Das Buch Liquid Berlin erzählt die Geschichte von Berlins Barszene und stellt euch Locations und die Menschen dahinter vor. Neben einzelnen Locations widmet sich das Buch aber auch den Brauereien, Brennereien und Händlern, die in Berlin ansässig sind und produzieren. Handgemachte, selbstgebraute Spirituosen sind weiter auf dem Vormarsch und die Entwicklung der ganzen Szene ist super spannend. Genau darin taucht ihr mit dem Buch auch ein.
Liquid Berlin – Köpfe, Stories und Rezepte
Besonders spannend finde ich immer die Köpfe dahinter. Die Menschen, die eine Idee und/ oder Leidenschaft haben und diese umsetzen. Auch ein paar Hausrezepte werden im Buch verraten. Ob ihr diese dann Zuhause umsetzt, bleibt euch überlassen… ein Cocktailrezept erfordert eine 6-wöchige Lagerung ;) Aber genau das sind die Gründe, was die echten Bartender und die Cocktailkunst so faszinierend macht.
Allen Bar-, Gastro und Berlin-Fans können wir das wunderhübsche informative Buch nur ans Herz legen! Wer jetzt nicht mehr an sich halten kann: Hier gibt es das Buch Liquid Berlin: Die Stadt trinkt! zu kaufen.
Anzeige | Ich glaube, man muss an dieser Stelle nicht erwähnen, wie wichtig das Thema erneuerbare Energien ist und welche Rolle Solarstrom im Rahmen einer ökologischen Energiegewinnung spielt.
Während ich in kleineren Städten immer wieder mal Photovoltaikanlagen auf den Häuserdächern entdecke, bin ich ehrlich gesagt in Berlin mit dem Thema Solarenergie noch nicht wirklich in Berührung gekommen.
Bis vor kurzem hatte ich das Gefühl, dass die Anlagen zur Gewinnung von Sonnenenergie zwar mittlerweile die Dächer zahlreicher Häuser zieren – nur nicht in Berlin. Gut, das mag daran liegen, dass in Friedrichshain, Mitte & Co. weniger Einfamilienhäuser das Stadtbild prägen und zudem ein Blick auf die Dächer der Mehrfamilienhäuser dann meistens doch nicht ohne weiteres möglich ist.
Marzahn-Hellersdorf an der Spitze
Und tatsächlich, schaut man sich die Verteilung der photovoltaischen Anlagen in Berlin an, so führen die Stadtteile mit einer höheren Dichte an Einfamilienhäuser die Spitze der Statistik an. Während in Friedrichshain gerade mal 115 Anlagen installiert sind, befinden sich in Marzahn-Hellersdorf mit 1.004 Anlagen, gefolgt von Treptow-Köpenick mit 879 Anlagen die meisten Solaranlagen auf den Dächern Berlins.
Und auch wenn Berlin entgegen des rückläufigen Deutschlandtrends seine Energieleistung über die Photovoltaikanlagen in den Jahren 2013/2014 um 100% weiter steigern konnte, ist noch lange nicht das Endziel erreicht.
Denn bis 2050 möchte Berlin klimaneutral werden und völlig auf den Strom aus Kohle oder Atomkraft verzichten!
berlinStrom– Euer Beitrag zu einem klimaneutralen Berlin
Um dieses Ziel zu erreichen, wurden insbesondere durch die Impulse des Berliner Energietisches und dem angestrebten Volksentscheid 2013 in 2014 die Berliner Stadtwerke GmbH gegründet. Als kommunales Tochterunternehmen der Berliner Wasserbetriebe ist es dessen Aufgabe, den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben sowie die eigenproduzierte Energie zu verkaufen.
Mit dem berlinStrom bieten die Berliner Stadtwerke nicht nur einen Strom an, der ökologisch ist, sondern auch preiswerter als viele herkömmliche Strom- Tarife! Darüber hinaus wird dieser Strom auch anteilig in den Berliner Stadtbezirken erzeugt. Hierfür errichten die Stadtwerke Solaranlagen, welche Strom dort erzeugen, wo er auch verbraucht wird: direkt in den Kiezen.
Solaranlagen auf Mehrfamilienhäuser
Das Solarenergie-Potential ist noch lange nicht ausgeschöpft – ganz im Gegenteil. Wie schon gesagt sind es aktuell vorwiegend Einfamilienhäuser, die mit photovoltaischen Anlagen bestückt sind. Auf den Dächern von Mietshäusern findet man eher selten Anlagen zur Erzeugung von Solarstrom.
Ziel ist es deshalb, diesen Ausbau nun voranzutreiben und mit dem sogenannten „Mieterstrom-Modell“ zukünftig auch Strom direkt von den Dächern der überwiegenden Mehrfamilienhäuser in Berlin für die darunterliegenden Mietwohnungen zu erzeugen.
Wie ihr zu dem günstigen Ökostrom wechseln könnt, erfahrt ihr direkt auf der Webseite der Berliner Stadtwerke.
Der Artikel ist in Kooperation mit den Berliner Stadtwerken entstanden.
Anzeige | Am Samstag hat es mich mal wieder in die City West getrieben, genauer gesagt ins Bikini Berlin. Mitten im unteren Bereich, vor dem Funk You Store, leuchteten Lampen, ein kleiner „Berg“ aus Motorradhelmen war aufgebaut, Sneaker reihten sich auf Stelzen aneinander und Kopfhörer hingen an Luftballons. Drumherum wuselten ein Haufen Menschen. Den abgesperrten Bereich durften immer nur wenige Leute betreten, es gab ein Kamerateam und eine lange Menschenschlange stand für irgendwas an. Neugierig musste ich mir das mal etwas genauer ansehen.
50 Paar Sneaker, 50 Motorradhelme, 50 Lampen und 50 Kopfhörer – Und zwar alles nigelnagelneu!
Das Ganze war eine Aktion von eBay namens „Genau mein Ding“. Was mir immer gar nicht so bewusst war ist, dass eBay ja nicht nur ein Marktplatz für Gebrauchtwaren ist, sondern es dort eben auch echt viele Produkte gibt, die komplett neu sind. Im Prinzip ist eBay nicht viel anders als andere Online Shops, nur gibt es eben sowohl gebrauchte als auch neue Produkte, die aber deutlich günstiger als der UVP des Herstellers sind. Wie genial das ist, erfahrt ihr gleich noch…
Der Claim „Genau mein Ding“ könnte treffender nicht sein. Keine Ahnung wie es euch geht, aber es gibt einfach diese Produkte, die sofort schreien „Mareiki, kauf mich, ich will mit zu dir!“ Eigentlich bin ich ein riesengroßer Sneakerfan, davon könnte ich mir unendlich viele kaufen, ohne dass es mir jemals langweilig werden würde. Genauso geht es mir mit Lampen – nur leider gibt meine Wohnung dann doch naturgemäß einen eher begrenzten Platz dafür her ;) Der zweite Nachteil bei Lampen, die mir gefallen, ist der Preis, der mein (Lampen-) Budget in 99% der Fälle um ein Vielfaches übersteigt. Aber an diesem Tag sollte es anders werden…
Nachdem ich ein paar mal um die Eventfläche getingelt bin, geschah es um mich. Liebe auf den zweiten Blick sozusagen, aber diese Lampe hier hatte es mir echt angetan.
Schwerst verliebt probierte ich mein Glück beim Gewinnspiel. Den Button gedrückt, setzte sich das Glücksrad in Bewegung… und drehte sich… und drehte sich… und stoppte dann, aber leider nur bei „Diesmal keins“. Hmm, das Glück war mir nicht hold – aber hey, wie redet man sich solche Situationen schön? Genau, mit dem Klassiker „Pech im Spiel und Glück in der Liebe“ ;) Andere hatten da mehr Glück…
Der Moment, in dem das eine Prozent zustande kommt – wo Lampe und Budget miteinander harmonieren :)
Okay, wenn ich mich ein Mal für etwas begeistert habe, lasse ich so schnell nicht locker. Mit dem Produktnamen in der Tasche, suchte ich zuhause noch mal bei eBay nach meiner Lampe. Nach ein paar Klicks fand ich mein Schmuckstück wieder. Der Hammer ist, der Preis liegt gerade mal bei 29 EUR, runtergesetzt von 54,99 EUR. Das irritierte mich so stark, dass ich drei Mal hinschauen musste. 29 EUR?! Schnäppchen :) Ich wäre eher von irgendwas über 100 EUR ausgegangen. Die Produkte konnte man ja live sehen, eBay zum Anfassen sozusagen, daher bin ich von einem deutlich höheren Preis ausgegangen. Aber hey, um so mehr freute ich mich darüber und schwupps landete sie im digitalen Einkaufskörbchen!
Mich hat die Info mit der Neuware bei eBay danach noch dazu verleitet, mich weiter durch den Marktplatz zu klicken. Ein Produkt, dass ich mir einfach nicht gebraucht kaufen würde, sind Schuhe. Also ab zur Sneaker-Ecke. Nur mal gucken.. anfassen geht jetzt, wo ich wieder zu Hause bin, ja auch gar nicht. Sucht man nach Nike Air Max 1 + Neuware, so erhält man fast 6.400 Suchergebnisse. Oha! Innerhalb von 10 Sekunden Scrollen gab es mindestens 3 Paar Schuhe, die ich sofort kaufen könnte… gefährlich ;) Daher schließe ich die Suche wieder, aber das mit der Neuware bleibt ab jetzt wohl fest in meinem Kopf.
Fazit
Die Aktion fand ich ziemlich cool und viele andere Menschen anscheinend auch. Der Anlauf schien unendlich, ebenso wie die Jubelschreie der Gewinner. Was mir bis dahin nicht so bewusst war ist, dass es bei eBay so viele Produkte gibt, die Neuware sind (immerhin 80%), von offiziellen Händlern angeboten werden und das auch zu einem reduzierten Preis. Aber, um noch einen dieser unfassbar abgedroschenen Sprüche an den Tag zu bringen: Man lernt ja nie aus, nicht wahr?! :) In diesem Sinne, schaut doch selbst mal bei eBay nach – ich bin mir recht sicher, dass ihr auch genau euer Ding finden werdet.
Am 23. Februar kam Christian Kjellvander zu uns nach Berlin. Mit im Gepäck: Support Andreas Kretschmer und eine ganze Ladung Melancholie.
Der deutsche Singer-Songwriter Andreas Kretschmer aus Aschaffenburg brachte mit seiner „Band“ Justin Wildenhain die perfekte Einstimmung, für das, was noch kommen sollte. Auf der Bühne nur die beiden, zwei Gitarren und ein flimmernder alter Fernseher. Mehr brauchen Andreas Kretschmer „und Band“ nicht. Wer nach dem Auftritt glaubt, Andreas Kretschmer würde mit seinen Songs genau in das Cliché-Herz der Singer-Songwriter Anhänger treffen, der täuscht. Hier geht es nicht um Liebe, hier geht es um das Gefühl nicht in die Welt zu passen, seinen eigenen Kopf nicht mehr zu kennen. Nicht romantisch verklärt, sondern mit einer klaren Sicht auf die Realität.
Wer sich von den beiden selber überzeugen will, sollte sie mal für ein Konzert zu sich einladen. Alles war ihr dazu braucht ist ein Wohnzimmer und musikhungrige Freunde. Easy oder?
Andreas Kretschmer & Christian Kjellvander – Ein Hoch auf die Melancholie!
Der weitere Abend lässt sich einfach zusammenfassen: Stellt euch eine kalte, regnerische Herbstnacht in einem kleinen Holzhaus in der schwedischen Einöde vor; Christian Kjellvander würde den Soundtrack dazu liefern.
Kjellvanders Musik ist melancholisch, roh, intensiv. Wer an diesem Abend den ruhigen Sound erwartet, den seine Platten vermitteln, der wird eines Besseren belehrt, denn was zuhause auf dem Plattenspieler noch unaufgeregt klingt, ist live alles andere als das.
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Christian Kjellvander schafft über 1,5 Stunden und vier Zugaben lang eine intensive Beziehung zwischen sich, seiner Band und dem Publikum. In dem Track „Dark ain’t that dark“ seines aktuellen Albums „A village: Natural light“ singt er „there’s too much dark in natural light“ und passend dazu ist der Privatclub fast durchgehend in dunkle Lichter gehüllt.
Hier passt an dem Abend alles. Christian Kjellvander erzählt nicht viel, seine Songs dafür umso mehr. Es geht um Themen wie Liebe, das Leben und den Tod, die von Kjellvanders charakterstarken Stimme und kraftvollen Sounds durch den Raum transportiert werden und sicher ist keiner der Besucher ohne ein kleines bisschen Melancholie im Herzen nach Hause gegangen.
Anzeige | Gefühlt ist Schweden gerade ziemlich beliebt, wenn man mal von den „getrumpten“ Problemen mit Flüchtlingen absieht. Eigentlich ist es nicht nur Schweden, sondern ganz Skandinavien, wozu ich an dieser Stelle auch Dänemark hinzuzähle. Schwedisches Interieur und schwedische Mode liegen in der Gunst dabei ganz vorne. Das ist natürlich auch nicht erst seit gestern so, sondern in meiner Wahrnehmung schon eine ganze Weile. Durch den dänischen „Hygge“-Hype scheint nun aber noch mal alles neu angefacht zu sein.
Doch warum übt Schweden eine solche Anziehungskraft auf uns aus?
Sobald das Wort Skandinavien oder besser Schweden dieser Tage fällt, strahlen die meisten Augen.. zumindest bei uns Frauen. Irgendwas hat dieses Land, dass uns fasziniert. Wenn ich an Schweden denke, fallen mir klischeehafter Weise die roten Holzhütten ein, ich denke an die Weite der Natur und an klare Gewässer. Alles scheint irgendwie unberührt zu sein und im Zweifelsfall braucht man von seinem Wohnhaus auch schon mal eine oder gar mehrere Stunden bis zur nächsten Ortschaft. Abgeschiedenheit ist in Schweden etwas, dass man als schön empfindet – auch wir Großstädter kommen ins Träumen. Während mir die Vorstellung, abgeschieden in Mecklenburg-Vorpommern oder Brandenburg zu wohnen, nur halb so romantisch vorkommt ;)
Warum dieses Land so besonders ist? Wir haben mal 8 Thesen aufgestellt:
1.) ABBA, Roxette & Mando Diao
Mitreißend und auf Dauerschleife liefen die Songs schwedischer Bands bei mir schon häufig… und bei euch sicherlich auch ;) Kein Wunder, gehört Schweden doch zu dem 3. größten Land was Musikexporte angeht. Davor kommen nur die USA und Großbritannien. Chapeau! Die Musiker aus dem skandinavischen Land reißen uns mit, lassen uns Tanzen bis zum Morgengrauen oder melancholisch auf der Couch liegen und träumen.
2.) Fika – Gerne mehrmals täglich
Auch wenn das Wort vielen zunächst ein kleines Lächeln ins Gesicht bringt – Fika hat natürlich nichts mit dem Sexleben der Schweden zu tun, sondern bedeutet einfach nur Kaffeetrinken, ein kleines Gebäckstück und Konversation. Schweden gelten als eher scheue Wesen, der (Erst-)Kontakt zu anderen Menschen scheint holprig und zurückhaltend – ein ähnliches Verhalten bahnt sich bei unseren lieben Norddeutschen ja schon an ;) Ob während der Arbeitszeit oder als Treffen zwischen Freunden, „Fika“ ist ein gerne eingesetztes Kommunikationsmittel.. und mal ganz ehrlich, schon unsere Großeltern wussten, dass die Kaffeerunde am Nachmittag perfekt ist, um eine Runde zu Plaudern.
3.) Interieur at its best
Wenn es einen Award für Gemütlichkeit gäbe, Schweden würde ihn wohl durchgängig für sich beanspruchen können. In Schweden ist es in den Wintermonaten lange dunkel und kalt – die Menschen bekommen daher wohl schon mit der Muttermilch ein Gespür mitgegeben, wie man es sich in seinem Zuhause so richtig gemütlich macht. Flauschige Decken und viele kuschelige Kissen sammeln sich zu Hauf in den Wohnungen und was gibt es besseres als sich an kalten Tagen zuhause darin einzukuscheln?
Aber auch abgesehen vom erhöhten Kuschelfaktor: Der Mix aus hellen und dunklen Naturtönen, verschiedenen Stoffen, Holzmaterialien und die dunklen, kräftig grünen Farbakzente der Pflanzen sind das Sinnbild schwedischer Wohnkultur. Was ich zudem immer ganz spannend finde, ist der Mix aus Chaos und Strukturiertheit. Viele Bilder, Bücher, Lampen, Pflanzen und Kissen sorgen auf der einen Seite für eine gewisse „Unordnung“, die aber durch klaren Formen der restlichen Möbel kontrastiert und aufgewogen werden. Zudem ist der Einrichtungsstil eher praktisch angelegt – wie auch im Bauhausstil folgt die Form der Funktion… und sorgt somit für ein bißchen mehr (gefühlte) Ordnung in unserer stressigen Welt. Danke! Einer unserer Lieblingsstores für Wohn- und Lifestyleprodukte aus Schweden ist übrigens der Store Granit :)
4.) Kannebullar, Semla & Godis
Die Schweden haben mit ihren „Godis“ und vielen Gebäcken einen ziemlich süßen Zahn. Kein Wunder, die ganzen Leckereien sind ein echter Gaumenschmaus. Typisch für Schweden sind vor allem die „lösgodis“, sprich nicht abgepackte Süßigkeiten, die jeder nach seinem Gusto selbst zusammenstellen kann. Bei mir kommen da sofort Kindheitserinnerungen hoch, als wir beim Bäcker um die Ecke uns noch eine kleine Tüte mit Gummitieren & Co. zusammen stellen durften.
Zum oben erwähnten Fika gibt es häufig auch ein Gebackstück. Neben den Zimtkringeln namens „Kannebullar“, sind die „Semla“ in der Gunst ganz weit oben. Das Kleingebäck ist wohl am besten vergleichbar mit unseren Windbeuteln. Die vielen Kuchen und Tartes mag ich ja so richtig gerne.. Schwedische Schoko-, Blaubeer-, Mandelkuchen haben mich bislang noch nicht enttäuscht – im Gegenteil.
5.) Midsommar
Während uns zur Sommersonnenwende die Fete de la musique auf die Straßen Berlins zieht, feiern die Schweden das Midsommarfest. Und okay, wie nice ist das denn, wenn es nicht mehr richtig dunkel wird? Das bringt zwar wenig Schlaf mit sich, aber eben auch nicht enden wollende Abend, weil man nie das Gefühl bekommt „Schon so spät, ich sollte mal ins Bett gehen!“ Zusammen mit Freunden, Familie und Bekannten geht es zum Midsommar oft raus aufs Land, es wird getrunken und gegessen und natürlich darf auch nicht die Majstång fehlen. Was wir sonst nur vom Snapchat-Filter kennen, passiert in Schweden zum Midsommar im Real Life: Blumenkränze auf den Köpfen der Ladies und Kids. Irgendwie hat das alles eine wunderbare Leichtigkeit.
6.) Pippi Langsrumpf
Noch ein direkter Flashback in die Kindheit :) Die Bücher der schwedischen Autorin Astrid Lindgren legten sozusagen den Grundstein für unsere Liebe zu Schweden. Und jetzt die Frage aller Fragen: Wer von euch erinnert sich an den kompletten Namen der kleinen Pippi? Das Mädchen mit den roten Zöpfen nahm uns damals mit in eine Welt voller Wunder, leuchtenden Augen und ganz viel Staunen. Und auch heute noch erfreuen die Geschichten um Annicka, Thommy, Herrn Nilsson und dem Kleinen Onkel kleine und große Geschichtenliebhaber und Träumer. Pippi ist einfach Kult.
7.) Mode aka. Interieur für den Körper
Schwedische Mode ist genauso clean, geradlinig, zeitlos und wunderschön wie deren Interieur. Natürlich ist das Geschmackssache, wie alles im Leben. Egal ob Schlabberlook oder hübsch gemacht, die Mode sieht einfach immer toll aus. Es drückt für mich auch eine Art Understatement aus, weil die Klamotten selten schreien „Hier bin ich, schaut mich an“ und dennoch versprühen sie durch die gewählten Farben und Stoffe einen gewissen Charme. Einzelteile sehen auf dem Bügel zum Teil sogar ein bißchen langweilig aus, aber geschickt kombiniert, entstehen wunderbare Looks. Es gibt so viele schwedische oder skandinavische Labels in Berlin, in deren Shops ich nicht reingehen darf, wenn ich „nur mal gucken“ möchte. Denn ein Teil landet dann auf jeden Fall in meinem Kleiderschrank…
8.) Polarlichter färben den Himmel
Hach! Ein weiterer, beinahe magischer Pluspunkt von Schweden sind wohl die wunderbaren Polarlichter. Ein Wunder der Natur, dass zwar wissenschaftlich erklärt werden kann, bei dem wir uns aber lieber träumerisch entführen lassen.
Der Artikel entstand in Kooperation mit GRANIT.
Die Stadt ist einerseits der Puls der modernen Welt. Sie ist bekannt für ihren eigenen Charme, ihre Verrücktheit und Individualität. Sie zieht so auch all die individuellen eigenen Charaktere an. Doch vereint sie genauso den Querschnitt der Gesellschaft – den Urberliner mit seinem charmanten Berlinerisch in jedem seiner Worte, den nach sich selbst suchenden Studenten, den Künstler, der ‚irgendwas mit Medien‘ macht genauso aber auch den Obdachlosen und Heimatlosen. Die Stadt ist riesig, für manche unberechenbar und schäbig, für andere angeblich voller Hipster und immer mit einem Sojakaffee- Latte in der Hand.
Und der Neuberliner? Der sieht manche Einzelheiten noch etwas bewusster und kann in all den Vorurteilen aufräumen. Er kann aber auch noch viel von den Urberlinern und der Stadt selbst lernen.
Hinweis: U-Bahn-Wettrennen
Zieht man nach Berlin, ist man höchstwahrscheinlich aus seiner Heimatstadt oder vorigem Wohnort Wartezeiten von mindestens 10 Minuten bei der Straßenbahn oder Bus gewöhnt. Das findet man nicht mal so spektakulär, sondern die Normalität. In Berlin fühlt man sich am Anfang schon deswegen wie ein Tourist, der unglaublich viel Zeit – wenn nicht alle Zeit der Welt zu haben scheint. Der Neuberliner versteht nicht, wieso man zur U-Bahn um sein Leben rennen muss, wenn doch 4 Minuten schon die nächste abfahren soll.
Aber ein gestresster Berliner könnte da doch schon einmal aus seiner sonst so ruhigen rauen Berliner Haut fahren. Aber keine Sorge, nach einigen Wochen fühlt man sich nicht mehr wie ein Tourist, man kommt im Berliner Alltag an. Besser gesagt, man beginnt zu rennen. Denn dann ertappt man sich selbst dabei, wie man gerade zur nächsten U- oder S-Bahn rennt, obwohl doch 4 Minuten später schon wieder die Nächste da wäre.
Hinweis: Die U-Bahn – Nächstenliebe
Heutzutage wird uns gern vorgeworfen, zu distanziert zu sein. Wir seien zu egoistisch, denken ausschließlich an uns und persönliche Nähe sei uns fremd. Das Gesetz von Berührungsängsten mit Fremden scheint in der U-Bahn in Berlin allerdings außer Kraft gesetzt zu sein. Gerade bei langen Fahrten möchte man vermeiden, unbeholfen in den Gängen zu stehen. Denn dann ist man nur damit beschäftigt, aufzupassen, dass man ja nicht unelegant hinfällt. Wenn man nicht einmal eine Möglichkeit zum Festhalten findet, möchte man vermeiden, den Fremden gegenüber spontan als Stütze nutzen zu müssen.
Also setzt man sich dicht gedrängt nebeneinander auf die langen U-Bahn-Bänke. Wahrscheinlich haben die Leute auch tatsächlich in der U-Bahn Berlins weniger Probleme mit der Nähe. Sie sind sich nämlich näher als sie glauben, denn sie leben in derselben Stadt und das nicht in irgendeiner, sondern in Berlin. Wege sind lang und Stress liegt in der Luft. Gleichzeitig bestimmt eine gewisse Leichtigkeit die Berliner Atmosphäre mit der man schon irgendwie zu seinem Ziel kommen wird, sei es zum Büro, nach Hause, in die nächste Bar oder vielleicht sogar das Ziel eines Lebenstraum, den man in Berlin verwirklicht sieht. Das verbindet, auch in der U-Bahn. Also setz dich als Neuberliner ruhig auf einen, wenn noch so eng bemessenen Platz. Hier kann man sich eben auch dicht an dicht an Fremde drängen.
Hinweis: Vorsicht Mindestgeschwindigkeit!
In Berlin sollte es eigentlich Schilder mit Mindestgeschwindigkeit auch für Fußgängerwege und -zonen geben, zumindest als Hinweisgeber für den Neuberliner. Sei es morgens von der U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit, durch die Shoppingstraßen, oder um schnell nach Hause zu kommen, in Berlin tickt der Kilometerzähler schneller. Es scheint in den Straßen von Berlin ein ungeschriebenes Gesetz zu geben, das da heißt: Beachte die Mindestgeschwindigkeit, sonst gerät die Masse, die durch die Straßen der Stadt zieht, schnell aus den Fugen.
Als frisch gebackener Berliner muss man also erst einmal einige Km/h zulegen, um mit dem Berliner mithalten zu können. Auf dem Weg zur U-Bahn empfiehlt es sich, sich geschickt durch Lücken hindurch zu winden, um nicht wegen des entspannenden Ganges des Touristen, wie ein Laster auf der Autobahn nach hinten geworfen zu werden. Man sollte immer schön die Überholspur nehmen. Auf der Rolltreppe zur U-Bahn heißt das übrigens immer Links, wenn man den Berliner nicht verärgern möchte. Im Zweifel sollte man einfach ganz auf die Rolltreppe verzichten, gerade wenn du als Neuberliner dann auch bald zur U-Bahn rennen solltest. In Berlin bewährt sich eben doch die gute alte Treppe.
Hinweis: Digitale Tarnung in den Fußgängerzonen
Es stimmt, die Stadt ist groß, für den Neuberliner nahezu ungeheuerlich. Sobald man glaubt, schon fast am Ziel angekommen zu sein, weil man schon mal die gesuchte Straße gefunden hat, wird einem der eigene Fehler bewusst. Die Straßen sind oft tückisch weitläufig und man hat dann doch meist noch einige Meter vor sich. Sobald man also aus der U-Bahn steigt, zückt man erst einmal das Handy, um den digitalen Kompass einzuschalten. Besser gesagt ist man schon in den U-Bahnen orientierungslos. Ausgang heißt nämlich in Berlin nicht gleich Ausgang, man sollte nicht unterschätzen wie weit diese manchmal auseinander liegen können. Ohne google.maps fühlt man sich gern aufgeschmissen in Berlin. Doch zur eurer Beruhigung liebe Neuberliner, wenn ihr genauer beobachtet, fällt euch eines sofort auf: Auch der Berliner kennt nicht jede Straße und jeden Winkel seiner Stadt, zumal er oft gern einfach in seinem Kiez bleibt. Sobald er aber einmal aus seiner Knautschzone herausgezwungen wird und sich in ein anderes Viertel begeben muss, fühlt auch er sich wie ein Fremder. Außerdem unterschätzt man, wie wenige, die einem begegnen wirkliche waschechte Berliner sind. Viele sind genauso Neuberliner, Pendler oder erst kürzlich Zugezogene.
Daher meine These, dass ein hoher Anteil der Leute, die einem fast in die Arme laufen, weil sie konzentriert auf ihr Handy schauen, gar keine SMS, Whats-App oder Facebook – Nachricht schreiben. Nein, sie suchen gerade bei maps verzweifelt nach der kürzesten und schnellen Route, um nicht wie ein Tourist oder Neuberliner verwirrt in der Gegend umher zu irren.
Hinweis: Das Auto-Paradoxon
In Berlin gelten eigene Regeln, vor allen Dingen im Straßenverkehr. Nicht nur Fußgänger scheinen drei Schritte zuzulegen, sondern auch die Autofahrer sind schneller unterwegs und vor allen Dingen chaotischer. Als Neuberliner ist man schon bei dem Gedanken nervös, gleich ins Auto zu steigen mit Respekt vor den zig-mehrspurigen Straßen. Beunruhigen sollten einen trotzdem nicht die hupenden ungeduldigen Berliner hinter einem, wenn man möglicherweise nicht weiß, welche Spur man zu nehmen hat, wo man sich einordnen kann, oder wo sich eine Parklücke befindet. Denn als Neuberliner solltest du wissen, dass Fehler machen hier keine große Sache ist. Auch der Berliner kennt nicht jede Straße mit ihren besonderen Verkehrsregeln.
Das Paradoxon an Berlin ist vor allen Dingen, dass an sich kaum jemand im Alltag Auto fährt. Der Berliner ist lieber mit dem Nahverkehr oder Fahrrad unterwegs, weil er selbst von den vielen Ampeln, Staus und Chaos auf den Berliner Straßen genervt ist. Er kommt ohne schneller ans Ziel. Wo kommen dann also immer all die Autos her?
Hinweis: Die Bürgerbüro-Warteschleife
Unterschätze nie, dass du nicht der einzige Neuberliner bist und in diese Stadt scheinbar täglich wieder etliche andere neue herziehen. Berliner müssen auch häufig umziehen zur nächsten Wohnung mit befristeter Miete. Manche probieren mit ihrem Partner zusammenzuziehen. In Berlin gibt es alles, wahrscheinlich auch viele Pärchen, die nach ein paar Monaten bemerken, dass sie nicht zusammen passen. Singles flüchten sich also wieder in WGs und Neuberliner müssen mit ihnen konkurrieren. In keiner Stadt sind die Bürgerbüros so überfordert wie in Berlin. 2 Monate warten ist eine gute Quote und geht bereits einher mit der Frage, wie dringlich es sei, die man mit: „So schnell wie möglich“ erwidert hat. Berlin soll deshalb sogar Probleme mit anstehenden Wahlen haben, da nicht alle Zugezogenen pünktlich vorher einen Termin zur Ummeldung ergattern. Dennoch, bei vielen Behörden ist wiederum das Vorzeigen des Untermietvertrages völlig ausreichend. Denn das Bürgerbüroproblem ist jedem Berliner nur zu gut bekannt. Wahrscheinlich hat er es privat selbst schon hautnah miterleben müssen.
Hinweis: Wohnmarkt-Assessment-Center-Berlin
Die WG- oder Wohnungssuche ähnelt einem Assessment Center und die WG-Besichtigungen einem Bewerbungsgespräch für den heißersehnten Job.
Einen Tipp an Neuberliner: Zweifel nicht an dir, wenn du selten Antworten auf deine gefühlt Millionen verschickte, so gut durchdachte Anfragen erhältst. Die Devise aus anderen Städten: „Erst mal alle Bewerber einladen und dann entscheiden“, ist in Berlin unmöglich. Der Berliner mit dem Wohngesuch bekommt innerhalb weniger Minuten so viele Anfragen, dass er die Anzeige sofort wieder herausnehmen muss. Dennoch kämpft er sich durch einen Stapel Anzeigen und kann nur diejenigen einladen, die auf den ersten Blick sympathisch waren.
Für den Neuberliner ist daher ein Besichtigungstermin wie ein Gefühl im Recall zu sein. Wichtig ist nur nicht die Geduld zu verlieren, täglich die Wohnungsseiten und Anzeigen bei WG-Gesucht zu durchforsten. Alle Gesuche, die älter als ein Tag oder streng genommen schon mehrere Stunden online stehen, kannst du quasi verwerfen. Ehrgeiz und Willen können helfen. So sollen bei eigenen Wohnungen sogar Motivationsschreiben bei den Vermietern gut ankommen: Willkommen im Assessment Center Berlin.
Und wer die Zeit bis zur Traumwohnung überbrücken möchte, aber keine Freunde oder Verwandte in der Stadt hat, schnappt sich einfach eine Wohnung auf Wunderflats. Die Jungs bieten möblierte Wohnungen in Berlin (Hamburg oder München), die ihr für einen gewissen Zeitraum mieten könnt. Mindestaufenthalt ist ein Monat, dafür ist es aber günstiger als eine dauerhafte Hotelübernachtung und ihr habt die Annehmlichkeiten einer eigenen Wohnung. Übrigens ist das Angebot auch ziemlich cool, wenn ihr geschäftlich eine zeitlang in Berlin seid – zur Einarbeitung, für ein Projekt… oder einfach um die Weltherrschaft an euch zu reißen ;)
Hinweis: Berliner Trend: Frühsport Treppen steigen
Solltest du dann deine Traumwohnung gefunden haben, so kannst du damit rechnen, dass sie weder Fahrstuhl hat, noch sich in den ersten Stocks befindet. Im Gegenteil, häufig wohnst du im Hinterhaus ganz oben im vierten oder fünften Stock. Berlin hat daher einen eigenen Sporttrend für sich entwickelt, nicht nur als Alternative zu den Rolltreppen, sondern überall: Das Treppensteigen. Es hält fit und ist für manche sogar der perfekte Ausgleich zum ständigen Sitzen in der Schule, Unis oder im Büro starr vor dem Computer. So retro Treppen zu sein scheinen, oftmals ist man mit ihnen auch noch schneller als mit den modernen Fahrstühlen und Rolltreppen.
Aber ein kleiner Tipp: Lege dir schnell eine Packstationenkarte zu, denn der Paketdienst ist selten so der motivierte Treppen-Spitzensportler. Der wird wahrscheinlich schon privat oft genug das Vergnügen haben.
Hinweis: In Berlin geht man nicht weg.
Berlin – die Stadt der vielfältigen Möglichkeiten – die Stadt, die nie schläft. Deshalb ist auch für jeden Nachtschwärmer etwas dabei. Gerade in Friedrichshain und Prenzlauer Berg findet man die ein oder andere Bar oder den kleinen Szeneclub an einigen Ecken. Doch Vorsicht, egal in welchem Viertel du unterwegs bist, die kleinen Feinheiten der Berliner Sprache sollten nicht missachtet werden.
Der Berliner geht weder weg, noch geht er aus oder hat Lust auf Party machen – sondern der Berliner ‚geht feiern‘.
Er hat Lust zu tanzen, egal zu welcher Tageszeit. Die Stadt hält für jede Gelegenheit das passende Angebot bereit. So kann man morgens vor der Arbeit in Guten Morgen Clubs sich warm tanzen, wenn der Frühsport im privaten Treppenhaus noch nicht ausgereichend gewesen zu sein scheint oder man kann sich nach der Arbeit auf einer After Work Party den Frust von der Seele tanzen. Nachts findet man sowieso für jeden Musikgeschmack und Geldbeutel den eigenen Lieblingsclub, auch im eigenen Viertel, selbst wenn man nicht gerade in Friedrichshain wohnt. Aber der Berliner geht wie gesagt tanzen. Er würde nie zugeben, dass er insgeheim auch nach der großen Liebe oder nach einem netten One-Night-Stand für die kommende Nacht sucht.
Hinweis: Eine eigene Spezies – Der Bettler Berlins
Aber auch in Berlin ist nicht alles Gold, was glänzt. Wie gesagt Berlin ist ein Querschnitt der Gesellschaft, sodass man wahrscheinlich alle Facetten von reich und arm in dieser Stadt vorfinden wird. Auch in andern Städten gibt es natürlich Armut und Bettler in den Fußgängerzonen und vor den Supermärkten und Kaufhäusern. Dennoch muss sich der Neuberliner erst einmal daran gewöhnen, dass die Konzentration an Bettlern hier viel höher und das Elend oft gegenwärtig ist. Man sieht sie fast überall stehen, sitzen oder liegen und betteln. Manche sind kreativer und singen oder sind musikalisch in den U-Bahn Tunneln oder direkt in der U-Bahn unterwegs. Man muss immer auf eine Musikeinlage oder Anfragen zum Kauf der Obdachlosenzeitung „Motz“ gewappnet sein, egal wie motiviert man selbst gerade ist.
Aber was dem Neuberliner auffällt ist, dass der Bettler in Berlin über aus freundlich ist. Kaum einer wird wütend oder ausfällig, wenn ihm kein Geld gegeben wird. Sondern man erhält stets ein nettes „Danke, ich wünsche Ihnen noch einen schön Tag“. So gibt man auch dem ein oder anderen gern mal etwas Unterstützung, denn der Berliner Bettler gibt sich auch mit Pfandflaschen, Essen und Trinken zufrieden. Es muss nicht immer das liebe Geld sein. Der Berliner Bettler ist eben wie jeder andere Berliner auch einfach anders.
Die Stadt birgt für jeden etwas und alle geben der Stadt ihren Charakter.
Die Bewohner geben ihr die Farben, die sie zu der bunten Einzigartigkeit machen, die sie ist, eben so anziehend, aber auch polarisierend. Denn in dieser Stadt voller Widersprüche ist das Leben nicht geschrieben, nicht das Leben der Stadt, auch nicht das Leben der Bewohner. Vielleicht wimmelt die Stadt deshalb nur so von Neuberlinern. Sie alle hoffen hier zu finden, was sie suchen sei es, den Straßenverkehr missachtend mit Google maps, bei einer WG im Wohnungssuch Assessment Center oder wartend in der U-Bahn dicht an dicht mit einem Fremden rechts und links. Berlin ist also für alle Lebenskünstler, Sinnsuchende, Gedankenlose, Individuellen, Trendsetter und Karrieremenschen ein willkommener Ort zum Ausprobieren und einfach machen.
Von den Tilsiter Lichtspielen muss man wissen, denn sonst findet man wohl eher selten den Weg dorthin. Das alte Kino liegt nämlich versteckt in einem Wohnhaus in Friedrichshain. Von außen prangt ein großes Schild mit dem Namen – allerdings unbeleuchtet. Im Winter oder zu späterer Stunde würde wohl niemand vermuten, dass sie hinter der Kneipe eine Kinoraum befindet.
Kinotradition seit 1908
Genau so lange existieren die Tilsiter Lichtspiele bereits und waren somit eines der ersten Kinos in Berlin. Die Atmosphäre der vergangenen Tage spürt man auch beim Betreten des Gastraumes. Denn zu dem Kino gehört eine Kneipe, in der man vor oder nach den Filmen noch ein hausgebrautes Bier trinken kann. Das ist nämlich eine weitere Besonderheit dieses Programmkinos. Das Bier wird in der eigenen Brauerei hergestellt. Das süffige und schmackhafte Bier, das es in hell und dunkel gibt, kostet gerade mal 2,80 EUR für 0,5l (0,3l liegt bei 2,00 EUR).
Filme gucken für 5,5o EUR
Es gibt insgesamt zwei Kinoräume, wovon wir aber nur den Kinosaal 1 gesehen haben ;) Der andere muss sich in den Tiefen der Räumlichkeiten irgendwo verstecken.. Der reguläre Preis für einen Film liegt bei 5,50 EUR – Schnäppchen ;) Denn hier flimmern nicht nur alte Schinken, sondern auch brandaktuelle Filme über die Leinwand. Dafür muss oder kann man dann die Geräuschkulisse des Gastraumes in stillen Momenten getrost überhören.
Als wir nach dem Film aus dem Kinoraum heraus kamen und wieder im Gastraum standen, kamen wir uns wie Zeitreisende vor. Wir standen im Gastraum, der bis auf den letzten Platz besetzt war und beobachteten für einen Moment die Leute, die uns jedoch kaum wahrgenommen hatten. Das war strange und witzig zugleich. Wir sind gespannt, ob es euch auch so geht ;)
Relikte der Vergangenheit
Ein Besuch der Tilsiter Lichtspiele ist beinahe vergleichbar mit einem Museumsbesuch, denn überall hängen Bilder oder Gegenstände aus vergangenen Zeiten. Unsere Highlight war definitiv der Tilsomat 2000 :) Das alte Teil, das früher mal mega hipp gewesen sein muss, beinhaltet ein paar Snacks und Schokoriegel.
Fazit
Ein tolles altes Kino, das jeden Besuch zu einem echten Erlebnis macht.
Adresse und Öffnungszeiten der Tilsitter Lichtspiele:
Tilsiter Lichtspiele
Richard-Sorge-Straße 25A
10249 Berlin
Der TV-Sender arte geht zusammen mit Erik Spiekermann auf Typo-Reise durch Berlin. Spiekermann ist einer der wichtigsten Personen, wenn es um Typografie geht. So hat er zum Beispiel die Beschriften der Berliner U-Bahn konzipiert. Der Kurzbericht nimmt euch mit auf eine historische Reise durch die Schriften Berlins.
Die Berlinale ist kaum hinter uns, die Oscar Verleihung 2017 steht noch vor uns – alles ist also im Zeichen des Films und des Kinos. Grund genug, mal ein paar unserer liebsten Kinos vorzustellen. Mit knapp 100 Spielstätten und etwa 275 Kinosälen braucht sich Berlin übrigens auch nicht hinter anderen Bundesländern zu verstecken.
Muliplex vs. Filmtheater
Neben den großen und nationalen Multiplex-Kinos sind da ja noch die kleineren, oftmals als Filmtheater betitelten Spielstätten, die häufig deutlich mehr Atmosphäre haben als ihre großen Schwestern. Aber, um das schon mal vorweg zu nehmen, wir mögen genau diese. Die Räume in diesen Filmtheatern haben noch den Charme vergangener Zeiten, sie scheinen weniger auf Popcorn und Kommerz ausgerichtet zu sein und ziehen deshalb auch all unsere Aufmerksamkeit ;) Die einzigen Beiden, die wir trotz viel Modernität wirklich mögen, ist der Zoopalast und die Astor Filmlounge.
Kino International
Der Liebling der Filmschaffenden und Filmsehenden: Das Kino International. Das Gebäude wurde zwei Jahre nach dem Mauerbau erschaffen und erfreut sich nach wie vor größter Beliebtheit – nicht zuletzt dank des gut erhaltenen 60er Jahre Interieur. Das Kino, dass nur einen einzigen Saal für 551 Menschen hat, zeigt nur ausgewählte Filme. Häufig werden die Räumlichkeiten aber auch für externe Events und Konferenzen gebucht. Kein Wunder, der Charme dieses Kinos ist einfach anziehend und für mich ein bißchen magisch.
Zoo Palast
Der Zoo Palast hat eine nicht weniger lange Historie. Bereits 1957 öffnete das Lichtspieltheater seine Pforten und war fortan bis 1999 das Wettbewerbskino der Berlinale. Nachdem das Kino 2011 schließen musste, wurde es von 2011 bis 2013 restauriert, um im November 2013 in neuem Glanz Kinofans erneut zu begrüßen. Das Schöne am Zoo Palast ist, dass es seine Atmosphäre nicht verloren hat, auch wenn alles ein bißchen kommerzieller und hübscher geworden ist. Es bleibt die Grand Dame unter den Berliner Kinos.
Passage Kino
Liebhaber charismatischer „alter“ Kinos sollten sich unbedingt mal einen Film im Kinosaal 1 des Passage Kinos ansehen. Roter Samt und alte Kronleuchter werden eure Augen ganz schön zum Funkeln bringen. Das war aber nicht immer so. 1910 erbaut, wurde es von 1968 – 1989 als Möbellage degradiert. Die anschließende Renovierung bringt Glanz und Gloria zurück in das Kino in Neukölln.
Filmtheater am Friedrichshain
Eine Zeit lang sind wir hier ein- und ausgegangen. Das Filmtheater am Friedrichshain (FaF) gehört mit seinen 5 Sälen zu den größten Programmkinos der Yorck-Kinogruppe. Besonders toll ist die Zeit im Sommer, denn der Volkspark Friedrichshain ist nur einen Steinwurf entfernt, sodass man vor oder nach dem Film dort noch eine Runde chillen kann. Das FaF ist nicht atemberaubend schön, es ist nicht wahnsinnig neu und eigentlich eher etwas in die Jahre gekommen (sorry liebes FaF), dennoch lieben wir es!
Rollberg Kino
Wie viele Berliner Kinos, hat auch das Rollberg Kino eine bewegte Vergangenheit. Einst, 1927, war es mit 2.500 Sitzplätzen, das größte Kino Europas, wurde aber am 2. Weltkrieg komplett zerstört. Nach dem Wiederaufbau hielt es der Kinokrise jedoch nicht Stand und wurde umfunktioniert in ein Kaufhaus. Nachdem 1992 das gesamte Gebäude abgerissen wurde, erfreut es sich mittlerweile wieder großer Beliebtheit, vor allem für Fans von Filmen in Originalversion mit Untertiteln – diese flimmern nämlich ausschließlich im Kino am Rollberg über die Leinwand.
Astor Film Lounge
Die Astor Film Lounge ist definitiv ein echtes Highlight unter all den Kinos und Filmtheatern dieser Stadt. In dem denkmalgeschützten Gebäude am Kurfürstendamm ist Ende 2008 ein wahrer Kinotraum entstanden. Die Sitzreihen sind großzügig verteilt und lassen jede Menge Platz für die eigenen Beinfreiheit. Rote Ledersessel, die sich nicht hinten klappen lassen ohne dass man nur annähernd den Hintermann berühren könnte, gehören ebenso dazu wie der Service am Platz. Dekadentes Filmegucken kann ja auch mal ganz schön sein, dafür sind die Ticketpreise auch deutlich höher.
Delphi Filmpalast
Unweit des Zoopalasts und praktisch neben dem Theater des Westens befindet sich in der Kantstraße der Delphi Filmpalast. Es gehört zu den wenigen Kinos, in denen auch heute noch 70mm-Filme vorgeführt werden können. Meistens werden hier aber Arthouse-Filme gezeigt oder nationale und internationale Filmpremieren gefeiert. Sowohl die Fassade als auch der große Kinosaal sind beeindruckend schön, wenngleich sich ein paar Altersspuren abzeichnen. Für Filmfans ist der Delpi Filmpalast ein echtes Muss. Im unteren Bereich beherbergt das Kino übrigens die Jazz-Location Quasimodo.
Tilsitter Lichtspiele
Die Tilsitter Lichtspiele sind ein echtes Zeitzeugnis der Kinogeschichte Berlins. 1908 eröffnet, gehört es zu den ersten Kinos in ganz Berlin. Im Erdgeschoss eines Wohnhauses befindet sich nicht nur das Lichtspieltheater, sondern auch eine Kneipe, in der man anschließend bei einem Glas Bier oder Wein den Film Revue passieren lassen kann. Der Aufenthalt gleicht einer Zeitreise, weil gefühlt lange Zeit nichts an der Einrichtung getan wurde und überall Gegenstände und Bilder von früher hängen – gleichzeitig macht genau das einen Besuch auch so empfehlenswert.
Wer in Berlin wohnt, hat das große Glück, noch zwischen zahlreichen Programmkinos wählen zu können. Die Yorck Gruppe ist hier mit ihren 14 Kinos, die sich in ganz Berlin verteilen, führend.
Und zu Yorck Gruppe gehört auch das Delphi in der Kantstraße in Berlin Charlottenburg.
Direkt neben dem Theater des Westens befindet sich hier das traditionsreiche Kino.
Auch wenn das Kino innen etwas in die Jahre gekommen ist, so ist die Außenfassade sowie der eigentliche Kinosaal immer noch beeindruckend – und die Technik auf dem neusten Stand.
Im Delphi befindet sich zwar nur ein Vorführungssaal – mit 673 Plätzen aber der größte Programmkinosaal Deutschlands. Und somit ist das Delphi immer noch ein beliebter Premierenort und Teil der Berlinale.
Während die meisten Kinokomplexe auch meistens nur Kino mit „Popcorn & Softdrink- Angebot“ sind, befindet sich hier das Café & Restaurant „Quasimodo“ im vorderen Teil des Gebäudes, so dass man seinen Kinobesuch mit einem Essen gut verbinden kann.