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Regionale Küche im Rossi in Mitte

Das Rossi ist Hotel, Tagungsstätte und Restaurant in einem und nur einen kleinen Fußmarsch entfernt vom Berliner Hauptbahnhof. Das Besondere daran: es handelt sich dabei um einen Inklusionsbetrieb, der auf Initiative des SOS Kinderdorf e.V. gegründet wurde. Rund 50 Prozent der Angestellten sind Menschen mit Behinderung, die hier Arbeit finden können.

Das Restaurant im Hotel Rossi

Wir haben uns das Ganze einmal genauer angesehen und zum Mittagessen das dazugehörige Restaurant besucht. Der Innenraum ist durch große Fensterfronten sehr hell und offen, die Tische sind schön gedeckt und hübsche Grünpflanzen zieren den Innenraum. Weiter hinten ist eine Bar, an der Getränke und Kaffee zubereitet werden und durch eine große Glasfront daneben hat man immer einen Blick in die große und schöne Küche.

Durch die gläsernen Wände hat man immer einen guten Blick in die große Küche

Zur Begrüßung bekommen wir erst mal einen kleinen Teller mit frischem Körnerbrot, Kräuterbutter und einem schmackhaften Mango-Chili-Dip serviert und fangen schon mal an zu naschen, während wir noch in der Karte stöbern. Um die Mittagszeit gibt es jeden Tag ein Business-Lunch mit einem vegetarischen und einem nicht-vegetarischen Gericht zur Auswahl (je 9,00 Euro). Man kann aber auch, sowohl mittags als auch abends, aus der regulären Karte wählen. Und genau dafür entscheiden wir uns.

Die Vorspeise: Kürbissalat mit regionalem Burrata

Die Speisekarte ist recht übersichtlich: ein paar Vorspeisen und Suppen, diverse Fisch-, Fleisch- und vegetarische Gerichte als Hauptgang und drei Desserts. Nach kurzem Überlegen darf es für uns als Vorspeise erst mal der bunte Kürbissalat im Brotlaib sein (9,00 Euro). Der wird gemeinsam mit Brandenburger Burrata, einem Mozzarella-ähnlichem Käse, Basilikum und ein paar weiteren Kräutern serviert. Der Salat ist mit einem aromatischen Dressing angemacht, man schmeckt den Kürbis aber trotzdem noch gut durch. Die Kombi ist super und wir sind mit der Wahl unserer Vorspeise mehr als zufrieden.

Als Vorspeise gab es einen Kürbissalat mit Burrata im Brotlaib

Wie uns die Hoteldirektorin erzählt, kommen ein Großteil der Zutaten aus der Region und viele tragen das Bio-Siegel von Demeter. Einige der Lebensmittel kommen auch aus der SOS-Dorfgemeinschaft Grimmen-Hohenwieden, einer Einrichtung für erwachsene Menschen mit Behinderung. Die reguläre Karte wechselt alle drei Monate und man ist stets darauf Bedacht hauptsächlich saisonale Produkte zu verwenden.

Dorsch, Jakobsmuschel und Pilzravioli

Als Hauptspeise dürfen wir uns anschließend über ein Dorschfilet und eine Jakobsmuschel mit grünem Tee, Orangenschaum und roter Bete (19,00 Euro) sowie Pilzravioli mit sautierten Waldpilzen und Wildkräutern (13,00 Euro) freuen. Beide Speisen schmecken uns wirklich ausgezeichnet. Der Fisch und die Jakobsmuschel sind schön zart und aromatisch und die rote Bete sowie der Orangen-Schaum und der grüne Tee machen aus dem Gericht eine tolle Geschmackskombi. Aber auch über die Pilzravioli können wir wahrlich nicht meckern. Das Gericht schmeckt schön frisch und wunderbar aromatisch.

Dorschfilet und Jakobsmuschel mit grünem Tee, Orangenschaum und roter Bete
Die Pilzravioli waren aromatisch und ein richtiger Genuss

Tonkabohnen-Creme-Brulée und Walnusseis

Obwohl wir schon ziemlich satt sind, gönnen wir uns neben einem leckeren Espresso zum Abschluss noch eine Tonkabohnen-Creme-Brulée mit Walnusseis (6,50 Euro). Wie alle anderen Gerichte zuvor ist auch das Dessert super schön angerichtet und lässt alleine optisch keine Wünsche offen. Aber auch geschmacklich können wir kaum genug bekommen. Die Creme Brulée ist richtig lecker und das Walnusseis mit vielen großen Walnussstücken schmeckt super. Dazu passend sind auf dem Teller noch ein paar leckere Gebäckstücke, Schokolade, Nüsse und eine Beerensauce. Hach, wären wir nicht schon total satt würden wir glatt noch ein Zweites davon verdrücken.

Das Dessert: Tonkabohnen-Creme-Brulée mit Walnusseis

Fazit

Das Rossi, das im Juli 2017 eröffnet hat, liegt recht versteckt in einer Gegend, in der man normalerweise eigentlich nicht unterwegs ist und sieht dazu noch vergleichsweise unscheinbar aus. Der Besuch dort lohnt sich aber alle Male. Das Essen war rundum super – sowohl optisch als auch geschmacklich. Wir können uns wirklich über nichts beschweren. Und auch die Einrichtung und das Ambiente ist gemütlich, wenngleich man irgendwie mitten in einem Hotel sitzt. Wir haben uns auf alle Fälle den gesamten Besuch über sehr wohl gefühlt und wurden bestens bedient. Und, nicht zuletzt: man unterstützt mit dem Besuch einen tollen Verein und eine Einrichtung, die sich für Integration und Inklusion einsetzt und so einen guten Beitrag zum Gemeinwohl leistet.

Zur Begrüßung gab es leckeres Körnerbrot mit Kräuterbutter und Mango-Chili-Dip
Vor der Vorspeise wurde uns noch diese kleine Überraschung serviert
Sieht nicht nur gut aus, hat auch sehr lecker und frisch geschmeckt
Der Fisch war schön zart und hat mit der roten Bete einfach super geschmeckt
Pilzravioli mit sautierten Waldpilzen und Wildkräutern
Das Dessert war ein super Abschluss für unser Essen im Rossi
Der Innenraum ist schön eingerichtet und die Tische gut eingedeckt
Das Rossi liegt recht unauffällig ein Stück hinter dem Hauptbahnhof

Hidden Places: Fine Dining im International Club Berlin

Eigentlich ist der International Club Berlin ein Private Members Club. Wer nicht durch das Aufnahmeverfahren als Mitglied in den Club aufgenommen wird, hat eigentlich keinen Zugang in die beeindruckend schönen Räumlichkeiten. Eigentlich.

Denn der International Club Berlin öffnet seine Orangerie für Gäste, die im Restaurant speisen möchten. Die Küche ist international, beherbergt sowohl Klassiker als auch einige wechselnde Gerichte. Die Location liegt etwas versteckt, direkt hinter der Messe Berlin – wer sie jedoch nicht kennt, wird nicht aus Versehen daran vorbeilaufen.

Tradition trifft auf moderne gehobene Küche

In der Orangerie können Gäste eintreten und sich von der gebotenen Küche verwöhnen lassen. Werktags von 12.00 Uhr bis 14.00 Uhr wird ein täglich wechselndes Business-Lunch-Menü angeboten. Wer lieber abends zu Gast sein mag, ist an allen Tagen der Woche willkommen. Die Speisekarte ist dabei überraschend vielseitig. Meine geliebten Pimientos de padron gehören neben Wiener Schnitzel, gerösteten Garnelen, Zucchini-Spaghetti und einigen weiteren Gerichten zu den Klassikern. Die aktuelle Herbstkarte sorgt u.a. mit Pulpo-Salat, Kürbissuppe, Burger und geschmorrten Kalbsbäckchen für Abwechslung am Gaumen.

Was landete auf unseren Tellern?

Judith entschied sich für die in Balsamico geschmorten Kalbsbäckchen, die mit weißem Bohnenmus und Salbei-Zucchini gereicht werden. Der Fokus lag natürlich auf den Bäckchen, die so zart gegart wurden, dass sie schon allein vom Anschauen auseinander fielen. Und weil das Auge ja stets mitisst, war auch der Teller wunderschön anzusehen. Wenn wir es nicht besser wüssten, hätten wir meinen können in einem hippen gehobenen Restaurant in Mitte gewesen zu sein.

Wenn ich irgendwo Oktopus aka. Pulpo auf der Karte lese, muss ich ihn mir eigentlich immer bestellen. Ich mag die kleinen Ärmchen der Krake mit den kleinen knusprigen Saugnäpfen so gerne – und wurde auch im International Club Berlin nicht enttäuscht. Im Gegenteil, der gebackene Pulpo ergänzte sich wunderbar mit der Frische des Salats, der mit Fenchel, Chinakohl, Zuckerschoten und Vinaigrette von der Bitterorange angemacht wurde.

Special im Dezember: Gänseessen, Fondue und Feuertopf

Während der Adventszeit hat der International Club Berlin ein paar besondere kulinarische Highlights auf der Speisekarte. Passend zur anstehenden Weihnachtszeit, steht das klassische Gänseessen hoch im Kurs. Wer möchte, kann sich seine Gans übrigens auch abholfertig (inkl. aller Beilagen) als „Gans to go“ ordern. Enthalten ist ebenso eine Anleitung für die Zubereitung zu Hause – aber alles, was ihr dafür braucht, liefert euch das Restaurant.

Die Winterzeit ist ebenso prädestiniert für Fondue-Gerichte und Feuertöpfe. Wie schön ist es, an einem großen Tisch mit Freunden oder der Familie zu sitzen und sich das Essen zu teilen?! Zur Auswahl stehen ein Fondue-Menü, klassisches Schweizer Käsefondue, Rucola-Gorgonzola-Pilz-Fondue, Prosecco-Fondue und ein asiatischer Feuertopf. Wer darauf jetzt so richtig Lust bekommen hat: Das Winter-Special ist bis zum 23.12. verfügbar und man sollte 24 Stunden vorher Bescheid geben und reservieren.

Der International Club Berlin – Was versteckt sich eigentlich dahinter?

Es weht noch das Flair alter Zeiten durch die Räume des International Club Berlin. Erhaben, gediegen, altehrwürdig und dennoch unaufgeregt, gemütlich und warmherzig. Die lange Historie erfüllt den Ort mit einer Atmosphäre, die sehr besonders ist. Die Fotos vermögen es kaum wiederzugeben, man muss es eigentlich erlebt haben.
Zurück geht der Club auf den Berliner Schlittschuhclub, der 1920 sich am heutigen Standort niedergelassen hatte. 1945 wurde die Anlage das Zuhause des British Officers‘ Club, dessen damaliger Schirmherr Prince Charles auch bis heute noch die Funktion übernimmt.

Neben dem Sportangebot, dient die Anlage der Zusammenführung und Kontaktpflge von Leuten aus Diplomatie, Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft. Es gibt Feste für die Familien und Kinder des Clubs, einen Weihnachtsmarkt, Kinderbetreuung und verschiedene Events. Genau für letzteres lässt sich der International Club Berlin übrigens auch buchen.

Fazit zum International Club Berlin

Fine Dining im Country Club! Wer einen wirklich besonderen, traditionsreichen und einzigartigen Ort sucht, sollte den International Club Berlin unbedingt aufsuchen. Die Zutaten sind hochwertig, die Speisen fein angerichtet und richtig lecker. Zudem stehen hervorragende Weine und Spirituosen zu Auswahl, die dem Ganzen das i-Tüpfelchen aufsetzen.


Adresse und Öffnungszeiten vom International Club Berlin:

International Club Berlin
Thüringerallee 5-11
14052 Berlin

Businesslunch:
Mo-Fr: 12.00 – 14.00 Uhr

Dinner:
Mo-So: ab 18.00 Uhr

Leckeres und frisches Essen im Roamers in Neukölln

Das Roamers in Neukölln befindet sich zentral gelegen – irgendwo zwischen Sonnenallee und Karl-Marx-Straße. Schon wenn man die Tür des angesagten Bistros öffnet, weht einem ein gewisser hipper Flair entgegen. Man betritt einen nicht allzu großen Innenraum, ausgestattet mit vielen von der Decke hängenden Pflanzen, Holztheke sowie Holztischen und -stühlen und Vintage-Deko im US-Wüsten-Style. Unterstrichen wird dieses Ambiente von fröhlicher Country-Musik im Hintergrund. Auch das Publikum ist sehr international und selbst geordert wird hier auf Englisch. Das Roamers – irgendwo zwischen easy california way of life und hippen Berlin Style.

Carlifornia Flair in Neukölln

Die Karte beinhaltet alles, was das Kaffee-Herz begehrt. Von Espresso für 2,00 Euro bis hin zum Double Iced Latte für 4,50 Euro. Alle Milchverächter können sich über eine besonders gute Auswahl an veganen Alternativen freuen: Soja-, Mandel- und Hafermilch – alles für einen kleinen Aufpreis erhältlich. Außerdem gibt es diverse Tees, darunter auch einige mit frischen Kräutern, Säfte, Smoothies und eine kleine Auswahl an Cocktails, zum Beispiel einen Bloody Mary (9,00 Euro), Bier und Wein.

Das Roamers ist mit cooler Vintage-Deko und vielen Pflanzen geschmückt

 

Zum Essen gibt es diverse Sandwiches, beispielsweise das Beef Sandwich mit roasted Beef, Sauerkraut, Gürkchen, Cheddar und Salat für 10,00 Euro oder das Avocado Bread mit Avocado, Sesam, Zitrone und Frischkäse für 7,50 Euro. Außerdem stehen verschiedene Eierspeisen, wie Rührei und pochiertes Ei, kleine Pfännchen mit warmen Gerichten, Salat, Kuchen und eine Handvoll Süßspeisen auf der kleinen aber feinen Karte.

Das Roamers eignet sich bestens zum Frühstücken und Lunchen

French-Toast und Thymian-Tee

Nach einiger Bedenkzeit entscheide ich mich schließlich für frischen Thymian-Tee (3,00 Euro) und French-Toast (7,00 Euro). Der Tee kommt im stylischen Schraubglas daher und ist prall gefüllt mit Thymian und heißem Wasser – sehr aromatisch. Die drei dicken Scheiben French Toast sind auf ein Holzbrett gestapelt und werden von karamellisierten Birnen, griechischem Joghurt, Marmelade und etwas Müsli, Nüssen und Beeren geziert. Das Gericht gibt schon optisch so einiges her und auch geschmacklich ist es absolut top. Süß, fruchtig, lecker – und es macht pappsatt. Ich bin glücklich und zufrieden. Auch die Speisen auf meinen Nebentischen sehen ausnahmslos ziemlich köstlich aus und den Gesichtern der Gäste nach zu urteilen, schmecken sie auch.

Insgesamt fühlt man sich im Roamers wohl und gut aufgehoben. Die Angestellten sind nett und das Flair ausgelassen und entspannt. Besonders zum Frühstücken und Lunchen eignet sicher der kleine Laden super. Die Preise sind nicht übertrieben aber auch nicht für den ganz kleinen Geldbeutel. Für das Flair und das schicke und leckere Essen zahlt man eben seinen Preis. Dafür stimmen Qualität und Menge aber alle Male.

Im Roamers herrscht hippes California-Flair

Das French Toast sieht nicht nur gut aus, es schmeckt auch köstlich

Der frische Thymian-Tee ist einfach lecker

Auch vor dem Roamers kann man es sich gemütlich machen

ZIP Berlin – Köstlichkeiten aus dem Glas

Die Sonnenallee gehört unumstritten zu den buntesten Straßen der Stadt – in jeder Hinsicht. Lebendig und belebt, dreckig und laut, rund um die Uhr. Den günstigsten Kebap Berlins bekommt man sicherlich hier. Gleichzeitig sprießen zahlreiche Cafés und Restaurants aus dem Boden, die sich dem Rausch der Gentrifizierung bedienen und sich mit einem besonderen Konzept versuchen von der Masse abzuheben. Alles ist neu, aber nicht unbekannt. Alles? Das ZIP befindet sich in der Pannierstraße, einer Querstraße der Sonnenallee, nicht weit entfernt vom Hermannplatz. Auf den ersten Blick sieht es aus, wie ein Café unter vielen. Hineingehen lohnt sich – die Erfahrung ist eine komplett Neue. Und das liegt nicht an der besonders guten Reis- oder Hafermilch.

ZIP Berlin – Das sind kleine Kombinationen aus hausgemachten Kreationen

Marieke empfängt uns sehr freundlich, die Atmosphäre ist schon beim Betreten des Cafés besonders. Das Licht ist gedimmt und es ist dunkel, trotz unzähliger Lichtquellen. Die Musik ist entspannt, aber experimentell, die Einrichtung schlicht. Wir stehen vor einer offenen Küchenzeile, die gleichzeitig als Bar fungiert und von außen gefliest ist. In einer großen Vitrine stehen Einmachgläser, an der Wand hängt eine riesige Schiefertafel, die als Getränkekarte genutzt wird.

Das Café hat einen coolen Grundriss. Der vordere Teil ist ein kleiner Raum – über einen langen Flur gelangt man in den hinteren Teil, der mit Sesseln ausgestattet ist und einem Wohnzimmer gleicht. Dating-Atmosphäre trifft auf Workspace. Jeder findet seinen Platz.

Kreativ Konservieren: Geschmacksexplosionen im Glas in der Pannierstraße 57

Marieke bringt uns die Karte, deren Design ebenfalls auffallend ist. „Wir servieren alles im Glas, ich bringe euch gleich eine Auswahl.“ Während wir die Karte studieren, verstehen wir das Konzept. ZIP kommt von zippen. Von konservieren. Von haltbar machen. In der Karte finden wir kaum komplette Gerichte. Vor allem das Frühstücksangebot, auf welches sich das Cafe spezialisiert hat, ist alternativ. Zwischen herzhaften und süßen hausgemachten Aufstrichen, Konfitüren und Cremes kann gewählt werden. Das Set für eine Person (Brotkorb Plus drei Aufstriche) kostet 5,90€. Das fast doppelt so große Set für zwei Personen knapp 10€. Entscheidungsunfreudige und Experimentierlustige können sich ihr Frühstück eigenhändig zusammenstellen.

Wir probieren uns durch Süßes und Herzhaftes aus dem Glas

Uns wird sowohl ein süßes, als auch ein herzhaftes Set serviert. Erst am Tisch werden die Einmachgläser aufgeschraubt. Das dumpfe Ploppen erinnert an Omas selbstgemachte Marmelade. In den herzhaften Gläsern befinden sich die hausgemachte Meersalzbutter, ein Orangen-Hummus Aufstrich, Schafskäse-Ratatouille und eine Macadamia-Cranberry-Creme. Das Brot ist glutenfrei, der Brotkorb überschaubar.

Das Prinzip der kleinen Kombis ist spitze. Anders wäre es unmöglich, so viele verschiedene Geschmäcker zu vereinen. Ich empfehle besonders den Orangen-Hummus, der so schmeckt, wie frischgepresster Orangensaft riecht, und die Macadamia-Cranberry-Creme, deren Mischung aus süß und salzig, weich und bissfest, einmalig ist.

Auch die süßen Aufstriche überraschen mich. Eine Aprikosen-Konfitüre mit Riesling, eine Apfel-Feigen- und eine Kartoffel-Birnen-Konfitüre sind die aktuellen Kreationen der Küche. Dazu gibt es Schmand als Basis. Der neutrale, cremige Geschmack unterstreicht die Intensität der Konfitüren. Alles schmeckt so anders und neu, dass es schwerfällt, aufzuhören zu essen. Auch der vegane Milchreis mit Kardamon, Zimt und Granatapfelkernen ist lecker, mir allerdings zu zimtlastig.

Ente im Einmachglas und Kastanienschorle

Nach unserer Frühstücks-Vorspeise, die man auch ganz wunderbar am Abend essen kann, sind wir schon angenehm gesättigt. Ich bin immer noch überrascht, wie erfrischend anders alles ist. Marieke erzählt uns, dass der Koch um 15:00 Uhr Feierabend hat und warme Speisen, Rührei und Pancakes, auch nur solange angeboten werden.

Als Hauptspeise wird uns keine der Tagessuppen oder ein Salat serviert, sondern drei Einmachgläser auf einer Schiefertafel. Lachsfielt, Brandenburger Landschwein und geräucherte Entenbrust im Einmachglas.

Oma wäre begeistert. Die Optik ist ansprechend und edel. Essen wird hier zu einem Erlebnis und auch der Geschmack überzeugt. Besonders gut schmeckt uns die Ente auf Rotkohl Cole-Slaw mit Cranberry Vinaigrette und Pekannüssen. Vielleicht liegt es daran, dass alle Gerichte kalt, weil konserviert gegessen werden – der Geschmack ist neuartig und sehr frisch.

Dazu trinken wir eine Kastanienschorle mit Gurke. Auch wenn das Glas für 3,80€ nicht günstig ist, empfehle ich jedem, diese Kreation zu probieren. Der Geschmack ist merkwürdig und faszinierend gleichermaßen, erinnert an Maronen und Ingwer, ist trotzdem undefinierbar. Ein bisschen wie Moscow Mule ohne Alkohol.

Experimenteller Kuchen eröffnet neue Geschmacksphären

Obwohl auch die Getränkekarte überschaubar ist, sind alle Geschmäcker und Vorlieben abgedeckt. Eine große Siebträgermaschine steht neben einer Bierzapfanlage. Es gibt außerdem Tee, Wein, Saftschorlen und Longdrinks. Je länger man sich umsieht, umso mehr Kleinigkeiten entdeckt man. Im hinteren Teil steht ein alter Lampenschirm. Leere Bilderrahmen hängen an der roten Wand, die von herunterhängenden Stehlampen beleuchtet wird.

Auf den Toiletten stehen australische Surf-Gemälde. Überbleibsel der Melbourne-Cantine. Auf den Tischen stehen Disteln in Glasvasen. Eine Originalität, die sich dem industriellen Charme zwar bedient, aber gleichzeitig davon abhebt. Die Atmosphäre ist wirklich gemütlich und lädt zum Verweilen ein.

Zum Abschluss dürfen wir die Süßspeisen probieren

In Gläsern wird uns ein Rüblikuchen-Style, ein Cheesecake aus Dinkelcrunch mit Heidelbeerragout und Minze und ein Schoko-Lakritz-Brownie an Salzkaramell serviert. Mit 4,90€ finde ich die Kuchen teuer, umso gespannter bin ich auf den Geschmack. Die Konsistenz ist weich und die Kuchen, die an geschichtete Cremes erinnern, übertreffen alles!

Wir haben das Gefühl, ganz neue Geschmäcker kennenzulernen. Es ist inspirierend und so lecker, dass es kaum zu beschreiben möglich ist. Mit seinen Süßspeisenkreationen schafft es das ZIP, neue Geschmäcker zu entwickeln und ich frage mich immer noch, wann ich das letzte Mal etwas zum ersten Mal geschmeckt habe. Der Preis sollte nicht abschrecken, die Kuchen sind es wert!

Fazit zum ZIP Berlin

Ich möchte das ZIP wärmstens weiterempfehlen. Das Konzept des kreativen Konservierens ist großartig und dient nicht nur der Nachhaltigkeit, sondern auch dem Erlebnis Essen. Das ganze Ambiente ist einladend und gemütlich und eignet sich sowohl zum gemütlichen Frühstücken, Kaffee trinken und Quatschen, als auch zum Arbeiten oder Abschalten. Ganz billig ist es nicht, ich finde die Preise aber angemessen. Für ein Essen hier sollte man sich Zeit nehmen, weil es wirklich inspirierend sein kann, wenn man sich auf etwas Neues einlässt. Geöffnet hat das ZIP jeden Tag von 10 bis 21 Uhr. Sämtliche Speisen im Glas werden auch To-Go angeboten.


Adresse und Öffnungszeiten vom ZIP Berlin:

ZIP Berlin
Pannierstraße 57
12047 Berlin

MO-SO: 10.00 – 21.00 Uhr

Das Mirika in Kreuzberg

Das Mirika ist euch vielleicht schon aus unserem Bericht über das 3/6 Dreieck Dinner in Kreuzberg bekannt. Jetzt wollen wir es genauer vorstellen.

Das Mirika gibt es seit April 2016 und die Besitzer haben sich ein Fleckchen in Kreuzberg gesucht, das den meisten eher weniger etwas sagt. Ganz in der Nähe des U-Bahnhofs Prinzenstraße haben die Geschwister Lilo, Jette und Moritz plus Freund Flo, das ehemalige Foyer einer Wohnungsgesellschaft übernommen und ordentlich umgestaltet.

Hausmannskost im Mirika am Moritzplatz

Nun kann man von Montag bis Freitag, immer von 11 bis 17 Uhr speisen und das Angebot wird viel und gern von den in der Gegend beheimateten Büros genutzt. Auf der Karte stehen immer Salat, Suppe und Stullen (auch zum Mitnehmen) und dazu gibt es wöchentlich wechselnde Hauptspeisen (zwischen 7 und 10 Euro). Hier achtet die Küche darauf Fisch, Fleisch und auch eine vegetarische Option anzubieten. Ein Dessert rundet das Angebot ab.

Tagsüber Restaurant, abends Eventlocation

Um flexibel zu sein, hat das Restaurant abends geschlossen. Man kann es für Privatveranstaltungen mieten (samt Koch und Personal wenn gewünscht) oder es finden spezielle Events wie das 3/6 Dinner, das Ribs&Raps BBQ und Vinyl Addicts statt. Von Fingerfood bis 3-Gänge Menü ist alles möglich und auch ein außer Haus Catering bietet das Restaurant an. Der Fokus des Mirika richtet sich hierbei auf Klassiker der deutschen Küche. Es soll bodenständig und lecker sein, gern mit einem modernen Twist.

Was kommt auf den Teller?

Ich gönne mir eine ordentliche Portion Leberkäse mit Spiegelei, Bratkartoffelspalten und Senfsauce zu 7,50 Euro und Maronen Crème Brûlée (4,50 Euro). Diese ist wie sie sein soll, erst schön knusprig und dann cremig. Genau das richtige Comfort Food bei diesem Schmuddelwetter.

Die Räumlichkeiten sind hell und durch die großen Fenster kann man das Treiben draußen betrachten. Innen gibt es wechselnde Ausstellungen von befreundeten Künstlern und gerade verschönern die Roboter von Street Art Künstler Arunski die Wände. Super, dass es in einem eher versteckten Teil von Kreuzberg nun das Angebot von Mirika gibt.


Adresse und Öffnungszeiten vom Mirika:

Mirika
Prinzenstraße 103
10969 Berlin

Mo-So: 11.00 – 17.00 Uhr

 

Katz Orange in Berlin Mitte

Das Katz Orange steht schon seit einer gefühlten Ewigkeit auf unserer Liste der Restaurants, die wir unbedingt besuchen wollen. Allein der Hinterhof, auf dem das Restaurant liegt, ist gerade in den Abendstunden wunderschön anzusehen. Die Beleuchtung und das alte Gemäuer versprühen eine fantastische Atmosphäre und lassen die Vorfreude auf einen tollen Abend nach oben steigen.

Gleich vorab: Ihr solltet zwingend reservieren! Die Tische werden doppelt belegt und wer nicht erst um 21 Uhr essen möchte, braucht mehrere Wochen Vorlaufzeit, um einen Tisch zu kriegen!

Kreative Küche im Katz Orange

Die Küchenrichtung im Katz Orange ist kreativ und vielfältig. Es werden vor allem saisonale und regionale Zutaten verwendet, aber auch internationale Schmankerl finde ihre Verwendung. Zudem wird viel Wert auf die ganzheitliche Verwertung der Lebensmittel gelegt. Ein Restaurant, das sozusagen aus dem Bilderbuch entstammt ;)

Das Restaurant gehört übrigens zum Contemporary Food Lab, wozu auch das Restaurant Panama gehört. Die Unternehmensgruppe setzt sich für gastronomische Nachhaltigkeit und Wissensvermittlung ein. Bis vor einer Weile gehörten auch die CFL Canteen und das Candy on bone dazu.

Das Durco Schwein wird 12 Stunden lang gegart

Das Duroc Schwein steht auf der Karte unter dem Namen „Candy on bone“, angelehnt an den ehemaligen Feinkostladen. Nun verbirgt sich dahinter ein Fleischgericht, das 12 Stunden lang gegart wurde. Das Thema Slow Food spielt nämlich ebenso eine gewichtige Rolle bei der Zubereitung der Gerichte. Ebenso wie das Spreewälder Lamm, sind diese beiden Speisen ab 2 Personen bestellbar. Dazu gibt es eine Auswahl an verschiedenen Beilagen. Besonders gut gefiel uns hier übrigens das Bulgurtabouleh! Weniger begeistert hatte uns der Kartoffelstampf mit Paprika und Limette.

Duroc Schwein im Restaurant Katz Orange

Urweizenrisotto & Räuchertofu

Ich entschied mich für das Urweizenrisotto mit gelber Karotte, Pfifferlingen und Räuchertofu. Was ich ganz witzig fand (und offenbar muss es dazu Anmerkungen der Gäste gegeben haben), war der Hinweise der Kellnerin. Das Risotto sei wohl sehr bissfest, meinte sie bei meiner Bestellung. Mit dieser Aussage im Hinterkopf erwartete ich entsprechend „harte“ Getreidekörner, die am Ende allerdings eine ganz normale Konsistenz hatten. Weniger weich als klassisches Reisrisotto, aber wer nicht schon die Dritten im Mund hat, ganz das Gericht seelenruhig bestellen ;)

Der Tofu hätte für meinen Geschmack etwas saftiger sein können, in Summe war das Gericht aber sehr aromatisch und ausbalanciert.

Urweizenrisotto im Restaurant Katz Orange

Zum Abschluss gab es noch den pochierten Schokoladenkuchen mit Vanilleeis und Beeren. Ein Klassiker, der den Abend wunderbar versüßte. Wer auf hausgemachte Limos steht, sollte unbedingt (!) das Grapefruit-Vanille-Soda bestellene – unglaublich lecker! Funktioniert auch als zweckentfremdetes Dessert ;)

Dessert und Limonade im Restaurant Katz Orange

International & urgemütlich

Das Restaurant ist echt ziemlich groß, dennoch herrscht eine sehr angenehme und warme Atmosphäre. Obwohl es ausgebucht war, war die Lautstärker nicht störend. Überall sitzen Menschen, essen, genießen, reden, lachen. Die Einrichtung ist grandios und man muss sich einfach wohlfühlen. Es fühlt sich beinahe an wie im eigenen Wohnzimmer an – vorausgesetzt man hat das nötige Kleingeld für eine solche Immobilie ;) Ihr könnt ihr mit eurer Familie, Freunden, Eltern, Dates und auch mit Geschäftspartner herkommen. Jeder wird sich wohlfühlen und die Zeit im Katz Orange genießen!

Atmosphäre im Restaurant Katz Orange

Fazit

Ein wirklich tolles Restaurant, in dem einfach alles stimmt. Die Einstellung zur Lebensmitteln, die Verarbeitung, der Geschmack, die Atmosphäre – wir haben haben nichts zu meckern!


Adresse und Öffnungszeiten im Katz Orange:

Katz Orange
Bergstraße 22
10115 Berlin

Täglich ab 18 Uhr

Das Katz Orange im Hinterhof in Berlin MitteSpeisekarte im Restaurant Katz OrangeSpeisekarte im Restaurant Katz OrangeSpeisekarte im Restaurant Katz Orange

Fine Dining im Restaurant Katerschmaus

Das Katerschmaus hatte in den letzten Jahren, im wahrsten Sinne des Wortes, eine bewegte Vergangenheit. Die ersten Male waren wir dort essen als es noch auf der anderen Uferseite im Kater Holzig ansässig war. Als es anschließend wieder rüber auf die andere Seite ging und es ins „FAME Restaurant“ umbenannt wurde, blieben wir treu und erfreuten uns nach wie vor an der tollen gemütlichen, außergewöhnlichen Atmosphäre und dem leckeren Essen.

Mittlerweile ist das ganze Areal des Holzmarkt 25 weiter umgebaut worden und so wurde aus dem FAME Restaurant wieder das Katerschmaus (vermutlich konnte sich der andere Name einfach nicht durchsetzen). Auch ist das Restaurant etwas weiter nach hinten gezogen und nun stärker in den Gesamtkomplex integriert.

Fine Dining im Katerschmaus

Das Katerschmaus zeigt am besten die Verwandlung des ganzen Projektes. Die beiden vorhergehenden Varianten boten zwar auch schon hervorragendes Essen an, aber die Atmosphäre mit der ganzen selbst zusammen gezimmerten Einrichtung war eine andere. Jetzt scheint das Katerschmaus „erwachsen“ geworden zu sein und sich stärker in Richtung Fine Dining positionieren zu wollen. Eingedeckte Tische, Stoffservietten und edler wirkende Möbel vermitteln jetzt sofort beim ersten Betreten des Gastraumes das Gefühl eines gehobenen Restaurants.

Was steht auf der Speisekarte?

Auch der Speisekarte wurde ein Update verschaffen. Während die Gerichte früher auf großen beweglichen Tafeln geschrieben und persönlich vorgestellt wurden, gibt es die Speisekarte heute für alle direkt am Platz. Die vielen Tapas-ähnlichen Speisen sind (leider) komplett von der Karte genommen, dafür habt ihr nun eine Auswahl an verschiedenen Vorspeisen, Zwischen- und Hauptgängen, sowie Desserts. Ebenso gibt es mehrgängige Menüs zur Auswahl, die je nach Anzahl der Gänge zwischen 47 – 77 EUR liegen.

Der wesentlichste Unterschied ist wohl, dass es leider nicht mehr so „einfach“ ist vegan zu essen. Einige der Tapas der ehemaligen Speisekarte waren von Hause aus vegan, sodass ihr euch selbst eure Speisenabfolge zusammenstellen konntet. Wer jetzt vegan essen möchte, muss dies vorher anmelden. Dann erstellt die Küche für den Abend aber auch extra eine Auswahl an veganen Gerichten.

Was mich seit jeher begeisterte, war die Zusammenstellung der Zutaten und Aromen. Beim Lesen der Speisekarte fragt man sich immer, wie oder eher ob diese Zutaten wohl zusammen harmonieren würden. Diese eigenen gastronomische Handschrift hat sich das Katerschmaus trotz einiger Änderungen beibehalten.

Regionale Zutaten bestimmen die Speisen

Die Speisekarte wird bestimmt durch regionale und saisonale Zutaten. Fleisch kommt beispielsweise von den Jungs von Kumple&Keule – das Einzige, was neben bspw. den Muscheln wohl nicht aus Deutschland kommt, ist das argentinische Rinderfilet. Aber damit hat sich das Restaurant im Laufe der Zeit auch Rang und Namen gemacht. Es ist der Klassiker auf der Karte, der eigentlich auch nicht entfernt werden darf ;)

Wir futtern uns innerhalb von 3 Gängen munter durch die Karte. Da wir in einer recht großen Gruppe von 7 Personen dort waren, gehe ich jetzt nicht alle Gerichte einzeln durch ;) Aber angefangen vom Tatar über den wilden Brokkoli mit Parmensan-Hippe hinzu der klaren Tomatensuppe und der Artischocke waren wir schon bei der Vorspeise wieder im 7. Gastrohimmel.

Auch unsere Hauptgerichte setzen uns in Verzückung, vor allem mein Filet vom Steinköhler haute mich mal wieder so richtig vom Hocker. Der Fisch war wunderbar glasig und die Sauce so lecker, dass ich nachfragen musste, woraus sie gezogen wurde. Das Geheimnis ist ein Fischsud auf Hummerbasis – ich hätte auch einfach ein Schälchen davon auslecken können ;) Traumhaft.

Aber auch das argentinische Rinderfilet, das Bentheimer Schwein und der geschmorte Kohlrabi bewiesen die Kochkunst, die im Katerschmaus zelebriert wird erneut.

Zum Abschluss was Süßes und einen Haselnussschnaps

Die Dessertauswahl mit ihren zwei Optionen ist überschaubar, aber das soll der ganzen Begeisterung keinen Abbruch tun. Zwar stand auch Creme Brulee auf der Karte, wir entscheiden uns jedoch für die Variationen aus Erbeeren, Rhabarber, Blätterteig, Topfen und Waldmeister. Die hauchdünnen, getrockneten Fruchtstücke bringen wahnsinnig viel Aroma mit und ergeben mit dem knusprigen Blätterteig und dem feinen Topfen ein ganz tolles Mundgefühl.

Zu guter Letzt haben wir noch einen Schnapps aufs Haus erhalten. Mein absoluter Tipp ist der Haselnussschnaps. Der Schnaps duftet wie eine Süßigkeit nach Nougat, ist fein im Abgang und wirklich extrem lecker!

Fazit

Das Katerschmaus scheint erwachsen geworden zu sein. Während ich das Restaurant vorher als wild, anders, außergewöhnlich und gegen den Strom bezeichnen würde, ist es nun angepasster. Wenn man in ein gehobenes Restaurant gehen möchte und das Katerschmaus wählte, wurde man früher überrascht. Jedem, dem ich die Location als Tipp gegeben hatte, habe ich gleichsam vorgewarnt, dass es dort „etwas anders als gewöhnlich“. Jetzt sind zwar immer noch  Elemente geblieben, aber die Location hält nun eher die Erwartungen an ein Fine Dining Restaurant ein.

Übrigens gibt es tagsüber eine Mittagskarte, die sowohl ein paar Standardgerichte als auch täglich wechselnde Angebote enthält.

Nichtsdestotrotz ist die Lage und Atmosphäre einmalig, die Speise von hoher Qualität und am Ende hab ich dort die bislang leckerste Sauce meines Lebens essen dürfen :)


Adresse und Öffnungszeiten vom Restaurant Katerschmaus:

Restaurant Katerschmaus
Holzmarktstraße 25
10243 Berlin

Mo-Fr: 12.00 – 16.00 Uhr (Mittagskarte)
Mo-Sa: 19.00 – 22.30 Uhr

 

Das Restaurant Ungeheuer Neukölln

Berlin im Jahre 2017. Ganz Neukölln ist gentrifiziert. Ganz Neukölln? Nein! Es gibt noch eine unbeugsame Gegend, grob lokalisiert zwischen S-Bahnhof Neukölln und S-Bahnhof Hermannstraße, auch bekannt als Körnerkiez. Hier herrscht noch das Gesetz der Straße. Nur wenige schwarz bekleidete, lila-haarige Hipster trauen sich hierher. Selbst die Mieten kann man teilweise noch bezahlen. Noch.
Es ist ein hartes (Kopfstein)Pflaster, über das ich heute berichten werde: Selbst Ungeheuer soll man hier gesichtet haben.

Die Legende vom Ungeheuer Neukölln

2009 beginnt der Spuk. Ein Berliner Küchenchef hört des Nachts einen ungewöhnlichen Flügelschlag. Am nächsten Tag findet er Krümel und Fußspuren auf dem Parkett. Dieser Vorgang wiederholt sich einige Male, ohne das das Wesen identifiziert werden kann.
Augenzeugen widersprechen sich in ihren Aussagen: mal hat das Ungeheuer einen Insektenkopf, mal einen haarigen, mausähnlichen Unterleib. Seine Fußspuren lassen gar Rückschlüsse auf Dreizack-förmige Klauen zu. Verwunderlich auch; das Wesen scheint eine Vorliebe für ungeheuer gutes Essen zu haben. Soweit die Legende.

Acht Jahre später betreten wir gut gelaunt das Restaurant Ungeheuer Neukölln in der Emser Straße. Direkt bemerke ich die Hinweise auf den Mythos des Feinschmecker-Monsters, wie einen Käfig an der Decke und verschiedene Bilder des Wesens. Diese verstecken sich zwischen Samtsofas und melancholischer Kunst an den Wänden. Der, lange Zeit als stilvolles Frühstückscafé bekannte Laden, bietet seit einiger Zeit auch Fine-Dining Küche an.
Slow-Food inmitten von Imbissbuden? In dieser noch ungezähmten Ecke Berlins? Kann das funktionieren? Wir sind gespannt.

Das Essen

Es fällt direkt auf, dass Inhaber Matthias und sein Geschäftspartner Marco ein Auge für Interior und Kunst haben. Die Bar haben sie selbst noch in mühsamer Handarbeit im Hof geschliffen, erzählt Matthias. Die Bilder sind aufeinander abgestimmt und jedes Möbelstück hat eine Geschichte.
Selbst in der Toilette möchte man am liebsten einziehen. Das karmesinrote Canapé war ein Zufallsfund. Man fühlt sich wie in einer sehr gemütlichen Galerie oder in einem sehr kunstvollen Wohnzimmer. Doch zurück zur Idee des ungeheuer guten Essens.

Starter

Wir starten mit einem kleinen Gruß aus der Küche, einem Amuse-Bouche. Das ist französisch und bedeutet übersetzt etwa „Gaumen-Kitzler“. Und tatsächlich, mein Gaumen amüsiert sich ganz prächtig über das fluffige Parmesanespuma mit Korakantsplittern, die eine kleine Explosion im Mund auslösen. Dazu gibt es einen leichten Holunderdrink.
Im Hintergrund spielt unaufdringliche Musik. Manchmal Blues, manchmal Klassik.

Malerisch geht es weiter…

Als zweiten Gang gibt es eine Suppe, die aussieht wie ein Gemälde. Sie ist grün lila gesprenkelt. „Purple Corniflower Soup“ – eine Suppe von jungen Erbsen mit dunkellila Blumenkohl. Ungewöhnlich malerisch für eine Erbsensuppe, aber köstlich.

Nebenbei plaudern wir mit Matthias über die Auswahl der Zutaten, die Inspiration und den Einkauf imUngeheuer Neukölln. Alles wird im Frischeparadies bestellt. Das ist ein ausgesuchter Lebensmittel-Importeur. Das Fleisch kommt hier von glücklichen Tieren und das Gemüse von zufriedenen Feldern. Der Kunde kann Touren durch den Betrieb buchen, um einen genauen Einblick in die Produktionsabläufe zu erhalten. So hat man ein sichereres Gefühl. Zum Beispiel beim edlen Wagyū-Rind, einem der teuersten Hausrinder der Welt, dessen Fleisch aufgrund seiner regelmäßigen Marmorierung von besonderer Qualität ist.
Außer der exzellente Wein, dieser per Direktzulieferer bestellt und vorher natürlich verkostet wird. Nur die feinsten Tropfen, passend zu den einzelnen Gängen, finden ihren Weg ins ungeheuerliche Weinregal.

Die dritte und vierte Vorspeise – Hungrig muss hier niemand nach Hause gehen

Als 3. Gang genießen wir ein Rote-Bete-Tatar mit Basilikumschaum.

Anschließend, als vierte Delikatesse, ein Zitronenrisotto mit gegrillter Zucchini und Parmesanchips. Ich persönlich empfinde dieses Gericht als ein Highlight und empfehle es wärmstens. Es zergeht buchstäblich auf der Zunge.

Neben Marco als Küchenchef gebe es noch zwei Sous-Chefs und mehrere Mitarbeiter, insgesamt besteht das Team aus dreizehn Leuten, erzählt Matthias. Das Publikum sei gemischt und viele der Nachbarn kenne er schon seit Jahren und habe ihre Höhen und Tiefen miterlebt.

Es ist natürlich kein Berlin-Mitte-Publikum, das sich in diesen Kiez oder ins Ungeheuer Neukölln verläuft. Aber es ist ein Berlin-Mitte-Menü. Zu jedem Gang bekommen wir eine passende Wein-Empfehlung. Zum Beispiel den Blanc de Noire, das ist wieder Französisch und bedeutet etwa „Weiß aus Schwarz“. Wie der Name schon sagt handelt es sich dabei um einen Weißwein aus einer Rotweintraube. Das Ergebnis ist überraschend leicht und trotzdem intensiv. Probiert es am besten selbst aus!

Weiter geht’s: Die Hauptgänge ;)

Als Vor-Hauptgericht bekommt meine Begleitung als Vegetarier Tagliatelle mit Basilikum-Pesto und ich frittierte Garnelen. Mittlerweile hat sich bereits eine angenehme Sättigung in unseren Mägen breitgemacht. Doch es passt noch was rein.

Unser Hauptgericht ist wieder unterschiedlich: Zu einem Primitivo (ein nicht zu schwerer, ganz feiner) Rotwein, esse ich ein zartes Thunfischsteak mit Mango-Tatar und Basilikum-Pesto und meine Begleitung ein vegetarisches Blumenkohl-Tempura. Die Portionen sind angemessen klein, sonst würde dieses Menü auch überfordern. Während meine Begleitung findet, dass bei den vegetarischen Gerichten ein winziges bisschen mehr Salz nicht geschadet hätte, bin ich rundum zufrieden und geschmacks-geflashed.

Ein Dessert geht dann doch noch

Als Dessert teilen wir uns ein so genanntes Fake-Egg, ein Experiment aus der Molekularküche. Es wird viel mit Texturen experimentiert dabei. Der Aufwand ist groß, das Ergebnis umso beeindruckender. Es sieht aus wie ein Spiegelei, ist aber ein feines Pannacotta mit „eingefangenem“ Aprikosengelee. Es läuft sogar aus, wenn man es öffnet, wie ein echtes Ei. Angerichtet mit Schoko-Crumble ist dieses Dessert ein würdiger Abschluss für ein ungeheuerlich leckeres und kreatives Menü.

Fine Dining im Ungeheuer Neukölln

Wer auch diese Erfahrung machen möchte, sollte nach Möglichkeit reservieren. Aufgrund der Gehobenheit der Küche und des Aufwands der Vorbereitung empfiehlt sich das.
Die Gerichte variieren je nach Angebot von saisonalen Köstlichkeiten. Die Idee ist, klassische Elemente mit Fusion- und Molekularküche zu variieren und so ein perfektes Fine-Dining-Erlebnis zu schaffen. Als ich Matthias nach seinem Motto frage, lacht er sich kaputt. Eine Sache habe sein Vater gesagt, die hier ganz gut passt:

„Kleinigkeiten sind es, die Perfektion ausmachen. Aber Perfektion ist alles Andere als eine Kleinigkeit.“

Freunde von ihm, die an der Bar sitzen, lachen. Sie haben diesen Spruch wohl schon öfter gehört. Sehr satt und zufrieden lassen wir den Abend mit einem Haselnusslikör ausklingen.

Fazit

Hier kann man sich definitiv etwas gönnen. Wenn es etwas zu feiern gibt (vielleicht auch nur das Leben selbst) oder ihr den Jahrestag eurer Beziehung romantisch zelebrieren wollt – Gründe gibt es viele – ist das Ungeheuer definitiv die richtige Adresse. Hier merkt man die Liebe zu gutem Essen an der Art der Zubereitung und der Präsentation. Die Gerichte sind allerdings relativ hochpreisig. Ich empfehle ein Menü. Erstens weil man alles probieren sollte und zweitens sind die Portionen auf mehrere Gänge ausgerichtet. Das Ungeheuer ist nicht nur eine stilvolle Weinbar und ein kreatives Frühstückscafé, sondern durchaus auch ein Fine-Dining-Restaurant auf Berlin-Mitte-Niveau. Nur gemütlicher.


Adresse und Öffnungszeiten vom Ungeheuer Neukölln:

Ungeheuer Neukölln
Emser Str. 23
12051 Berlin

Mo, Do, Fr: 18.30-22.30 Uhr
Sa-So: 10.00-14.00 Uhr & 18.30-22.30 Uhr

 

Restaurant Golvet am Potsdamer Platz

Das Golvet ist im Mai 2017 im ehemaligen 40seconds Club neu eröffnet worden. Nur wenige Gehminuten vom Potsdamer Platz entfernt, hat man genau darauf eine wunderbare Aussicht. Aber nicht nur – denn des Golvet ist beinahe komplett rundherum mit Fenstern bestückt. Fast überall vom Raum aus habt ihr eine grandiose Sicht auf und über Berlin. Die kleine Dachterrasse tut ihr übriges zur Atmosphäre des lichtdurchfluteten Raums im 8. Stock.

Das Team des Restaurant Golvet verheißt Großartiges!

Zunächst kommen wir auf die beiden Köpfe, die hinter dem Restaurant stehen, zu sprechen. Das ist zum Einen der Unternehmer Thorsten Schermall (Inhaber der 40seconds Group) und zum Anderen der Sternekoch Björn Swanson. Swanson lernte bei den Besten: Seinen Start hatte er bei Herbert Beltle im Alten Zollhaus, um danach unter Christian Lohse im Zwei-Sterne-Restaurant Fischers Fritz zu kochen. Anschließend zog es ihn zu Markus Kempf ins Facil, das ebenso 2 Michelin Sterne sein eigen nennen darf. Als Restaurantleiter und Sommelier steigt Benjamin Becker mit ins Boot, der vormals im vielseits gelobten einsunternull arbeitete. Mit diesem Wissen war unsere Erwartung hoch ;)

Fine Dining im Restaurant Golvet

Gleich vorab, das Essen hat uns mehr als begeistert. Fine Dining ist da beinahe untertrieben, die Jungs greifen nach den Sternen. Ob der Michelin Guide das Ende 2017 auch so sieht – wir sind gespannt. Swanson nutzt bei seinen Kreationen viele regionale Zutaten, verfeinert sie aber ebenso mit Lebensmitteln aus der ganzen Welt. Vom Gefühl her würde ich es auf 75% regionale und 25% internationale Zutaten schätzen.

Los geht es mit einem hausgemachten Sauerteigbrot und Radieschen aus dem Berliner Umland. Wenn euch das Brot serviert wird, werdet ihr euch erstmal fragen, wie ihr den handgroßen Brotlaib teilen sollt – aber es ist von unten angeschnitten ;) Innen super fluffig und weich, außen fest und kross.

Anschließend folgt der Gruß aus der Küche – ein eingelegter Hering mit Senfsaat. Spätestens jetzt ist unsere Vorfreude auf die nächsten Gänge übergroß geworden.

Zur Vorspeise essen wir den gebeizten Wildlachs mit eingelegtem Rhabarber, Dillblüten und Miso-Mayonnaise. Das leichte Aroma der Nussbutter harmoniert perfekt mit dem Lachs, zusammen mit der leichten Säure des Rhabarbers, war es ein wunderbarer Auftakt.

Der 2. Gang begegnete uns in Form einer Gelbflossenmakrele, die es sich in einer Emulsion aus Äpfel, Koriander und Chili gemütlich machte, bevor wir sie verspeisten. Der Fisch war unglaublich zart und zusammen mit den Burrata-Stückchen und der Emulsion fühlte es sich wie Samt auf der Zunge an.

Unbedingt probieren: Die dicke Rippe!

Das Hauptgericht ist bei mir eine dicke Rippe vom Nebraska Rind – und Freunde, was soll ich sagen, es war mit eines der besten Stücke Fleisch, die ich jemals gegessen hab. So zart, so lecker – es erinnerte mich sofort an unseren Hauptgang bei Tim Raue. Dazu gab es Lauch, zweierlei vom Mais und einen Caesar-Kopfsalat. Wobei Letzteres durch die knackigen Salatblätter zwar eine angenehme Frische auf den Teller bringt, ich aber eigentlich gar nicht gebraucht hätte.

Meine Begleitung bleibt dem Fisch treu und widmete sich dem (geangelten !) Wolfsbarsch, der in Perfektion kross gebraten serviert wurde. Zusammen mit der Frische des Selleriesalats erscheint das Gericht zwar sehr einfach, ist geschmacklich aber umso facettenreicher.

Das Dessert bestand natürlich noch aus weiteren Komponenten, aber die Erdbeer-Emulsion war große Klasse. Am liebsten hätte ich eine Literflasche davon mitgenommen ;) Erneut ist es die Kombination aus samtig-weicher Eiscreme, knusprigen Baiserstücken und fruchtigen Erdbeeren, die zusammen mit den weitere Komponenten ein toller Abschluss waren.

Den Abend an der Bar ausklingen lassen

Zum Golvet gehört auch eine lange Bartheke, die euch gleich zu Beginn eures Besuchs in Empfang nimmt. Die durchaus beachtliche und tolle Auswahl an Highballs, Cocktails und Spirituosen, macht eine Entscheidung nicht ganz so einfach. Entweder fragt ihr den Bartender oder ihr wählt ein Drink aus den eigenen Kreationen gleich zu Beginn der Karte. Sie orientieren sich von den Zutaten her an den skandinavischen Länder und so gelangt zum Beispiel auch mal Rote Beete in euren Cocktail. So seltsam sich die Variationen anhören mögen, traut euch! Die Leute wissen was sie machen :)

Unsere Tipps für euren Besuch im Golvet

  • Um ins Restaurant zu kommen, müsst ihr klingeln und dann durch die rechte Tür vor euch. Links ist auch eine Tür, die ich natürlich als erstes nahm, um, oben angelangt, festzustellen, dass irgendwas falsch ist. Also spart euch den Weg und nehmt gleich die richtige aka. rechte Tür.
  • Familien, Geschäftsessen, Dates, Freunde – auch wenn das Golvet sehr gehoben ist, an sich könnt ihr dort zu allen Anlässen hin. Der Raum ist groß genug, um ungestört zu reden, gemütlich genug, um einen Abend mit Freunden oder Familie zu verbringen und romantisch genug für Dates.
  • Das Menü startet bei 3 Gängen für 68 EUR und endet bei 6 Gängen für 104 EUR. Die Getränkebegleitung kann übrigens auch alkoholfrei geordert werden. Ansonsten liegen die Preise pro Gericht zwischen 12-34 EUR.

Fazit

Uns hat das Golvet richtig, richtig gut gefallen. Klar, es ist preislich gehoben, aber wer sich mal etwas Besonderes gönnen möchte, wird hier glücklich gemacht. Essen, Weinempfehlung, Service, Bar, Aussicht, Atmosphäre, Interior, selbst das Besteck versetzte uns in Verzückung.


Adresse und Öffnungszeiten vom Restaurant Golvet:

Golvet
Potsdamer Straße 58
10785 Berlin

Do-Sa: 17.00-24.00 Uhr

Zur letzten Instanz – Das älteste Restaurant in Berlin!

Ein bisschen versteckt, und doch super zentral zwischen Alexanderplatz und Klosterstraße, findet man Berlin’s ältestes Restaurant, passend benannt „Zur letzten Instanz“. Wie der Name schon vermuten lässt, wird hier die Nachbarschaft zum nahen Amtsgericht Mitte zelebriert, was auch Auswirkungen auf die Betitelung der Speisen hat.

Seit 1621 werden im Restaurant Zur letzten Instanz Gäste bewirtet

Bei unserer Ankunft an einem lauen Sommerabend ist der Biergarten bereits gut gefüllt. Unter einem großen Baum, in unmittelbarer Nähe zu Berlin’s historischer Stadtmauer und mit Blick auf die Parochialkirche fühlt man sich gleich ganz weit weg vom Großstadttrubel. Dies genießen (noch) vor allem Touristen, denn die letzte Instanz fehlt in keinem Reiseführer. Geworben wird mit regionaler Berliner Küche und urtypischer Atmosphäre. Schon seit 1621 wird hier ausgeschenkt und bewirtet, doch altbacken wirkt es durch das junge, gut-gelaunte Personal kein Stück. Die robusten aber dennoch zeitgemäßen Speisen sind etwas für jedermann, doch haben Fleischliebhaber hier eher Glück fündig zu werden und die Preise sind dem Standort und der Bekanntheit angepasst.

Anwaltsfrühstück, Urteilsverkündung – Was darf es denn heute sein?

Aus der Speisekarte, die vom Anwaltsfrühstück bis zur Urteilsverkündung eine Gerichtsverhandlung nacherzählt, wählen wir als Vorspeise die halben gefüllten Eier mit Matjeshäckerle und Brioche, als Hauptspeise die Beleidigungsklage (Krebseintopf mit Garnele, Süßwasserfisch & Wurzelgemüse) und als Nachtisch die gefüllten Windbeutel mit Zuckerkaramell. Als zweite Hauptspeise nehmen wir das Tagesangebot, halbe Ente aus dem Ofen mit Pfifferlingen, weißen Rübchen und Lyoner Kartoffeln. Anders als sonst rollen wir jetzt das Feld mal von hinten auf und arbeiten uns vom eher normalen Nachtisch zur grandiosen Vorspeise.

Das Highlight erreichte uns schon mit der Vorspeise!

Die Windbeutel sehen zwar wunderhübsch aus, schmecken aber nicht nach viel und werden uns wohl eher nicht in Erinnerung bleiben.

Bei den Hauptgerichten sieht es schon sehr viel besser aus. Die Ente ist super knusprig, die Pilze haben einen leicht rauchigen Geschmack, die Rübchen sind süß und die Portion ist riesig – definitiv ein Gewinner, wenn auch mit 27,50 Euro teurer als die meisten Speisen auf der Karte.

Vorspeisen gibt es für 4 bis 9 Euro, Hauptgerichte von 12,50 bis 18 Euro, und das Dessert setzt bei 5,5 bis 11 Euro an.

Auch der Krebseintopf ist lecker und man schmeckt die hochwertigen Zutaten, doch alles in allem ist die Portion zu klein für eine Hauptspeise (zu 16,50 Euro) und allein davon wären wir nicht satt geworden – da kann es gerne etwas mehr sein.

Nun aber zu unserem Highlight, den gefüllten Eiern. Die sehen nicht nur toll aus sondern schmecken auch richtig gut. Das Matjeshack und das süße Brioche passen so super zusammen, dass wir auch noch eine zweite Portion verdrückt hätten – unbedingt probieren.

Fazit

Insgesamt hat es uns gut in der letzten Instanz gefallen, aber die Preise besonders für die Getränke (großes Bier ab 4,20, große Apfelsaftschorle 4,80) schon recht hoch angsetzt. Wenn man mal tagsüber in der Gegend ist, sollte man den alle 2 Wochen wechselnden Lunch von Dienstag bis Freitag zwischen 12-15 Uhr ausprobieren. Bei schönem Wetter lohnt es sich abends draußen zu reservieren, denn der Biergarten ist sehr beliebt. Bringt Mama, Papa oder die Großeltern mit und bildet euch selbst ein Urteil ;)

Auszug aus der Weinkarte im Restaurant Zur letzten Instanz Auszug aus der Weinkarte im Restaurant Zur letzten Instanz