Schlagwort-Archive: Nachhaltig

Wochenmärkte in Berlin

In Berlin gibt es zahlreiche Wochenmärkte, deren Angebot meistens deutlich über frisches Obst und Gemüse aus dem Brandenburger Umland hinaus gehen. Gerade am Wochenende ist ein Marktbesuch mehr als einfach nur Einkaufen. Man trifft sich mit Freunden oder der Familie und schlendert gemeinsam über den Markt. In den letzten Jahren ist die Begeisterung für lokale Produkte gewachsen, kein Wunder, schmecken die regionalen Produkte doch so viel bessern. Fleisch, Fisch, Käsespezialitäten und viele kleine Manufakturen bringen besondere Lebensmittel mit, die man zum Teil dann auch nur auf den Märkten selbst bekommt. Auf den Wochenmärkten in Berlin gibt es immer auch ein paar Essenstände, die dank Streetfood den kleinen Hunger vertreiben.

Unsere liebsten Wochenmärkte in Berlin

01 | DER GENTER WOCHENMARKT | Wedding

Der Wochenmarkt an der Genter Straße in Wedding wird noch immer als Geheimtipp gehandelt, obwohl es ihn schon seit 80 Jahren gibt. Wer auf diesem kleinen Markt einkaufen geht, der bekommt zu hochwertigen Produkten ein spannendes Einkaufserlebnis gratis dazu. Hier werden Waren und Preise nämlich ganz im Marktschreierstil laut angepriesen. Angeboten wird hier eine gute Auswahl an Obst und Gemüse, aber auch Fleisch, Käse, Feinkost und Textilien lassen sich hier hervorragend und zu relativ günstigen Preisen einkaufen. Lange suchen muss man nach seinem Lieblingsanbieter nicht, denn jeder Stand hat seinen festen Platz auf dem Markt. 

  • Adresse | Genter Str. 47, 13353 Berlin
  • Haltestelle | U Leopoldplatz
  • Öffnungszeiten | MI + SA, 7.00-16.00 Uhr

02 | WOCHENMARKT AM WITTENBERGPLATZ | Schöneberg

Der Wochenmarkt am Wittenbergplatz in Schöneberg überzeugt nicht nur durch seine einladende Atmosphäre und die frischen Bioprodukte, sondern vor allem durch seine große Auswahl an Imbissständen. Wer hier seinen Wocheneinkauf erledigt, sollte auf keinen Fall an der hausgemachten Quiche vorbeigehen. Wer es noch herzhafter mag, hat die Wahl zwischen Burgern, Wraps oder der klassischen Gulaschkanone. Bei dem ganzen leckeren Essen sollte man den Einkauf aber nicht vergessen. Donnerstags wird der Wochenmarkt zum Bauernmarkt und bietet unter anderem Käse aus organischem Anbau, frisches Fleisch, Eier, Käse, Obst und Gemüse und Handgemachtes an.

  • Adresse | Wittenbergplatz 5, 10789 Berlin
  • Haltestelle | U Wittenbergplatz 
  • Öffnungszeiten | DI 8.00-14.00 Uhr, DO 10.00-18.00 Uhr, FR: 8.00-16.00 Uhr

03 | WOCHENMARKT AM HERMANNPLATZ | Neukölln 

Der Wochenmarkt am Hermannplatz in Neukölln macht seinem Standort alle Ehre: Der angesagte Kiezmarkt bietet seiner Neuköllner Kundschaft an 40 Ständen nicht nur hochwertige Lebensmittel wie Wildfleisch aus eigener Schlachtung, fangfrischen Fisch und regionales Obst und Gemüse, sondern auch Textilien, Schuhe und Schmuck an. Wem unterwegs sein Rennrad zu Bruch gegangen ist, der hat Glück, denn hier gibt es auch einen Fahrradreparaturstand! Und die Wartezeit lässt sich dann bei original Neuköllner Streetfood oder bestem Barista-Kaffee vertreiben. Das Beste: der Markt ist von Montag bis Freitag, 10.00 bis 18.00 für euch geöffnet und im Sommer gibt es jeden Donnerstag Livemusik auf der Marktbühne (ggf. Änderung durch das COVID-19-Virus).

  • Adresse | Hermannplatz, 10967 Berlin
  • Haltestelle | U Hermannplatz
  • Öffnungszeiten | MO-FR: 10.00-18.00 Uhr

04 | ÖKOMARKT AM LAUSITZER PLATZ | Kreuzberg

Jeden Freitag von 12.00 bis 18.00 Uhr bietet der kleine Ökomarkt gegenüber vom Görlitzer Park frisches Obst und Gemüse, Fleisch- und Milchprodukte und Backwaren direkt von Biobauern und Händlern aus dem Umland an. Naturkost und fairer Handel werden hier großgeschrieben und das merkt man auch an der Qualität der Produkte, von denen gerne probiert werden darf. Auf dem kleinen Markt im Herzen Kreuzbergs gibt’s aber nicht nur Lebensmittel. Der Stand von ‚Kashmir Traum‘ zum Beispiel, lässt das Herz von Freunden des Nordindischen Kunsthandwerks höher schlagen. Hier gibt’s alles von Schals über Jacken und bestickten Decken bis hin zu Schmuck und kleinen Geschenkartikeln.

  • Adresse | Hermannplatz, 10967 Berlin
  • Haltestelle | U Hermannplatz
  • Öffnungszeiten | MO-FR: 10.00-18.00 Uhr

05 | DIE DICKE LINDA | Neukölln

Die Dicke Linda in Neukölln hat nicht nur einen außergewöhnlichen Namen, sondern auch ein genauso verrücktes Konzept: Benannt nach einer beliebten Kartoffelsorte, wurde der Markt 2014 von der Neuköllnerin Theresa Dühn ins Leben gerufen und bietet seitdem regionale Produkte von Bauern aus Brandenburg und regionalen Händlern auf dem Kranoldplatz an. Jeden zweiten Samstag im Monat findet zusätzlich eine ‚Eventlinda‘ statt, auf der neben dem regulären Angebot auch Kreatives, Mode, Handwerk und Kunst auf dem Markt zu finden sind und verschiedene Musiker auf der Bühne stehen. Der Markt findet jeden Samstag von 10.00 bis 16.00 Uhr statt.

  • Adresse | Kranoldplatz, 12051 Berlin
  • Haltestelle | S+U Hermannplatz
  • Öffnungszeiten | SA: 10.00-16.00 Uhr

06 | ÖKOMARKT CHAMISSOPLATZ | Kreuzberg

Der Ökomarkt auf dem Kreuzberger Chamissoplatz wurde 1994 von Anwohnern ins Leben gerufen und seit 1997 vom ‚Verbund Ökohöfe Nordost‘ betrieben. Man kann es sich also schon denken, hier gibt es frische, vollwertige Qualitätserzeugnisse von Direktanbietern. Die Produkte stammen aus kontrolliert ökologischem Anbau und sind mit dem EU-Biosiegel zertifiziert. Der Markt ist einer der ältesten Biomärkte Berlins und lässt keine Wünsche offen. Obst, Gemüse, Honig, Schaf- und Ziegenmilchprodukte, Brot, Kuchen, Blumen und Keramik. Hier gibt es wirklich alles. Und für das leibliche Wohl sorgt der ökologische Imbiss mit Tee, Kaffee, Vollkornwaffeln und kleinen Snacks. Jeden Samstag öffnet der Ökomarkt von 8:30 bis 15:00 Uhr seine Pforten

  • Adresse | Chamissopl. 6, 10965 Berlin
  • Haltestelle | U Gneisenauplatz
  • Öffnungszeiten | SA: 9.00-15.00 Uhr

07 | WOCHENMARKT AM HACKESCHEN MARKT | Mitte

Der Wochenmarkt am Hackeschen Markt befindet sich zwar deutlich spürbar an einem Touristen-Hotspot, ist aber trotzdem immer einen Besuch wert. Jeden Samstag zwischen 10.00 und 18.00 Uhr lässt sich hier durch Handgemachtes, Kleidung, Hüte und Perlen stöbern und der Wocheneinkauf erledigen. Highlight des Marktes ist wohl der Pastastand, an dem die Pasta ganz frisch angeboten wird. Einen großen Teil des Angebots gibt es außerdem in Bioqualität. Und gute Neuigkeiten für Fischfreunde haben wir auch: mediterrane Spezialitäten und frischen Fisch könnt ihr vor Ort ebenso erwerben.

  • Adresse | Hackescher Markt, 10178 Berlin
  • Haltestelle | U Hackescher Markt
  • Öffnungszeiten | DO: 09.00-18.00 Uhr, SA: 10.00-18.00 Uhr

08 | WOCHENMARKT AM KOLLWITZPLATZ | Prenzlauer Berg

Er gilt wohl als der teuerste, auf dem es mehr zählt, gesehen zu werden als Lebensmittel einzukaufen. Der Wochenmarkt am Kollwitzplatz ist aber gleichsam auch einer der schönsten. Frische Pasta, Neuland-Fleisch, Obst & Gemüse aus dem Brandenburger Umland und vieles mehr erwarten euch jeden Samstag. Unser Tipp: Das Brot von der Bäckerei Brotgarten und der kleine Stand mit sehr leckerem frischen Kuchen! Neben frischen Produkte, gibt es auch hier einige Foodstände mit frischen Crepes, Falafel und Currywurst. Jeden Donnerstag von 12.00-20.00 Uhr findet der Ökomarkt an beinahe der gleichen Stelle statt.

  • Adresse | Kollwitzplatz, 10435 Berlin
  • Haltestelle | U Eberswalder Straße
  • Öffnungszeiten | DO: 12.00-19.00 Uhr, SA: 10.00-16.00 Uhr

09 | WOCHENMARKT AM KARL-AUGUST-PLATZ | Charlottenburg

Der Wochenmarkt am Karl-August-Platz in Charlottenburg ist wohl nichts für Langschläfer, aber dafür umso mehr etwas für Genießer. Regionale Obst- und Gemüsehändler treffen auf mediterrane Spezialitäten und edle Weine. Käse- und Milcherzeugnissen, Fleisch- und Wurstwaren gehören genauso zum Marktbild wie auch Kunst- und Lederwaren, sowie einige Foodstände zum Schlemmen.

  • Adresse | Karl-August-Platz, 10625 Berlin
  • Haltestelle | U Deutsche Oper
  • Öffnungszeiten | MI: 8.00-13.00 Uhr, SA: 8.00-14.00 Uhr

10 | WOCHENMARKT AM MAYBACHUFER – TÜRKENMARK | Neukölln

Der Wochenmarkt am Maybachufer wird auch “Türkenmarkt” genannt, weil es tatsächlich einer Reise auf einen orientalischen Markt gleicht. Es ist laut, es ist wuselig, es ist aufregend und es ist zum Teil super günstig. Gerade das Obst und Gemüse gibt es auf dem Wochenmarkt am Maybachufer zu sehr günstigen Preisen. Tipp: Lasst euch davon nicht zu schnell einlullen, sondern prüft die Qualität. Häufig sind die Sachen essreif und für den Verzehr am gleichen Tag gedacht. Neben Obst und Gemüse, gibt es auch diverse anderen Stände wie etwa einen Kartoffelstand mit vielen Sorten oder einen Stand mit Lupinen im Angebot. Meterware zum Nähen und Foodstände runden das Angebot ab.  

  • Adresse | Karl-August-Platz, 10625 Berlin
  • Haltestelle | U Schönleinstraße 
  • Öffnungszeiten | DI+FR: 11.00-18.30 Uhr

11 | WOCHENMARKT STADTFARM | Lichtenberg

Ein etwas anderer Wochenmarkt ist der 2019 neu eröffnete Wochenmarkt StadtFarm in Lichtenberg. Die StadtFarm lebt vom Smart Urban Farming und produziert in nachhaltiger Kreislaufwirtschaft Fisch (“AquaTerraPonik”), Salate, Kräuter und Gemüse. Dazu bieten regionale Partner Brot, Fleisch, Marmeladen u.v.m. an, wovon ein Großteil in Bio-Qualität zu haben ist. Wer hungrig ist, kann einen Snack an den Streetfoodständen genießen. Durch die besondere Lage, könnt ihr anschließend noch durch den umliegenden Landschaftspark Herzberge spazieren gehen. Auch für Kids ist dank einer Spielecke gesorgt. Das Highlight bleibt für uns jedoch das Urban Farming Konzept! 

  • Adresse | Allee der Kosmonauten 16, 10315 Berlin
  • Haltestelle | S Friedrichsfelde Ost/ Springfuhl (am besten über Google suchen, da die Anfahrt stark von der Richtung abhängt, aus der ihr kommt) 
  • Öffnungszeiten | SA: 10.00-16.00 Uhr

12 | WOCHENMARKT AM BOXHAGENER PLATZ | Friedrichshain

Der Wochen– und Ökomarkt am Boxhagener Platz in Friedrichshain ist jeden Samstag von 9.00 bis 15.30 Uhr für euch geöffnet. Mit rund 100 Ständen ist hier alles zu finden, was das Bioliebhaber-Herz begehrt: die Auswahl reicht von Bio-Tofu, sehr leckerem Kimchi und Kombucha über regionales Obst und Gemüse, hochwertige Öle und Feinkost bis hin zu frisch vor Ort geräuchertem Fisch. Die Imbissauswahl vor Ort überzeugt ebenfalls mit einem tollen Angebot. Langweilig wird’s hier jedenfalls nicht und der Wochenmarkt gehört definitiv zu unseren Lieblingsmärkten.

  • Adresse | Gärtnerstraße 23-24, 10245 Berlin
  • Haltestelle | U Samariterstraße
  • Öffnungszeiten | SA: 9.00-15.30 Uhr

13 | WOCHENMARKT MARKTHALLE NEUN | Kreuzberg

Der Wochenmarkt in der Markthalle Neun ist vor allem für Leute, die nach dem Besonderen suchen. Alte Obst- und Gemüsesorten, sowie diverse Kräuter können von Bauern aus dem Brandenburger Umland erworben werden. Dazu bieten kleine Manufakturen Milch-, Käse-, Wurst- und Fleischwaren an. Dass wir uns hier mitten in Berlin befinden, geriet schnell in Vergessenheit, denn ihr kommt leicht mit den Anbietern ins Gespräch. Es wirkt oftmals so, als würde man sich seit Jahren kennen und in einem 500 Seelen Dorf wohnen. Von Dienstag bis Donnerstag gibt es ein Basisangebot, so richtig Spaß macht es aber an Freitagen und Samstagen. Dazu könnt ihr an den festen Ständen in der Markthalle Neun frischen Tofu, Weine u.v.m. kaufen. Die Foodstände drumherum versorgen euch mit leckerem frischen Essen.

  • Adresse | Eisenbahnstraße 42/43, 10997 Berlin
  • Haltestelle | U Görlitzer Bahnhof
  • Öffnungszeiten | FR: 12.00-18.00 Uhr, SA: 10.00-18.00 Uhr

Nobelhart & Schmutzig – Brutal lokal auf Sterne-Niveau!

Das Restaurant Nobelhart & Schmutzig bekam bereits im ersten Jahr seiner Eröffnung einen Michelin Stern und 16 Gault Millau Punkte. Chapeau! Die Presse reißt sich geradezu um das Team um Billy Wagner (Sommelier & Wirt) und Micha Schäfer (Küchenchef).
Warum? In erster Linie wohl wegen ihrem „brutal lokalem“ Kochkonzept. Verarbeitet werden in der Küche ausschließlich Produkte aus der Region Berlin-Brandenburg bzw. Ost-/ Norddeutschland. Pfeffer? Schokolade? Mango? Sucht man alles vergebens! Die Rückbesinnung auf Lebensmittel aus der Heimat, kurze Lieferwege und der persönliche Kontakt zum Bauern/ Produzenten ist der Kernpunkt der Küche.

Das Gesamterlebnis Nobelhart & Schmutzig

Die gehobene und Sterne-Küche ist seit einiger Zeit keine Angelegenheit mehr von gutbetuchten Leuten ab 45 Jahren. Nein, Essen ist ja das neue Ausgehen und so erfreuen sich viele Leute ab Anfang 20 an den kulinarischen Genüssen. Auch darf es gerne etwas mehr kosten, so lange es einfach ein toller Abend wird.

Das Nobelhart & Schmutzig erfüllt genau diesen Bedarf und bricht mit den gängigen Vorstellungen, die man bzgl. Sterne-Restaurants in sich trägt. Schon der Pauly Saal ging in eine ähnliche Richtung hinsichtlich Atmosphäre und Raumgestaltung, allerdings noch mit angezogener Handbremse. Das Nobelhart & Schmutzig hat atmosphärisch nichts gemein mit dem Fischers Fritz oder dem Facil, die ebenso erstklassiges Essen und hervorragenden Service haben, aber es bleibt etwas starr.

Unaufgeregt, gastfreundlich, herzlich

Gerne erinnere ich an die schrecklichen Mitte-Läden, in denen sich viele Gastronomen und Service-Leute zu cool vorkommen, um einen Gast freundlich zu bewirten. Das ist im Nobelhart & Schmutzig ganz anders. Natürlich, wir sind ja auch in einem Sterne-Restaurant. Dennoch ist es hier ein Tick familiärer, ein Tick gemütlicher, einfach eben ein Tick anders.


Hol dir jetzt den aktuellen Michelin Guide 2017 oder auch den Gault&Millau Guide 2017


Wobei die Crew sich jede Menge auf ihre Leistung einbilden könnte. Billy Wagner ist als Interview-Partner so gefragt wie kein anderer und Micha Schäfer erkochte sich in kürzester Zeit einen Stern. Aber hochnäsige Attitudes zeigte niemand. Im Laufe des Abends kamen wir eigentlich mit dem gesamten Team in Berührung und alle waren aufgeschlossen und herzlich.

Egal, wie oft man im Nobelhart & Schmutzig war, es ist immer so als würde man mit Freunden eine Art Supper Club in den eigenen vier Wänden veranstalten. In Deutschland ist uns nichts vergleichbares bekannt und auch weltweit dürfte man länger suchen, um ein Pendant zu finden.

berlin-restaurant-nobelhart-schmutzig-3

 

Genug der Vorworte, los geht’s.

Obwohl, noch nicht ganz. Bevor ihr den wunderschönen Gastraum erblickt, müsst ihr erstmal reinkommen. Das geschieht am besten mit einer Reservierung und dem Betätigen der Klingel vor der Tür (die hatte ich beim ersten Mal doch etwas länger gesucht). Jemand aus dem Team öffnet euch die Tür, nimmt euch herzlich in Empfang und dann geht sie los, die kulinarische Reise.

Allerdings, und das wird mittels kleinen, aber unübersehbaren Aufklebern an der Tür deutlich gemacht, es sind weder Fotos, noch Handys, Waffen oder die AfD im Gastraum erwünscht.

Letzteres ist fantastisch, Waffen tragen wir eh nicht mit uns herum, aber das mit dem Handy und den Fotos mussten wir kurzzeitig verdauen. Ist der Griff zu Snapchat & Instagram und der Kamera doch schon automatisiert bzw. in unserer DNA fest verankert. Aber natürlich folgen wir dem Wunsch und packen alles zur Seite.

„Please take memories, not pictures.“

Und so wurde es wohl der entspannteste Restaurantbesuch seit ewigen Zeiten. Wir durften uns einen Abend lang nur auf das Essen, die Weine, die Atmosphäre, das Team und unseren Gesprächen konzentrieren. Wunderbar.

berlin-restaurant-nobelhart-schmutzig-8

 

Das große Miteinander

Wenn ihr den Innenraum das erste Mal seht, werdet ihr hin und weg sein, weil es dieses „Wow-Gefühl“ auslöst. In der Mitte ist das Herz des Restaurants: Die Küche. Verschiedene Kochstationen und Bereiche zum Anrichten sind in der Mitte des Raumes platziert. Bis auf einen kleinen Teil, ist wirklich die gesamte Küche im Gastraum. Für mich ja ein Träumchen, faszinieren mich Köche und deren Handwerk doch sehr.

Drumherum ist eine große U-förmige Tafel aus massiven Holzplatten mit Sitzplätzen für 30 Personen. Alle sitzen nebeneinander. Wer möchte, kann mit seinen Sitznachbarn ins Gespräch kommen, wer lieber für sich ist, hat auch dazu die Möglichkeit. Die Plätze sind so verteilt, das beides geschehen kann. Oftmals aber lernen sich die Leute nebeneinander kennen. Auch an unserem Abend beobachtete ich zwei Pärchen, die getrennt gekommen sind, aber gemeinsam gehen. Es ist diese offene, gemütliche und menschliche Atmosphäre, die dies ermöglicht.

Weiter hinten im Raum ist noch eine größere Tafel, die auch Platz für ca. 10 Personen hat. Mit einer größeren Gruppe braucht ihr also nicht aufgereiht wie die Hühner auf der Stange einen Abend verbringen.

10 Gänge – 3 Zutaten

Jeden Abend werden für jeden Gast 10 Gänge zubereitet. Das Menü richtet sich nachdem was die Natur aktuell zu bieten hat. Die einzelnen Gerichte bestehen im Wesentlichen aus maximal drei Zutaten – Salz, Butter oder Öl sind außen vor und Pfeffer gibt es eh nicht. Zu diesen drei Zutaten wiederum gibt es jeweils eine Geschichte. Die Speisekarte verrät bereits woher die Produkte stammen, aber die Köche machen während des Servierens eine Kurzgeschichte daraus. Die Identifikation mit der Speise könnte kaum größer sein.

Allein der Start mit (roher) Karotte, Sahne, Kamillenöl und Salz ist ein echter Hochgenuss. Die Aromen der Kamille und Karotte zusammen mit der samtig weichen Sahne und der feinen Salz-Nuance ist so harmonisch, das man es kaum glauben mag. Die Forelle, die schonend nach der japanischen Ike Jime Methode getötet wurde, ist wohl die beste Forelle, die wir je gegessen haben. Grünkohl, Schwarzkohl und Weißkohl kombiniert mit einem Meerrettichquark, der endlich auch mal nach Meerrettich schmeckt, war ebenso ein Knaller wie der Hirsch und die Rote Beete. Von der Blutwurst mit Kartoffelsuppe nahmen wir gleich mal einen Nachschlag… wer weiß, ob uns die 10 Gänge sonst satt gemacht hätten ;) Nein, Scherz, es schmeckte einfach so wunderbar, dass wir die Frage nicht verneinen konnten. Auch die zwei Dessertgänge lassen keinen Wunsch bei uns offen.

Alles erinnert mich, da ich hier auch aufgewachsen bin, an die gute Hausmannsküche, nur ist sie im Nobelhart & Schmutzig perfektioniert bis ins letzte Detail. Hier wird wirklich nur mit den besten Produkten gearbeitet. Auch wird Besteck aus Silber gereicht, da Silber keinen Eigengeschmack mitbringt bzw. den Geschmack der Gerichte nicht verfälscht.

Ein Kaffee, der so gut ist, dass du in dem Moment weißt, wie viel schlechten Kaffee du bereits getrunken hast

Nachdem wir also vollkommen geflasht vom Essen und allem anderen waren, fragt uns Billy zum Abschluss, ob wir noch ein Käffchen mögen. Oh ja, denken wir uns und sagen das auch. Ein Schelm wer meint, jetzt käme eine 20.000 Euro Barista Maschine zum Einsatz. Nein, der Kaffee wird mit einem Handfilter gebrüht und es wird der beste sein, den wir je getrunken haben.
Die Bohnen stammen von der Berliner Rösterei Five Elephant und die Zubereitung mittels Handfilter ist so durchdacht wie alles andere hier auch. Genau drei Minuten wird das heiße, aber nicht kochende Wasser mit den frisch gemahlenen Bohnen in Berührung kommen. Der Kaffee, der dabei entsteht, ist so außergewöhnlich gut, dass wir ihn kaum mehr mit einem klassischen Kaffee vergleichen können.

Fast schon melancholisch, aber glücklich wie auf Wolken schwebend, verlassen wir den Raum – dieses Mal ohne Fotos, aber mit einer Fülle an Erinnerungen.

Fazit

Es ist das große Ganze, dass euch hier verzaubern wird. Die massiven Holztische, die kleinen Lichter über den Plätzen, die Holzvertäfelung der Wand, die Speisekarte, die euch nicht nur das Menü, sondern auch namentlich das Team vorstellt, das Gebäck, dass euch in einer Papiertüte am Ende zum Mitnehmen gereicht wird. Der Plattenspieler, der immer wieder neu bestückt werden muss, die hervorragende Wein- und Spirituosenauswahl, die Menschen in der Küche um Micha Schäfer und nicht zuletzt Billy Wagner als solches, der eine ganz besondere Gabe hat auf Menschen einzugehen.

Es gibt nichts, was wir auch nur im Entferntesten über dieses Speiselokal zu bemängeln hätten. Sichert euch eure Reservierung und lasst es geschehen ;)


Kleiner Tipp: Holt euch den Taste Twelve Restaurantführer und spart ein paar Euros beim Besuch!

Eine Übersicht mit allen Sterne-Restaurants in Berlin findet ihr hier.


Adresse und Öffnungszeiten vom Nobelhart & Schmutzig:

Nobelhart & Schmutzig
Friedrichstraße 218
10969 Berlin

Di-Sa: 18.30-22.30 Uhr

berlin-restaurant-nobelhart-schmutzig-5
Die typische Schaufenster-Deko eines Sterne-Restaurants… ;)

berlin-restaurant-nobelhart-schmutzig-4 berlin-restaurant-nobelhart-schmutzig-7 berlin-restaurant-nobelhart-schmutzig-6

TrenntMagazin – Für mehr Naturschutz in Berlin und der Welt

Eines der größten Probleme unserer Zeit ist Müll – egal ob wir ihn nun eher negativ behaftet als Abfall, Dreck und Unrat oder eher wohlwollend als Recyclingstoffe oder Wertstoffe bezeichnen. Es bleibt das gleiche: Gebrauchsgegenstände in verschiedenster Form, die niemand mehr haben möchte.

Gerade Plastik ist ein riesiges Thema, dem die Menschheit wohl kaum mehr Herr werden wird. Ein Blick nach Indien, in die Flüsse von China oder direkt in den Ozeanen macht das Drama recht deutlich. Leider haben viele Menschen in Deutschland und auch in Berlin die Eigenschaft, Abfall relativ skrupellos wegzuwerfen.

„Was interessiert mich das denn – ich wohne doch hier in Berlin!“ So oder so ähnlich wären wahrscheinlich die Reaktionen, würde man eine Umfrage am Alexanderplatz starten. Leider. Denn jeder kann seinen Beitrag für mehr Naturschutz leisten.

Trennt_Header

 

Das TrenntMagazin zeigt Wege zur Abfallvermeidung, Abfalltrennung und zum Abfallrecycling

In der Zeitschrift, die 2 x pro Jahr erscheint, werden diverse Themen besprochen und erklärt. Zudem gibt es viele, viele Tipps und Hinweise, wie man mit seinem ganz privaten Abfall, z.B. Plastiktüten oder den alten Klamotten umgehen kann, anstatt sie einfach wegzuwerfen. Was mir auch gut gefällt ist, dass Beispiele aus anderen Ländern gezeigt werden.

berlin-bsr-trennt-magazin-2

 

So gibt es in China ein Unternehmen, das Essstäbchen entwickelt hat, welche die Nährwert- und Kalorienangaben anzeigen und die Chinesen daran hindern sollen, die Wegwerfstäbchen zu nutzen.

Oder eine Initiative in Portugal namens „Fruta Feia“, die all die „Quasi Modo“-Lebensmittel sammelt, weil sie zu hässlich für das Ästhetik-Empfinden der Industrienationen sind, aber geschmacklich keinen Millimeter hinter ihren hübschen Sortenkollegen zurück stehen. Die gesammelten Lebensmittel werden günstig an Mitglieder der Initiative abgegeben, Hunger wird gemindert und Müll vermieden.

berlin-bsr-trennt-magazin-1

 

Warum unser Wegbier nicht umweltfreundlich ist?

Das in Berlin so heiß und innig geliebte Wegbier wird auch schnell zum Abfall- bzw. Mehrwegproblem. Meine liebste Variante die Flasche loszuwerden, ist sie in der Nähe eines Abfalleimers abzustellen – aber nie rein zu werfen. Die Flaschensammler sind dankbar und nehmen sie ja eh mit, brauchen dann aber wenigstens nicht voller Scham im Müll zu wühlen.

Aber im Rahmen dessen berichtet das aktuelle TrenntMagazin über die immer ausgefalleneren Flaschenformen. Das ist zwar hip und man kann sich mega cool von den Standardflaschen abgrenzen, aber die Flaschen müssen aufwendig aussortiert und quer durch das Land zum Abfüllort zurückgebracht werden.

Standardflaschen hingegen können zu jeder beliebigen Brauerei gefahren werden. Das sind Infos, die man einfach nicht so ohne weiteres auf dem Schirm hat, die man aber im TrenntMagazin nachlesen kann.

Trennt_Header2

 

Generell dreht sich in dem Magazin auch viel darum, was bereits getan wird, um zu zeigen, dass es geht. Es funktioniert, wenn alle dazu beitragen – egal ob in einem großen oder kleinen Umfang.

Das TrenntMagazin stammt zwar von der Berliner Stadtreinigung (BSR), wird aber bis auf ein paar orangefarbenen Akzenten und einer Anzeige auf der letzten Seite nicht zu Werbezwecken genutzt. Ganz im Gegenteil, es ist informativ, gut recherchiert und hochwertig gestaltet.

Wo gibt es das TrenntMagazin?

Wer jetzt neugierig ist und sich das TrenntMagazin selbst anschauen will, kann das hier auf der Website tun. Dort gibt es sowohl die digitale als auch die analoge Printvariante kostenlos.

Eigentlich müsste das TrenntMagazin jedem Haushalt per Post zur Verfügung in den Briefkasten gesteckt werden. Wer braucht bitte irgendwelche lästigen Werbeflyer oder die Anzeigblätter der Supermärkte. Viel wichtiger ist Aufklärung und das Aufzeigen, wie jeder von uns aktiv sein kann.

berlin-bsr-trennt-magazin-website


Ein paar weitere Beispiele vom Umgang mit Müll:

In Japan gibt es ein Dorf namens Kamikatsu, dass bis 2020 frei von jeglichem Müll leben will. Klar, das ist eine echte Fulltime-Aufgabe und vielleicht auch etwas viel des Guten. Aber hey, es geht.

Eine kleine Stadt namens Gronau hat vor wenigen Monaten einen WhatsApp-Dienst eingerichtet. Die Bewohner können Fotos und eine kurze Beschreibung an die Telefonnummer des örtlichen Entsorgungsdienstes schicken und kurze Zeit später ist der Müll beseitigt. Das mag anstrengend klingen, ist aber für die Mitarbeiter im Außendienst deutlich effektiver, da sie nicht die ganze Zeit auf Streife fahren müssen, sondern direkt zum Ort des Geschehens fahren können.

Müll, Abfallentsorgung & Co. ist ein Thema, über das ich wohl noch ewig lange weiter schreiben könnte. Ich finde es sooo wichtig, sich um die Müllentsorgung Gedanken zu machen. Hier in Deutschland wird einem das Ausmaß gar nicht richtig bewusst, aber schaut euch auf YouTube einfach mal eine Doku über die Situation in anderen Ländern an.

Auch schön ist, das dm oder Rewe keine Plastiktüten mehr anbieten. Ein Schritt, der deutlich macht, dass Plastikmüll auch in Deutschland ein wichtiges Thema ist.

All diese Themen sind super spannend und im TrenntMagazin nachzulesen!


pic3

Brunchen im Kopps

Das Kopps in Berlin Mitte reiht sich munter in die Riege der veganen Restaurants ein. In der Woche öffnet das Restaurant gegen Abend, bietet 3-Gänge-Menüs und á la Carte Gerichte an. An Wochenenden werden die Tore früh aufgesperrt, damit man bis 16 Uhr am Nachmittag brunchen kann.

Vegan Brunchen im Kopps

Weil es so schön lustig ist damit zu spielen: Nein, ein veganer Brunch besteht nicht aus rohen Gemüsestreifen mit Nüssen als Topping und einem Obstsalat. Im Kopps bekommt ihr für 13,50 EUR ein recht vielfältiges Angebot. Im Eingangsbereich wird die Müsli-Fraktion mit Chia-Pudding, Sojajoghurt, Müsli und Nüssen glücklich gemacht und im Gastraum an der Theke reihen sich Brötchen, verschiedene kalte und warme Speisen, Marmeladen und „Käse“ & „Wurst“ – natürlich vegan.

berlin-restaurant-kopps-brunch-muesliberlin-restaurant-kopps-brunch-5

 

Falls ihr euch bei so viel Auswahl überfordert fühlt – meine Top 5:

  • Möhren mit Kürbiskernen
  • Rote-Beete-Apfel-Salat
  • Fenchelsalat
  • Pancakes (!!!) – da braucht ihr die deutsche Urlauber-Handtuch-Mentalität – wenn die Pancakes weg sind, kann es schon mal etwas länger dauern, bis sie nachgefüllt werden, leider.
  • Kokos-Chia-Pudding

berlin-restaurant-kopps-brunch-4berlin-restaurant-kopps-brunch-3

 

Und auch das Brot ist ganz, ganz toll – nur kann man das im Zweifel ja auch zuhause essen ;) Ebenso wie die gefakten Käse- und Wurstscheiben, daher lasse ich sowas grundsätzlich aus. Abgesehen davon, halte ich eh nicht so wahnsinnig viel von veganen Ersatzprodukten.

Getränke gehen übrigens extra. Mein Tipp hier ist die Zitronen-Rucola-Limonade. Super erfrischend und ein ganz spannender Geschmack.. denn den Rucola schmeckt man tatsächlich leicht heraus. Wem das zu abgefahren ist, kann sich auch Saftschorlen oder ein Kaffeegetränk (mit Soja- oder Mandelmilch) bestellen.

Atmosphäre

Brunchen im Kopps scheint eine durchaus beliebte Wochenend-Vormittagsbeschäftigung zu sein, denn der Laden ist echt gut besucht. Es gibt eigentlich kaum einen freien Platz – sobald die einen gehen, kommen die nächsten. Aber, obwohl so viel los ist, kann man dann doch recht entspannt brunchen.

Das Einzige, was mir negativ in Erinnerung geblieben ist: Es war echt warm im Gastraum und wir waren im Winter dort. Ich frage mich, wie das im Sommer ist, wenn die Sonne auf das Restaurant scheint… vielleicht komme ich auch nur viel zu früh in die Wechseljahre und hatte einen kleinen Wärmeschub ;) Wobei ich eher auf eine zu warme Heizung tippe.

Eine Reservierung ist übrigens möglich, auch bei einer größeren Gruppe, aber ihr müsst dann sehr pünktlich sein, sonst wird der Platz wieder frei gegeben.

Fazit

Wer vegan frühstücken aka. brunchen gehen will, ist im Kopps gut aufgehoben. Der Preis ist nicht ganz günstig, aber dafür habt ihr eine große Vielfalt und die Schnibbelarbeit, die bei veganen Gerichten oft nicht ganz unerheblich ist, wird euch abgenommen ;) Zudem gefiel mir sehr gut, dass nicht nur ein paar zusammengemischte Dipps vorzufinden sind, sondern verschiedene warme und kalte Speisen.


Adresse und Öffnungszeiten vom Kopps:

Kopps Restaurant
Linienstraße 94
10115 Berlin

Mo-Fr: 12.00-15.00 & 17.30-24.00 Uhr
Sa-So: 9.00-24.00 Uhr

berlin-restaurant-kopps-brunch-laden berlin-restaurant-kopps berlin-restaurant-kopps-brunch-eingang

Original Unverpackt

Lebensmittel einkaufen und das ganz ohne diesen vielen Plastikkram, der zum Verpacken und frisch halten dienen soll? Geht das? Ja! Und zwar in Kreuzberg in der Wiener Straße.

Die beiden Mädels Milena Glimbovski und Sara Wolf haben es sich zur Aufgabe gemacht, den vielen Einwegverpackungen, die sich um unsere Lebensmittel hüllen, den Kampf anzusagen. Mittels Crowdfunding sammelten sie 100.000 EUR in Rekordzeit ein und realisierten somit ihr Projekt. Eine ehrenvollen Aufgabe, deren Umsetzung man sich nicht so richtig vorstellen kann – also sind wir nach Kreuzberg gefahren und haben uns mal umgeschaut.

Original Unverpackt – alles ohne Verpackung

Wirklich alles! Der kleine Supermarkt in Kreuzberg bietet frisches Obst und Gemüse, dass nicht mit durchsichtiger Klarsichtfolie abgepackt im Regal auf Käufer warten muss. Ganz ursprünglich und natürlich liegt es in den einzelnen Kästen, ähnlich wie beim Bauern auf dem Wochenmarkt.

Nudeln, Müsli, Gewürze, Süßigkeiten

Alle Lebensmittel befinden sich in kleinen oder größeren Behältern („Bulk Bins“), aus denen man sich die Menge nehmen kann, die man braucht. Hierzu kann man selbst mitgebrachte Behältnisse nutzen oder welche aus dem Laden (die kosten natürlich extra). Selbst zwei kleine Weinfässer sind im hinteren Bereich des Raumes.

Die Auswahl beschränkt sich logischerweise. Schon allein, weil es von einer Sorte nicht 20 Varianten von 5 Marken gibt. Ebenso stehen Grundnahrungsmittel im Fokus und Produkte, die nicht von einem auf den anderen Tag verderben.

Die einzigen Produkte, die in Gläsern angeboten werden, sind Getränke wie Bier oder Limonade und Marmeladen.

cornflakes-original-unverpackt-berlin

marmelade-in-gläsern-original-unverpackt-berlin

 

Spüli, Reinigungsmittel und Zahnpasta

Selbst Drogeriemarktprodukte sind in Kanistern abgefüllt. Das überraschte mich zunächst, weil ich davon dann doch nicht ausgegangen bin. Die Auswahl ist hier jedoch beschränkt. Es gibt jeweils eine Sorte Zahnpasta, eine Variante Gesichtsreiniger – keine Anti-Aging-Creme, kein 10 Duftvarianten.

drogerie-produkte-original-unverpackt-berlin

Ein hoch gestecktes Ziel und viel Überzeugungsarbeit

Die Herausforderung liegt sicherlich im Umdenken der Menschen. Sich auf das Wesentliche zu reduzieren und nicht vor meterlangen Regalen mit überfordernder Produktauswahl zu stehen, ist für die meisten erstmal befremdlich. Bei den Müsli- und Teesorten ist das wahrscheinlich noch am einfachsten, da es hier ein sehr reichhaltiges Angebot gibt bzw. kann man sich aus den einzelnen Flakes, Nüssen und getrockneten Früchten seine eigene Kombination zusammen stellen.

Jeder, der sich ein bißchen mit unserer Welt auseinandersetzt, weiß natürlich, dass es eine gute Sache ist, die Massen an Verpackungsmüll zu reduzieren. Fraglich ist jedoch, wie viele Menschen am Ende dazu bereit sind, dafür nach Kreuzberg zu fahren und vorher eine Reihe an eigenen Behältnissen einzupacken.

Fazit.

Ein süßer kleiner Laden mit ambitionierten, aber sehr ehrenvollen Zielen. Original Unverpackt zeigt sehr gut, dass es nicht utopisch ist, dem Verpackungsmüll den Rücken zuzudrehen. Wer etwas für die Umwelt tun will, ist dort bestens aufgehoben. Der Anfang ist gemacht und jetzt muss man schauen, ob die Berliner schon bereit dafür sind und das Konzept annehmen können. Wir sind gespannt, ob sich der Laden halten kann, aber Drücken auf jeden Fall beide Daumen.

funktionsweise-original-unverpackt-berlin

weinfässer-rotwein-weißwein-original-unverpackt-berlin

obst-gemüse-original-unverpackt-berlin

ladengeschäft--original-unverpackt-berlin

 


 

Original Unverpackt
Wiener Straße 16
10999 Berlin 
 
Mo – Fr: 10.00 – 20.00
Sa: 09.00 – 19.00

Zeit für Brot

Bioläden und Bioessen –  in Berlin mit Sicherheit nichts Neues mehr und Dank, der sich immer mehr verbreitenden Ketten wie die Biocompany, auch an zahlreichen Ecken und Vierteln in Berlin zu finden.

Keine Kette und einzigartig in Berlin ist die Biobäckerei in Berlin Mitte in der Alten Schönhauser Str. kurz vor der Torstrasse. Hier werden keine Teigrohlinge oder Paletten angeliefert, sondern alles noch per Hand und vor Ort zubereitet.

Wartezeit sollte man im Zeit für Brot einplanen

Wer kinderfreundlich ist und keinen Zeitdruck hat, denn gefühlt verbringen hier alle Berlin Mitte Mamis ihren Nachmittag, der sollte unbedingt diese Mischung aus Café und Bäckerei aufsuchen. Warum?

Zeit für Brot bietet eine große Auswahl an frisch gebackenen Broten, Brötchen, Kuchen etc. und für die Mittagsgäste eine Auswahl an leckeren Lunchsnacks. Die Qualität der frisch gebackenen Teigwaren ist hervorragend und unterscheidet sich von der Einheitsware der größeren Bioketten. 1,60 EUR kostet das Rosinenbrötchen. Nicht wirklich günstig, aber eines der besten Rosinenbrötchen, die ich kenne. Und weil mein Rosinenbrötchen in der Handfertigung nicht die übliche Größe hat und etwas kleiner ist, bekomme ich gleich ein 2. dazu.

Die Einrichtung ist schlicht, wobei das noch fast übertrieben ist. Kahle Wände und Tische, keine Bilder, keine Ablenkung. Der Gast soll sich auf das Wesentliche konzentrieren: auf das köstliche Essen.

Und wer keine Lust auf den Trubel drinnen hat,  kann bei gutem Wetter sein Frühstück, Lunch oder Kuchen auf der gegenüberliegenden Seite auf eine der Bänke, entspannt mit Blick auf den Fernsehturm genießen.

Fazit

Nicht ganz günstig, aber Qualität hat ihren Preis und ist bei Zeit für Brot bestens investiert.


Adresse und Öffnungszeiten vom Zeit für Brot in Mitte:

Zeit für Brot
Alte Schönhauser Str. 4
10119 Berlin

Mo-Fr: 7.00-20.00 Uhr
Sa: 8.00-20.00 Uhr
So: 8.00-18.00 Uhr

Darüber hinaus gibt es noch weitere Filialen in Berlin.