Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages – und auch die beste, wie ich finde. Meiner Meinung nach kann man Frühstück zu jeder Tages- und Nachtzeit zu sich nehmen. Ein Glück, dass es da draußen Menschen gibt, die ganz genau so denken. Und dann auch noch welche, die daraus ein Restaurant machen um ihre Passion mit Gleichgesinnten zu teilen. Das Ganze nennt sich Benedict, ihr findet es in der Uhlandstraße in Wilmersdorf und – wer hätte es gedacht – hier gibt es Frühstück 24/7. Ja, Frühstück rund um die Uhr. Und das, was im Benedict aufgetischt wird, lässt sich eher als ein kulinarisches Erlebnis bezeichnen, denn wir reden hier nicht von Kaffee, Brötchen und Marmelade, sondern von Lachs, Kaviar, Tapas und Mimosas.
Dienstagnachmittag – Die perfekte Zeit für ein ausgedehntes Frühstück im Benedict
Für unseren Besuch haben wir uns einen Dienstagnachmittag ausgesucht. Kann man ja auch mal machen, nach einem langen Tag schön zusammen frühstücken gehen. Da es draußen gefühlt 45 Grad waren, durften wir uns als erstes mit einer hausgemachten Blaubeer-Limonade erfrischen. Dazu kam eine kleine Vorspeise: selbstgemachte Brötchen aus der hauseigenen Bäckerei, mit Pflaumenmarmelade, Nutella und Butter. An dieser Stelle wäre bei uns zuhause an den meisten Tagen schon Schluss gewesen, im Benedict geht es danach kulinarisch aber erst richtig los.
Ein Muss im Benedict sind natürlich die Eggs Benedict!
Auf unserem Frühstückstisch kamen nach und nach die feinsten Kreationen an. Angefangen bei dem Signature Dish, den Eggs Benedict. Wir haben uns für die Variante mit ordentlich Sauce Hollandaise und Avocado entschieden – und wurden nicht enttäuscht. Der nächste Gang hat dann aber noch einen draufgesetzt. Serviert wurde ein Special namens „Levantine Morning“, welches aus zwei Spiegeleiern, hausgemachter Focaccia, warmen Kichererbsen in Olivenöl, gebackener goldener roter Bete, Ziegenkäse, griechischem Tzatziki und einem Trauben-Mandel-Tabbouleh Salat bestand. Und ja, wir als Frühstücksfreunde hatten auch danach noch nicht genug und es gab eine Lachsstulle. Klingt erstmal nicht aufregend. Die Tatsache, dass sich auf unserem gerösteten Roggenbrot aber neben geräuchertem Lachs auch noch Keta Kaviar und schwarzer Kaviar befanden, macht die Stulle doch irgendwie … exklusiv?
Und weil das Benedict auch ganz fantastische Pancakes serviert, haben wir uns die nach unserem Vier Gänge-Frühstück auch nicht entgehen lassen. So als kleinen Magenschließer. Begleitet wurde das Frühstück übrigens standesgemäß von Pfirsich- und Orangen-Mimosas und Bloody Marys.
Fazit zum Benedict
Ich habe definitiv schon sehr viel schlechter gefrühstückt und wer die wichtigste Mahlzeit des Tages genau so liebt, sollte auf jeden Fall mal einen Abstecher ins Benedict machen. Beide Daumen hoch!
Anzeige | Alles begann in Montreal – Halt! Nein! Eigentlich schon viel früher, aber auch in Quebec. Dort, im ländlichen und französischen Teil Kanadas erfand man in den 1950er Jahren ein etwas seltsames Gericht: Gravy, eine Art Bratensoße, wird über Pommes Frites gegeben und darüber werden Cheese Curds verteilt. Das ganze nennt sich Poutine (mit langem u und langem i, die Verwechslungsgefahr mit russischen Politikern oder einem französischen Schimpfwort sorgt sonst für Verwirrung) und ist ein kanadisches Nationalgericht.
„Poutine“ – Nur echt mit den Cheese Curds im The Poutine Kitchen
Kanadaurlauber begegnen dieser eigenwilligen Kombination immer wieder und mittlerweile auf der ganzen Welt. Auch in Berlin bieten manche ambitionierten Frittenbuden die Poutine an, allerdings fehlt dort eine wichtige Zutat: eben die Cheese Curds. Das ist eine verarbeitete Form des Käsebruchs, die in Deutschland so gut wie unbekannt ist, in den USA und Kanada aber recht weit verbreitet. Man könnte das Geschmackserlebnis mit Halloumi vergleichen – das gleiche Quietschen beim Kauen, allerdings ohne den Salzgeschmack des griechischen Hartkäses.
Der Käse: Die größte Herausforderung für die echte Poutine
Diese Cheese Curds waren auch Holgers größte Herausforderung, als er vor ungefähr zwei Jahren den Entschluss fasste, das Filmgeschäft hinter sich zu lassen und die Poutine in Deutschland groß rauszubringen. Denn niemand stellte Cheese Curds in Deutschland her und sie zu importieren war leider keine Option, aufgrund der strengen Einfuhrbestimmungen für Lebensmittel. Aber ohne Cheese Curds keine Poutine, sagte sich Holger, der das Gericht 2007 in Montreal erstmals kennen gelernt hatte. Ihm ging es um Authentizität, das war er seinen zahlreichen kanadischen Bekannten schuldig. Die sehnten sich nach ihrem Nationalgericht, konnten aber den oft verwendeten Mozzarella als Ersatz für den Quietschekäse nicht akzeptieren.
Zusammenarbeit mit einer hiesigen Käserei
Um also authentische Poutine präsentieren zu können, nahm Holger Kontakt zur Bauernkäserei Wolters im Berliner Umland auf und brachte die Herstellung von Cheese Curds nach Brandenburg. Erste Testläufte, unter anderem mit der kanadischen Botschaft und als Initiator des Canada Days in Berlin, zeigten: Es klappt. Jetzt konnte er mit seiner Poutine Kitchen in Berlin losgehen.
Aber schmeckt das auch dem heimischen Gaumen? Allein die Kombination aus Bratensoße und Pommes wirkt auf viele erstmal… verwirrend, und dann auch noch dieser Käse? Was ist mit der guten, alten Mayonnaise und dem Ketchup? Ein bisschen Skepsis ist nicht verkehrt, aber die knapp 36 Millionen Kanadierinnen und Kanadier werden alle kaum an kollektiver Geschmacksverirrung leiden.
Wir sagen: Eigen, aber lecker
Und in der Tat: Poutine ist ein ganz eigenes, aber leckeres Gericht. So, wie The Poutine Kitchen sein Hauptgericht darreicht, ist es überraschend leicht und nicht der erwartete Hammer aus Käse, Kohlehydraten und Kalorien. Der Gravy ist nicht zu rauchig und fleischig im Geschmack und rundet die eher milden Cheese Curds im Gaumen ab. Die Pommes Frites sind knusprig, weichen aber natürlich durch die Bratensoße nach einiger Zeit etwas durch. Allerdings ist das auch der Fall, wenn Ketchup oder Mayonnaise direkt auf die Kartoffelschnitten gegeben werden, ist also nicht unbedingt ein Minuspunkt
Die Cheese Curds quietschen authentisch beim Zubeißen und verleihen dem Gericht das gewisse Etwas. Ein besonderes Highlight bilden die Deep Fried Cheese Curds: In Bierteig gewälzt und frittiert, werden die Käsestückchen mit echtem Ahornsirup aus Quebec begossen und mit Puderzucker bestreut. Vielleicht erinnert das ganze ein bisschen an Weihnachten, jedenfalls ist diese Variante der Cheese Curds eine ganz besonderes Erlebnis aus herzhaft und süß – unbedingt probieren!
Entwarnung auch für Vegetarier: Der Gravy ist vegetarisch und kommt von einer Saucenmanufaktur in der Region – daher auch die Unterscheidung zur deutschen Bratensoße. Leider gibt es bisher noch keinen Weg, Poutine in ein veganes Gericht zu verwandeln, bedauert Holger. Aber wo möglich stammen die Zutaten aus gentechnikfreiem und regionalem Anbau. Das merkt man zwar im Preis, aber der hält sich insgesamt noch im Rahmen, dass viele Zutaten wirklich so authentisch wir möglich sind.
Ein kulinarischer Außenposten Kanadas
Holger plant zudem, das bereits vorhandene Regal mit kanadischen Spezialitäten auszubauen, so dass Fans nordamerikanischer Produkte ihren Hunger nach Craft-Bier, Ahornsirup aus Quebec und Muschelsaft stillen können. Moment – Muschelsaft? Genau, erklärt Holger, Interessierte können sich an der Theke von The Poutine Kitchen auch einen Cocktail namens Caesar bzw. Bloody Caesar mixen lassen, eine kanadische Version der Bloody Mary. Den mixt man aus Vodka, Chilisoße, Worcestershiresoße, Tomatensaft und Muschelsaft. Die Grundzutat, die Mischung aus Tomaten und Muschelsaft, genannt Clamato, kann man im Laden kaufen.
Daneben gibt es natürlich noch verschiedene Versionen der Poutine, beispielsweise mit Spiegelei, mit Kimchi oder einer Berliner Currywurst. Insgesamt, so Holger, möchte er ein kulinarischer Botschafter Kanadas mit der Poutine sein. In der internationalen Vielfalt der Poutine-Variationen spiegelt sich auch die Vielfalt der deutschen Hauptstadt. Zumindest im Kleinen ist ihm sein Botschafterposten also gut gelungen.
The Poutine auf dem Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche
Aktuell macht das Team vom The Poutine Kitchen Halt auf dem Weihnachtsmarkt. Dort hat sogar schon der Botschafter und die General Delegierte von Québec vorbeigeschaut. Ihr könnt dort nicht nur nicht den Genuss der besten Poutine außerhalb Kanadas kommen, sondern auch die Deep Fried Cheese Curds einzeln genießen. Zudem gibt es viele original kanadische Produkte, die sich auch super als Weihnachtsgeschenk eignen.
Fazit zum The Poutine Kitchen
Wer jetzt Lust bekommen hat, seine Pommes mal anders zu probieren, der findet The Poutine Kitchen in der Arminiusmarkthalle in Moabit, täglich von 12 bis 21 Uhr, Donnerstags bis Samstags auch bis 22 Uhr.
Ach, der Gräfekiez hat es uns einfach angetan. So hübsch unter dem Blätterdach der Pappeln, kann man selbst bei um die 30 Grad noch wundervoll im Freien sitzen und essen.
Wir besuchen Tangs Kantine, ein chinesisches Restaurant, dass es nun schon fast 10 Jahre in der Dieffenbachstraße 18 gibt. Der Name, so erklärt uns die Gastgeberin, setzt sich zusammen aus ihrem Mädchennamen und der Idee eines Essens, dass zwar schnell zubereitet werden kann, aber dennoch eine hohe Qualität hat.
Tangs Kantine bietet euch allerlei chinesische Gerichte zu einem fairen Preis an
Kaum sitzen wir, kann es auch schon losgehen und wir bekommen drei Vorspeisen präsentiert. Es gibt Gurkensalat mit Reisessig und Knoblauch, Schweinebauch und Shao Mai Dim Sum (Teigtaschen) mit Schweinefleisch. Der Gurkensalat ist in der Karte mit zwei Chilischoten markiert, also habe ich erst etwas Bammel, aber dieser ist unbegründet, es lässt sich gut essen. Der Schweinebauch kommt mit einer krossen Kruste, ist mir persönlich aber etwas zu speckig. Ich denke, Liebhaber haben daran aber ihre Freude. Die Preise für die Vorspeisen sind sehr akzeptabel und liegen meist zwischen fünf und sechs Euro.
Einblick in die chinesischen Traditionen und Bräuche
Gut gefällt uns die Karte, in der ausführlich über chinesische Traditionen erzählt wird und Gebräuche erklärt werden. Viele Speisen haben zudem hübsche Namen, wie z.B. eine unserer Hauptspeisen, Getrocknete Tränen. Dies ist eine vegane Speise mit gebratenen frischen grünen Bohnen mit fermentierten schwarzen Bohnen. Die Portion ist sehr groß und schmeckt gut, aber wenn man nur dies isst, vielleicht ein bisschen wenig Variation auf dem Teller.
Für uns gibt es dazu noch, von der Chefin empfohlen, Tie Ban Niu Rou (gebratenes Rindfleisch mit Zwiebeln, Paprika, auf der heißen Gußeisenplatte serviert) und eine große Portion Beijing Nudeln nach Art des Hauses (kalte Weizennudeln mit warmer Hackfleischsauce). Auch die Hauptspeisen liegen preislich gut, jeweils zwischen neun und fünfzehn Euro. Die große Schüssel Nudeln gibt es sogar schon für 7,90 Euro, und die macht richtig satt.
Ausprobiert: Tausendjährige Eier
Als kleinen Zwischengang hatten wir vorher noch, besonders aus Neugier, die tausendjährigen Eier, bestellt. Diese habe ich in Deutschland noch nie auf der Karte gesehen, aber man hört doch oft mal in den Medien davon und deshalb wollte ich sie unbedingt ausprobieren. Sie werden mit Tofu, Sojasauce und Mini Shrimps serviert. Dieses Beiwerk ist eigentlich unnötig, macht aber den Teller etwas voller.
Die Eier selbst sehen spannend aus, das Eiweiß ist geleeartig und bernsteinfarben und das Eigelb hat dieselbe Konsistenz wie bei einem hartgekochten Ei, nur ist es grünlich gelb. Geschmacklich sind die Eier schon eine Herausforderung. Das Eiweiß schmeckt nicht nach viel, aber beim Eigelb kommt der Fermentierungsgeschmack, besonders am Ende, sehr stark raus. Ich würde sagen eine Erfahrung, aber sicherlich eher etwas für die Mutigen unter euch.
Fazit zu Tangs Kantine
Wer authentische chinesische Gerichte ausprobieren möchte, bekommt sie in Tangs Kantine zu einem sehr fairen Preis-Leistungsverhältnis.
Jamaika? Da denke ich sofort an Reggae. Aber zu jamaikanischem Essen fällt mir spontan sehr wenig ein. Das muss sich ändern, also auf nach Kreuzberg, wo Kirk ein Restaurant für jamaikanisch-europäische-Fusion-Küche betreibt. Erster Eindruck vom RosaCaleta: Liebevoll eingerichtet mit Kunstwerken an den Wänden und entspanntem Reggae im Hintergrund. Am Nachbartisch sitzt ein Jamaikaner – was ja bekanntlich ein gutes Zeichen ist! Dass Einheimische gerne ins RosaCaleta kommen, liegt wahrscheinlich nicht nur an Kirks herzlicher Art, sondern auch daran, dass er mehrmals im Jahr nach Jamaika fliegt, um frische Kräuter und Gewürze mitzubringen, damit er seinen Gästen ein authentisches Geschmackserlebnis bieten kann.
Das RosaCaleta bringt eine große Auswahl an Fleisch- und Veggie-Gerichten auf den Tisch
Auf der Speisekarte lässt sich sowohl für Fleischesser als auch für Vegetarier und für Veganer etwas Passendes finden. Wir beginnen mit einer gemischten Vorspeiseplatte mit gegrilltem Gemüse, Jerk Sausages, frittierter Kochbanane und Fishcakes mit Cranberry Sauce. Als Hauptgang wollen wir natürlich einen Klassiker der jamaikanischen Küche probieren: Jerk Chicken (14,50 EUR). Hierzu gibt es im RosaCaleta Reis und Bohnen, einen Dumpling und Gemüse. Der Chef empfiehlt uns außerdem die jamaikanischen Spätzle (12,50 EUR) und den Pepper Fish (18,50 EUR).
Das Jerk Chicken ist gut mariniert und äußerst zart. Trotz anfänglicher Skepsis gegenüber der Fusion aus schwäbischer Hausmannskost und jamaikanischer Küche überzeugen uns die Spätzle schnell. Zwar aus Kochbananen, aber ansonsten wie normale Spätzle hergestellt, haben sie durch das untergemischte Gemüse und die Kokosmilch eine fruchtige Note. Besonders gut schmeckt uns der Pepper Fish, eine Mischung aus Atlantik Seelachs und Kabeljau, der in einem fluffigen Brot aus Weißmehl und Kokosmilch serviert wird. Wer es scharf mag kann sein Gericht mit der hausgemachten Chilisoße nachwürzen, die auf allen Tischen bereit steht.
Ein Prosit auf die landestypischen Getränke
Neben dem jamaikanischen Bier „Red Stripes“ probieren wir Sorrel, ein landestypisches Getränk, das aus malvenartigen roten Blüten wie eine Art Punsch zubereitet wird. Wir entscheiden uns für die Variante mit Rum und sind sehr angetan.
Ein Highlight sind auch die hausgemachten Kuchen und Torten zum Nachtisch. Der Chef versichert uns, dass sie ständig Neue im Angebot haben, kein Kuchen würde sich wiederholen. Wir werden wieder kommen und es überprüfen: Aber nicht, weil wir ihm nicht glauben, sondern weil uns das Essen und die Stimmung im RosaCaleta überzeugt haben!
Fazit zum RosaCaleta
Das RosaCaleta möchte kein drei Sterne Restaurant sein, sondern in ersten Linie ein Ort, an dem sich der Gast bei authentischer jamaikanischer Küche mit europäischen Einflüssen wohl fühlt. Und das gelingt dem Restaurant sehr gut! Darüber hinaus machen immer wieder stattfindende Lesungen, Performances, Kunstausstellungen und Partys das RosaCaleta zu einem internationalen Ort der Begegnung.
Little Italy in Berlin. Wer in Berlin kurze Zeit das italienische Lebensgefühl außerhalb der üblichen Gastrolocations erleben möchte, sollte dem Little Italy in den Rosenhöfen am Hakeschen Markt einen Besuch abstatten. Bis zum 15. September könnt ihr in den Rosenhöfen italienische Köstlichkeiten genießen. Das Team, das auch schon im Winter bzw. Frühjahr mit dem „Fondette“ und „China China Town“ die Berliner Gastrolandschaft bereicherte, hat nun mit den Little Italy eine schöne Sommerlocation geschaffen.
Little Italy | Pop-Up Italiener in den Hakeschen Höfen
Auf der Terrasse könnt ihr bei italienischer Musik und Drinks wie einem Aperol Spritz oder Negroni die lauen Sommernächte genießen. Das sympathische italienische Team bietet eine kleine, aber feine Auswahl an bekannten Cocktails sowie neuen Kreationen an. Unser Tipp: Unbedingt den gefrorenen Rosé (Frozzato, 6,50 EUR ) probieren. Der „Wine-Slushie“ ist die perfekte Erfrischung bei warmen Tagen.
Auf der Speisekarte fehlen natürlich ebenfalls nicht italienische Klassiker wie verschiedene „Antipasti“- Sorten. Wer gerne warm essen möchte, kann zwischen 4 verschiedenen Raviolisorten und unterschiedlichen Soßen wählen. Je nach Sauce variiert der Preis zwischen 12,50 und 16,50 EUR. Zudem gibt es Sandwiches und eine Auswahl an Kuchen.
Bei schlechtem Wetter gibt es auch ein paar wenige Innenplätze im oberen Teil des kleinen Restaurants. Aber da das Wetter in diesem Jahr schon fast auf italienischem Niveau ist, muss man sich über Plätze im Restaurant eigentlich wenig Gedanken machen. Und so kann man bis spät Abends das Treiben in den Rosenhöfen verfolgen. Denn insbesondere wenn es dunkel ist, entwickelt der Ort seinen ganz eigenen Charme.
Fazit
Für Fans der italienischen Küche ein toller Ort für den Sommer!
Zwischen Schlesischem Tor und Görlitzer Bahnhof wird im Restaurant Jolesch schon seit fast 25 Jahren die österreichische Küche zelebriert. Es wird Zeit uns dieses traditionsreiche Restaurant einmal näher anzuschauen.
Es ist ein lauer Sommerabend und wir, und auch alle anderen Gäste, entscheiden uns für einen Platz draußen unter der grün umrankten Markise und machen es uns auf den grün-weiß karierten Gartenstühlen gemütlich. Zugegeben, der Gastraum wirkt bei diesem Wetter auch wenig einladend, ist er doch eher dunkel.
Fix stehen ein Aperitif und ein Korb mit lauwarmen Brot und leckerem Erdäpfelkäse, einem Aufstrich aus Kartoffeln, Zwiebeln und Sauerrahm, auf dem Tisch. Das fängt gut an und gibt uns schon mal den ersten Einblick in die österreichischen Begrifflichkeiten, auf die wir heute Abend noch mehrfach zu sprechen kommen werden.
Im Restaurant Jolesch treffen österreichische Klassiker auf moderne Interpretationen
Lange brüten wir über der Karte. Nur das Wiener Schnitzel ist bereits gesetzt, und wir grübeln was es noch sein soll, da die Auswahl zwar nicht riesig ist, doch viele Klassiker und einige moderne Gerichte zu bieten hat. Wundervollerweise werden uns zwei Vorspeisen und ein Zwischengang empfohlen, von denen wir besonders eine so schnell nicht vergessen werden.
Eine Vorspeise zum Niederknien
Der Matjes mit Gurke, Bauern-Speck, Blauschimmel und Wachtelei zu 10 Euro kommt sehr hübsch angerichtet daher, ist uns aber insgesamt zu fischlastig, so dass die anderen Zutaten wenig Chance haben.
Ganz anders, die Eierschwammerl-Cremesuppe (Pfifferlinge) mit Wildbratwurst und Frischkäse (8 Euro). Jede Einzelheit trägt etwas zu diesem Highlight bei, die Pilze sind perfekt bissfest, die Wurst gibt Würze und der Frischkäse Milde, ein absoluter Traum. Hätte es heute Abend nur diese Suppe gegeben, wir wären auch glücklich nach Hause gegangen.
Als Zwischengang wird uns die Jacobsmuschel mit Zucchini, Wildreis und Kohlrabi (18 Euro) gereicht. Ein Fest für die Augen, aber geschmacklich ausbaufähig und auch die Muschel war uns ein bisschen zu weich. Vielleicht muss so eine teure Vorspeise auch gar nicht auf die Karte, wenn es so fantastische Alternativen gibt?
Österreichische Weine dürfen natürlich nicht fehlen
Bevor es zur Hauptspeise geht, widmen wir uns der umfassenden Weinkarte. Es handelt sich ausschließlich um österreichische Weine, davon aber so viele (das Jolesch bietet auch einen Online Weinhandel), dass für jeden etwas dabei sein sollte. Sogar bio und demeter zertifizierte sowie vegane Weine sind im Angebot. Die offenen Hausweine sind ein 2015 Grüner Veltliner Landwein und ein 2014 Blauer Zweigelt. Beide vom Weingut Martinshof, Sankt Ulrich und für fünf Euro (0,2 Liter) zu haben. Der Grüne Veltliner hat mir geschmeckt und hat auch gut zum Schnitzel gepasst.
Wo wir gerade bei Getränken sind, so gibt es hier auch eine überraschend große Auswahl an Gin aus aller Herren Länder und, man höre, österreichischen Whisky in diversen Variationen. An der hübschen Bar im Eingangsbereich kann man sich inspirieren lassen. Alkoholfreie Getränke und Bier bewegen sich preislich in normalem Rahmen und ein paar Wiener Kaffeehausspezialitäten (Einspänner und Fiaker) haben es auch in die Karte geschafft.
Endlich: Die Klassiker der österreichischen Küche
Nun zum Aushängeschild eines jeden guten österreichischen Restaurants, das Wiener Schnitzel. Im Jolesch wird es, natürlich tellergroß und platt geklopft, mit Erdäpfel-Vogerlsalat und Preiselbeeren serviert. Es schmeckt sehr gut, ist kross und der Salat ist auch wirklich hervorragend – cremig aber nicht klebrig. Für knapp zwanzig Euro steht es auf der Karte und ist auch, für einen Aufpreis, glutenfrei zu haben.
Als zweites Hauptgericht entscheiden wir uns für den Wiener Zwiebelrostbraten mit Fisolengemüse (grüne Bohnen) und Erdäpfelstrudel. Auch dies schmeckt uns gut, nur der Strudel war ein wenig trocken. Die Bohnen kommen in einer eigenen Sauce und das Fleisch war butterweich.
Natürlich gibt es auch vegetarische Gerichte auf der Karte, wie z.B. Sellerie Schnitzel oder, der Jahreszeit angepasst, Pfifferlinge in diversen Variationen. Wer ein ganzes Menü essen möchte kann zwischen drei, vier und fünf Gängen wählen, komplementierbar mit der passenden Weinauswahl.
Kaiserschmarrn und Ziegenfrischkäse runden unseren Abend ab
Unsere Grenzen sind eigentlich erreicht, doch geht Dessert natürlich immer. Wir entscheiden uns für den Kaiserschmarrn mit Zwetschkenröster (8,50 Euro) und den Ziegenfrischkäse mit Lavendelsektschaum, Beeren, Mini-Macarons, Malz, und Marshmallows (9 Euro). Dazu passt der Süßwein, 2015 Illmitzer Spätlese vom Weingut Hans Tschida (6 Euro), perfekt.
Beide Nachspeisen sind richtig lecker, nur den Lavendelschaum musste ich weglassen, da es mir immer ein bisschen zu sehr nach Seife schmeckt. Tut dem ganzen aber keinen Abbruch. Bei dem Kaiserschmarrn müssen wir erwähnen, dass es der Beste ist den wir bis jetzt gegessen haben, und Obacht, wir haben eine kleine Portion bestellt, das ist also sonst noch viel mehr.
Einen Digestif haben wir jetzt dringend nötig. Es gibt einen Klassiker, Marillen Schnaps und, für uns komplett neu, Zirbenschnaps. Dieser schmeckt nach Wald und Harz und ist schon etwas speziell, aber der perfekte Abschluss für diesen österreichischen Abend.
Noch zu erwähnen ist der Mittagstisch, bei dem zwischen zwei und drei Gängen (11,50 und 13,50 Euro) gewählt werden kann. Da kann man für kleines Geld mal ausprobieren, ob es einem schmeckt und man abends wiederkommen möchte. Wir tun dies bestimmt.
Das Lerchen & Eulen ist seit 2009 in Kreuzberg neben der Markthalle Neun zu finden. Auch wenn es auf den ersten Blick austauschbar wirkt, hat es doch eine ganz besondere Atmosphäre. Ob Nachmittags zum Plausch mit Freunden oder Abends auf ein Glas Wein, das Lerchen & Eulen ist die perfekte Kiezbar. So wenig wie auf deren Facebookseite los, so viele Leute treffen sich Tag ein, Tag aus vor Ort.
Ziemlich faire Preise im Lerchen & Eulen
Auch wenn sich die Preisstruktur vieler Läden in Berlin schon längst dem Durchschnitt anderer Großstädte angepasst hat, es gibt noch ein paar feine Orte, die wahrscheinlich dank altem Mietvertrag der Preiserhöhung trotzen. Als ich das erste Mal vor 5-6 Jahren im Lerchen & Eulen war, bekam ich meinen Gin Tonic mit Tanqueray für 5,50 EUR. Die Mischung war super und auch auf Nachfrage, wurde mir versichert, dass das der richtige Preis sei. ;)
Gemütlichkeit und Wohlfühlen
Die Einrichtung innen wird von dunklem Holz dominiert. Viele Second-Hand-Möbel, große Blumengestecke an der Theke, Kissen auf den Fensterbänken und Kerzenschein am Abend. Das Lerchen & Eulen ist einfach kuschelig. Die Zeit gerät in Vergessenheit und wenn Gespräche über Gott und die Welt dauern bis weit nach Mitternacht. Zugemacht wird erst, wenn der letzte Gast geht. Aber so lange hab ich es dann doch noch nicht ausgereizt.
Wer Lust hat, kann auch draußen direkt vor der Location Platz nehmen. Dank der Markthalle Neun nebenan, herrscht gerade an den Markttagen wildes Treiben. Leute, die vorbei schlendern, können gedankenverloren beobachtet werden. Ein gutes Buch kann aber genauso entspannt gelesen werden.
Fazit zum Lerchen & Eulen
Die Location ist einfach immer eine gute Entscheidung. Wer den Abend hier einläuten möchte, darf sich auch wirklich humane Preise freuen. Der Service ist immer freundlich und hilfsbereit. Wenn ich näher dran wohnen würde, wäre es wahrscheinlich mein zweites Wohnzimmer. Also, geht mal hin und genießt einen entspannten Abend!
Richtig gutes chinesisches Essen zu finden, ist oft gar nicht so einfach. Denn mit dem panadeüberzogenen Hähnchenfleisch vom Buffet hat authentisches chinesisches Essen ungefähr gar nichts zu tun. Wer aber genau das mal ausprobieren möchte, sollte einen Abstecher ans Paul-Lincke-Ufer machen. Hier werden im Restaurant Feed Back kreative kantonesische Speisen serviert, wie man sie so sonst nur aus dem Süden Chinas kennt.
Kreative Küche im Restaurant Feed Back
Im Feed Back setzt Küchenchef Chen aber noch einen drauf und zaubert aus traditionellen Rezepten ganz neue, moderne Kreationen, indem er auch regionale Produkte verwendet. Der Gurkensalat, der uns gleich zu Anfang serviert wurde, wird zum Beispiel standesgemäß mit Spreewaldgurken hergestellt. Dazu gibt’s ein Knoblauch-Koriander-Dressing. Klingt erstmal gar nicht so spannend, schmeckt aber unglaublich lecker und erfrischend. Genau so wie der hausgemachte Eistee, den uns Restaurantchefin Ji Zheng dazu gebracht hat.
Regionale Zutaten – der Gurkensalat mit Spreewälder Gurken
Kantonesische Klassiker als Tapas serviert
Überraschend ging es für uns auch eigentlich die ganze Zeit weiter, denn wir haben uns nicht für Hauptgerichte, sondern für eine Selektion der kantonesischen Klassiker, die auf der Karte zu finden sind, entschieden. Jin Zheng hat uns zu Anfang gefragt, ob es irgendetwas gibt, was wir überhaupt nicht gern mögen. Bei meiner Begleitung war das Ente, bei mir Koriander. Klar, nicht die beste Voraussetzung für einen Besuch im chinesischen Restaurant. Aber hier schonmal ein kleiner Spoiler: am Ende des Tages haben wir sowohl Ente als auch Koriander gegessen – und davon gar nicht mal so wenig.
Die Auswahl ist so vielfältig, dass ihr mindestens zu Zweit ins Restaurant Feed Back gehen solltet, um euch quer durch die Karte zu futtern.
Ob Veganer oder Fleischliebhaber – Im Restaurant Feedback kommt jeder auf seine Kosten
Serviert wurde uns nämlich, neben einem unfassbar guten gerösteten Tofu, der kantonesische Klassiker „Fallen Duck“: Pfannkuchen mit einer Füllung aus gerösteter Enter, Gemüse, Schnittlauch und Hoi Sin-Sauce. Schon eine kleine Herausforderung für meine Anti-Enten-Begleitung. Die Ente in den kleinen Röllchen war allerdings so gut, dass sich das mit ihrer Abneigung tatsächlich sehr schnell erledigt hatte.
Auch Veganer kommen auf ihre Kosten, u.a. mit dem hausgemachten Tofu
Fallen Duck – Pfannkuchen mit gerösteter Ente, Gemüse und Hoi Sin Sauce
Als dann auch noch eine riesen Portion knusprige Ente vor uns stand, haben wir beide sehr schnell gemerkt, dass wir eventuell noch nie eine gute Ente gegessen haben. Serviert wurde sie uns mit den Worten „eine gute Ente muss sich nicht verstecken“ und wir wissen jetzt auch warum. Panade hätte man hier vergeblich gesucht, denn hier lag nur ganz zartes Entenfleisch mit einer dünnen, knusprigen Haut vor uns, die meine Begleitung dann auch endgültig bekehrt hat, was das Entenfleischessen angeht.
Unbedingt probieren! Die Ente ist ein Gedicht
Und so ging es mir auch mit dem Koriander. Wir beide sind bis heute keine Freunde, in den kantonesischen Kreationen hat er sich allerdings so perfekt eingefügt, dass ich für eine Weile fast vergessen habe, wie wenig ich ihn eigentlich mag.
Eine gedämpfte Aubergine hat für uns den Abschluss des Essens gebildet. Und die war ebenso gut und überraschend lecker, wie der Rest. Zu unserem Essen gab es übrigens einen weißen Cuvéet, der den perfekten Gegenpart zu der Säure in den Saucen dargestellt hat.
Haben wir so auch noch nicht gegessen: Gedämpfte Aubergine mit einer würzigen Pilzsoße
Fazit zum Restaurant Feed Back
Familie Zheng blickt auf eine lange Tradition hier in Deutschland zurück. Anfang des 20. Jahrhunderts haben sie eines der ersten chinesischen Restaurants in Berlin eröffnet und überzeugen seitdem durch Qualität und, vor allem Kreativität. In Berlin ist das Feed Back momentan auf Platz 2 unter den chinesischen Restaurants. Das Beste daran: hier schmeckt es nicht nur sehr gut, die Preise sind auch noch sehr fair. Wir kommen gerne wieder!
Unter der grünen Wasabi-Mayo versteckt sich eine perfekt gegarte Riesengarnele
Außen knusprig, innen saftig! Der traditionell gegrillte Schweinebauch mit Pflaumensoße namens Siu Yuk.
Auch die Teigtaschen im Restaurant Feed Back können wir euch uneingeschränkt empfehlen!
Auch für Gruppen bietet das Restaurant Feed Back dank der langen Tische ausreichend Platz
Das Interieur geht einher mit der Speisekarte und vereint moderne mit traditionellen Elementen.
Auf Tripadvisor führt er die Liste der besten Restaurants in ganz Berlin an, auf Facebook hat er 5 Sterne, der „Knödelhimmel“, wie er beschrieben wird. Galileo berichtete kürzlich über den Laden in der Dunckerstraße 85, den es schon seit 2013 gibt, der heute immer noch für außergewöhnliche Begeisterung sorgt. Schon von weitem springt einem das Logo ins Auge, ein nicht ganz runder Ball, mit Gesicht, ein zusammengedrückter Mond, könnte man meinen. Es ist ein Häppie(s), der auf eine geschmackliche Reise Richtung Glück einlädt, wenn man sich darauf einlassen kann, Germknödel fernab von Österreichs Skipisten, Weihnachtsmarktständen oder bayrischen Wochen im Discounter zu essen.
Häppies – Germknödelrevolution im Helmholzkiez
„Wir sind nicht hip, wir sind einfach nett“, sagt Besitzerin Uli. Sie lächelt uns an, als sie uns eine hausgemachte Rhababer-Vanille Limonade bringt. Vielleicht ist genau dass ihr Erfolgsrezept: in einem Bezirk voll Gentrifizierung und laktosefreiem entkofeeinierten Latte-Macchiato muss man nicht hip sein, um sich abzuheben. Obwohl wir aus Einmachgläsern trinken, Limonade-Flaschen zu Blumenvasen umfunktioniert wurden, die Tische Europaletten und die Stühle Getränkekisten sind; obwohl Einrichtungsminimalismus auf Detailliebe trifft, ist Ulis Laden erfrischend anders.
„Häppies, weil wir Menschen glücklich machen wollen“,
sagt die Dresdenerin, die eigentlich aus der Werbung kommt.
Die Auswahl im Häppies ist klein, aber super kreativ
Die Auswahl ist überschaubar. Mit Kreide steht nicht nur das Tages-, sondern das komplette Angebot auf einer großen Schiefertafel. Angefangen haben sie mit 6, mittlerweile stehen 8 verschiedene Häppies auf der Karte. Häppies sind halb so groß, wie konventionelle Germknödel. Deshalb eignen sie sich sowohl als Snack zwischendurch und als Sattmacher. Nach Pflaumenmus, Mohn und Vanillesauce sucht man hier vergebens. Experimentell liest sich das Angebot, kreativ und anregend, für alle Sinne.
Die Speisen und Getränke im Häppis
Die Häppies sind vegan oder vegetarisch. Wir entscheiden uns für Sophia, Bärbel, Ben und Frauke. Die Namen sind nicht zufällig gewählt. Uli hat ihren Laden durch Crowdfunding finanziert. Einige Knödel tragen den Namen eines Unterstützers, andere den ihres Schöpfers. Auf Sophia sind wir deshalb besonders gespannt: kreiert und benannt nach der „Vegan Queen“ Sophia Hoffmann fragen wir uns, wie Misopilze, Schokoladenpfeffer, Tahini-Petersilien-Pesto und Rote Bete zusammen passen sollen.
Sophie Hoffmann, Autorin des Buches Vegan Queens, und ihr selbst kreiertet veganer Germknödel „Sophia“
Während wir warten, schauen wir uns ein wenig um. Der Laden ist sehr klein, hat ein wenig Imbisscharakter, aber auf eine gemütliche Art. Kinder scheinen die Knödel genauso zu lieben, wie ihre Eltern, vor dem Laden auf dem Bürgersteig sind kleine Straßenkreide-Häppies gemalt, Touristen stärken sich, genauso wie Studenten und Pärchen.
Bärbel, Ben, Sophia & Frauke – Wie schmecken die Knödel?
Als erstes bringt Uli uns Bärbel und Ben. Optisch übertreffen sie unsere Erwartungen um Längen. Liebevoll angerichtet, mit einer kleinen Salatbeilage und Topping warten die vegetarische Bärbel, die Uli als „Dauerbrenner“ vorstellt und der vegane Ben auf unseren Geschmackstest.
Bärbel ist mit Ziegenkäse, Honig und Walnüssen gefüllt und wird mit Rucola-Cashew-Pesto serviert. Der Geschmack lässt sich schwer definieren, weil die Zusammensetzung so außergewöhnlich ist. Die natürliche Frische des warmen Hefekloßes ist die ideale Basis für das cremige Pesto und die intensiv-deftig, leicht süß-herbe Füllung. Bei jedem Biss hat man das Gefühl, eine neue Zutat herausschmecken zu können.
Links im Bild ist „Bärbel“ mit Frischkäse-Walnuss-Füllung, rechts im Bild ist Knödel „Ben“ mit einer Massaman-Curry-Tofu-Füllung
Auch Ben überrascht uns, mit seiner Curry-Tofu-Füllung auf Mango-Kokos-Soße und Erdnuss-Crumble. Der erste Biss erinnert an ein vietnamesisches Curry, aber ohne Reis, und irgendwie anders. Beim zweiten Biss denkt man an Erdnussbutter, besonders crunchy. Der Geschmack ist sehr intensiv und genauso wie bei Bärbel eine Komposition, die den Geschmacksnerven bis dato fremd war. Wir müssen grinsen, beim Essen, weil die Häppies wirklich glücklich machen.
Uli – Die Mama der Häppies
Während Uli uns Sophia bringt, erzählt sie, dass sie die Häppies gerne wie ihre Kinder beschreibt. Alle irgendwie ähnlich, aber doch grundverschieden und jeder auf seine Art besonders. Dass Uli liebt, was sie macht und die Philosophie ihres Ladens lebt: Menschen glücklich zu machen, spürt man vollkommen. Alles an Häppies ist echt und ein bisschen anders, als wir es gewohnt sind.
Der Name Häppies kommt nicht von ungefähr – die freudestrahlende Inhaberin Ulrike Marschner
Nach Ben und Bärbel glauben wir, nicht mehr überrascht werden zu können. Sophia ist pink und schafft es, mit hellgrüner Tahini-Pesto-Haube trotzdem natürlich auszusehen. Er ist der herzhafteste und kräftigste Knödel, den wir bisher gegessen haben: mit intensivem Rote-Bete Nachgeschmack und dem pinken Sesam gefällt er mir nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich am besten. Eine aromatische Würze wechselt sich mit pikanter Schärfe, nussiger Frische und erdig-herbem Geschmack ab. Kreative Küche as it’s best!
Das ist „Sophia“ mit Misopilzen, Schokoladenpfeffer, Tahini-Petersilien-Pesto und Roter Bete
Rhababertraum auf Knödel-Basis
Zum Abschluss möchten wir noch einen der beiden süßen Knödel probieren. „Mein Lieblings-Häppie seit fünf Jahren“, sagt Uli, als sie uns Frauke bringt: ein Rhababer-Knödel mit weißer Schokolade, Minze und Limetten mit Pistazien-Topping. Er wird warm serviert und die weiche Füllung läuft beim Aufschneiden in den Rhababer-See. Der leicht säuerliche Rhababer-Geschmack wird von der Süße der Schokolade aufgefangen, die Frische der Minze schmiegt sich an das fein-buttrig-nussige Aroma der Pistazien. Wir verstehen, warum Frauke vermisst wird, wenn die Rhababer-Saison zu Ende ist.
Der Germknödel in süß: „Frauke“ ist gefüllt mit weißer Schokolade, Minze, Rhabarber und Pistazien
Fazit zum Häppies
Nach dem Essen sind wir nicht nur angenehm gesättigt, sondern auch tatsächlich glücklich. Häppies überrascht auf eine faszinierende Art und ist definitiv einen Besuch wert! Ob als Snack oder als vollwertige Mahlzeit, ob süß oder herzhaft, warm oder kalt, die multikompatible Germknödel-Basis erfüllt Wünsche, von denen man vorher nicht wusste, dass man sie hat, weil derartiges noch nicht geschmeckt wurde.
Zwischen 3,90€ und 4,50€ kostet ein Häppie, was günstig ist, für das, was man bekommt. Der Service ist ebenfalls sehr nett, wie das gesamte Konzept des Ladens. Häppies beweist, dass nett nicht negativ konnotiert sein muss, sondern glücklich macht, wenn es echt ist. Wir sind begeistert, vom Knödelhimmel in der Dunckerstraße 85.
Legendär und eine echte Berliner Institution! Die Geschichte vom Prater Biergarten in Prenzlauer Berg startete Mitte des 19. Jahrhunderts. Damals begann der Ausschank von Bier und die Location entwickelte sich rasch zu einem beliebten Freizeitort. Zu dieser Zeit lag der Prater noch am Rande der Stadt… wie gerne würde ich eine Zeitreise dorthin machen. Mittlerweile ist der Prater Biergarten eine feste Anlaufstelle für laue Sommernächte mit vielen Events und Sonderveranstaltungen. Ganzjährig geöffnet hat die anliegende Gaststätte, die den Biergarten kulinarisch ergänzt.
Ein Biergarten aus dem Bilderbuch
Von der Kastanienallee aus weist ein großes Schild auf den Biergarten hin. Nachdem ihr die meist überfüllten Fahrradständer passiert habt, erblickt ihr die riesige, grüne Anlage des Prater Biergarten. Die großen Bäume sorgen für eine tolle Atmosphäre und jede Menge Bierbänke laden zum gemütlichen Beisammensein ein. Es ist eigentlich ein Unding, hier keinen Sitzplatz zu ergattern – es sei denn, die Fußball-WM oder EM steht an.
Die ganze Anlage hat den Charme vergangener Zeiten nicht verloren. Neben Bier, Alster und Radler, könnt ihr euch schräg gegenüber mit Nahrung versorgen. Auch hier stehen vor allem Snacks und Biergarten-Klassiker auf der Karte. Für Berlin ist das Angebot fast schon langweilig im Vergleich zu den ganzen hippen und ausgefallen Orten. Aber langweilig ist dann vielleicht auch das falsche Wort. Tradition trifft es eher. Solide und bodenständig – das ist an manchen Tagen doch auch genau das Richtige, oder?
Deftige Hausmannskost in der Prater Gaststätte
Ein Ort voller Geschichte – das ändert sich auch in der jetzigen Prater Gaststätte nicht. Einst wurde hier Boxkämpfe ausgetragen. Die Küche ist traditionell und saisonal. Gerichte mit Spargel, Pfifferlingen oder Wild und natürlich zur Weihnachtszeit ein Gänsebraten. Gute, ehrliche Küche und Hausmannskost stehen auf der Speisekarte. Sogar eine kleine Bühne ist im Innenraum gegenüber der großen Theke zu finden. Ab 8 Personen könnt ihr auch reservieren.
Fazit zum Prater Biergarten
Der Prater ist schon ein ganz wundervoller Ort. Jung und alt, Berliner, Zugezogen und Touristen sitzen nebeneinander auf der Bierbank und stoßen auf das Leben an. Was will man mehr?