Es gibt zwar einige ganz nette Thai-Restaurants in Berlin, aber die echten Aromen der Thai-Küche findet man eigentlich nur im Thai-Park bzw. im Preußenpark. Eigentlich. Wenn da nicht dieser kleiner Laden auf der Sonnenallee wäre. Der Mae Charoen Thai Imbiss bringt den Geschmack Thailands nach Berlin, authentisch und nicht eingedeutscht.
Der Mae Charoen Thai Imbiss beamt dich für einen Abend nach Thailand
Es ist einiges los als wir an einem Montagabend vor dem kleinen Thai Imbiss stehen. Einige essen auf den kleinen Bänken auf dem Bürgersteig, die nächsten warten auf ihre bestellten Gerichte und wiederum andere stehen in der Schlange, um ihre Speisen zu ordern. Es scheint sich rumgesprochen zu haben, dass Mae Charoen ziemlich geiles Thai-Food anbietet. Die Speisekarte ist auf einer großen Tafel direkt im Imbiss selbst zu finden. Wer kein Fleisch mag, kann sich viele Gerichte auch mit Tofu bestellen. Ob das dann am Ende auch wirklich vegan ist, möchte ich jedoch bezweifeln. Irgendwo wird sich bestimmt ein Tropfen Fischsauce verbergen. Die Preise sind zudem recht günstig. Die Suppen liegen bei 3,50 EUR, die meisten Hauptgerichte zwischen 6,00 – 8,00 EUR.
Das Highlight: Die Tom Yam Gung Suppe
Weil mir die Tom Yam Suppe in Thailand wohl nach nachhaltigsten im Gedächtnis geblieben ist, kam ich nicht umhin mir genau diese auch zu bestellen. Ich wollte diesen einzigartigen leckeren Geschmack wieder haben, den ich bislang in keinen Thai-Restaurant in Berlin gefunden hab. Mae Charoen gab ihn mir und versetzte mich sofort zurück zum Taling Chan Floating Market. Die Suppe, die so unspektakulär aussieht, ist geschmacklich einfach der Knaller.
Zu der Suppe haben wir uns noch ein Reisgericht mit Gemüse, Hühnchen und Sojasoße bestellt. Was mich hierbei leider nicht wirklich überzeugte, war das Fleisch. Es war mir schlicht und ergreifend zu trocken. Dafür kamen auch bei dem Gericht wieder die feinen Gewürze und Aromen zum Vorschein, die ich mit Thai-Food verbinde.
Fazit zum Mae Charoen Thai Imbiss
Auch wenn es wegen dem Fleisch Abzüge in der B-Note gibt, ist der kleine Thai Imbiss unbedingt empfehlenswert. Wer die Thai-Küche liebt und auch schon mal in Thailand in den ganzen Straßenküchen gegessen hat, wird die Gerichte von Mae Charoen ins Herz schließen.
Die Levante Küche fasziniert mich seit einiger Zeit. Allein das Spiel mit den Gewürzen ist bemerkenswert, da sie doch von Hause aus deutlich vielfältiger ist als es die heimische Küche bei uns vermag. Der Aleppo Supper Club serviert syrische Spezialitäten. Dass es sich um ein Projekt von Geflüchteten handelt, möchte ich hier nur beiläufig erwähnen. Der Aleppo Supper Club ist übrigens auch primär auf das Catering von Events, Hochzeiten oder andere besondere Anlässe spezialisiert.
Wohlfühlessen im Aleppo Supper Club
Vor einiger Zeit haben wir eher zufällig in geselliger Runde Samer kennengelernt. Ihm gehört das kleine Restaurant in der Rigaerstraße 58. Mit viel Stolz erzählte er uns von seiner Location und so machten wir uns neugierig auf die Küche etwa zwei Wochen später auf den Weg.
Das Bistro-Café verfügt wirklich nur über wenige Sitzplätze. Mit einer Gruppe, die mehr als vier Personen umfasst, wird es schon schwierig. Wir nutzen den noch warmen Oktoberabend und nehmen draußen Platz.
Kabsa, Sanbusak & Magluba – Whaaat?!
Die handgeschriebene Speisekarte erklärt zum Glück, was die uns noch unbekannten Gerichte beinhalten. Es stehen auch noch einige weitere Speisen auf der Karte, aber die Portionen sind groß und so beschränken wir uns auf die Genannten plus Hummus und Shakshuka.
Hummus ist sicherlich jedem von euch ein Begriff, aber wie so oft gibt es auch beim Hummus große Unterschiede. Im Aleppo Supper Club ist der Hummus nicht nur unfassbar cremig, sondern zusammen mit den Granatapfelkernen auch richtig lecker. Wer noch nie Hummus gegessen hat, ist hier definitiv an der richtige Adresse!
Weiter geht es mit dem nächsten, mittlerweile durchaus bekannten Gericht: Shakshuka. Ein paar Mal hatte ich es schon gegessen, aber das Shakshula hier ist jetzt meine absolute Nummer 1. Warum? Es ist die Würzigkeit, die Aromen, die den Unterschied machen. Zudem wird das Gemüse recht grob geschnitten hinzugefügt, während ich es bislang eher püreeartig vorfand. Auch wenn ihr bei eurer Auswahl nicht viel falsch machen könnt, das Shakshuka kann ich euch wärmstens empfehlen.
Kommen wir zu den drei Unbekannten. Sanbusak (Samosa ist der geläufigere Begriff) sind kleine frittierte Teigtaschen, in unserem Fall mit Käse gefüllt. Ursprünglich diente das Gericht häufig dazu, das Resteessen nicht nach eben solchem aussehen zu lassen. Gerichte des Vortags wurden in die Teigtaschen gefüllt und schwuppdiwupp erhielt man ein neues. Die vier Stück könnt ihr super als Vorspeise nutzen und euch teilen.
Kabsa und Magluba waren völlig neu für mich. Beide Speisen haben Reis als Basis, der aber nicht so schnöde weiß daher kommt. Eigentlich mag ich Reis gar nicht so gerne, aber so aromatisiert und gewürzt, steigt er in meiner Beliebtheitsskala weit nach vorne.
Während Kabsa mit Gemüse, Mandeln, Rosinen und speziellen Gewürzen gereicht wird, kommt Magluba mit Auberginen, Mandeln und Cashewnüssen daher. Die eigentlich einfachen Gerichte, erwärmten mein Herz und erfreuten meine Geschmacksknospen.
Süßer Mozzarella als Nachtisch
Die Überraschungen sollten nicht enden. Als wir uns, eigentlich schon gut gesättigt, doch noch für ein Dessert entscheiden, wählen wir den Mix aus verschiedenen Süßspeisen. Mit dabei ist ein süßer Mozzarella (original heißt das Gericht Halawet al Jibben). Die Speise, so erzählt man uns, ist vor allem in der syrischen Stadt Hama sehr beliebt. Zusammen mit Gries, Zucker, einer Puddingfüllung (Ashta) und einigen weitere Zutaten entsteht die leckere Süßspeise. Ebenso mega fand ich die kleine baiserartigen Kekse, die aus Kichererbsenmehl und Zucker bestehen. Klingt nicht so aufregend, ich weiß, geschmacklich aber eine feine (und süchtig machende) Sache!
Fazit zum Aleppo Supper Club
Die Küche aus dem Nahen Osten ist mehr als einfach nur Falafel. Es gab kein Gericht, das mir nicht entzückte. Zwar stehen auch Fleischgerichte auf der Karte, vieles ist aber vegetarisch oder vegan, was mir einfach total entgegen kommt. Zudem freue ich mich stets über neue kulinarischen Eindrücke und Einflüsse. Wer jetzt genauso neugierig geworden ist oder mal ein neues Catering ausprobieren möchte: hier geht es zur Website.
Es gibt ja durchaus die ein oder andere Tapas Bar in Berlin, allerdings kennen wir keine, die so authentisch ist, wie die ElColmado Tapas Bar am Alexanderplatz. Wer schon mal in Spanien in einer Tapas Bar war, wird sich in diese Location sofort verlieben. Schon von außen fühlt man sich direkt nach Spanien gebeamt. Im Innenraum werden viele spanische Produkte angeboten, aber noch viel schöner ist es, dort gemütlich ein Glas Wein zu trinken und die leckeren Tapas zu genießen.
Das El Colmado bringt das spanische Lebensgefühl nach Berlin
Es ist einer dieser warmen Sommerabende in Berlin. Von der Temperatur hinken wir Spanien diesen Sommer wohl kaum hinterher. Von außen lachen uns die Bocadillos und die kleinen Tüten mit Schinken- und Käsesorten an. Noch mehr Produkte, Tapas, Weine und Schinken erwarten euch dann aber im Innenraum. Alle aus Spanien und alle für zuhause oder auch zum Verschenken. Während es sich in den warmen Monaten super draußen sitzen lässt, könnt ihr an den kalten Tagen an der Theke im Innenraum sitzen. Und das direkt unter einem kleinen Bäumchen.
Mein Design-Highlight sind übrigens die Stühle im Innenraum, die einem riesigen Korken nachempfunden sind. An solch Details kann ich mich ja immer sehr erfreuen!
Tapas, Jamón, Cava, Tinto de Verano und spanische Weine
Das El Colmado ist wirklich wie ein kulinarischer Kurzurlaub. Wir probieren uns durch verschiedene Tapas mit Jamón Ibérico, Sardinen und spanischem Käse. So sehr ich es liebe in gehobenen Restaurants zu essen, so sehr feiere ich aber auch die einfache Küche. Wenige, aber absolut hochwertige Produkte reichen, um tolle kleine Leckereien zu produzieren. Dazu gibt es Rotwein und Tinto der Verano. Herz, was willst du mehr? Um uns herum versammeln sich fast ausschließlich spanische Landsleute, was ja immer ein gutes Zeichen ist.
Auf der Karte stehen auch einige warme Speisen und typisch spanische Desserts wie Ensaimada & Tarta de Santiago. Beides sind eine Art Mandelkuchen, jedoch unterschiedlich zubereitet. Preislich liegen die meisten Speisen zwischen 4,00 – 8,00 EUR. Das teuerste Gericht ist das Kalbfleisch mit Trüffeln für 14,90 EUR.
Mary’s Meals – Unterstützung für Kinder in Not
Als wäre das Spanienflair nicht schon ausreichend genug für jede Menge Lob, setzt sich das El Colmado auch für Kinder in Not ein. In Zusammenarbeit mit dem Projekt Mary’s Meal geht pro verkauftem Produkt oder Speise auch eine Mahlzeit an ein Hunger leidendes Kind. So konnten beispielsweise bereits über 660 Schulmahlzeiten für Kinder in Malawi ermöglicht werden.
Überzeugt von der Einstellung, dass jeder seinen Beitrag für eine bessere Welt leisten kann, werden im El Colmado auch ausschließlich biologisch abbaubare Produkte eingesetzt. Denn nicht nur der weltweite Hunger, auch die Überfrachtung von Plastikmüll ist höchst problematisch.
Fazit zum El Colmado
Wer ein echtes Stück spanisches Lebensgefühl genießen möchte, sollte unbedingt das El Colmado besuchen. Ob es ein Bocadillo oder die typischen Tüten Ibérico-Tüten auf die Hand sind oder ihr den Abend mit Tapas und Wein ausklingen lasst – wir können euch die Tapas Bar nur wärmstens ans Herz legen. Auf der Website findet ihr auch nochmal weitere Infos.
Das Bikini Berlin hat sich mit der Kantini einen wirklich hübschen Food Court erschaffen. In Berlin ist mir kein vergleichbarer Gastronomiebereich in einem Einkaufszentrum bekannt, dass so viel frisches und hochwertiges Essen anbietet. Mit von der Partie ist das Sons of Mana, dass euch die leckeren hawaiianischen Poké Bowls serviert. So wie alle anderen Gastro-Läden im Kantini, ist auch das Sons of Mana dort wie eine Art Indoor-Foodtruck integriert. Im Prinzip kann sich jeder sein Essen an verschiedenen Ständen bestellen und trotzdem könnt ihr dann gemeinsam essen. Praktisch wie eine moderne Kantine – aber das verrät ja auch der Name. Nun zurück zu unseren Poké Bowls.
Freut euch auf klassische und ausgefallene Poké Bowls im Sons of Mana
Wie eigentlich in fast allen Poké Bowl Läden, habt ihr auch im Sons of Mana die Wahl zwischen vorgefertigten Bowls und welchen, die ihr euch selbst zusammenstellen könnt. Preislich liegen die fertigen Bowls bei 7,50 – 9,50 EUR, der Grundpreis für die eigene Bowl startet mit 9 EUR. Wir stellen uns eine Bowl selbst zusammen, nehmen die Mana Bowl (deren Signature Bowl) und die Jackfruit Bowl.
Wie haben uns die Poké Bowls geschmeckt?
Allen gemein ist, dass wir angenehm über die Reis-Buchweizenbasis überrascht sind. Der Reis erinnert an Sushi-Reis und zusammen mit dem Dressing ergibt sich eine Masse, die fast schon schlotzig und richtig geschmackvoll ist.
Überraschend fand ich, dass die Jackfruit Bowl mit einer reifen Jackfruit zubereitet wird. Erwartet hatte ich die noch grüne (unreife) Jackfruit, die gewürzt als eine Art Pulled Pork in die Bowl gelangt. So bekommt die Bowl eine sehr fruchtige Note, was mir aber dennoch sehr gut geschmeckt hat. Wer jedoch herzhafter essen möchte, sollte eine andere Bowl wählen.
Allen Bowls gemein ist, dass sie einfach richtig lange satt machen und voll mit gesunden und leckeren Zutaten serviert werden. Das Essen ist frisch viele Produkte sind sogar roh, sodass die ganzen Vitamine und Mineralstoffe erhalten bleiben.
Fazit zu Sons of Mana
Großartig! Uns haben die Bowls im Sons of Mana richtig gut geschmeckt. Die Zutaten waren alle hochwertig, der Service freundlich und auch das Kantini ist super geeignet für einen gemeinsamen Lunch oder Zwischenstopp während eures Shopping-Marathons. Wir kommen gerne wieder!
Anzeige | Alles begann in Montreal – Halt! Nein! Eigentlich schon viel früher, aber auch in Quebec. Dort, im ländlichen und französischen Teil Kanadas erfand man in den 1950er Jahren ein etwas seltsames Gericht: Gravy, eine Art Bratensoße, wird über Pommes Frites gegeben und darüber werden Cheese Curds verteilt. Das ganze nennt sich Poutine (mit langem u und langem i, die Verwechslungsgefahr mit russischen Politikern oder einem französischen Schimpfwort sorgt sonst für Verwirrung) und ist ein kanadisches Nationalgericht.
„Poutine“ – Nur echt mit den Cheese Curds im The Poutine Kitchen
Kanadaurlauber begegnen dieser eigenwilligen Kombination immer wieder und mittlerweile auf der ganzen Welt. Auch in Berlin bieten manche ambitionierten Frittenbuden die Poutine an, allerdings fehlt dort eine wichtige Zutat: eben die Cheese Curds. Das ist eine verarbeitete Form des Käsebruchs, die in Deutschland so gut wie unbekannt ist, in den USA und Kanada aber recht weit verbreitet. Man könnte das Geschmackserlebnis mit Halloumi vergleichen – das gleiche Quietschen beim Kauen, allerdings ohne den Salzgeschmack des griechischen Hartkäses.
Der Käse: Die größte Herausforderung für die echte Poutine
Diese Cheese Curds waren auch Holgers größte Herausforderung, als er vor ungefähr zwei Jahren den Entschluss fasste, das Filmgeschäft hinter sich zu lassen und die Poutine in Deutschland groß rauszubringen. Denn niemand stellte Cheese Curds in Deutschland her und sie zu importieren war leider keine Option, aufgrund der strengen Einfuhrbestimmungen für Lebensmittel. Aber ohne Cheese Curds keine Poutine, sagte sich Holger, der das Gericht 2007 in Montreal erstmals kennen gelernt hatte. Ihm ging es um Authentizität, das war er seinen zahlreichen kanadischen Bekannten schuldig. Die sehnten sich nach ihrem Nationalgericht, konnten aber den oft verwendeten Mozzarella als Ersatz für den Quietschekäse nicht akzeptieren.
Zusammenarbeit mit einer hiesigen Käserei
Um also authentische Poutine präsentieren zu können, nahm Holger Kontakt zur Bauernkäserei Wolters im Berliner Umland auf und brachte die Herstellung von Cheese Curds nach Brandenburg. Erste Testläufte, unter anderem mit der kanadischen Botschaft und als Initiator des Canada Days in Berlin, zeigten: Es klappt. Jetzt konnte er mit seiner Poutine Kitchen in Berlin losgehen.
Aber schmeckt das auch dem heimischen Gaumen? Allein die Kombination aus Bratensoße und Pommes wirkt auf viele erstmal… verwirrend, und dann auch noch dieser Käse? Was ist mit der guten, alten Mayonnaise und dem Ketchup? Ein bisschen Skepsis ist nicht verkehrt, aber die knapp 36 Millionen Kanadierinnen und Kanadier werden alle kaum an kollektiver Geschmacksverirrung leiden.
Wir sagen: Eigen, aber lecker
Und in der Tat: Poutine ist ein ganz eigenes, aber leckeres Gericht. So, wie The Poutine Kitchen sein Hauptgericht darreicht, ist es überraschend leicht und nicht der erwartete Hammer aus Käse, Kohlehydraten und Kalorien. Der Gravy ist nicht zu rauchig und fleischig im Geschmack und rundet die eher milden Cheese Curds im Gaumen ab. Die Pommes Frites sind knusprig, weichen aber natürlich durch die Bratensoße nach einiger Zeit etwas durch. Allerdings ist das auch der Fall, wenn Ketchup oder Mayonnaise direkt auf die Kartoffelschnitten gegeben werden, ist also nicht unbedingt ein Minuspunkt
Die Cheese Curds quietschen authentisch beim Zubeißen und verleihen dem Gericht das gewisse Etwas. Ein besonderes Highlight bilden die Deep Fried Cheese Curds: In Bierteig gewälzt und frittiert, werden die Käsestückchen mit echtem Ahornsirup aus Quebec begossen und mit Puderzucker bestreut. Vielleicht erinnert das ganze ein bisschen an Weihnachten, jedenfalls ist diese Variante der Cheese Curds eine ganz besonderes Erlebnis aus herzhaft und süß – unbedingt probieren!
Entwarnung auch für Vegetarier: Der Gravy ist vegetarisch und kommt von einer Saucenmanufaktur in der Region – daher auch die Unterscheidung zur deutschen Bratensoße. Leider gibt es bisher noch keinen Weg, Poutine in ein veganes Gericht zu verwandeln, bedauert Holger. Aber wo möglich stammen die Zutaten aus gentechnikfreiem und regionalem Anbau. Das merkt man zwar im Preis, aber der hält sich insgesamt noch im Rahmen, dass viele Zutaten wirklich so authentisch wir möglich sind.
Ein kulinarischer Außenposten Kanadas
Holger plant zudem, das bereits vorhandene Regal mit kanadischen Spezialitäten auszubauen, so dass Fans nordamerikanischer Produkte ihren Hunger nach Craft-Bier, Ahornsirup aus Quebec und Muschelsaft stillen können. Moment – Muschelsaft? Genau, erklärt Holger, Interessierte können sich an der Theke von The Poutine Kitchen auch einen Cocktail namens Caesar bzw. Bloody Caesar mixen lassen, eine kanadische Version der Bloody Mary. Den mixt man aus Vodka, Chilisoße, Worcestershiresoße, Tomatensaft und Muschelsaft. Die Grundzutat, die Mischung aus Tomaten und Muschelsaft, genannt Clamato, kann man im Laden kaufen.
Daneben gibt es natürlich noch verschiedene Versionen der Poutine, beispielsweise mit Spiegelei, mit Kimchi oder einer Berliner Currywurst. Insgesamt, so Holger, möchte er ein kulinarischer Botschafter Kanadas mit der Poutine sein. In der internationalen Vielfalt der Poutine-Variationen spiegelt sich auch die Vielfalt der deutschen Hauptstadt. Zumindest im Kleinen ist ihm sein Botschafterposten also gut gelungen.
The Poutine auf dem Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche
Aktuell macht das Team vom The Poutine Kitchen Halt auf dem Weihnachtsmarkt. Dort hat sogar schon der Botschafter und die General Delegierte von Québec vorbeigeschaut. Ihr könnt dort nicht nur nicht den Genuss der besten Poutine außerhalb Kanadas kommen, sondern auch die Deep Fried Cheese Curds einzeln genießen. Zudem gibt es viele original kanadische Produkte, die sich auch super als Weihnachtsgeschenk eignen.
Fazit zum The Poutine Kitchen
Wer jetzt Lust bekommen hat, seine Pommes mal anders zu probieren, der findet The Poutine Kitchen in der Arminiusmarkthalle in Moabit, täglich von 12 bis 21 Uhr, Donnerstags bis Samstags auch bis 22 Uhr.
Auf Tripadvisor führt er die Liste der besten Restaurants in ganz Berlin an, auf Facebook hat er 5 Sterne, der „Knödelhimmel“, wie er beschrieben wird. Galileo berichtete kürzlich über den Laden in der Dunckerstraße 85, den es schon seit 2013 gibt, der heute immer noch für außergewöhnliche Begeisterung sorgt. Schon von weitem springt einem das Logo ins Auge, ein nicht ganz runder Ball, mit Gesicht, ein zusammengedrückter Mond, könnte man meinen. Es ist ein Häppie(s), der auf eine geschmackliche Reise Richtung Glück einlädt, wenn man sich darauf einlassen kann, Germknödel fernab von Österreichs Skipisten, Weihnachtsmarktständen oder bayrischen Wochen im Discounter zu essen.
Häppies – Germknödelrevolution im Helmholzkiez
„Wir sind nicht hip, wir sind einfach nett“, sagt Besitzerin Uli. Sie lächelt uns an, als sie uns eine hausgemachte Rhababer-Vanille Limonade bringt. Vielleicht ist genau dass ihr Erfolgsrezept: in einem Bezirk voll Gentrifizierung und laktosefreiem entkofeeinierten Latte-Macchiato muss man nicht hip sein, um sich abzuheben. Obwohl wir aus Einmachgläsern trinken, Limonade-Flaschen zu Blumenvasen umfunktioniert wurden, die Tische Europaletten und die Stühle Getränkekisten sind; obwohl Einrichtungsminimalismus auf Detailliebe trifft, ist Ulis Laden erfrischend anders.
„Häppies, weil wir Menschen glücklich machen wollen“,
sagt die Dresdenerin, die eigentlich aus der Werbung kommt.
Die Auswahl im Häppies ist klein, aber super kreativ
Die Auswahl ist überschaubar. Mit Kreide steht nicht nur das Tages-, sondern das komplette Angebot auf einer großen Schiefertafel. Angefangen haben sie mit 6, mittlerweile stehen 8 verschiedene Häppies auf der Karte. Häppies sind halb so groß, wie konventionelle Germknödel. Deshalb eignen sie sich sowohl als Snack zwischendurch und als Sattmacher. Nach Pflaumenmus, Mohn und Vanillesauce sucht man hier vergebens. Experimentell liest sich das Angebot, kreativ und anregend, für alle Sinne.
Die Häppies sind vegan oder vegetarisch. Wir entscheiden uns für Sophia, Bärbel, Ben und Frauke. Die Namen sind nicht zufällig gewählt. Uli hat ihren Laden durch Crowdfunding finanziert. Einige Knödel tragen den Namen eines Unterstützers, andere den ihres Schöpfers. Auf Sophia sind wir deshalb besonders gespannt: kreiert und benannt nach der „Vegan Queen“ Sophia Hoffmann fragen wir uns, wie Misopilze, Schokoladenpfeffer, Tahini-Petersilien-Pesto und Rote Bete zusammen passen sollen.
Während wir warten, schauen wir uns ein wenig um. Der Laden ist sehr klein, hat ein wenig Imbisscharakter, aber auf eine gemütliche Art. Kinder scheinen die Knödel genauso zu lieben, wie ihre Eltern, vor dem Laden auf dem Bürgersteig sind kleine Straßenkreide-Häppies gemalt, Touristen stärken sich, genauso wie Studenten und Pärchen.
Bärbel, Ben, Sophia & Frauke – Wie schmecken die Knödel?
Als erstes bringt Uli uns Bärbel und Ben. Optisch übertreffen sie unsere Erwartungen um Längen. Liebevoll angerichtet, mit einer kleinen Salatbeilage und Topping warten die vegetarische Bärbel, die Uli als „Dauerbrenner“ vorstellt und der vegane Ben auf unseren Geschmackstest.
Bärbel ist mit Ziegenkäse, Honig und Walnüssen gefüllt und wird mit Rucola-Cashew-Pesto serviert. Der Geschmack lässt sich schwer definieren, weil die Zusammensetzung so außergewöhnlich ist. Die natürliche Frische des warmen Hefekloßes ist die ideale Basis für das cremige Pesto und die intensiv-deftig, leicht süß-herbe Füllung. Bei jedem Biss hat man das Gefühl, eine neue Zutat herausschmecken zu können.
Auch Ben überrascht uns, mit seiner Curry-Tofu-Füllung auf Mango-Kokos-Soße und Erdnuss-Crumble. Der erste Biss erinnert an ein vietnamesisches Curry, aber ohne Reis, und irgendwie anders. Beim zweiten Biss denkt man an Erdnussbutter, besonders crunchy. Der Geschmack ist sehr intensiv und genauso wie bei Bärbel eine Komposition, die den Geschmacksnerven bis dato fremd war. Wir müssen grinsen, beim Essen, weil die Häppies wirklich glücklich machen.
Uli – Die Mama der Häppies
Während Uli uns Sophia bringt, erzählt sie, dass sie die Häppies gerne wie ihre Kinder beschreibt. Alle irgendwie ähnlich, aber doch grundverschieden und jeder auf seine Art besonders. Dass Uli liebt, was sie macht und die Philosophie ihres Ladens lebt: Menschen glücklich zu machen, spürt man vollkommen. Alles an Häppies ist echt und ein bisschen anders, als wir es gewohnt sind.
Nach Ben und Bärbel glauben wir, nicht mehr überrascht werden zu können. Sophia ist pink und schafft es, mit hellgrüner Tahini-Pesto-Haube trotzdem natürlich auszusehen. Er ist der herzhafteste und kräftigste Knödel, den wir bisher gegessen haben: mit intensivem Rote-Bete Nachgeschmack und dem pinken Sesam gefällt er mir nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich am besten. Eine aromatische Würze wechselt sich mit pikanter Schärfe, nussiger Frische und erdig-herbem Geschmack ab. Kreative Küche as it’s best!
Rhababertraum auf Knödel-Basis
Zum Abschluss möchten wir noch einen der beiden süßen Knödel probieren. „Mein Lieblings-Häppie seit fünf Jahren“, sagt Uli, als sie uns Frauke bringt: ein Rhababer-Knödel mit weißer Schokolade, Minze und Limetten mit Pistazien-Topping. Er wird warm serviert und die weiche Füllung läuft beim Aufschneiden in den Rhababer-See. Der leicht säuerliche Rhababer-Geschmack wird von der Süße der Schokolade aufgefangen, die Frische der Minze schmiegt sich an das fein-buttrig-nussige Aroma der Pistazien. Wir verstehen, warum Frauke vermisst wird, wenn die Rhababer-Saison zu Ende ist.
Fazit zum Häppies
Nach dem Essen sind wir nicht nur angenehm gesättigt, sondern auch tatsächlich glücklich. Häppies überrascht auf eine faszinierende Art und ist definitiv einen Besuch wert! Ob als Snack oder als vollwertige Mahlzeit, ob süß oder herzhaft, warm oder kalt, die multikompatible Germknödel-Basis erfüllt Wünsche, von denen man vorher nicht wusste, dass man sie hat, weil derartiges noch nicht geschmeckt wurde.
Zwischen 3,90€ und 4,50€ kostet ein Häppie, was günstig ist, für das, was man bekommt. Der Service ist ebenfalls sehr nett, wie das gesamte Konzept des Ladens. Häppies beweist, dass nett nicht negativ konnotiert sein muss, sondern glücklich macht, wenn es echt ist. Wir sind begeistert, vom Knödelhimmel in der Dunckerstraße 85.
Anzeige | Hotdogs – der Streetfood Klassiker aus New York, der ja seinen eigentlichen Ursprung wohl in Frankfurt/ Main hatte, breitet sich mit rasanter Geschwindigkeit in Berlin aus. Die jüngste Neueröffnung ist das Restaurant The Big Dog am Potsdamer Platz. Die ehemalige Catwalk Bar des Marriott Hotels wurde umgebaut und präsentiert sich seit März 2018 in neuem Gewand. Damit folgen die Macher dem aktuellen Trend „Streetfood goes indoor“, sprich Streetfood-Klassiker finden immer häufiger ein Zuhause in einem „richtigen“ Restaurant.
The Big Dog – Hotdogs, Fancy Fries und Craft Beer
Wer sagt eigentlich, dass Hotdogs immer nur mit Gurken und Röstzwiebeln serviert werden müssen? Richtig, niemand. Der Kreativität sind im The Big Dog keine Grenzen gesetzt und ihr werdet überrascht sein, welche Kombinationen auf der Speisekarten stehen. Das „Problem“ ist, dass ihr euch sehr wahrscheinlich (so wie ich) nicht sofort entscheiden werden könnt, weil sich einfach alles so gut anhört und neugierig macht.
Es kommen Brioche-Buns, Sauerteig- und Vollkornbrötchen zum Einsatz, die passend mit verschiedenen Toppings und Würsten kombiniert werden. Rindswurst, Bratwurst oder doch lieber der Hotdog, sprich eine Brühwurst? Die Toppings reichen von Sauerkraut, Obazda, Hoi Sin Mayo, Algenflocken, Chili-Walnuss-Pesto, Guacamole, Mozzarella und getrockneten Oliven hin zu Garnelen, Bacon und Pulled Beef. Preislich liegen die derzeit acht Varianten im The Big Dog zwischen 4,90 – 8,90 EUR.
Der Deluxe-Hotdog: The Big Dog
Für mich durfte es der The Big Dog sein, der aus einem Brioche-Bun, Rindswurst, Pulled Beef, Bier BBQ Sauce, Romanasalat, Käsesauce, Jalapeños und knusprigem Cheddar besteht. Mit 8,90 EUR ist es der teuerste Hotdog auf der Karte, aber es lohnt sich. Geschmacklich hat mir der Hotdog wirklich super gefallen. Die Wurst war angenehm bissfest, das Pulled Beef wunderbar zart und die Toppings ergänzten sich prima. Vor allem den crunchy Cheddar mochte ich gerne. Dank der Jalapeños habt ihr eine leichte Schärfe, die ich persönlich immer sehr gerne mag. Auch ist die Portion so groß, dass ihr euch danach sehr gut gesättigt wieder in das dicke B stürzen könnt.
Wer die ganzen Extras nicht braucht oder möchte, der kann sich auch ganz simpel das Lieblingsgericht der Deutschen bestellen. Die Currywurst liegt bei 3,90 EUR und kann mit Pommes Fries oder Süßkartoffel-Pommes ergänzt werden.
Fancy Fries – Mehr als nur Fritten
Apropos Pommes. Die zweite Besonderheit im The Big Dog sind die „Fancy Fries“, die in der Tat echt ausgefallen sind. Die Pommes werden zum Beispiel mit Wurstgulasch, Bolognese, Guacamole, Chili con Carne oder Wasabi-Nüssen gereicht. Für 4,90 – 7,50 EUR kommt ihr in den Genuss knuspriger goldbrauner Pommes, die dank der Toppings zu einem vollständigen Gericht avancieren.
Meine Durty Dutch Fries mit roten Zwiebeln, Mayo, Satay-Soße und Wasabi-Nüssen waren der Knaller und ich frage mich, wie wir alle so lange Pommes nur mit Mayo und/ oder Ketchup kombinieren konnten. ;)
17 Craft Beer Sorten & hausgemachter Eistee
Wenn ein Restaurant euch so viele neue Variationen an Hotdogs und Pommes anbietet, wäre es verwunderlich, stünde auf der Karte nur ein schnödes Pils. Von Stone Brewing, Maisel & Friends, BRLO bis hin zu Crew Republic oder Becks könnt ihr zu euren Fancy Fries oder den Hotdogs das passende Craft Beer trinken.
Da ich früher am Tag vor Ort war und ich noch keinen Jieper auf Bier hatte, wählte ich den hausgemachten Eistee. Gerade für die warmen Monate ist der Eistee der perfekte Durstlöscher, denn er super frisch und nur wenig süß. Die Schnute klebt euch danach also nicht zusammen, sondern ist erfrischt.
Entspannte Atmosphäre und die Doggy-Selfie-Spiegel
Jedes Mal finde ich es spannend ein neues Restaurant zu betreten und die ersten Sekunden auf mich wirken zu lassen. Im The Big Dog hab ich mich auf Anhieb wohl gefühlt, was vor allem an der detailverliebten Einrichtung liegt. Das Maskottchen, eine Mischung aus Hotdog und Dackel, begrüßt euch schon am Eingang und zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Restaurant. Mein „kleines“ Highlight waren die Bierdeckel (oder passender Bierdackel), die zusammen geschoben zum wieder zum Maskottchen werden. Auch ziemlich witzig sind die Selfie-Spiegel, die euch dank Schlappohren und Näschen kurzerhand ebenso zum Wuffi werden lassen.
Das Restaurant ist überraschend groß und bietet locker Platz für 70 – 80 Hotdog-Fans. An warmen Tagen lässt es sich super draußen sitzen, um die Sonne zu genießen. Sogar die Historie Berlins spiegelt sich im The Big Dog wieder, denn die ehemalige Mauergrenze war einst dort, wo wir heute Fast Food nach amerikanischem Vorbild genießen.
Fazit zum The Big Dog
Ausprobieren, ihr Lieben! Wer Lust auf modernes Fast Food hat bzw. neugierig darauf ist, was passiert, wenn man alte Fast Food Klassiker neu interpretiert, ist im The Big Dog genau richtig.
Der Döner ist in Berlin ja schon seit Jahren das Streetfood schlechthin. Besonders nach einer durchfeierten Partynacht gehen viele noch schnell beim Imbiss des Vertrauens vorbei, um sich die allseits beliebte Teigtasche zu holen. Dass es nicht immer Fleisch sein muss und die orientalische Küche im Streetfood-Bereich auch mehr zu bieten hat, wird in letzter Zeit auch in unserer Stadt immer deutlicher. Falafel, die Bällchen aus Kichererbsen, sind insbesondere unter Vegetariern und Veganern ein absoluter Fastfood-Favourite. Überall gibt es inzwischen Halloumi, Makali und eben Falafel. Auf dem Teller oder im Brot – es schmeckt immer. Und so auch im Esra in Berlin Mitte!
Mit mehreren Filialen in Berlin vertreten – das Esra
Das Esra ist in Berlin an mehreren Standorten vertreten. Wir haben in der Filiale in der Nähe vom Hackeschen Markt in Berlin Mitte gegessen. Hier kann man drinnen oder draußen sitzen. Neben den Speisen gibt es auch eine größere Auswahl an Kaffeespezialitäten. Die Einrichtung ist in warmen Farben gehalten, kleine Details wie Mosaike und Lampen verweisen auf die orientalischen Ursprünge der Gerichte. Hier kann man sich richtig gemütlich satt essen und befindet sich super zentral am Hackeschen Markt, von dort aus lässt sich ganz einfach die Stadt erkunden. Ob man es eilig hat und nur auf einen schnellen Imbiss vorbeikommt oder länger bleiben will – im Esra kein Problem.
Gemischter Teller mit Halloumi und Falafel
Meine Wahl fällt auf den gemischten Teller mit Halloumi und Falafel (7,50 €). Dazu wird Couscous-Salat, grüner Salat mit verschiedenem Gemüse und eine riesige Portion Hummus gereicht. Für den Preis wird man mehr als satt, ich habe schon Mühe meinen Teller überhaupt zu schaffen. Der Halloumi ist saftig. Die Kichererbsen-Bällchen im Esra schmecken frisch und sind weder zu trocken noch zu feucht. Und für den nötigen Frische-Kick sorgen die Salate.
Fazit: Wer also auf der Suche nach einem guten Falafel-Laden in Berlin ist, ist im Esra bestens aufgehoben!
Kein Berlinbesuch ohne die obligatorische Berliner Currywurst! Der Klassiker der Imbissgastronomie wurde 1949 von der Berlinerin Herta Heuwer erfunden, die als erste eine Bratwurst mit Currysoße in ihrem Imbiss servierte. Ganz unumstritten ist die Geschichte nicht, aber der Gedanke, dass der berühmte Klassiker von einer Berlinerin erfunden wurde, gefällt uns eigentlich sehr gut! Heutzutage gibt es die Currywurst in Berlin in verschiedenen Varianten. Ob als Brat- oder Brühwurst, oder, wie bei der Berliner Currywurst mit oder ohne Darm. Auch die Soße variiert immer mal. In manchen Imbissen bekommt man eine Tomatensoße mit Currypulver oben drauf, in anderen wiederum eine Currysoße, mal dickflüssig und mal etwas dünner – das ist vor allem in den verschiedenen Regionen Deutschlands immer anders.
Die Currywurst in Berlin | Mit oder ohne Darm ist hier die Frage
Ob mit oder ohne Darm ist heutzutage Geschmackssache, früher jedoch nicht. Traditioneller Weise wurden Currywürste zu Beginn ohne Darm produziert, was schlicht und ergreifend daran lag, dass Naturdärme selten und teuern waren. Die typischen Beilagen zur Currywurst sind dabei entweder Brötchen, eine Scheibe Toastbrot, eine große Portion Zwiebeln oder natürlich Pommes. Und auch wenn sich die meisten wahrscheinlich einig sind, dass die Currywurst ein Berliner Original ist, ist sie im Ruhrgebiet mindestens genauso beliebt. Herbert Grönemeyer hat ihr ja nicht umsonst einen ganzen Song gewidmet. Im Ruhrgebiet bestellt man statt Pommes und Currywurst auch gern mal `ne Manta-Platte, Pommes-Schranke oder einen Schimanski-Teller. Schmeckt nicht nur gut, sondern hört sich ja auch irgendwie cooler an, oder?
Unsere liebsten Orte für eine echt leckere Currywurst in Berlin
Es gibt viele Currywurstbuden in Berlin mit jahrzehntelanger (Familien-) Tradition und auch quer über das ganze Stadtgebiet verteilt. Neben den alteingesessenen Klassikern, gibt es natürlich auch noch ein paar andere Orte, die euch in Berlin mit einer leckeren Currywurst versorgen. Und wir wären nicht in Berlin, wenn sich nicht auch die vegane Currywurst immer häufiger angeboten wird. Selbst ein Currywurst Museum darf Berlin sein eigen nennen. Die Currywurst hat es als fast schon stilisiertes Berlinsymbol auch als Fine Dining Variante in viele Hotelbuffets oder entsprechenden Speisekarten geschafft. Jeder eben so wie er es am liebsten mag. Wichtig: Die Auflistung ist keine wertende Reihenfolge.
Leckere und originale Berliner Currywürste gibt es nicht nur im Zentrum von Berlin. Bei Schmidt’s Imbiss Nr.1 in Lichterfelde freuen sich seit 40 Jahren Stammgäste und Laufkundschaft auf das Berliner Original – sowohl vor als auch hinter der Theke. Wem das zu weit ist, düst zum Wochenmarkt am John F. Kennedy Platz.
Besonderheit | Currywurst mit gedünsteten Zwiebeln, 40 Jahre Tradition
Öffnungszeiten | Mo-Fr: 10.00-19.00 Uhr
02 | CURRY 36 | Kreuzberg
Das Curry 36 Imperium ist in Kreuzberg groß geworden. Der Stammhaus am Mehringdamm ist stets gut besucht und das im Prinzip zu jeder Tages- und Nachtzeit. Selbst als wie in Bangkok im Sternerestaurant Sühring speisten, begegnete uns die Curry 36 Currywurst. Ob mit oder ohne Darm, mit Pommes, Zwiebeln – selbst als Bio und vegan ist sie im Angebot. Neben der Currywurst gibt es auch noch einige andere Spezialitäten im Angebot. Das Berliner Urgestein ist mittlerweile auch am Zoo, im Hauptbahnhof und bald auch an der Warschauer Straße zu finden. Weitere Infos findet ihr im Artikel zum Curry 36.
Besonderheit | Vegane und Bio-Currywurst
Öffnungszeiten | Mo-So: 9.00-5.00 Uhr
03 | KRASSELT’S | Steglitz
Auch die Geschichte der Currywurstbude Krasselt’s geht weit bis auf das Jahr 1959 zurück, damals noch auf einem Markt in Steglitz. Currywurstfans in Berlin dürfen sich auf ein hausgemachtes „Krasselt’s Ketchup“ freuen. Ebenso wird die Wurst zusammen beim Metzger des Vertrauens nach eigener Rezeptur hergestellt.
Besonderheit | Fast 60 Jahre Tradition, Ketchuprezept wurde in den Anfängen in Frankreich entwickelt
Öffnungszeiten | Mo-So: 9.00-5.00 Uhr
04 | WITTY’S BIO-IMBISS | Schöneberg
Witty’s bietet Bio-Produkte für alle Currwurstverrückten in Berlin an. Es werden jedoch nicht nur die Vorschriften von EG-Öko Verordnung eingehalten, die Currywurst ist zu 100% Bioland-zertifiziert (eines der härtesten Siegel in Deutschland). Als ob das für einen Imbiss nicht schon lobenswert genug ist, sind sie sogar Teil der Slow Food Bewegung. Neben Currywurst mit und ohne Darm, gibt es noch Buletten, Bratwurst und Kalbswiener in bester Qualität. Neben dem Imbiss am Wittenbergplatz, könnt ihr die Bio-Currywurst auch in der Friedrichstraße 141, sowie im Terminal 1 des BER-Flughafens genießen.
Besonderheit | Bioland-Produkte, Slow Food
Öffnungszeiten | Mo-Sa: 10.00-24.00 Uhr, So: 11.00-24.00 Uhr
05 | CURRY BAUDE | Gesundbrunnen
Etwas weniger hipp, dafür echt Berlin: Die Curry Baude am Gesundbrunnen. Nach dem Mauerfall 1989 eröffnete der Familienbetrieb mit eigener Wurst- und Ketchuprezeptur. Auch wenn der Standort etwas in die Jahre gekommen ist, eine richtige leckere Currywurst gibt es hier allemal. Die Currywurst gibt es hier ohne Darm.
Besonderheit | Wurst aus der eigener Fleischerei
Öffnungszeiten | Mo-So: 9.00-5.00 Uhr
06 | ZUR BRATPFANNE | Steglitz
Auch der Imbiss Zur Bratpfanne in Steglitz blickt auf eine lange Tradition bis ins Jahr 1949 zurück. Ebenso lange kennt ausschließlich der Chef selbst und ein Tresor die geheimen Rezepturen der Gewürzmischungen, des Ketchups und der Currywurst selbst, in nichts als Vorderschinken gelangt. Sie wird mit und ohne Darm angeboten.
Besonderheit | Die Zur Bratpfanne Würst können im 5er-Pack für zuhause gekauft werden
Öffnungszeiten | Mo-Sa: ab 10.00 Uhr, So: ab 12.00 Uhr
07 | CURRY & CHILI | Gesundbrunnen
Wie der Namen Curry & Chili es sicherlich schon erahnen lässt, geht es hier vor allem um scharfe, richtig scharfe Currywürste. Die Currywurst ist hier eher nur das Vehicle, damit ihr die Soßen nicht pur essen müsst. Es geht hoch bis auf fast 8 Mio Scoville – ein Geschmackstest, der wahrscheinlich einfach viel Testosteron benötigt, um ihn freiwillig durchzuführen. Dennoch ist es wohl Berlins schärfste Currywurstbude.
Besonderheit | 10 Schärfegrade bis 7.777.777 Scoville, vegane Currywurst
Seit 1930 startete der Siegeszug von Konnopke’s Imbiß, der seit jeher in der Schönhauser Allee gegenüber der U Eberswalder zu finden ist. Seit 2010 können Currywurstfreunde auf Sitzplätzen im wettergeschützten Gastraum neben der Verkaufsstelle Platz nehmen. Neben einer vegetarischen und veganen Currywurst, sind die scharfen Soßen, die bis 800.000 Scoville hoch gehen eine Besonderheit bei Konnopke’s Imbiß. Weitere Infos findet ihr auf der Website. https://www.konnopke-imbiss.de/de
Wer seine Currywurst etwas gediegener genießen möchte, ist beim Dom Curry am Gendarmenmarkt richtig. Hier gibt es nicht nur die Berliner Currywurst, sondern auch welche mit Straußen- oder Büffelfleisch. Auch vegetarische Currywürste stehen auf der Karte, allesamt werden in einer Porzellanschale und mit Edelstahlpieker serviert. An warmen Tagen könnt ihr gemütlich auf der großen Terrasse in den Loungemöbeln sitzen.
Besonderheit | Ausgefallene Currywurstsorten und Terrasse im Sommer
Öffnungszeiten | Mo-So: 11.00-19.00 Uhr
10 | ALAINS SNACK | Prenzlauer Berg
Alains Snack liegt genau gegenüber der Schönhauser Allee Arcaden und begrüßt euch mit einem farbenfrohen Äußeren. Bei Alains Snack könnt ihr Bio kaufen, aber auch vegane und vegatrische Currywürste. Ein Tipp: Neben Bio- und veganen Currywürsten ist der Hauptgrund jedoch die gute ostdeutsche Kettwurst, die es hier nämlich noch gibt. Diese ist zwar mit dem Hotdog vergleichbar, aber dennoch eine absolute Besonderheit.
Besonderheit | Bio und vegane Currywurst, Sitzbänke, DDR-Kettwurst und DDR-Softeis
Der Bagel ist in Berlin eine beliebte Alternative zum klassischen belegten Brötchen. Das runde Gebäckstück mit dem Loch in der Mitte ist vor allem durch seine ungewöhnliche Form bekannt. Um die Entstehung des Bagels ranken sich einige Mythen und der größte Irrglaube ist wahrscheinlich, dass der Bagel in den USA erfunden wurde. Das ist nämlich nicht der Fall, denn er wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts von jüdischen Einwanderern nach Amerika überführt. Trotzdem gelten Bagels als typisch amerikanisches Backwerk und gehören dort auch fest zum Ernährungsalltag.
Bagel mit Cream Cheese | Der Klassiker
Anders als die meisten Backwaren, werden Bagels vor dem Backen kurz in Wasser gekocht. So behalten sie beim Backen ihre Form und bekommen die für sie typische harte, glänzende Kruste. Aber was für einen Sinn hat eigentlich das Loch in der Mitte? Früher diente es dem einfachen Transport auf einem Holzstab. Heute hat es vor allem den Vorteil, dass die Bagels leichter und somit schneller zu kochen sind. Der Bagel-Trend bezieht sich natürlich nicht nur auf die USA, auch bei uns in Berlin erfreut man sich an den verschiedenen Varianten der Leckerei. Ob der Klassiker mit Cream Cheese, bestreut mit Sesam oder Mohn oder in süßen Varianten.
Unsere liebsten Cafés für leckere Bagel in Berlin
Die wenigsten Locations sind primär auf Bagels spezialisiert, aber tatsächlich gibt es auch solche Imbisse in Berlin. Meistens stehen Bagels neben anderen Frühstücksoptionen und To-Go-Snacks mit auf der Karte. Ob einfach belegt oder mit Lachs und Spiegelei, Gastronomen können sich kulinarisch austoben, was zwischen den beiden Hälften zu schmecken ist.
Salamon Bagels gibt es eigentlich sogar 3x in der Stadt. Neben dem Laden in Charlottenburg könnt ihr das umfassende Bagelangebot auch noch am Potsdamer Platz und in Friedrichshain genießen. Die Karte ist super umfangreich, sogar vegane, bio und koschere Bagels können bestellt werden. Für den großen Hunger gibt es Menüs und wer Lust auf mehr Käse hat, schnappt sich einen überbackenen Bagel. Die Salamon Bagels werden euch auch nicht nur in deren Läden begegnen, denn die Bagels werden auch an viele Café quer durch Berlin verteilt. Weitere Infos zu den einzelnen Läden findet ihr auf der Website.
Atmosphäre | Eher Imbissatmosphäre, für einen kurzen Snack geeignet, zum Teil mit Außenplätzen
Preisniveau | Bagels ab 2,90 EUR, Kaffeespezialitäten ab 1,90 EUR
Besonderheit | Große Auswahl, Catering & Bestellservice für privat und Großhandel
Das Fine Bagels ist direkt im Bücherladen Shakespeare & Son zu finden. Wer einen gechillten Nachmittag mit Lektüre, Bagel und Kaffee verbringen will, ist dort genau richtig. Nach New Yorker Vorbild werden die Bagels stets von Hand produziert. Entsprechend lesen sich auch die Sorten und Beläge, unter denen sich auch ein gute Auswahl an veganen Bagels findet.
Atmosphäre | Gemütlich (gerade im Winter),
Preisniveau | Bagel ab 3,90 EUR
Besonderheit | Mitten im Bücherladen Shakespeare & Son
Öffnungszeiten | Mo-Sa: 8.00-20.00 Uhr, So: 9.00-20.00 Uhr
03 | SCHLOMO’S | Prenzlauer Berg
Im Schlomo’s in der Kollwitzstraße geht es ingesamt sehr stylisch vor. Tattoos, Craft Beer, fancy und roughes Interieur, der New Yorker Einfluss erhält nicht nur auf kulinarische Ebene Einzug. Vom Pastrami-Bagel über Tofu mit Erdnussbuttersoße bis hin zu gehackter Leber – wahrscheinlich findet ihr im Schlomo’s die ausgefallnsten Bagels der Stadt. Das ganze hat seinen Preis und schraubt sich schnell nach oben – aber Qualität kostet eben. Dafür seid ihr danach satt und glücklich.
Atmosphäre | Modern, Industrial Charme, New York Style
Preisniveau | Bagel ab 3,90 EUR, Kaffeespezialitäten ab 1,80 EUR
Besonderheit | Ausgefallene Sorten, Pastrami wird von Kumpel&Keule bezogen
Das Bagelmann Café in der Nähe des Ostkreuzes hat nicht nur herzhafte, sondern auch jede Menge süßer Bagels im Angebot. Neben der Smarties-Nutella-Variante steht Marmelade vom Schwiegervater oder Gouda mit Chili-Bananensoße. Dagegen erscheinen Frischkäse und Lachs wie ein alter Hut. Dazu gibt es eine Tagessuppe und selbstgemachte Kuchen.
Atmosphäre | Kleiner charmanter Laden, wenige Sitzplätze
Preisniveau | Bagels ab 3,90 EUR, Kaffeespezialitäten ab 1,60 EUR
Besonderheit | Ausgefallen Bagelsorten, auch vegan
Das Wahrhaft Nahrhaft ist eine echte Frühstücksinstitution, ebenfalls in Friedrichshain zu finden. Vor allem herzhafte Bagels, zum Teil auch vegan, präsentieren sich in der Auslage. Im Vergleich zu einigen andere Locations könnt ihr euch im Wahrhaft Nahrhaft auch genüsslich in die Shabby-Chic-Möbel fläzen und das Leben leben sein lassen. Weitere Infos zum Café könnt ihr im Artikel zum Wahrhaft Nahrhaft nachlesen.
Obwohl der Name recht außergewöhnlich ist, sind die angebotenen Bagels doch recht klassisch. Frischkäse, Marmelade & Erdnussbutter, Guacamole oder Lachs um euch nur einige zu nennen. Deutlich kreativer geht es dann schon bei all den Juices und Smoothies zu. Das What Do You Fancy Love gibt es mittlerweile auch in Mitte und Potsdam. Weitere Infos zum Café könnt ihr im Artikel zum What Do You Fancy Love nachlesen.
Atmosphäre | Offen, bunt, lebhaft, große Massivholztische, Industrielampen
Preisniveau | Bagels ab 3,30 EUR, Kaffeespezialitäten ab 2,00 EUR
Besonderheit | Große Auswahl an Smoothies & Juices
Auffällig an dem beliebten Café auf dem Mehringdamm sind vor allem die alten Holzkinossitze. Die Bagels sind primär herzhaft, liebevoll und reichhaltig belegt. Wer dem runden Gebäck mit dem Loch in der Mitte nichts abgewinnen kann (gibt es das?), kann auch auf Ciabatta umschwenken. Frühtücks- und Mittagsangebote runden die Speisekarte ab.
Atmosphäre | Offener, heller Innenraum mit alten Kinoholzstühlen, Außenplätze vorhanden
Preisniveau | Bagels ab 2,50 EUR, Kaffeespezialitäten ab 1,60 EUR