Anzeige | Über elf Millionen Besucher zählte das Jüdische Museum Berlin von 2001 bis 2017. Anschließend wurde zweieinhalb Jahre umgebaut und umgedacht. Nun öffnet der Libeskind-Bau am 23. August 2020 mit einer neuen Dauerausstellung seine Türen. Multimedial und multiperspektivisch wird auf 3500 qm die Historie und Gegenwart von Juden in Deutschland erzählt. Schon beim Betreten des spektakulären Gebäudes werden Besucher von jüdischer Geschichte begrüßt. Beim Betreten der neu gestalteten Räume ragt fortan eine fünf Meter hohe Holzskulptur, welche an einen Baum erinnert, in die Höhe. Gäste des Jüdischen Museums Berlin können hier Zettel mit Wünschen und Hoffnungen an den Baum hängen. Von dort aus werden sie durch acht Themenräume und fünf Epochen geführt, wo unter anderem Fragen über Kunst, jüdische Persönlichkeiten, Antisemitismus, Religion, Klang und Sprache behandelt werden.
Neue Perspektiven im Jüdischen Museum Berlin
„Die Geschichte der Juden hat sich nicht geändert – aber unsere Perspektive darauf. Mit unserer neuen Ausstellung reagieren wir auf veränderte Sehgewohnheiten, Besuchererwartungen und auf einen neuen Forschungsstand“ – Hetty Berg, Direktorin des Jüdischen Museums Berlin
Ein 20-köpfiges Team hat an dem neuen Konzept gearbeitet, um neue Fokusse zu setzen. Zwar wird der Besucher in der kommenden Dauerausstellung durch verschiedene geschichtliche Epochen bis zur Gegenwart begleitet, die strenge Chronologie der vorherigen Ausstellung kann so aber nicht mehr gefunden werden. Alle Sinne der Museums-Gänger sollen angeregt und miteinbezogen werden. Neues Licht soll auf Kultur und Religion geworfen werden. Dies geschieht unter anderem durch die Integration verschiedenster Medienformen. Kurzfilme, Videoinstallationen, Virtual Reality, Kunst-Installationen oder Hands-on-Stationen, die Inhalte der Ausstellung werden auf neuen und vielfältigen Wegen den Besuchern präsentiert.
Die Schwerpunktsetzung auf die Zeit nach 1945 schafft mehr Gegenwart im Jüdischen Museum Berlin. Interessant ist besonders die Betrachtung historischer Phänomene durch zeitgenössische Deutungen.
Welchen Klang hat das Judentum? Blick auf den Klangraum, einer der acht Themenräume in der neuen Dauerausstellung des Jüdischen Museums Berlin. Jüdisches Museum Berlin, Foto: Yves Sucksdorff
Das Familienalbum
Die interaktive Medienwand ist eine weitere beeindruckende Installation des Jüdischen Museums Berlin. Hier können Besucher ihre ganz eigenen Entdeckungen zu deutsch-jüdischen (Familien-)Geschichten machen. Zahlreiche Familiennachlässe wurden dem Museum anvertraut und zusammengetragen, zu den 10 ausgewählten gehört unter anderem der Nachlass der Berliner Widerstandskämpferin Dora Schaul.
Zeit für einen weiteren Besuch
Falls ihr zu den elf Millionen Besuchern gehört, solltet ihr definitiv einen weiteren Besuch einplanen. Die Schwerpunkte und Szenografie der Dauerausstellung versprechen eine völlig neue Erfahrung der jüdischen Geschichte.
Verbeugung vor einer Reihe jüdischer Persönlichkeiten in der Hall of Fame der neuen Dauerausstellung des Jüdischen Museums Berlin (Illustrationen: Andree Volkmann). Jüdisches Museum Berlin, Foto: Yves Sucksdorff Lichtprojektion auf der Treppe zur Dauerausstellung. Entwurf: Arbeitsgemeinschaft chezweitz GmbH/ Hella Rolfes Architekten BDA
Die große, interaktive Medienwand „Familienalbum“ präsentiert einige der Familiensammlungen mit insgesamt über 400 Objekten. Foto: Yves Sucksdorff. Jüdisches Museum Berlin
Die JMB-App bietet Audios, Informationen, Spiele und kurze Filme. Porträt von Albertine Heine als Braut, August Theodor Kaselowsky, Berlin 1835; Jüdisches Museum Berlin, Foto: Yves Sucksdorff
*In Kooperation mit dem Jüdischen Museum Berlin
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