UPDATE: Die Location ist leider dauerhaft geschlossen.
Es zieht uns raus aus dem Berliner Epi-Zentrum und auf ein Mal finden wir direkt an der Spree mit ziemlich viel Natur und dörflichem Landschaftsbild in Köpenick wieder.
Warum? Wir gehen Brunchen, und zwar vegan, wie damals im Kopps, nur eben weiter draußen ;)
Das Amaranth Vegan Restaurant ist in einem Hotel namens Essentis Biohotel angesiedelt. Neben dem Brunch-Angebot, gibt es auch einen normalen Restaurantbetrieb.
Bio-Vegan-Brunch im Amaranth
Das Restaurant ist Bio-zertifiziert und nutzt nach Möglichkeit sogar das selbstangebaute Gemüse oder Kräuter aus dem eigenen Garten. Wir sind also gespannt, was uns das Buffet so für Leckereien bringt. Sonntags bis 14 Uhr könnt ihr für 17 EUR so viel essen, wie ihr wollt und euer Magen hergibt. Dazu erhaltet ihr wahlweise ein Smoothie – die Bedienung hatte es liebevoll „Schmusie“ genannt ;) – oder ein Heißgetränk.
Danach gehts zum Buffet. Wer mag, kann ganz klassisch zu Brötchen (auch glutenfrei) und Cerealien greifen, war mir aber zu langweilig ;) Was eher mein Interesse auf sich gezogen hat, waren die kalten Salate und die warmen Speisen. Ich stellte mir munter meine Teller zusammen, sowohl mit warmen als auch mit kalten Speisen. Einfach, aber sehr gut abgeschmeckt war der Tomaten-Oliven-Salat. Die Sobanudeln waren ebenso lecker-schmecker mit einer, für mich angenehmen Knoblauchnote. Was ich etwas langweilig fand, war das Gemüse mit Rhabarber – hier fehlte mir der Pfiff und die Verschmelzung der Aromen. Gefühlt wurden die Zutaten einfach zusammen in eine Schüssel gepackt, aber mehr nicht. Vielleicht muss das auch so, aber meins war es nicht.
Auch die Polenta konnte mich nicht ganz überzeugen. Oben super knusprig und innen fluffig, aber leider total überwürzt.
Da mir von allen anderen das vegane Rührei empfohlen wurde, musste das auf Teller Nummer Zwei unbedingt drauf. Und sie sollten recht behalten. Das Rührei war wirklich toll und auch schön saftig. Oftmals wird veganes Rührei, dass primär aus Tofu und Kurkuma besteht, sehr trocken und bröselig, im Amaranth ist es aber hervorragend. Die Mischung aus Gemüse und Würstchen fand ich gut, auch den Weißkohl-Salat, aber beides haute mich nicht vom Hocker.
Die große runde Tomate ist übrigens frisch aus dem Garten – zusammen mit der Auberginen-Creme wahnsinnig lecker. In dem Moment erschien es mir wirklich absurd die Supermarkt-Tomaten noch mal zu kaufen. Egal ob Bio oder konventioneller Supermarkt, geschmacklich ist beides von diesem kleinen roten Wunderwerk dort Lichtjahre entfernt. Die Dipps, die sich hinter dem Essen auf dem Teller versteckten, waren Hummus, Rote-Bete und Aubergine. Alle drei seeeehr lecker!
Nach einiger Zeit musste ich dann noch die Desserts ausprobieren, meine Wahl fiel auf einen Pudding mit Schokokuchen, nur Schokokuchen und einem Zimt-Brötchen. Das Tassen-Kuchen-Pudding-Dingens war obenrum sehr lecker, aber der Schokokuchenteil gefiel mir von der Konsistenz nicht so ganz. Dafür war der Schokokuchen schön fluffig, und auch nicht zu süß. Der Knaller war aber das Zimtbrötchen. Total genial. Am liebsten hätte ich noch 10 Stück mitgenommen und eingefroren ;)
In Summe bin ich etwas zwiegespalten. Ein Teil des Buffets ist super lecker, den anderen Teil hätte selbst ich zuhause ohne Kochausbildung aromatischer hinbekommen. Mir fehlte zum Teil einfach eine geschmackliche Tiefe und ein kreativerer Umgang mit den Produkten. Aber es gab auch vieles am Buffet, das sehr gut gelungen war. Etwas ambivalent… Vielleicht wurde es ja von zwei unterschiedlichen Köchen zubereitet ;)
Spree, Natur, Hängematten und eine Slackline
Okay, ins Amranth geht man nicht nur wegen dem Brunch, sondern vor allem, weil es eine, der wenigen Locations direkt an der Spree ist. Im Sommer könnt ihr drekt am Wasser sitzen oder auf den Steg gehen, um eure Füße im oder über dem Wasser baumeln zu lassen. Das ist schon ziemlich arg toll. Auch zauberhaft sind die Hängematten oder Baumsäcke, in die man sich hineinfallen lassen und chillen kann. Ich lag dort vielleicht 15 Minuten in dieser knallroten Hängematte, aber war danach so entspannt. Sollte ich vielleicht häufiger mal machen. Der Blick aufs Wasser gerichtet, das laue Lüftchen, das sich durch die grünen Blätter der großen Bäume raschelt, Träumchen.
Wer eine Herausforderung sucht, sollte sich auf die Slackline begeben. Nachdem ich mein Brüderchen beobachtet hatte, wie er hochkonzentriert ein paar Schritte auf der Slackline machte, wollte ich auch mal. Aber schon der Aufstieg war, naja ich sag mal wackelig. Aber kein Vergleich zu dem, was kam als ich einen Fuß vor den anderen bewegen wollte. Oui, oui, oui – ohne eine Hand an der Schulter meines Bruders hätte ich keinen einzigen Schritt hinbekommen. Und so auch nur drei ;)
Was ich sagen will: Das Areal ist wunderschön angelegt. Die Nähe zum Wasser ist toll und die Gestaltung des Bereichs davor ziemlich cool.
Fazit
Der Brunch im Amaranth ist zweigeteilt. Es gibt Gerichte, die echt sehr lecker sind und welche, die zumindest mich nicht überzeugten. Dennoch ist der Gesamteindruck dank der Lage am Wasser und dem Bereich mit der Schaukel, Hängematten und Slackline so toll, dass ich auf jeden Fall wieder kommen würde. Es lässt sich dort einfach eine schöne Zeit mit der Familie oder Freunden verbringen.
Adresse und Öffnungszeiten vom Amaranth Vegan Restaurant:
Amranth
Weiskopffstraße 16-17
12459 Berlin