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Interview mit der Band BERGE

Musik ist etwas, das mich immer schon begleitet hat, ob unterwegs oder zuhause, eigentlich ist sie immer da. Musik kann so vieles bewegen oder einfach nur da sein. Musik kann Erinnerungen wach rufen und Gefühle zum Vorschein bringen.

Viktor Hugo, ein französischer Schriftsteller, sagte mal:

„Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“

Das trifft es meines Erachtens ziemlich genau auf den Punkt.

Warum dieser leicht emotionale Einstieg, mögen sich manche jetzt fragen? Ganz einfach: Ich finde die Musik von BERGE geht genau in diese Richtung. Wir haben uns mit Marianne von BERGE getroffen und uns mit ihr über Musik, die neue Platte und Berlin unterhalten.

 

BERGE

Zu Beginn, stell dich und die Band doch mal kurz vor. Wer seid ihr und wie ist eure Geschichte?

BERGE besteht aus mir (Marianne) und Rocco. Wir kennen uns seit 12-13 Jahren und machen auch seitdem Musik zusammen. Vor 7 Jahren gründeten wir BERGE – damals waren wir auch noch zu viert. Wir brachten unser erstes Album raus, tourten und machten eben unsere Musik. Irgendwann stellte sich aber die Frage, ob wir uns jetzt komplett dafür entscheiden, es also beruflich machen wollen oder eben nicht. Rocco und ich wollten genau das, aber die anderen beiden entschieden sich dagegen.

Die letzten 5 Jahre verbrachten wir viel damit uns selbst zu finden, zu reifen, um in uns gefestigt zu sein. Die Frage, wohin wir gehen und auch wer wir sein wollen, beschäftigte uns eine Weile – aber mittlerweile sind wir so weit und wissen, wo die Reise hingehen soll.

Und das hat dann auch das Musiklabel Sony entdeckt und euch unter Vertrag genommen?

Ja, vielleicht. Sony kam Ende letzten Jahres auf uns zu. Aufmerksam wurden sie über unseren Tierschutzsong „10.000 Tränen“. Wir haben uns mit dem Label ausgetauscht und, da wir wussten, was wir wollten, konnten wir uns schnell einigen. Sony passt gut zu uns und bislang sind wir echt ganz zufrieden mit der Zusammenarbeit.

Euer aktuelles Album „Vor uns die Sinnflut“ entstand genau während dieser Zeit, oder?

Ja, das ist richtig. Für die Produktion des Albums haben wir uns 5 Jahre Zeit genommen und jetzt am 5.6. wird es endlich veröffentlicht. Es steckt viel Arbeit, aber auch viel Reife darin. Insgesamt haben etwa 100 Menschen daran mitgewirkt. Das ist bei der Vergabe der Credits gar nicht so einfach, die wieder alle zusammen zu kriegen ;) Aber alles, was man auf dem Album hört, haben wir live eingespielt. Wir arbeiten nicht mit elektronischen Snippets, die digital in die Lieder eingebaut werden. Uns ist wichtig, dass alles echt ist. Außerdem ist es wundervoll mit anderen Menschen Musik zu machen. Wir könnten gar nicht anders ;)

Wie kam es denn zu dem Albumtitel? Was ist der Gedanke hinter „Vor uns die Sinnflut“?

Es gibt im Prinzip zwei Punkte, die hinter dem Titel stecken und sich auch in den Songs wiederspiegeln. Auf der einen Seite soll er darauf aufmerksam machen, dass die Menschen sich selbst und ihre Umwelt immer weiter zerstören. Wir wollen die Leute zum Nachdenken bringen, ob das wirklich das ist, was sie wollen. Zudem befinden wir uns in einer sinnflutartigen Zeit. Die Medien und das Internet bombardieren einen geradezu mit Informationen. Es gibt immer neue Sinneseindrücke, ständige Konsummöglichkeiten. Auf der anderen Seite steht die Schönheit und Reichhaltigkeit der Natur, für die wir sensibilisieren wollen.

Hast du denn einen Lieblingssong auf dem Album?

Ja, hab ich und zwar „Du kannst dein Himmel sein“. Der Song ist sehr persönlich und dreht sich darum, dass man immer schneller, höher, weiter will. Man rennt einem Ideal hinterher, das vielleicht gar nicht erreichbar ist. Der Song soll aufrufen, sich zu entspannen und sagen, dass alles möglich ist, was man sich vorstellen kann. Aber eben das, was man selbst will und nicht das, was einem von anderen vorgelebt wird.

Am 10.06. ist euer Record Release Konzert im Kesselhaus – freut ihr euch da schon drauf?

Ja, total. Es wird ein wirklich besonderes Konzert, dass wir so auch nicht so schnell wiederholen werden. Da steckt so viel Arbeit drin, wir planen einige Überraschungen. Viele der Leute, die am Album mitgewirkt haben, sind dabei – aber viel mehr will ich gar nicht verraten… Nur: Es gibt noch Tickets ;)

Apropos Konzerte, was war dein schönster Moment bei einem Konzert?

Das kann ich so gar nicht sagen. Jedes Konzert, egal ob im Wohnzimmer oder vor ein paar Tausend Leuten hat etwas ganz besonderes. Unsere Songs haben immer eine Message und mich berührt es total, wenn ich in die Gesichter sehe und spüre, dass ich etwas in ihnen bewegen kann. Wenn Menschen vor der Bühne stehen und Tränen im Gesicht haben, weil sie emotional so berührt sind, ist das ein tolles Gefühl. Man schafft mit seiner Musik eine Verbindung zu einem anderen fremden Menschen – das sind einfach die schönsten Momente.

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BERLIN

Wie ist deine Berlin-Geschichte? Seit wann bist du in der Stadt?

Ich wurde hier geboren, bin also mein ganzes Leben lang schon in Berlin. Die ersten Jahre verbrachte ich in der Torstraße, dann ging es über Treptow, wo ich zur Schule gegangen bin, weiter nach Karlshorst. Mittlerweile lebe ich in Friedrichshain, weil mir das Kiezleben hier so viel gibt und so gut gefällt.

Was magst du an Berlin?

Was ich an Berlin mag? Naja, ich kann meine Neugier auf die Welt total befriedigen. Man kann ständig Neues ausprobieren, sich austesten, es wird einfach nicht langweilig. Die Stadt verändert sich dafür auch viel zu schnell. Berlin ist so vielfältig, schon allein was das Essen betrifft, auch hier kann ich alles ausprobieren. Und auch die Musikszene, die für mich natürlich total wichtig ist, mag ich an Berlin total. Ach ja, und der Sommer, der hoffentlich bald kommt ;) ist in Berlin auch eigentlich unschlagbar.

Und was magst du weniger, was stört dich?

Der Stress, der Geräuschpegel – es gibt eigentlich immer irgendwelche Geräusche und kaum Ruhe. Und mich stört an den Menschen hier, dass sie sich oftmals alle Optionen offen lassen. Sei es in Beziehungen oder bei Verabredungen. Leute, die sich nicht festlegen können, weil sie immer noch auf etwas Besseres hoffen und deshalb keine Entscheidungen treffen wollen – das nervt mich ziemlich. Ein dritter Punkt ist die Natur, die mir fehlt. Ich hätte gerne eine riesige grüne Wiese, aber direkt in Berlin gibt es sowas leider nicht.

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Was sind deine Lieblingsorte in Berlin?

Der Boxi auf jeden Fall. Und was ich in letzter Zeit für mich neu entdeckt habe, ist die Rigaer Straße. Dort gibt es ein paar kleine Locations, in denen Abend einfach zusammen Musik gemacht wird. Ich liebe diese Jam Sessions. Den Volkspark mag ich auch gerne, weil ich dort meine Runden beim Joggen drehen kann. Und natürlich die Bikram Box, weil ich da immer mein Yoga mache.

Was würdest du jemandem empfehlen, der das erste Mal nach Berlin kommt?

Am besten tut man sich mit Leuten zusammen, die hier schon länger wohnen. Wenn man in Berlin das normale Touri-Programm macht, findet man die Stadt wahrscheinlich gar nicht so geil. Falls es nicht nur ein Urlaub ist, sondern Leute herziehen möchten, sollten sie sich am besten eine WG suchen. Dann lernt man nicht nur schneller Leute kennen, sondern entdeckt die ganzen vielen Orte Berlins leichter.

Zum Abschluss: Hast du ein Lebensmotto?

Hmm, naja, das ändert sich eigentlich immer mal wieder, aber momentan mache ich die Erfahrung, dass es sich lohnt Dinge zu riskieren. Selbst, wenn etwas nicht klappt, geht man gestärkt aus der Sache heraus, weil man über seinen Schatten gesprungen ist. Sich zu trauen Neues auszuprobieren und alles in Bewegung zu halten, entwickelt einen selbst weiter. Danach lebe ich momentan.

 

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Das Interview wurde geführt mit Marianne Neumann.

Ed Prosek im Auster Club oder: Wer hat Angst vor Michael Bublé?

Es war wohl mehr ein glücklicher Zufall als eine wohldurchdachte Entscheidung, dass ich Ed Prosek (der mit seiner Musik durchaus etwas mit einem Antidepressivum gemein hat; jahaa, ich weiß, wird anders geschrieben…) zuerst auf dem Musikdienst meines Vertrauens abspielte, quasi also blind verkostete, bevor ich mich dazu entschied, sein Konzert im Auster Club (den meisten wahrscheinlich noch bekannt als Privat Club unter der Markthalle) zu besuchen. Denn hätte ich mich zuerst seines Äußeren genähert, wäre mir die Ähnlichkeit zu Michael Bublé aufgefallen und wäre ich als kleines Indie-Alternative-Mädchen wahrscheinlich abgeschreckt werden, einen Künstler dieser Art zu besuchen.

Da ich mich Musikern aber eben in der Regel musikalisch und nicht optisch nähere, war der Zufall wiederum gar kein so Großer. Denn Ed’s Musik begeisterte mich von der ersten Note an, online wie live, wo er sie gemeinsam mit einer Backing Sängerin, die auch noch versiert das Klavier bediente, intonierte. Ob gefühlvolle Balladen (deren lyrics mir zugegebenermaßen manchmal ein wenig zu schmalzig sind) oder gute Laune Beach Song, der Singer-Songwriter versteht sein Handwerk und läuft auch noch nach dem Konzert regelmäßig in und über meine Boxen. Wer also ein ähnliches Profil wie ich hat (d.h. Michael Bublé hassend und Indie-, Alternative- und Singer-Songwriter-mögend), sollte Ed Prosek durchaus mal eine Chance geben. Vielleicht füllt er dann schon bald eine etwas größere Location als den kuscheligen Auster Club, der zwar schön, aber von der Akustik eben doch nicht unbedingt immer das Gelbe vom Ei ist.

Diese leidvolle Erfahrung musste auch Ed Prosek’s Vor-Sängerin Alex Mayr machen. Das sympathische Mädel aus Mannheim, das selbst zwischen Gitarre und Piano alternierte und dabei von leider zu kräftigen Drums (was aber nicht am Drummer, sondern wohl eher am Auster Club liegen mag) begleitet wurde, wird hoffentlich in den kommenden Monaten auch von sich hören machen. Intelligente deutsche Texte kombiniert mit musikalischen Einflüssen aller Art (wobei ich mich hier gegen das Label „Weltmusik“ eindeutig sträube), auch und insbesondere vom afrikanischen Kontinent, konnten mich überzeugen, auch Alex Mayr zuweilen in mein Wohnzimmer zu lassen.

Viel Spaß beim Probehören!

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Interpol in der Columbia Halle

Interpol ist eine Post-Punk-Band aus New York City, die gleich mit ihrem ersten Album „Turn on The Bright Light“ Anfang der 2000er große Erfolge feiern und die Wahl zur Platte des Jahres bei dem Indie-Magazin Pitchfork gewinnen konnte. Der atmosphärische, düstere und gitarren-lastige Sound von Interpol erinnert an New Wave Bands wie Joy Division oder The Chameleons.

Dresscode, Backlight & perfekter Sound

Interpol gelten als die Meister der Coolness, da sie stets korrekt im Anzug gekleidet auftreten und eine eher distanzierte Show spielen. Andersherum kann man aber auch einfach sagen, dass bei den Konzerten die Musik im Vordergrund steht und diese nicht durch eine Show überlagert werden soll.

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Und die Musik hatte es in sich: Der sonore Bariton von Sänger Paul Banks kam hervorragend zur Geltung, seine vier Mitstreiter an den Instrumenten und der wie immer ausgezeichnete Sound in der Columbia Halle taten ihr Übriges dazu. Und natürlich waren alle fünf in schwarz gekleidet und die Bühne wurde in sphärisches Backlight getaucht.

Vier aus Fünf

Die Setlist war eine gute Mischung aus den bestehenden Alben, bemerkenswert war dabei allerdings, dass das vorletzte (selbstbenannte) Album „Interpol“ dabei komplett außen vor gelassen wurde. Mit Songs wie „Evil“, „Slow Hands“ oder der aktuellen Single „My Desire“ wurden viele der bekannten Songs gespielt.

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Nach 14 Songs und drei Zugaben war die Show zu Ende und man konnte hoffen, dass man nicht (wie der Autor) oben auf dem Balkon gestanden hat. Denn die zur Garderobe hochströmende Masse und die nach unten wollenden Leute vom Balkon trafen sich ziemlich genau in der Mitte auf der ziemlich schmalen Treppe und es ging fast 30 Minuten nicht vorwärts und nicht rückwärts. Das war ein Minuspunkt für die (ansonsten tolle) Columbiahalle!

Fazit:

Das Konzert hatte mit 17 Songs eine gute Länge, und das Publikum war nach Ende sichtlich zufrieden. Die Stimme von Paul Banks ist einfach einzigartig und kam toll herüber. Ein sehr gelungenes Konzert!

Ampya Roomservice mit Chakuza & Curse

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Am Freitagabend lud Ampya zu ihrer Veranstaltung „Ampya Roomservice“ ein. In einem alten Kino nahe der Leipziger Straße fand das kleine Konzert statt, das übrigens auch live im Netz gestreamt wurde.

Was ist Ampya?

Für alle, die beim Hören des Namens eher an „Empire“ denken (wobei man sich fragen könnte, ob das nicht auch gewollt ist..) oder sich beim Lesen fragen, was das bitte schon wieder sein soll: Ampya ist ein Musikstreaming-Dienst, sprich eine Plattform auf der ihr euch Musikvideos ansehen könnt. Neben den ganzen Songs, werden auch Interviews mit und News über die Künstler veröffentlicht.

Ampya im offline-Gewandt

Für Online-Unternehmen ist es sicherlich nicht von Nachteil, sich auch in der offline Welt zu präsentieren. Marken wie Vevo, Spotify und einst auch tape.tv haben das bereits erkannt und ihre eigenen Projekte. Ampya setzt diese Anfassbarkeit nun in Form ihres Formats „Roomservice“ um. Ein oder zwei Künstler performen ihre Songs vor geschätzten 200-250 Leuten. Man kommt Künstlern selten so nah, es gib keine Absperrung oder 20 Sicherheitstypen, die einem den Blick versperren. Eine tolle, recht intime Atmosphäre.

Die ersten Roomservice-Konzerte fanden übrigens im nhow-Hotel statt – nun ist Ampya in eine neue Location gezogen. Das alte Kino ist perfekt von der Größe her und hat eine leichte Schräge, sehr zur Freude aller etwas kleineren Menschen. Vor dem Konzertraum gibt es genügend Platz für alle, denen es zu warm oder zu eng ist.

Nach dem ersten Lied, geben die Künstler der Moderatorin ein kleines Interview. Die wichtigsten Fragen, die den Leute so unter den Fingern brennen, werden gestellt. Vielleicht schafft es Ampya das ganze noch interaktiver zu machen und die Fragen von den Zuschauern im Web einzubinden.

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Curse ist zurück

Wer sich ein bißchen mit HipHop oder deutscher Musik auskennt, dem wird der Name Curse sicherlich noch was sagen. Er war eine zeitlang weg aus dem Rampenlicht, zog sich zurück und gründete eine Familie. Ende Oktober veröffentlichte er sein neues Album „Uns“ und gab davon auf dem Roomservice-Konzert auch einige zum Besten.

Die Musik von Curse ist nachdenklicher geworden – aber auch wortgewandter, inhaltlicher, reflektierter. Wenn man das Schaffen von Künstlern verfolgt und merkt wie sie sich immer weiter entwickeln, dann spürt man auch wie deren Leben in die Texte und Musik einfließt.

Es gab eine Traube Fans, wir wissen nicht, ob es mitgebrachte Leute oder einfach nur treue Curse-Fans waren, die den Mann echt feierten – was auch für Curse auf der Bühne ein tolles Gefühl gewesen sein muss.

Übrigens tourt Curse im Januar und Februar 2015 auch wieder.

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Chakuza folgte als zweiter Act

Im Gegensatz zu Curse ist Chakuza noch recht neu auf dem HipHop Markt – zumindest was die Bekanntheit angeht. Er macht zwar auch schon seit über 10 Jahren Musik, seinen Durchbruch hatte er aber gefühlt und so richtig wirklich erst letztes Jahr mit dem Album „Magnolia“. Vielleicht auch, weil sich das Album von seinen bisherigen unterschieden hatte. Der gebürtige Österreicher macht eher melancholisch, nachdenkliche Musik, was ich persönlich aber sehr mag. Ich wollte Chakuza schon lange mal live sehen, von daher freute ich mich natürlich ziemlich dolle als es Freitag soweit war.

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Nice to know

Irgendwie nebensächlich, aber irgendwie dann doch nicht: Die Getränkeauswahl war unglaublich gut. Es gab Tanqueray und Beefeater Gin, das war sozusagen das kleine i-Tüpfelchen.

Im Anschluss des Konzerts gibt es noch eine Aftershow Party, falls ihr mal da seid, braucht ihr danach also nicht sofort weiterziehen, sondern könnt da noch n bißchen feiern.

Es ist warm, sehr warm, sehr, sehr warm sogar, zumindest im Konzertraum, davor war es zumindest in der diesmaligen Location ganz gut auszuhalten.

Rauchen? Auch kein Problem. Das alte Gebäude scheint Lüftungsmäßig ganz gut ausgestattet worden zu sein, sodass ihr kein Gefühl von kurzzeitger Erstickung ertragen müsst.

Wenn ihr auch mal dabei sein wollt, verfolgt die Facebook Page von Ampya – die Tickets werden verlost und mit etwas Glück seid ihr das nächste Mal auch mittendrin, statt nur dabei.

Fazit

Eine ganz, ganz feine Sache, die euch eure Künstler zum Greifen nahe bringt.

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Marteria @ Spotify Session

Vor einer Woche schrieb ich genau das unter den Artikel zu Milky Chance, der der Gast bei der letzten Spotify Session war:

Btw. Falls irgendwann mal Marteria dazu eingeladen wird, würde ich wohl zurück ins Teenie-Alter verfallen und mit Ohnmachtsanfällen zu kämpfen haben

Was soll ich sagen.. Es war irgendwas zwischen diesem Gefühl, dass man vor den ersten Dates hat, weichen Knien, zittrigen Händen und einem krassen Hormoncocktail aus Adrenalin und Serotonin, der mich dann doch nicht hypeventilieren ließ. Aber von Anfang an.

Einladung zur nächsten Spotify Session: MARTERIA

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Das ungefähr war die Betreffzeile der Mail, die letzten Dienstag in meinem Postfach flatterte. Da war ich schon das erste Mal geflasht. Ich musste das x Mal lesen, um es zu glauben – gerade weil ich kurz davor davon geschrieben hab. Freaky. Nachdem ich es dann irgendwann als Wirklichkeit anerkennen konnte, machte sich eine mega Vorfreude breit.

Marteria und das Publikum waren #onelove.

Vor dem Gibson Showroom war schon eine kleine Menschentraube versammelt, sodass uns recht schnell klar wurde, dass diese Spotify Session in einem größeren Rahmen statt finden wird. Schätzungsweise so 50-70 Leute, vielleicht auch etwas mehr. Da wir uns aber ganz nach vorne gestellt hatten, haben wir das gar nicht so wirklich realisiert.

Schon beim ersten Lied „OMG!“ gingen die Hände in die Höhe und wippten zum Takt. Marteria weiß einfach mit dem Publikum umzugehen – seinen Spaß auf der Bühne überträgt er 1:1 auf die Fans davor. Und das zog sich durch die ganzen folgenden Lieder. Das einzige, was fehlte, waren seine „letzten 20 Sekunden“ – heiß genug wäre es zumindest gewesen ;)

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Ich könnte jetzt noch eine endlose Lobeshynme auf ihn schreiben, aber das würde den Artikel sprengen. Was ich aber erwähnen möchte, sind seine Texte. Er spielt mit den Worten, sodass seine Lieder so viel Aussagekraft haben. Es sind nicht nur Songs, zu denen man abhotten oder vor sich hin träumen kann – viel mehr geben sie Denkanstöße, sowohl zu aktuellen als auch zu eher zeitlosen Themen. Ein echter Wortakrobat.

Die Fans sind das Wichtigste…

… das weiß Marteria und so gab es am Ende noch eine kleine Fotosession mit ihm. Ich bin wirklich kein Groupie, zwar freue ich mich immer Künstler live zu sehen, aber selten hype ich die Leute wie man das zu Teenie-Zeiten machte. Er (und Kool Savas) sind da jedoch die Ausnahme und so setzte alles bei mir aus, als ich das Podest betrat. Völlig neben mir stellte ich mich erstmal artig mit Namen vor, bejahte die Frage nach einem Autogramm und lächelte dann freundlich in die Kamera. Dann gabs natürlich noch ein Dreierfoto, bevor ich leicht blass und mit zittrigen Händen wieder von der Bühne tippelte.

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Übrigens wurden die Plätze hierzu über den Spotify-Twitteraccount verlost. Das passiert nicht bei jeder Session, aber bei größeren Künstlern schon. Falls ihr also auch mal dabei sein wollt, folgt dem Account oder der Facebook Page ;)

Die Playlists mit den Songs OMG!, Endboss, Bengalische Tiger, Kids & Lila Wolken gibts dann demnächst wie immer auf Spotify selbst.

//Update: Hier kommt ihr zur Playlist auf Spotify.

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Milky Chance @ Spotify Session

Am 26.8. war es mal wieder so weit, die nächste Spotify Session stand an – diesmal performten die Jungs von Milky Chance ihre Songs. Wir waren etwas früh dran und so bekamen wir noch mit wie die Texte für Spotify eingesprochen wurden. Das ist aber recht unspektakulär, denn im Prinzip sagen sie nur ein paar Sätze, die ihnen vorgegeben werden, ins Mikro.

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So nah an den Musikern ist man nur selten.

Anfang des Jahres waren wir ja bereits auf einem „richtigen“ Konzert von den beiden, das ich auch echt gut fand, aber es ist einfach nicht vergleichbar mit der Situation, wenn man direkt von den Künstler. steht und nicht 20 m entfernt. Wenn keine Absperrung zwischen dir und der Bühne ist. Und wenn zwischendurch ein paar kurze Momente dir ein bißchen was von der Personality verraten.

Unplugged Musik live erleben.

Die Künstler singen im Rahmen der Spotify Sessions ein paar Lieder ein, aber sie sind unplugged und live und haben nicht den Anspruch eine Kopie der Albumaufnahmen zu werden. Mein Highlight ist ja „Down by the river“ – ich mag den Beat und Flow in dem Song mega gerne. Es gab Tage, an denen ich ausschließlich diesen Song hörte.

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Nice to know.

Übrigens, auch wenn die beiden immer mega gechillt wirken, sie waren die einzigen, die zum Teil ihre Songs zwei Mal eingesungen haben, wenn sie mit der ersten Aufnahme unzufrieden waren.

Fazit.

Auch wenn ich mich wiederhole, es ist einfach total toll und ich feiere einfach jede Session!

Btw. Falls irgendwann mal Marteria dazu eingeladen wird, würde ich wohl zurück ins Teenie-Alter verfallen und mit Ohnmachtsanfällen zu kämpfen haben ;)

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Xavier Naidoo in der Waldbühne

Gewitter waren angesagt und so sah der Himmel auch über der Waldbühne aus. Der Wettergott hatte dann aber doch ein Einsehen.

Nachdem Nico Suave, der als Vorband auftrat, etwas Pech hatte und es kurzfristig anfing zu regnen, hörte passend zum Konzertbeginn um 20.30 Uhr der Regen wieder auf und bei angenehmen 25 Grad konnte somit einem perfekten Konzertabend nichts mehr im Wege stehen.

22.000 Menschen in der ausverkauften Waldbühne

2 Stunden Hits aus 20 Jahren, ein Publikum, das von der ersten Minute mit dabei war und spätestens beim wie von Xavier Naidoo angekündigten Weltmeisterlied „Dieser Weg“ es keinen mehr auf den Sitzen hielt.

Auch wer kein großer Xavier Naidoo Fan ist – die Stimmung und Kulisse in der Waldbühne ist schon alleine erlebenswert und so hatten bestimmt auch die zahlreichen Männer, die ihre Frauen begleitet haben, einen unterhaltsamen Abend ;-).

„Ich kenne nichts, das so schön ist wie du“ mit diesem letzten Song verabschiedete sich ein bestens aufgelegter Xavier Naidoo von seinen Fans und der Waldbühne.

Wer diesen gelungenen Sommer-Konzert Abend in der Waldbühne verpasst hat oder noch mal erleben möchte, kann sich übrigens bald über die DVD dazu freuen.

 

Douglas Dare @ #SpotifySession

Die mit Abstand besten Mittagspausen finden im Gibson Showroom in der Münzstraße statt – und zwar immer dann, wenn die nächste Office Session von Spotify in deren Räumen veranstaltet wird. Wie schon letztes Mal bei Hundreds, fand das Konzert am frühen Nachmittag statt. Es war hell, es war warm und es war 14.30 Uhr. Perfekt also für ein kleines Konzert zwischendurch.

Douglas Dare ersang sich einen Platz in meinem Musikherzen.

Ich bin völlig ahnungslos zur Session gegangen. Nicht einen Fetzen Musik habe ich mir vorher angehört. Eine Freundin meinte auf dem Weg zum Gibson Showroom, es wäre was mit Klavier. Super, dachte ich mir nur, Klavierspieler finde ich meistens ziemlich doll toll (was sicherlich daran liegt, dass ich das selbst mal gelernt habe, aber nach zwei Jahren wieder aufgegeben habe).

Douglas Dare kommt aus London und gehört zu den Singer-Songwritern dieser Welt.

Er spielt, wie gesagt, Klavier und hat eine sehr klare und kraftvolle Stimme, die ich auch als ziemlich einzigartig beschreiben würde. Wobei sie live noch sehr viel stärker hervorsticht als in den Studioaufnahmen fürs Album. Zugegebener Maßen irritierte sie mich anfangs etwas. Ich wusste ja nicht, was mich erwartet und so war mein erster Kontakt visuell. Auf der Bühne stand ein schlanker Junge, nicht allzu groß, blonde Haare. Als er anfing zu singen, musste ich mich die ersten 30 Sekunden erstmal an die Kombi aus audio und visuell gewöhnen, da es im ersten Moment nicht so ganz zusammenpassen wollte. Die gefühlt Unstimmigkeit verging dann aber recht schnell und ich ließ mich von seiner Stimme und dem Gefühl darin mitreißen.

Eine kleine Kostprobe: „Clockwork“ und „Unrest“ – Das letztere wurde übrigens wie folgt angekündigt: „If you have a vinyl, it’s the first song on the second side.“ Joa, als das Wort „Vinyl“ fiel, zog sich ein zaghaftes Schmunzeln durch die Reihe. Denn so cool Vinyl-Platten auch sind, zumindest schienen aus dem Publikum nicht so viele diese Form der Musikwiedergabe zu Hause zu haben.

Der Herr Dare steht aber nicht alleine auf der Bühne, sondern wird von einem weiteren jungen Herren („Fab“) akustisch begleitet. Das tolle an Fab ist seine Hingabe an den Drums und den ganzen andere Gerätschaften zur Beaterzeugung. Er ist dabei völlig abgegangen und war gefühlt komplett in seiner Musikwelt verschwunden. Hätte man ihn ansprechen wollen, keine Chance, zu sehr vertieft war er in den Momenten des Spielens.

Hot or not?

Definitiv hot, aber man muss dafür in der Stimmung sein. Die Songs sind alle eher ruhig und leicht melancholisch, also nichts für den Freitag- oder Samstagabend. Aber für die ganze restliche Zeit definitiv zu empfehlen.

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Hundreds Konzert – Aftermath Tour 2014

Die Vorfreude war groß und sollte nicht im Mindesten enttäuscht werden. Nachdem ich auf der Spotify Sessions Hundreds das erste mal live gesehen habe, wollte ich das Geschwisterpärchen unbedingt noch Mal live sehen. Und genau so ging es mir auch nach diesem Konzert, sprich, ich würde den beiden Hübschen sofort einen dritten Konzertbesuch abstatten.

Tolle Lichtshow und eine beeindruckende Stimme.

Hundreds spielte an dem Abend einen Mix aus neuen und alten Liedern. Was Hundreds meines Erachtens nach auszeichnet, ist die Mischung aus ihrer Stimme, seinen Klavierkünsten und den Elektro-Beats. Es gab gestern ein Lied, dass eher in Richtung Pop ging. Klar, bewegt man sich dazu irgendwie automatisch, weil der Bass der Anlage einmal komplett durch den Körper strömt und die Muskeln wie durch kleine Elektroschocks in Wallung bringt, aber es passte nicht ganz zu ihrem sonstigen musikalischem Profil. Die restlichen Songs waren aber wunderschön.

Was ganz geil kam: Die Lichtshow wurde analog zu den Beats eingesetzt, hieß für uns, dass wir tlw. im absoluten Blizlichtgewitter standen, wodurch wir aber nur noch mehr mitgerissen wurden.

Was mich unabhängig davon immer wieder aufs neue in Begeisterungstürme versetzt, ist ihre Stimme. So viel Kraft von einer so zierlichen Person und so viel Gefühl in ihren Texten und Melodien.. hach, da bekomme ich sogar beim Gedanken daran, also jetzt gerade während des Schreibens dieser Textzeile, wieder Gänsehaut.

„Ihr seid so viele, Wahnsinn!“

Den Worten nach würde ich vermuten, dass das Konzert am Freitag Hundreds‘ größtes war. Es gab zwei Zugaben und die beiden schienen wirklich berührt gewesen zu sein, von so viel Zustimmung für ihre Musik.

Was mich auch überraschte, war, dass Eva (die Sängerin) auf der Bühne tanzte und sprang und sehr ausgelassen war. Auf der Spotify Sessions wirkte sie eher schüchtern und zurückhaltend. Aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben.

Übrigens war auch die Vorband Talking to Turtles richtig gut.

Wir haben sie zwar nicht von Anfang an gehört, aber das brauchten wir auch gar nicht, um sie gut zu finden. Spätestens bei dem Lied „Passenger Seat“ waren wir Pre-Fans.. zumindest ich, denn um mir ein komplettes Urteil zu ermöglichen, muss ich mir erstmal das Album anhören. Talking to Turtles  spielt übrigens im September im Privatklub in Berlin Kreuzgberg.

Fazit.

Auch, wenn euch die Musik nur ein wenig gefällt, geht zum Konzert. Live ist Hundreds noch viel beeindruckender, das kann eine Studioaufnahme nicht wiedergeben.

 

 

Broken Bells zu Gast im Huxley’s

Die Supergroup Broken Bells besteht aus dem erfolgreichen Musiker & Producer Brian Burton (besser bekannt als Danger Mouse und durch Gnarls Barkley) und dem Sänger, Gitarristen und Mastermind der amerikanischen Indie Rock Band „The Shins“ James Mercer.

Im Gegensatz zu vielen anderen Supergroups sind die Broken Bells nicht nur eine kurzfristige Nebenbeschäftigung der beiden Musiker, sondern ein seit 2008 bestehendes Projekt, das bereits zwei Alben und eine EP hervorgebracht hat. Ihre Songs bewegen sich zwischen Dance, Pop und Rock. Mercers introvertierter, melodischer Gesang und Danger Mouse‘ analoge Synthies und Low-Fi Samples ergänzen sich erstaunlich gut zu vielen kleinen Pop-Perlen.

Auf der Tour werden die beiden Multiinstrumentalisten auf der Bühne durch zwei weitere Musiker ergänzt, die wechselweise Bass, Gitarre, Drums oder Keyboard spielen. Es versteht sich von selbst, dass während des Sets die Instrumente häufig durchgetauscht wurden und beispielsweise Brian Burton an den Keys, dem Bass oder hinter dem Schlagzeug zu finden war.

Installation und Bühne kamen futuristisch daher. Mit einem modernen, cleanen Aufbau, riesigen Projektionen und kreativen Ideen war die Show ein Augenschmaus, der eine Atmosphäre fast wie in einem Raumschiff erzeugte. Insbesondere der Sound überzeugte durch den gelungenen und klaren Klang. Die Kehrseite dieser cleanen Show war allerdings, dass kaum spontane Interaktion mit dem Publikum stattfand.

Als Opener spielten Broken Bells das recht poppige „Perfect World“ gefolgt von dem Hit „The Ghost Inside“ vom alten Album. Generell bot das Konzert einen ausgewogenen Mix aus alten und neuen Stücken. Highlights waren das akustisch gespielte „The Angel and the Fool“ und „The High Road“. Man merkte jedoch, dass die alten Lieder beim Publikum besser ankamen als die Songs vom erst kurz zuvor veröffentlichen Album „After the Disco“. Fünfzehn Lieder plus drei Zugaben waren eine schöne Länge und vergingen wie im Fluge.

Insgesamt war das Broken Bells Konzert gut, mit deutlichem Fokus auf Präsentation und Musik, so dass die Stimmung in den Hintergrund rückte. Der großartige Sound, die tolle Bühneninstallation und vier begnadete Musiker reichten aber nicht aus, um die fehlende Interaktion mit dem Publikum wett zu machen; musikalisch war es aber überaus gelungen.