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Snooze Project – Mitgründer im Interview*

Anzeige | Was genau erwartet man von einem Matratzenunternehmen? 365 Tage Sale und rote Pfeile auf Schaufensterscheiben? Die vier jungen Berliner Männer Alexander Behr, Felix Dammann, Bijan Mashagh und Marco Tijanic zeigen uns, dass es auch anders geht. 2016 gründeten sie Snooze Project sowie später September und bringen frischen Wind in die Branche. In einem Interview verrät uns Mitgründer Bijan Mashagh unter anderem wie es zu der Idee der Gründung kam, was ihre Prioritäten sind und wie sich die Berliner Start-Up Kultur verhält. 

1. Transparenz und Ehrlichkeit sind zwei Schlagwörter, die einem bei einer einfachen Google-Anfrage zum Snooze Project ins Gesicht springen. Wieso legt ihr genau darauf so viel wert? 

Weil Snooze Project genau aus dieser Motivation heraus entstanden ist. Alles startete mit einem Umzug nach Berlin und der Suche nach einer neuen Matratze. Was wir bekamen waren Rabattaktionen, unzählige Zonen und Komfortschichten, vermeintlich innovative Materialien sowie jede Menge Fachwörter. Sowohl in lokalen Matratzengeschäften als auch im Online Handel fühlten wir uns schlecht aufgehoben. 

Es entstand die Idee Snooze Project zu gründen. Wir fragten uns damals was der Sinn der 3. und 4. Komfortschicht sein soll. Und wieso es eigentlich überall Sommerschlussrabatte auf Matratzen gibt? Als würde es drei Monate später eine komplett neue Kollektion geben. Wir vier taten uns also zusammen, recherchierten den Markt und setzten uns mit Konsumenten und Experten auseinander.

Fazit: Die allermeisten Matratzen auf dem Markt sind unnötig kompliziert und viel zu teuer – und das nicht aufgrund ihrer Qualität, sondern durch Scheinrabatte, Zwischenhändler und teure Werbung. 

2. Das Snooze Project gibt es ausschließlich online – wieso habt ihr euch gegen einen Showroom o.ä. entschieden, wobei ihr doch Produkte anbietet, welche viele Verbraucher*innen vor dem Kauf testen wollen würden? 

Wir möchten unseren Kunden einen fairen Preis für eine qualitativ hochwertige Matratze bieten. Daher verzichten wir auf möglichst alles, was Geld kostet und nicht positiv auf Liegegefühl oder Qualität einzahlt. Durch den Online Verkauf entstehen keine Kosten für die Miete einer Ladenfläche oder Zwischenstopps bei der Lieferung. Unsere Produkte kommen ohne Umwege zu unseren Kunden. Das spart Geld und ist besser für die Umwelt. 

Natürlich haben wir Verständnis dafür, dass viele Kunden die Produkte gerne vor dem Kauf testen möchten – so ist es ja auch seit Jahrzehnten im Matratzengeschäft gelernt. Aber: Ein Probeliegen im Geschäft ist wenig aussagekräftig.

Hatten wir zum Beispiel einen anstrengenden Tag bei der Arbeit und besuchen nach Feierabend ein Matratzengeschäft, wird uns vermutlich jede Matratze wahnsinnig gemütlich erscheinen. Ob wir auf ihr aber auch gut schlafen, ist fraglich. Um die richtige Matratze zu finden, sollten wir unserem Körper mindestens vier Wochen Zeit geben – schließlich muss er sich auch erstmal an das neue Liegegefühl gewöhnen. Wechseln Kunden von einer durchgelegenen Matratze zu einem neuen Modell, erscheint ihnen dies oft in den ersten Nächten zu hart. Wir gewähren unseren Kunden daher 100 Nächte Probeschlafen. Ist unsere Matratze nicht die richtige für sie, holen wir sie kostenlos wieder ab.

3. Ihr habt illegal entsorgte Matratzen im Berliner Kiez eingesammelt, Reklamationen in gutem Zustand werden teilweise an Geflüchtete gespendet und ihr arbeitet mit Berliner Hilfsprojekten zusammen. Soziales Engagement liegt euch offensichtlich am Herzen. Was habt ihr für die Zukunft in diesem Bereich geplant?

Unser neustes Projekt ist die Umsetzung der Klimaneutralität sowohl für uns als Unternehmen als auch für unsere Matratzen. Gemeinsam mit Climate Partner haben wir akribisch eine Berechnung unseres CO2 Fußabdrucks umgesetzt und spendeten in diesem Jahr bereits für den Schutz von 600.000 Hektar Regenwald – damit sind wir wahrscheinlich der erste vollkommen klimaneutrale Matratzenanbieter. Da es bisher keine wirklich nachhaltigen Alternativen gibt, war es für uns als Firma wichtig, damit unseren Beitrag für den Klimaschutz zu leisten.

Ein weiteres Thema, das wir bereits seit über einem Jahr vorbereitet haben und nun endlich veröffentlichen konnten, ist eine neue Marke, unter der wir nachhaltige und hochwertige Bettwäsche anbieten. Mit September haben wir zum einen unser Produktsortiment erweitert, zum anderen möchten wir mit dieser Marke einen besonderen Fokus auf die Produktion legen und sprechen aktuell mit Partnern, um Menschen in den Anbauländern zu fördern.

4. In eurem Blog „Snug Magazin“ zeigt ihr euch als richtige Schlafprofis. Hat sich eure Schlafroutine seit der Gründung von Snooze Project stark verändert?

Definitiv ja! Gesunder Schlaf hat in unserem Alltag einen ganz anderen Stellenwert erlangt als vor der Unternehmensgründung. Viele Menschen betrachten Schlaf als Mittel zum Zweck und beschäftigen sich im Alltag wenig mit der Thematik. Dabei beeinflusst Schlaf vor allem die wachen Stunden unseres Lebens. Das merken wir spätestens, wenn uns Rückenschmerzen oder Schlafstörungen plagen. Aber auch ohne Beschwerden ist Schlaf wichtig für unsere Gesundheit, unser allgemeines Wohlbefinden und auch für unsere Leistungsfähigkeit.

Das Buch „Why we sleep“ von Matthew Walker war für uns alle ein wichtiger Augenöffner. Seitdem wir uns täglich mit den vielen verschiedenen Themen rund ums Schlafen beschäftigen, gehen wir mit unserer Schlafroutine sehr viel bewusster um. Mit unserem Schlaf Ratgeber möchten wir unser Wissen an unsere Kunden und interessierte Leser weitergeben. 

5. Wie würdet ihr die Berliner Startup-Szene beschreiben und welche Erfahrungen in dem Bereich konntet ihr vor eurer eigenen Unternehmensgründung sammeln?

Man würde der Berliner Startup-Szene unrecht tun, wenn man alle über einen Kamm scheren würde. Wir haben sie sehr unterschiedlich wahrgenommen. Natürlich gibt es auf der einen Seite einige, die über Startups nur auf einen großen Exit hoffen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch ein unglaublich großes Netzwerk an Gründer*innen und Social Entrepreneur*innen, die sich gegenseitig unterstützen, Erfahrungen teilen und gemeinsam den Standort Berlin weiterentwickeln.

6. Was ist eure Beziehung zu Berlin, wieso ist die Hauptstadt zu eurem Standpunkt geworden?

Keine deutsche Stadt bietet so viele Startup Berufsmöglichkeiten und Startup Interessierte wie Berlin. Für uns war Berlin daher sowohl im Berufseinstieg (also vor der Gründung von Snooze Project) die richtige Wahl als auch heute als Arbeitgeber. Während Corona die Arbeit und den Austausch weitestgehend digitalisiert hat und wir daher mittlerweile zu 100% remote arbeiten, wird Berlin 2021 voraussichtlich wieder die Vorzüge präsentieren, wenn man sich z.B. spontan mit anderen für einen Austausch auf einen Kaffee treffen kann. Wir freuen uns drauf.

Vielen Dank an Bijan Mashagh für die offene und ehrliche Beantwortung unserer Fragen! Wir sind von dem Konzept der Gründer begeistert und wissen, wo wir uns bei zukünftigen Schlafproblemen melden müssen. 


*Bezahlte Kooperation mit Snooze Project

WOLOHO – Ein Interview mit Reza Memari

WOLOHO steht für Work Love Home und ist ein Newsletter, den ihr euch pro Kategorie hier abonnieren könnt. Vor einiger Zeit hat mich ein Freund mal darauf aufmerksam gemacht, weil wir uns über Wohnungen unterhalten haben. Irgendwas gefiel mir extrem gut an dem Newsletter, sodass wir damals auch unsere Praktikantenstelle im WOLOHO-Newsletter ausschrieben.

Daraufhin sind wir mit Reza & Natalie in Kontakt gekommen und vereinbarten dieses Interview, weil wir uns dann doch gefragt haben, wer eigentlich dahinter steckt und wie Reza auf die Idee für diesen Newsletter kam. Aber lest selbst ;)

 

WOHOLO

Stell dich und dein Unternehmen doch zuerst mal kurz vor, was ist WOLOHO denn eigentlich?

Ich bin Reza, der Gründer von WOLOHO.com. Ganz nach unserem Motto „Help each other.“ geht es bei uns ums gegenseitige Helfen. Mein Wunsch ist es, dass sich Menschen wieder mehr helfen und näher zusammenrücken – vor allem in Großstädten, in denen man paradoxer Weise ja sehr einsam und hilfsbedürftig sein kann. Viele wissen es nicht, aber der Name WOLOHO setzt sich aus WORK, LOVE und HOME zusammen, was für mich die drei Grundbausteine des Lebens steht: erfüllende Arbeit, ein liebevolles, gesundes Leben und ein gemütliches Zuhause. Also kriegen Abonnenten von uns wöchentlich kostenlose Newsletter mit Jobs, Wohnungen, Liebesbriefen, Events und vielen Inseraten mehr, die wir von unserer Community einsammeln und gebündelt an die Community versenden.

 

Macht ihr das hauptberuflich oder ist es eher ein Nebenbeiprojekt?

Naja, hauptberuflich bin ich eigentlich Drehbuchautor und Regisseur. Gerade habe ich die Arbeiten an dem Animationsspielfilm RICHARD THE STORK (der Deutsche Titel lautet ÜBERFLIEGER) abgeschlossen. Der Film kommt nächsten Frühling in Deutschland ins Kino. WOLOHO ist sozusagen mein „Love-Project“, das ich mit Herz und Seele neben der Filmemacherei betreibe. Seit 2015 ist zum Glück auch Natalie als feste Mithelferin mit im Team, denn ganz alleine würde das inzwischen gar nicht mehr so einfach gehen. Des weiteren kommt die Programmierung von den externen Developern bleech_. Für die visuelle Umsetzung ist unsere Designerin Salina verantwortlich, die das hier aber auch nur nebenberuflich macht.

 

Wie seid ihr auf die Idee gekommen die Work-/ Home-/ Love-Newsletter zu versenden?

Angefangen hat das vor über neun Jahren. Immer wieder haben mir Leute Wohnungsangebote zugesteckt, die ich an meinen Freundeskreis versenden sollte. Tja, das hab ich dann auch getan, und weil es immer mehr Freunde von Freunden wurden, hab ich der Sache bald einen Namen gegeben: Sherlock Homes Berlin hieß WOLOHO damals noch. Nach der rasanten Verbreitung von Sherlock haben die Leute mich irgendwann gefragt, ob ich auch Stellenanzeigen über den Verteiler jagen könnte. So kam dann Watson Berlin auf die Welt. Damals musste ich jeden Newsletter noch von Hand zusammenbasteln, aber als die Newsletter dann an über 10.000 Empfänger gingen und immer länger wurden, wurde mir das zu viel. Also hab ich dann 2013 mit WOLOHO angefangen und den Work- und Home-Newsletter noch um den Loveletter erweitert, denn darum geht es mir ja von Anfang an: um gegenseitige Hilfe, ganz nach unserem Motto „Help each other.“

 

Gibt es euch nur in Berlin oder auch in anderen Städten?

Angefangen hat alles in Berlin. Weil aber schnell Anfragen aus anderen Großstädten kamen, habe ich die Community auf Hamburg, Köln, Düsseldorf, München, Frankfurt Main, Stuttgart und Leipzig ausgedehnt. In diesen Städten ist WOLOHO zwar noch lange nicht so groß, wie hier, aber wächst und gedeiht. Ich hab’s mit dem Wachstum noch nie eilig gehabt, weil wir ja gar keine Umsatz- oder Subscriber-Ziele verfolgen, sondern einfach organisch über Mundpropaganda und Weiterempfehlungen wachsen wollen. Ich finde, nur so kann die Community auch lebendig und vertraut bleiben.

 

Was war der skurrilste Eintrag, der euch mal zugesandt wurde? Und gibt es Einträge, die ihr ablehnt (abgesehen von Gewalt, Drogen, Rassismus & Co)?

Wir schätzen uns echt glücklich, dass wir eine Community haben, die uns von blöden oder unpassenden Inseraten verschont. Dennoch gehen wir Woche für Woche alle eintrudelnden Anzeigen durch und geben unseren Inserenten manchmal Tipps, wie sie ihre Inserate besser gestalten können. Diese Kuration macht unsere Letter vermutlich auch so konsistent und lesenswert. Da steckt wirklich viel Liebe und Sorgfalt drin – sowohl vom Einsender, als auch von uns. Richtig skurril wird es eigentlich nie, und wir sind ja alle offen für alles, aber gerade im Loveletter ist schon immer wieder mal was…, naja sagen wir mal „interessantes“ dabei.

 

Wo seht ihr euch in 3 Jahren bzw. was plant ihr denn so als nächstes?

Wir haben richtig große Pläne! Mit unserem anstehenden Update wollen wir WOLOHO auf einen neuen Level hieven und noch hübscher, übersichtlicher und einfach praktischer machen. Schon seit Anfang 2015 arbeiten wir an der Konzeption, und wenn alles gut geht, dann wird es im Frühjahr 2017 endlich soweit sein. Ab dann werden unsere Letter auch für alle Abonnenten online zugänglich sein. Aber keine Sorge, man wird nach wie vor eine Email mit allen Anzeigen erhalten, allerdings nur noch die Headlines und ein paar Quick Facts sehen können, und kann dann bei Interesse auf unsere Website gelangen und dort die ganze Anzeige mit vielen neuen Details abrufen. Auch ein Filter wird verfügbar sein, mit dem die wöchentliche Anzeigenflut dann endlich bezwingbar und auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten werden kann. Und weil wir schon dabei waren, werden wir auch die Website komplett neu designen. Eine super spannende Sache, auf die wir alle uns schon mächtig freuen!

Weil gegenseitige Hilfe so wichtig für uns ist, haben wir uns entschieden, eine Crowdfunding Kampagne zu starten, mit der wir die Kosten für das riesige Update decken möchten. Das Update kostet nämlich mindestens 15.000€! Wenn aber jeder unserer über Abonnenten nur einen Euro als Dankeschön für die kostenlose WOLOHO Mitgliedschaft gibt, dann hätten wir die Updatekosten locker im Kasten. Natürlich können uns aber auch Nicht-Abonnenten oder Interessenten unterstützen: www.startnext.com/woloho

 

BERLIN

Wie ist deine persönliche Berlingeschichte? Seit wann und warum bist du in der Stadt?

Ich bin zwar gebürtiger Iraner, aber hab meine Kindheit und Jugend in München verbracht. Erst 2005 hat es mich nach Berlin gezogen. Ich glaube, ich war vorher einfach noch nicht bereit für diese große, coole Stadt. Aber vielleicht war der zündende Antrieb auch wie so oft die Liebe, denn tatsächlich hatte ich mich in der Zeit auch in jemanden in Berlin verliebt.

 

Was magst du an Berlin?

Alles. Ich liebe diese Stadt mit all ihren bunten und auch grauen Rundungen, Ecken und Kanten. Vor allem gefällt mir hier das Gefühl, in einer wahren Großstadt zu leben. Ich liebe, dass überall eine andere Sprache gesprochen wird und unzählige Nationalitäten aufeinanderprallen und irgendwie doch gut und respektvoll miteinander auskommen. Ich mag die Offen- und Direktheit Berlins. Ich liebe die Clubszene hier. Und natürlich mag ich, dass hier Berlin Community-Ideen wie WOLOHO einen so guten Anklang finden können.

 

Und was magst du weniger, was stört dich?

Alles. Nein im ernst, am meisten stört mich, wie teuer Wohnraum hier geworden ist. Vor knapp 10 Jahren, als ich mit Sherlock Homes angefangen hatte, gab es in Mitte noch Dreizimmer Altbauwohnungen für 420€, warm! Ich weiß es, weil ich das große Glück hatte, mal in so einer Wohnung zu leben. Die Geschwindigkeit mit der hier alles immer teurer wird, ist wirklich besorgniserregend. Weil Berlin immer mehr Unternehmen und Investoren anzieht, was für das Wachstum dieser Stadt ja irgendwo auch wichtig ist, wird sich dieser Trend nicht aufhalten lassen. Ich hätte mir von der Stadt nur mehr Stil, Nachhaltigkeit und Regulierung gewünscht. Ähm, und wann eröffnet eigentlich nochmal unser Flughafen?

 

Was sind deine Lieblingsorte (Restaurants, Parks, Bars, …) in Berlin?

Ich bin ein Mittekind, also treibt es mich in die Lokale und Orte in der Nähe. Ich liebe Schnitzel im Bötzow-Privat, oder auch Lunch im Goodmorning Vietnam. Auch die Ramensuppen vom Makoto oder das Sushi vom Hashi Izakaya gehören zu meinen Favorites. Ansonsten bin ich sehr gerne im Tiergarten im Café am Neuen See, oder auch beim Märchenbrunnen im Volkspark Fhain. Meine Lieblingsbar ist das Saint Jean. Ach, gerade fällt mir auf, dass ich eigentlich gar nicht so wählerisch bin und gerade mag, dass es immer wieder neue Läden gibt, die es zu entdecken gibt.

 

Was würdest du jemandem empfehlen, der das erste Mal nach Berlin kommt?

Ein alter Berliner hat mir das mal gesagt, als ich frisch in die Stadt kam, und seitdem sag ich das allen, die hierherkommen: Berlin ist auf Sand gebaut und daher hat man nie wirklich festen Boden unter den Füßen. Umso mehr sollte man hier auf sich Acht geben, um nicht vom Treibsand verschluckt zu werden.

 

Zum Abschluss: Hast du ein Lebensmotto?

„Alles ist jetzt gut.“

 


Danke lieber Reza für das Interview und die offene Beantwortung der Fragen :) Wir sind nach wie vor große Fans und wünschen viel Erfolg weiterhin!!

Photocircle – Interview mit dem Gründer Thomas Heinrich

Was genau ist Photocircle?

Das weltweit einzigartige Konzept von Photocircle ist es, den Menschen etwas zurückgeben, die unsere Bilder besonders machen. Mit jedem Kauf fließen je nach Bild bis zu 50% des Gesamtpreises in ein Bildungs- oder Entwicklungsprojekt in der Region, in der das Bild entstanden ist. Auf photocircle.net bieten derzeit knapp 700 internationale Fotografinnen und Fotografen sowie inzwischen auch einige Illustratorinnen und Illustratoren ihre Bilder zum Verkauf an. Kunden können entweder hochwertige Fotokunst aus der Galerie kaufen oder eigene Bilder drucken lassen.

Da sowohl die Fotografen als auch Photocircle auf Teile des Erlöses verzichten, können wir so bei hoher Produktqualität gleichzeitig sehr faire Preise anbieten. Unsere Kunden erhalten somit hochwertige Fotokunst und gleichzeitig die Gelegenheit, etwas Gutes zu tun. Das Resultat: ein Kreislauf, von dem alle Beteiligten profitieren.

Durch Photocircles Projektunterstützung konnten bis dato 56 humanitäre, Bildungs- und Entwicklungsprojekte weltweit finanziert werden. Partner von Photocircle sind z.B. die UNO Flüchtlingshilfe oder lokale Initiativen wie die Schülerpaten Berlin.

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Seit wann gibt es Photocircle?

Photocircle wurde im Sommer 2014 gegründet.

Wie entstand die Idee? / Was haben Sie vor Photocircle gemacht?

Nach meinem BWL-Studium an der Freien Universität arbeitete ich zunächst für eine kleine NGO in Guatemala, die Vamos Adelante Foundation, und dann für eine Unternehmensberatung in Berlin. Einige Zeit später folgte eine weitere Reise, dieses Mal durch Südostasien. Im Anschluss beschäftigte ich mich als begeisterter Hobbyfotograf erstmalig mit dem bestehenden Angebot an Online-Fotoplattformen – und war unzufrieden. Der Gedanke, mit dem Verkauf meiner Bilder Geld zu verdienen, ohne dass die Menschen darin ebenfalls profitieren würden, erzeugte bei mir Unwohlsein. Ich hatte das Bedürfnis, den Ländern und Menschen, die ich kennen und lieben gelernt hatte, etwas zurückzugeben.

Was sind Ihre Lieblingsmotive/ Bilder?

Schwer zu sagen. Es gibt bei uns wirklich viele Fotografen, die ich sehr gerne mag. Eigentlich wechseln meine Lieblingsmotive auch sehr häufig, da bei uns zum Glück auch ständig tolle neue Kunst hinzukommt. Sehr gerne mag ich aber beispielsweise die Bilder von Kevin Russ, einem unserer ersten Fotografen. Auch gefallen mir einige Illustrationen und Designs wirklich gut; die sind übrigens noch gar nicht so lange Teil unseres Portfolios.

Welches Bild/ Bilder haben Sie im Wohnzimmer/Büro hängen?

In meinem Wohnzimmer hängt ein Bild, das ich selbst einmal in Guatemala gemacht habe.

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Aus unserer Photocirce-Galerie haben wir zudem drei Acrylglasbilder von Christian Göran, einem schwedischen Fotografen, in der guten Stube hängen. Im Kinderzimmer hängen zwei gerahmte Poster, Illustrationen von Jean-Manuel Duvivier.  Und unser Büro ist ohnehin ganz besonders in dieser Hinsicht – denn es ist ja zugleich auch Galerie und Showroom. Hier zeigen wir also einen Querschnitt aus unserem Portfolio und alle unterschiedlichen Präsentationsvarianten und Hängungen.

Wie viele Bilder sind aktuell im Portfolio?

Knapp 6,5 Tausend

Was sind die größten Projekte, die finanziert worden sind?

So viel Sinn diese Frage sicherlich bei anderen Konzepten ergibt, so irreführend ist sie in unserem Fall J Wir ermutigen unsere Projektpartner nämlich immer, ihre Projektziele unterhalb von 1.000 EUR anzulegen, da ein Projekt dann schneller finanziert wird und wir die komplette Summe entsprechend schneller an sie auszahlen können. In einigen Fällen haben wir mit derselben Partnerorganisation aber bereits mehrere Projekte finanziert, so zum Beispiel schon vier mit der UNO-Flüchtlingshilfe, acht mit Plan International und gerade unterstützen wir das elfte Mal CARE Deutschland.

Wie schnell wird ein Projekt durchschnittlich finanziert?

Das hängt von verschiedenen Faktoren ab – zum einen natürlich davon, wie viel wir in einer bestimmten Periode verkaufen; dann auch davon, wie populär Bilder aus einer bestimmten Region sind; und letztendlich auch davon, wie hoch die angestrebte Spendensumme angelegt ist. Einmal dauert es also nur zwei Wochen, ein anderes Mal mehre Monate.

Was ist das am meisten fotografierte Motiv in Berlin?

bildschirmfoto-2016-10-27-um-13-45-26Gute Frage. Das ist wohl der Fernsehturm, gefolgt vom Brandenburger Tor, dem Reichstag und der Siegessäule. Aber ich finde es eigentlich viel spannender, dass sich in unserer Kategorie „Berlin“ ganz unterschiedliche, teilweise auch eher ungewöhnliche Motive finden. Die U-Bahn wurde zum Beispiel aus den verschiedensten Blickwinkeln fotografiert; dann gibt es dort ein Foto von einer Leuchtschrift auf dem Dach der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz  oder ein Bild vom Badeschiff.

Welches ist Ihr persönliches Lieblingsfotomotiv in Berlin?

Ich finde diese beiden Bilder sehr schön: Das eine stammt aus dem Bildarchiv unseres Partners, der Süddeutschen Zeitung, und ist aus dem Jahr 1934. Das andere ist von einem unserer Berliner Fotografen, Ronny Behnert. Ich mag diesen Blick vom Teufelsberg selbst sehr gerne und die Stimmung auf dem Foto ist unbeschreiblich!


BERLIN

Sind Sie Berliner bzw. seit wann leben Sie in Berlin?

Durch und durch Berliner. Ich bin in Wilmersdorf geboren und aufgewachsen und lebe heute mit meiner Frau und zwei kleinen Kindern in Kreuzberg.

Was lieben Sie an Berlin?

Die Weite, die vielen Grünflächen und Wälder – und das Essen. Man kann hier so ziemlich jede Spezialität der Welt günstig und in sehr guter Qualität bekommen.

Wo können Sie in Berlin Energie tanken?

An der Krummen Lanke und dem Schlachtensee; am besten aber auf jedem x-beliebigen Fußballfeld oder Basketballplatz.

Was würden Sie jemandem empfehlen, der das erste Mal nach Berlin kommt?

Ich würde ihm oder ihr auf jeden Fall empfehlen, im Sommer zu kommen! Da ist Berlin einfach eine andere Stadt. Schöner, leichter und fröhlicher.

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Das kunterBAND – Interview mit den Gründern

Kontakte werden mittlerweile wahrscheinlich mehr online als offline geknüpft. Das studentische Startup „kunterBAND“  möchte genau das ändern und mit dem kunterBAND Sportler zusammenbringen, die über das Tragen des Armbandes sich gegenseitig erkennen und so neue Sportpartner oder auch Sportarten kennenlernen.  Denn Träger des Armbandes, das man erwerben kann (aktuell noch für 5 EUR ) haben bei verschiedenen Sportstätten vergünstigte Konditionen.

Wir finden die Idee großartig und haben die Gründer interviewt.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?  Wie habt ihr euch kennengelernt?  

Chenming: Die Idee entstand ehrlich gesagt erst eine Woche vor dem Gründungswettbewerb Funpreneur von Profund der FU Berlin. Inspiriert wurde ich jedoch durchs Reisen. Während meiner Vietnamreise 2015 hatte ich das Gefühl, dass die Menschen viel offener waren. Ein sehr auffälliges Armband aus der Bergregion Sa Pa wurde von den meisten Reisenden erworben und während der kompletten Reise hatte man Leute getroffen, die dieses Armband trugen. Und jedes Mal wurde man auf das Armband angesprochen und gefragt, wie man es denn in Sa Pa fand. Das heißt, dass das Armband eine Art Verbindung zwischen fremden Personen hergestellt hat aufgrund eines gemeinsamen Erlebnisses. Man war sofort auf einer Wellenlänge und hat sich ausgetauscht.

Und genau diesen Spirit, diese offene und kommunikationsfreudige Mentalität, wollen wir mit kunterBAND nach Berlin bringen und schaffen mit unserem Armband ein gemeinsames Interesse, und zwar Sport. Kennengelernt hatte ich Sandrine, Ferdi und Robert während des Funpreneurs. Anscheinend hab ich sie mit der Idee überzeugt :-)

Ferdi: Grundidee: Chenming. Wir haben uns im Funpreneur-Wettbewerb der Freien Universität kennengelernt und ein marktreifes Produkt (Idee) zusammen entwickelt.

Sandrine: Den Hauptanstoß zur Idee hatte Chenming. Eine ähnliche Idee hatte ich tatsächlich schon bevor er seinen Pitch präsentiert hat und deshalb bin ich auch in seinem Team. Dadurch haben wir uns auch alle schließlich zusammen gefunden.

Robert: Kennengelernt haben wir uns erst unmittelbar beim Wettbewerb. Zu Beginn konnten dann alle, die schon eine Idee hatten vorkommen und probieren die anderen Teilnehmer davon zu überzeugen. Chenming ist dann nach vorn gegangen, hat von seiner Idee und von seiner Vietnamreise erzählt, wo er ähnliches kennengelernt hat und hat uns drei andere direkt überzeugt.

Was studiert ihr?  Was sind eure eigentlichen Pläne? Habt ihr vor euch selbstständig zum machen?

Chenming: Medizintechnik im letzten Mastersemester. Fehlt nur noch die Masterarbeit, vor der ich mich ein bisschen drücke. Da gefühlt sich jeder im Freundeskreis selbständig gemacht hat wollte ich es auch mal versuchen.

Ferdi: Ich studiere BWL an der FU Berlin. Mich selbstständig zu machen war schon immer ein kleiner Traum von mir.

Sandrine: Ich studiere VWL an der FU Berlin und plane später vielleicht noch Philosophie dazu zu machen. In Zukunft würde ich gerne Romane schreiben oder vielleicht auch die klassische Bankkarriere anstreben. Beide Lebensentwürfe kämen für mich durchaus in Frage. Eigentlich halte ich mir noch alle Möglichkeiten weit offen.

Robert: Ich studiere gerade im Bachelor Germanistik, Publizistik- und Kommunikationswissenschaften. Die Selbstständigkeit reizt schon sehr, allerdings ist es parallel zum Studium ein Kraftakt. In einem halben Jahr habe ich dann meinen Abschluss und alles sollte etwas – nun ja – übersichtlicher werden.

Was macht ihr selber für Sportarten?

Chenming: Von Turnen und Leichtathletik bis hin zu Badminton und Volleyball. Alles wurde mal längere Zeit betrieben. Doch Momentan schlägt mein Herz für Beachvolleyball. Da ist man schon mal jeden zweiten Tag auf dem Court statt in der Uni.

Ferdi: Ich spiele Tischtennis als Hochschulsport und halte mich durch Fitness und Joggen sportlich.

Sandrine:  Ich habe sehr lange Tennis gespielt und gehe inzwischen häufig ins Gym und beschäftige mich in meiner Freizeit mit Fitness, Ernährung und Bodybuilding.

Robert: In der Vergangenheit hab ich allerhand Sportarten ausprobiert und bin mitunter auch länger dabei geblieben. Am intensivsten waren wohl Feldhockey und Tennis. Momentan mache ich nur Sport außerhalb des Vereins: Ich Jogge, fahre mit dem Longboard und spiele Tischtennis.

Der Auftritt inkl. Website und Bildmaterial wirkt sehr professionell. Wie schnell habt ihr das Ganze aufgesetzt? Und seid ihr mit dem Startkapital von 5 EUR ausgekommen ;-) ?

Chenming: Glücklicherweise konnten wir uns in der Anfangsphase durch Vorbestellungen von Freunden finanzieren. Durch mündliche Zusagen konnten wir schon mal abschätzen, wieviel Budget wir letztendlich für Bestellungen haben und dementsprechend privat auslegen. Der Plan ging auf. Demzufolge liegen die 5€ Startkapital symbolisch noch im Umschlag. Ein professioneller Webauftritt und gute Bildern waren uns sehr wichtig um Kunden aber auch Kooperationspartner in der Anfangsphase zu gewinnen und um ein positives Image aufzubauen. Da ich nebenher ein bisschen fotografiere, hatten wir in der Hinsicht keine zusätzlichen Kosten. Alle Models in den Bildern sind zudem Freunde. Vielen Dank an euch nochmal :-). Da der Wettbewerb nur 8 Wochen geht, waren die Website und die ersten Bilder bereits innerhalb der ersten 2 Wochen erstellt.

Wie viele Bänder habt ihr schon verkauft bzw. sind im Umlauf ? Erfüllt das eure Erwartungen?

Ferdi: Wir haben schon an die 120 Bänder verkauft. Derzeit sind wir leider Ausverkauft, aber Nachschub kommt die nächsten Tage. Seitdem kommen täglich weitere Bestellungen rein. Wir haben eine firmeninterne Wette abgeschlossen wie viel wir bis Ende Juni verkauft haben. An meinem Tipp sind wir noch nicht angekommen, aber da ich gesehen hab wie viel Aufwand und Zeit das Ganze in Anspruch nimmt ist unsere Absatzzahl vollkommen okay!

Wie viele Kooperationspartner gibt es schon?

Bis jetzt sind es sechs – unter anderem mit BeachMitte (Beachvolleyball), Bright Site (Bouldern), StandUp Club Berlin (SUP), Athletic Warriors (Functional Training) und Ride Berlin (neues Spinningkonzept). Weitere folgen.

Rechnet ihr damit  unter die besten drei Teams des Funpreneur – Wettbewerbs zu kommen?

Chenming: Hochmut kommt vor dem Fall! Aber wenn ich sehe, was wir in den letzten 6 Wochen erreicht haben, dann beantworte ich die Frage definitiv mit „Ja“.

Ferdi: Auf jeden Fall, wir haben im Vergleich die meiste Arbeit und auch die am weitesten fortgeschrittene Idee.

Sandrine: Ich glaube, dass wir gute Chancen hätten. Wir haben es im Vergleich zu den anderen Teams in dieser kurzen Zeit ansatzweise geschafft eine gewissen Corporate Identity für unser Unternehmen zu schaffen.

Robert: Definitiv ja! Wir sind eines der Teams, dass sich am meisten hineingekniet hat. Wir sind gut organisiert und haben eine gute Idee mit sehr viel Potential. Jetzt kommt es erstmal darauf an die Jury zu überzeugen.

Wie geht es nach dem 28. Juni weiter? Was würdet ihr mit dem Gewinn von 1.200 EUR machen?

Chenming: Wir werden uns definitiv zusammensetzen und alles weitere Besprechen. Übers Geld hab ich mir bisher keine Gedanken gemacht – mir geht’s eher ums gewinnen, altes Sportler-Ego.

Ferdi: Nach dem 28.6 heißt es das Ganze rechtlich korrekt aufzubauen. Ich denke wir setzten uns zusammen, sprechen alles durch und starten dann richtig durch! Mit dem Gewinn von 1200€ (1.platz) gehen wir erstmal zusammen gut essen und der Rest wird investiert!

Sandrine: Erstmal die nächsten Schritte besprechen und klären, ob all unsere Teammitglieder weitermachen wollen. Was mit dem Gewinn geschieht stand bis jetzt noch nicht wirklich zur Debatte.

Robert: Darüber haben wir noch nicht gesprochen. Wir fokussieren uns vorerst aufs hier und jetzt. Ich nehme aber an, dass alle weiter machen wollen.

Seid ihr Berliner?

Chenming: Ja! Im schönen Steglitz aufgewachsen.

Ferdi: Geboren und im Herzen immer Berliner.

Sandrine: Aus Stuttgart und seit nun fast zwei Semestern in Berlin ansässig.

Robert: Nein, ich komme aus Leipzig, bin hier allerdings schon seit knappen vier Jahren heimisch.

Was liebst du an Berlin?

Chenming: Die Tatsache, dass man alles hat, was man braucht. Ich bin hier aufgewachsen und dementsprechend sind Familie und viele meiner Freude hier. Seit Februar bin ich wieder hier in Berlin nach einem halben Jahr Schweden. Und mir ist wieder bewusst geworden wie geil Berlin ist. Gerade in Hinsicht aufs gute und vor allem GÜNSTIGE Essen und die ganzen Veranstaltungen im Sommer.

Ferdi: Das Heimatgefühl wenn man von Reisen zurückkommt. Und die Vielseitigkeit.

Sandrine: Dass sich irgendwie niemand brüskiert, wenn man mal aus der Reihe tanzen will.

Robert: Ganz klar: das hier die ganze Welt hier offenherzig zusammen kommt! Und dass dabei Freundschaften entstehen anstatt Hass. Berlin macht vor, wie Völkerverständigung gehen kann!

Was ist dein Lieblingsort in Berlin?

Chenming: Überall wo es geiles Essen gibt. Unteranderem bei meinen Eltern.

Ferdi: Jedenfalls nicht die Bibliothek! Berlin ist so groß ich habe keinen richtigen Lieblingsort. Ich fühle mich überall wohl, wo man sich wohlfühlen kann!

Sandrine: Da ich noch nicht so lange hier lebe, sehr schwer zu beantworten. Aber da ich in Lichterfelde wohne und nach durchzechten Feiernächten immer eine kleine Weltreise auf mich nehmen muss, ist für mich das Rathaus Steglitz wie ein kleiner Lichtfleck des Aufatmens geworden. Hier weiß ich immer, dass alles wieder gut wird und ich in wenigen Minuten egal wie zu Hause sein kann.

Robert: Schwer zu sagen, es gibt viele schöne Orte und für jede Situation einen anderen. Aber spontan ist mir der Mauerpark eingefallen. Nachts besonders oben bei den Schaukeln!

Interview mit Moritz von kaputt.de

Ich bin nicht die hellste Leuchte unterm Himmel, was Fehlermeldungen meiner technischen Geräte angeht. Wenn ich das Geld hätte, würde ich aus purer Überforderung am liebsten jedes Mal einfach schnell ein neues Gerät kaufen ;) Weil sich das aber die wenigsten Leute leisten können (ich mir auch nicht) und es schlichtweg nicht gerade umweltfreundlich ist, gibt es kaputt.de.
Wir haben Moritz von kaputt.de mal ein paar Fragen gestellt, um mehr zu erfahren, was er zusammen mit Joseph und Tobias da auf die Beine stellt.

 

KAPUTT.DE

Stell dich und dein Unternehmen doch zuerst mal kurz vor, was ist kaputt.de?

Kaputt.de ist ein Internetportal, das Menschen mit kaputten Smartphones die optimale Lösung für ihr defektes Elektrogerät bieten möchte. Auf unserem Onlineportal findet man Ersatzteile und Anleitungsvideos, so, dass man zuhause sein Smartphone reparieren kann. Die zweite Option ist die Möglichkeit Reparateure zu finden und deren Preise zu vergleichen. Wenn die ersten beiden Optionen einem Kunden noch nicht geholfen haben, kann man ebenso sein kaputtes Handy über unsere Seite verkaufen und ein neues Gebrauchtes erstehen.

 

Wie seid ihr auf die Idee gekommen? Ist es das klassische „Ich hab ein Problem und es gibt noch keine Lösung“ ?

Zuerst hatten wir die Idee eine Art Wikipedia für Anleitungen zu konstruieren. Mit dieser Idee haben wir dann einen Preis gewonnen, welches uns den Anreiz gab die Idee weiter auszubauen. Selbst reparieren ist schön, aber der Großteil der Nutzer hat wahrscheinlich kein Händchen oder keine Zeit dafür. Also war schnell klar, dass wir unseren Kunden auf kaputt.de ebenfalls Infos zu Reparaturdiensten und deren Preisen geben müssen.

 

Kennt ihr eure Reparaturwerkstätten persönlich? Wie läuft die Akquise und wonach wählt ihr eure Partner aus?

Ein Teil unserer Reparateure kennen wir tatsächlich persönlich, da wir zu Anfang noch persönlich in manche Läden gegangen sind, um die Reparateure zu akquirieren. Um jedoch effektiver zu arbeiten, sind wir teilweise aufs Telefonieren umgestiegen. Unsere Reparateure wählen wir nach gewissen Kriterien aus, unser Hauptaugenmerk liegt jedoch auf deren Bewertungen in Onlinemedien, ihrer Onlinepräsenz, User-Erfahrungen und dem persönlichen Gesprächen. All das zeichnet ihre Qualität aus.

 

Ende Oktober habt ihr im Rahmen der StartUp Safari euer „Handyfix“ angeboten, wo Leute ihre Handys selbst reparieren konnten. Wird das eine regelmäßige Veranstaltung?

Wir hatten eine Zeit lang jeden Montag eine Fix-Veranstaltung. Dort konnten Kunden ihre Ersatzteile mit unserer Hilfe einbauen. Leider mussten wir diesen Event für weiteres auf Eis legen, da wir derzeit einfach zu wenig Zeit dafür finden. Nach Weihnachten geht es natürlich wieder weiter.

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Wenn ich mein defektes Gerät verkaufen will, kann ich das aktuell nur über Bonavendi machen. Wollt ihr das noch ausdehnen?

Zur Zeit liegt unsere primäre Aufmerksamkeit auf der Erweiterung unserer Produktpalette. Wir möchten den Bereich Smartphone noch mehr ausbauen, um dann weitere Elektrogeräte in unsere Produktpalette auf zu nehmen. Das können Produkte wie Tablets oder Laptops sein. Bonavendi finden wir sympathisch, weil sie als Metasuche die Preise von über 30 anderen Portalen bündeln. Das macht die Entscheidung für den Kunden einfacher.

 

Ohne zu sehr ins Detail zu gehen: Wie verdient ihr Geld? Wie ist das Finanzierungsmodell? Läuft es über Provisionen bei Amazon und den Reparatur-Werkstätten?

Richtig, wir finanzieren noch hauptsächlich über das Gründungsstipendium Exist. Unser Ziel ist es langfristig durch Provisionen Geld zu verdienen. Diese erhalten wir durch den Verkauf von Ersatzteilen. In Absprache mit den Reparaturdiensten fahren wir Tests. Einige sprechen sich für Listungsgebührenmodelle, andere für Proviosions- und Leadmodelle aus. Derzeit testen wir auch Rabattgutschein. Wir sind eine junge Firma, da ist viel Trial & Error dabei.

 

Wo seht ihr euch in 3 Jahren? Was plant ihr denn so als nächstes?

Wir sehen uns an der Spitze des Marktes. Zumindest, dass wir uns gut etabliert haben. Wir wollen eine Marke aufbauen, die allen bekannt ist. Wenn kaputt.de mein Smartphone gut repariert, warum dann nicht auch meine Waschmaschine oder meine Kaffeemaschine? Was uns aber alle eint, ist der Wunsch eine Plattform zu haben, die einem hilft die individuell beste Entscheidung zu treffen. Wir wollen eine Seite bauen, die wir selber nutzen, die man benutzt und nachher sagt: “Mensch, die haben mich gut beraten”. Wir freuen uns auch immer über Feedback. Schaut euch die kaputt.de und gebt uns Feedback.

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BERLIN

Wie ist deine persönliche Berlingeschichte? Seit wann und warum bist du in der Stadt?

Ich bin seit 2012 in Berlin und kam hier her um meine Abschlussarbeit fertig zu schreiben. Zudem kommt, das viele Freunde von mir bereits in Berlin leben, die ich aus meiner Studienzeit in Dresden, Tübingen, Kairo und Paris kenne. Ich bin viel unterwegs gewesen und Berlin ist ein Ort an dem alle ein Zuhause finden können.

 

Was magst du an Berlin?

An Berlin gefällt mir besonders, das jeder hier tun und lassen kann was er will, nach dem Motto Leben und Leben lassen. Auch die vielen Subkulturen die nebeneinander existieren reizen mich sehr an dieser Stadt. Da durch bekommt jedes Viertel sein eigenes Flair.

 

Und was magst du weniger, was stört dich?

Was mich an Berlin stört, ist die Größe und die damit verbundenen Distanzen. Auch nervig find ich die Party-Touristen. Aber solange die ihr Ding machen, passts. Ich bin früher auch gerne auf Städtetripps gefahren, sollte Tourismus aber auch zum Ziel haben, sich mit der Stadt und seinen Bewohnern auseinanderzusetzen.

 

Was sind deine Lieblingsorte (Restaurants, Parks, Bars, …) in Berlin?

Gerne gehe ich zu den arabischen Restaurants in der Sonnenalle. Der Alte Rote Löwe Rein in Rixdorf ist für ein Bier im schumrigen Licht nach Mitternacht bestens geeignet. Im Sommer bin ich an den Brandenburger Seen, weil es wohl noch Jahrzehnte dauert, bis wir (die Stadt und ihre Bürger) es hinkriegen, die Spree zum Schwimmbad zu erklären.

 

Was würdest du jemandem empfehlen, der das erste Mal nach Berlin kommt?

Kauft euch ein Fahrrad oder leiht euch ein wenn ihr zu Besuch seit. So kann man die Stadt am besten kennen lernen.

 

Zum Abschluss: Hast du ein Lebensmotto?

Screw it lets do it. Einfach machen. Wenn Du eine Idee hast, von der Du auch nur ansatzweise überzeugt bist, pack es einfach an.


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Interview mit Raffaello Kramm

Wir haben Raffaello Kramm, Erfinder der Marke „Eye Love“, interviewt. Wer alles Fan ist, erfahrt ihr in dem Interview. Seit wann gibt es Eye Love? Die Marke gibt es seit 6 Jahren. Wie bist du auf die Idee zu dem Motiv gekommen? „I love…“ ist ein starker Slogan, der oft verwendet wird. Man kann damit mitteilen, was einem am Herzen liegt. Aber er ist auch austauschbar. Eye-Love geht einen Schritt weiter. Neben dem Herzen gibt es das Auge, das Englisch genauso ausgesprochen wird wie „I“. Das Auge ist jedoch viel emotionaler. Eye-Love kann man außerdem mit beliebigen Slogans kombinieren und damit ausdrücken, was man mag – z.B. Eye-Love Berlin, My Boyfriend, Flowers, Football, Italy,… Die Möglichkeiten sind unbegrenzt! Die Kombination aus Herz, Auge und Slogan macht die Marke, die übrigens auch international geschützt ist, einzigartig. Was war dein erstes Eye Love Produkt? Ein Eye-Love Berlin T-Shirt, was ich auf dem Hackeschen Markt verkauft habe. Wo können wir Eye Love Produkte kaufen? In über 50 Geschäften in Berlin und über die Shopseite. Was sind deine Ziele? Wo wird uns zukünftig noch das Logo begegnen? Die Marke war zunächst ein „Berliner Geheimtipp“. Mittlerweile ist sie ein internationales Lifestyle- Phänomen. Denn „Eye-Love“ ist in der Modeszene und bei Prominenten zu einem angesagten Statement geworden: u.a. bekannte Stars wie Jürgen Vogel oder die US- Schauspielerin Jessica Biel u.v.a. wurden mit „Eye-Love“ T-Shirts und Taschen gesehen. Gerade jetzt wieder auf RTL bei „GZSZ“ zu sehen. Die Marke wächst in den letzten Jahren rasant. Das erste Versandhaus war „Baby Walz“ das in großen Stückzahlen Babykollektionen mit Eye-Love my Dad“ verkauft hat. Ich freue mich sehr auf weitere interessante Kooperationen. Was hast du vor Eye Love gemacht? Vor meiner Tätigkeit, war ich viele Jahre erfolgreich als Schauspieler in diversen TV und Kino Produktionen tätig. Jedoch hat mir dass nie richtig viel Spaß gemacht und mich erfüllt. Es musste was Neues kommen! Eye-Love wurde geboren!! Welche Persönlichkeiten wünscht du dir als „Eye Love“- Botschafter? Jeder kann sich mit Eye-Love identifizieren und mit den vielen Claims seine eigene Persönlichkeit zum Ausdruck bringen. Ich möchte mit meinen Eye-Love Produkten viel Freude und Spaß schenken. Wie ist deine persönliche Berlingeschichte? Seit wann und warum bist du in der Stadt? Ich bin waschechter Berliner und liebe meine Stadt. Sie ist Multikulti, „Hart aber Herzlich“ und jeder hat die Chance seine Ideen und Visionen umzusetzen. Was sind deine Lieblingsorte? Neben den Hackeschen Markt liebe ich meinen Kudamm und seine wunderschönen Ecken wie den Savignyplatz. Seit dem Sommer bin ich gerne auch im Ku’damm Beach. Wer den Flair von Südfrankreich oder Italien sucht, der findet es dort mitten in der Stadt. Was würdest du jemandem empfehlen, der das erste Mal nach Berlin kommt? Ein Tages-Ticket kaufen und mit der S-Bahn nach Mitte fahren. Dort gibt es wirklich viel zu sehen. Später unbedingt am Ku`damm flanieren gehen und einen leckeren Latte Macchiato bei Petrocelli trinken. Zum Abschluss: Was ist dein Lebensmotto? Glaube an Deine Chancen und Möglichkeiten, schätze Deine Freunde und Partner.

Interview mit „Roundhere“

Roundhere – eine neue Berliner App zur lokalen Kommunikation. Was genau die App kann, erfahrt ihr von dem Co-Founder & CMO Jan Tillmann, den wir dazu interviewt haben.

Was genau ist Roundhere?

Roundhere ermöglicht die Kommunikation mit allen Personen an einem bestimmten Ort. Dazu gibt es in der App bereits über mehrere hundert interaktive Livefeeds für Bars, Clubs, Parks, Nachbarschaften und andere Orte in Berlin. Diese sogenannten Streams bündeln dann alles was an dem Ort gerade passiert, also Personen die noch mit vor Ort sind und welche Anliegen für diese Personen gerade relevant sind.

Frage_WeekendZum Beispiel haben kürzlich Eltern im Prenzlauer Berg über Rasierklingen auf den Spielplätzen gewarnt. Viele Nutzer schauen am Feierabend auf der interaktiven Karte an welchen Orten im Kiez gerade etwas los ist oder schicken direkt Fragen an Personen die gerade in den Clubs & auf Events sind, z.B. erkundigen sich vorab wie lang die Schlange aktuell ist. Touristen vernetzten sich oft mit Anwohnern in der Nähe vom AirBnB Apartment um sich kennenzulernen und Tipps von den Locals zu bekommen.

Seit wann gibt es die App?

Wir arbeiten seit dem Herbst letzten Jahres an der App und hatten dann über den Winter die so genannte Beta-Phase an Universitäten in Berlin und Barcelona um das Produkt mit breiterem Nutzerfeedback weiter zu entwickeln. Offiziell gestartet sind wird dann vor wenigen Wochen mit den beiden Apps für iOS und Android.

Gibt es ein Vorbild auf dem US Markt?Berlin_Karte

Nein, wir arbeiten nicht auf Kopie-Basis einer bestehenden App aus dem Ausland. Roundhere erschafft eine Hyperlokale-Kommunikation und damit auch einen völlig neuen Markt den es so noch nicht etabliert gibt. Das ist Chance und Herausforderung zugleich. Eine erfolgreiche Firma in einem teilweise vergleichbaren Segment wäre zum Beispiel Nextdoor, wobei hier der Fokus nur auf Nachbarschaften liegt und nicht auf der von Roundhere ermöglichten Echtzeitkommunikation an jedem beliebigen Ort. Ein direktes Vorbild haben wir also nicht.

Wie groß ist euer Team und was habt ihr davor gemacht?

Ende 2013 haben wir mit “mbrace“ unsere erste App zum Vernetzen mit Personen in der Nähe gestartet. Die damalige Produktoptimierung auf den Dating use-case konnte jedoch viele der Anwendungen & Anliegen der Nutzer nicht abbilden, daher haben wir als Weiterentwicklung der mit mbrace gesammelten Erfahrungen im Herbst 2014 den Wechsel zu Roundhere vollzogen. Wir arbeiten aktuell mit unserem 10-köpfigen Team aus dem Prenzlauer Berg heraus.

Was ist eure Vision?

Bestehende Soziale Apps & Netzwerke ermöglichen nur die Kommunikation zwischen persönlichen Kontakten oder zu bestimmten Themen. So kann man sich zwar mit Personen aus der ganzen Welt austauschen, was jedoch fehlt ist eine Möglichkeit auch Personen in der unmittelbaren Umgebung oder an einem bestimmten Ort zu erreichen. Um lokale Anliegen und Eindrücke z.B. im Park, im Kiez oder der Lieblings-Bar um die Ecke auszutauschen gab es bislang keinen Kanal.

Frage_MauerparkDie Vision ist daher ganz klar eine hilfreiche Brücke zwischen der digitalen und „echten“ Welt zu schaffen. Die App soll einen unmittelbaren Mehrwert für mich als Nutzer bringen, egal an welchem Ort ich mich gerade aufhalte.

Wie werdet ihr euch finanzieren? Bleibt die App kostenlos?

Die App ist und bleibt definitiv kostenlos. Wir konnten bereits Anfang 2014 die renommierten Investoren Investitionsbank Berlin, Paua Ventures und Astutia Ventures für eine Finanzierung gewinnen, daher können wir uns aktuell rein auf das Entwickeln der App konzentrieren. Langfristig ergeben sich dann genügend Möglichkeiten um mit lokalen Partnern wie Restaurants, Bars und Events zusammenzuarbeiten.

Wie viele User nutzen aktuell die App?

Aktuell haben wir eine mittlere fünfstellige Nutzerbasis, primär in Berlin. Der Großteil davon nutzt die App mehrmals pro Woche.

An welchem oder über welchem Ort finden im Moment die meisten Interaktionen statt?

Populär sind eigentlich alle Orte mit vielen Menschen. Gerade jetzt im Sommer sind die Berliner Parks wie Mauerpark oder Volkspark Friedrichshain, die Universitäten und zahlreiche Open Air Locations sehr aktiv. In den Bezirken Mitte, Kreuzberg und Prenzlauer Berg sind die Nutzer innerhalb der Nachbarschaften ebenfalls viel mit der App unterwegs.Andere_Leute_Hier

Was sind eure Lieblingsplätze in Berlin?

Wir erkunden im Team in den Mittagspausen und nach Feierabend immer gerne neue Restaurants und Bars in ganz Berlin. Das ist ein netter Nebeneffekt des Jobs. Ein Lieblingsspot bei uns um die Ecke ist der Prater Biergarten.

Was macht Berlin für euch besonders?

Berlin bietet eigentlich alles was wir als junges Startup zum wachsen brauchen: vergleichsweise günstige Gewerbeflächen und niedrige Standortkosten, schnellen Zugang zu internationalen Top-Talenten, 4 sehr gute Universitäten, ein enges Netzwerk zu anderen Gründern, gute Strukturen bei Investoren und die Chance auf eine ausgewogene Work-Life-Balance. Jedes Jahr kommen zu den 2500 bestehenden Firmen noch mehrere hundert neue Tech-Startups hinzu. Berlin ist in den letzten 5 Jahren zum führenden Internet-Standort in Europa geworden, durch die dadurch entstehende Sogwirkung profitieren auch wir. Aus Osteuropa kommen so zum Beispiel immer mehr Entwickler nach Berlin. Neben diesen eher beruflich orientierten Faktoren fühlen wir uns aber auch persönlich mit dem unerschöpflichen Freizeit-Angebot in der Stadt pudelwohl!

Interview mit Magdalena Norkauer von Fresh Parsnip

Wer keine Lust oder schlichtweg, zumindest gefühlt, keine Zeit zum Kochen hat, kann sich locker flockig bei einem, der vielen Lieferdienste etwas bestellen. Was dann geliefert wird, ist mal mehr, mal weniger überraschend gut oder schlecht. Kann man mögen, muss man aber nicht.

Mit Fresh Parsnip gibt es seit 1. September 2014 eine neue Form des Lieferservices: Vegan, glutenfrei, biologisch.

Wir haben die 26-jährige Gründerin des Lieferdienstes, Magdalena Norkauer, im no milk today getroffen und mit ihr über Leidenschaft, Unternehmergeist und Berlin gesprochen.

 

Magdalena Norkauer & Fresh Parsnip

Zu aller erst: Was ist denn eigentlich Fresh Parsnip?

Fresh Parsnip ist ein veganer Lieferservice, sowohl für Privat- als auch für Geschäftskunden. Die Gerichte können im 3- bis 30 -Tagespaket bestellt werden oder als Lunch-Menü inkl. Smoothie (wer mag, kann sich auch noch das Frühstück mit dazu bestellen). Die Gerichte werden jeden Tag frisch zubereitet in einer Küche in Schöneberg, genauer gesagt in der Malzfabrik (alte Schultheiss Brauerei).

„Wir haben einen ausgebildeten Koch, der sich die Gerichte einfallen lässt. Es ist aber vor allem die Leidenschaft, die alle vereint und uns immer wieder zu neuen Kreationen antreibt.“

Neben den Gerichten kann man sich auch Detox-Smoothie-Kuren bestellen, die einem ebenfalls jeden Tag frisch zubereitet geliefert werden.

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Warum denn eigentlich Smoothies und keine Juices?

Smoothies enthalten alle Bestandteile der jeweiligen Obst- oder Gemüsesorte. Das hat zum einen den Vorteil, dass mehr Vitamine und Mineralstoffe in den Körper gelangen und zum anderen macht es dadurch auch länger satt. Das kann vor allem für Menschen, die noch nie eine Saft- oder Fastenkur gemacht haben, durchaus entscheidend sein.

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Wie bist du auf die Idee gekommen, einen veganen Lieferservice aufzubauen?

Eigentlich studiere ich Lebensmitteltechnologie an der TU. Im Rahmen des Studiums lerne ich viel über Ernährung und die Herstellung von Lebensmitteln – das hat mich dann zu Fresh Parsnip inspiriert. Ich möchte den Leuten zeigen, dass man sich auch ohne die ganzen Zusatzstoffe ernähren kann. Natürliche Gerichte, die ohne tierische Produkte auskommen, schmecken prima, machen satt und entsprechen noch dem Wort Leben-s-mittel.

Wie schafft man es mit 25 Jahren so ein Business hochzuziehen?

Ich bin zwar Gründerin und Geschäftsführerin von Fresh Parsnip, aber ich habe viel Hilfe und Unterstützung von außen. Als die Idee feststand, bewarb ich mich bei einem Existenzförderungsprogramm und hatte das große Glück, ausgewählt zu werden. Ich bekam rechtliche Unterstützung, aber auch Beratung zu Marketing- und PR-Themen. Zudem hab ich tolle Freunde, die mir zum Beispiel bei der Website oder beim der Entwicklung des Logos halfen. Ich mache das also nicht komplett alleine, sondern habe tolle Menschen um mich herum, die das alles ermöglichen.

Aber du studierst nebenher – wie packt man das? Wie viel Zeit investierst du in die Firma?

Naja, ich stehe morgens von 6-9 Uhr in unserer Küche und verpacke das Essen, das vorher gekocht wurde und anschließend an unsere Kunden rausgeht. Tagsüber kann ich mir die Zeit recht frei einteilen und studieren oder mich dem Business widmen. Abends geht es dann noch mal für ein paar Stunden an den Rechner. Da geht schon viel Zeit rauf, aber ich hab schon immer viel gearbeitet, ich kenn es fast nicht anders.

Und damit kommst du gut zurecht?

Ich sehe es nicht als Belastung. Es ist das, was ich machen will. Es ist meine Leidenschaft. Mein Ziel ist es nicht, damit steinreich zu werden – klar, wäre es gut, wenn ich damit mal meinen Lebensunterhalt finanzieren kann – aber darum geht es mir in erster Linie nicht. Es ist mein winziger Beitrag für eine bessere Welt. Ich will, dass die Menschen wieder bewusster mit ihrer Ernährung umgehen und sich nicht von den ganzen riesigen Konzernen erzählen lassen, was gut für sie sei. Das ist das, was mich jeden Tag antreibt.

Fresh Parsnip bedeutet frische Pastinake – das ist ziemlich ungewöhnlich, wie bist du auf den Namen gekommen?

Das ist eigentlich ganz lustig. Ich war bei einer Veranstaltung vom Existenzförderprogramm. Hier musste man sich vorstellen mit seinem Namen… und dem Namen seiner Firma. Den gab es nur leider zu dem Zeitpunkt noch nicht. Wir haben uns zwar einige Gedanken gemacht, gebrainstormt und hatten auch ein paar Ideen in der engeren Auswahl, aber es stand noch nichts fest.

Ich hatte dann ungefähr eine Stunde Zeit mir etwas zu überlegen. Da die Gerichte auf regionale und saisonale Lebensmittel basieren, wollte ich etwas, das damit in Verbindung steht. Pastinake ist mit das einzige Gemüse, das noch nicht in einem Markennamen verwendet wird und so ist „Fresh Parsnip“ entstanden.

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BERLIN

Wie ist deine persönliche Berlingeschichte? Seit wann und warum seid ihr in der Stadt?

Das Studium hat mich vor drei Jahren von München nach Berlin gebracht. Viel mehr gibt es da eigentlich gar nicht zu erzählen ;)

Was sind deine Berlin-Pros & -Cons?

Wie gesagt, ich bin ursprünglich aus München und was mich hier am meisten verwundert und auch stört, ist diese Kostenlos-Mentalität. Gerade in Bezug auf Qualität sind viele Leute in Berlin nicht bereit auch entsprechend Geld auszugeben. In Berlin kann man für wenig Geld sehr viel erleben, das ist auch toll, aber genauso würde ich mir wünschen, dass die Bereitschaft steigt, auch mal einen Euro mehr in die Hand zu nehmen, wenn es gerechtfertigt ist.

Was ich dafür sehr an Berlin schätze, ist, dass man in Berlin IMMER etwas machen kann. Zu jeder Uhrzeit und egal an welchem Wochentag kann man irgendwo was Essen, Trinken oder Feiern gehen – das ist schon wirklich toll. Diese Freiheit ist schon etwas einzigartiges und ich liebe es sehr.

Zum Abschluss noch die Frage: Was ist dein (Lebens-) Motto?

Sei naiv, aber nicht dumm!

 

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Wir haben nicht nur großen Respekt vor ihrem Mut, sondern wünschen Magdalena und Fresh Parsnip ganz viel Erfolg für die Zukunft! Danke für das wirklich tolle Interview.

Interview mit Jeisson Martin

Jeisson Martin zeigt uns einen faszinierenden Blick auf Berlin. Das Besondere: Seine Motive sind nicht gewöhnlich. Er klettert auf Baukräne und Gebäude, schleicht in U-Bahntunnel und verlassene Gebäude, um seinen Blick auf die Stadt festzuhalten. Und nicht nur wir sind von seinen außergewöhnlichen Aufnahmen begeistert. Auf seinem Instagram Profil hat der 22-Jährige Wahlberliner bereits über 27.000 Abonnenten. Was Jeisson Martin bewegt erfahrt ihr in dem Interview.

Seit wann kletterst du auf Gebäude?

Seit ich denken kann habe ich immer gerne Plätze erkundet. Damals jedoch nicht um Fotos zu schießen.

Seit wann interessierst du dich für Fotographie?

Komischerweise erst nach dem ich mich auf Instagram angemeldet habe. Da ich Visuelle Kommunikation studiere ist es klar, dass ich ein sehr visueller Mensch bin und schon immer bei allem was ich gemacht habe sehr auf einen bestimmten Standard geachtet. So ist es dann gekommen, dass ich auch mein Intagram „gestalten“ wollte.

Seit wann bist auf Instagram?

Seit Frühling 2014.

Was machst du beruflich?

Ich bin noch Student.

Hast du noch ein weiteres Hobbys?

Haha, neben Instagram, Freundin und Uni bleibt recht wenig Zeit noch für ein weiteres so großes Hobby.

Was war deine gefährlichste Aktion?

Einen gewissen Grad an „gefährlich“ hat natürlich jede Aktion, das macht ja auch teilweise den Reiz für mich aus, aber dadurch, dass ich mir der Gefahr immer bewusst bin, würde ich fast sagen, dass für mich keine Aktion besonders gefährlich ist. Natürlich, weil ich mir meine Skills bewusst bin und mich nicht zu überschätzen versuche.

Kletterst du nur in Berlin?

Ich kletter überall wo ich bin!

Wo möchtest du unbedingt noch hochklettern? 

Brooklyn Bridge! Das ist natürlich für mich ein großer Traum!

Was treibt dich an? Was ist deine Vision?

Immer neue Blickwinkel von Berlin zu verbreiten und Leuten zu zeigen, wie ich meine Wahlheimat erlebe!

Hast du Vorbilder?

Vorbilder an sich nicht, mehr ein gegenseitiges Inspirieren.

Seit wann bist du in Berlin?

Seit 3 Jahren.

Was ist dein Lieblingsort in Berlin?

Mein Lieblingsort in Berlin? Berlin ist mein Lieblingsort.

Interview mit Morten Hartmann von Stuffle

Start-Ups bzw. die Leute, die dort arbeiten, sind ja meistens eine Spezies für sich. Voller Energie und Begeisterung, manchmal mit dem Hang zur Selbstüberschätzung, aber immer smart und lässig und ziemlich cool. Wir wollten uns das alles mal aus der Nähe betrachten und trafen uns mit Morten Hartmann von Stuffle.

 

STUFFLE

Stell dich und dein Unternehmen doch zuerst mal kurz vor, was ist Stuffle?

Stuffle ist eine Art Marktplatz, ähnlich wie eBay Kleinanzeigen, aber einfacher vom Handling her. Die Idee dazu entstand eher zufällig im Herbst 2012. Ein Freund trennte sich von seiner Freundin und wie das so ist, war ein Umzug damit verbunden. Alles, was zu viel war, sollte verkauft werden. Der erste Gedanke war eBay, aber wir fragten uns, ob das nicht leichter geht. Einfach ein Foto, ein bißchen Text und fertig. So war die Idee geboren. Wir erhielten Unterstützung von Digital Pioneers und nach 1 Woche hatte die App 5.000 Nutzer.

Wir haben Stuffle dann immer weiter entwickelt und vor allem an der Usability geschraubt. Anfangs waren wir nur mobil unterwegs und dem Benutzer wurden Ergebnisse auf Basis seinen Standortes angezeigt. Wir haben einfache Zahl- und Versandbedingungen und konnten uns dadurch, zumindest damals, von eBay Kleinanzeigen sehr gut abheben.

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Vor kurzem hat sich ImmobilienScout bei euch eingekauft – Wie passt das zusammen?

ImmobilienScout ist an uns heran getreten und hat gefragt, ob wir Interesse haben. Nach ein bißchen hin und her waren wir uns einig und gingen auf den Deal ein. Immobilienscout sucht nach einer Möglichkeit Wohnungen und Autos zu verkaufen, ähnlich wie eBay Kleinanzeigen und braucht zukünftig einen geeigneten Partner – der sind wir jetzt ;)

Ihr habt doch bestimmt auch einige kuriose Dinge auf Stuffle, oder?! Erzähl mal ;)

Ja, hin und wieder landen auch ein paar strange Angobte auf der Seite. Bevor ein Angebot aber auf Stuffle landet, schauen wir uns alles händisch an, daher ist das, was letztlich auf der Seite landet nichts total verwerfliches.

Jemand wollte mal eine Baggerschaufel verkaufen – also eine richtige, kein Spielzeug. Eingelegte Schweineherzen waren auch schon dabei oder eine komplette Villa. Bei der Villa war aber das Problem, dass wir nur Angebote bis 999.999 EUR einstellen können. Damals bei der Programmierung gingen wir davon aus, das würde reichen (lacht). Da der Verkäufer aber mehr Geld für sein Haus wollte, ging das am Ende nicht. Dafür haben wir aber mal eine Spielhalle verkauft ;)

Wo soll die Zukunft hingehen? Wollt ihr auch offline etwas machen oder entwickelt ihr eure Plattform weiter?

Nein, offline spielt für uns kein wirkliches Thema. Das passt auch nicht so zu unserer DNA – außerdem steckt da ein echt großer Aufwand hinter, den wir so gar nicht bewältigen könnten. Wir bleiben online bzw. mobile. Ein wichtiger Punkt in naher Zukunft ist natürlich alles rund um ImmobilienScout. Da kommt noch viel Arbeit auf uns zu und dann möchten wir gerne mehr in Nischenthemen rein. Zum Beispiel gebrauchte Reitsportartikel – dazu gibt es kaum etwas zu finden auf den gängigen Plattformen.

Ein anderes wichtiges Thema ist auch die konsequente Weiterentwicklung der Usability. Die Nutzung soll so intuitiv und simple wie möglich sein. Durch die vielen technischen Neuerungen, die es immer gibt, werden wir da auch nie den Zustand „fertig“ erreichen. Es geht also immer weiter :)

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BERLIN

Wie ist deine Berlin-Geschichte? Seit wann bist du in der Stadt?

Das lief eigentlich immer in Phasen ab. Eigentlich wohne ich in Hamburg und dort bin ich auch jetzt noch einen Teil der Woche. Angefangen hat es in der Zeit 1994 – 2004. Da war ich oft in Berlin, weil mein Vater hier lebte. Er wohnte in Kreuzberg und dort, oder in Neukölln, war ich dann auch die meiste Zeit.

Momenten lebe ich wieder hier, wieder in Kreuzberg, damit wir mit ImmobilienScout vorankommen. Zu Beginn machte ich auch eine kleine Housewarming Party namens „Feel At Home Day 2015“. Wobei klein etwas untertrieben ist. Wir waren zeitweise 100 Leute hier (die Wohnung hat etwa 120 qm). Zusammen mit unseren neuen „Berliner Nachbarn“, sprich anderen StartUps, feierten wir unseren Einzug in unsere neue Stuffle-Wohnung.

Was magst du an Berlin?

Die Kreuzberger Gegend. Hier ist immer was los, man lebt im Sommer eigentlich draußen und es gibt gutes Essen.

Und was magst du weniger, was stört dich?

Autofahren stört mich, wirklich. Es ist einfach ziemlich nervig in Berlin Auto zufahren. Und auch der ganze Trubel hier, oft ist es dreckig und laut. Das macht Berlin irgendwie aus, aber es gibt Tage da nervt es mich eben. Und, sorry, auch die ganzen Touris – vor allem in Mitte, deshalb bin ich dort nur recht selten.

Was sind deine Lieblingsorte in Berlin?

Das Vögelchen hier um die Ecke mag ich, da bin ich auch ziemlich oft. Ansonsten den Görlitzer Park, weil der gar nicht so schlimm ist, wie viele immer sagen. Die Astra Stube und das Oberbaumeck gehören auf jeden Fall auch zu meinen Lieblingsorten und das Tempelhofer Feld, Monsieur Vong, Club der Visionäre und das Nobelhart & Schmutzig. Das ist übrigens wirklich empfehlenswert, weil die Gerichte nur aus drei Zutaten bestehen und richtig gut schmecken.

Was würdest du jemandem empfehlen, der das erste Mal nach Berlin kommt?

Halte dich von den Touri-Ecken fern ;)

Zum Abschluss: Hast du ein Lebensmotto?

Das Leben ist schnell vorbei, aber dennoch sollte man zwischendurch mal anhalten (lacht) – ich glaube, ich hab das gerade nur gesagt, weil ich schon wieder urlaubsreif bin.


Bilder vom Feel At Home Day 2015

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Das Interview wurde geführt mit Morten Hartmann.