Autor-Archive: Mareike Bölsche

Father Carpenter Coffee Brewers

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Meine Arbeit ist in Berlin Mitte und wie alles im Leben, hat auch die Ecke rund um den Hackeschen Markt seine Vor- und Nachteile. Der häufig erhöhte Cortisonspiegel aufgrund von zu vielen Touris, zu viel Trubel und zu vielen sich zu cool findenden Menschen, wird immer spätestens dann mit einem Serotoninschub wett gemacht, wenn es eine neue Location gibt, die mein Lunch-Herz höher springen lassen.

Coffee und Snacks im Father Carpenter

Obwohl es das Fathers Carpenter noch nicht so lange gibt, hat es sich dann doch recht schnell einen guten Ruf gemacht. Der Grund: Kaffee. Die beiden Jungs (die übrigens nicht nur furchtbar nett sind, sondern auch noch unverschämt gut aussehen) bereiten euch richtig guten Kaffee zu. Sojamilch ist kein Problem, ansonsten gibt die gute Bio-Milch. Das ganze hat natürlich seinen (Mitte-) Preis ;) Der Cafe Latte liegt bei 3,50 EUR, cold brewed Coffee bei 3,70 EUR. Wer lieber einen frischen Saft mag, zahlt für 0,25l etwa 5 EUR.

Aber was ich noch viel geiler finde, ist der Veggie-Salat, der aus Rucola, Feta, Nüssen & Kernen, Süßkartoffel und noch ein paar anderen Gemüsen gemacht wird. Richtig lecker und auch als Snack auf die Hand zum mitnehmen geeignet. Kostenpunkt: 5,00 EUR – ja, das sind sie, die Mitte-Preise. Ich bin gerne bereit, das zu zahlen, weiß aber auch, dass ich 1 km weiter weg 1 EUR weniger zahlen müsste. Ansonsten gibt’s Stullen, Sandwiches für 4,50 EUR – 5,00 EUR oder Brownies & Blondies für 3 EUR.

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Berliner Hinterhof Charme

Der Laden liegt auf einem Hof kurz vor American Apparel, wenn man das weiß, ist es gar nicht schwierig zu finden, man muss es eben nur wissen ;) Wenn ihr durch den Tordurchgang lauft, gelangt ihr nach ein paar Schritten auf einen ganz wunderschönen Innenhof. Die Häuser drumherum wurden vor kurzem saniert. Zum Glück blieb die alte Fassade erhalten, was den Charme des Innenhofs ausmacht. Es gibt ein paar grüne Büsche in der Mitte, an deren Ende sich Tische und Stühle von Cafe aufreihen.

Wenn es regnet oder zu kalt ist, könnt ihr euch auch drinnen hinsetzen. Hinter der Theke gibt es einige Plätze zum sitzen.

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Fazit

Wenn ihr keinen Hunger habt oder es euch zu teuer ist, lohnt sich der Besuch auch einfach, um sich mal zwei außergewöhnlich hübsche und sympathische Männer anzusehen ;) Die beiden wirken so freundlich, dass man auch keine Neid-Komplexe erhält. Da aber ja auch die inneren Werte zählen, könnt ihr euch auch was zu Essen & Trinken mitnehmen ;)

 


Adresse und Öffnungszeiten vom Father Carpenters Coffee Brewers:

Father Carpenters Coffee Brewers
Münzstraße 21
10178 Berlin

Mo-Fr: ab 9.00 Uhr
Sa-So: ab 10.00 Uhr

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Das Eschenbräu -Selbstgebrautes aus dem Wedding

Vor einigen Jahren waren meine Eltern zu Besuch in Berlin. Mein Eltern, die sich damals schon für Biere aus kleinen Brauereien interessierten, hörten im Radio vom Eschenbräu und waren so begeistert davon, dass sie unbedingt hinwollten. Ich konnte mit Bier damals noch nicht so wirklich viel anfangen, es schmeckte mir einfach nicht, also musste ich eher notgedrungen mitfahren. Irgendwie war es dann auch okay, weil ich ihnen damit ja eine Freude bereiten konnte. Jetzt erinnerte ich mich wieder dran und wir machten uns erneut auf zu dem kleine Biergarten.

Das Eschenbräu mitten im Wedding

Und ich meine hier wirklich Mitten im Wedding. Von einer Seitenstraße aus muss man noch mal einen kleinen Weg entlang eines Wohnhauses, um dann noch mal zwischen den Wohnblöcken hindurch zu gehen. Umzingelt von Plattenbauten aus den 60er Jahren, gelangt man dann zum Eschenbräu. Ein kleines Büdchen, wie man in Kölle sagen würde, und ringsum jede Menge Bierbänke. Das mit den Wohnhäusern hört sich schlimmer an als es ist. Die großen Bäume lassen das recht schnell in Vergessenheit geraten.

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Hausgebrautes Bier…

Ein Vorreiter der vielen Craft Beer Unternehmen, die derzeit aus dem Markt sprießen. Das Eschenbräu wird direkt dort vor Ort gebraut. Es gibt einen großen Kupferkessel im Keller, wo es alle Zutaten zusammen kommen. Das Bier wird nicht gefiltert und auch nicht pasteurisiert, sprich erhitzt, wodurch das Eschenbräu seinen ganz eigenen Geschmack erhält.

Neben dem Bier könnt ihr dort auch Obstbrände, Whiskey und sortenreine Apfelsäfte trinken und kaufen.


Craft Beer Fan? Hier findest du noch mehr Craft Beer Bars in Berlin


… und Berliner Charme

In der Deutlichkeit hab ich das auch schon lange nicht mehr erlebt. Angekommen, hingesetzt, steht nach kurzer Zeit ein Herr an unserem Tisch, lässt diverse Kärtchen und Flyer auf den Tisch fallen und entgegnet uns nur „Pils, Dunkel, Weizenbock, Cider“ – ähm ja.. ;) Wir bestellten, er ging los. Aber es geht noch geiler… als Judith dann noch eine Brezel vorne am Büdchen bestellte, kam nur, mit einem leicht genervten Unterton: „Na großartig, ne Brezel! Da kannste die zwei Bier auch gleich mitnehmen!“ Service, wie er im Buche steht ;) Wir fanden das so wunderbar authentisch, aber ich wette, viele andere wären genervt á la „sowas muss ich mir doch nicht gefallen lassen“ gegangen. Seid also nicht irritiert, wenn ihr mal das Gleiche erlebt… das muss so.

Fazit

Super leckeres selbstgebrautes Bier in einer etwas anderen, aber ziemlich coolen Location.


Adresse und Öffnungszeiten vom Eschenbräu:

Triftstraße 67
13353 Berlin

Mo-So: ab 15 Uhr

Website

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Green Cup Coffee – Kreuzberg Home Roast Limited Edition

Kaffee ist ja nicht gleich Kaffee, denn Kaffee hat sogar mehr Aromen als Wein. Dennoch wird der Kaffee von vielen noch als notwendiger Aufputscher am Morgen oder als schlechte Angewohnheit gesehen. Ob es nun gut oder schlecht ist sich 3-5 Tassen pro Tag oder Stunde reinzukippen, ändert sich ja auch immer von Studie zu Studie.

Die erste Welle der veränderte Kaffeewahrnehmung geschah vor einigen Jahren mit dem Latte Macchiato, Americano oder neu der Flat White. Das Kaffee jedoch so viel mehr sein kann, will Green Cup Coffee jetzt beweisen.

Green Cup Coffee: Fair gehandelt & Single Finca

Fair gehandelt ist nichts neues, scheint eigentlich ein unabdingbarer Standard, zumindest beim Kaffee, geworden zu sein. Dennoch schreibt sich Green Cup Coffee auf die Fahne, weit mehr als den Weltmarktpreis zu bezahlen. Auch suchen sich die Kaffeesommeliers Jahrgangskaffees aus – klingt im ersten Moment seltsam, aber macht auch irgendwie Sinn. Ähnlich wie bei den Weintrauben, reifen die Kaffeebohnen ja auch jedes Jahr unterschiedlich.

Kaffee ist der neue Wein

Wie oben schon erwähnt hat Kaffee mehr Aromen als Wein. Im Schnitt liegt der Unterschied bei 800: 500. Das schmecken wir Normalos oder ambitionierten Kaffeetrinker nicht, aber Kaffee läuft im Vergleich zum Wein noch unterm Radar. Auch ich wusste das bis eben nicht, aber man lernt ja nie aus.

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Genug der Worte, viel wichtiger ist der Geschmack!

Ich habe eine Packung der Limited Edition „Kreuzberg Home Roast“ vor mir und musste unweigerlich sofort an die Berliner U-Bahn denken. Das Muster ist so unverkennbar und hätte passender nicht sein können :) Der Kaffee ist zwar aus Brasilien von der Fazenda Ambiental Fortaleza, geröstet wird er aber im lieben Berlin im Stadtteil Kreuzberg.

Als ich die Packung dann in den Händen hielt, spürte ich sofort ein kleines Problemchen: Es sind Bohnen. Kaffeebohnen. Ich kramte also die alte Kaffeemühle heraus, was dann ungefähr so aussieht:

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So richtige Kaffee-Liebhaber schütteln jetzt wahrscheinlich den Kopf, weil dieser Satz darauf schließen lässt, dass ich sonst immer gemahlenen Kaffee trinke. Richtig, dem ist auch so. Vielleicht ändere ich das jetzt, denn sobald man den Kaffee mahlt, gelangt er mit Sauerstoff in Berührung und oxidiert bzw. verliert nach und nach sein ursprüngliches Aroma.. und das war hier im Test echt gut. Ich hab vorher die Aromen auf der Packung gelesen und bildete mir ein, die tatsächlich auch gerochen zu haben. Um diese auch ohne vorheriges Lesen heraus zu filtern, müsste ich das wohl häufiger machen ;)

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Ich nutze immer einen Handfilter, damit das Käffchen auch schön frisch ist. Außerdem reicht mir auch meist eine Tasse und irgendwo hatte ich mal gelesen, dass Kaffee am besten nur mit 90°C heißem Wasser aufgebrüht werden sollte, denn dadurch entstehen weniger Bitterstoffe. Das lässt sich mittels Handfilter ganz gut beeinflussen. Aufgebrüht sieht der Green Cup Coffee dann so aus:

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Was mich wirklich überraschte: Normalerweise trinke ich meinen Kaffee immer mit Hafermilch (wer das noch nicht ausprobiert hat, sollte das mal tun.. am besten mit Oatly), aber bevor ich die Milch reingegossen habe, probierte ich den Kaffee pur. Das war so lecker, keine Säure, kein bitterer Nachgeschmack und ziemlich mild, dass ich gar nicht das Bedürfnis hatte, die Tasse mit Hafermilch aufzufüllen. Er blieb einfach schwarz.

Wer den Kaffee jetzt mal selbst ausprobieren möchte: Hier geht’s zum Online Shop.

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Fazit

Mir hat der Kaffee wirklich gut geschmeckt und wer einem Kaffeeliebhaber ein Berliner Geschenk mitbringen möchte, dass nicht aus dem Touri-Shop kommt, der kann hier mit wärmster Empfehlung zugreifen. Ansonsten könnt ihr ihn euch, ganz egoistisch, auch einfach selbst kaufen ;)

 


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Der Kaffee wurde uns von Green Cup Coffee zum Probieren zur Verfügung gestellt.

Nil – Sudanesischer Imbiss

Eigentlich ist es ein ganz unscheinbarer Laden in Berlin Friedrichshain gewesen. Als ich vor 7 Jahren mal zu Besuch war, gingen wir über den Flohmarkt am Boxi und danach holten wir uns dort einen Falafel mit Erdnusssoße. Ich wohnte zu der Zeit in Hamburg, und, auch wenn es in Hamburg sicherlich auch gute Falafel gibt, mir schmeckten die kleinen Kichererbsen-Bällchen im Nil so gut, das mir der Laden immer in Erinnerung blieb – bis heute.

Sudanesisches Essen im Nil

Mittlerweile gibt es mehrere Läden vom Nil, aber alle drei sind recht schlicht von der Einrichtung. Eine Kühltheke in der Mitte, ein paar Plätze zum sitzen und die gelben Karten, auf denen mit recht unspektakulärem Schriftdesign drauf steht, was es so gibt.

Neben den Klassikern wie Falafel und Halloumi, Chicken oder Köfte, gibt es aber eben auch ein paar Besonderheiten wie Aswad (Auberginensalat) und Maniok (Kartoffel-ähnlich) oder Gerichte wie Agaschee, Fohl und Bamiya. Die Liste ließe sich noch ein wenig fortführen, da mir aber auch nicht alles bekannt ist, testet es lieber mal selbst ;) Vegan ist hier übrigens kein Problem, viele Gerichte sind es eh und wenn nicht, bereitet man es euch so zu. Ein weiterer Grund ist definitiv die Erdnusssoße, die ihr unbedingt probieren müsst.

Die Preise liegen alle zwischen 3,00 EUR bis 4,50 EUR, die Tellergerichte bei 4,00 EUR bis 7,00 EUR – dafür bekommt ihr aber auch echt ne Menge. Vor allem durch die Erdnusssoße seid ihr danach wirklich gut gesättigt ;)

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Auch die Getränke sind überraschend, denn es gibt zum Beispiel Moringa-Tee für 1,50 EUR. Das gibt es sonst höchstens in super healthy Food Locations oder ihr kauft den Tee im Bio-Laden und bereitet ihn selbst zu. Moringa ist übrigens ein Baum, der mit die höchste Zahl an Antioxidantien enthält. Perfekt für alle Detox- und Clean-Eating-Anhänger ;)

Draußen Essen, vor allem im Sommer

Die Atmosphäre in den Läden ist solala. Wenn es draußen kalt ist oder stürmt und regnet, könnt ihr natürlich auch gut drinnen sitzen. Da sich das Essen aber perfekt zum Mitnehmen eignet, sucht euch lieber einen Platz im Park oder am Wasser. Eigentlich sind alle Standorte so gelegen, dass ihr nach ein paar Metern irgendwas Grünes findet. Gerade im Sommer in Berlin will man ja gar nicht drinnen sein und dafür ist das Nil perfekt.

Fazit

Sehr gutes Essen für „Auf die Hand“ und super lecker. Wenn ihr etwas to go haben wollt, proibiert euch mal am sudanesischen Essen.


Adressen und Öffnungszeiten vom Nil – Sudanesischer Imbiss:

Nil – Sudanesischer Imbiss
Grünberger Straße 52
10245 Berlin

Mo-So: 11.00-24.00 Uhr

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Sommer in Berlin – No. 3: Thai Park

Es gibt so Orte in Berlin, die kann man sich nicht vorstellen, wenn man nicht selbst da war. Dazu gehört definitiv auch der Thai Park am Fehrbelliner Platz. Auf der großen Wiese im Preußenpark erstrahlen unzählige kunterbunte Sonnenschirme.

Thai-Food im Thai Park

Viel authentischer geht es wohl kaum. Es gibt so viele Stände mit „asiatischen Muttis“, die euch mit diversen Varianten asiatischer Küche versorgen. Von Frittiertem, über Sommerrollen & Fleischspießen, hinzu Mango- oder Papayasalat. Gerade letzteres ist wirklich lecker. Papayasalat mag ich eh super gerne und dort bekommt ihr wohl einen, der besten der Stadt. Wenn ihr keine kleinen Fischis oder Garnelen drin haben wollt, die klassischer Weise dazu gehören, sagt vorher Bescheid. Auch die Schärfe solltet ihr vorher definieren ;) Selbst uns brannte ein wenig die Zunge als wir alles aufgeputzt hatten.. und wir mögen scharfes Essen.

Neben den ganzen herzhaften Snacks, gibts auch Süßkram. Ich weiß gar nicht, wie das alles heißt, was es dort gibt – am besten, ihr zeigt einfach mit dem Finger drauf oder fragt nach.

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Da fällt mir eine kleine Anekdote vom letzten Besuch ein: Uns begrüßte jede Lady mit den Worten „Lecker-Lecker-Lecker-Lecker-Lecker-Lecker-[…]“, zeigte auf das Essen am Stand, winkte und grinste uns an. Ziemlich witzig, schade, dass wir keine Ton- oder Videoaufnahme davon haben. Dieses Mal fehlte der Balzruf nämlich leider ;)

Wovon wir eher abraten, sind die Drinks – welch Wunder. Natürlich gibt es dort keinen hochwertigen Alkohol, aber selbst davon ist nur ein Schlückchen im Becher enthalten. Eigentlich ist es wohl eher ein Gemisch aus Wasser, Zucker, Farbstoff. Wenn ihr nachfragt, gibts aber noch einen extra Schuss… macht die Sache am Ende aber auch nicht viel besser. Pro-Tipp: Vorher den Späti eures Vertrauens aufsuchen.

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Am Wochenende ist es am Schönsten

Der Thai Park hat eigentlich immer „offen“, wenn das Wetter gut ist, aber klar, am Wochenende ist es am schönsten. Der Park ist voll mit Menschen, alle sind mega gechillt und lassen sich die Sonne aufs Bäuchlein scheinen. Die Atmosphäre ist so angenehm, dass man locker den ganzen Nachmittag dort verbringen kann. Ein paar Karten oder, was auch immer euren Beschäftigungstrieb besänftigt, Sonnencreme, eine Decke und fertig ist das kleine Paradies.

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Fazit

Unbedingt hingehen. Auch gerne, wenn ihr Besuch habt. Wo sonst gibt es ein solches Fleckchen Erde in einer solchen Großstadt.


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World Press Photo 2015

Die World Press Photo Ausstellung ist eine, der beeindruckendsten Ausstellungen, die ich mir in letzter Zeit angesehen habe. Mich faszinieren Menschen bzw. die Geschichten von Menschen, denn jeder hat seine ganz eigene. Daher beeindruckt es mich umso mehr, wenn es Fotografen gelingt, mit nur einem Motiv oder einer Motivreihe aus ein paar wenigen Bildern, das alles wiederzugeben. Man sieht die Fotos und ist so berührt, dass man das Gefühl hat, sich mit der abgebildeten Person unterhalten zu haben oder live dabei gewesen zu sein.

Eröffnung der World Press Photo 2015 Ausstellung in Berlin

Es ist Donnerstagabend, wir stehen vorm Willy-Brandt-Haus und warten darauf, dass es losgeht. Ich selbst war noch nicht auf der World Press Photo – leider, wie ich im Nachhinein festgestellt habe. Zur Begrüßung gibt es eine Rede von allen, die maßgeblich an der Umsetzung beteiligt waren.

Die Raum im Willy-Brandt-Haus füllte sich und immer mehr Menschen drängen in das Haus in Kreuzberg. In der Rede wurden Hintergünde und Standpunkte erleutert. Es war sogar die niederländische Diplomatin Monique van Daalen da, denn dort hat die World Press Photo ihren Ursprung. Nach der knapp 1-stündigen Rede ging es dann los, ab in die 3. Etage und Fotos bestaunen.

Gisela Kayser, Geschäftsführerin Freundeskreis Willy-Brandt-Haus Monique van Daalen, Botschafterin des Königreichs der Niederlande Georg Fahrenschon, Präsident Deutscher Sparkassen- und Giroverband

 

Fotos, die das Leben schreiben

Die ersten Fotos, die auf der Ausstellung sind, sieht man nur an. Man sieht die Bilder, liest sich den Text durch und geht zum nächsten Bild. Es brauchte, zumindest bei mir, eine Weile, bis die Bilder und das was auf ihnen zu sehen ist, wirklich bei mir andockten. Aber ein mal geschehen, war ich völlig gebannt von den Aufnahmen. Umso mehr Fotos ich sah, desto mehr fühlte ich das Motiv.

Ein paar Beispiele:

Essen ist eigentlich etwas soziales, nur leider geht das in einigen Kulturen immer weiter verloren. Menschen sitzen auf einzelnen Plätzen an einzelnen Tischen. Fotos: Turi Calafato

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Afrikanische Flüchtlinge auf den Weg zum europäischen Festland. In der Hoffnung auf ein besseres Leben, nehmen sie alles in Kauf, sogar den Tod. Foto: Massimo Sestini
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Die Mutter des Ermordeten stoß nicht den Stuhl des Mörders weg, sondern schlug ihn ins Gesicht, wodurch die Erhängung gestoppt wurde. Fotos: Arash Khamooshi
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In China ist Prostitition illegal. Dieses Mädchen wird dessen angeschuldigt, weil Nachbarn entsprechende Flyer unter die Haustür geschoben bekamen. Foto: Liu Song

 

Darüber hinaus, auch sehr bewegend, sind Bilder vom Flugzeugabsturz MH-17. Allerdings wollen wir die Fotos nicht vorweg nehmen, denn man muss sie das erste Mal selbst mit eigenen Augen sehen und fühlen.

Das Gewinnerfoto von Mads Nissen

Aus etwa 98.000 (!) Fotos aus 131 Ländern wählte eine 13-köpfige Jury das Siegerfotos aus. Der Peter-Matthias Gaede, Journalistischer Berater der G+J Geschäftsführung war Mitglied der Jury und meinte in seiner Rede.

„Fotografieren kann jeder, aber die Kunst liegt in der Beobachtung!“

Womit er auch Recht hat. Erst durch die Wahrnehmung einer Situation und der Empathie für die Menschen, gelingt es Bilder wie diese zu machen.

Das Siegerfoto zeigt zwei Männer, die sich in einer sehr liebevollen und innigen Position befinden. An sich sollte das eigentlich etwas ganz normales sein. Aber in vielen Ländern ist genau das leider nicht so. Ein Land davon ist Russland, wo das Bild auch entstanden ist. Es herrscht dort so viel Hass und Unverständnis gegenüber Homosexualität, dass der Fotograf genau mit dem Gegenteil antwortete. Zwei so starke und konträre Emotionen eingefangen in einem Bild.

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Zum Schluss hatten wir noch die Möglichkeit uns mit Frau Kayser, Geschäftsführerin des Willy-Brandt Freundeskreises, zu unterhalten. Ihre Erwartungen wurden übertroffen, zumal es am 4. Juni auch einige andere Veranstaltungen gab. Dass dennoch ein so großes Interesse an den Geschichten oder viel mehr an der Realität gab, die die World Press Photo Ausstellung aufzeigt, machte sie wirklich glücklich. Viele Fotos bewegten sie sehr, u.a. die Migrationsfotos, der Orang- Utan auf der Liege in einem OP-Saal, die Iran-Fotos und natürlich auch das Siegerfotos von Mads Nissen:

„Ein Foto, dass auf den Hass mit Liebe antwortet. Großartig!“

Überhaupt hatten wir das Gefühl, dass Frau Kayser mit ganzen Herzen dabei ist. Wir hätten uns noch stundenlang mit ihr über die Ausstellung unterhalten können, weil sie die Bilder nicht nur sieht, sondern fühlt.

Nachdenken

Wir sind alles Menschen und dennoch bekriegen und befeinden wir uns. Nicht alle, aber viele Bilder visualisieren genau das. Die größte Dummehit der Menschen, vor denen aber leider zu viele die Augen verschließen. Ich wünsche mir, dass jeder sich diese Austellung anguckt. Einige Minuten vor diesen Bildern steht, sie auf sich wirken lässt und darüber nachdenkt.
Die Bilder rütteln wach, weil man selten die Möglichkeit hat, sich die Zeit zu nehmen. Die Welt ist so schnelllebig – denn klar, eigentlich weiß man das ja, nur dringt es selten so weit zu einem durch, dass man es auch wirklich spürt, was da passiert. Die Ausstellung versetzt einen in die, dafür nötige Ruhe.

Danke an die Sponsoren

Warum? Weil sie es erst ermöglichen, dass im Prinzip jeder die Möglichkeit hat, sich für ein paar wenige Stunde mit dieser Realität auseinanderzusetzen.

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Fazit

Nehmt euch ein paar Stunden Zeit, damit ihr die Bilder auch wirklich auf euch wirken lassen könnt. Den Raum nur zu durchlaufen, würde dem Mut der Fotografen nicht gerecht. Der Eintritt ist frei, ihr braucht also nur hinzugehen (euren Ausweis mitnehmen) und euch auf die kleine Reise in die Realität einzulassen.

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Interview mit der Band BERGE

Musik ist etwas, das mich immer schon begleitet hat, ob unterwegs oder zuhause, eigentlich ist sie immer da. Musik kann so vieles bewegen oder einfach nur da sein. Musik kann Erinnerungen wach rufen und Gefühle zum Vorschein bringen.

Viktor Hugo, ein französischer Schriftsteller, sagte mal:

„Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“

Das trifft es meines Erachtens ziemlich genau auf den Punkt.

Warum dieser leicht emotionale Einstieg, mögen sich manche jetzt fragen? Ganz einfach: Ich finde die Musik von BERGE geht genau in diese Richtung. Wir haben uns mit Marianne von BERGE getroffen und uns mit ihr über Musik, die neue Platte und Berlin unterhalten.

 

BERGE

Zu Beginn, stell dich und die Band doch mal kurz vor. Wer seid ihr und wie ist eure Geschichte?

BERGE besteht aus mir (Marianne) und Rocco. Wir kennen uns seit 12-13 Jahren und machen auch seitdem Musik zusammen. Vor 7 Jahren gründeten wir BERGE – damals waren wir auch noch zu viert. Wir brachten unser erstes Album raus, tourten und machten eben unsere Musik. Irgendwann stellte sich aber die Frage, ob wir uns jetzt komplett dafür entscheiden, es also beruflich machen wollen oder eben nicht. Rocco und ich wollten genau das, aber die anderen beiden entschieden sich dagegen.

Die letzten 5 Jahre verbrachten wir viel damit uns selbst zu finden, zu reifen, um in uns gefestigt zu sein. Die Frage, wohin wir gehen und auch wer wir sein wollen, beschäftigte uns eine Weile – aber mittlerweile sind wir so weit und wissen, wo die Reise hingehen soll.

Und das hat dann auch das Musiklabel Sony entdeckt und euch unter Vertrag genommen?

Ja, vielleicht. Sony kam Ende letzten Jahres auf uns zu. Aufmerksam wurden sie über unseren Tierschutzsong „10.000 Tränen“. Wir haben uns mit dem Label ausgetauscht und, da wir wussten, was wir wollten, konnten wir uns schnell einigen. Sony passt gut zu uns und bislang sind wir echt ganz zufrieden mit der Zusammenarbeit.

Euer aktuelles Album „Vor uns die Sinnflut“ entstand genau während dieser Zeit, oder?

Ja, das ist richtig. Für die Produktion des Albums haben wir uns 5 Jahre Zeit genommen und jetzt am 5.6. wird es endlich veröffentlicht. Es steckt viel Arbeit, aber auch viel Reife darin. Insgesamt haben etwa 100 Menschen daran mitgewirkt. Das ist bei der Vergabe der Credits gar nicht so einfach, die wieder alle zusammen zu kriegen ;) Aber alles, was man auf dem Album hört, haben wir live eingespielt. Wir arbeiten nicht mit elektronischen Snippets, die digital in die Lieder eingebaut werden. Uns ist wichtig, dass alles echt ist. Außerdem ist es wundervoll mit anderen Menschen Musik zu machen. Wir könnten gar nicht anders ;)

Wie kam es denn zu dem Albumtitel? Was ist der Gedanke hinter „Vor uns die Sinnflut“?

Es gibt im Prinzip zwei Punkte, die hinter dem Titel stecken und sich auch in den Songs wiederspiegeln. Auf der einen Seite soll er darauf aufmerksam machen, dass die Menschen sich selbst und ihre Umwelt immer weiter zerstören. Wir wollen die Leute zum Nachdenken bringen, ob das wirklich das ist, was sie wollen. Zudem befinden wir uns in einer sinnflutartigen Zeit. Die Medien und das Internet bombardieren einen geradezu mit Informationen. Es gibt immer neue Sinneseindrücke, ständige Konsummöglichkeiten. Auf der anderen Seite steht die Schönheit und Reichhaltigkeit der Natur, für die wir sensibilisieren wollen.

Hast du denn einen Lieblingssong auf dem Album?

Ja, hab ich und zwar „Du kannst dein Himmel sein“. Der Song ist sehr persönlich und dreht sich darum, dass man immer schneller, höher, weiter will. Man rennt einem Ideal hinterher, das vielleicht gar nicht erreichbar ist. Der Song soll aufrufen, sich zu entspannen und sagen, dass alles möglich ist, was man sich vorstellen kann. Aber eben das, was man selbst will und nicht das, was einem von anderen vorgelebt wird.

Am 10.06. ist euer Record Release Konzert im Kesselhaus – freut ihr euch da schon drauf?

Ja, total. Es wird ein wirklich besonderes Konzert, dass wir so auch nicht so schnell wiederholen werden. Da steckt so viel Arbeit drin, wir planen einige Überraschungen. Viele der Leute, die am Album mitgewirkt haben, sind dabei – aber viel mehr will ich gar nicht verraten… Nur: Es gibt noch Tickets ;)

Apropos Konzerte, was war dein schönster Moment bei einem Konzert?

Das kann ich so gar nicht sagen. Jedes Konzert, egal ob im Wohnzimmer oder vor ein paar Tausend Leuten hat etwas ganz besonderes. Unsere Songs haben immer eine Message und mich berührt es total, wenn ich in die Gesichter sehe und spüre, dass ich etwas in ihnen bewegen kann. Wenn Menschen vor der Bühne stehen und Tränen im Gesicht haben, weil sie emotional so berührt sind, ist das ein tolles Gefühl. Man schafft mit seiner Musik eine Verbindung zu einem anderen fremden Menschen – das sind einfach die schönsten Momente.

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BERLIN

Wie ist deine Berlin-Geschichte? Seit wann bist du in der Stadt?

Ich wurde hier geboren, bin also mein ganzes Leben lang schon in Berlin. Die ersten Jahre verbrachte ich in der Torstraße, dann ging es über Treptow, wo ich zur Schule gegangen bin, weiter nach Karlshorst. Mittlerweile lebe ich in Friedrichshain, weil mir das Kiezleben hier so viel gibt und so gut gefällt.

Was magst du an Berlin?

Was ich an Berlin mag? Naja, ich kann meine Neugier auf die Welt total befriedigen. Man kann ständig Neues ausprobieren, sich austesten, es wird einfach nicht langweilig. Die Stadt verändert sich dafür auch viel zu schnell. Berlin ist so vielfältig, schon allein was das Essen betrifft, auch hier kann ich alles ausprobieren. Und auch die Musikszene, die für mich natürlich total wichtig ist, mag ich an Berlin total. Ach ja, und der Sommer, der hoffentlich bald kommt ;) ist in Berlin auch eigentlich unschlagbar.

Und was magst du weniger, was stört dich?

Der Stress, der Geräuschpegel – es gibt eigentlich immer irgendwelche Geräusche und kaum Ruhe. Und mich stört an den Menschen hier, dass sie sich oftmals alle Optionen offen lassen. Sei es in Beziehungen oder bei Verabredungen. Leute, die sich nicht festlegen können, weil sie immer noch auf etwas Besseres hoffen und deshalb keine Entscheidungen treffen wollen – das nervt mich ziemlich. Ein dritter Punkt ist die Natur, die mir fehlt. Ich hätte gerne eine riesige grüne Wiese, aber direkt in Berlin gibt es sowas leider nicht.

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Was sind deine Lieblingsorte in Berlin?

Der Boxi auf jeden Fall. Und was ich in letzter Zeit für mich neu entdeckt habe, ist die Rigaer Straße. Dort gibt es ein paar kleine Locations, in denen Abend einfach zusammen Musik gemacht wird. Ich liebe diese Jam Sessions. Den Volkspark mag ich auch gerne, weil ich dort meine Runden beim Joggen drehen kann. Und natürlich die Bikram Box, weil ich da immer mein Yoga mache.

Was würdest du jemandem empfehlen, der das erste Mal nach Berlin kommt?

Am besten tut man sich mit Leuten zusammen, die hier schon länger wohnen. Wenn man in Berlin das normale Touri-Programm macht, findet man die Stadt wahrscheinlich gar nicht so geil. Falls es nicht nur ein Urlaub ist, sondern Leute herziehen möchten, sollten sie sich am besten eine WG suchen. Dann lernt man nicht nur schneller Leute kennen, sondern entdeckt die ganzen vielen Orte Berlins leichter.

Zum Abschluss: Hast du ein Lebensmotto?

Hmm, naja, das ändert sich eigentlich immer mal wieder, aber momentan mache ich die Erfahrung, dass es sich lohnt Dinge zu riskieren. Selbst, wenn etwas nicht klappt, geht man gestärkt aus der Sache heraus, weil man über seinen Schatten gesprungen ist. Sich zu trauen Neues auszuprobieren und alles in Bewegung zu halten, entwickelt einen selbst weiter. Danach lebe ich momentan.

 

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Das Interview wurde geführt mit Marianne Neumann.

Das QIU

Rund um den Potsdamer Platz ist die Anzahl der guten Bars im Vergleich zu anderen Stadtteilen eher gering. Aber es gibt sie, die guten, in denen man ruhigen Gewissens einen tollen Abend verbringen kann. Eine davon ist die QIU Bar.

QIU – Bar & Restaurant

Ich weiß nicht, wer von euch das QIU kennt, denn man entdeckt es nicht unbedingt einfach beim vorbeilaufen. Das QIU ist nämlich im The Mandala Hotel „versteckt“. Das ist übrigens auch Teil des Konzeptes, aber wir verraten es jetzt trotzdem ;) Wenn ihr durch den Eingang lauft, gelangt ihr zur Bar in dem ihr direkt die Treppe hochgeht, die sich gegenüber vom Empfang erstreckt. Im Zweifel fragt ihr einfach kurz die netten Herren im Anzug – sie zeigen euch sicher gerne den Weg.

Das Restaurant

Das QIU ist eigentlich nicht nur eine Bar, denn es gibt weitaus mehr als nur Snacks in Form von Erdnüssen oder Salzstangen. Es gibt getrocknete Gemüsechips und Wasabi-Nüsse, die in Berlin produziert werden.

Aber eigentlich wollte ich auf das Restaurant hinaus: Bereits mittags könnt ihr dort lunchen. Die Küche ist inspiriert vom FACIL – der 2-Sterne-Chefkoch Michael Kempf guckt ab und an über die Menüauswahl. Die Karte wechselt etwa alle drei Monate, denn das QIU setzt auf regionale und saisonale Lebensmittel. Wir hatten einen Mix aus Currywurst, Spargel und Lammschinken und, dieses Lamm (ja, ich weiß, es ist ein kleines Babytier), war so zart und so lecker. Beim Gedanken daran bekomme ich da fast ein schlechtes Gewissen. Ich habe mich vorher nie an Lamm rangetraut – es war sozusagen eine Premiere. Aber ich war positiv überrascht. Auch die anderen Gerichte waren ganz fein vom Geschmack.

Von 12-15 Uhr gibt es einen Businesslunch für 15 EUR, aber auch danach, sprich bis 24 Uhr, könnt ihr dort essen. Die Preise starten bei 8 EUR für eine Vorspeise und enden bei 33 EUR für ein Kalbsfilet.

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Die Bar

Ich mag ja Barkarten, die irgendwas Besonderes haben. Mein Highlight bislang ist die Comickarte im Stagger Lee. Im QIU gibt es zwar keine Comiczeichnungen, aber dafür hat jeder Bereich einen eigenen Spruch. Der Rum-Cocktail-Bereich auf der Karte wird beispielsweise eingeleitet mit einem Spruch von Heinrich Heine:

„Die Göttin hat mir Tee gekocht und Rum hineingegossen. Sie selber aber hat den Rum ganz ohne Tee genossen“

Für solche kleine Details kann ich mich ja wirklich immer sehr begeistern. Aber nicht nur die Sprüche sind toll, auch die Drinks als solches. Sie werden eigens vom Barchef Daniel Faber kreiert. In der ersten Runde probierten wir einen Drink mit Rum und frischer Vanille und einen mit Brandstifter und Waldmeister. Beide gehören auf der Karte zu „Daniel’s Lieblingscocktails“ – zu Recht. Die zweite Wahl viel dann auf einen Martini mit Belsazar und Gin, sowie einen Mix aus Bourbon, Whisky und Schoki… die war aber primär in Form eines feinen Schokoplättchen im Glas enthalten. Auch Runde zwei war wirklich gut – man merkt einfach den Unterschied zwischen guten und sehr guten Cocktails. Sie sind so fein abgestimmt – es ist wie mit gutem Essen. Die Aromen ergänzen sich perfekt, aber man braucht ein Gespür dafür. Man muss solche Drinks zu schätzen wissen. Wer mehr auf Obstsalat mit Fusel steht, ist hier falsch. Jetzt könnte man schnell vermuten, dass die Cocktails 20 EUR pro Glas kosten, aber falsch gedacht ;) Die meisten Cocktails kosten 10 EUR.

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Die Atmosphäre

Den Laden gibt es bereits seit 1999, aber er ist weit davon entfernt noch danach auszusehen. Grund dafür ist der Besitzer des The Mandala Hotels, denn er legt viel Wert auf das Interieur. Jedes Jahr werden die Wände neu gestrichen, aber nicht mit irgendeiner Farbe – nein, es ist eine spezielle Wandfarbe aus Italien. Knaller! Ansonsten ist der Innenraum sehr modern und gleichzeitig gemütlich. Ihr habt einen Blick auf das Sony Center, draußen tobt sozusagen das pralle Leben, aber innen drin bekommt ihr davon kaum etwas mit. Wie im FACIL wird eine ganz eigene Atmosphäre geschaffen.

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Nice to know

  • Zum Gallery Weekend werden die weißen Wände mit Kunst bedeckt. Das QIU stellt während der Zeit und auch einige Tage später Kunstwerke aus.
  • Normalerweise passen etwa 40 Gäste ins QIU – zur Berlinale gehen auch schon mal 200 Gäste rein, aber grundsätzlich empfehlen wir Plätze zu reservieren.
  • Auch wenn die Bar in einem 5-Sterne-Superior-Hotel ist, ihr braucht dort nicht im Abendkleidchen auftauchen oder euch mega aufzubrezeln. Casual Chic ist vollkommen ausreichend.

 

Fazit

Wer sich für gute Drinks begeistern kann und ein loungiges Plätzchen sucht, sollte unbedingt mal im QIU vorbeischauen.


Adresse und Öffnungszeiten vom QIU:

QIU
Potsdamer Straße 3
10785 Berlin

Fr-Sa: ab 18.00 Uhr

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Die Getränke und das Essen wurden uns vom QIU gesponsert.

Wilder Hase im Nirgendwo

Berlin ist zwar eine Großstadt, aber es finden sich immer wieder diese kleinen tollen Orte, denen sich jemand annimmt und zu einem Kleinod verwandelt. Eines davon ist seit Anfang Mai in Friedrichshain platziert. Die Bezeichnung Biergarten ist auch fast untertrieben, es ist eher eine kleine Bieroase.

Der vegane Biergarten

Das kommt im Prinzip noch hinzu. Der Biergarten ist so oder so kein klassischer Biergarten, zumindest im sonst üblichen Verständnis, aber zu dem ist er auch noch rein vegan. Ob Kuchen, Brezel oder Döner – alles ist rein pflanzlich. Auch bei den Getränken wird darauf geachtet, dass sie vegan sind. Softdrinks, Bier, Gin & Co. enthalten keine tierischen Inhaltsstoffe, dafür dürfen die kleinen Vierbeiner auf dem Gelände frei rumtoben. Ein Stück Paradies aka. ein Stück „Wie das Leben sein sollte“.

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Hängematten, Feuerstelle, Wiesen und Blumen

„Der Wilde Hase im Nirgendwo“ ist übrigens recht nah am Berghain platziert – falls ihr mit einem schlechten Gesprächspartner oder gar Date dorthin geht, seid euch sicher, dass für Unterhaltung gesorgt wird. Natürlich je nach Wochentag, aber die vorbeilaufenden Leute sorgen tlw. schon für Erheiterung ;) Viel schöner ist aber die Anlage als solches. Es gibt einen Bereich innerhalb und außerhalb des Geländes. Vorne, wenn ihr ankommt, empfängt euch eine recht wild bepflanzte Wiese, die hier und da mit ein paar Blumentöpfe und ~kästen geschmückt ist. Überall verteilt sind große Steine, Holzbauten oder Tische & Stühle auf denen ihr euch setzen könnt.

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Im Innenbereich ist zwar weniger grün zu finden, dafür aber eine Hängematte, noch mehr Sitzplätze, eine Feuerstelle und viel Holz drumherum. Irgendwie schwingt so eine Leichtigkeit mit, wenn man sich dort aufhält. Die Atmosphäre ist ganz bezaubernd. In der Mitte zwischen den beiden Bereichen ist die kleine Verkaufsbox, in der ihr euch mit Essen & Getränken versorgen könnt.

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Eigentlich ist alles ganz einfach gehalten, aber irgendwie macht genau das den Charme aus. Der „Wilde Hase im Nirgendwo“ ist perfekt um dort einen Sonntagnachmittag zu verbringen und zu chillen. Die Uhren ticken hier gefühlt ein bißchen langsamer, alle sind recht entspannt und wirken zufrieden.

Fazit

Fahrt hin, aber nicht nach einem Berghain-Besuch ;) Es ist idyllisch und einfach total schön, aber zu ruhig, um dort gegen 16 Uhr nach einer durchtanzten Nacht aufzuschlagen.


Adresse und Öffnungszeiten vom „Wilder Hase im Nirgendwo„:

Wilder Hase im Nirgendwo
Helsingforser Straße 10
10243 Berlin

Aktuelle Öffnungszeiten (Corona Update) – bei schönem Wetter ;)
Mo, Mi : 17-18 Uhr
Sa: 14-17 Uhr

Online

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Interview mit Laure von der Food Assembly

Die ganze Food Landschaft ist so langsam im Wandel. Konsumenten sind immer stärker sensibilisiert für Lebensmittel und hinterfragen die Qualität und deren Herkunft. Vor allem letzteres ist ein Thema, dass noch stärker in den Fokus geraten muss. Um regionale Bauern zu unterstützen und faire Preise für ihre Produkte zu ermöglichen, entstand der Erzeugermarkt Food Assembly.

Großartig und mehr als unterstützenswert – und so trafen wir uns mit Laure von der Food Assembly Deutschland, um mehr über das Konzept zu erfahren.

 

Food Assembly

 

Den meisten wird „Food Assembly“ noch nichts sagen. Erzähl doch mal, was sich dahinter verbirgt!

Food Assembly ist ein Netzwerk einer Erzeugergemeinschaft, die sich an Verbraucher wendet. Die Idee entstand im September 2011 in Frankreich und zieht seitdem seine Kreise. Mittlerweile gibt es in Frankreich mehr als 700 Food Assemblies. Die Idee hat sich in kurzer Zeit bis nach Großbritannien, Belgien, Italien, Spanien und natürlich auch Deutschland ausgedehnt.

Im Prinzip ermöglichen wir den Menschen in der Stadt den Zugang zu regionalen Bauern aus dem Umland. Wer an den Produkten interessiert ist, aber nicht bis zum nächsten Dorf fahren will oder kann, hat über uns die Möglichkeit trotzdem solche Produkte zu beziehen.

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Und wie funktioniert das genau?

Wir von der Food Assembly sind im Prinzip nur Vermittler. Jeder Markt hat einen Gastgeber, der sich um das Angebot kümmert. Das kann jeder machen, der Lust dazu hat und sich dafür engagieren möchte. Wir helfen dann Kontakte zu Bauern und Erzeugern aufzubauen und unterstützen bei der Kommunikation und den ersten Schritten zum Aufbau eines neuen Food Assembly Marktes.

Auf der anderen Seite stehen die Konsumenten, die über unsere Website eine Vorbestellung beim Markt ihrer Wahl machen können. Man muss sich lediglich registrieren, aber es gibt keine Mitgliedskosten oder ähnliches. Alle Food Assemblies finden an bestimmten Tagen an festen Orten statt. Die Bestellung kann dann dort abgeholt werden. Der Bauer bringt seine Ware sozusagen fast vor die Haustür.

Wer jetzt neugierig geworden ist, kann auch einfach mal bei einem Markt vorbeischauen und sich alles aus der Nähe betrachten, nur kaufen kann man wahrscheinlich nicht so viel, denn primär werden die Produkte der Bestellungen mitgenommen.

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Wie unterscheidet ihr euch denn von Großmärkten, die zum Teil ja auch regionale Produkte anbieten?

Der größte Unterschied ist wohl die Bezahlung. Bei uns legen die Erzeuger den Preis fest, davon erhalten sie etwa 83 %, die restlichen 17% teilen sich jeweils zur Hälfte zwischen den sogenannten Gastgebern und uns auf. Das ist ein erheblicher Vorteil, denn der Großhandeln behält 30% bis sogar 80%. Außerdem kann der Großhandel die Preise danach noch weiter erhöhen, wodurch den Bauern die Kontrolle über den Endpreis völlig genommen wird. Wir wollen die Erzeuger unterstützen und nicht mit Dumpingpreisen kaputt machen.

Abgesehen von den Preisen, hat man bei der Food Assembly die Möglichkeit den Produzenten seiner Lebensmittel noch in Echt kennenzulernen. Wer kann schon behaupten, dem Menschen, der sein Brot oder die Wurst hergestellt hat, die Hand geschüttelt zu haben? ;)

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„Give the power back to the Bauer“ – Ihr überlasst den Erzeugern also die völlige Freiheit?

Ja, genau, das trifft es. Die Bauern sollen selbst entscheiden, was sie anbieten können. Wenn das Schwein noch nicht schlachtreif ist, dann gibt es in der Woche eben keines. Wenn die Erdbeeren noch nicht reif genug sind, dann können die Bauern das noch nicht anbieten – und es ist völlig okay und natürlich. Die Natur und der Bauer bestimmt das Angebot. Sie legen auch den Mindestbestellwert bzw. den Gesamtumsatz fest, der zusammen kommen muss, damit es sich für sie lohnt den Weg nach Berlin auf sich zu nehmen.

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Was sind denn eure Ziele? Wo soll es hingehen?

Wir sehen das Thema Profit und unsere Wirtschaftlichkeit nicht als primäres Ziel an, sondern lediglich als ein „Werkzeug“, das uns erlaubt, uns weiter zu entwickeln, um kleineren Landwirten, Lebensmittelhandwerkern und Manufakturen zu einem einfacheren Marktzugang zu verhelfen. Im Mittelpunkt steht aber die Bekanntheit der Food Assemblies. Wir glauben an die Sache und möchten die Bekanntheit erhöhen. Für Deutschland möchten wir weitere Städte mit der Idee in Berührung bringen, denn der Schwerpunkt liegt bislang auf Berlin. Da gibt es noch viel zu tun, aber wir freuen uns darauf.


BERLIN

Wie ist deine persönliche Berlingeschichte? Seit wann und warum bist du in der Stadt?

Das erste mal war ich in Berlin im Februar 2011, damals war es aber so kalt, dass ich beschloss mir die Stadt noch mal anzuschauen. Ein Jahr später, allerdings wieder im Winter, kam ich erneut nach Berlin. Spätestens bei meinem 3. Besuch, diesmal auch zu einer Jahreszeit mit warmen Temperaturen, im Sommer 2013 war ich verliebt in diese Stadt. Mir war klar, dass ich hier eine Zeit meines Lebens verbringen möchte.

Ursprünglich komme ich ja aus Paris, Großstädte sind mir also nicht fremd, aber als ich im Mai 2014 die Wahl hatte zwischen einem Job in London oder Berlin, fiel mir die Entscheidung nicht schwer ;)

 

Ich war noch nie in Paris – was sind die größten Unterschiede zwischen den Städten?

Zum Beispiel die Bürgersteige (lacht). Sie sind meistens viel kleiner und enger. Durch die vielen Menschen auf kleinster Fläche ist der Alltag viel ermüdender. Berlin ist einfach eine Hauptstadt ohne die Nachteile einer Hauptstadt ;)

 

Was magst du besonders an Berlin?

Ich liebe die Mischung und die Vielfältigkeit. Auf der einen Seite ist die Stadt sehr international, auf der anderen Seite gibt es diese süßen kleinen Cafés, in denen man stundenlang sitzen kann und von alledem nichts mitbekommt.

Außerdem gefällt mir das kulturelle Angebot und die Freiheit – irgendwie scheint hier einfach alles möglich zu sein. Was ich auch sehr liebe, gerade wenn es wärmer wird, sind die viele grünen Ecken und die Parks.

 

Was magst du weniger/ bzw. stört dich?

Was ich definitiv nicht mag, ist einen grauer/ kalter Winter ;)

 

Was ist dein Lieblingsplatz/ Restaurant/ Bar/ Café?

Das Café µ in der Libauer Straße. Es ist zwar ein ganz kleines Cafe, völlig unscheinbar, aber man kann dort ganz in Ruhe lesen und sich einfach wohlfühlen.

 

Was würdest du jemandem empfehlen, der zum ersten Mal nach Berlin kommt?

Macht nicht den gleichen Fehler wie ich und kommt gleich im Sommer nach Berlin oder im Frühling oder Herbst – aber nicht im Winter. Euer Ziel sollten auch keine Berliner Urlaubsfotos sein, denn Berlin ist auf den ersten Blick einfach nicht schön. Und man lernt Berlin auch nicht kennen, wenn man die Stadt durch eine Kamera betrachtet. Macht die Augen auf, lasst euch treiben durch die Straßen, erst dann bekommt ihr ein Gespür für die eigentliche Schönheit der Stadt, die Fotos nicht wiedergeben können.

 

Hast du ein Lebensmotto?

Ja, von André Gide: „Il est bon de suivre sa pente pourvu que ce soit en montant.“

 


 

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Das Interview wurde geführt mit Laure Berment.