Autor-Archive: Simone Ostermann

Restaurant SCHATZ

UPDATE: Die Location ist leider dauerhaft geschlossen.

Ich habe mich an dieser Stelle ja schon vor einiger Zeit über die Frage ausgelassen, ob und inwieweit es mein eigener Egoismus zulässt, über Geheimtipps in der breiteren Öffentlichkeit zu philosophieren. So läuft man dann doch Gefahr, dass der eigene Geheimtipp bald zum überlaufenen Massenhotspot wird. Doch das kleine aber äußerst feine Restaurant Schatz, das uns in den etwas ruhigeren Teil des Prenzlauer Bergs, unweit des Volkspark Friedrichshain, einlud, hat es mehr als verdient, das es an dieser Stelle einen Platz in der „Liga der außergewöhnlichen Kleinode“ auf „Berlin ick lieber dir“ findet. Denn das „Schatz“ macht seinem Namen alle Ehre. Schon auf seiner Website wirbt diese kleine Perle in der recht ruhigen Hufelandstraße damit, das es ein Ort der Einkehr abseits der gewöhnlichen Touristenpfade ist, in dem man den Trubel der Großstadt instantan hinter sich lassen kann.

Restaurant SCHATZ im Bötzowviertel

Und so ist es auch. Bereits beim Eintreten ins Schatz waren wir ein bisschen verzaubert, so etwas – zumal in dieser Gegend – tatsächlich finden zu können. Schon allein die Innenausstattung, die eine Kombination aus alten erhaltenen Fliesen und modernem Industriedesign repräsentiert, zeugt davon, das hier viel Liebe zum Detail investiert wurde. Ob man sich im vorderen Teil an gemütlichen Holztischen niederlässt oder aber im etwas gediegeneren, weißbetischdeckten Nachbarraum ein Plätzchen findet, wähnt man sich von einem geschmackvollen und nicht überladenen Interieur und dezent elegant ausstaffierten Tischen umgeben.

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Unser Aperitif mit einem wohltemperierten wie auch aus meiner Sicht angenehm staubigen Cremant versüßte uns gleich zu Anfang den Blick in die übersichtliche und saisonal wechselnde Karte. Neben drei Vorspeisen verlockten fünf Hauptgerichte, davon eines vegetarisch und eines fischig, und zwei vielversprechend klingende Desserts (und ich erwähnte an dieser Stelle ja bereits ebenso so manches Mal, dass ich locker auch aus allen drei Gängen Desserts machen könnte und hier auch wollen würde, wenngleich das wohl nicht im Sinne des Erfinders wäre…) uns dazu, ein wenig mehr Zeit zum Verweilen im Schatz einzuplanen.

Als Vorspeise entschieden wir uns für die getrüffelte Maronencreme mit Vanilleschaum und Kräuter Croustini sowie für den hausgebeizten Lachs mit Blütenpollen, gerösteter Alge, Avocado Creme fraiche und Pumpernickel an jungem Salat. Und genau so spektakulär wie letzte Vorspeise klingt, so kam sie auch – serviert auf einer Schiefertafel – daher. Auch wenn die Maronencreme rein optisch hier auf jeden Fall den Kürzeren im Vorspeisenschönheitswettbewerb zog, konnten sich die beiden mit 6,50€ und 7,90€ durchaus preiswerten Vorspeisen geschmacklich nicht nur miteinander, sondern auch mit Vorspeisen aus der Sterneküche messen.

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Zum Hauptgang wählten wir dann – neben einem auf unseren individuellen Geschmack abgestimmten Rotwein – zum Einen das Entrecôte vom Charolais Rind an Heidelbeerjus mit Bohnen, Tomate und Kartoffelgratin (23,90€) und zum Anderen den Krustenbraten vom Thüringer Duroc Schwein mit Romanesco, Kartoffelstampf und Schwarzbiersoße (17,50€). Beide Esser waren von der Qualität des Fleisches restlos begeistert. Während das Entrecôte dadurch imponierte, dass es auf den Punkt so gebraten wurde, wie von mir gewünscht, entlockte insbesondere die Kruste des Schweins durch ihr Knacken vor wie auch im Munde bei meinem Gegenüber wieder ekstatische Glücksrufe. Die Beilagen waren, wenn auch für meinen persönlichen Geschmack das Gratin ein wenig würziger hätte sein dürfen, mehr als geeignet, nicht nur richtig satt zu machen, sondern – insbesondere mit den raffinierten Soßen – den reichhaltigen Hauptgang exquisit abzurunden.

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In Sachen Dessert tobten wir uns dann noch mit einer roten Apfeltarte an Espresso Schokoladenparfait und Sauce Chantilly aus. Wieder einmal spektakulär angerichtet waren sowohl Kuchen und Parfait für sich allein, als auch in der Verquickung für mich süßes Gemüt ein absoluter Hochgenuss. Und auch hier könnte man bei einem Preis von 7,90€ gern mal zwei oder drei Dessertteller nacheinander genießen (und dann am nächsten Tag zum Joggen eine Extrarunde einplanen).

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Neben dem kulinarischen Genuss waren wir auch von der Betreuung im Schatz sehr positiv angetan. Eine sehr zuvorkommende, angenehm zurückhaltende und unaufgeregte Servicedame sorgte den gesamten Abend für unser leibliches und seelisches Wohl. Und obwohl das Schatz mit seinem Anspruch, seinem Design und seiner Speisenauswahl sicherlich zur gehobenen Restaurantkategorie zählt, kommt man sich dort in Wollkleid und „Berlin ick liebe dir“-Pulli keinesfalls deplatziert vor. Auch atmosphärisch war es für uns daher ein sehr gelungener Aufenthalt, den wir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in Bälde wiederholen werden (und ich, das kann ich hier ja fromm und frei gestehen, den Laden auch schon mit großer Euphorie 1, 2 Bekannten weiterempfohlen habe). Ein echtes Schätzchen, das seinen Namen vollkommen zurecht trägt.

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Bosco

UPDATE: Die Location ist leider dauerhaft geschlossen.

Nicht erst seit gestern hat man in Berlin ja den Eindruck, dass italienische Restaurants gehobener Qualität, die durch eine kleine ausgesuchte Karte und weniger durch rot-karierte Tischdecken und Riesenpizza für 4,99€ imponieren, wie Pilze aus dem Boden schießen. Der goldene Hahn hat es sicherlich vorgemacht, viele Andere sind gefolgt.

Umso gespannter waren wir, als wir unter anderem der Tip-Speisekarten Empfehlung 2016 für die 10 heißesten Neueröffnungen zum Abendessen folgten und in Kreuzbergs Wrangelkiez aus Schnee und Eiseskälte in das Bosco hineinwehten. Und wir fühlten uns nicht nur gut betreut, sondern auch stundenlang wohl…

Bosco – Not just another Italian place

Schon der optische Eindruck in dem kleinen Eckladen, der sich über 1,5 kleine Etagen erstreckt, verspricht minimalistische Gemütlichkeit. Die massiven Holztische, die allein mit Wein- und Wasserglas, allem, was man an Esswerkzeug so gebrauchen könnte und einer weißen Serviette sowie einem kleinen Teelicht bestückt sind, strahlen gleichsam eine Einladung wie auch ein gewisses edles Ambiente aus.

Berlin-Bosco-Italiener-Sitzplätze

 

Dieser Eindruck verfestigt sich dann, wenn man einen Blick in die kleine, aber illustre Speisekarte und eine im Vergleich dazu fast opulent erscheinende Weinkarte wirft. Die Speisekarte findet nämlich nach nur zwei Seiten, auf denen Antipasti, Primi, Secondi und Dessert ihren Platz finden, ein jähes Ende. Das ist aber alles andere als bedauernswert, denn zwischen den Köstlichkeiten, die die einzelnen Gänge beinhalten, fiel uns die Auswahl sehr schwer.

Das insbesondere, da ein Teil unseres lustigen Duetts dem Hühnerei mit einer gewissen Distanz begegnen muss, was aber durch den sehr fürsorglichen Service in allen Farben des Regenbogens diskutiert und dann eine entsprechende Auswahl getroffen wurde. So entschied ich kleiner Trüffelliebhaber mich für die Tagliatelle mit Trüffel, Artischocken und Parmagiano Reggiano (ganz genauso nicht auf der Karte im Internet zu finden), was wirklich eine perfekte und auch sättigende Kombination ergab, die man bei der ein wenig reduziert wirkenden Portionsgröße zunächst gar nicht vermutet hätte.

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Dies war aber sehr zu meiner Freude, da mir dies erlaubte, trotz schon erreichtem Sättigungswohlgefühl, den Tiramisu Bonsai zu probieren, der dann auch tatsächlich im Blumentopf serviert wurde. Kein Tiramisu der gewöhnlich Art, statt Kakao sind oben drauf dunkle Keks- oder Kuchenkrümel gestreut und der Blumentopf unten noch mal mit Schokolade „abgedichtet“, aber für mich meine Lebenseinstellung bestätigend, dass ich am besten einfach 3 mal pro Mahlzeit Dessert essen sollte.

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Mein Gegenüber entschied sich hingegen für das ganz große Kino und orderte die 200gr Black Angus Rinderfilet mit kandidierten Schalotten, Schwarzkohl und Sellerie (und garantiert keinem Ei). „Wie Butter“, erklang es von meiner gegenüberliegenden Tischseite, die sich gleich daran machte, auch mir ein Stück ihres Rindes zu servieren, das nach ihrer Aussage „seine 30€ absolut wert ist“. Diesem Urteil kann ich mir nur anschließen. Perfekt gebraten, perfekt gewürzt, perfektes Fleisch, ja, ich war – trotz meiner exzellenten Tagliatelle – neidisch. Beim nächsten Mal, das es auf jeden Fall geben wird, werde ich mich auch auf das Rind stürzen (und trotzdem noch drei mal Nachtisch bestellen…).

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Die Getränkekarte sticht – was die schiere Länge angeht – wie gesagt die Speisekarte aus, dafür kann man aber auch auf eine durchaus erlesene Auswahl italienischer Weine per Glas oder Flasche zurückgreifen, die allerdings auch nicht unbedingt für den schmalen Geldbeutel sind (das 0,2-Glas Rotwein geht ab 5 und 6€ über den Tresen, bei den Flaschen kann man bis zu 120€ ausgeben), aber das fantastische Angus Rind möchte wahrscheinlich auch entsprechend gebadet werden.

Fazit

Das Bosco, im Übrigen nicht von Amateuren aufgezogen, sondern von Federico Testa und Francesco Righi, die dem Ein oder Anderen aus dem Da Baffi bekannt sind, als Traumerfüllung gegründet, ist eben kein „another Italian place“, den man aufsucht und wieder vergisst. Die Liebe steckt im Detail. Wir kommen bestimmt gerne wieder.

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Clean Baking bei Fabletics

Weihnachtsgebäck und gesund? Christmasnaschereien, die nicht (zwangsläufig nur) dick machen, aber trotzdem schmecken? Dieses Versprechen gab das deutsche Team von Kates Hudsons Sportlabel „Fabletics“, das zu einer „Clean Baking“ Session in seine superschön gelegenen Store- und Büroräume in der Schlesischen Straße direkt an der Spree einlud. Wir konnten die ganze Sache zuerst nicht wirklich glauben, sodass uns quasi nichts anderes übrig blieb, als unsere Nase selbst tief in den gesunden Plätzchenteig zu stecken, unsere Hände handgelenktief im healthy Stollenteig zu versenken und jede einzelne Fitness-Mandel auf unseren Zungen zergehen zu lassen.

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Peanutbutter-Goji-Trüffel & Protein-Christstollen

So begab es sich, dass wir uns am letzten Montag im Fabletics Store an der Spree wiederfanden, wo uns nicht nur eine übergroße Kate Hudson in attraktiven Sportoutfits von allen Wänden begrüßte, sondern zudem eine voll ausgestattete Küche mit allerlei leckeren Zutaten, die zu noch leckereren Schweinerein kombiniert werden sollten, auf uns wartete. Während wir uns mit, so redeten wir uns zumindest ein, völlig gesundem Glühpunsch und fitnessverstärkendem Prosecco warm liefen, führte uns die zauberhafte Patrycja, ihres Zeichens Fabletics Master und Fitness- wie Food-verrückte Vorbäckerin, in die Rezepte des Abends ein. Ziel war es, Gebäck zu kreieren, das gesund ist, aus Zutaten hergestellt wird, die bestenfalls unbearbeitet sind (und, wie wir erfuhren, leider auch manchmal gar nicht so leicht zu bekommen) und zudem noch schmeckt.

 

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Dazu begannen wir mit Mandeln im Schokomantel, die, hat man Mandeln, 100%ige Schokolade, etwas Kokosöl, einen Kühlschrank und ein paar weitere Ingredienzien zunächst gar nicht so schwer herzustellen sind, aber einen formidablen Auftakt machten. Es schlossen sich weitere aufregende Naschereien wie Peanutbutter-Goji Beeren Trüffel, Orangen-Zimt-Proteinriegel, gesunde Lebkuchen (die gar nicht wie solche aussahen) und ein Protein Christstollen an.

Zugegebenermaßen stellten wir uns allerdings schon die Frage, ob man bei der Verwendung von Eiweißpulver im Gepäck wirklich noch davon sprechen kann, das nichts Verarbeitetes verwendet wurde. Anyway, ein Beispiel-Rezept aus der Session findet ihr unten.

Und besser noch: Da in den meisten Kreationen keine solchen Dinge wie Hühnerei verarbeitet sind, sind die Backzeiten in der Regel sehr kurz oder mit einem kurzen Gang zum Kühlschrank erledigt. Ach ja, und geschmeckt hat es auch noch und man darf darauf hoffen, dass wir auch nach dem Genuss dieser Leckereien noch in die sexy Sportoutfits von Kate Hudson passen!

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Clean-Baking-Rezept:

Protein-Nuss-Cookies

Zutaten:

  • 30g Whey Protein – am besten Vanille
  • 2EL natürliche Erdnussbutter
  • 30g Erbsenprotein
  • ca. 75ml (Pflanzen-)Milch (z.B. Mandel- oder Kokosmilch)
  • 30 g gemahlene MandelnWas Du tun musst:

    1. Verwende alle Zutaten in einer Rührschüssel zu einem geschmeidigen Teig – die Konsistenz sollte weder zu klebrig, noch zu trocken sein
    2. Forme nun kleine Bälle aus der Teigmasse und platziere diese auf einem Stück Backpapier! TIPP: ich verwende am liebsten meine Silikon-Backmatte – hierauf bleibt kein Keks kleben :) Drücke die Bälle nun mit einem Löffel flach
    3. Das Ganze kommt nun für etwa 5-10min bei 170°C in den Ofen – halte hier am besten ein Auge drauf!
    4. Lass alles gut abkühlen und genieße :)

    Nährwerte pro Cookie:

    • 145 Kalorien
    • 11g Kohlenhydrate
    • 5g Eiweiß
    • 8g Fett (überwiegend aus der natürlichen Erdnussbutter)

Restaurant Diekmann

Am letzten Samstag warfen wir uns mal ordentlich in Schale, um unweit des Kudamms dem Wilmersdofer Diekmann einen Besuch abzustatten. Wir erhofften uns einen kulinarisch erstklassigen Abend in stilvollem Ambiente und, was soll ich sagen, wir wurden nicht enttäuscht.

In dem vergleichsweise kleinen Laden, dessen Ambiente-Highlight ein großer Apothekerschrank aus einer ehemaligen Kolonialwarenhandlung ist, wurden wir von einem angenehm zurückhaltenden und unaufgeregten Serviceteam hervorragend versorgt und konnten uns durch 6 (oder waren es 7, das Zählen habe ich irgendwann bei den ganzen Leckereien aufgegeben) zauberhafte und wohlportionierte Gänge schnabulieren.

Klassisch, stilvoll, unaufgeregt

So begann der Abend schon fulminant mit einem Glas Champagner, dicht gefolgt von einem kleinen Appetizer bestehend aus Oliven, einem Trüffel-violette-Kartoffeln-Dip und einem super fluffigen Brot. Der Dip verdient dabei durchaus das Prädikat „Da könnte ich mich reinlegen“ und der großzügig nachgeschenkte Champagner erreichte, dass wir alle Sinne für die kommenden Gänge öffneten.

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Das war auch nötig, denn als Nächstes wurden Austern mit der obligatorischen Zitrone und Schwarzbrotwürfeln gereicht. Nun waren an unserem Tisch weder große Austernfreude noch -feinde versammelt, sodass wir weder ein Begeisterungsfeuerwerk abbrannten noch Tränen der Abneigung vergossen. Die Austernlust wächst ja mit der Anzahl der Verkostungen, sodass zumindest ich mich mittlerweile in Richtung eines „guten Austernbekannten“ entwickele, der mit Belon-Austern ein zusehends vertrauteres Verhältnis entwickelt.

Ungewöhnlich aber für uns experimentierfreudiges Volk genau richtig, ging es weiter mit Entenleber(pastete) und Wachtelei serviert an Mangochutney und Kürbismousse. In den diversesten Kombinationen dieser Zutaten aufregend und köstlich. Und sei dies der Vorspeisen noch immer nicht genug, wurde ein weiterer Vorspeisenteller aus dem Meer aufgetafelt, auf welchem sich die wohl zarteste Jakobsmuschel meines Lebens (und ich hab schon ein paar davon vernascht) auf Avocado neben Eisbergforelle, Algensalat und Papayachutney wiederfand. Da wir die Weinauswahl vertrauensvoll in die Hände des Serviceteams gelegt hatten, wurde dazu ein Weißburgunder eingeschenkt, der das Geschmackserlebnis perfektionierte.

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Mit Tier aus dem Wasser ging es, bevor der eigentlich als solcher bezeichnete Hauptgang kam, dann auch weiter. Ein Zander hatte seinen Weg direkt aus der Havel auf unseren Teller gefunden und es sich auf Roter Bete gemütlich gemacht, während neben ihm Teile einer Kalbszunge in einer Panade (die die Idee von Kalbszunge deutlich weniger erschreckend macht, zumindest aus meiner Sicht) auf Kürbis ruhten. Ich vermute, dass der Zander in der Havel ein hervorragendes Habitat gehabt hat, denn er schwamm stromlinienförmig schnell in meinen Bauch. Und auch die Kalbszunge ließ sich, auch wenn ich vermutlich nie von allein ein solches Side ordern würde, sehr gut an.

 

Nach diesem Gang erlaubten wir uns die Zwischenfrage, wie viele Gänge denn da noch kommen würde, woraufhin die Serviceleiterin uns erklärte, dass jetzt „schon“ der Hauptgang komme. Wow! Und dieser war wirklich ein weiteres Highlight: Wir bekamen Zweierlei vom Kalb auf Karottenpüree, Rosenkohlblättern und Keniabohnen. Das ge-zweierleite Kalb präsentierte sich dabei einmal geschmort und geschmacksintensiv und einmal als Filet, welches atemberaubend zart war. Der dazu ausgewählte rote Franzose hätte nach meinem Dafürhalten zwar noch einen Tacken geschmacksintensiver sein können, insbesondere in Kombination mit dem geschmorten Kalb, lenkte so zumindest aber nicht von dem wirklich fantastischen Filet ab.

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Der kulinarischen Highlights noch nicht überdrüssig, aber wohl schon gut gesättigt, gönnte uns das Team nun eine kleine Verschnaufpause, um zum letzten Aufschlag auszuholen: Dem Dessert.
Wie alle Speisen sehr minimalistisch attraktiv und mit Liebe zum Detail angerichtet, wurde unser stilvoller Abend mit einem Schokomousse, das von Kokosschaum bedeckt und mit einer Kugel Birnenbasilkumsorbet getoppt wurde, und um das herum sich Birne und Himbeere tummelten, gekrönt. Der dazu als Dessertwein dargebotene Gewürztraminer imponierte dabei als honigsüßes flüssiges Gold und sorgte dafür, dass wir nach einer nicht mehr zu überschauenden Anzahl von Gängen das Diekmann glücksbeseelt verließen.

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Fazit

Das Diekmann ist sicherlich nichts für jeden Tag (gleichwenn es auch ein Business Lunch Angebot für 13,50 EUR hat) und will es auch gar nicht sein. Trotz der Kudammnähe ist zudem zu verneinen, dass man hier nur dem Charlottenburger Chic oder dem Zehlendorfer Geldadel über den Weg läuft. Das Publikum ist recht heterogen. Neben der wirklich exquisiten Küche ist nochmals äußerst lobend der sehr angenehme, unaufgeregte und sympathisch-zurückhaltende Service zu erwähnen, der uns auf unserer kleinen kulinarischen Expedition begleitete. Neben Gaumenfreude war der Wohlfühlfaktor also hoch, selbstverständlich mit Stil!

 


Adresse und Öffnungszeiten vom Restaurant Diekmann:

Restaurant Diekmann
Meinekestraße 7
10719 Berlin

Mo-Fr: ab 12.00 Uhr
Sa: ab 18.00 Uhr

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Trentasei

Am Trentasei bin ich in den vergangenen Monaten mehrfach vorbeigefahren, es ist ja prominent an der Skalitzer Straße am Görli gelegen, und hatte immer das große Fragezeichen in meinem Kopf, ob mir der Laden zu 08/15 durchgestylt als Touristenfalle daher kommt oder ob er wirklich in der breiten Landschaft an italienischen Restaurants in Berlin eine Alternative bietet, die es auf dem Schirm zu behalten lohnt. Da ich Fragezeichen in meinem Kopf nie lange aushalten kann, schnappte ich mir eine charmante Begleitung und sah am letzten Samstag dem Fragezeichen direkt ins Auge.

Zwischen Pinterest und reeller italienischer Küche

Wenn man dann das Trentasei in Kreuzberg betritt, wird man von Gastgeber Vural und seinem sehr professionellen Team herzlich in Empfang genommen. Vural, Sohn türkischer Eltern und ein echtes Kreuzberger Original (daher auch der Name „Trentasei“, also 36 wie der ehemalige Postleitzahlbereich dieses Teils von Xberg), hat der Location, die eine ehemalige „Zockerbude“ seines Vaters ist, viel Charme und Leben eingehaucht. Vural, der selbst mehrere Dekaden in der gehobenen Gastronomie gearbeitet und sein Handwerk gelernt hat, beeindruckt damit, dass er den kompletten Laden eigens designed und eingerichtet hat. Ob es nun die indirekt beleuchteten groben Backsteinwände sind, die Stühle, die er alle einzeln auf dem Flohmarkt zusammengetragen und für seinen Laden hat aufarbeiten lassen oder die stylischen Unisex-Waschtische vor den Herren- und Damentoiletten, das Interieur ist eine durchaus gelungene Mischung aus Stil und Gemütlichkeit.
Nun gibt Vural ganz freimütig zu, dass er selbst kein Innenarchitekt ist. Die Inspiration für die gesamte Inneneinrichtung hat er sich auf Pinterest geholt und die Ideen mit seinen Handwerkern in Realität umgesetzt. Auch wenn sich das Ergebnis, wie gesagt, absolut sehen lassen kann, merkt man ihm dennoch ein wenig an, dass es Resultat einer Zusammenstellung der aktuell gefragten Einrichtungstrends von Pinterest ist und dem Ganzen die individuell-persönliche Note ein wenig fehlt. Dies tut dem Wohlfühlfaktor aber keinen Abbruch.

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Der perfekte Wein & handverlesenes Italian Food

Nicht weniger involviert als bei der Einrichtung, ist Vural bei der Gestaltung von Speise- und Weinkarte, denn das hat er ja schließlich gelernt. Jeder Wein wird vom Chef persönlich ausgewählt, genauso wie jedes Stück Fleisch und jeder Fisch von ihm täglich frisch eingekauft wird, mit saisonalen Schwerpunkten und einem Hauptaugenmerk auf Qualität. Sein Händchen für Wein bewies der Chef als er uns einen roten Tropfen abgestimmt auf unsere Wünsche angedeihen ließ. Nach dem obligatorischen Prosecco genossen wir einen Rosso, der genau meinem Geschmack entsprach und auf die winzige Kurzbeschreibung, die etwa „seeeeehr trocken, muffig, fast morbide“ lautete, perfekt passte und gleichzeitig meiner Begleitung nicht die Schuhe auszog.

Kulinarisch kam aus unserer Sicht das Highlight gleich zu Beginn: Eine Pizza mit Trüffelöl und Pinienkernen, von der wir locker nicht nur eine halbe, sondern jeder Zwei hätten futtern können, wären da nicht noch die folgenden Gänge gewesen, die mit weiterem Kalorien-Intake drohten. So schloss sich doch nahtlos eine Antipasti-Platte an, die alles bot, was man von ihr erwartet: Getrocknete und eingelegte Tomaten und Paprika, gegrillte Auberginen und Zucchini (die leider etwas fad waren) und ein absolut köstlicher Schinken.

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Nach diesem fulminanten Aufschlag, eigentlich schon satt, ließ uns die Küche eine angemessene Pause, um uns seelisch und moralisch auf den Hauptgang vorbereiten zu können. Während mein Gegenüber sich für das Entrecote entschied, ließ ich mir Fisch servieren, den Vural, ganz Profi, sauber und fix am Tisch filetierte. Und jahaaa, ich weiß: Fisch und Rotwein geht gar nicht und so, aber ich trinke nun mal gerne Rotwein und esse gerne Fisch, basta! Zu den Hauptgerichten wurde zu meiner persönlichen Freude, neben Rosmarinkartoffeln, Kürbis als saisonaler Schwerpunkt gereicht.

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Nach einer wiederum angemessenen Pause wurde unser italienischer Abend im Trentasei mit, was sonst (?), Tiramisu, Panna Cotta und Espresso abgerundet. Hätten wir nicht ein Taxi nach Hause genommen, man hätte uns auch locker rollen können.

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Fazit

Mit dem seit mittlerweile 7 Monaten geöffneten Trentasei ist Vural, der übrigens nicht nur ein hervorragender und professioneller Gastgeber ist, der sich keinesfalls zu schade ist, selbst mit Hand anzulegen, sondern der auch allerlei faszinierende Berlin- und Kreuzberggeschichten von damals und heute erzählen kann, ein wirklich reeller Italiener am Görli gelungen. Nicht nur ist der Laden, aber das sollte sich nach meinen vorherigen Ausführungen von selbst erklären, eine echte Italieneralternative zur Pizzeria um die Ecke, die mit Jumbopizza und Pasta für 5€ serviert an rotkarierten Tischdecken (und ich liebe rotkarierte Tischdecken) aufwartet, auch hat er das Potenzial, sich in die Reihe der „Goldenen Hähne“ dieser Stadt einzureihen.

Dem von Chef Vural formulierten Anspruch, Qualität zu bieten und nicht nur „Hipsterfraß“, der dann morgen wieder out ist, wird das Trentasei auf jeden Fall gerecht. Auch wenn, zugegebenermaßen, die Hipsterdichte, in dem am Samstagabend vollen Laden, nicht gerade klein ist und man sich an vielen Läden in englischer Sprache unterhalten hörte, ist das Trentasei auf gar keinen Fall eine üble Touristenfalle, sondern bietet reelle italienische Küche in gemütlich-stylischem Ambiente zu vernünftigen Preisen. Und wenn man Glück hat, bekommt man Vurals spannende Geschichten kostenlos on top.

 


Adresse und Öffnungszeiten vom Trentasei:

Trentasei
Skalitzer Str. 34
10997 Berlin

Mo-Fr: ab 12.00 Uhr
Sa: ab 16.30 Uhr

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Ed Prosek im Auster Club oder: Wer hat Angst vor Michael Bublé?

Es war wohl mehr ein glücklicher Zufall als eine wohldurchdachte Entscheidung, dass ich Ed Prosek (der mit seiner Musik durchaus etwas mit einem Antidepressivum gemein hat; jahaa, ich weiß, wird anders geschrieben…) zuerst auf dem Musikdienst meines Vertrauens abspielte, quasi also blind verkostete, bevor ich mich dazu entschied, sein Konzert im Auster Club (den meisten wahrscheinlich noch bekannt als Privat Club unter der Markthalle) zu besuchen. Denn hätte ich mich zuerst seines Äußeren genähert, wäre mir die Ähnlichkeit zu Michael Bublé aufgefallen und wäre ich als kleines Indie-Alternative-Mädchen wahrscheinlich abgeschreckt werden, einen Künstler dieser Art zu besuchen.

Da ich mich Musikern aber eben in der Regel musikalisch und nicht optisch nähere, war der Zufall wiederum gar kein so Großer. Denn Ed’s Musik begeisterte mich von der ersten Note an, online wie live, wo er sie gemeinsam mit einer Backing Sängerin, die auch noch versiert das Klavier bediente, intonierte. Ob gefühlvolle Balladen (deren lyrics mir zugegebenermaßen manchmal ein wenig zu schmalzig sind) oder gute Laune Beach Song, der Singer-Songwriter versteht sein Handwerk und läuft auch noch nach dem Konzert regelmäßig in und über meine Boxen. Wer also ein ähnliches Profil wie ich hat (d.h. Michael Bublé hassend und Indie-, Alternative- und Singer-Songwriter-mögend), sollte Ed Prosek durchaus mal eine Chance geben. Vielleicht füllt er dann schon bald eine etwas größere Location als den kuscheligen Auster Club, der zwar schön, aber von der Akustik eben doch nicht unbedingt immer das Gelbe vom Ei ist.

Diese leidvolle Erfahrung musste auch Ed Prosek’s Vor-Sängerin Alex Mayr machen. Das sympathische Mädel aus Mannheim, das selbst zwischen Gitarre und Piano alternierte und dabei von leider zu kräftigen Drums (was aber nicht am Drummer, sondern wohl eher am Auster Club liegen mag) begleitet wurde, wird hoffentlich in den kommenden Monaten auch von sich hören machen. Intelligente deutsche Texte kombiniert mit musikalischen Einflüssen aller Art (wobei ich mich hier gegen das Label „Weltmusik“ eindeutig sträube), auch und insbesondere vom afrikanischen Kontinent, konnten mich überzeugen, auch Alex Mayr zuweilen in mein Wohnzimmer zu lassen.

Viel Spaß beim Probehören!

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Taz.labs 2015 – Gedöns-Kongress

Unter dem Motto „Was wirklich zählt“ fand am 25. April 2015 im Rahmen des taz.labs 2015 der „Gedöns-Kongress“ der taz statt. Eine wahrlich bunte Mischung aus politisch Interessierten, verhalten bis offen linksorientierten BerlinerInnen kam schon am frühen Samstagmorgen im Haus der Kulturen der Welt zusammen, um sich an 10 größeren oder kleineren Treffpunkten über aktuelle politische Entwicklungen aneinander aufzureiben, sich Gedanken darüber zu machen, in was für einer Gesellschaft wir leben wollen und auch so manche als salonfähig geltende Etikette aufs Korn oder zumindest unter eine kritisch linke Lupe zu nehmen.

So nahmen wir beispielsweise an einer Diskussion zum Thema „Fragile Männlichkeit: Cowboys, Macker, Hengste – eine politische Stilkritik“ teil, die sich an einem Foto des Journalisten Nils Pickert aufhing, das ihn gemeinsam mit seinem Sohn Röcke tragend durch die Stadt flanierend zeigt. Das Bild erlangte weltweit zweifelhafte Berühmtheit, da es offensichtlich international nichts Wichtigeres zu diskutieren gab als die Frage, ob es schicklich oder gar „(un)männlich“ sei, sich als Mann im Rock zu zeigen und dies seinem Sohn auch noch vorzuleben. Pickert, der seinem Sohn, der für seine kindliche Vorliebe für Röcke in der Kita verlacht wurde, ein Vorbild sein wollte, indem er ihm vorlebt, dass sich Identität nicht an so etwas Banalem wie einem Kleidungsstück aufhängt und es auch als Junge „voll ok“ ist, Röcke zu tragen, kann über den Hype dieses Bildes auch heute nur den Kopf schütteln. Jedoch war es Anlass genug, um gemeinsam mit Ilka Quindeau, Michael Staack, Seyran Ateş und Ulrich Gutmair darüber zu diskutieren, was heute eigentlich „Männlichkeit“ bedeutet, ob wir ein „männliches Stereotyp“ überhaupt noch brauchen und darüber, dass die von einem Mann gewechselte Windel nach wie vor mehr wert ist als die einer Frau.

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Taz.labs – Mehr als nur Gedöns

Aus diesem Thema entlassen fanden wir uns anschließend in einer Runde zum Thema „Wahlverwandtschaften“ wieder, in welcher die Frage gestellt wurde, welche Familie nach der Familie kommt. Gerade viele von uns Wahlberlinern teilen wohl das Schicksal, in einer der tollsten Städte der Welt zu leben, die eigene Familie aber in hunderten von Kilometern Entfernung, die nicht als Reichweite beschrieben werden kann, zu wissen. Angeführt durch die unglaublich charismatische deutsche Soziologin Elisabeth Beck-Gernsheim (den soziologisch vielleicht weniger Interessierten auch als die Frau des kürzlich verstorbenen Ulrich Beck bekannt), die uns mit ihrem scharfen Geist, ihrem Esprit und Witz wirklich in ihren Bann schlug, entspann sich eine Diskussion über Familienmodelle der Zukunft, die zum Teil heute schon Realität sind oder sein sollten, gleichwohl aber vielerorts immer noch als „nicht normal“ gelten. Ob es nun um Familien mit zwei Mamas oder Papas, vier Elternteilen oder echten „Wahlverwandtschaften“ geht, wie sie sich Christine Wichert, die selbst als Erwachsene zwei neue „Mamas“ fand und dies zum Konzept ihres Vereins „Wahlverwandtschaften e.V.“ machte, ist die als klassisch bezeichnete heteronormative (womöglich noch verheiratete) Mutter-Vater-Kind-Familie als eigentlich nur eine von vielen denkbaren Varianten nach wie vor das normative Ideal.

 

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Unser Highlight am Abend war aber, ja, ihr verlest euch jetzt nicht, die Session „Vulva 3.0 – Zwischen Tabu und Tuning“, in welcher zunächst der gleichnamige Film von Ulrike Zimmermann und Claudia Richarz gezeigt wurde, welcher auch auf der letztjährigen Berlinale lief. Für einen Anfangdreißiger wie mich war es, auch wenn ich um den neu entbrennenden Kult um Geschlechtsteiltuning schon gehört hatte, zunächst einmal höchst verstörend zu sehen, dass und welche Schönheitsideale des weiblichen Genitals offensichtlich unter jungen Frauen grassieren. So wird in dem Film unter Anderem eine Ärztin gezeigt, die so genannte „Labioplastiken“ durchführt und sich mitleidig über die Frauen äußert, die aufgrund ihrer zu großen Schamlippen nicht mehr in die Sauna gehen können (seriously?!). Auch der freiberufliche Bildbearbeiter, der erotische bis pornographische Bilder nonchalant so retouchierte, dass die gezeigten Geschlechtsteilelemente bis zur Verfremdung „schön und ideal“ anmuteten, verschlug mir die Sprache. Die anschließende Diskussion mit Ulrike Zimmermann, eine der Macherinnen des Films, Heide Oestreich (taz-Redakteurin für Geschlechts- und Gesellschaftspolitik) und Stevie Schmiedel (Vorstandsvorsitzende des Vereins „Pinkstinks“, der sich u.a. gegen limitierende Rollenbilder in den Medien einsetzt) hätte vermutlich noch stundenlang weitergeführt werden können, hätte nicht schon wieder die nächste Diskussionsrunde in den Saal gedrängt.

Mit Sicherheit konnten wir am kalten Buffet dieses Kongresses längst nicht alles probieren, was wir uns zuvor auf den Teller geladen hatten. Es war ein langer, aber sehr inspirierender Tag voller „Food for thought“, das wir im nächsten Jahr sicher wieder genießen werden.

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FluxBau – Geheimtipp in der Spree?

Mit Geheimtipps ist es ja so eine Sache: Zeigt man sich als kleiner Egoist und behält den Geheimtipp für sich, um ihn auch in Zukunft ganz privat genießen zu können? Oder geriert man sich gutherzig seinen Mitmenschen und auch dem Geheimtipp selbst gegenüber und bringt ebenjenen in den Genuss einer Vielzahl von Gästen? Da der FluxBau des Berliner Indie-Senders FluxFM dann wohl doch schon in die Kategorie „stadtbekannt“ (zumindest unter den designierten Hörern des Senders fällt) und nicht mehr ganz unter das Label „Geheimtipp“ passt, fällt es mir daher weniger schwer, heute über diese Event-Location und das dort zuletzt besuchte Event zu berichten. Und das auch auf die Gefahr hin, dass ich zukünftig weniger in den Genuss kommen werde, im FluxBau zu Gast zu sein, weil mir geneigte „Berlin ick liebe dir“-Leser die Gästelistenplätze wegschnappen. Aber das Risiko bin ich – ganz Menschenfreund – bereit einzugehen.

Fluxbau – Die Location

Wer den FluxBau bis dato noch nicht kennt, sollte bei nächster Gelegenheit versuchen, einen Fuß in diese traumhaft gelegene Fabrikcharmelocation an der Spree zu setzen. Der FluxBau erstreckt sich hier über zwei Etagen in einem charmanten alten Industriegebäude und bietet als besonderes Highlight eine Terrasse direkt in der Spree, auf welcher man im Sommer bei einem Kaltgetränk wunderbar flätzen und im Winter, beim regelmäßig am 31.12. stattfindenden „Goldenen Schluss“ die Korken knallen und die Silvesterraketen aus sicherer Entfernung über Berlin aufsteigen sehen kann. Leider hat das Restaurant des FluxBaus, welches in der ersten Etage regelmäßig Mittagstisch und unregelmäßig abendliche Events wie Käsefondues bei Kerzenscheinästhetik angeboten hat, den Betrieb zwischenzeitlich eingestellt. Wenn man der Website glauben darf, soll sich das irgendwann wieder ändern und der Facebookstream des Ladens darüber auf dem Laufenden halten. We’ll see…

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Daher muss man sich momentan auf die wenigen unregelmäßigen Events, die vom Haus- und meinem Leib-und-Magen-Sender FluxFM angeboten werden, konzentrieren. Dieser bietet im FluxBau zuweilen Lesungen, Konzerte oder Parties an und seit dem (vor)letzten Jahr können Wassersportbegeisterte im FluxBau sogar diverse Segel- und Motorbootscheine erwerben. Ich selbst bin ein Fan der FluxFM Session, einer illustren Konzertreihe, in welche Flux in der Regel von ihnen neu entdeckte und/oder lieb gewordene Künstler in Kurzkonzerten die Gelegenheit gibt, sich und ihre neuen Werke zu präsentieren. So auch am vergangenen Mittwoch…

FluxFM – Die Session

Glücklich bekam ich am vergangenen Dienstag mal wieder eine Mail meiner lieben FluxFM-Freunde, in denen sie mir mitteilten, dass ich es geschafft habe und mit einer Begleitperson auf der Gästeliste für die nächste FluxFM Session am Mittwoch stehe. Das ist nämlich das Ding bei den Flux FM Sessions: Coole Konzerte, coole Location, aber Karten gibt’s nicht zu kaufen, sondern nur zu gewinnen, wenn man sich bei Flux per Mail anmeldet (und manchmal auch kleinere Aufgaben wie irgendwelche Posts auf deren Website komplettiert). Ob man kommen darf, erfährt man in der Regel erst kurz (einen Tag) vorher. Dafür sind die Sessions aber meistens in der Woche abends, wo ich regelmäßig mit meinem inneren Schweinehund um den Gang ins Gym ringe, sodass eine kurzfristig anberaumte FluxFM Session mir immer eine willkommene Ausrede bietet. Am Mittwoch packte ich also mein „+ 1“ und wir zogen bei strömenden Regen (der uns die Spreeterasse verdarb) in den FluxBau. Dabei sind die Flux FM Sessions, selbst wenn noch keine Band eine einzige Note angeschlagen hat, schon eine erlebnisreiche Sozialstudie für sich: Selten sieht man so viele Mädels mit zu einem Dutt hoch gesteckten Haaren und heftiger Rahmenbrille, und Typen mit Rauschebärten und selbst bei 28° Innentemperatur hartnäckig getragener Pudelmütze (manch einer würde diese Spezies als „Hipster“ bezeichnen) auf einem Fleck. Die Atmosphäre ist aber immer sehr entspannt und auch wenn die Hipsterdichte hoch ist, kann man doch sagen, dass das Publikum, insbesondere auch altersmäßig, sehr gemischt ist und man dort eigentlich immer einen sehr angenehmen und gechillten Abend verbringen kann.

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An diesem Mittwochabend standen gleich drei Acts bereit: Den Auftakt machte der New Yorker Solokünstler Tor Miller, ein hübscher Knabe, der nur mit seiner eigenen kraftvollen Stimme und einem ECHTEN Klavier den FluxBau verzauberte. Er war seinerzeit der Grund gewesen, warum ich mich für die Tickets beworben hatte und ich wurde nicht enttäuscht. Der Junge hat beeindruckende Livequalitäten, singt einen mit seinen gefühlvollen Songs über Themen von Heimatstadt (New York) bis Herzschmerz an die Wand und war dabei noch wahnsinnig sympathisch und bescheiden, socializte nach seinem Gig sogar noch mit dem Publikum (was einem im FluxBau aber durchaus häufiger passiert). Der zweite Act, die Band „Husky“ aus Australien, die ich bis dahin nicht kannte, macht anspruchsvollen Indie Folk, der sehr gut gefiel, bei mir persönlich jetzt aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Auf den letzten Act, „Life in Film“ haben wir dann in zweierlei Hinsicht noch mal sehr lange gewartet: Einerseits dauerte der Bühnenumbau für diese Kapelle (das Klavier musste nämlich raus) recht lange, andererseits scheinen „Life in Film“ auch eine Truppe zu sein, die gerne auf sich warten lässt, hat sie doch fast 5 Jahre gebraucht, um ihr Debütalbum, das es seit diesem Freitag zu kaufen gibt, herauszubringen. Ähnliches lässt sich über ihre Deutschlandtourpläne berichten, die sie nun schon mehrfachst verschoben haben, was für FluxFM Anlass genug war, die Jungs nun zu einer FluxFM Session in Deutschland zu „zwingen“. Und das hat sich wirklich gelohnt. Das von ihnen präsentierte erste Album der Indie Rock Band kann sich sehen lassen und dudelt in meinem elektronischen Musik Device der Marke x schon hoch und runter. Gut Ding will Weile haben und mit diesem Ding ist den Engländern wirklich kein ganz kurzer Indie Rock-Wurf gelungen.

Die FluxFM Session war also für mich ein voller Erfolg und ich freue mich schon auf die Nächste. Sollte dieser Artikel nun aber dazu führen, dass ich in Zukunft keine Gästelistenplätze mehr bekomme, weil alle „Berlin ick liebe dir“-LeserInnen sich wie wild auf die FluxFM Sessions bewerben, würd ich mich freuen, wenn mich jemand als sein „+1“ mitnimmt :-D


Adresse vom FluxBau:

FluxBau
Pfuelstraße 5
10997 Berlin

 

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Das b-flat in Berlin Mitte

Um es gleich vorweg zu nehmen: Ich bin mir bei diesem Artikel selbst nicht so sicher, ob es eine Konzert- oder eine Barrezension werden wird, deswegen warte ich einfach mal ab, wohin mich dieser kleine Text führt und überlasse es dem Leser, am Ende selbst zu entscheiden, was er aus diesen Informationen macht.

Denn der Besuch des b-flat in Mitte am vergangenen Freitag war wirklich atemberaubend und das Klingeln, welches wir danach in den Ohren hatten, war jede einzelne gehörte Note wert. Wir kamen nämlich in den Genuss, Ed Partyka und seinem Jazz Orchester, das laut Aussage seines Chefs überhaupt nur den Titel „Orchester“ trägt, weil es ein French Horn in den Besetzungsreihen gibt, zuhören zu dürfen. Nun war uns das b-flat nicht unbedingt unbekannt und der Laden selbst kann wohl am besten beschrieben werden durch ein eher gleichgültiges „Son Laden halt.“ Das Interieur ist nett, aber nicht besonders besonders (ich könnte mich jetzt nicht mal mehr wirklich erinnern, welche Farbe die Tische hatten, welche Lampen es gab, oder hingen da eigentlich Bilder an der Wand?).

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Im Wesentlichen gibt es eine Bar, schummeriges Licht und einen Haufen Tische, an denen man sich niederlassen könnte, um fingerschnipsend den Klängen zu lauschen, die Programmdirektor Jörg Zieprig am Abend des Besuches auf die Bühne bringt. Ich sage bewusst „könnte“, denn die Sache mit den Tischen ist keine Einfache: Gerade an den Wochenenden muss man damit rechnen, dass so gut wie jeder Tisch bereits reserviert ist und man sich allenfalls noch am Katzenplatz am Fenster, was seitlich hinter der Bühne bedeutet, niederlassen kann. In dem Fall kann man nur zu dem pragmatischen Ansatz „Besser gut gestanden als schlecht gesessen“ raten, denn dieser Platz, den auch wir inne hatten, ist zwar ok, aber man sitzt halt hinter der Musik und wird auch von den freundlichen Servicemitarbeiterinnen leider ein bisschen, wenn auch nicht absichtlich, stiefmütterlich behandelt.

Beeindruckende Klanggewalt im b-flat

Als wir am vergangenen Freitag am Einlass zunächst 15€ Eintrittsgeld zücken mussten, wurde uns kurzzeitig etwas blümerant, aber wir können einfach nicht anders als zu sagen: Ed Partyka und sein Orchester haben uns mit ihren zwei Sets und fast 2 Stunden feinstem, klanggewaltigem Jazz, Blues, Big Band Sound und was sonst noch so dabei war, nicht nur vollumfänglich entschädigt, eigentlich haben sie uns die Schuhe ausgezogen. Nicht nur bekamen wir ein fast 20-köpfiges international besetztes Orchester mit Saxophonen, Trompeten, Pianist, Bassist, allem was dazu gehört, eben sogar einem French Horn serviert. Wir bekamen auch Virtuosität, Vielfalt, Melancholie, große Emotionen und kleine Anekdoten des Orchesterleiters Ed Partyka, die uns zum Lachen brachten. Man konnte sich in dieser wunderbaren Mischung herrlich verlieren. Die Highlights der atemberaubenden Solo-Einlagen, etwa von Florian Menzel an der Trompete, Tini Thomsen am Bariton Saxophon oder besagtem French Horn, geblasen von Linus Bernoulli, machten einfach nur Spaß und waren auch für Jazz-Anfänger, wie wir wohl eher welche sind, verständlich und beeindruckend zugleich. Abgerundet wurde das Ganze zuweilen durch Gesangspassagen der wundervollen Julia Oschewsky, die selbst auch einige der Songs komponierte, die dann von Ed Partyka für das Orchester arrangiert wurden. Die Leidenschaft, die jeder einzelne der Musiker auf die Bühne brachte, war für uns überdeutlich spürbar und hat uns fest erfasst. Beim nächsten Ed Partyka Jazz Orchester Gig werden wir auf jeden Fall wieder dabei sein.

Generell bietet sich das b-flat aber gleichsam für Liebhaber wie mehr oder weniger Neulinge wie uns einfach an, auf eine Entdeckungsreise in die Welt des Jazz zu gehen. Dass diese jedes Mal so aufregend und erinnerungswürdig wird wie unsere Reise am vergangenen Freitag können wir nicht versprechen, aber auf einen Versuch solltet ihr es auf jeden Fall ankommen lassen. Man kann dabei eigentlich nur gewinnen!


Adresse und Öffnungszeiten vom b-flat:

b-flat
Dircksenstraße 40
10178 Berlin

Mo-So: ab 20.00 Uhr

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Sibylle Berg und Christian Ulmen im Maxim Gorki Theater

Sibylle Berg, den meisten wahrscheinlich aus der Rubrik „Fragen Sie Frau Sibylle“ auf Spiegel Online, dem Ein-Mann-Dr. Sommer-Team des erwachsenen (vermeintlichen) Bildungsbürgers, bekannt, hat ein neues Buch geschrieben: „Der Tag, als meine Frau einen Mann fand“ greift die ganz großen oder vielleicht auch ganz kleinen Fragen auf, denen sich alle, die einmal eine langjährige Beziehung durchlebt haben, hin und wieder stellen: Ist das alles? Geht da nicht noch mehr? Stecke ich in einer Sackgasse? Sind Liebe und Sex zwangsläufig miteinander verheiratet? Oder stehen sie vielleicht in einer umgekehrt proportionalen Beziehung zueinander?

„Der Tag, als meine Frau einen Mann fand“ im Maxim Gorki Theater

Wir wollten es rausfinden und haben nicht nur schnöde beim Online-Buchhändler unseres Vertrauens das Buch bestellt (das haben wir auch getan, aber anyway), sondern haben uns das Dilemma von Frau Berg persönlich erklären lassen. Denn am vergangenen Dienstag (und Mittwoch) gab Sibylle Berg ihr neues Werk im Gorki-Theater, gemeinsam mit dem unglaublich charmanten Christian Ulmen und der Elektro-Kapelle „Kreidler“ zum Besten. In der Mischung aus Lesung, Probenatmosphäre einer Theaterinszenierung, sprechenden Bildern und Elektromukke, konnten wir uns selbst ein Bild vom Witz und Esprit von Frau Bergs neuem Buch machen.

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Quasi in verteilten Rollen lesend, die Protagonisten Chloe und Rasmus repräsentierend, nahmen uns Sibylle Berg und Christian Ulmen mit in die Niederungen einer fast 20-jährigen Ehe: Rasmus, leidlich erfolgreicher Theaterregisseur, will noch mal angreifen und in einem Land, von dem man zu Recht nicht viel gehört hat, unter der Mitwirkung von lokalen Laienschauspielern Stücke auf die Bretter bringen, die dort nicht unbedingt die Welt bedeuten. Seine getreue Gattin, und nur Gattin, Chloe begleitet ihn in ebenjenes Land. Noch während sie über Sinn und Unsinn ihrer Beziehung zu ihrem Mann sinniert, stolpert sie in einem Massagesalon in Benny hinein: Jung, aufregend, und auf jeden Fall nicht ihr langweiliger Loser Rasmus. Choe verliebt sich Hals über Kopf, erklärt ihrem Gatten, den Rest des Aufenthalts in dem unbekannten Land allein verbringen zu wollen, und stürzt sich in den „besten Sex ihres Lebens“ mit Benny. Rasmus handhabt dies wie eine Erkältung: Er ist irritiert und verschnupft, aber: Da kann man nicht viel machen, sowas kommt drei Tage, bleibt drei Tage, geht drei Tage. Doch denkste! Zurück in der heimischen Eigentumswohnung im Waschbetonneubau überkommt Chloe alsbald die Sehnsucht nach Benny, sodass sie ihn kurzerhand einfliegen lässt und, aller Ernüchterung beim Wiedersehen am Flughafen zum Trotz, eine lustige Dreier-WG in den heimischen vier Wänden eröffnet. Der gedemütigte Gatte Rasmus, der eigentlich nutzlose Benny und die frustrierte Chloe versuchen nun als baldiges Trio Infernale in dieser Konstellation zu existieren.

Berg und Ulmen haben diese Kleinbürgerkomödie durch ihre Intonation von Bergs Buch hervorragend zum Blühen gebracht. Insbesondere Christian Ulmen überzeugte als erfolgloser und trudelnder Ehemann wie Regisseur, der mit irritierter Gleichgültigkeit den Eskapaden seiner Frau zusieht wie ein Passant bei einem Autounfall. Nicht selten haben wir in der anderthalbstündigen „Lesung“ gelacht, wissend mit dem Kopf genickt oder verschämt zu Boden geschaut. Wer also Lust auf Beziehungs-Bashing (oder vielleicht doch eigentlich einen Lobgesang auf die Liebe?) hat, dem sei Sibylle Bergs neuer Roman ans Herz gelegt. Und Theater mit Christian Ulmen geht eigentlich immer! Wer ihn noch nie live erlebt hat, sollte die nächste sich bietende Gelegenheit auf jeden Fall nutzen.


 

Hier die Infos zum Buch

Sibylle Berg

Der Tag, als meine Frau einen Mann fand

Hanser Literaturverlage

Buch: 19,90€, E-Book: 15,99€