Zwischen Hackeschem Markt und Monbijoupark findet sich seit Oktober 2014 das schöne Restaurant Dae Mon wieder. An den Start ging das Lokal mit einem koreanischen Küchenchef, weshalb folglich auch die Karte und die Speisen nach dieser asiatischen Kochkunst ausgerichtet waren. Durch die neuen Männer an den Herden des Dae Mon, verfolgt das Restaurant mittlerweile jedoch eine sogenannte „open minded cuisine“. Der koreanische Touch ist immer noch erkennbar, doch es machen sich beispielsweise auch japanische und europäische Einflüsse im Kochtopf bemerkbar.
Open Minded Cuisine im Dean Mon
Zur Begrüßung gibt es für uns nun aber erst einmal feine Tapioka-Chips, Kimchi und eine Petersilien-Pfeffer-Mayo und dazu gönnen wir uns direkt ein feinen Tropfen Wein. So startet der Abend doch schon mal gut! Anschließend dürfen wir uns noch über einen kleinen Grüß aus der Küche freuen: dreierlei Pilze (Enoki, Champignons und Kräuterseitling) mit Kokos-Süßkartoffel-Espuma und Hanfsaat – kreativ und lecker! Wir sind angetan.
Nun werfen wir aber erst mal einen ausführlichen Blick in die Karte. Das Schöne hier: man kann sich entscheiden, ob man à la carte essen möchte oder doch lieber ein Menü nimmt. Letzteres gibt es als 3 Gang (45,00 Euro) und 4 Gang (56,00 Euro) Option und ist auch als rein vegetarische Variante bestellbar (41,00 bzw. 51,00 Euro). Wir aber entscheiden uns für à la carte, denn auch was auf der regulären Karte steht, lässt große Vorfreude bei uns aufkommen. Übrigens: die Karte wechselt rund drei, vier Mal im Jahr – somit gibt es hier regelmäßig was Neues zu enddecken.
Oktopus, Tofu und Wurzelgemüse
Nun gut, wir starten mit unseren Vorspeisen und weil wir uns nicht so richtig entscheiden konnten, landeten am Ende direkt drei auf unserem Tisch: gegrillter Oktopus mit Quinoa und Mizuna-Salat, also japanischer Blattsenf (15,00 Euro), gerösteter Tofu mit Staudensellerie, Kürbis und Apfel (12,00 Euro) und ein Arrangement aus Topinambur, Karotte und Knollenziest, auch als Chinesische Artischocke oder Japanknolle bekannt (12,00 Euro). Jedes Gericht sieht schon optisch unfassbar gut aus und auch geschmacklich sind alle ein absoluter Traum. Der Oktopus ist schön aromatisch und schmeckt zusammen mit dem toll marinierten Quinoa und dem Salat einfach super. Auch der Tofu kommt in einer leckeren Sauce daher und schmeckt richtig gut – immer wieder erstaunlich, was man aus diesem ja doch eher geschmacklosen Sojaprodukt rausholen kann! Und dazu noch das köstliche Wurzelgemüse. Was für tolle Vorspeisen!
Tolle Küche, tolle Geschmäcker
Da wundert es uns auch nicht, dass das Dae Mon aktuell 15 Gault-Millau Punkte für sich beanspruchen kann. Keine schlechte Leistung! Und dafür verantwortlich sind mitunter vor allem die beiden Herren am Herd: Küchenchef Raphael Schünemann und Sous Chef Jan Rzehak sind äußerst erfahrene Köche und haben schon in der ein oder anderen Sterneküche die Kochlöffel geschwungen, wie uns Stefan, Inhaber des Dae Mon, erzählt. Das Restaurant mit seiner „open minded cuisine“ soll übrigens auch das Gefühl von Berlin wiederspiegeln: verschiedene Länder und verschiedene Geschmäcker, die trotzdem wunderbar harmonieren. Genauso offen wie Berlin ist auch die Küche im Dae Mon – hier wird ausprobiert, experimentiert und unterschiedlichste Landesküchen und Geschmäcker kombiniert. Und das funktioniert wirklich ausgezeichnet, wie uns unsere Speisen beweisen. Auch die Zutaten kommen aus der ganzen Welt: einiges aus Asien, vieles aber auch aus Deutschland und der Region – auf Frische und beste Qualität wird dabei natürlich immer genaustens geachtet.
Hauptgang: Bibimbap und Kabeljau
Aus der schicken und offenen Küche, in die man wunderbar hineinspitzen und den Köchen bei ihrem Handwerk zusehen kann, kommen nun auch unsere Hauptgänge. Einmal gönnen wir uns das koreanische Traditionsgericht Bibimbap in vegetarischer Ausführung (14,00 Euro) und einmal den Skrei-Kabeljau mit Blumenkohl und Kaviar (27,00 Euro). Der Fisch ist wunderbar zart und richtig, richtig lecker! Aber auch das Bibimbap hat es in sich: wir bekommen eine Schale mit Reis und Tofu und ein Tablett mit diversen anderen Zutaten wie Eigelb und Nori und einem hausgemachten Ketchup, welche wir mit in die Schale mischen. Ein wirklich fancy Bibimbap und noch dazu einfach köstlich. Unsere Hauptgerichte stehen den Vorspeisen in nichts nach! Achja, dazu gab es übrigens als Beilage noch Edamame und einen echt leckeren Süßkartoffelsalat (beides 4,00 Euro). Von der netten Bedienungen bekommen wir übrigens passend zu jedem Gericht tolle Weinempfehlungen und wir werden bestens umsorgt und beraten. So fühlen wir uns doch wohl!
Das Dae Mon ist übrigens recht groß aber dennoch sehr gemütlich eingerichtet. Bequeme Bänke, gedimmtes Licht, schöne Blumen hier und da und das ein oder andere Bild an der Wand – eine angenehmes und lauschiges Flair. Hier kann man es sich für einige Stunden wirklich gut gehen lassen. Die Hintergrundmusik, die von „I just can’t get enough“ bis hin zu „Blaue Augen“ reicht, tut da ihr Übriges und trägt wunderbar zu unserer persönlichen Wohlfühlatmosphäre bei.
I just can’t get enough!
Last but not least gibt es zu guter Letzt noch ein paar feine Desserts für uns: ein Schokoladenküchlein mit Zartbitterschokolade, Blaumohn- und -Fruchteis und Pumpernickel (10,00 Euro) sowie ein Apfelküchlein mit Yuzu, Tonkabohnen-Eis und Kamille. Beide Desserts sind wirklich lecker – als kleines Süßmaul bin ich persönlich vom Schokoküchlein unglaublich angetan: schön schokoladig und innen noch weich und warm. Yummy! Als Drink gibt’s dazu außerdem einen Sparkling Sake. Anschließend gibt es zur Verabschiedung außerdem noch ein leckeres Schokobällchen und einen Berliner Ingwerschnaps. Ein runder und gelungener Abschluss für unseren Abend!
Fazit
Das Dae Mon hat es uns wirklich angetan. Jedes unserer Gerichte war super lecker und auf wirklich hohem Niveau. Außerdem steckte eine Menge Kreativität in den Speisen, es werden viele spannende und internationale Zutaten verwendet und die Kombination verschiedenster Landesküchen und Einflüsse wird super umgesetzt und bringt tolle Aromen-Kombinationen auf unsere Teller. Wir haben uns hier einfach wohl gefühlt und verlassen das Restaurant nicht nur satt, sondern auch sehr glücklich.