waren (als das Restaurant im Frühjahr 2015 öffnete).

Ob Green oder Red Bowl, marinierte Grünkohlsalat, diverse Lachsvarianten, Süßkartoffelnudelsalat oder Trüffel-Pasta – egal was ich bislang im The Klub Kitchen gegessen hab, es war einfach immer sehr lecker und sehr ausbalanciert. Die Preise liegen mittlerweile eher zwischen 6,50 – 10,00 EUR (je mehr Fleisch oder Fisch, desto teurer), aber für die Qualität zahl ich das gerne.

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Rückblick: So sah die Speisekarte zu Beginn aus
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Essen nach Farben und ein perfekter Lunch im Sommer: Die Red Bowl
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Frühstück: Sultan Eggs mit Süßkartoffeln 

Das Ambiente – Zur Mittagszeit wird es ziemlich voll

Die Einrichtung ist eher clean und in Erdtönen gehalten. Ich weiß bis heute nicht woran es liegt, aber so richtig warm werde ich mit dem Interior nicht. Es gibt viele solcher Läden, die diesen Style ebenso umsetzen, aber naja, so ist das eben manchmal. Toll hingegen sind die kleinen Sitzflächen in den Fenstern. Glaub mir, sobald es die Temperaturen zulassen, ist es ganz wunderbar sich zum Lunch dort hinzusetzen.

Apropos Lunch: Mein Tipp für dich ist es, entweder vor 12.30 Uhr oder nach 13.30 Uhr dort aufzutauchen, ansonsten kann es schon mal knapp werden mit den Sitzplätzen. Halb Berlin Mitte geht dort anscheinend lunchen – aber ich kann es niemanden verübeln, mir schmeckt es ja schließlich auch.

Ach ja, Limos, Kaffee, Tee und kleine Backwaren wie Cookies und Brownies gibt es übrigens auch! Und wer dort frühstücken mag, findet ebenso eine kleine Auswahl an süßen und herzhaften Speisen.

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So leer ist es hier nur sehr früh am Vormittag

UPDATE | Das Klub Kitchen ist umgezogen

Das Klub Kitchen ist inzwischen in eine neue Location in die Almstadtstraße gezogen, die mehr Platz bietet als die vorherige. Die Lunchgerichte sind nach wie vor kreativ, lecker, vollwertig und leicht – ihr habt definitiv keine Briketts im Magen liegen. Allerdings ist der Laden zur Mittagszeit nach wie vor überfüllt. Zwar freue ich mich wirklich über den Erfolg, aber es ist laut, trubelig und leider sind auch die Serviceleute entsprechend gestresst. Der Ablauf zwischen Bestellung, Sitzplatz finden, Essen serviert bekommen sollte optimiert werden. Klassischer Weise werdet ihr bei der Bestellung nämlich gefragt, wo ihr sitzen werdet, da eure Speisen dann an den Tisch gebracht werden. Wenn allerdings Bestellungen angenommen werden, alle Sitzplätze zu dem Zeitpunkt belegt sind und ihr (noch) gar nicht wisst, wo der nächste Tisch frei wird, kann die Stimmung schon mal kippen. Ein genervter Blick, ein gestresstes „Wenn wir (Service) nicht wissen, wo ihr sitzt, können wir euch das Essen auch nicht bringen!“ ruft alles andere als Entspannung bei mir als Gast hervor. So sehr sich der Innenraum vergrößert hat, so arg sind anscheinend auch die Portionsgrößen geschrumpft. Zumindest war die Essensmenge meiner Green Bowl für 7,50 EUR doch etwas mickrig. Mein Tipp: Essen zum Mitnehmen bestellen und ab in den kleinen Park ums Eck oder direkt zum James-Simon-Park – den Stress drinnen würde ich mir nicht geben wollen.

Fazit zum The Klub Kitchen

Mir schmeckt das Essen dort außergewöhnlich gut und ich freue mich jedes Mal auf die neuen Gerichte, wenn die Karte wieder wechselte (zu finden ist die übrigens auf deren Facebookseite). Wer sich gesund, vollwertig und richtig lecker ernähren möchte, ist dort bestens aufgehoben.


Adresse und Öffnungszeiten vom The Klub Kitchen:

The Klub Kitchen
Almstadtstraße 9
10119 Berlin

Mo-Sa: 11.30-21.00 Uhr

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Burger-Hotspot in Berlin

Es ist soweit. Lange hat es gedauert, aber wir haben endlich DEM Burger – Hotspot überhaupt in Berlin einen Besuch abgestattet.

Die Auswahl ist gut. Neben den typischen Burger-Klassikern wie dem Hamburger, Cheeseburger, Hamburger Royal oder auch Chickenburger gibt es viele tolle Specials.

Mal sind es die internationalen Burgerwochen wie die mexikanischen „Los Wochos“ oder auch einfach nur Specials wie der Bacon Clubhouse Beef, die den Stammgast mit einer überraschenden Geschmacksvielfalt überzeugen.

Ich habe Glück gehabt und konnte im Rahmen der Aktion „1-2-3 Cheese“ in den Genuss des Triple Cheeseburgers für nur 3 EUR kommen. Eine wirklich sehr gelungene Burgerkreation, drei Scheiben Burgerfleisch, drei Scheiben Käse, etwas Ketchup, Zwiebeln und zwei Scheiben Gurke. Der ganze überflüssige Schnickschnack wird hier weglassen. Für mich wirklich der perfekte Burger.

Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist zudem unschlagbar – ab 1 EUR geht es los.
Und wer jetzt denkt, o.k., das kann ja jetzt nicht viel mit Qualität zu tun haben, der irrt.

Frisch zubereitete Pommes Frites, Burger und Salate und – ganz neu im Angebot – Burger mit ausschließlich deutschem Rindfleisch (Fleisch vom Simmentaler Rind), das schon bei Spitzenköchen und in Adelskreisen gepunktet hat !

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Aber nicht nur das Preis-Leistungs-Verhältnis ist top, sondern auch das Preis-Kalorien-Verhältnis stimmt. Während ich oftmals vor 200 kcal – Gerichten sitze, die 20 EUR kosten, bekomme ich bspw. für 1 EUR (Cheeseburger) fast 304 kcal. Wirklich unschlagbar.

Klar, über die Atmosphäre lässt sich streiten. Für ein Rendezvous würde ich den Burgerladen nicht unbedingt empfehlen. Optimal ist das Restaurant aber für ein gemeinsames Familienessen. Kidsmenü mit Spielzeug und einem Spielplatz vor der Tür lassen den Besuch zu einem Erlebnistag für Kinder werden. Ich frage mich gerade, warum es von dem Burgerladen eigentlich nicht mehr in Prenzlauer Berg gibt ?! Komisch…aber vielleicht kommt das noch.

Ein Highlight für mich persönlich sind die Burger Buns. Während in vielen Restaurants die Brötchen recht groß und kross sind, können die Buns hier schön zusammengedrückt werden. Ich muss sagen, die Burger lassen sich so einfach besser essen.

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Die Getränkeauswahl könnte etwas umfangreicher sein, aber beim Blick auf die Nachtischkarte kann man da auch getrost drüber hinwegsehen. Es gibt Eis mit Karamell- oder Schokosauce! Da fällt es einem wirklich nicht leicht, sich zu entscheiden.

Zudem gibt es eine Apfeltasche – und ja, noch mehr Eis auf der Dessertkarte. Diejenigen, die Schokolade und Eis lieben und auf keines der Beiden verzichten wollen, sollten sich für das „besondere“ Eis entscheiden- denn da wird der Schokoriegel nach Wahl in dem Eis direkt verarbeitet. Aktuell sind leider nur Smarties im Angebot, aber ich denke Snickers und Co. werden bald auch wieder im Programm aufgenommen werden. Großartige Idee und toller Geschmack.

Ach ja, übrigens gibt es den Laden nicht nur in Berlin.

Fazit: Wer einen exzellenten Burger zu einem unschlagbaren Preis-Leistungs-Verhältnis essen möchte, der ist bei dem Burgerladen genau richtig aufgehoben.

Wir lieben es bzw. ihn! Und das Tolle: Auch wir Erwachsenen dürfen dort Kind sein. Ein Hoch auf McDonalds.

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Dieser Artikel wurde in Kooperation mit dem 1. April umgesetzt ;)

NETA – Mexican Street Food

UPDATE// Das Restaurant hat dauerhaft geschlossen.
In Berlin Mitte hat vor kurzem ein neuer Laden aufgemacht. Ganz in der Nähe des Rosenthaler Platzes, fast Tür an Tür mit dem Daluma ist das NETA – Mexican Street Food.

Burritos, Tacos, Quesadillas

Die große schwarze Tafel mit den vielen Varianten erschlägt ein zunächst ein bißchen, aber im Prinzip müsst ihr sie nur von links nach rechts lesen und wählen. Tacos werden mit Pico de Gallo, einer Mischung aus Tomaten, Chilis und Zwiebeln serviert. Bei den Quesadillas bekommt ihr zusätzlich noch Käse und pink Prickles gereicht und die Zutaten der Burritos haben ganz klassisch noch Reis und Bohnen im Röllchen.. wobei Röllchen etwas untertrieben ist. Auch hier sind die Burritos ziemlich mächtig und ihr braucht schon Hunger, um nicht die Hälfte auf dem Teller zu lassen. Zu guter letzt gibts noch einen Ensalada, der Eisbergsalat als Grundlage hat. Alles startet bei 4,50 EUR und kann mit Fleisch und Extras zusätzlich bestückt werden. Eine Salsa ist übrigens immer gratis dabei.

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Da die Qual der Wahl nicht jedermanns Sache ist, kann man auch einfach eine NETA-Kombination wählen, die vorausgewählte Zutaten hat.

Bislang hab ich immer den Ensalada genommen, weil der echt toll ist. Wenn mir etwas richtig gut schmeckt, fällt es mir echt schwer, das Gericht nicht immer und immer wieder zu bestellen. Aber von meinen Ess-Freunden weiß ich, dass auch die anderen Gerichte eine kleine Gaumenfreude sind.

Die schärfste Soße ever

Ladies & Gents, gebt Obacht, wenn ihr nach der scharfen Soße fragt. Wer auf scharfes Essen steht, sollte sie unbedingt probieren. Aber bitte vorsichtig, nehmt nur ein paar Tropfen für den ganzen Teller – ich untertreibe nicht, glaubt mir.

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Ambiente

Irgendwie hat der kleine Laden was besonderes. Er ist nicht allzu groß und nicht übermäßig mit Deko vollgepackt, aber ich bin immer gerne da. Vielleicht sind es die Teller, die ich mir so auch direkt in Mexiko vorstellen kann. Vielleicht ist es die junge Lady, die einen mit einem ganz herzlichen Lächeln bedient oder auch alles zusammen. Auf jeden Fall ist es toll – einfach, aber toll. Und im Sommer bzw. wenn es warm genug ist, könnt ihr draußen an den kleinen Tischen sitzen.

Der Vorteil gegenüber dem allseits bekannten Dolores ist übrigens, dass man mehr Ruhe hat. Es ist nicht so hektisch und man hat nicht das Gefühl eine Nummer zu sein ;) oder abgefertigt zu werden.

Nice to know

  • Vieles ist rein vegan und entsprechend deklariert.
  • Zur Mittagszeit kann es schon mal voll werden. Entweder ihr kommt rechtzeitig oder nehmt es mit. Alles geht auch to go.
  • Montag ist Ruhetag.

Fazit

Ein toller Mexikaner, der dem Dolores in nichts nachsteht und super leckeres und frisches Essen anbietet.

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Sorsi e Morsi

Die Weinbar Sorsi e Morsi liegt Mitten in Prenzlauer Berg in der Marienburger Straße. Ich hab die Weinbar noch nie richtig leer erlebt, ganz im Gegenteil. Wenn ihr also keine super ausgeprägte Anthrophobie habt, lasst euch vom Blick in das große Fenster nicht abhalten, reinzugehen. Das lässt einen eigentlich immer vermuten, dass der Laden schon voll ist. Aber eigentlich findet sich immer ein Plätzchen.

Das italienische Wein-Wohnzimmer

Das Sorsi e Morsi ist wahrscheinlich die Weinbar, mit den meisten Stammbesuchern in Berlin. Während des Abends setzt sich der Besitzer namens „Johnny“ zu vielen Gästen und schnackt eine Runde mit ihnen. Das wirkt so vertraut, dass es sich hierbei um Leute handeln muss, die regelmäßig in der Weinbar sind. Nach dem ersten Gäste-Schub gegen 20 Uhr, wird der Laden noch mal so richtig voll, wenn es nach 22 Uhr ist. Der Raum selbst ist recht dunkel (also, natürlich erst, wenn es auch draußen dunkel ist ;)), das Licht ist schummrig, viele Weinkisten sind um den Eingangsbereich aufgebaut, die Menschen sitzen und stehen eng beieinander und wenn man nicht allzu oft da ist, dreht man sich ständig nach seiner Tasche um. Einfach, weil man es nicht gewohnt ist, dass so viele Menschen so eng zusammen sind. Aber keine falsche Scheu, wenn ihr euch darauf einlassen könnt, hat es etwas sehr familiäres.

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Weine und Antipasti

Kaum sitzt man auf einem der Plätze, ist der Kellner schon da, bringt ein Glas Wasser und einen kleinen Teller mit zwei Baguette-Stückchen, die mit frischem Schinken und Fisch belegt sind. Wir waren etwas irritiert, hatten wir doch in der kurzen Zeit gar nichts zu essen bestellt. Aber das geht aufs Haus. In anderen Bars gibt es Salzstangen, Erdnüsse oder Oliven – im Sorsi e Morsi bekommt ihr belegte Baguettes. Die im Übrigens auch noch sehr lecker sind.

Wer etwas mehr Hunger hat, kann sich auch kleine, mittlere und große Vorspeisenteller bestellen für 4,50 EUR bis 12,00 EUR.

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Die Weinwahl viel auf einen Grauburgunder und einen Rotwein namens Nero D’Avola. Das witzige war, dass wir unabhängig voneinander zu Beginn einen Rotwein bestellten, kurz beschrieben, was wir geschmacklich wollten und ein Gläschen kredenzt bekamen. Erst als wir die zweite Runde bestellten und der Kellner mit nur einer Flasche Rotwein an den Tisch kam, viel uns auf, dass in beiden Gläsern der gleiche Wein enthalten war… #einmalmitprofis ;) Uns haben aber sowohl der Weiß- als auch der Rotwein sehr gut geschmeckt.

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Nice to know

  • Wer absolut keinen Wein mag, sollte a) vielleicht nicht in eine Weinbar gehen ;) kann sich aber b) auch diverse Longdrinks für 5 – 8 EUR bestellen – Whiskey, Havanna und ein paar ganz nette Ginsorten sind vorhanden.
  • Im Sommer kann man sich auch vor dem Laden aufhalten, allerdings nur bis 22 Uhr. Danach werdet ihr gebeten in die Weinbar zu gehen. Egal, wie schön es dann gerade draußen ist, es wäre prima, wenn ihr der Bitte folgt, denn sonst dauert es nicht lange bis Anwohner eine Beschwerde einreichen.
  • Es ist eine Raucherbar und um so später der Abend, desto mehr spürt man das auch.
  • Zum Abschluss gibt es meist noch ein Schnäpschen ;)

Fazit

Perfekt für lange Abende mit guten Gesprächen und tollem Wein.

 

 

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KONTAKT

Adresse | Marienburger Straße 10, 10405 Berlin
Haltestelle | Tram M2 / M5 Marienburger Straße
Öffnungszeiten | Mo-Fr: 12.00-23.00 Uhr

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Briefmarken Weine

Wenn man überlegt, wo man am Abend noch hingehen möchte, fällt die Wahl wohl eher selten auf die Karl-Marx-Allee. Die alten Zuckerbauten in der ehemaligen Stalinallee beherbergen alles mögliche, aber die Anzahl an wirklich tollen Restaurants oder Bars ist überschaubar. Naja, zumindest fast. Die Weinbar „Briefmarken Weine“ setzt seit dem Frühjahr 2014 ein Zeichen.

Grandi Vini, Piccola Cucina

Große Weine, kleine Küche – genau das trefft ihr in der Weinbar an. Es gibt Paninis (4 Stück für 5 EUR), ein paar gemischte Antipasti-Teller (10-15 EUR) und jeweils ein Tagesgericht in Pastaform (14 EUR). Das, so wurde uns erklärt, wird jeden Tag mit frischen Zutaten vom Markt zubereitet, nicht etwa mit Lebensmitteln aus Supermärkten oder vom Großmarkt. Jedes Gericht wird außerdem erst dann zubereitet, wenn es jemand bestellt. Nichts ist vorgekocht. Wenn im hinteren Raum eine größere Gruppe ist, kann das schon mal etwas länger dauern. An unserem Abend wurden wir aber darauf hingewiesen, dass, wenn wir jetzt zeitnah bestellen, wir auch zeitnah das Essen bekommen ;) Das mit dem zeitnahen Bestellen ist bei uns nämlich manchmal so eine Sache… das hat der Kellner aber sehr gut erkannt.

Die Paninis sind mit getrockneten Tomaten, Käse, Mortadella, Schinken oder Sardellen belegt. Wenn ihr etwas davon nicht mögt, bekommt ihr natürlich eine Alternative. Fragt den Kellner einfach. Die Paninis werden noch leicht warm serviert, schmecken auch sehr lecker, nur leider war ein Teller bei uns etwas trocken. Aber kein Problem, der Wein löst das kurze Trockenheitsgefühl im Handumdrehen.

Die Pasta, die wir an dem Abend bestellten, war ebenfalls eine feine Sache, aber dann doch nicht herausragend. Der Schwerpunkt der Weinbar liegt, what a surprise, wohl doch im Wein und nicht im Essen. Das ist aber auch völlig okay so.

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Die Liebe zum Wein…

…spührt man in der Briefmarken Weinbar an jeder Ecke. Es gibt ein kleines Büchlein, das handgefertigt ist, und die Weine und deren Herkunft erklärt. Der Pecorino, ein Weißwein, wird in Mittelitalien in Marche und Abruzzo produziert. Der Wein wurde lange Zeit nicht mehr hergestellt und erfährt erst in den letzten Jahren wieder eine gesteigerte Aufmerksamkeit bei den Winzern. Ich habe mir den recht blind ausgewählt, aus dem Bauch heraus, war aber hochzufrieden. Auch der Rotwein namens Baroco war wirklich toll und stammt, wie wir lernten, aus der Region Piemonte. Die Preise liegen zwischen 5-10 EUR für einen offenen Wein, die Flaschenpreise sind hingegen recht dehnbar.

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Wenn ihr etwas wissen wollt, fragt auch hier einfach nach. Die Leute dort sind nicht nur total sympathisch, sondern erklären euch auch mit viel Hingabe etwas zu den Weinen, die auf eurem Tisch stehen.

Die italienische Gemütlichkeit, die den ganzen Raum verziert, wurde uns dann spätestens bei der Frage nach einem „kleinen Glas“ bewusst vor Augen geführt. Wir wollten noch einen Schluck zum Abschluss, also 0,1 l (das in einigen Bars ja mittlerweile als Standardgröße eingeführt wurde…). Das war hier aber nicht so einfach, denn die Gläser werden nach Gefühl eingeschenkt. Da gibt es keine 0,2l oder 0,1l Varianten…

„Ich füll die Gläser immer so bis hier hin ein [schwankt dabei mit dem Finger am oberen Bauch des Glases], keine Ahnung wie viel das ist.“

Unsere deutsche Mentalität war in dem Moment etwas überfordert, also bestellten wir einfach noch einen Wein – ohne Angabe der Größe.

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Die Atmosphöre ist schwer zu toppen

Weinbars haben oft eine ganz eigene, herzliche Atmosphäre – die Weinbar Briefmarken Weine sticht aber irgendwie noch mal heraus. Urgemütlich, schon beim ersten Blick von außen in den Laden rein. Wenn man da so sitzt und sein Weinchen trinkt, vergisst man völlig, dass man in Berlin ist und ein paar Meter vor dem Laden eine große Straße entlang führt. Auch auffällig war, dass einige Leute alleine an ihrem Tisch saßen – das würde wohl niemand tun, wenn es der Laden durch seine Atmosphäre nicht ermöglichen würde.

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Überhaupt ist es auch total süß, wie mit der Geschichte des Ladens gespielt wird. Vor der Weinbar war in den Räumlichkeiten ein ehemaliger Briefmarkenladen. Das wird immer wieder in einzelnen Elementen aufgegriffen. Die Karten sind in Briefform gestaltet, im hinteren Raum steht eine alte Schreibmaschine und die Rechnung wird euch in einem alten Brief gereicht. Zuckersüß.

Nice to know

  • Reservieren! Geht super über die Website.
  • Im Sommer könnt ihr auch draußen an den Tischen sitzen.

Fazit

Eine unfassbar gemütliche Weinbar mit viel italienischem Charme, bestens geeignet für einen wunderschönen Abend mit tollen Gesprächen.


Adresse und Öffnungszeiten der Weinbar Briefmarken Weine:

Briefmarken Weine
Karl-Marx-Allee 99
10243 Berlin

Mo-Sa: ab 17.00 Uhr

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Buck and Breck

Bars gibt es viele in Berlin, aber nicht jede ist leicht zu finden. Das Buck and Breck gehört wohl definitv zu der Sorte, die man nicht beim abendlichen Schlendern einfach so entdeckt. Direkt neben der Polizeistelle in der Brunnenstraße weist nur ein kleines Klingeschild mit dem Aufdruck „Bar“ daraufhin, dass sich hinter den Türen eine grandiose Bar versteckt.

So wie die Location sehr unscheinbar ist, bietet auch die Website nur einen Hauch an Informationen. Das Logo und die Öffnungszeiten… und ab und an blitzt ein Bild der Bar auf. Mehr nicht. Um dieses leicht Geheimnisvolle zu erhalten, kommen wir auch der Bitte des Barkeepers nach und haben keinerlei Fotos gemacht. Ist ja auch irgendwie spannender und wer es gar nicht aushält: Google findet sicher ein paar Visualisierungen für euch ;)

Cocktailbar im Hinterzimmer

Um überhaupt in die Bar zu kommen, muss man klingeln. Ob sich dann auch die Tür öffnet, ist allerdings die nächste Frage. Das liegt nicht nur daran, ob man einen guten Eindruck macht, sondern vor allem auch an der Größe des Raumes. Etwa 14 Sitzplätze sind direkt um die Theke herum angesiedelt. Die Nähe zu den anderen Gästen und zum Barkeeper ist unausweichlich, aber fühlt sich nicht störend an. Der Raum bzw. die Theke ist dann doch wieder weitläufig genug, um sich nicht komplett auf der Pelle zu hängen. Allerdings sollte man sich für Top-Secret-Gespräche wohl eher für einen anderen Ort aussuchen.

Die Atmosphähre

Der Raum ist schwarz, der Tisch hat kleine schwarze Kacheln, an der Wan hängt eine vergoldete Kettensäge und über der Theke sind große runde Lampenschirme angebracht, die mit warmen, schummrigen Licht den Raum erleuchten. An einer Wand ist ein weißes Bild mit 5 schwarzen Zeichen. Wenn ihr da seid, schaut euch das mal an und schreibt uns in den Kommentaren, was ihr seht. Wir haben beide etwas anderes „gelesen“.

Dann gibt es noch so kleine Details, wie die Kupferkännchen, in denen das Wasser, dass ihr immer wieder nachgeschenkt bekommt, enthalten ist. Oder aber die Flaschen, die in einer Vertiefung in der Theke stehen und alle unterschiedlich farbige Ringe um den Falschenhals haben. Die Besitzer haben eine eigene kleine Spiritousensprache entwickelt, damit sie genau wissen, welche Flasche welchen Inhalt besitzt.

Die Cocktails

Es gibt eine Karte, deren Überschriften wie „Dry and hard“ oder „Last Word“ einen Anhaltspunkt zur Stärke der Drinks anteasert. Entweder ist es meine selektive Wahrnehmung oder aber es gab wirklich auffällig viele Gin Sorten. Ansonsten werden viele Cocktails mit Vermouth oder Bitters gemischt. Mein Favorit war eine Variante mit Anis, die ich erhalten hab, nachdem ich nach einer Empfehlung fragte. Ich finde, in solche Bars sollte man das eigentlich immer machen, damit man Cocktails bekommt, die man sich wahrscheinlich nicht selbst bestellt hätte. Die Preise starten übrigens bei 10,50 EUR, was für eine Cocktailbar durchaus legitim ist.

Nice to know

  • Die Telefonnummer, die man online findet, ist nicht vergeben. Ein Reservierung ist wahrscheinlich nur möglich, wenn man die Barkeeper schon etwas länger kennt.
  • Es ist wirklich ziemlich dunkel… die Toiletten sind im hinteren Gang seitlich, die Tür geradezu führt euch nur ins Lager ;)
  • In Berlin kaum noch erwähnenswert, aber es ist eine Raucherbar.
  • Wenn ihr keine Zigaretten mehr habt, könnt ihr dort welche erwerben. Klingt komisch, aber ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal eine so schöne Zigarettenschachtel gesehen hab, die auch noch ganz elegant geöffnet werden möchte.

Fazit

Ihr solltet den Versuch wagen und klingeln, denn es lohnt sich auf jeden Fall. Wenn ihr abgewiesen werdet, gibt es in der Ecke ja auch genug Alternativen.


Adresse und Öffnungszeiten vom Buck and Breck:

Buck and Breck
Brunnenstraße 177
10119 Berlin

Di-Sa: ab 18.00 Uhr

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ZOLA in Kreuzberg

Pizza. Ein Gericht, das zwischen den ganzen Burgern, Smoothies und Streetfoods schon fast in Vergessenheit geraten ist. Zumindest bei mir. Zeit, das zu ändern – die erste Gegenmaßnahme war ein Besuch im ZOLA in Kreuzberg.

Das ZOLA ist seit Anfang 2015 neu am Paul-Lincke-Ufer in Kreuzberg. Obwohl ich meinen Orientierungssinn als nicht ganz so mega katastrophal einschätzen würde, eine Location am Paul-Licke-Ufer zu finden, stellt mich immer wieder vor ungeahnte Herausforderungen. Vielleicht, weil mich die Schönheit der Uferpromenade jedes Mal aufs Neue von allem anderen ablenkt. Wem es genau so geht: Das Zola befindet sich nicht direkt an der Straße, sondern auf einem Hinterhof. An der Straße selbst ist das Concierge Coffee und das Restaurante Chan. Wenn ihr dann im Tordurchgang hippe Agenturen und Unternehmen lest, seid ihr genau richtig.

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Neapolitanische Pizza im ZOLA

Richtig, es gibt Pizza und zwar ausschließlich. Das typische an neapolitanischen Pizzen ist übrigens ein sehr dünner Boden und ein etwas teigigerer Rand. Zudem ist der Holzofen extrem heiß (um die 500°C), wodurch die Pizza in Lichtgeschwindigkeit fertig ist. Ich möchte nicht wissen, wie viele Briketts beim Üben mit dem Ofen produziert wurden ;)

Wenn ihr das Restaurant betretet, gelangt ihr in den vorderen Raum, der mit einem großen Holzofen ausgestattet ist. Darüber ist die Speisekarte, die die verschiedenen Pizzen auflistet. Die Auswahl ist recht reduziert, es gibt etwa 8 Varianten. Aber besser so, als wenn man stundenlang in die Karte schaut, maßlos überfordert ist und am Ende doch wieder die gewohnte Pizza Margherita bestellt, obwohl man doch eigentlich etwas Neues probieren wollte.

Wir bestellten eine Pizza mit einer ziemlich scharfen Salami (7,50 EUR) und eine mit Büffel-Mozzarella (8,50 EUR). Um die sehr kurze Wartezeit noch kürzer zu machen, gibt es ein kleines Schälchen mit eingelegten grünen Oliven. Wir fotografierten, schnackten, fotografierten und schnackten und plötzlich waren die beiden Pizzen auch schon fertig. Das ging echt ratzi-fatzi – ein Hoch auf den Holzofen ;) Beide Pizzen schmeckten uns richtig gut. Es war nicht zu viel oder gar zu wenig Tomatensoße, der Boden war hauchdünn und am Rand schön knusprig. Mein Mozzarella war super verteilt – sprich, nicht in Form einer 2-cm-Käseschicht, sondern so, dass man es echt genießen kann.

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Das Ambiente ist reduziert, eine Mischung aus urigem Holz und Lampen mit Industriecharme. Neben Öl, Salz und Pfeffer stehen ein paar Blümchen auf dem Tisch. Alles ganz unaufdringlich, aber dennoch gemütlich. Schöner Laden. Wenn es noch nicht zu eisig draußen ist, könnt ihr euch eure Pizza sicherlich auch mit ans Ufer nehmen lassen.

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Als wir da waren, war der Laden recht leer. Aber vermutlich besteht das Publikum primär aus den arbeitenden Menschen in der Gegend. Bei den Öffnungszeiten könnte man sogar denken, dass der Laden ausschließlich für die Leute dort ist. Vielleicht hatte irgendein Agenturmensch solche Lust auf eine tolle Pizza, war unzufrieden mit dem derzeitigen Angebot und eröffnete Kurzerhand einfach selbst einen Laden, who knows ;)

Fazit

Ein toller Pizzaladen mit leckeren hauchdünnen Pizzen.


Adresse und Öffnungszeiten vom ZOLA:

ZOLA
Paul-Lincke-Ufer 39-40
10999 Berlin

So-Do: 12.00-22.00 Uhr
Fr-Sa: 12.00-22.30 Uhr

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FluxBau – Geheimtipp in der Spree?

Mit Geheimtipps ist es ja so eine Sache: Zeigt man sich als kleiner Egoist und behält den Geheimtipp für sich, um ihn auch in Zukunft ganz privat genießen zu können? Oder geriert man sich gutherzig seinen Mitmenschen und auch dem Geheimtipp selbst gegenüber und bringt ebenjenen in den Genuss einer Vielzahl von Gästen? Da der FluxBau des Berliner Indie-Senders FluxFM dann wohl doch schon in die Kategorie „stadtbekannt“ (zumindest unter den designierten Hörern des Senders fällt) und nicht mehr ganz unter das Label „Geheimtipp“ passt, fällt es mir daher weniger schwer, heute über diese Event-Location und das dort zuletzt besuchte Event zu berichten. Und das auch auf die Gefahr hin, dass ich zukünftig weniger in den Genuss kommen werde, im FluxBau zu Gast zu sein, weil mir geneigte „Berlin ick liebe dir“-Leser die Gästelistenplätze wegschnappen. Aber das Risiko bin ich – ganz Menschenfreund – bereit einzugehen.

Fluxbau – Die Location

Wer den FluxBau bis dato noch nicht kennt, sollte bei nächster Gelegenheit versuchen, einen Fuß in diese traumhaft gelegene Fabrikcharmelocation an der Spree zu setzen. Der FluxBau erstreckt sich hier über zwei Etagen in einem charmanten alten Industriegebäude und bietet als besonderes Highlight eine Terrasse direkt in der Spree, auf welcher man im Sommer bei einem Kaltgetränk wunderbar flätzen und im Winter, beim regelmäßig am 31.12. stattfindenden „Goldenen Schluss“ die Korken knallen und die Silvesterraketen aus sicherer Entfernung über Berlin aufsteigen sehen kann. Leider hat das Restaurant des FluxBaus, welches in der ersten Etage regelmäßig Mittagstisch und unregelmäßig abendliche Events wie Käsefondues bei Kerzenscheinästhetik angeboten hat, den Betrieb zwischenzeitlich eingestellt. Wenn man der Website glauben darf, soll sich das irgendwann wieder ändern und der Facebookstream des Ladens darüber auf dem Laufenden halten. We’ll see…

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Daher muss man sich momentan auf die wenigen unregelmäßigen Events, die vom Haus- und meinem Leib-und-Magen-Sender FluxFM angeboten werden, konzentrieren. Dieser bietet im FluxBau zuweilen Lesungen, Konzerte oder Parties an und seit dem (vor)letzten Jahr können Wassersportbegeisterte im FluxBau sogar diverse Segel- und Motorbootscheine erwerben. Ich selbst bin ein Fan der FluxFM Session, einer illustren Konzertreihe, in welche Flux in der Regel von ihnen neu entdeckte und/oder lieb gewordene Künstler in Kurzkonzerten die Gelegenheit gibt, sich und ihre neuen Werke zu präsentieren. So auch am vergangenen Mittwoch…

FluxFM – Die Session

Glücklich bekam ich am vergangenen Dienstag mal wieder eine Mail meiner lieben FluxFM-Freunde, in denen sie mir mitteilten, dass ich es geschafft habe und mit einer Begleitperson auf der Gästeliste für die nächste FluxFM Session am Mittwoch stehe. Das ist nämlich das Ding bei den Flux FM Sessions: Coole Konzerte, coole Location, aber Karten gibt’s nicht zu kaufen, sondern nur zu gewinnen, wenn man sich bei Flux per Mail anmeldet (und manchmal auch kleinere Aufgaben wie irgendwelche Posts auf deren Website komplettiert). Ob man kommen darf, erfährt man in der Regel erst kurz (einen Tag) vorher. Dafür sind die Sessions aber meistens in der Woche abends, wo ich regelmäßig mit meinem inneren Schweinehund um den Gang ins Gym ringe, sodass eine kurzfristig anberaumte FluxFM Session mir immer eine willkommene Ausrede bietet. Am Mittwoch packte ich also mein „+ 1“ und wir zogen bei strömenden Regen (der uns die Spreeterasse verdarb) in den FluxBau. Dabei sind die Flux FM Sessions, selbst wenn noch keine Band eine einzige Note angeschlagen hat, schon eine erlebnisreiche Sozialstudie für sich: Selten sieht man so viele Mädels mit zu einem Dutt hoch gesteckten Haaren und heftiger Rahmenbrille, und Typen mit Rauschebärten und selbst bei 28° Innentemperatur hartnäckig getragener Pudelmütze (manch einer würde diese Spezies als „Hipster“ bezeichnen) auf einem Fleck. Die Atmosphäre ist aber immer sehr entspannt und auch wenn die Hipsterdichte hoch ist, kann man doch sagen, dass das Publikum, insbesondere auch altersmäßig, sehr gemischt ist und man dort eigentlich immer einen sehr angenehmen und gechillten Abend verbringen kann.

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An diesem Mittwochabend standen gleich drei Acts bereit: Den Auftakt machte der New Yorker Solokünstler Tor Miller, ein hübscher Knabe, der nur mit seiner eigenen kraftvollen Stimme und einem ECHTEN Klavier den FluxBau verzauberte. Er war seinerzeit der Grund gewesen, warum ich mich für die Tickets beworben hatte und ich wurde nicht enttäuscht. Der Junge hat beeindruckende Livequalitäten, singt einen mit seinen gefühlvollen Songs über Themen von Heimatstadt (New York) bis Herzschmerz an die Wand und war dabei noch wahnsinnig sympathisch und bescheiden, socializte nach seinem Gig sogar noch mit dem Publikum (was einem im FluxBau aber durchaus häufiger passiert). Der zweite Act, die Band „Husky“ aus Australien, die ich bis dahin nicht kannte, macht anspruchsvollen Indie Folk, der sehr gut gefiel, bei mir persönlich jetzt aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Auf den letzten Act, „Life in Film“ haben wir dann in zweierlei Hinsicht noch mal sehr lange gewartet: Einerseits dauerte der Bühnenumbau für diese Kapelle (das Klavier musste nämlich raus) recht lange, andererseits scheinen „Life in Film“ auch eine Truppe zu sein, die gerne auf sich warten lässt, hat sie doch fast 5 Jahre gebraucht, um ihr Debütalbum, das es seit diesem Freitag zu kaufen gibt, herauszubringen. Ähnliches lässt sich über ihre Deutschlandtourpläne berichten, die sie nun schon mehrfachst verschoben haben, was für FluxFM Anlass genug war, die Jungs nun zu einer FluxFM Session in Deutschland zu „zwingen“. Und das hat sich wirklich gelohnt. Das von ihnen präsentierte erste Album der Indie Rock Band kann sich sehen lassen und dudelt in meinem elektronischen Musik Device der Marke x schon hoch und runter. Gut Ding will Weile haben und mit diesem Ding ist den Engländern wirklich kein ganz kurzer Indie Rock-Wurf gelungen.

Die FluxFM Session war also für mich ein voller Erfolg und ich freue mich schon auf die Nächste. Sollte dieser Artikel nun aber dazu führen, dass ich in Zukunft keine Gästelistenplätze mehr bekomme, weil alle „Berlin ick liebe dir“-LeserInnen sich wie wild auf die FluxFM Sessions bewerben, würd ich mich freuen, wenn mich jemand als sein „+1“ mitnimmt :-D


Adresse vom FluxBau:

FluxBau
Pfuelstraße 5
10997 Berlin

 

Berlin-Fluxbau-FluxFM

Das b-flat in Berlin Mitte

Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich bin mir bei diesem Artikel selbst nicht so sicher, ob es eine Konzert- oder eine Barrezension werden wird, deswegen warte ich einfach mal ab, wohin mich dieser kleine Text führt und überlasse es dem Leser, am Ende selbst zu entscheiden, was er aus diesen Informationen macht.

Denn der Besuch des b-flat in Mitte am vergangenen Freitag war wirklich atemberaubend und das Klingeln, welches wir danach in den Ohren hatten, war jede einzelne gehörte Note wert. Wir kamen nämlich in den Genuss, Ed Partyka und seinem Jazz Orchester, das laut Aussage seines Chefs überhaupt nur den Titel „Orchester“ trägt, weil es ein French Horn in den Besetzungsreihen gibt, zuhören zu dürfen. Nun war uns das b-flat nicht unbedingt unbekannt und der Laden selbst kann wohl am besten beschrieben werden durch ein eher gleichgültiges „Son Laden halt.“ Das Interieur ist nett, aber nicht besonders besonders (ich könnte mich jetzt nicht mal mehr wirklich erinnern, welche Farbe die Tische hatten, welche Lampen es gab, oder hingen da eigentlich Bilder an der Wand?).

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Im Wesentlichen gibt es eine Bar, schummeriges Licht und einen Haufen Tische, an denen man sich niederlassen könnte, um fingerschnipsend den Klängen zu lauschen, die Programmdirektor Jörg Zieprig am Abend des Besuches auf die Bühne bringt. Ich sage bewusst „könnte“, denn die Sache mit den Tischen ist keine Einfache: Gerade an den Wochenenden muss man damit rechnen, dass so gut wie jeder Tisch bereits reserviert ist und man sich allenfalls noch am Katzenplatz am Fenster, was seitlich hinter der Bühne bedeutet, niederlassen kann. In dem Fall kann man nur zu dem pragmatischen Ansatz „Besser gut gestanden als schlecht gesessen“ raten, denn dieser Platz, den auch wir inne hatten, ist zwar ok, aber man sitzt halt hinter der Musik und wird auch von den freundlichen Servicemitarbeiterinnen leider ein bisschen, wenn auch nicht absichtlich, stiefmütterlich behandelt.

Beeindruckende Klanggewalt im b-flat

Als wir am vergangenen Freitag am Einlass zunächst 15€ Eintrittsgeld zücken mussten, wurde uns kurzzeitig etwas blümerant, aber wir können einfach nicht anders als zu sagen: Ed Partyka und sein Orchester haben uns mit ihren zwei Sets und fast 2 Stunden feinstem, klanggewaltigem Jazz, Blues, Big Band Sound und was sonst noch so dabei war, nicht nur vollumfänglich entschädigt, eigentlich haben sie uns die Schuhe ausgezogen. Nicht nur bekamen wir ein fast 20-köpfiges international besetztes Orchester mit Saxophonen, Trompeten, Pianist, Bassist, allem was dazu gehört, eben sogar einem French Horn serviert. Wir bekamen auch Virtuosität, Vielfalt, Melancholie, große Emotionen und kleine Anekdoten des Orchesterleiters Ed Partyka, die uns zum Lachen brachten. Man konnte sich in dieser wunderbaren Mischung herrlich verlieren. Die Highlights der atemberaubenden Solo-Einlagen, etwa von Florian Menzel an der Trompete, Tini Thomsen am Bariton Saxophon oder besagtem French Horn, geblasen von Linus Bernoulli, machten einfach nur Spaß und waren auch für Jazz-Anfänger, wie wir wohl eher welche sind, verständlich und beeindruckend zugleich. Abgerundet wurde das Ganze zuweilen durch Gesangspassagen der wundervollen Julia Oschewsky, die selbst auch einige der Songs komponierte, die dann von Ed Partyka für das Orchester arrangiert wurden. Die Leidenschaft, die jeder einzelne der Musiker auf die Bühne brachte, war für uns überdeutlich spürbar und hat uns fest erfasst. Beim nächsten Ed Partyka Jazz Orchester Gig werden wir auf jeden Fall wieder dabei sein.

Generell bietet sich das b-flat aber gleichsam für Liebhaber wie mehr oder weniger Neulinge wie uns einfach an, auf eine Entdeckungsreise in die Welt des Jazz zu gehen. Dass diese jedes Mal so aufregend und erinnerungswürdig wird wie unsere Reise am vergangenen Freitag können wir nicht versprechen, aber auf einen Versuch solltet ihr es auf jeden Fall ankommen lassen. Man kann dabei eigentlich nur gewinnen!


Adresse und Öffnungszeiten vom b-flat:

b-flat
Dircksenstraße 40
10178 Berlin

Mo-So: ab 20.00 Uhr

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Das Restaurant FACIL

Das Restaurant Facil hat neben den 2 Michelin-Sternen, 18 (von 20) GaultMillau Punkte und mit Michael Kempf den Koch des Jahres 2014 hervorgebracht. Es gehört zum Hotel The Mandala und liegt mittendrin, aber dennoch etwas versteckt auf dem Potsdamer Platz.

Um den Artikel hier zu schreiben, verordnete ich mir übrigens 2 Nächte zum Drüber-Schlafen, um nicht in völliger Lobhudelei zu ertrinken.

Eine Reise ins Schlemmerland

Es ist faszinierend, wie die Leute vom Facil es schafften, uns komplett abzuholen und in eine andere Welt zu führen. Wir saßen in dem Restaurant am Fenster vor der Terrasse und fühlten uns wie in einer anderen Stadt – Urlaub, Businesstripp, Städtereise… alles, nur kein gewöhnlicher Tag in Berlin. Das mag daran liegen, dass sich das Restaurant im 5 Sterne Hotel „The Mandala Hotel“ befindet, aber sicher nicht nur. Viel mehr ist es das ganze Ambiente, der Service und das Essen als solches.

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2 Gänge bestellt, 5 bekommen

Eigentlich hatten wir uns fest vorgenommen nur den Hauptgang zu bestellen, aber die Neugier siegte. Wenn die Gerichte vom Koch des Jahres 2014 kommen, wäre es wohl einfach nur dumm, sich auf eine Speise zu reduzieren.

Bevor wir aber überhaupt in den Genuss der Vorspeise kamen, sollten wir uns noch etwas gedulden müssen. Erst kam der Brotkorb, der neben 2 Baguettevarianten, ein Körnerbrot mit Leinsamen und ein Zwiebelbrötchen mit Speck enthielt. Dass uns der Brotkorb schon sehr gut schmeckte, entging den Service-Leute keine Sekunden lang, denn kurzer Hand erhielten wir zwei neue Scheiben Brot. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass der Brotkorb schon mal ohne eigene Nachfrage irgendwo aufgefüllt wurde.

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Nach dem Brotkorb erhielten wir den Gruß aus der Küche – auch durchaus üblich und als solches (noch) nichts überraschendes. Uns wurde eine Makrele mit Gemüsefüllung und knuspriger Fischhaut serviert. What? Knusprige Fischhaut? Ja! Nie im Leben hätte ich mir ein Gericht mit knuspriger Fischhaut bestellt – aber nun lag sie da auf meinem Teller. Mit dem Gedanken daran, dass hier einfach nichts schlecht schmecken kann, probierte ich – und ja, auch Fischhaut pur, nicht mehr am Fisch dran, kann richtig lecker sein. Das Gemüse der Füllung war übrigens zu ganz kleinen feinen Stückchen geschnitten,wodurch die Aromen gut erhalten blieben. Allein das Gericht zeigte schon, was die Köche des Facils so drauf haben und mit wie viel Liebe zum Detail sie arbeiten.

 

Als der Kellner erneut mit zwei Tellern in der Hand ankam, freuten wir uns schon auf die Vorspeise. Aber zu früh gefreut ;) Es gab den zweiten Gruß aus der Küche. By the way könnte ich einen Abend lang auch nur mit Grüßen aus der Küche verbringen. Die kleinen Kunstwerke sind von der Masse genug, um das Gericht zu schmecken, aber lassen so viel Platz im Magen, dass es stundenland so weiter gehen könnte.


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Nun gut, zurück zu Gruß Nummer Zwei: Eine Silberzwiebel. Hmm, Silberzwiebel – sofort dachte ich an ein Glas Gewürzgurken und fragte mich, was der Macher wohl aus dem kleinen weißen Gemüseding gemacht hat. Umhüllt von einer Soße und Gemüse-Julienne war es geschmacklich noch mal ein Ticken besser. Beeindruckend, wie man sich mit einem Lebensmittel so auseinander setzen kann, dass man es versteht und mit anderen Zutaten so kombinieren kann, dass es zu einem besseren Ganzen entwickelt wird. Dazu gab es übrigens einen Brotcracker mit Käsemascarpone-Creme.

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Nein, es kam kein dritter Gruß aus der Küche ;) Das war auch gut so, denn wir wollten endlich wissen wie die Worte auf der Karte in ein Gericht übersetzt wurden. Wir hatten die Rote Beete Kugel, die mit Ziegschmand gefüllt war und eine Kürbissuppe. Die Kürbissuppe wurde übrigens wie damals im Spindler serviert. Es kommt zunächst nur der Teller mit den einzelnen Zutaten, der dann vor den Augen des Gastes mit der Suppe aufgefüllt wird. Eigentlich sollte jede Suppe so serviert bleiben. Denn die Suppenzutaten vermischen sich geschmacklich nicht mit den Aromen der Suppe, sondern behalten ihren Eigengeschmack. Auch hier liegt die Kunst darin, die Zutaten so zu wählen, dass alles zusammenpasst, denn der Koch kann nicht darauf hoffen, dass die Suppe irgendwas übertüncht.

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Als hätte das Facil einen kleinen Magenstandsmesser während des Hereinkommens in unsere Körper implementiert, kam der Hauptgang genau zur richtigen Zeit. Das Wollschwein von Bauer Beuthe war von einem Kunstwerk aus Pastinake, Radicchio und Hibiskus umrandet. So schön es war, so lecker war es auch. Der Fisch, ein Kabeljau, war der Star vom zweiten Hauptgang. Tolles, weißes festes Fleisch, die Haut (diesmal noch am Fisch dran) war kross gebraten, dazu gab es Petersilien-Spinat, Schinken und Beurre Rouge (eine roten Soßenart).

Mir fehlen schon fast die Worte um den Geschmack treffend zu beschreiben, aber vielleicht geht das auch gar nicht und ihr müsst es einfach selbst testen.

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Der Tisch neben uns bekam gerade das Dessert und, ihr kennt es, bei uns machte sich ein dezenter Fressneid breit. Aber die Zeit erlaubte es uns dann doch nicht, noch den dritten Gang zu uns zu nehmen. So schlimm war es dann auch nicht, denn wir kamen trotzdem in den Genuss der Dessertkreationen. Sozusagen der dritte Gruß aus der Küche. Eine Schokopraline mit Bananen-Gelee-Füllung und ein kleiner Mini-Muffin mit Goji-Beeren-Soße, einer Nougatcreme und einem goldenen Popcorn oben drauf. Der krönende Abschluss. Wir waren geflasht und total glücklich.

Das Ganze lag preislich übrigens bei schlappen 35 EUR pro Person, denn wir waren zum Lunchen dort. 35 EUR für so viel und so tolles Essen ist ein echtes Schnäppchen. Macht das mal.

Ambiente und Service

Gutes Essen allein macht kein 2 Sterne Restaurant aus. Nein, es ist das Drumherum, das zusätzlich echt beeindruckt. Es beginnt mit dem warmen Waschlappen, der auf einem Teller zusammengerollt liegt, mit dem man seine Hände vor dem Essen säubern konnte.

Dann wurde uns ein kleines Bänkchen neben unserem Stuhl gestellt. Gut, für unsere Taschen wäre das wohl nicht nötig gewesen, aber die 8.000 EUR Taschen sollen natürlich nicht auf dem Boden stehen müssen. Taschenwert hin oder her, Frauen brauchen ihre Tasche einfach, weil dort im Prinzip das ganze Leben drin steckt und mit dem kleinen Bänkchen ist alles immer griffbereit :)

Als wir uns Richtung Ausgang bewegten, standen schon zwei Service-Leute mit unseren Jacken in der Hand da, obwohl wir nach dem Begleichen der Rechnung noch kurz eine Runde plauderten, haben sie genau den Zeitpunkt abgepasst, als wir das Facil wieder verlassen wollten.

Nice to know

  • Reservieren ist Pflicht.
  • Der Lunch hat ein unschlagbares Preis/ Leistungsangebot.

 

Fazit

Ein wirklich tolles Restaurant mit hervorragender Küche und exzellentem Service.

Eine Übersicht mit allen Sterne-Restaurants in Berlin findet ihr hier.


Adresse und Öffnungszeiten vom Restaurant FACIL:

Restaurant FACIL
Potsdamer Straße 3
10785 Berlin

Mo-Fr: Lunch ab 12.00 Uhr, Dinner ab 19.00 Uhr