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Lausebengel – Bierkult und moderne Berliner Küche

Fischstäbchen, Blutwurst, Soljanka – wer sehnt sich nicht manchmal nach den Gerichten, die man als Kind von Oma mit liebevoller Hingebung gekocht bekommen hat? Der Lausebengel ist der perfekte Ort, wenn euch mal wieder die Lust nach guter alter Berliner Hausmannskost überkommt: Hier gibt es nämlich genau das. Zwar nicht von Oma gekocht, dafür aber neu interpretiert und noch besser. 

Omas Klassiker neu interpretiert im Lausebengel 

Die Speisekneipe mit optimaler Lage direkt im Grafekiez in Kreuzberg hat erst im Juni dieses Jahres eröffnet, ist aber jetzt schon ein beliebter Spot für alle Freunde der Hausmannskost. Auf der Karte stehen Gerichte wie Senf-Ei, Fischstäbchen, Bratwurst und Matjes. All das aber mit einem ganz besonderen und modernen Twist. So wird das Senf-Ei zum Beispiel auf selbstgebackenem Sauerteigbrot serviert, ebenso wie der Matjes, die Blutwurst und der Hummus. Für letzteres entscheiden wir uns an diesem Abend auch. In weiser Voraussicht bestellen wir nur ein Hummus-Brot und teilen. Wir sprechen hier nämlich nicht von einer kleinen Schnitte, sondern einer Stulle, die den gleichen Durchmesser hat, wie der große Teller, auf dem sie serviert wird. Auf der Stulle findet sich außerdem nicht nur Hummus, sondern auch Rotkohl, Pilze und gegrillte Aubergine. Der Preis von 8,00 Euro ist da mehr als fair. Serviert bekommen wir unser Essen übrigens mit persönlicher Gesangseinlage. Finden wir gut!

Ohne dem geht es nicht: 2x Lausebengel, bitte!

Wir sind nach dieser leckeren Vorspeise zwar schon fast satt, aber ein Besuch im Lausebengel ohne das gleichnamige Gericht zu probieren, geht natürlich nicht. Also bestelle ich den Lausebengel: Fischstäbchen, und Erbsen auf Kartoffelpürree und Remoulade. Meine Begleitung entscheidet sich für das vegetarische Pendant, welches auf Nachfrage von uns im Handumdrehen in einen Omas Klassiker neu interpretiert im Lausebengel verwandelt wird. Auf den Tisch wandern also Omas Klassiker neu interpretiert im Lausebengel, die sogar für Nicht-Veganer wie mich geschmacklich überraschend nah an «echte» Fischstäbchen herankommen, Kartoffeln, Rotkohl und eine sehr leckere Apfelmus-Soße.

Wir sind uns schnell einig, dass das Gericht locker mit dem mithält, was wir noch aus unserer Kindheit kennen und müssen uns leider eingestehen, dass das, was wir hier auf den Tellern haben sogar noch sehr viel besser schmeckt. Kein Wunder, hier liegen keine tiefgefrorenen Fertig-Fischstäbchen auf dem Teller, sondern frischer Kabeljau, den die Lausebengel aus einem Fischladen aus der Nachbarschaft beziehen. Die Nähe zu den Händlern spielt hier generell eine große Rolle. Alle Produkte, die man hier aus der Umgebung beziehen kann, kommen auch genau daher. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern vor allem authentisch.

Wer sich jetzt zurecht fragt, wer eigentlich das Mastermind hinter den leckeren Berliner Gerichten ist, die im Lausebengel über die Theke gehen – Das ist niemand geringerer, als Urberliner Kristof Mulack, der nicht nur durch seinen Sieg bei der TV-Show «The Taste», sondern vor allem für sein gutes Essen bekannt ist. Und weil Kristof Ahnung von dem hat, was er da in der Küche macht, durfte er diese neben dem Menü auch noch selber planen. Herausgekommen ist ein perfektes Match aus Koch, Küche und Kreationen. 

Bierkult und Kokosnuss-Cider

Und was darf bei einem ordentlichen Berliner Essen nicht fehlen? Ein solides Bier, klar! Ein Glück ist Lausenbegel-Mitbegründer Tim Gräsing auch Bier-Sommelier. Genau der richtige also, um uns ein paar flüssige Spezialitäten zu unseren Fischstäbchen zu empfehlen. Und wer einen Bier-Sommelier im Haus hat, der serviert nicht nur einfach ganz normales Bier. Im Lausebengel bekommt ihr neben diversen Flaschenbieren zehn Biere direkt vom Fass. Auf Tims Empfehlung entscheiden wir uns für ein Feldschlößchen Rubin, ein schweres, nussiges Rotbier und ein BRLO-Ale mit Cranberry-Note. Außerdem erzählt uns Tim vom schwedischen Frutoso-Cider, das es nur im Lausebengel gibt. Keine Frage, dass wir das auch probieren und wir sind ziemlich begeistert. Serviert wird uns nämlich ein Drink, der nach nichts geringerem als frischer Kokosnuss schmeckt. Mit dem herkömmlichen Cider, wie wir es kennen, nichts zu tun hat. Schon allein dafür kann man schon mal einen Abstecher zum Lausebengel machen!

Unser Abend endet mit einer Runde Schnaps, wie es sich nach einem guten Essen gehört. Wir entscheiden uns für den Gurkengeist aus dem Spreewald, der zwar ungewöhnlich lecker ist, uns mit seinen 40 Umdrehungen aber auch kurzzeitig unerwartet die Schuhe auszieht. Wenn das den Magen nicht aufräumt, was dann?

Wohlfühlatmosphäre – Und das weit aus moderner als bei Oma am Küchentisch

Nicht nur das Essen im Lausebengel ist ein Erlebnis. Der Innenraum wurde von den Gründern komplett in Eigenregie gestaltet. Dabei wurden viele Elemente aus der ehemaligen Kneipe einfach übernommen, um den einzigartigen Eckkneipen-Charme nicht zu verlieren. Andere Elemente wie die Verzierung der Bar, die aus unzähligen alten Türen besteht, oder den kleinen Stühlen, die von der Decke hängen, wurden sorgfältig auf Flohmärkten, in Urlauben und in Second Hand-Shops zusammengesucht. Hilfe bekamen die Jungs dabei von einer guten Freundin, die offenbar nicht nur ein Händchen dafür hat, Elemente so zusammenzufügen, dass es ein einzigartiges Gesamtbild ergibt, sie ist auch noch eine ziemlich gute Malerin. Das ist nicht zu übersehen, denn das riesige und vor allem wunderschöne Wandgemälde in der Speisekneipe hat sie eigenhändig und mit der Hilfe ihres kleinen Sohnes an die Wand gezaubert, wie uns Tim erzählt.

UPDATE 2020: Ein hauseigener Lausebengel Kiezcider

Regionaler Cider, genauer gesagt, Cider aus dem Gräfekiez – darauf könnt ihr euch jetzt im Lausebengel freuen. Die beiden Sorten Ananas und Kokos werden nach originalen Rezepturen auf Apfelweinbasis mit dem Produktionspartner Mash Pit gebraut. Möglich ist das durch die Freundschaft zum schwedischen Hersteller „Frutoso“. Wer in den Genuss kommen will, findet den neuen Kiezcider nicht nur im Lausebengel selbst, sondern auch bei ausgewählten Partnern.

Fazit zum Lausebengel

Unser Fazit zum Lausebengel: In der Speisekneipe im Grafekiez sind Kindheitserinnerungen garantiert. Hier wird gegessen wie bei Oma – nur besser. Das Essen ist super lecker, die Getränke perfekt abgestimmt und die Preise fair. Wer einen entspannten Abend in lockerer Atmosphäre verbringen will, der ist bei Tim und seinen Jungs genau richtig. 

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Urban, Kneipencharakter, langer Holztisch, Außenplätze
Preisniveau | Berliner Tapas ab 2,90 EUR; Hauptgerichte ab 5,50 EUR; Bier 0,5l ab 3,90 EUR
Besonderheiten | Typische Berliner Küche, aber modern als Tapas serviert, breites Bierangebot

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Haltestelle | U-Bhf Schönleinstraße
Öffnungszeiten | Mo-Fr: ab 17.00 Uhr, Sa-So: ab 16.00 Uhr (Mo-Di nur Berliner Tapaskarte)
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Das Cu29 ist das neue Restaurant in der James-Simon-Galerie

Die neu eröffnete James-Simon-Galerie hat nicht nur, wie andere Museumsbauten, ein Café zu bieten, sondern gönnt sich gleich ein ganzes Restaurant. Seit Mitte Juli 2019, können Museumsbesucher oder auch tatsächlich jeder, im Cu29 speisen oder einen Drink genießen.

Eingebettet zwischen Galerie und Kupfergraben, entlang des Westbalkons ziehen sich Innenraum und Terrasse des neuen Restaurants. Hier, mit Blick aufs Wasser, das Berliner Schloss und das Kanzlerinnenapartment, weht ein laues Lüftchen als wir abends gegen 18.30 Uhr vorbeischauen. Da die Museen bereits um 18 Uhr schließen, war es erst nicht so einfach den Eingang des Cu29 zu finden, aber davon darf man sich nicht aufhalten lassen. Hat man die Treppen des Gebäudes erklommen, hält man sich links, sieht auch schon die Außenbestuhlung und ist auf dem richtigen Weg.

Im Cu29 auf der Museumsinsel seid ihr zu jeder Tageszeit willkommen

Das Cu29 bietet von 10.00 – 12.00 Uhr Frühstück, von 12.00 – 17.00 Uhr einen Mittagstisch und von 18.30 – 22.00 Uhr eine Abendkarte. Einen Drink kann man noch bis 23 Uhr nehmen. Die kleine, übersichtliche Karte wird saisonal angepasst und die Küche versteht sich als gehoben, aber nicht abgehoben. Die Preise sind dem Ambiente und der Location angepasst.

Ein auffälliges Detail des Raumes ist die Kupferdecke, welche genau wie Tische, Lampen und Stühle, gezielt vom Architekten des Besucherzentrums, David Chipperfield, ausgesucht wurden. Apropos Kupfer, dieses Element greift das Cu29 nicht nur im Namen sondern auch in der weiteren Ausstattung auf, so wird z.B. die hausgemachte Limonade in Kupferbechern serviert.

Wir starten mit einem Berlin Mule, mit Gin, einem Schuss Berliner Mampe Bitter, und Spicy Ginger (7,50 Euro), den wir sehr lecker finden. Als anti-alkoholisches Gegenstück gibt es für uns den Red Berry (5 Euro), mit Minze, Himbeere und Soda Wasser, der super fruchtig und frisch ist – genau richtig bei den warmen Temperaturen. Sehr positiv finden wir, dass man gefiltertes Wasser (still oder spritzig) für zwei Euro pro Person inklusive gratis Nachfüllung bestellen kann.  

Berliner Fresh Küche im Cu29

Bei den Vorspeisen entscheiden wir uns für die Berliner Sommerrolle mit Tofu, Gazpacho Veggies und geröstetem Brokkoli (13 Euro). Als zweites Gericht wählen wir den Wildkräutersalat mit Balsamico-Apfel-Dressing (7 Euro), den man mit diversen Komponenten aufstocken kann. Wir nehmen die karamellisierten Nüsse, Avocado und Ziegenkäse und sind sehr zufrieden mit unserer Auswahl. Wer es etwas exquisiter haben möchte kann z.B. auch gebeiztes Entrecote wählen. Die Sommerrolle kommt in unerwartet eckiger Form. Das ist als Reminiszenz an Berlin, mit all seinen Ecken und Kanten, gedacht, wie uns der Küchenchef erklärt. Wir hätten uns ein bisschen mehr Leichtigkeit bei diesem Gericht erhofft, aber insgesamt schmeckt es uns gut. 

Als Hauptspeisen wählen wir das Berliner Baba Ganoush (15 Euro) mit Aubergine, Bergpfirsich, Spitzkohl, Koriander-Milch und Sprossen sowie das Hechtfilet (24 Euro). Das Baba Ganoush ist super cremig, dürfte aber für unseren Geschmack ein wenig mehr gewürzt sein. Der Hecht kommt mit drei Sorten fermentierte Bohnen und Kräutern und ist bissfest, so wie er sein soll. Dazu kann man, wie zu jedem Gericht, Beilagen (alle zu 3,50 Euro) wählen. Es gibt z.B. kleine Kräuter-Kartoffeln, Landbrot, Gurkensalat oder Hummus. Insgesamt ist es bei größerem Hunger vielleicht zu empfehlen auch eine Vorspeise zu wählen. Allein die Hauptspeisen hätte uns nicht vollständig satt gemacht. 

Eine Dessertkarte gibt es zur Zeit noch nicht, aber daran wird gearbeitet. Man kann aber Kuchen aus der Auslage wählen. Der Schoko-Mandarinen Kuchen den wir probieren schmeckt hervorragend. Zum Frühstück kann man zwischen Porridge, Pancakes, Stullen, und Eiern wählen. Weiterhin bietet die Mittagskarte kleinere Gerichte wie Currywurst, Lachs Curry, eine Tagessuppe und Bowls.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre
 | Getreu dem Namen viele Kupferelemente, hohe Decken, Blick aufs Wasser, Außenplätze
Preisniveau | Vorspeisen ab 7,00 EUR, Hauptgerichte ab 13,00 EUR
Besonderheiten | Beeindruckende Kupferdecke und Interieur vom Architekten David Chipperfield

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Haltestelle | Tram Am Kupfergraben
Öffnungszeiten | Mo-So: 10.00-23.00 Uhr 
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Lamm Bar – Volle Kreativität und halbe Cocktails

Graue Waschbetonwände, Industrial-Design, weiße Holzbänke außen, weiße Möbel im Innenraum und Ledersitze – die Beschreibung klingt doch nach einer typisch hippen Bar in Mitte, oder? Die Lamm Bar ist aber weit entfernt davon und befindet sich zwischen Prenzlauer Berg und Pankow in der Wisbyer Straße. Drumherum ist ein Wohngebiet und ein paar vereinzelte Gastronomien, dennoch oder gerade deswegen ist die Lamm Bar während unseres Besuchs super gut besucht. 

Lämmer und Lämmchen – Die Cocktails in der Lamm Bar

Eine liebe Freundin erzählte von den Cocktails in der Lamm Bar: kreativ, anders, überraschend und immer wieder neu. Als ich die Karte sehe, wusste ich, dass es nicht zu viel versprochen war. Zu den außergewöhnlichsten Cocktails gehören sicherlich der Fruchtzwerg (schmeckt wirklich so), die Jurke mit Spreewaldgurke oder der Snax, der mit Smacks gereicht wird. Als Kind schwörte ich auf Kellogg’s Smacks zum Frühstück – und weil Gerüche zu den Sinnen gehören, die am stärksten Erinnerungen wachrufen, fühlte ich mich nachts um halb Zwölf gedanklich an unseren Frühstückstisch als 10-Jährige zurück gebeamt. 

Was ich extrem gut finde, sind die beiden Größen, in denen die Cocktails angeboten werden. Während das Lamm einer typischen Cocktailgröße entspricht, ist das Lämmchen die Probiergröße. Super! So kann man sich nämlich bestens durch die Karte probieren, ohne anschließend nach Hause getragen werden zu müssen. 

Empfehlen kann ich euch auch das Lämmchen der Woche, deren Zutaten ihr bei den Bartendern erfragen könnt. Klingt meist seltsam, aber probiert es einfach – die Jungs wissen was sie tun. Übrigens gibt es den ganzen Abend lang gratis Wasser. Daran können sich so einige Gastronomen ein Beispiel nehmen!

Wenn du dich um 22 Uhr noch draußen unterhalten kannst

Was mich mit am meisten überrascht hat? Wir saßen locker bis 1 Uhr nachts draußen auf der Terrasse und unterhielten uns. Zwar sind viele Gäste bereits gegangen, aber genauso kommen noch ein paar Neue hinzu. Wir fragen, warum das hier möglich ist und nicht schon zig Anwohnerklagen eintrudelten. Das Team erzählt, dass die Location vorher satte 15 Jahre leer stand. Es wäre also sogar nachvollziehbar, wenn sich jemand beschweren würde, aber man versteht sich anscheinend super und pflegt ein nettes Miteinander. Die Lamm Bar scheint wie ein Kleinod aus vergangenen Berlinzeiten.

Fazit zur Lamm Bar

Ich war schockverliebt. Die Drinks sind der Knaller, die Location super einladend und das Team stets aufmerksam. Eine echte Bereicherung in Sachen Cocktailbars für den Kiez und ganz Berlin.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Waschbeton, weiße Möbel, Industrial-Design, Außenplätze
Preisniveau | Lamm: 9 EUR, Lämmchen: 4 EUR, Bier 0,4l 3 EUR
Besonderheiten | Cocktails in halber Größe, außergewöhnliche Kombinationen
Rauchen | Ja, Raucherraum

KONTAKT
Haltestelle
 | Schönhauser Allee / Bornholmer Straße
Öffnungszeiten | Mo-Sa: 18.00-24.00 Uhr So: 17.30-23.30 Uhr
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Little Long Restaurant – Unter den Augen des kleinen Drachen

Von außen wirkt das Little Long mit seiner offenen Terrasse und den Holztischen, den Laternen und Pflanzen relativ traditionell asiatisch. Tritt man jedoch in den Innenraum, werden die anderen Einflüsse offenbar, die in das seit Mai 2019 offiziell eröffnete Restaurant geflossen sind. Begrüßt fühlt man sich von einem großformatigen Porträt Bruce Lees, Kampfsportler, Begründer des Jeet Kune Do und Schauspieler. Daneben finden sich auch andere Bilder, mal mit dem Rapper TuPac, mal mit Beatrix Kiddo aus den Kill-Bill-Filmen und Chun Li aus dem Videospiel Street Fighter II fehlt auch nicht.

Japanische Fusion Küche im Little Long in Kreuzberg

Viele Einflüsse aus Ost und West sind zu sehen, die hier im Little Long zusammenfließen. Das hat System und spiegelt sich auch in der Speisekarte wieder. Die bietet eine Fusion aus bekannten, europäischen Gerichten mit einem asiatischen Dreh – oder umgekehrt. Zum Beispiel gibt es da die Udon Carbonara: Die typische, italienische Spaghetti-Soße aus Sahne und Ei wird kombiniert mit den dicken Weizennudeln der japanischen Küche. Dabei kennt man Udon eigentlich eher aus würzigen Suppen, weniger den cremigen, mediterranen Pasta-Gerichten. Die Fusion funktioniert aber, japanische Nudeln und italienische Soße vereinigen sich zu einem interessanten Mix aus Ost und West. Wem der finale Geschmackskick fehlt, kann sein Gericht noch mit der bereit gestellten Sojasoße würzen.

Neben solchen Fusion-Gerichten bietet das Little Long auch traditionelle, östliche Gerichte an: Ramen-Suppen, die in Berlin ja derzeit ziemlich beliebt sind, sowie Sushi und Vorspeisen, darunter Klassiker wie (auch vegetarisch erhältliche) Gyoza und Tempura. Ein Highlight bildet aber die Möglichkeit, sich Yakiniku zu bestellen.

Yakiniku – Die japanische Grillspezialität auf dem Konro-Grill

Dabei grillen die Gäste Fleisch, Meeresfrüchte oder Gemüse auf einem kleinen Holzkohlegrill, Shichiren genannt. Das Grillgut kommt dabei roh an und wird von den Gästen selbst auf das kleine Grillgitter gelegt. Vorher oder danach kann man die Zutaten noch in eine eigene Soße tunken, die im Little Long selbst zubereitet wird. Die Soße entfaltet dabei eine ganz besondere Note, denn sie ist aus einer Mischung von Sojasoße, Rotwein, Ingwer und Sesam zubereitet und erkundet geschmacklich bisher unbekanntes, aber leckeres Terrain. Das Little Long verwendet dabei nur hochwertige, nicht rauchende Holzkohle und bietet lediglich Rind- und kein Schweinefleisch an, um die Rauchentwicklung durch tropfendes Fett möglichst gering zu halten. Wer auf Gegrilltes steht und auf der Suche nach einem neuen gastronomischen Erlebnis ist, sollte das Yakiniku im Little Long auf jeden Fall probieren. Das Little Long ist das erste Restaurant in Deutschland, das den Konro-Grill anbietet. In Japan findet gibt es diesen fast an jeder Ecke.

Eine Melange aus Ost und West zeigt sich auch in der Getränkeauswahl, seien es die mit oder ohne Alkohol. Wer den japanischen Softdrink Calpico schon kennt, der kann den Strawberry Calpis probieren: Hier wird die japanische Brause mit Erdbeermark vermischt und bietet eine interessante Art, das Getränk zu genießen. Vor allem im Sommer ist das ziemlich erfrischend.

Japanisches Design mit Einflüssen aus der Hip-Hop-Kultur

Die Verbindung der verschiedenen Welten zeigt sich auch im Künstler, der die großformatigen Bilder gemalt hat und für die Ausstattung und Design zuständig ist sowie insgesamt hinter der ganzen Idee des Little Long steckt. Vu ist teilweise in Asien, teilweise in Berlin aufgewachsen, hat sich in seiner Jugend dem Graffiti und der Street Art gewidmet und schließlich Design studiert. Die Gemälde im Restaurant sind dabei allesamt vom Inhaber selbst gemalt worden. Dabei ist ihm nicht nur der Wohlfühlfaktor in seinem Restaurant wichtig – erreicht durch eine freundliche Farbgebung und viele grüne Pflanzen, sondern auch der Blick für Details: Wer genau hinschaut, entdeckt beispielsweise auf den Essstäbchen oder Dessertlöffeln den Schriftzug des Restaurants.

Dabei versinkt das Little Long nicht im Mief traditioneller, asiatischer Standardküche und -Umgebung, sondern kombiniert die bekannten Elemente miteinander. Schnell wird klar, dass die Hip-Hop-Kultur ein wichtiges Element in Vus Leben ist, an dem die Besucher auch teilhaben können, ohne dass sie sich aber aufdrängt. Klar wird diese Inspiration auch bei den Namen der Gerichte, die sich auf Bruce Lee, Kill Bill oder Hip-Hop beziehen.

Vu achtet ebenso darauf, viele Zutaten direkt aus Japan zu importieren. Das gilt beispielsweise auch für die hochwertigen Gins und Saké, der im Little Long angeboten wird. Auch asiatisches Bier lässt sich bestellen. Momentan ist die Karte im Little Long noch recht fleischlastig, aber bei den Ramen-Suppen, den Fusion-Gerichten, dem Yakiniku und den Vorspeisen finden sich vegetarische Alternativen. Die wenigen veganen Gerichte möchte Vu aber in naher Zukunft noch ausbauen, genau wie die Speisekarte. Die soll um Tagesgerichte ergänzt werden.

Fazit zum Little Long in Kreuzberg

Insgesamt bietet das Little Long eine interessante Alternative zu den bekannten, asiatischen und japanischen Restaurants in Berlin und hat mit dem Yakiniku ein eigenes Alleinstellungsmerkmal. Die Gerichte kosten dabei auch nicht mehr oder weniger, als man es von ähnlichen Angeboten gewohnt ist. Daher sollten Freunde der asiatischen Küche und Fans von Bruce Lee auf jeden Fall vorbeischauen. Die entdecken übrigens noch eine kleine Verneigung vor dem Schauspieler, der Kampfkunst-Filme im Westen erst bekannt machte: In seinen frühen Filmen trat Bruce Lee als als Lee Xialóng auf. Lóng ist dabei das chinesische Wort für Drache, Xialóng heißt dann: kleiner Drache.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre
 | Modern-urbanes Ambieten, Mix aus japanischem Design und Hip-Hop-Elementen, Außenplätze vorhanden
Preisniveau | Hauptgerichte ab 8,90 EUR, Yakiniku-Grill ab 16,90 EUR
Besonderheiten | Yakiniku-Grill

KONTAKT
Haltestelle | U Görlitzer Bahnhof
Öffnungszeiten | Mo-Fr: 12.00-23.00 Uhr, Sa-So: 12.00-24.00 Uhr
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Koreanische Küche in vegan – Feel Seoul Good

Inzwischen gibt es in Berlin echt viele Restaurants, die auch vegane Gerichte anbieten. Ein Glück! Allen voran sind vietnamesische Restaurants, in denen es wirklich problemlos ist, rein pflanzliche Speisen zu sich zu nehmen. Bei der koreanische Küche hingegen wird es dann schon etwas schwieriger. Ich mag sie extremst gerne und seit langem gehört Bibimbap zu meinen absoluten Favoriten. In einem Interview hab ich das Gericht sogar mal als meine Henkersmahlzeit angegeben. Nur vegan? Bislang waren die Optionen da echt gering bis nicht vorhanden. Um so glücklicher war ich über die Eröffnung des Feel Seoul Good. Ein koreanisches veganes Restaurant am Kollwitzplatz. 

Veganes Bibimbap im Feel Seoul Good

Wer sich mit der (veganen) Gastroszene in Berlin etwas auskennt, wird schon mal über das 1990 Vegan Living, Cat Toung, Secret Garden, Soy und Hum gestoßen sein. Alle Restaurants gehören der gleichen Gastro-Familie, aber das nur als Hintergrundinfo. Das Feel Seoul Good wurde nun also der koreanischen Küche gewidmet, wunderbar. Als ich Anfang März 2019 das erste Mal dort essen war, fingen meine Augen sofort an zu leuchten. 

All die leckeren Side Dishes (oftmals mit Fischsauce) wie Kimchi, Seetangsalat, Spicy Cucumber & Co.: vegan. Mandus (Teigtaschen), Rice Cake: vegan. Bibimbap: vegan! Es gibt auch nicht nur eine Variante, sondern gleich vier. Bibimbap mit veganem Ei oder Avocadopuffer oder Sojamedaillons oder Tempeh-Würfeln. Fantastisch, oder? Und wenn selbst mein Vater, der eigentlich nicht so wahnsinnig viel mit veganem Essen am Hut hat, begeistert, satt und glücklich ist, hat das schon was zu bedeuten. Mir haben bislang alle Rice Bowls aka. Bibimbap-Gerichte hervorragend geschmeckt. Auch die Suppen, die auf der Karte stehen, sind geschmacklich eine echte Granate. Das einzige, was noch auf der Karte fehlt, sind Desserts. Es gibt zwar Shakes, frischgepresste Säfte und hausgemachte Limonaden, aber richtige Desserts sind bislang nicht auf der Speisekarte zu finden.

Eine kleine Oase direkt im Restaurant

Es lohnt sich bis nach hinten durchzugehen, denn dort erwartet dich eine kleine Wohlfühloase aus dunklem Holz und beinahe bodentiefen Sitzplätzen. Der Bereich zwischen den Sitzmöglichkeiten wirkt wie ein Holzsteg, denn ringsherum sind helle Steine drapiert. Im vorderen Bereich kannst du gut mit Gruppen sitzen und noch schöner ist es, wenn die Sonne scheint und du dir einen Platz draußen ergattern kannst.

Fazit zum Feel Seoul Good

Ich bin ziemlich begeistert, weil mir bislang einfach alles sehr gut schmeckte. Die Preise sind fair, selbst ein Glas Bio-Wein gibt es für unter 5,00 EUR – und zwar mit 0,2l. Wir wurden stets super freundlich empfangen und bedient. Wenn du also Lust hast mal etwas Neues auszuprobieren – ab hin da mit dir. Es lohnt sich! 

GOOD TO KNOW
Atmosphäre
 | Geräumig, zeitlos, landestypische Deko an der Bar, bodentiefe Sitze im hinteren Bereich, Außenplätze vorhanden
Preisniveau | Bibimbap ab 9,20 EUR, Wein 0,2l ab 4,50 EUR
Besonderheiten | Veganes Bibimbap

KONTAKT
Haltestelle | Marienburger Straße
Öffnungszeiten | Mo-So: 12.00-23.00 Uhr
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Das VOLK in Mitte – Austern, Seafood & französische Bistroküche

Nimm dir Zeit und ein gutes Buch und geh ins VOLK, direkt gegenüber vom Weinbergspark. Ignoriere den Lärm der Brunnenstraße. Nimm den Platz am Fenster, oder, an lauen Sommerabenden, setze dich draußen an einen der wenigen Tische.

Unbedingt im VOLK probieren: Austern

Oliver wird dich willkommen heißen und dir das Menu zeigen. Bestelle einen Wein, zu deinem Gericht wird Weißwein passen, versuche den Pouilly-Fuissé Art Minéral aus der Bourgogne. Auch wenn du keine Austern magst, oder sie noch nie versucht hast, bestelle auf jeden Fall zwei Austern zu Beginn. Margaux wird dir ihre Herkunft erklären, und was sie auszeichnet.

Marennes Oléron z.B. schmeckt intensiver, kommt von einer kleinen Farm, Familienbetrieb. Die deutlich größere vom „OysterKlub“ kommt von der La Rochelle zugewandten Seite der Ile d´Oléron, festeres Fleisch, weniger „Meer“. Du nimmst etwas Essig mit feinen Zwiebelchen dazu, die Säure ist genau, was es braucht. Während Margaux deinen ersten Gang – Parmesansuppe – ja, Margaux kocht im VOLK alles ganz allein – zubereitet, schau dir die Leute an, die vorbeigehen. Häng deinen Gedanken nach, vielleicht war der Tag lang oder die Woche. Der Geschmack der Austern, die Muschelschalen erinnern dich an – Meer?

Die Suppe ist fein, ausgewogen, besonders. Nicht, was du erwartet hast. Weniges zartes Gemüse, ganz leicht. Pfeffer. Gut! Vielleicht ein Rezept von Margauxs Mutter, der Chefin im Les petites Sorcières in Paris? Du findest ein Schwarzweißfoto von ihr und der kleinen Margaux im Regal zwischen den Weinflaschen.

Nicht nur Austern – Das VOLK in Mitte ist ein kleines Seafood-Paradies

Hoffentlich hast du auch die Langustinen bestellt, mit ihrem „jungfräulichen Dressing“. Zugegeben, sie werden deinen Appetit eher noch befeuern, ihr Fleisch füllt kaum drei Gabeln. Aber der Geschmack ist wieder ganz besonders, er passt zum Abend und sollte nicht fehlen. Iss dich nicht satt am Brot.

Oliver schenkt dir nach, ein guter Moment, um das Gespräch zu suchen und ein wenig zu plaudern. Was war hier vorher drin? An Austrian restaurant? Haha. And you´re from…oh, NY – how do you know Margaux? A Techno Party? Interesting… Frag Oliver nach seinem Alter Ego (The horrorist).

Nun musst du dich ganz auf den nächsten Gang konzentrieren, er wird dir munden – Shrimp á la Florentine, ein willkommenes Arrangement aus auf den Punkt gebrachten Garnelen auf Blattspinat und pochierten Tomaten. Das Beste ist der Weißweinsud, wieder Zwiebelchen, du möchtest den Teller erneut befüllen lassen, mehr von diesem Sud, bitte, und noch mehr Wein…. Margaux lächelt wissend, reicht dir Polenta, die auch nicht so schmeckt, wie du es kennst, sondern angenehm rösch, fein angebraten, nach – Butter? Lass dir Zeit, den Geschmack zu entdecken.

Zum Ende ein Teller mit Rhum Baba hin. Nie gehört, nie gesehen, probier mal – sehr süß, ungewöhnlich, was ist das? Auf jeden Fall viel Rum. Auf jeden Fall anders.

Ein ungewöhnlicher Abend im VOLK. Und das in Mitte?? Scheint so.
Vergiss dein Buch nicht.

PS: das in der Polenta – das war Trüffelöl.

Wäre diese Bar ein Soundtrack

The Cure – The Funeral Party
Zaz – Tous les cris les SOS
Brahms – Symphonie No.4 in E minor, Op.98: 2.Andante moderato
Craig Armstrong – Let´s go out tonight
Jean Leloup – 1990
Celine Dion – Pour que tu m´aimes encore
Duran Duran – The chauffer – 2009 Remastered
Beethoven – Symphony No.5 in C minor Op.67: 1.Allegro con brio
Moderat – A new error
White Lies – Tokyo

GOOD TO KNOW
Atmosphäre
| Moderne Einrichtung, ein Hauch Frankreich, Holzmöbel, Außenplätze vorhanden
Preisniveau | Austern ab 2,50 EUR, Seafoodgerichte ab 8,50 EUR, Lunchmenü
Besonderheiten | Austern, jede Menge Austern & Seafood

KONTAKT
Haltestelle | U Rosenthaler Platz
Öffnungszeiten | Di-Sa: 12.00-23.30 Uhr
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Fotos: Nadja von Prümmer

Frische Scones im SPRO – Scones Bakery & Coffee


Seit Februar 2019 hat das SPRO nahe des U-Bahnhofs Eberswalder Straße geöffnet und es könnte sich bald zur ersten Anlaufstelle für Scones Liebhaber in Berlin entwickeln. Wer allerdings ein lauschiges Café erwartet, hat falsch gedacht. Das SPRO ist modern und minimalistisch eingerichtet und eher für einen Happen und Kaffee zwischendurch als für ein ausgedehntes Frühstück oder Mittagessen zu empfehlen.

Köstliche Scones im SPRO

Die Scones kommen in vielen verschiedenen Sorten und Varianten und einer kostet 2,40 Euro. Je mehr man kauft, desto günstiger wird der einzelne Scone. Bei unserem Besuch gab es z.B. Aprikose-Rosmarin oder vegane Dinkel Scones. Hat man die Grundlage gewählt, kann man sich seine Kombination aus bis zu 12 verschiedenen süßen und herzhaften Spreads (jeweils ca. 1,20 Euro) weiter munter selbst zusammenstellen (Typisch Du), oder eine der angebotenen Hauskreationen wählen. Da gibt es zum Beispiel Typisch England, Norwegen, Holland, USA und Kanada. Wir entscheiden uns für den Klassiker mit Clotted Cream und Erdbeermarmelade (4,50 Euro) und den getoasteten norwegischen, mit Lachs, Avocado und Honig Thymian Creme. Die Scones sind wie man sie sich vorstellt, innen fluffig und außen kross, sehr sehr lecker. Die Clotted Cream, da müssen wir ehrlich sein, ist für deutsche Verhältnisse auch nicht schlecht, kommt aber leider nicht an das britische Original heran. Sie ist etwas dünner und weniger fett. Nichtsdestotrotz ist diese Kombination unschlagbar. In der Zwischenzeit wurde nun auch die Original Clotted Cream aus Cornwell ins Angebot aufgenommen. Die norwegische Variante ist auch sehr lecker, hat allerdings mit 7,50 Euro einen stolzen Preis für einen Snack.

Tea Time? Oder lieber Kaffee?

Wie bei den Speisen, so ist das SPRO auch bei den Getränken auf Intoleranzen und den veganen Lebensstil vorbereitet. Wir probieren den Chai Latte Flamingo Vanilla (ohne Koffein und Zucker) und den Orange Tree (Double Shot, Honig, Orange, Bio Vollmilch). Beides lecker. Die Kaffeespezialitäten gibt es ohne Aufpreis auch laktosefrei, mit Hafer- oder Sojamilch. Außerdem kann man zwischen zwei verschiedenen Kaffeebohnen bzw. Mischungen wählen. Einmal die Single Origin (Chicharras Plantage, Mexiko) und die SPRO Blend mit der Beimischung von 20% Indien Parchment Robusta. Beide sind 100% fair und direkt gehandelt. Somit wird auch ein lokales Schulprojekt in Mexiko, für die Kinder der Kaffeefarmer, unterstützt.

Direkt vernaschen oder auch zum Mitnehmen

Jonathan, der Besitzer des SPRO war früher mal in der Finanzbranche tätig, hat sein Herz nun aber an Backwerk und guten Kaffee verloren. Die Rezepte kennt er aus seiner Kindheit und aus seiner Studienzeit in England. Alle Scones, Brownies, die Käsekuchen und weitere Leckereien wie das Banana Bread werden direkt vor Ort gebacken. So kann auch fix nachgebacken werden, sollte mal eine Sorte an einem Tag besonders gut gehen. Auch die Marmelade, Spreads (Aufstriche) und der Lemon Curd sind selbstgemacht. Zusätzlich im Angebot sind Porridge und Overnight Oats, die hübsch im Weckglas daherkommen.

Bei schönem Wetter kann man auch vor dem Laden Platz nehmen. Da rattern zwar Tram und U-Bahn vorbei, aber wenn man ein paar Sonnenstrahlen erhaschen kann, macht dies dem Berliner ja oft wenig aus. Wer möchte, bekommt alle Speisen und Getränke auch to go und kann es sich dann im Park gemütlich machen. Dafür eignet sich auch das Mittagsangebot, das sogenannte Scowich. Das sind belegte herzhafte Scones mit z.B. Pastrami oder Thai-Huhn (3,90 Euro). Geöffnet hat das SPRO dienstags bis freitags von 8 bis 18 Uhr und Samstag und Sonntag von 9 bis 18 Uhr.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre
| Moderne, minimalistische Einrichtung, Außenplätze vorhanden
Preisniveau | Scones ab 2,40 EUR, Mittangsangebot Scowich ab 3,90 EUR, werktags Cream Tag zwischen 15.00-17.30 Uhr
Besonderheiten | Bäckerei vor Ort in der Location, Kaffeeprojekt unterstützt Schulprojekt in Mexiko

KONTAKT
Adresse | Schönhauser Allee 50A, 10437 Berlin
Haltestelle | U Eberswalder Straße
Öffnungszeiten | Mo-Fr: 8.00-18.00 Uhr, Sa-So: 9.00-18.00 Uhr
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Veganes Sushi im Secret Garden Berlin

Sushi ohne Fisch? Für viele ist die traditionelle und angesagte japanische Speise ohne tierische Produkte kaum vorstellbar. Völlig zu Unrecht, wie das Secret Garden in Friedrichshain bestens beweist. Eröffnet hat das liebevoll gestaltete Restaurant erst vor wenigen Wochen. Freunden der veganen Küche dürfte die Location an der Warschauer Straße keine Unbekannte sein: auch schon die Vorgänger-Restaurants (zuletzt das „The Bowl“) basierten auf rein pflanzlicher Küche und im selben Gebäude befindet sich unter anderem der beliebte vegane Supermarkt „Veganz“.

Erst mal gibt’s kreative asiatische Vorspeisen

Nun aber zum Wesentlichen: dem Essen im Secret Garden. Bevor wir uns ans Sushi machen, stöbern wir erst einmal durch die Vorspeisen und Häppchen. Obwohl die Karte relativ klein gehalten ist, fällt die Wahl schwer. Denn eines haben alle Gerichte gleich: sie klingen verdammt lecker!

Schließlich entscheiden wir uns für würzig marinierte Sojawürfel am Spieß mit einer sehr kräftigen und aromatischen Yakitori Sauce (4,00 EUR), ein Onigiri (4,00 EUR), was etwa einem kleinen dreieckigem Sandwich aus Reis, gefüllt mit Avocado, Ingwer und Karotte, gleicht und Nasu Dengaku (4,00 EUR). Bei Letzterem handelt es sich um gegrillte Aubergine mit Miso-Creme, Lauchzwiebeln, gerötetem Sesam und einer Prise Rauchsalz – das Gericht hat es auf alle Fälle in sich und macht mit nur wenigen Zutaten etwas ziemlich Besonderes aus einer einfachen Aubergine. Eines meiner Favoriten und wärmstens zu empfehlen.

Yakitori, gegrillte Aubergine und Sommerrollen

An Sommerrollen führt natürlich auch kein Weg vorbei und deshalb gönnen wir uns außerdem noch den „Pink Panther“, Sommerrollen gefüllt mit Rote Beete Reisnudeln, geschmorrten Sojastreifen, Avocado, Sesam, Erdnüssen und Hoisin Sauce, und „Spicy Shroom“, Sommerrollen mit Champignons, Kräuterseitlingen, Shiitake aus dem Wok, Salat, Cashewkernen, Ingwer und Shiitake-Trüffel Sauce. Gerade die Sommerrollen mit den Rote Beete Reisnudeln waren einmal was ganz anderes, hatten einen intensiven und frischen Geschmack und reihen sich definitiv mit in meine Favoriten im Secret Garden.

An Vorspeisen finden sich im Menü außerdem noch diverse asiatische Salate und Dumplings – auch die klingen verlockend, doch müssten diesmal ausgespart werden. Schließlich wollten wir auf keinen Fall das Sushi verpassen und müssten noch etwas Platz in unseren Mägen lassen. Das gleiche galt für eine Handvoll Hauptspeisen, beispielsweise Ramen oder Hokkaido mit Tempeh Spießen, Avocado und schwarzem Reis. Selbst wer also kein Sushi-Fan ist, ist im Secret Garden gut aufgehoben und hat eine gute Auswahl an Vorspeisen und Hauptgerichten ganz ohne Algen-Geschmack.

Sushi – ganz ohne Fisch

Wir aber lieben Sushi und sind nicht zuletzt deswegen hier. Acht unterschiedliche Variationen des japanischen Klassikers zieren die Karte und keine davon klingt langweilig. Ganz im Gegenteil: jede Variante hört sich spannend und kreativ an und so fällt uns auch hier die Entscheidung wieder alles andere als leicht. Anders als meist wird das Sushi hier mit schwarzem Reis gezaubert – das macht das Essen zu einem wahren Hingucker. Wer es trotzdem lieber klassisch mag, kann auch weißen Reis ordern. Kostenpunkt pro Variante: 4,30 Euro für vier Stück oder 8,00 Euro für acht Stück. Für uns gibt es einmal

  • „Angry Samurai“ mit Avocado, Mango, gezupften Sojastreifen, asiatischem Krautsalat und Tomaten-Chili Sauce on Top;
  • „Golden Koi“ mit Avocado, Sojastreifen, Gurke, getoppt mit Butternut Kürbis sowie Mandel-Pesto;
  • „Geisha in Love“ mit veganem Thunfisch, rote Beete, Rucola, und on Top Kidneybohnen-Kokospüree und Rote-Beete-Himbeer-Sauce
  • und last but not least eine frittierte Rolle: „Tempura Tiger“ mit gegrillter Zucchini, Champignons und Knoblauch.

Wir sind absolut glücklich mit unserer Auswahl. Der Fisch fehlt keineswegs, die Variationen sind kreativ und die unterschiedlichen Zutaten haben bei jeder Rolle toll harmoniert. Unsere Favoriten sind der „Angry Samurai“ und der „Tempura Tiger“, doch auch an den anderen Optionen haben wir nichts zu meckern. Inklusive mit dabei ist übrigens ein toller Raucheffekt beim Servieren – der dient aber lediglich der Optik.

Time for Dessert

Eigentlich sind wir schon recht satt, doch das Dessert darf natürlich nicht fehlen. Deswegen gibt es zum Abschluss eine Zartbitter Mousse au Chocolat aus Seidentofu mit Beeren on Top und einen sehr erfrischenden Avocado-Matcha-Cheesecake mit einem Boden aus Schoko Biskuite. Beide Desserts liegen preislich bei 4,00 Euro, sind ganz nach unserem Geschmack und hinterlassen uns nicht nur sehr satt, sondern auch sehr glücklich.

Zu den vielen leckeren Speisen schlürften wir übrigens nicht weniger gute Cocktails. Die kosten grob zwischen 7,00 und 8,00 Euro, sind allesamt asiatisch angehaucht und fruchtig frisch.

Wie die Speisen und Drinks ist auch das ganze Interieur liebevoll gestaltet. Schöne Holzmöbel schmücken die Räumlichkeiten, Pflanzen sorgen für das nötige Grün und die Dekoration erinnert an Asien – ist dabei aber nicht übertrieben. Und on Top: die Angestellten waren durchweg freundlich und sorgen für Wohlfühl-Atmosphäre.

Fazit zum Secret Garden Berlin

Wer asiatischen Aromen mag, ist im Secret Garden gut aufgehoben und kann es sich wirklich gut gehen lassen. Auch am Fisch wird es hier, dank der tollen und schmackhaften pflanzlichen Alternativen, sicherlich keinem mangeln. Wir haben den Abend hier wirklich genossen und kommen sehr gerne wieder.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre
| Großzügig, asiatische Dekoelemente und Lampions, lange Holzbänke
Preisniveau | Sushi 4 Stück ab 4,30 EUR, Cocktails 7,00-8,00 EUR
Besonderheiten | Veganes Sushi

KONTAKT
Adresse | Warschauer Str. 33, 10243 Berlin
Haltestelle | S+U Warschauer Straße
Öffnungszeiten | Mo-So: 12.00-23.00 Uhr
Online | Facebook

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Fotocredits: © Secret Garden Berlin