Es ist eine Weile her, seit wir das Moksa besuchen konnten. Den festen Standort mussten Inhaber Zed und sein Team aufgeben, waren danach per Foodtruck unterwegs, haben aber seit Juni 2019 wieder einen Laden in der Oranienstraße.
‘Authentische’ indische Küche gibt es nicht!
Geblieben ist Zeds Willen, mit seinem Moksa ein Gegengewicht zu den bestehenden indischen Restaurants bieten. Das fängt schon damit an, dass er keine “authentische” indische Küche bieten will — die gibt es nämlich gar nicht. Der riesige indische Subkontinent besteht stattdessen aus vielen Regionalküchen mit unterschiedlichen Traditionen und Gerichten. Zeds Ziel ist es, bestimmte Gerichte als Grundlage zu nehmen und diese so gut und natürlich lecker wie möglich seinen Kunden zu präsentieren. Der gelernte Koch versucht dabei, möglichst alles selbst zu machen: das Tempeh, das Tandoori-Hühnchen, den Sauerteig für das frisch gebackene Naanbrot, die Gewürzmischungen für das Dal.
Das Geheimnis der Qualität im Moksa
Dabei ist ihm die Qualität der Zutaten natürlich wichtig – so wichtig, dass er sich in Indien selbst ein Netzwerk an Zulieferern aufgebaut hat und die drei (angeblich einzigen) Großverkäufer indischer Zutaten in Deutschland so umgeht. Daher schmeckt Zeds Essen auch nicht wie beim Durchschnitts-Inder – viel eher merkt man die Sorgfalt, Experimentierfreude und Recherche, die in seinen Gerichten steckt. So erzählt Zed, wie er den Teig für das Naanbrot immer wieder variiert hat, bis er mit dem jetzigen Ergebnis zufrieden war. Das gleiche gilt für das Tandoori-Hühnchen: er hat es unterschiedlich lange und in verschiedenen Marinaden eingelegt, bis er den richtigen Dreh heraus hatte. Das ganze wäre natürlich einfacher gegangen, hätte er auf Fertigwaren zurückgegriffen, aber dann wäre das Moksa nicht wirklich anders als die anderen Imbisse.
Mit dem ständigen Bemühen, besser zu werden und mehr zu lernen – damit spielt vielleicht auch der Name Moksa. Im Sanskrit hat Moksa viele Bedeutungen: Abenteuer, Erleuchtung, heiliger Ort – aber in erster Linie wird es verstanden als Ausbruch aus dem Kreis der Wiedergeburten. Vielleicht ist das Moksa für Zed auch der Versuch, aus dem ewigen Hamsterrad des Gastronomiebetriebs herauszutreten und persönliche Erfüllung zu erlangen. Vielleicht will er auch nur einfach gutes Essen servieren. Schauen wir uns das mal an.
Frisch, saftig und würzig
Bestellt haben wir eine Bowl mit Reis und selbstgemachten Tempeh mit einer Dal-ähnlichen Soße. Dazu gab es noch frisch im Tandoor-Ofen gebackenes Naanbrot. Die Bowl mit Reis und Tempeh war würzig und könnte auf manche Zungen scharf wirken, überraschte aber mit einem recht fruchtigen Geschmack. Das selbstgemachte Tempeh zerfiel beinahe vor Zartheit im Mund, im Vergleich zu den kaufbaren Tempehs war das ein überraschender Kontrast.
Das frische Naanbrot, leicht mit Knoblauchbutter bestrichen, war allerdings das eigentliche Highlight unseres Besuchs. Das Team des Moksa formt das Naan aus einem frischen Sauerteig (mit einer rund 154 Jahre alten Sauerteig-Kultur!) und backt den Fladen im Tandoor-Ofen. Es kommt dampfend frisch auf den Tisch, ist saftig, knusprig und behält seine einzigartige Textur auch nach dem Abkühlen. In das Dal getunkt, unterstützt es die Würze der Soße. Man merkt die Mühe und den Versuch von Zed und seinem Team, das wahrscheinlich leckerste Naanbrot in Berlin zu servieren.
Neben der Bowl wird auch ein Naan-Sandwich angeboten sowie ein Parathadia: Dabei wird ein Naanbrot gebraten und mit verschiedenen Beilagen, wie Fleisch oder Tempeh gefüllt. Daneben gibt es noch verschiedene Kleinigkeiten. Auch das Mishti Doi aus unserem letzten Besuch hat es auf die Karte geschafft. Allerdings kündigt Zed uns gegenüber an, die Karte etwas zusammenzustreichen und so mehr Platz für Gerichte mit eigener Hintergrundgeschichte zu schaffen. Erhalten bleibt auf jeden Fall das Ziegenfleisch. Von dem schwärmt uns Zed vor und scherzt, dass er hofft, seinem Lieferanten stößt nichts zu, denn Zed wüsste nicht, wo er einen Ersatz für solch gute Qualität auftreiben sollte. Die Geschichte, wie Zed an seinen Zulieferer gelangt ist, gehört mit zu den Stories, die er vermehrt erzählen will.
Fazit
Die Preise sind vielleicht etwas höher als erwartet, da aber große Teile des Angebots selbst gemacht sind, gehen sie in Ordnung. Zudem ist geplant, die Getränkekarte bald um frisch gemixte Cocktails und Longdrinks zu erweitern. Bis dahin können sich aber Besucher des Moksa an den angebotenen Gerichten erfreuen – die bieten nämlich ungewohnte Aromen zu einem angemessenen Preis. Und das wahrscheinlich beste Naanbrot von ganz Berlin.
GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Gelassen und ungezwungen
Preisniveau | Bowl ab 7,00 EUR, Riesling 0,2 3,50 EUR, Bier 0,5 4,00 EUR
Besonderheiten | Eigenes Netzwerk von Lieferanten direkt in Indien
KONTAKT
Haltestelle | U Görlitzer Bahnhof
Öffnungszeiten | Mo-Fr: 12:00 bis 22:00, Sa: 18:00 bis 22:00, So: Geschlossen
Online | Website







Seit etwa drei Monaten gibt es das JABE – ein neues japanisches Restaurant das landestypische Gerichte in moderner Location serviert. Es liegt zwischen der U-Bahn-Station Rosa Luxemburg Platz und dem Alexanderplatz, ist also auf verschiedenen Wegen entspannt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.









Minimalistisch, modern, offen und hell. Das sind die Adjektive, die mir in den Kopf springen, als ich den Coffee- und Mediashop an der Friedrichstraße das erste Mal betrete. Die Wände sind weiß, der Tresen ist aus Holz und einige Elemente sind Neon gefärbt. Das Café war bereits bei unserer Ankunft gut gefüllt. Hauptsächlich Junge Menschen Mitte bis Ende Zwanzig sitzen an den Tischen der Location und arbeiten an Laptops. Das scheint der Hauptgrund fürs Kommen vieler: Arbeit. Dem Büro und dessen kahlen Wänden entfliehen und in einer anderen Atmosphäre unter anderen Menschen produktiv sein.











Durch die großen Fensterfronten sieht man Berlins Geschäftswelt in strammen Schritten am Restaurant vorbeiziehen. Schnell, hektisch und gestresst. Doch im Sale e Tabacchi wird zwischen den verschiedenen Mittagsmenüs entschieden. Das Restaurant ist nicht für wenige ein Teil der Tagesroutine. Die helle Location füllt sich zur Mittagszeit mit immer mehr Geschäftsleuten, die planen, hier ihre Mittagspause zu verbringen. Wie wir uns nach unserem Essen einig sind: eine sehr gute Entscheidung.










Das Dave B. Taste Five ist ein klassischer Fall von „Außen: Häh?, Innen: Nice!“. Langweiliger, cleaner Neubau trifft wuselige Street Food Market Atmosphäre. Ich muss zugeben, es ist extrem unwahrscheinlich, dass ich mich spontan beim Vorbeigehen, hineinverirrt hätte. Drei Jahre sind sie schon in meiner Nachbarschaft und ich hatte keine Ahnung, was ich verpasse.

























Nepal ist ein eher unscheinbares Land: Viele Berge, Klöster, der Mount Everest – natürlich! – und ähm… ja. Eingeklemmt zwischen China und Indien verbinden die meisten wenig mit diesem Staat, dessen Fläche etwas größer als Griechenland ist. Dass dort eine demokratische Revolution gegen das herrschende Königshaus stattfand, 2008 eine Republik ausgerufen wurde und seit 2015 eine Frau die Regierungsgeschäfte führt, hat vielleicht kurz Aufmerksamkeit in der Tagesschau erregt, aber bekannt ist Nepal hauptsächlich für den höchsten Berg der Welt bekannt, den Sagarmatha, hierzulande auch als Everest bekannt. Und war da nicht was mit Yaks und dem Dalai Lama?



Seit Herbst 2018 findet man das No Bananas in der Pannierstraße in Kreuzberg. Besitzer und Gastgeber Nevzat bringt hier die Geschmäcker und diversen Einflüsse seiner Heimatstadt Istanbul auf den Tisch. Es gibt knapp 40 Sitzplätze auf zwei Räume verteilt und im Sommer kann man auch vor der Tür Platz nehmen. Die Räumlichkeiten sind in sehr dunklen Farben gehalten und die Einrichtung ist schlicht. Das wirkt nicht ungemütlich, aber ein, zwei hübsche Lampen könnten dem Ambiente sicherlich nicht schaden. 







Eine Gehminute von der U-Bahn-Station Rosenthaler Platz, findet sich seit etwas mehr als einem Jahr die 







Der Berliner Winter ist berüchtigt: ein gnadenloses Grau erfasst die Stadt und ihre Bewohner, überall miese Laune und der Wunsch nach Entkommen. Wer es sich nicht leisten kann, einige Monate in einem sonnigeren Land zu verbringen, dem sei die Schneiderei empfohlen, dessen geschmacksintensive und reichhaltige Karte die kalten Glieder wieder aufwärmt.










