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Beckett’s Kopf

Beckett’s Kopf gehört zu den Bars, die man a) übersieht und b) nicht ganz leicht reinkommt. Die Cocktailbar ist mitten in Prenzlauer Berg, in der Pappelallee. Das große Schaufenster ist mit einem schwarzen Vorhang abgedeckt und in der Mitte des Fensters ist nur ein Bild des Schriftatellers Samuel Beckett zu sehen.

Beckett’s Kopf – Jeder, der in die Location will, muss zunächst klingeln.

Die Tür wird geöffnet und man wird gefragt, ob man reserviert hat. Eine Reservierung ist auch die sicherste Variante hereinzukommen, ansonsten besteht schon mal die Gefahr abgewiesen zu werden. Das ist nicht misszuverstehen, denn der Laden spricht eine gewisse Klientel an. Laufpublikum wäre wahrscheinlich häufiger mal über die Preise und Art der Drinks irritiert.

Die Einrichtung ist gediegen, aber gemütlich mit viel Holz und Ledermöbeln. Das Herzstück des vorderen Raums, in dem übrigens geraucht werden darf, ist die Theke. Die vielen hochwertigen Spirituosen sind vor einem großen Blumenbild aufgereiht.

Let’s drink.

Man sollte sich bewusst sein, dass die Cocktails bei etwa 10 Euro losgehen. Darunter gibt es nur weniges, z.B. (Achtung Knaller) ein Bier für 7.50 Euro – nein, es handelt sich hier nicht um ein Fass Bier oder einen ganzen Kasten, es sind 0,33 l. Ich kann mir nur vorstellen, dass die Besitzer mit dem hohen Preis versuchen, die Gäste zum Cocktailtrinken zu bewegen wollen, so nach dem Motto „Bier trinken könnt ihr auch woanders!“.

Wir hatten an dem Abend jeder zwei Cocktails. Serviert werden sie ohne Eis, in einem kleinen Kelchglas, in dem gefühlt etwa 150 ml reinpassen. Euren Durst könnt ihr aber mit dem Wasser stillen, das kostenlos ist und dauernd nachgefüllt wird.

Dadurch, dass die Drinks ohne Eis serviert werden, schmecken die Cocktails recht stark nach Alkohol. Wenn ihr sonst viel süße Longdrinks oder Cuba Libre & Co. trinkt, könnte der Geschmack durchaus gewöhnungsbedürftig für euch sein. Ich persönlich fand es lecker und die zwei kleinen Drinks merkt man dann auch recht gut.. mehr hätte ich werktags nicht trinken können.

Fazit.

Wenn man mal echte Cocktailkunst erleben will und Bock auf ein stylisches Ambiente hat, kann man sich das auf jeden Fall mal geben. Aber packt genug Geld ein und reserviert vorher im Beckett’s Kopf.;)

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Café Oliv

Wer in Mitte ein Café sucht und in einer Wlan freien Zone sitzen möchte, der sollte unbedingt mal das Café Oliv besuchen, das in der Münzstraße unweit des Alexander Platzes zu finden ist.  Ja, die Cafés die kein freies Wlan Netz anbieten sind am aussterben und viele denken wahrscheinlich jetzt, dass genau das ein K.o. Kriterium ist, zumindest diejenigen, die ihren Arbeitsplatz gerne mal in ein Café verlagern.

Aber eigentlich ist es angenehm, dass nicht ein Drittel der Gäste auf einen Bildschirm starrt, sondern sich angeregt mit seinem Gegenüber unterhält oder in einer der ausgelegten Zeitschriften blättert.

Angenehme Atmosphäre und selbst gebackene Kuchen

Kleine Holztische an den hohen Fenstern, ein großer Tisch in der Mitte – das Café Oliv überzeugt aber nicht nur durch sein schlicht schönes Ambiente sondern durch die köstlichen selbst gemachten Kuchen, Quiches, frischen Müslis und Sandwiches.

Das Publikum ist gemischt, vielleicht etwas Mitte Hipster lastig, aber einige Touristen lockern das Ganze auf.

Ach ja, diejenigen, die den Gang zur Toilette nicht vermeiden können, nicht verzweifeln bei der Suche. Der Weg dahin führt den Gast hinter die Theke, der auf den ersten Blick nur dem Personal vorbehalten zu sein scheint. :-)

Schade nur, dass das Café Oliv leider nur wenige Außenplätze für die sonnigen Tage bietet.  Aber es lohnt sich, nur auf einen Latte Macchiato To Go vorbeizuschauen. Denn der ist wirklich sehr gut.


Adresse und Öffnungszeiten vom Café Oliv:

Café Oliv
Münzstraße 8
10178 Berlin

Mo-Fr: 8.30-18.00 Uhr
Sa: 9.30-18.00 Uhr
So: 10.00-18.00 Uhr

Das Pantry in Berlin Mitte

Diesmal verschlug es uns zum #celebrate21st ins Pantry in Berlin Mitte. Das Restaurant liegt in der Friedrichstraße, etwa auf der Höhe der Oranienburger Straße. Von außen fast etwas unscheinbar, denn durch ein paar Pflanzenkübel und Rollos mit großen Lamellen kann man nicht direkt reinschauen. Betritt man das Pantry, muss man durch einen großen schweren Vorhang. Irgendwie geht mir der Vergleich mit der Mini-Playback-Show mit Marijke Amado durch den Kopf… als die kleinen Kiddies durch die Zauberkugel kommen. Denn erst wenn man den Vorhang wegzieht, sieht man die komplett durchgestylte Einrichtung. Es finden sich keine Stühle in dem Restaurant, sondern man sitzt auf Ledercouches, die in diesem englischen Chesterfield Stil gehalten sind. Die Holztische sind klassisch eingedeckt, mit einem kleinen farblichen Highlight: türkise Servietten. Alles in allem wirkt es sehr durchdacht, selbst der Lautsprecher in der einen oberen Ecke am Fenster sieht nach einem Einzelstück aus.

Netter Service im Pantry

Wir wurden freundlich in Empfang genommen und auf unserem Platz gebracht. Der Kellner war total locker und ziemlich cool drauf. Oft sind die Serviceleute in so durchgestylten Restaurants zurückhaltend bzw. wirken kühl und unnahbar. Die Leute vom Pantry sind das Gegenteil – aufgeschlossen und immer für ein Späßchen zu haben.

Aber wir waren ja zum Essen da.

Es gibt eine Standardkarte und eine wöchentliche Menükarte. Die Besitzer haben nicht nur die Einrichtung durchdacht, nein, auch die Gerichte haben teilweise ziemlich kreative Namen. Ich entschied mich für Princess and the pea und die anderen beiden wählten Twohundred and Twenty und einen Bison Burger Deluxe (okay, der Name ist jetzt nicht so ganz kreativ). Die Gerichte lagen zwischen 14,00 EUR und 23,00 EUR – durchaus angemessen.

Hinter „Princess and the pea“ versteckt sich ein Risotto mit Shitake und Erbsen – und zwar, Achtung, vegan! Das Restaurant ist sonst eher für Fleischgerichte bekannt. Eigentlich ist auf fast jedem Bild, das man im Netz so findet, Fleisch und auch die Karte bietet überwiegend Fleisch an. Umso mehr freute sich mein kleines Veganerherz, dass das Gericht auf der Karte stand und ich nicht, wie sonst häufig, verlegen darum bitten muss, ob der Koch mir was veganes zubereiten kann.

Geschmacklich war ich sehr zufrieden. Es war gut gewürzt, die Pilze hatten eine tolle krosse Konsistenz und das Risotto war schön cremig (ja, das geht auch ohne Parmesan). Wir hatten diesmal kein Dessert, weil wir pappensatt waren, aber das, was unser Nachbartisch serviert bekam, sah unglaublich lecker aus ;)

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„Sambuca ist doch kein Longdrink!“

Mit dieser Weisheit hatte der Kellner nicht ganz unrecht, als er uns dabei zu sah wie wir genüsslich in der Geschwindigkeit einer Schildkröte an unseren Gläschen nippten. Zumal er uns sogar zwei Sambuca gratis angeboten hatte. Wie kam es dazu? Der Deal war, wir bekommen die Kurzen aufs Haus und wechseln von unserem Platz auf eine Couch am Eingang, damit die nächsten Gäste sich auf unseren Platz setzen können. Ein Angebot, dass wir natürlich nicht ausschlagen konnten. Nur musste der Kellner wohl etwas länger als geplant darauf warten, uns das zweite Gläschen zu kredenzen.

Good to know.

Man kann nur mit Bargeld bezahlen, also steckt genug davon ein oder macht es wie wir, rennt nach dem Essen noch kurz zum Geldautomaten.

Fazit.

Ein wirklich bis ins letzte Detail liebevoll durchgestyltes Restaurant mit tollem Essen und, übrigens, einer ganz besonderen Atmosphäre (Achtung Cliffhanger, geht hin und findet raus, was wir meinen…). Und ideal für eine Freundeskombo aus Fleischliebhabern und Veganern.


Adresse und Öffnungszeiten vom Pantry:

Pantry
Friedrichstraße 120
10117 Berlin

Mo-So: ab 18.00 Uhr

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Bar Fahimi in Kreuzberg

Was haben die Bar Fahimi, das Monarch und die Paloma Bar gemeinsam?

Richtig, sie sind alle in Kreuzberg an der Skalitzerstr. Aber es gibt noch eine Gemeinsamkeit – alle 3 Bars verstecken sich in der ersten bzw. 2. Etage in weniger repräsentativen Gebäuden am Kottbusser Tor und man muss schon 2 Mal hinschauen (wenn das ausreicht) , wo denn der Eingang zur Bar ist.

Die Bar Fahimi – Versteckt am Kottbuser Tor

Wer die Eingangstür (Skalitzerstr. 133) gefunden hat und 2 Etagen durch ein nicht wirklich einladendes Treppenhaus nach oben geht,  steht dann tatsächlich vor der eigentlichen Tür zur Fahimi Bar – oder aber erst mal vor einem Türsteher, der am Wochenende entscheidet, wer Gast der Bar wird oder eben auch nicht.

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Die Fahimi Bar hat im September 2013 eröffnet und scheint auch kein Geheimtipp mehr zu sein – zumindest an den Wochenenden nicht, denn da wird ab 22 Uhr das Gedränge vor der Bar größer.

Während in der Woche die Zahl der Gäste überschaubar ist, ist es am Wochenende schon fast schwierig einen „Stehplatz“ zu ergattern.  Die Bar Fahimi ist ein großer Raum mit einigen Sitzgelegenheiten, die Bar mitten im Raum und DJ Pult in der Ecke.

Ausgewählte Cocktails & Longdrinks

Im Vergleich zu vielen anderen Bars ist die Auswahl der Drinks überschaubar. Neben zahlreichen Gin Sorten gibt es Champagner und ausgewählte Cocktails. Für den perfekten Gin Tonic fehlt nur leider „Thomas Henry“ auf der Getränkekarte.

Wie es sich das für den Kiez rund um das Cottbusser Tor gehört, kann natürlich auch in der Fahimi Bar geraucht werden.

Die Bar Fahimi ist aber nicht immer „nur“ Party-Bar mit lauter DJ Musik, denn in der Woche veranstaltet  die Bar regelmäßig Lesungen.

Unser Fazit: Auf jeden Fall vorbeischauen. Eine Bar mit toller Atmosphäre.

 

Das Kaffemitte

Das Kaffeemitte, genau, in Berlin Mitte,  gibt es gleich zweimal.

Während das Stammhaus an einer eher unscheinbaren Ecke an der Weinmeisterstraße/ Ecke Alte Schönhauser liegt,  präsentiert sich das neue Kaffeemitte repräsentativ direkt am Monbijouplatz. Hier ist das gastronomische Konzept auch etwas anders, da es auch eine Abendkarte gibt.

Kaffemitte – Alt vs. Neu

Mein persönlicher Favorit ist absolut das „alte“ Kaffemitte. Mit typischen Berlin Mitte Style, also möglichst wenig Einrichtung, Holztische und Sitzgelegenheit an der Fensterfront hat das Stammhaus für mich mehr Charme als das neue eher kühl wirkende Café am Monbijouplatz. Im Stammhaus gibt es Selbstbedienung, im neuen Café wird man leider durch weniger aufmerksame Kellner bedient.

Hochwertige Zutaten 

Beide Cafés haben natürlich eine Gemeinsamkeit. Gutes Essen und Getränke.  Selbstgemachte Kuchen und Sandwiches, sowie einen Latte Macchiato, der auf meinen persönlichen Top Ten Liste ganz weit oben steht.

Leckere Panini

Und wer erwartet, die Sandwiches bzw. Panini hinter der Theke wie oft üblich schon fertig zubereitet vorzufinden, liegt falsch. Getreu dem „Slow Food Motto“ werden diese erst bei Bestellung frisch zubereitet.  Zudem stehen noch Salate und Pasta auf der Speiskarte und diejenigen, die im Kaffemitte ihren Tag mit einem Frühstück beginnen, können zwischen einem frischen Obstsalat, ofenfrische Croissants oder Rührei bzw. Spiegelei wählen.

Sonnenplätze 

Und das Schöne, bei gutem Wetter kann man in beiden Cafés seinen Kaffee in der Sonne an einem der ausreichenden Sitzplätze draußen genießen.

 

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District Mot Berlin

Alle, die eine besondere kulinarische Herausforderung suchen, sind hier bestens aufgehoben. Das District Mot trägt nicht ohne Grund den Untertitel Saigon Street Food. Das Restaurant ist seit Frühjahr 2013 in Berlin Mitte zu hause und hat wirklich original vietnamesische Küche im Angebot.

Schweineohren, Hühnerfußsalat, Froschschenkel

Die Hauptattraktion ist tatsächlich das Essen. Es gibt Gerichte, die dem deutschen Gaumen durchaus bekannt sind – Chicken Curry zum Beispiel. Allerdings findet sich hier keine klein geschnittene Hühnchenbrust, sondern eine ganze Keule im Curry. Ungewohnt, aber schon unsere Omas wussten, dass Fleisch mit Knochen zubereitet, viel aromatischer ist. Wem das aber zu langweilig ist, kann sich gerne durch Schweineohren, Hühnerfußsalat, Froschschenkel oder Seidenraupen futtern.

3-Maliger Sieger beim Burger & HipHop Contest. Im Prince Charles werden regelmäßig die besten Burger gekürt und zwar nur von den Anwesenden. In Streetfood-Manier werden aus Ständen heraus Burger verkauft, die anschließend bewertet werden. Das District Mot konnte hier bereits 3 Mal überzeugen.

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Kunterbunte Plastikhocker und Toilettenpapierrollen

Allein die Einrichtung ist der Knaller: Kunterbunte Plastikhocker, Toilettenpapierrollen als Servietten und viele kleine Details, die sich genau so auch in Vietnam wieder finden würden. Man sieht sich gar nicht satt an den vielen kleinen Dingen und Details. Im Sommer könnt ihr auch draußen an den kleinen Tischen auf dem Gehweg sitzen.

Fazit.

Das District Mot ist ein echt cooler Laden. Allein wegen der Einrichtung sollte man hingehen. Das Essen ist lecker und authentisch. Absolut empfehlenswert.

 


Adresse und Öffnungszeiten vom District Mot:

Đistrict Một – Saigon Street Food
Rosenthaler Str. 62
10119 Berlin

Mo-So: 12.00-24.00 Uhr

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