Schlagwort-Archive: Prenzlauer Berg

Mitten in Bangkok – Das Bangkok Bites in Prenzlauer Berg

Wir hatten Glück an diesem Donnerstag. Es war warm genug, um den Spätsommerabend draußen zu verbringen. Als wir uns an einem der Tischen vor dem Bangkok Bites in Prenzlauer Berg niederließen, war das Restaurant schon sehr gut besucht. Trotzdem war der Service innerhalb kürzester Zeit bei uns und wir konnten uns in die Lektüre der großen Karte vertiefen.

Nicht aber ohne vorher die Einrichtung und Dekoration des Gastraumes zu bewundern. In dem Restaurant in der Nähe des Senefelder Platzes regieren Komplementärfarben und üppige Gestecke aus falschen Blumen. Es ist herrlich bunt, ohne dabei trashig zu wirken. Definitiv „instagrammable“!

Mindestens genauso farbenfroh und perfekt wie das Interiordesign sah auch unser Essen aus.

Bunte Blumen, volle Teller und ein bisschen Koriander

Zur Vorspeise bekamen wir vegetarische, frittierte Dumplings, die mich etwas an indische Pakora erinnerten und richtig lecker waren. Auch die süß-scharfe Soße passte gut dazu. Die Sommerrollen mit Tofu bestellte ich extra ohne Koriander, denn zu behaupten, ich hätte eine Aversion gegen dieses Kraut, wäre eine grobe Untertreibung. Dass die Rollen trotz meiner Bitte mit Koriander serviert wurden, war eine kleine Enttäuschung. Man konnte die Blätter zwar relativ leicht rauspulen, aber ist das ja eigentlich nicht Sinn und Zweck der Übung.

Als Hauptgang entschieden wir uns dann für ein Massaman-Curry und Pad-Thai mit Tofu. Beide Portionen waren riesig und unglaublich lecker. Das Curry meiner Begleitung mag es sogar unter unsere „Top 3 – Beste Currys Ever“ geschafft haben. Die Gerichte im Bangkok Bites heben sich wirklich, von den zahlreichen asiatischen Restaurants Berlins ab, die, obwohl meistens sehr lecker, in der Zubereitung ihrer Speisen oft sehr ähnlich sind. Für das Pad Thai würde ich auf alle Fälle wieder kommen.

Wie Bubbletea, nur ganz anders

So, nun zur Nachspeise: Die war nämlich etwas Besonderes. Erwartet hatte ich Positionen auf der Dessertkarte wie „gebackene Banane“ oder süßen Reis. Für was wir uns letztendlich (todesmutig) entschieden, waren Tapioka-Perlen in Kokosmilch. Irgendwie hatte ich beim Bestellen eine etwas weniger flüßige Version von Bubble Tea im Kopf. Aber weit gefehlt. Als die Kellnerin grüne Tapioka-Perlen umgeben von einer süßen Kokossoße servierte, stutzte ich kurz. Ich weiß, ich klinge gerade wie der größte Almann und das auch wirklich zu unrecht. Es war sehr lecker! Ein bisschen wie eine thailändische Version von Milchreis. Warm, klebrig, süß. Ganz aufessen konnten wir nicht, aber einfach, weil wir vom Pad Thai und dem Curry schon so voll waren.

Finale Gedanken

Preislich liegt das Bangkok Bites ziemlich genau da, wo man ein fancy Thai-Restaurant in Prenzlauer Berg vermuten würde.

Mit zwei Vorspeisen, zwei Hauptgerichten, einem Dessert und vier alkoholfreien Getränken lagen wir bei etwas über 50€. Der Service war, bis auf den Koriander-Zwischenfall, außerordentlich aufmerksam und freundlich.

Unser Fazit zum Bangkok Bites: Es ist lecker, bezahlbar und instagrammable! Wer also bald in Prenzlauer Berg unterwegs ist, der macht mit einem Besuch im Bangkok Bites nichts verkehrt!

GOOD TO KNOW

Atmosphäre | Entspannte After-Work Atmosphäre
Preisniveau | Pad Thai mit Tofu 12,50€, Curry 14€
Besonderheiten | Bunte Dekorationen, Thailand-Feeling

KONTAKT
Haltestelle | 
U Senefelder Platz
Öffnungszeiten | Mo-Fr: 17.30-24.00 Uhr, Sa-So: 14.00-24.00 Uhr
Online | Instagram

Vincent Vegan – Fast Food für die #postmeatgeneration

Als die Beyond Meat Burger noch in ihrer embryonalen Phase steckten und vegane Burgerpatties primär aus Gemüse oder gummiartigem Sojaproteinisolat bestanden, revolutionierte Vincent Vegan den rein pflanzlichen Burgermarkt. Wie so oft in den vegangenen Jahren, startete auch das Team als reines Foodtruck Business. Dank auffälliger, aber charmanter Kommunikation und ihren ziemlich leckeren Burgern, sollte schon bald der erste Laden in der Heimatstadt Hamburg dazu kommen. In Berlin sind die Jungs seid Eröffnung der East Side Mall 2018 dauerhaft am Start – der ein oder andere kennt den gelben Foodtruck vielleicht auch noch von dem alljährlichen veganen Sommerfest am Alex. 

Vincent kann nicht nur vegane Burger braten

Gute Burger sind ein Gesamtkunstwerk. Nicht nur das Patty ist super wichtig, sondern vor allem auch das Burgerbrötchen. Geprägt durch präpubertäre McDonalds-Erfahrungen liebe ich einfach weiche Burgerbrötchen aka. Brioche Buns. Da diese in ihrem Ursprung nicht rein pflanzlich sind, greifen viele vegane Burgeranbieter auf normale und Vollkornbrötchen zurück. Ist für mich dann nur immer mehr ein belegtes Brötchen und weniger ein Burger. Bei Vincent Vegan stimmt für mich aber alles – Patty, Brötchen, Saucen und Gemüse. 

Neben diversen Burgervarianten (für alle Kohlenhydratverweigerer und Proteinverliebte werden die Zutaten auch im Salatblatt kredenzt), könnt ihr euch durch Curry Vurst und VegNuggz futtern. Ein Highlight sind definitiv auch die Chili Cheese Fries oder Kebab Fries. Sprich, Pommes mit einer Ladung Essen oder Käse drauf. In Kombi mit einem Burger braucht ihr allerdings eine Menge Platz im Magen. 

Apropos Beyond Meat: Es gibt in den Läden einen Beyond Meat Burger im Vincent Vegan Style für 10,90 EUR.

Apropos McDonalds: Wer als bekennende #postmeatgeneration dem McSundae nachtrauert, schnappt sich bei Vincent Vegan einfach einen VegSundae. Dort hat sogar eine meiner Love Brands ihre Fingerchen im Spiel, denn das Eis ist auf Basis von Oatly-Hafermilch. Btw., dass ich mal ein Fangirl eines Hafermilch-produzierenden Unternehmens werde, hätte ich vor 10 Jahren auch nicht geglaubt.

Spoiler: Vincent zieht nach Prenzlauer Berg

„Ist das vegan oder kann das weg?“ prankt direkt am Eingang der Schönhauser Allee Arcaden. Ab April versorgt euch der gelbe Fast Food Anbieter auch im Stadtteil Prenzlauer Berg. Einziger Nachteil ist sicherlich die Atmosphäre. Da die Imbisse von Vincent Vegan stets in Einkaufscentern platziert sind, ist das drumherum meist etwas wuselig.

Nicht ganz unwichtig heutzutage: Die Getränkebecher, in denen die hausgemachte Limo serviert wird, sind plastikfrei (yay!) und auch sonst sucht man nach erdölhaltigen Verpackungen vergebens – so wie es sein sollte. 

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Food-Court-Einkaufscenter-Atmosphäre
Preisniveau | Burger ab 5,90 EUR, Fries ab 2,90 EUR, Limo 2,95 EUR
Besonderheiten | Beyond Meat Burger, Fries mit Toppings, nahezu plastikfrei

KONTAKT
Haltestelle | 
Friedrichshain: S+U Warschauer Straße, Prenzlauer Berg: S+U Schönhauser Allee Arcaden (ab April 2020)
Öffnungszeiten | Mo-Sa: 10.00 bis 21.00 Uhr
Website | Online

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Be Sweet – You are what you eat!

Am regnerischen Wochenende haben wir es uns im Prenzlauer Berg im Be Sweet Store so richtig gemütlich gemacht. Hier hat die gelernte Diplom-Industriedesignerin Inés Arau‐Mussons, zu unserer Freude, ihr Talent für
Schönheit mit ihrer Leidenschaft fürs Backen vereint und im Juni dieses Jahres das gemütliche Café eröffnet. Nachdem sie ihre Prüfer bei der Konditorenausbildung überzeugen konnte, dass die vegane Backkunst der nicht‐veganen in nichts nach steht, zieht es auch heute nicht nur Veganer in ihren Laden. Neben rein veganen, teilweise glutenfreien und Rohkost‐Törtchen bietet der Be Sweet Store zum Kaffee die Möglichkeit an, zwischen Kuh‐ und Hafermilch zu wählen.

Vegane Törtchen für alle

Deutschlands erste rein vegane Konditorin ist selbst jahrelange, überzeugte Veganerin, will aber auch nicht‐Veganern die Erfahrung ermöglichen, dass die pflanzliche Ernährungsform nicht mit Genusseinbußen einhergeht. Wir stimmen ihr dabei definitiv zu! Die zauberhaften Törtchen bestechen in Farbe, Form und Geschmack gleichermaßen. Wir haben uns für „Himmlisch Karamell“ sowie „Rum Trüffel“ entschieden und wurden direkt in den Dessert‐Himmel befördert. Frei nach dem Motto „you are what you eat, so eat something sweet“, wie es auf der Wandtäfelung des Stores heißt.

Minimalistische Eleganz trifft natürliche Schönheit

Nicht nur bei der Pâtisserie werden Ästhetik und Harmonie groß geschrieben, sondern ebenso bei der Inneneinrichtung. Für diese ist nämlich niemand geringeres als Architekt Thilo Reich verantwortlich, der als Interior Designer schon einige überzeugende Projekte erarbeitet hat. Wenn man das kleine Café betritt, steht man direkt unter einem kompletten Kastanienbaum, der samt Knospen und Wurzelwerk unter der Decke aufgehängt wurde und eine ruhige, harmonische Atmosphäre verbreitet.

There is no Planet B

Darüber hinaus passt der Kastanienbaum an der Decke auch perfekt zu Inés‘ Herzensprojekt. Für sie wird Nachhaltigkeit groß geschrieben: „Baum für Baum die Welt verändern“ heißt es auf der Verpackung des „be sweet Espresso Blends“, der im Café gekauft werden kann. 10 % vom Erlös dieses Blends werden an ein Projekt gespendet, welches sich für die nachhaltige Aufforstung des Amazonas-Regenwalds einsetzt. So viel Achtsamkeit und Bewusstsein für unsere Umwelt finden nicht nur wir super, sondern auch Laden‐Hund George. Der junge Golden Doodle ist immer mit dabei, fühlt sich pudelwohl im gemütlichen Café und freut sich auch über andere Hunde, die im be sweet store herzlich willkommen sind.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Gemütlich, elegant, minimalistisch
Preisniveau | Törtchen: 4,95 – 6,30
Besonderheiten | Die kleinen Törtchen kann man auch als komplette Torte bestellen (Preis beginnt ab 46,00€)

KONTAKT
Haltestelle | U Senefelderplatz
Öffnungszeiten | Mo-Di: Geschlossen, Mi-Do: 13:00 bis 19:00 Uhr, Fr+So: 12:00 bis 19:00 Uhr, Sa: 10:00 bis 19:00 Uhr
Online | Website

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Försters: Hausmannskost mit regionalen und veganen Zutaten

Der Prenzlauer Berg hat Zuwachs bekommen: Das Försters in der Dunckerstraße. Bei dem Namen könnt ihr sicherlich schon vermuten, dass es sich weder um eine asiatische, noch israelische Küchenausrichtung handelt. Es ist vielmehr eine Ode an die deutsche Hausmannskost, die sich in einer herrlichen Mischung aus bodenständigen Gerichten und modernem, stilvollem Ambiente präsentiert. 

Und es geht doch: Typisch deutsche und 100% vegane Küche im Försters

Ich bin durchaus entzückt über diese Neueröffnung. Vegane Restaurants gibt es viele in Berlin und ich freue mich über (fast) jedes einzelne. Das Försters hat sich jedoch in einer Ecke positioniert, die bislang kaum besetzt wurde. Vermutlich haben sich noch nicht allzu viele Gastronomen an die Veganisierung klassisch deutscher Gerichte herangetraut. Ihr kennt das, entweder ist das Essen eher super healthy oder genau das Gegenteil. Speisen, mit denen ich zumindest noch aufgewachsen bin, fehlen in der veganen Restaurantlandschaft meist.

Ente, Roulade, Rotkohl und Klöße

Ein typisches Weihnachtsessen, das wir da im Försters gegessen haben, oder? Die Rouladen und die Ente gab es natürlich getrennt, nur falls jemand mit großen Hunger vorm Screen gerade anderes vermutet. Dazu gab es wahlweise Maronensuppe oder Risotto als Vorspeise und Lebkuchenparfait oder Creme Brulee als Dessert. Zugegeben, letzteres ist nicht typisch deutsch, aber dennoch eine Nachspeise, die sich großer Beliebtheit erfreut. Auch ein echtes Schmankerl war übrigens der Gruß aus der Küche – ja, auch den gibt es hier. Auf einem kleinen Kracker kringelten sich dünne Karottenscheiben, die an Graved Lachs erinnerten. Die kleinen Gäste freuen sich über Currywurst mit Pommes & Co. auf der Karte.
Übrigens, der Vorteil an rein pflanzlicher Kost? Man rollt nach einem solchen 3-Gänge-Menü nicht schwanger nach Hause, weil keine Kohlebriketts im Magen liegen. 

Die alte Schule der Gastronomie

Meiner Neugier ist es geschuldet, dass ich extrem empfänglich für neue kulinarische Ideen & Konzepte bin. Aber der Besuch im Försters hat mir wieder gezeigt, wie schön es ist, einfach mal wieder Gast zu sein, ohne gleich in ein Fine Dining oder Sterne-Restaurant zu gehen. Die Jacke wurde mir abgenommen, denn es gab eine Garderobe anstatt einer sonst so häufigen alternativ präsentierten Stuhllehne. Der Service war unaufdringlich, aber zeitgleich immer präsent. Wahrscheinlich liegt das am Chef selbst, denn er ist eher mittleren Alters und weiß anscheinend noch, was alles zu guten Gastgeberqualitäten gehört. Dazu liefert das Ambiente die passende Portion Wohlfühlatmosphäre

Fazit zum Försters

Mir hat es richtig gut gefallen und ich bin mir sicher, dass ihr auch nach der Weihnachtszeit happy nach Hause gehen werdet. Das Försters eignet sich auch perfekt, um vermeintlich kritische Eltern an die veganen Kochkunst heranzuführen. ;) Noch steht das Team ganz am Anfang und eins, zwei Anfangsstolpersteine gibt es immer, die sind aber nicht der Rede wert. Also, ab hin da mit euch – ich freu mich schon jetzt auf den nächsten Besuch. 

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Modern, stilvoll mit einem Hauch Schwarzwaldstuben-Ambiente, für Gruppen geeignet
Preisniveau | Vorspeisen ab 5,90 EUR, Hauptspeisen ab 9,90 EUR
Besonderheiten | Vegane Hausmannskost, saisonale Speisen mit regionalen Zutaten

KONTAKT
Haltestelle | Tram Husemannstraße
Öffnungszeiten | So-Do: 15.00 – 23.00 Uhr, Fr-Sa: 15.00 – 2.00 Uhr
Online | Website

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Holy Everest – Remix der Aromen

Nepal ist ein eher unscheinbares Land: Viele Berge, Klöster, der Mount Everest – natürlich! – und ähm… ja. Eingeklemmt zwischen China und Indien verbinden die meisten wenig mit diesem Staat, dessen Fläche etwas größer als Griechenland ist. Dass dort eine demokratische Revolution gegen das herrschende Königshaus stattfand, 2008 eine Republik ausgerufen wurde und seit 2015 eine Frau die Regierungsgeschäfte führt, hat vielleicht kurz Aufmerksamkeit in der Tagesschau erregt, aber bekannt ist Nepal hauptsächlich für den höchsten Berg der Welt bekannt, den Sagarmatha, hierzulande auch als Everest bekannt. Und war da nicht was mit Yaks und dem Dalai Lama?

Ach nein, das war Tibet.

Kulinarisch trat Nepal bisher kaum in Erscheinung. Der einen oder dem anderen sind vielleicht die gefüllten Teigtaschen namens Momos ein Begriff. Die werden an einigen Stellen auch hier in Berlin angeboten. Mit Nepal verbinden sich also selten kulinarische Offenbarungen – bis man vielleicht einmal im Holy Everest in der Berliner Gleimstraße gelandet ist. Dort wird wird nepalesische Küche serviert, die einen unvorbereiteten Gaumen mit bisher kaum geschmeckten Aromen überraschen wird. Da kann man verstehen, dass der Gründer des Holy Everest, Lama Rajaesh, sich ein bisschen nach der Küche seiner Heimat gesehnt hat.

Der Weg zum Holy Everest

Lama Rajaesh hat in Nepal über zwanzig Jahre lang als Bergsteiger gearbeitet, bis er bei einer Bergtour seine jetzige Frau aus Deutschland kennen lernte. Er vermisste den sprichwörtlichen Geschmack seines Heimatlandes so sehr, dass er ab 2012 anfing, nepalesisches Streetfood in der Markthalle 9 anzubieten. Daraus entwickelte sich das Holy Everest, das es seit Mitte 2019 in der Gleimstraße gibt. Das besondere an der nepalesischen Küche, erzählt Lama Rajaesh, sei die stärkende Wirkung vieler Gerichte, beispielsweise des Nationalgerichts Dal Baht. Die Linsensuppe wäre richtiges “Bergsteigeressen”, manche andere der Angebote fallen ebenfalls darunter. Daneben gibt es auch die erwähnten Momos sowie eine ganze Reiher “nepalesischer Tapas”, wie es der Inhaber beschreibt.

Das Kochen hat Lama Rajaesh übrigens in Nepal gelernt, allerdings eher notgedrungen: Sein Expeditionskoch überfiel regelmäßig die Höhenkrankheit, weshalb seine Rolle dann Lama Rajaesh übernehmen musste. Die nepalesische Küche, erzählt der Gründer weiter, werde oftmals von der indischen überschattet – obwohl beide doch recht unterschiedlich seien. Hinzu käme ein seltsames Paradox: unter den Köchen in vielen der rund 481 indischen Restaurants in Berlin würden viele aus Nepal stammen, aber es gäbe zum Vergleich nur etwa neun nepalesische Restaurants in der Hauptstadt. Mit seinem Holy Everest will Lama Rajaesh die Besucher von der Qualität der nepalesischen Küche überzeugen.

Einmal quer durch die nepalesische Küche

Um das zu schaffen wurde eine Suppe mit einer Einlage aus mehreren Momos, gefüllt mit Wasserbüffelfleisch serviert. Außerdem gab es das Dhal Baht Takari: Das nepalesische Nationalgericht Dal Baht, eine kräftigende Linsensuppe, ergänzt um eine Portion Gemüsecurry. Zusätzlich kamen Kartoffelpfannkuchen auf den Tisch.

Lama Rajeashs Enttäuschung über das Fehlen original nepalesischer Küche lässt sich beim ersten Probieren des Dal Baht sofort nachvollziehen: Die Linsensuppe schmeckt zunächst wie ein indisches Dal, entfaltet aber ein ganz eigenes Aroma, das ein bisschen an Rauch erinnert. Auf Nachfrage erklärt der freundliche Kellner, dass dies am Szechuanpfeffer liegt, der in Nepal angebaut und verwendet wird. Das Dal Baht verführt weiter mit seiner Mischung aus bekannten und ungewöhnlichen Geschmäckern. Die Aromen harmonieren für einen Gaumen, der den Geschmack des Durchschnitts-Inders gewohnt ist, auf neue und interessante Weise.

Auch das Gemüsecurry überrascht auf den zweiten Blick: Was als gewöhnliches Curry daher kommt, überzeugt schließlich mit seinem feinen Geschmack, der nicht so überladen ist wie aus den deutschen Indien-Restaurants gewohnt. Beide Gerichte, das Dal Baht und das Curry, ergänzen sich gegenseitig sehr gut, genau wie die Beilagen. Das Papadam, der dünne, knusprige, an Knäckebrot erinnernde Teigfladen, welcher zum Dal Baht gereicht wird, unterstreicht das leichte Raucharoma noch mehr, wenn er in die Suppe getaucht wird. Der gedünstete Spinat zerfällt vor Zartheit fast auf der Zunge und bildet eine gute neutrale Beilage zu den warmen Gerichten. Schließlich überzeugt auch die Momo-Suppe: Die ist nämlich trotz der klein wirkenden Schale ziemlich mächtig. Das Wasserbüffelfleisch erinnert an Rindfleisch, verbindet sich aber in der Teigtasche mit der Suppe zu einem würzigen Erlebnis.

Fazit

Auf der Speisekarte finden sich großteils vegetarische, aber auch vegane Gerichte, sowie Angebote mit Fleisch, das von regionalen Betrieben bezogen wird. Die Preise entsprechend dem Anspruch, regionale und Bio-Produkte anzubieten, halten sich aber in einem erwartbaren Rahmen.

Insgesamt bieten die Gerichte im Holy Everest einen kleinen, aber aufschlussreichen Einblick in die nepalesische Küche. Die hebt sich durch ihr eher erdiges – oder geerdetes? – Aroma tatsächlich von den bekannten indischen Gerichten, die man in Deutschland bekommt, ab und lässt erahnen, dass Essen in Nepal neben Genuss auch immer etwas mit Stärkung zu tun hat. Das funktioniert auch: Statt des üblichen Food-Komas macht sich nach der Mahlzeit ein wohliges Gefühl im Bauch. Es bleibt der Eindruck, dass das Essen im Holy Everest nicht nur sehr gut schmeckt, sondern auch gut tut. Und das gibt es nicht so oft in Berlin.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | locker
Preisniveau | Snacks ab 3,50 EUR, Speisen ab 6,50 EUR
Besonderheiten | Ausgefallene Aromen, die überraschen

KONTAKT
Haltestelle | S+U Schönhauser Allee
Öffnungszeiten | Mo: Geschlossen, Di-Do und So: 12:00 bis 23:00, Fr-Sa: 12:00 bis 00:00
Online | Website

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Neu und aufregend: Die Schneiderei

Der Berliner Winter ist berüchtigt: ein gnadenloses Grau erfasst die Stadt und ihre Bewohner, überall miese Laune und der Wunsch nach Entkommen. Wer es sich nicht leisten kann, einige Monate in einem sonnigeren Land zu verbringen, dem sei die Schneiderei empfohlen, dessen geschmacksintensive und reichhaltige Karte die kalten Glieder wieder aufwärmt.

Der mittelgroße, neueröffnete Laden liegt im Prenzlauer Berg und lädt mit schlichter Gemütlichkeit und Cocktailbar zum Hinsetzen ein. Das Interieur wird mit Bildern von monatlich wechselnden Künstlern aufgepeppt, dabei entscheidet das Team gemeinsam, was an die Wände kommt. Schließlich wollen sie eine familiäre Gemütlichkeit schaffen als sei man bei Freunden zu Gast.

Ein Hauch Lebendigkeit aus Tel Aviv

Der Küchenchef der Schneiderei Liron Shnaider hat nicht nur in den großen Restaurants in London gelernt, sondern hat auch in anderen kreativen Bereichen gearbeitet: als Musiker und Filmemacher. Die Erfahrungen davon setzt er auch in der Küche ein: Wenn er kocht, dann möchte er eine nicht dagewesene und dennoch sinnvolle Komposition schaffen. Dabei ist Abwechslung alles: wöchentlich wechselt die Karte, alles andere, findet er, ist langweilig.

Man wollte den Vibe von Tel Aviv nach Berlin zu bringen. Die beiden Städte sind schließlich Schwestern im Geiste, nur fehlt Berlin das schöne Klima. In Tel Aviv ist es üblich, dass in coolen Locations neben gut gemixten Drinks ebenfalls eine niveauvolle Küche angeboten wird, etwas zwischen Standard- und Sterneküche: casual fine dining. Deswegen findet sich in der Schneiderei auch eine kleine, aber umso bessere Auswahl an ausgezeichneten Cocktails, die kombiniert mit dem richtigen Gericht ein neues Dinnererlebnis bieten. Restaurantmanagement und Service sind dabei eine große Hilfe und sollten bei der Getränkeauswahl unbedingt miteinbezogen werden. Zum Abgang der heißen Jakobsmuscheln mit frischer Polenta und Chilicrumbles wird beispielsweise ein frischer Gin Basil Smash empfohlen.

Ungewöhnliche Noten

Die Speisekarte ist übersichtlich: je vier Vor- und Hauptspeisen und zwei Desserts sind zu finden. Davon ist je ein Vor- und Hauptgericht vegan.

Aus Israel stammen die saftigen Fleischtomaten für das vegane Tomatenconfit mit geräucherter Aubergine in hausgemachter Tahinipaste und Koriander Touil. Bei diesem Gericht schmeckt man am deutlichsten den Nahen Osten. Das Zalabia Sandwich belegt mit gereiftem Rindfleisch in Safran-Zitronen-Aioli und mit Kuhmilchkäse in scharfer Gewürzpaste (Harissa) hat alles, was ein gutes Sandwich braucht und wäre bei kleinem Hunger an für sich eine vollwertige Mahlzeit. Ebenso eine reichlich sättigende Vorspeise ist der 14 Stunden gegarte Lammnacken, der sich unter einer Schicht Kartoffelpüree versteckt und so zart ist, dass man ihn nur mit einer Gabel auseinanderzupfen kann.

Ein Thema, was sich durch alle Speisen zieht ist das Spiel mit Konsistenz und Texturen. Spannende Püree Variationen, wie aus Artischocken oder geröstetem Blumenkohl, werden zu geschmortem Hispikohl oder butterig-zartem Lammfilet (vom irischen Weidenlamm) serviert und mit Details wie geräucherter Paprika oder karamellisierte Aubergine mit Mangold abgerundet. Die Schneiderei möchte sich mit neuen Kombinationen, die dennoch miteinander harmonieren brillieren und schafft dies auch beim Fischgericht, indem das Seebarschfilet in Hühnersauce badet.
Der absolute Höhepunkt des Abends: die knusprige Entenbrust mit Eichelkürbis und Entenbeinziggarre in Buttersauce, eine reichhaltig sättigende Speise, genau richtig für die kalte Adventszeit.
Nach einem Abend einmal querbeet durch die Karte reicht es nur noch für ein Dessert, zum cremigen Milchschokolade- und Haselnüssemousse gibt es zart-mehlige Buttercookies und knusperige geröstete Mandeln.

Fazit: Die Schneiderei

Für das luxuriöse Geschmackserlebnis muss man etwas mehr als üblich bezahlen, lohnt sich aber. Auf Qualität und Herkunft bei den Zutaten wird großen Wert gelegt, ebenso bei der Zubereitung. Ob vegan, Fisch, Geflügel oder Fleisch: Die anregenden Kompositionen, am besten noch mit einem Cocktail versüßt, sorgen für einen abwechslungsreichen und sinnlichen Abend.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Schlichte Gemütlichkeit
Preisniveau | Vorspeisen ab 8,00 EUR, Hauptspeisen ab 14 EUR
Besonderheiten | wöchentlich wechselnde, geschmacklich aufregende Speisekarte

KONTAKT
Haltestelle | Tram Fröbelstraße und Husemannstraße | S-Bhf Prenzlauer Allee
Öffnungszeiten | Mo: Geschlossen, Di-Do: 18:00 bis 01:00, Fr: 18:00 bis 02:00, Sa: 12:00 bis 02:00, So: 12:00 bis 17:00
Online | Website

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Chotto – Japanisches Comfort-Food in Wohlfühlatmosphäre

Der an Möglichkeiten zum Essen gehen nicht arme Kollwitzkiez ist seit April 2019 um ein Schmuckstück reicher. Das Chotto serviert Ramen, Sushi, Udon, Izakaya und Bento Boxen. Das warm ausgeleuchtete Restaurant empfängt uns gut zur Hälfte gefüllt, als wir an einem Samstagabend gegen 18 Uhr ankommen. Familien, Paare und jugendliche Gruppen sitzen an hübschen Holztischen, das Ambiente ist behaglich und die Begrüßung (und wie sich später zeigt auch die Verabschiedung) sehr nett und lebhaft. Man fühlt sich gleich willkommen in den modern und gleichzeitig traditionell ausgestatteten Räumlichkeiten. Das Interieur ist, bis auf die Lampen, aus recyceltem Material und Nachhaltigkeit ist ein großes Thema. Das lebende Gemälde im Hinterzimmer ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch gut fürs Raumklima.  

So sollten alle Speisekarten sein

Zuerst fällt uns die Übersichtlichkeit der Karte auf, was oft leider keine Selbstverständlichkeit ist. Hier kann man auf einen Blick die veganen, vegetarischen oder glutenfreien Varianten der angebotenen Speisen finden, fein. Es gibt sogar glutenfreie Ramen, die wir zwar nicht probieren, welche hier aber Erwähnung finden sollen. Wir starten dann mit jeweils einer Limonade mit hausgemachtem Sirup. Sowohl Lemongrass und Mango & Cranberry sind süß und lecker. 

Niemand verlässt das Chotto mit leerem Magen

Ein paar Gerichte suchen wir gezielt aus der Karte aus, ein paar Sachen lassen wir uns empfehlen. Als Spezialität angekündigt wird Ramen, und wir wählen Tokyo Laksa mit cremiger Kokosmilch, Garnelen, jap. Curry, Koriander und Basilikum Pesto (14,50 €), das hervorragend zu den kalten Temperaturen draußen passt. Es ist, unserer Meinung nach, ganz anders als man Ramen kennt, durch die dicke Sauce eher wie ein Curry und ein richtig guter Sattmacher. Generell sind alle Gerichte die wir bestellen von einer guten Größe. Auf unseren Tisch gesellen sich weiterhin die Chotto Roll (13,90 €) mit Garnele Tempura, Avocado, Mango und mit flambierten Lachs umwickelt. Dann noch die Sake Teriyaki Bento Box mit Lachs, Reis, Spiegelei, jap. Kartoffelsalat, Edamame, Garnelen und Salat (12,90 €) und die Chotto Bowl, mit Lachs, Hühnchen, Spiegelei, Salat und Kimchi  (9,50 €). Letzteres ist eindeutig unser Preis-Leistungs-Sieger, prall gefüllt und mit demselben fantastischen Lachs, wie er auch in der Bento Box zu finden ist. Ja, das ist krass viel und wir schaffen auch nicht alles. Da wir es aber unproblematisch für zu Hause einpacken lassen können, kein Problem. Bei den Edamame hätten wir uns etwas Salz gewünscht und die Ramen hätte etwas würziger sein dürfen (da hat die Kokosmilch voll zugeschlagen), aber ansonsten waren wir super happy. Auch bei den Zutaten achtet das Chotto darauf möglichst regionale Produkte zu verwenden und sich auf saisonales Obst und Gemüse zu konzentrieren. Der Service ist die ganze Zeit über sehr aufmerksam und lange warten müssen weder wir noch die Gäste an den anderen Tischen. Zum Abschluss gibt es noch warm servierten Nakajima Sake, dargereicht in einer hübschen 100ml Tonflasche. Diese Trinkart soll wohl gut für die Verdauung sein und das ist nach diesem Schmaus sicherlich eine gute Idee. 

Wechselnde Mittagskarten und Empfehlungen des Kochs

Zusätzlich zur eher traditionell gehaltenen festen Karte, gibt es im 2 Wochen Rhythmus wechselnde Empfehlungen des Kochs, die sich gern auch der Jahreszeit anpassen und oft eher der Fusion Küche zuzuordnen sind. Die Mittagskarte ändert sich jede Woche, und wird zwischen 12-16 Uhr angeboten. Die großen Portionen kosten dann um die acht Euro. Am besten isst man natürlich vor Ort, da ist alles noch warm und frisch, aber mitnehmen kann man die Speisen auch. Eine Reservierung ist, besonders am Wochenende, zu empfehlen.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Wohlfühlatmosphäre
Preisniveau | Speisen ab 9 EUR, Bier 0,5 4,20 EUR
Besonderheiten | Es wird Wert auf Nachhaltigkeit gelegt

KONTAKT
Haltestelle | U Senefelderplatz, Tram Husemannstraße
Öffnungszeiten | So-Fr: 12:00 bis 23:30, Sa: 12:00 bis 23:00
Online | Website

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Nauta Berlin – Die Entdeckung der Nikkei Cuisine

An der Ecke Kastanienallee und Zionskirchstraße in Prenzlauer Berg hat sich seit 2017 das Nauta der Nikkei Cuisine verschrieben, einer kulinarischen Verbindung Perus und Japans. Bei wunderschönem Wetter sind alle Fenster des Nauta bei unserer Ankunft weit geöffnet. Schon vor Betreten der Räume kommt mir ein verlockender Duft entgegen und lockt ins Innere. Begleitet von südamerikanischen Klängen suchen wir uns einen Platz am Fenster und werfen zuerst einen Blick in die Getränkekarte. Als Aperitif bietet sich ein Pisco Sour (9,50 Euro) an, der in verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten wird. Wir starten mit dem Original und Maracuja, später sollen noch Gurke und Wassermelone folgen. Alle Varianten schmecken gut, aber das Original ist, zumindest für uns, unschlagbar. Als kleinen Gruß aus der Küche, serviert man uns gleich dazu Kartoffelhaut mit Avocado Creme auf Tofu Creme, was die Vorfreude auf das weitere Essen erhöht.

Ein Muss im Nauta: Die kreativen Ceviche-Varianten

Wir entscheiden uns für zwei Arten von Ceviche als Vorspeise. Das Ceviche Tropical mit Wolfsbarsch, Garnelen, Pulpo und einer Tigermilch mit Ananas-Kokos Geschmack und das Ceviche Nikkei mit Thunfisch, Gurke, Avocado und Ingwer. Beide Gerichte kommen mit allerlei hübschen Beiwerk, so das die Teller kleinen Kunstwerken gleichen, und alle Komponenten ergänzen sich hervorragend. Bei der tropischen Variante haut mich der Pulpo komplett aus den Socken – wie schade, dass nur ein Stück davon auf dem Teller ist. Der Thunfisch ist, anders als ich es bei Ceviche kenne, leicht angeröstet und nicht komplett roh. Dies verstärkt die Aromen und schmeckt uns wunderbar. Beide Vorspeisen gibt es für jeweils 18 Euro.

Die Hauptspeisen begeistern mit vielen kleinen Geschmacksüberraschungen

Zum Hauptgang gibt es für uns das Entrecôte mit Kartoffelgratin und gefüllten Paprika (29 Euro) und das sous vide gegarte Lamm mit Bohnenpüree, Spinat und Koriander (26 Euro). Beide sind toll angerichtet und es warten wieder ganz viele kleine Geschmacksüberraschungen für uns auf dem Teller. Das Entrecôte kommt medium wie gewünscht, das Kartoffelgratin passt hervorragend dazu und die Paprika und vielen kleinen Saucentupfen runden das Gericht ab. Das Lamm ist butterweich. Dazu gibt es noch, nicht auf der Karte vermerkte, Süßkartoffelchips und Reis. Beide Gerichte haben durch die vielen Komponenten eine gute Größe. Ein knackig kaltes peruanisches Cusquena Lager löscht zwischendurch unseren Durst.

Das Dessert im Nauta ist alles andere als langweilig

Ein kleiner Nachtisch lockt uns noch und wir probieren das selbstgemachte Eis mit so aparten Sorten wie Kurkuma, Koriander, Kokosnussöl und Miso. Dazu Brösel aus Puderzucker und Maniok mit verschieden eingefärbten Röllchen, was auch wieder eine schöne Komposition ergibt. Als kleinen Absacker gibt es noch einen Pisco pur, aus der 14 Sorten umfassenden Bar.

Die Räumlichkeiten bestechen durch wahnsinnig viel Detailliebe

Das separate Amazonaszimmer hat es uns mit der Dschungeltapete, den blauen Netzstühlen und dem großen Fenster besonders angetan. Den Raum kann man auch privat mieten und hier mit bis zu 25 Personen feiern. Der Hauptraum ist nicht weniger schön, aber dezenter. Hier dominieren bunte Stoffbahnen, helle Holzmöbel und der Blick in die offene Küche. Man kann sich auch direkt an den Tresen setzen und den Köchen bei der Arbeit zuschauen. Das gesamte Restaurant bietet Platz für 65 Personen und bei schönem Wetter kann man auch draußen sitzen.

Fazit zum Nauta

Im Nauta haben wir uns die ganze Zeit gut umsorgt gefüllt und der Service war aufmerksam. Es zieht sich durch alle Gänge wie viele unterschiedliche Geschmäcker auf einem Teller zu entdecken sind. Das durchweg peruanische Team der Köche zaubert und wir gehen sehr zufrieden nach Hause. Das Nauta ist zwar nichts für den schmalen Geldbeutel, aber für einen besonderen Abend unbedingt zu empfehlen. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs wurde die Karte, inklusive der Weinkarte, gerade umgestaltet und auch im Internet waren nicht alle Informationen aktuell. Daher lohnt es sich bei Fragen oder Reservierungswünschen anzurufen.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre
 | „Amazonas“ Einrichtung mit viel Liebe zum Detail, offene Küche und großen Fenstern
Preisniveau | Vorspeisen ab 13,00 EUR, Hauptspeisen ab 18 EUR
Besonderheiten | Separates Zimmer für Events mit bis zu 25 Personen

KONTAKT
Haltestelle | Tram Zionskirchplatz
Öffnungszeiten | Di-Sa: 18.30-23.00 Uhr, Sa-So: 11.00-15.00 Uhr (Brunch)
Online |Facebook | Instagram

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Lamm Bar – Volle Kreativität und halbe Cocktails

Graue Waschbetonwände, Industrial-Design, weiße Holzbänke außen, weiße Möbel im Innenraum und Ledersitze – die Beschreibung klingt doch nach einer typisch hippen Bar in Mitte, oder? Die Lamm Bar ist aber weit entfernt davon und befindet sich zwischen Prenzlauer Berg und Pankow in der Wisbyer Straße. Drumherum ist ein Wohngebiet und ein paar vereinzelte Gastronomien, dennoch oder gerade deswegen ist die Lamm Bar während unseres Besuchs super gut besucht. 

Lämmer und Lämmchen – Die Cocktails in der Lamm Bar

Eine liebe Freundin erzählte von den Cocktails in der Lamm Bar: kreativ, anders, überraschend und immer wieder neu. Als ich die Karte sehe, wusste ich, dass es nicht zu viel versprochen war. Zu den außergewöhnlichsten Cocktails gehören sicherlich der Fruchtzwerg (schmeckt wirklich so), die Jurke mit Spreewaldgurke oder der Snax, der mit Smacks gereicht wird. Als Kind schwörte ich auf Kellogg’s Smacks zum Frühstück – und weil Gerüche zu den Sinnen gehören, die am stärksten Erinnerungen wachrufen, fühlte ich mich nachts um halb Zwölf gedanklich an unseren Frühstückstisch als 10-Jährige zurück gebeamt. 

Was ich extrem gut finde, sind die beiden Größen, in denen die Cocktails angeboten werden. Während das Lamm einer typischen Cocktailgröße entspricht, ist das Lämmchen die Probiergröße. Super! So kann man sich nämlich bestens durch die Karte probieren, ohne anschließend nach Hause getragen werden zu müssen. 

Empfehlen kann ich euch auch das Lämmchen der Woche, deren Zutaten ihr bei den Bartendern erfragen könnt. Klingt meist seltsam, aber probiert es einfach – die Jungs wissen was sie tun. Übrigens gibt es den ganzen Abend lang gratis Wasser. Daran können sich so einige Gastronomen ein Beispiel nehmen!

Wenn du dich um 22 Uhr noch draußen unterhalten kannst

Was mich mit am meisten überrascht hat? Wir saßen locker bis 1 Uhr nachts draußen auf der Terrasse und unterhielten uns. Zwar sind viele Gäste bereits gegangen, aber genauso kommen noch ein paar Neue hinzu. Wir fragen, warum das hier möglich ist und nicht schon zig Anwohnerklagen eintrudelten. Das Team erzählt, dass die Location vorher satte 15 Jahre leer stand. Es wäre also sogar nachvollziehbar, wenn sich jemand beschweren würde, aber man versteht sich anscheinend super und pflegt ein nettes Miteinander. Die Lamm Bar scheint wie ein Kleinod aus vergangenen Berlinzeiten.

Fazit zur Lamm Bar

Ich war schockverliebt. Die Drinks sind der Knaller, die Location super einladend und das Team stets aufmerksam. Eine echte Bereicherung in Sachen Cocktailbars für den Kiez und ganz Berlin.

GOOD TO KNOW
Atmosphäre | Waschbeton, weiße Möbel, Industrial-Design, Außenplätze
Preisniveau | Lamm: 9 EUR, Lämmchen: 4 EUR, Bier 0,4l 3 EUR
Besonderheiten | Cocktails in halber Größe, außergewöhnliche Kombinationen
Rauchen | Ja, Raucherraum

KONTAKT
Haltestelle
 | Schönhauser Allee / Bornholmer Straße
Öffnungszeiten | Mo-Sa: 18.00-24.00 Uhr So: 17.30-23.30 Uhr
Online | Facebook | Instagram

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Koreanische Küche in vegan – Feel Seoul Good

Inzwischen gibt es in Berlin echt viele Restaurants, die auch vegane Gerichte anbieten. Ein Glück! Allen voran sind vietnamesische Restaurants, in denen es wirklich problemlos ist, rein pflanzliche Speisen zu sich zu nehmen. Bei der koreanische Küche hingegen wird es dann schon etwas schwieriger. Ich mag sie extremst gerne und seit langem gehört Bibimbap zu meinen absoluten Favoriten. In einem Interview hab ich das Gericht sogar mal als meine Henkersmahlzeit angegeben. Nur vegan? Bislang waren die Optionen da echt gering bis nicht vorhanden. Um so glücklicher war ich über die Eröffnung des Feel Seoul Good. Ein koreanisches veganes Restaurant am Kollwitzplatz. 

Veganes Bibimbap im Feel Seoul Good

Wer sich mit der (veganen) Gastroszene in Berlin etwas auskennt, wird schon mal über das 1990 Vegan Living, Cat Toung, Secret Garden, Soy und Hum gestoßen sein. Alle Restaurants gehören der gleichen Gastro-Familie, aber das nur als Hintergrundinfo. Das Feel Seoul Good wurde nun also der koreanischen Küche gewidmet, wunderbar. Als ich Anfang März 2019 das erste Mal dort essen war, fingen meine Augen sofort an zu leuchten. 

All die leckeren Side Dishes (oftmals mit Fischsauce) wie Kimchi, Seetangsalat, Spicy Cucumber & Co.: vegan. Mandus (Teigtaschen), Rice Cake: vegan. Bibimbap: vegan! Es gibt auch nicht nur eine Variante, sondern gleich vier. Bibimbap mit veganem Ei oder Avocadopuffer oder Sojamedaillons oder Tempeh-Würfeln. Fantastisch, oder? Und wenn selbst mein Vater, der eigentlich nicht so wahnsinnig viel mit veganem Essen am Hut hat, begeistert, satt und glücklich ist, hat das schon was zu bedeuten. Mir haben bislang alle Rice Bowls aka. Bibimbap-Gerichte hervorragend geschmeckt. Auch die Suppen, die auf der Karte stehen, sind geschmacklich eine echte Granate. Das einzige, was noch auf der Karte fehlt, sind Desserts. Es gibt zwar Shakes, frischgepresste Säfte und hausgemachte Limonaden, aber richtige Desserts sind bislang nicht auf der Speisekarte zu finden.

Eine kleine Oase direkt im Restaurant

Es lohnt sich bis nach hinten durchzugehen, denn dort erwartet dich eine kleine Wohlfühloase aus dunklem Holz und beinahe bodentiefen Sitzplätzen. Der Bereich zwischen den Sitzmöglichkeiten wirkt wie ein Holzsteg, denn ringsherum sind helle Steine drapiert. Im vorderen Bereich kannst du gut mit Gruppen sitzen und noch schöner ist es, wenn die Sonne scheint und du dir einen Platz draußen ergattern kannst.

Fazit zum Feel Seoul Good

Ich bin ziemlich begeistert, weil mir bislang einfach alles sehr gut schmeckte. Die Preise sind fair, selbst ein Glas Bio-Wein gibt es für unter 5,00 EUR – und zwar mit 0,2l. Wir wurden stets super freundlich empfangen und bedient. Wenn du also Lust hast mal etwas Neues auszuprobieren – ab hin da mit dir. Es lohnt sich! 

GOOD TO KNOW
Atmosphäre
 | Geräumig, zeitlos, landestypische Deko an der Bar, bodentiefe Sitze im hinteren Bereich, Außenplätze vorhanden
Preisniveau | Bibimbap ab 9,20 EUR, Wein 0,2l ab 4,50 EUR
Besonderheiten | Veganes Bibimbap

KONTAKT
Haltestelle | Marienburger Straße
Öffnungszeiten | Mo-So: 12.00-23.00 Uhr
Online | Facebook

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