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Restaurant & Brauerei Pfefferbräu

Der Pfefferberg in Prenzlauer Berg beherbergt einige Locations und Einrichtungen, unter anderem findet sich dort die Bergbrauerei Pfefferbräu, die ebenso ein eingeschlossenes Restaurant sein eigen nennen darf. Das ganze Areal ist vor allem abends wunderschön anzusehen, da sich der große Innenhof mit angrenzenden Steakrestaurant Tauro geteilt wird und wunderschön beleuchtet ist.

Die Brauerei Pfefferbräu

Als erstes gibt es ein bißchen Geschichtsunterricht ;) Ende des 19. Jahrhunderts kam ein Bayer (natürlich!) nach Berlin um eine Brauerei zu eröffnen. Sein Name: Joseph Pfeffer. Die Pfeffer Brauerei produzierte bis zu Beginn der 1920er Jahre seine Biere in Prenzlauer Berg, wie auch einige Brauer. Das Ende wurde durch die Schultheiss-Brauerei herbeigeführt, denn die kauften die Pfeffer Brauerei auf und legten sie still.

Durch den Krieg zerstört, wurde die Brauerei erst in den 2000er Jahren wieder aufgebaut um vor wenigen Jahren wieder zu eröffnen und selbst gebrautes Bier auszuschenken.

Pfefferbräu – Ein Helles, ein Dunkles, ein Weizen

Die drei Biere stellten das Standardrepertoire dar. Beim Brauverfahren verzichtet man bewusst auf Filtration und Wärmebehandlung – nur Wasser, Hopfen und Malz werden verwendet.

Als wir vor wenigen Tagen dort waren, lachte uns sofort das Prenzl Pale Ale auf der Karte an, das sehr vollmundig und mit dem typischen Pale Ale Geschmack begeisterte.

Speisen im Restaurant Pfefferbräu

Wir selbst waren erst spät am Abend dort und hatten vorher gut gegessen, daher konnten wir die Gerichte leider nicht testen. Dennoch solltet ihr wissen, dass es im Restaurant deftige gut-bürgerliche, fleischbetonte Küche gibt. Schnitzel, Ente, Flank Steak, Gulasch, Spätzle, Lachs – der Magen braucht eine solide Grundlage für die folgenden Biere und das bekommt er dort auch.

Für den kleinen Hunger oder als Snack zwischendurch gibt es kleine Gerichte, wie Spiegelei, Quark mit Leinöl, Laugenbrezel oder Handkäse. Dazu gesellen sich saisonale Gerichte wie etwa Spargel.

Atmosphäre

Betritt man den Gastraum, wird man von einer warmen Atmosphäre, vielen Lichtern und dem alten Mauwerk begrüßt. Die Räumlichkeiten sind groß und eignen sich hervorragend für kleine und größere Gruppen. Die kleinen Lampen machen den Raum behaglich und wenn ihr einen entsprechenden Sitzplat habt, könnt ihr auch direkt bis zu Brauerei durchgucken.

Auch wenn es klasse ist, dass Gruppen dort ihren Platz finden, so ist die Lautstärke teilweise etwas nervig. Der Schall verteilt sich im Raum eher ungünstig und wenn dann dazu noch Musik im Hintergrund läuft, wird es schon fast schwierig sich zu unterhalten. Das liegt am Ende auch nicht an der Lautstärke als solche, einzig am Verlauf des Schalls durch den Raum.

Biergarten

Wenn ihr an einem warmen Tag dort seid, geht auf jeden Fall in den Biergarten. Draußen sitzen ist sowieso am schönsten. Aber gerade dort auf dem Gelände des Pfefferberg ist könnt ihr das ganze Flair wirklich genießen. Von dem Trubel draußen auf der Schönhauser Allee bekommt man auch kaum etwas mit. Es ist wie ein Kleinod mitten in Prenzlauer Berg.

Fazit

Steht man vor dem Gebäude, würde man wohl kaum vermuten, dass sich hinter den Mauern so viel Schönes verbirgt. Die Brauerei und das Restaurant Pfefferbräu ist nicht nur für Bierliebhaber eine echte Empfehlung, sondern für alle, die einen gemütlichen Abend mit der Familie oder Freunden verbringen wollen.


Adresse und Öffnungszeiten vom Pfefferbräu:

Schankhalle Pfefferberg  
Schönhauser Allee 176
10119 Berlin

Mo-Do: 16.00 bis 23.00 Uhr
Fr-Sa: 15.00 bis 23.00 Uhr
So: 16.00 bis 23.00 Uhr

 

Mirage – Ein neues Café & Bar in Wedding

Das kleine Mirage Bistro im Wedding hat Anfang August eröffnet und verspricht leckere französische Küche. Gegründet wurde das stilvoll eingerichtete Lokal von vier Freunden: zwei Deutsche und zwei Franzosen, die allesamt selbst im Wedding leben. Gemeinsam gründeten sie das Lokal, das besonders gut in ihre Nachbarschaft passt – denn der Wedding lag früher im französischen Sektor. Außerdem galt er stets als Arbeiterbezirk, weshalb die Besitzer nicht mit einem schicken Restaurant mit abgehobenem Essen und Feinkost auffahren wollten, sondern mit Bistro-Flair, ehrlicher Küche und einer kleinen Auswahl einfacher aber qualitativ und geschmacklich hochwertiger Speisen.

Davon habe ich mich nun endlich selbst überzeugt, als ich zum Mittagessen dort war. Auf der einseitigen Karte finden sich alle gängigen Kaffeespezialitäten wieder, die direkt hinter der Theke an einer Siebträgermaschine zubereitet werden. Außerdem gibt es diverse Tees, Softdrinks, Säfte und Bier.

Hier schlürft man im angenehmen und entspannten Ambiente

Frankreich-Feeling dank leckerer Bouillabaisse im Mirage

Zum Ankommen gab es für mich erst einmal ganz schlicht und einfach einen leckeren Cafe Crema für 1,80 Euro. Danach wurde es schon schwieriger: Zum Mittag stehen regelmäßig wechselnde Suppen sowie Quiche und Salate auf dem Programm: nach bester Empfehlung habe ich mich für die Bouillabaisse (6,90 Euro) entschieden – natürlich hausgemacht, wie alles andere auf der Mittagskarte auch.

Serviert wurde der französische Fisch-Eintopf mit geröstetem Brot und alleine optisch machte das Gericht schon ganz gut was her. In der aromatischen Brühe tümmelten sich Krabben, unterschiedliche Fischsorten, Tomaten, Fenchel und weiteres Gemüse und geschmacklich war das Ganze einfach fantastisch – es hat richtig, richtig gut geschmeckt und wenn man die Augen schloss, hätte man meinen können man sei in Frankreich. Ich hätte glatt eine zweite Portion verdrücken können.

Zum Frühstück gibt es hier außerdem diverse belegte Baguettes (je 4,90 Euro), unterschiedliche Varianten French Toast (ca. 3,00 Euro) und Cocotte, also Rührei aus dem Ofen (zwischen 6,50 und 7,50 Euro), Müsli, Croissants und ein paar andere Leckereien. Zudem gibt es täglich wechselnde Desserts, Süßspeisen und Kuchen. Bis auf die Croissants sind im Mirage übrigens alle Gerichte selbst gemacht.

In der Theke liegen leckere Desserts aus

Abends gibt es Tapas

Am Abend kann man es sich hier außerdem mit feinen Tapas gemütlich machen. Die kosten jeweils um die 6,00 Euro und sind nicht ausschließlich Französisch, sondern international – wenn auch mediterran und angepasst an die kulinarische Auslegung des Bistros. So gibt es beispielsweise Oliven, Käse, luftgetrocknete Salami, eingelegten Fisch aus der Dose, der direkt aus Portugal importiert wird und Lachs-Paté.

Angerichtet werden die Speisen im stilvollen und thematisch passenden Geschirr – doch auch die Einrichtung des Lokals selbst überzeugt auf voller Linie. Dank großer Fensterfronten ist der nicht allzu große Speiseraum wunderbar hell. Die hübschen Holztische und -stühle wurden sparsam aufgestellt und verleihen dem Mirage eine gute Weite und Offenheit. Die sonstige Einrichtung besteht teils aus modernen Elementen, teils aus Vintage-Möbeln und gibt somit einen tollen Mix ab. Außerdem ist der Raum bestens ausgestattet mit allerlei Grünpflanzen, die sich auf dem Boden, Tisch oder von der unverputzten und mit schwarzen Rohren durchzogenen Decke hängend breitmachen. Insgesamt ist das Mirage wirklich stilvoll und mit Liebe zum Detail eingerichtet und hat einen gewissen hippen und modernen gleichzeitig aber auch urbanen Charm.

Auch die anderen Gäste sind mehr als glücklich mit ihrem Essen

Donnerstags und freitags finden hier übrigens auch Konzerte statt, bei denen einer der Besitzer selbst mit schöner Musik für einen guten Abend sorgt. Außerdem etablieren die Gründer momentan ein vielfältiges Kulturprogramm, unter anderem mit Lesungen und Vorträgen, das jeden Samstag stattfinden soll. Und in einem ihrer Fenster werden regelmäßig Kunstwerke und -installationen zu sehen sein. Demnächst beispielsweise kann man hier analoge Fotografie aus Island bestaunen.

Mein Fazit

Das Mirage Bistro – ein Lokal, dass gute französische Küche mit Musik und Kultur vereint und ein kleines bisschen Frankreich in den Wedding bringt. Mich hat das Bistro auf voller Line überzeugt: das Essen war unglaublich lecker, die Einrichtung schön und auch das Ambiente hat gestimmt. Ich habe mich hier pudelwohl gefühlt und bin der Meinung: auch wenn man nicht im Wedding wohnt, lohnt sich eine kleine Berlin-Reise hierher.

Der Cafe Crema war lecker, das Geschirr stillvoll
Der Innenraum ist hell und großzügig
Die stilvolle Einrichtung ist ein Mix aus alt und neu
Urbaner Touch mit frischen Pflanzen
Fast etwas unscheinbar: das Mirage im Wedding

 


Adresse vom Mirage in Wedding:

Mirage
Reinickendorfer Str. 110
13347 Berlin

So-Do: 9.00-19.00 Uhr
Fr-Sa: 9.00-22.00 Uhr

Das Goldies in Kreuzberg

Nur zwei Minuten vom Görlitzer Bahnhof entfernt, befindet sich ein richtiges Paradies für Pommes-Liebhaber. Auf die Speisekarte vom Goldies kommen nämlich nur die knusprigen Kartoffel-Stangen; das echte Highlight sind aber die Toppings.

Im Goldies sind Pommes alles andere als nur eine Beilage

Ganz dem Motto: “Frittiere nicht dein Leben. Frittiere deinen Traum.“ wollen die drei Gründer Felix, Kajo und Vladi die Pommes aus ihrem Beilagen-Dasein herausholen und machen sie zum spannenden Hauptgericht. Inspiriert von niederländischen und belgischen Variationen entwerfen die drei interessante Toppings. Oft sind klassische und bekannte Kombinationen dabei, denn die Gerichte sollen für alle zugänglich bleiben. Die Zutaten sind dafür von hoher Qualität und die Zubereitung ist ausgetüftelt, oft erprobt und perfektioniert.

Eisbein, Chili-Cheese oder doch lieber Miso?

Wer meint, eine Speisekarte mit nur Pommes sei langweilig, wird im Goldies überrascht werden. Eine Auswahl bei den interessanten Toppings fällt nicht leicht, aber Vladi berät uns gerne. Er verrät uns, dass das Eisbein und das Enten-Topping sehr beliebt sind, die Chili-Cheese-Fries sind echte Klassiker und die Miso-Furikake-Fries hören sich so spannend an, dass wir sie einfach probieren müssen!

Zutaten aus der Sterne-Küche auf knusprigen Pommes

 So könnte man die Gerichte kurz zusammenfassen. Zum Beispiel steckt hinter der Eisbein-Variante (6.90 Euro) nicht nur Fleisch, das einem fast auf der Gabel zerfällt sondern auch selbstgemachtes und fermentiertes Sauerkraut, eingelegt in Ananassaft, Piment, Wacholder und Lorbeer. Dazu gibt es knusprig-fritierte Pork-Skin-Stückchen, herrlich! Bei der Ente (7.90 Euro) ist die Hoisin-Pflaumen-Mayo und die gepökelten Enten-Würfel an 5-Spices unser Highlight. Die Chili-Cheese-Fries (6.90 Euro) werden alle lieben, die rauchige Aromen und scharfe Chilis mögen. Die Jalapenos und Chilis legen die Jungs selber ein, die Käsesauce wird mit Rauchsalz und Paprika perfektioniert. Unser absoluter Favorit ist aber die Miso-Variante (6.90 Euro): Eingelegter Rettich, eine Gewürzmischung mit Algen, Sesam und Reisessig und eine Mayonnaise mit Miso ergibt mit den Pommes zusammen ein herrliches Geschmackserlebnis.

Fazit: Pommes für alle!

Egal ob als kleine Snack, schnelles Mittagessen oder Abendessen vor dem Clubbesuch, die Goldies-Fries schmecken zu jeder Tageszeit. Übrigens: Wem die Toppings dann doch zu ausgefallen sind, kann natürlich auch einfach eine Portion Pommes bestellen – und aus über acht Saucen auswählen. Glücklich und satt machen die knusprigen Fries auf jeden Fall!

 


Adresse und Öffnungszeiten vom Goldies:

Goldies
Oranienstraße 6
10997 Berlin

Di-So: 13.00-21.00 Uhr

Freischwimmer – Das Restaurant direkt am Wasser

An der Grenze zwischen Kreuzberg und Alt-Treptow, im einem der Berliner Party Epizentren, findet man seit 15 Jahren das Freischwimmer – Zeit um sich mal näher mit dem Angebot dieses Restaurants, welches in keinem Reiseführer fehlt, zu beschäftigen.

Das Freischwimmer – Essen mit Blick auf’s Wasser

Das Freischwimmer ist größer als man zuerst denkt. In dem langgezogenen Innenraum finden 100 Personen Platz und draußen nochmals 150. Zusätzlich gibt es den Inselgarten, der für private Feiern gemietet werden kann, den IPSE Club und sogar einen Bootsverleih. Das Ensemble zieht sich malerisch am Flutgraben entlang und von überall hat man einen tollen Blick aufs Wasser. Eingeschlossen von Landwehrkanal, Spree und Flutgraben, war das Areal auf der Lohmühleninsel lange Zeit im innerdeutschen Grenzgebiet vergessen. Das war nicht immer so, denn schon Ende des 19. Jahrhunderts gab es hier Flussbadeanstalten, die aber ab 1920 dem Schiffsverkehr weichen mussten.

 

Die Küche im Freischwimmer ist deutsch/international mit einigen wenigen vegetarischen Optionen und das Publikum ist bunt gemischt. Natürlich kommen viele Touristen, aber auch Stammgäste schätzen das Lokal. Eine wöchentlich wechselnde Mittagskarte (Mo-Fr, 12-15 Uhr), ein kalt-warmes Brunch Buffett für 12,90 Euro am Sonntag (10-15 Uhr) und besondere Events wie das Zuhause Essen im Freischwimmer, bei dem man gemeinsam wie bei Oma an einem Tisch isst, komplementieren das Angebot. Die Ausstattung und viele der Möbel wurden in der hauseigenen Werkstatt selbst zusammengezimmert und drei Holzöfen sorgen im Winter für mollige Wärme. Warme Küche gibt es bis 22 Uhr.

 

Drei Gänge – Drei mal lecker!

Zum Auftakt gibt es für uns eine Roséweinschorle mit Minze (4,20 Euro) und einen Aperol Spritz (4,80 Euro). Beides mit ein bisschen viel Eis für unseren Geschmack und leider nicht die Erstwahl (der Rosmarin für den Rosmarie war leider aus). Witzigerweise gibt es diese Kreationen auch im 1 Liter Pitcher!

Wir probieren als Vorspeise den Brotzeitteller (9,20 Euro), einen der Verkaufsschlager des Freischwimmer, und können garnicht alles aufessen damit auch noch ein bisschen Platz für den Hauptgang bleibt. Die Zusammenstellung aus marinierten Oliven mit Brot, Oliventapenade, Paprika-Rosmarincrème, Camembert-Frischkäsecrème, Wurst, Käse, Ei und, in unserem Fall Fisch, hätte auch für drei Personen gereicht so reichhaltig ist sie. Einziger kleiner Wermutstropfen ist, dass die Mini-Bouletten, die normalerweise zum Ensemble dazugehören, aus sind.

 

Zum Hauptgang probieren wir uns durch drei Gerichte, die Pasta in Ziegenkäse-Sahnesauce mit getrockneten Tomaten, Walnüssen und Parmesan (9,50 Euro), den Schweinebraten mit Rotweinjus, Apfel-Zimt-Rotkohl und Serviettenknödel (12,90 Euro) und den Lammrücken mit Erbsen-Minz-Püree und Kartoffelgratin (16.90). Und was soll ich sagen, wir sind entzückt. Die Pastasauce ist schön cremig, der Schweinebraten zart und das Erbsen-Minz-Püree ein ausgefeilter Genuss. Die Teller sind außerdem gut gefüllt und hier geht sicher keiner hungrig nach Hause. Kleine Abstriche machen wir für zu wenig von der tollen Sauce beim Schweinebraten und zu kaltes Kartoffelgratin, welches etwas verloren wirkt neben dem tollem Lamm.

 

Wie ihr schon wisst, geht Nachtisch immer und heute entscheiden wir uns für den hausgemachten Brownie (3,60 Euro) mit Nüssen und ordentlich Sahne der lauwarm serviert wird und den Apfel-Zimt Chessecake mit Sahne (4,20 Euro). Zweiteres geht auch mal als ganze Mahlzeit durch so mächtig ist der aber wir finden noch eine Lücke. Beides hat fein geschmeckt nur die Konsistenz der Sahne war mir zu krisselig.

 

Fazit zum Freischwimmer

Wir hatten einen sehr schönen Abend im Freischwimmer. Das Essen war lecker, das Ambiente heimelig und wir werden gerne wiederkommen und uns durch die Sommerkarte (ab Ostern) probieren. Bedenkt, dass der Laden wirklich sehr beliebt ist und reserviert vor allem am Wochenende am besten mindestens einen Tag vorher. Bei unserem Besuch war das Restaurant etwa zur Hälfte besetzt und die Lautstärke war voll okay. Wenn es voller wird kann ich mir aber vorstellen, dass es schnell etwas laut werden kann. Die Kleinigkeiten die wir zu bemängeln hatten, wie die fehlenden Zutaten und ein manchmal unaufmerksamer Service, werden durch das gute Essen und das tolle Preis-Leistungs-Verhältnis wettgemacht.


Adresse und Öffnungszeiten vom Freischwimmer:

Freischwimmer
Vor dem Schlesischen Tor 2
10997 Berlin

Mo-Fr: ab 12.00 Uhr
Sa-So: ab 10.00 Uhr

 

Restaurant Morsh

UPDATE: Das Restaurant bietet nur noch Catering an.

Es ist auch für uns immer wieder überraschend, welche Schätze an Restaurants es in Berlin so gibt. Die Restaurants, die keinen Stern ihr Eigen nennen können, aber sich auf einem hervorragenden Niveau bewegen. Im Restaurant Morsh habt ihr die Wahl zwischen 3 – 6 hervorragenden Gängen, die von 3 Grüßen aus der Küche, leckerem Brot und einer tollen Weinbegleitung ummantelt werden. Der junge Koch Laurens Friedl lernte unter Christian Lohse, bringt  trotz seines jungen Alters einiges an Erfahrung mit und kitzelte sämtliche Geschmacksknospen, die wir besitzen.

3 Gänge für 39 EUR im Restaurant Morsh

Wer sich eine Weinbegleitung wünscht, landet bei 54 EUR. Für das, was man dann allerdings geboten bekommt, ist es beinahe unverschämt günstig. Wer die komplette Karte hoch und runter essen mag, landet bei 65 EUR für 6 Gänge. Mehr als diese 6 Gänge findet ihr auch nicht auf der Speisekarte – aber das braucht es auch nicht. An dieser Stelle sei mal ein Tipp an alle Gastronomen da draußen gegeben: Wir Gäste benötigen keine 100 Gerichte auf der Karte. 2 Vorspeisen, 2 Hauptgänge, 2 Desserts – that’s it :) Auch das genügt, um den Gastraum ins Staunen zu versetzen.

Die Gerichte widmen sich der französischen Küche, sind aber in ihren Zutaten sehr kreativ. Wer von euch weiß wie eine Haferwurzel schmeckt? Vor dem Abend im Morsh wusste ich es zumindest nicht.. und sie schmeckte fantastisch! Aber der Reihe nach ;)

1. Gruß aus der Küche: Eine Pastete von der Entenstopfleber


2. Gruß: Eine Reduktion von Kräutern und Gemüse.


Dreierlei Brötchen und dreierlei Butter


Cima di Rapa | Avocado | Dickmilch


Fjordforelle | Wasserspinat | Sellerie


Rind | Schwarzer Knoblauch | Haferwurzel


Apfel | Safran | Cashew


Wildblütenkäse | Pfirsich | Brunnenkresse

Jaaa, das Essen war wirklich hervorragend und kreativ in der Zusammenstellung. Uns gefiel sehr, was dort auf unseren Tellern landete. Jeder Gang war eine kleine Überraschung für Auge und Mund. Die Produktqualität, die unterschiedlichen Zubereitungsformen und feinen Aromen werden euch mit jedem Bissen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Tagsüber Patisserie mit vielen kleinen Schmankerln

Das Erste, was euch beim Gang ins Morsh begegnet, ist eine große Vitrine mit allerlei Leckereien, denn tagsüber ist die Location ein Café mit Patisserie. Für die Produktion der vielen Törtchen, Küchlein und Pralinen braucht man auf jeden Fall ein ruhiges Händchen, denn sie wirken wie ein kleines zuckersüßes Miniaturwunderland. Zum Schluss probierten wir noch ein Schkotörtchen und Karamellbonbons – ein kleines Paradies für alle mit einem süßen Zahn.

Retro-Style, Mini-Kamine und ein Eichhörnchen

Die Einrichtung ist ein Mix aus Retro-Interieur, Holzmöbeln und, sagen wir mal, Natur. Natur? Ja, denn in den vorderen Tischen des Cafébereichs erstrahlen kleine Wäldchen aus Holz, Geäst und Grünzeug untern den Glasplatten der Tische. Das so wirkt als sei es gerade frisch aus dem Wald eingesammelt. Im hinteren Bereich nimmt euch eine große Fototapete mit einem kleinen Eichhörnchen in Empfang. An den Fenstern sind kleinen Mini-Kamine platziert und verschaffen dem Raum gerade in den Abendstunden ein wunderbares Ambiente. Die Retro- und Holzmöbel sorgen für Gemütlichkeit und Wohlfühlatmosphäre.

Fazit

Wir sind begeistert vom Restaurant Morsh. Das Essen ist außergewöhnlich und sehr, sehr lecker, das Ambiente und der Service sorgen für den letzten Feinschliff. Wir können euch das Restaurant in dem alten Eckhaus nur empfehlen, also ab hin da mit euch :)


Adresse und Öffnungszeiten vom Restaurant Morsh:

Restaurant Morsh
Mainzer Str. 20
10247 Berlin

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Stock & Stein

Das Stock & Stein begrüßt euch aufs Herzlichste in Friedrichshain. Das Restaurant hat nicht nur viel Natur im Innenraum, zumindest bildhafte, es hat auch eine Spezialität namens „Heißer Stein“. Die Platten werden auf 350°C erhitzt, dass man etwa 30-40 Minuten lang sein Essen darauf zubereiten kann.

Selbst ist der Gast im Stock & Stein

Hier kann der Koch nicht verantwortlich gemacht werden, wenn das Fleisch zu durch oder noch zu blutig ist, denn ihr bereitet es selbst auf eurem heißen Stein zu ;) Ebenso werden die Beilagen darauf gegart. Was das genau ist, sucht ihr euch vorher aus der Speisekarte aus. Die Schwierigkeit liegt ein wenig im Timing, denn das Fleisch brauchtje nach Garstufe nur wenige Minuten, während das Gemüse schon mal etwas länger auf dem heißen Stein verweilen möchte. Aber die Bedienung hat da sicher den richtigen Tipp für euch ;) Preislich liegt das 250g Entrecote bei 20 EUR, Gemüsebeilagen um die 10 EUR.

 

Was hingegen nicht auf die heiße Platte gelangte, waren Vor- und Nachspeise ;) Der Salat und seine Zutaten war super frisch, das Dressing schön abgeschmeckt und zusammen mit dem frischen Brot perfekt als Starter. Dazu ein zünftiges Tankbier von Pilsner Urquell und der Abend kann losgehen!

 

Beim Dessert verschlug es uns dann eher in die alpenländische Gegend. Der Apfelstrudel gefiel mir richtig gut – die Füllung zusammen mit der feinen Vanillesoße war ein Träumchen und sorgte für ein leckeres Ende.

 

Fazit

Das Essen im Stock & Stein ist schmackhaft und das Selbergrillen hat einen gewissen Spaßfaktor. Zudem wird es dadurch auch einfach nicht langweilig, weil man ständig damit beschäftigt ist darauf zu achten, dass das Fleisch und Gemüse nicht verbrennt.


Adresse und Öffnungszeiten vom Stock & Stein:

Stock & Stein
Wühlischstraße 43
10245 Berlin

PeterPaul in Berlin Mitte serviert deutsche Tapas

PeterPaul ist fast eine kleine Sensation. Das Restaurant eröffnete Anfang März 2017 in der Torstraße. Erhascht man einen Blick durch das große Schaufenster wird schnell klar, dass es sich hier nur um ein Fine Dining Restaurant handeln kann. Damit hebt das Team urdeutsche Gerichte auf ein neues Niveau.

Die Zusammensetzung des Restaurantnamens ist wohl auch nicht ganz ohne Grund gewählt. Peter erfreute sich in den 1940er bis 1960er Jahren höchster Beliebtheit. Paul hingegen war Anfang des 19. Jahrhunderts schwer angesagt und erlebt seit einigen Jahren ein Revival. So steht Peter für die Tradition und Paul für das Moderne – ist aber frei interpretiert. ;)

Kindheitserinnerungen als Tapas serviert

Ja, die Deutschen haben schon eine gewisse Vorliebe für Fleisch – vegetarische Gerichte stehen nur vereinzelt oder als Beilage auf der Speisekarte. Aber das PeterPaul ist eben auch eine Hommage an die deutsche Traditionsküche. Die Rezepturen stammen ursprünglich aus den  50er und 60er Jahren, aber sie werden modern interpretiert. Gäste bekommen im PeterPaul deutsche Tapas in Form von Fischstäbchen, Rinderrouladen, Erbsensuppe, Königsberger Klopse, Kassler, Buletten und vielen anderen Varianten – okay, wie geil ist das denn bitte? Man kann sich den ganzen Tisch voll mit kulinarischen Kindheitserinnerungen bestellen… mega! Sehnt man sich sonst nach einer solchen Reise in die Vergangenheit, erhält man zumeist überfüllte Teller in eher mittelmäßigen Restaurants. ;)

Spinat mit Ei
Blutwurst mit Kartofellpüree
Matjessalat
Fischstäbchen
Grüne Bohnen, Kassler und geschmorrtes Wurzelgemüse

Saisonale Specials im PeterPaul

Als wir in der Adventszeit das PeterPaul besuchten, konnten wir neben der Standardkarte auch Tapas aus der Winterkarte wählen. Ente, Hirschragout, Grünkohl, Rotkohl, Maronensuppe & Co. – das macht die Qual der Wahl nicht unbedingt einfacher! ;) Am besten ihr geht wirklich mit mindestens 4 Personen ins PeterPaul. Dann könnt ihr euch pro Person so 3-4 Tapas und ein paar Beilagen ordern und wirklich alles durchprobieren.

Hirschragout (Winterspecial)
Grünkohl, Rotkohl und Sauerbraten (Winterspecial)

Preislich liegen die kleinen Gerichte zwischen 2,00 – 6,00 EUR. Bei teuren Fleischsorten kratzt der Preis pro Tapas auch leicht an der 10 EUR Marke. Aber das ist eher die Ausnahme. Auch wenn das PeterPaul sehr gehoben eingerichtet ist, die Speisen auf hohem Niveau zubereitet und angerichtet werden, so muss der Abend in Summe nicht wahnsinnig teuer werden. Für 20 EUR werdet ihr definitiv satt, dazu eins, zwei Gläser Wein und ihr seid happy, satt und zufrieden.

Fazit zum PeterPaul

Das PeterPaul ist eine echte Neuheit und Bereicherung für die Berliner Gastro-Szene. Dass die Macher wissen, was es heißt gastronomische Konzepte umzusetzen, zeigten sie bereits mit ihrem Restaurant Pantry. Das Restaurant ist perfekt für einen Abend mit Freunden. Und wer Gäste aus dem Ausland hat, kann ihnen dort an nur einem Abend die komplette Klaviatur deutscher Hausmannskost zeigen. Aber ihr solltet unbedingt etwas Vorlauf einplanen und reservieren.


Adresse und Öffnungszeiten vom PeterPaul Restaurant:

PeterPaul
Torstraße 99
10119 Berlin

Mo-Sa: ab 18.00 Uhr

Knofel – Das Knoblauch-Restaurant

Berlin hat ja einiges an kulinarischen Spezialitäten zu bieten und so gibt es in Prenzlauer Berg auch ein Knoblauchrestaurant. Man könnte meinen, dies sei gewagt, polarisiert Knoblauch in unseren Breitengraden doch eher, aber das Restaurant existiert schon seit 1996. Zumal Knoblauch sehr gesundheitsfördernde Wirkungen zugesprochen werden, ebenso gibt Knoblauch vielen Speisen geschmacklich den letzten Pfiff. Das Schlimme ist auch primär der Moment in dem sich zwei Menschen gegenüber sitzen und nur einer davon Knoblauch gegessen. So war sicherlich auch der Ansatz der Inhaber des Knoblauchrestaurants Knofel, den hier kommt man an Knoblauch nicht vorbei.

Im Knofel ist ALLES mit Knoblauch, wirklich!

Wer sich jetzt fragt, ob das ein vorgezogener Aprilscherz ist: Nein ;) Die Einrichtung ist irgendwas zwischen Knoblauch-Dingsbums-Trash-Kram und Gaststättencharme. Aber irgendwie auch sehr gemütlich, wäre es anders eingerichtet, würde man wahrscheinlich beim Betreten des Gastraumes etwas irritiert sein. Dieses Restaurant braucht genau dieses Ambiente.

 

Knoblauch-Gerichte soweit das Auge reicht.

Wir blättern die Karte durch und bis auf zwei Desserts, ist wirklich alles mit Knoblauch. Als wir uns die Speisekarten durchlesen, werden uns Erdnüsse auf den Tisch gestellt. Da ich hungrig bin, greife ich zu und stelle überrascht fest, das auch da Knoblauch dran ist. Natürlich… wie konnte ich nur denken, es sei nur Salz an den Nüsschen.

Da auch vegane Gerichte auf der Karte stehen, bestellen wir ein Mal querbeet.

Veggie: Tomaten-Mozzarella-Schnittchen
Veggie: Knoblauchspaghetti mit Champignons und Sahnesauce
Fleisch: Grillsteaks mit einer Krauter- und Pfefferknoblauchmarinade
Vegan: Rigatoni mit getrockneten Tomaten und mediterranem Gemüse
Vegan: Knoblauch-Curry mit Pfannengemüse und Reis

 

Die Preise für unsere Hauptgerichte lagen zwischen 9 und 13 EUR. Ich war zugegeben ziemlich skeptisch, aber dann doch überrascht wie lecker es dort war. Klar, der Knoblauch ist vorherrschend, aber dennoch wird es nicht unangenehm. Die Aromenbalance passt wirklich gut. Einzig das Fleisch erscheint mir zu günstig und die Vorspeise mit den 4 Baguettescheiben war etwas sehr simpel für 4,30 EUR. Ansonsten werden aber viele frische Zutaten verwendet und die Gerichte machen einen tollen Eindruck.

Fazit

Wer auf Knoblauch steht, wird in diesem Restaurant sehr glücklich gemacht. Das Hauptspeisen waren lecker und wer nur etwas snacken und trinken will, kann den Abend mit Knoblauchbier (!) und jeder Menge Knoblauch-Tapas verbringen.

 


Adresse und Öffnungszeiten vom Knofel – Das Knobauchrestaurant:

Knofel – Das Knobauchrestaurant
Wichertstraße 33
10439 Berlin

Di-Sa: 17.00-21.30 Uhr

 

Die Kindl Stuben in Neukölln

Die Location auf der Sonnenallee in Berlin Neuköln ist sowohl Bar und Restaurant. Die Kindl Stuben haben auch fast den ganzen Tag lang offen, denn ab morgens um 11 Uhr gehts hier los und dann bis open end.

Urig-gemütliche Atmosphäre in den Kindl Stuben

Wir sind zum Abend hin verabredet und die Hütte ist schon echt gut gefüllt. Um 19 Uhr bekommt man ohne Reservierung kaum mehr einen Platz. Im vorderen Bereich, wo auch die Bartheke ist, sind nur noch zwei Sessel übrig. Da wir aber essen wollen, suchen wir uns einen kleinen Tisch im hinteren Bereich. Es ist der letzte. Neben den beiden Räumen, gibt es auch noch einen dritten, in dem geraucht werden darf. Dank der zwei Türen gelangen jedoch keine Rauchschwaden rüber.

Die Räume sind eher dunkel, aber dank vieler Kerzen und indirekter Beleuchtung sehr gemütlich. Es ist einer dieser Restaurants und Bars, in denen man den ganzen Abend verbringen kann, um zu quatschen… und dann ist es plötzlich 1.30 Uhr.

 

Deutsche saisonale Küche

Die Karte ist mit etwa 10 Gerichten sehr übersichtlich. Neben einem Salat und Sandwiches, gibt es vor allem schwäbische Gerichte, wie Spätzle und Maultaschen. Wer gerne Wild ist, darf sich dieser Tage an einem Hirschragout erfreuen. Wir bleiben vegetarisch und bestellen das Sandwich mit Ziegenkäse für 4,50 EUR und Maultaschen mit Maronen-PilzFüllung für 9,50 EUR.

 

Das Sandwich ist lecker, der Ziegenkäse mild und harmonisch zum Rest. Ziegenkäse kann ja schnell mal sehr eigen schmecken, die Sorte hier ist aber eine von den schmackhaften. Meine Maultaschen sind sehr, sehr lecker. Der Bechamelsauce zusammen mit den Mandelblättchen harmonieren sehr gut zur Füllung und den Preiselbeeren. Dazu gibt es einen relativ großen Salat, der mit einem leckeren Dressing serviert wird. Einziger Nachteil hier: Die Salatblätter sind so groß, dass man sie leider kaum elegant essen kann. Wenn ihr dort mit einem Date hingeht (die Location eignet sich dafür sehr gut), solltet ihr das im Hinterkopf behalten ;)

 

Wenn die Küche geschlossen hat und alle aufgegessen haben, so ca. 22.30 Uhr, verwandeln sich die Kindl Stuben zur Kneipe. Eingeläutet wird dieser Moment mit einer Schüssel salziges Popcorn, die euch gratis auf den Tisch gestellt werden. Einige Essensgäste verlassen dann den Ort, um weiter durch Neukölln zu ziehen. Gut für alle, die erst später in der Gegend sind, denn so findet ihr wieder ein Plätzchen.

 

Die Fotos hab ich dieses Mal übrigens mit dem Huawei P9 geschossen. Ihr erinnert euch an den Foto-Workshop Anfang Dezember? Im Rahmen dessen konnten wir das Huawai noch ein wenig privat testen… und was würde sich mehr eignen für einen Real-Life-Test eignen als eine Restaurantbesuch ;) Dafür, dass die Lichtverhältnisse echt schwierig waren, finde ich die Qualität der Bilder ziemlich gelungen.

 

Fazit

Die Kindl Stuben sind eine tolle urige, gemütliche Location mit leckerem Essen und einer tollen Atmosphäre. Perfekt für Dates und Treffen mit Freunden. Übrigens gibt es dort auch oft Live-Musik, DJs oder andere Events.

 


Adresse und Öffnungszeiten der Kindl Stuben:

Kindl Stuben
Sonnenallee 92
12045 Berlin

Mo-So: ab 18.00 Uhr

Restaurant Seaside – Nice to sea you!

Warum ich es wieder tun würde.

Manche Dinge sind so gut, dass man sie wirklich nur wiederholen kann. Hier meine Gründe, wieder ins Seaside zu gehen.

Das Essen. Das Essen im Seaside ist der eigentliche Grund für mich, wieder dorthin zu gehen. Insgeheim, und dies ist jetzt ein kleines Geständnis, werter Leser, insgeheim habe ich diese Phantasie, ja, stelle ich es mir tatsächlich so vor: das gesamte Restaurant ist auf meinen Namen gebucht, und zwar für einen Tag lang. Ich möchte Fisch-Schlaraffenland, und ich möchte es hier. In meiner Vorstellung packte ich mir ein gutes Buch, oder, noch besser, zwei drei gute Freunde ein, und gemeinsam schlemmten wir uns vorwärts und rückwärts durch die Karte.

Seafoodporn im Restaurant Seaside

Als echte Fischfans starteten wir den Tag mit einer feinen Hummersuppe und einem leichten Lachstartar, gerne begleitet von der Austern-Etagére, letztere allein schon fürs Auge. Nahtlos daran anknüpfend äßen wir Pulposalat mit getrockneten Tomaten, Fenchel und Chili, Süßkartoffelsalat mit Kürbiskernen und Ahornsirup und einen überraschend andersartig gewürzten Blattspinat. Kurz gäbe es den ersten Streit, und zwar in Anbetracht der unschuldig an frischem Blattsalat dargebotenen, auf den Punkt gebrachten gegrillten Jakobsmuscheln. Irgendwo hört die Freundschaft bekanntlich auf.

Da dämpfte nur der nächste Gang, Moules&Frites in Weißweinsud, die erhitzten Gemüter. Ungehemmt beugten wir uns über die dampfenden Schüsseln, Finger leckend, den Sud am Ende austrinkend. Nichts der Köstlichkeit verschwenden. Genießen, mit allen Sinnen.

In meiner Vorstellung folgten nun einige Stunden stimmungsvollen Verdauens, gefördert durch einige Gläser des hauseigenen Weines, auf den später nochmal gesondert eingegangen werden soll.

Hier sucht sich der Gast seinen Fisch noch selbst an der Theke aus

Eine Besonderheit des Seasides ist die Idee, dass der Gast den Fisch, der auf seinem Teller landen soll, an der zentral platzierten Fischtheke selbst auswählt. Hier wartet einen ein weites, frisches Feld: gute Bekannte namens Zander, Makrele, Kabeljau und Lachs, daneben aber auch neue Ideen in Form von Cobia und Schäpel. Kross gebratener Steinbutt, auf der Zunge zergehende Dorade. Ein Pulpo ist ein Pulpo ist ein Pulpo, und sollte auch nichts anderes sein. Hast du den Dip probiert? Nein? Buttermilch-Zitrone! Und nimm von dem Salz!

Selbst das Dessert im Restaurant Seaside ist unschlagbar gut

Und da Seafood ja leicht und bekömmlich ist, dürfte es auch was Süßes sein, bitteschön. Im Schlaraffenland ja sowieso. Und so zelebrierten wir die luftige weiße Mousse über gratiniertem Sorbet an frischen Früchten, staunten über die zarte Kruste der ansonsten ungemein seidigen Sanddorncreme, schwelgten in Mokkacreme mit Biskuit und Gewürzorangen, knusperten erstaunt an hauchdünnen Karamell-Scokoladen-Crisps… Das wäre ein schöner Tag.

Wein & Cremant von der Kelterei Manz

Die Getränke. Wie angekündigt, lohnt es sich, im Seaside in Punkto Getränke aufzuhorchen. Wein wird hier ernstgenommen. Es gibt nicht nur einen eigenen Hauswein, sondern auch hauseigenen Seaside Cremant. Mit den Winzern steht man in gutem Kontakt, Kelterei Manz aus Rhein-Hessen liefert die Haussorte. Übrigens wird ein Teil des Restaurants durch Deckenlampen aus Weinflaschen beleuchtet, welche auf dem Weg von der Idee bis zur Eröffnung des Restaurants quasi „eigenhändig“ geleert wurden:

„Wir servieren nur Dinge, die uns selbst schmecken.“

Das Seaside-Team und ihr Wunsch, Essen echt und unmittelbar auf den Teller zu bringen

Das Team. Zwei Cousins mit ihren Ehefrauen, die einen aus Berlin, die anderen beiden aus Budapest. Adrian und Denise Budack, Krisztian Soha und Zsuzsanna Toth. Vier Menschen, die nie etwas mit Gastro am Hut hatten, wohl aber eines gemeinsam: die Liebe am Seafood und die Lust, etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen.

Schon früher hatten die Cousins ihre Sommerferien zusammen verbracht und sich damals schon für das Flair und die Stimmung an Hafen und Küstenstädten begeistert, für die Frische der Produkte, die Art und Weise, Essen unmittelbar und „echt“ auf den Teller zu bringen. Das wollten sie gerne nach Berlin bringen. Zusammen mit einem großen Team, in dem die Antwort auf die Frage „ Was ist euch wichtig?“ lautet „In erster Linie Spaß an der Arbeit.“.

Dieses Credo wird im souveränen Service deutlich, der freundlich und zugleich professionell ist, und auf angenehm ungekünstelte Art und Weise nahbar. Nicht nur die Frage nach guter Qualität und Herkunft des Essens kann bejaht werden. Auch der Umgang zwischen Personal und Chefetage gibt ein gutes Gefühl. Ich persönlich – und ich glaube, hier für den Großteil unserer Leser sprechen zu können – lege jedenfalls stark Wert darauf, dass nicht nur mein Essen, sondern auch die Person, die mir das Essen serviert, gut behandelt wird.

Fischmarkt-Gewusel und Rückzugssorte

Die Atmosphäre. „Lebhaft wollte ich es haben. Wie auf einem Fischmarkt eben.“ Adrians Wunsch wurde in die Tat umgesetzt. Leib und Seele durch gesunden Genuss zusammenhalten auf der einen, Spaß und gute Arbeit verbinden auf der anderen Seite, der hinterm Tresen. Spürbar ist: die Gäste fühlen sich wohl, erfreuen sich an der angeregten Stimmung. Essen verbindet, und so lässt man sich en passent vom Nebentisch inspirieren oder an der Fischtheke nach Wunsch beraten.

Und doch – manch einer kommt allein. Zieht sich zurück, mit Buch, Zeitung, Gedanken. Bestellt eine Platte Austern, genießt den Moment mit einem Glas Wein. Belohnt sich, beendet den Tag wohlverdient, und zwar in Ruhe. Dass dies möglich ist, liegt an der besonderen Gestaltung des Ladens. Das Licht und die Lautstärke variieren: im vorderen Teil des Restaurants herrscht reges Treiben, lebendiges Miteinander. Die Farben sind rauchige Blautöne, unaufgeregt und zugleich frisch. Im hinteren Bereich herrschen Cremetöne, es ist überraschend kuschlig und individuell. Hier sitzt man vornehmlich zu zweit oder eben alleine und genießt die feine, jedoch umso gemütlichere Zurückgezogenheit.


Adresse und Öffnungszeiten vom Restaurant Seaside:

Restaurant Seaside
Mohrenstraße 17
10117 Berlin

Fotos: Nadja von Prümmer